

Marktbericht
AktuelleBaumarktentwicklungen,GenehmigungsundFertigstellungsprognose
April2025
Autor:ChristopherKramp


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FertigstellungsprognoseEigenheimbau...................................................................................67
Neubau-Mehrfamilienhäuser........................................................................................................71
GenehmigungsentwicklungMehrfamilienhausbau...............................................................71
GenehmigungsprognoseMehrfamilienhausbau....................................................................74
FertigstellungsprognoseMehrfamilienhausbau.....................................................................76
SonstigeWohnungen........................................................................................................................78
GenehmigungsentwicklungvonWohnungenimBestand..................................................78
PrognosederWohnungsgenehmigungenund-fertigstellungenimWohnungsbestand .............................................................................................................................................................79
GenehmigungsentwicklungvonWohnungenimNichtwohnbau......................................79
PrognosederWohnungsgenehmigungenund-fertigstellungenimNichtwohnbau..80
Wohnungsbauinsgesamt.................................................................................................................81
AllgemeineRahmenbedingungenimNichtwohnbau...........................................................88
WirtschaftlicheRahmenbedingungenimNichtwohnbau....................................................89
NeubauIndustrielleBetriebsgebäude.......................................................................................99
IndustrielleBetriebsgebäudeinsgesamt..................................................................................99
GenehmigungsprognoseIndustrielleBetriebsgebäude.....................................................109
FertigstellungsprognoseIndustrielleBetriebsgebäude.....................................................111
Neubau-WohnähnlicheBetriebsgebäude................................................................................114
WohnähnlicheBetriebsgebäudeinsgesamt..........................................................................114
GenehmigungsprognosewohnähnlicheBetriebsgebäude...............................................123
FertigstellungsprognosewohnähnlicheBetriebsgebäude................................................125
NeubauLandwirtschaftlicheBetriebsgebäude......................................................................128
Genehmigungsprognose............................................................................................................131
Fertigstellungsprognose.............................................................................................................132
NeubauNichtwohnbauinsgesamt...............................................................................................134 BauvolumenNichtwohnbau.......................................................................................................136
Wirtschaftsbau(gewerblicherBau)..........................................................................................136


AllgemeineWirtschaftsentwicklung
InternationaleKonjunktur
ProduktionundHandel
DieWeltproduktion(ohneBausektor)legteimNovember(+0,2%)undvorallemim Dezember2024(+0,8%)zumVormonatweiterzu.InsgesamtlegtedieProduktionim Jahresverlaufum+2,9%zu,nacheinemAnstiegum+1,1%vonJanuarbisJuni2024 (s.Abb.1).DamitzeichnetesichzumEndedesJahres2024eineleichteErholungder Industrieproduktionab.
Abbildung1:EntwicklungderWeltproduktion
Volumenindex,2021=100,saisonbereinigt,VeränderungzumVormonatinProzent
201920202021202220232024
VeränderungzumVormonatin%VolumenWarenproduktion
Quelle:CPBNetherlandsBureauforEconomicPolicyAnalysis
UnterstütztwirddieProduktiondabeivoneinemsicherholendenWelthandel.Nacheinem starkenRückgangimJahresverlaufum-1,6%in2022undeineminsgesamtnurmoderaten ZuwachsimJahresverlauf2023um+0,8%,legtederWelthandelbisDezember2024um +3,9%zumVorjahrzu(s.Abb.2).DamitwuchsderWelthandeldasersteMalseitzweiJahren wiederstärkeralsdieProduktion.EinGrunddafüristdieweltweiteEntwicklungbeiden Reallöhnen,dienichtmehrsinken,sonderndeutlichanziehenunddasNiveauvordem Inflationsschubteilweiseschonüberschrittenhaben.DasstütztdenweltweitenKonsum unddamitdieNachfrage.

Abbildung2:EntwicklungdesWelthandels Volumenindex,2021=100,saisonbereinigt,VeränderungzumVormonatinProzent
VeränderungzumVormonatin%Handelsvolumen
Quelle:CPBNetherlandsBureauforEconomicPolicyAnalysis
DerAnstiegderNachfragetrifftauffreieKapazitäteninderweltweitenIndustrie,diesich währendderErholungsphasein2021undAnfang2022aufgebauthatten.Viele IndustriezweigeweltweitsindwährenddieserPhaseanihreKapazitätsgrenzengekommen undhabenalsKonsequenzihreKapazitätenmassivausgebaut.MitdemEnergieschockaus demUkrainekriegundeinerÜberhitzungderWeltwirtschaftstiegenallerdingsauchdie Rohstoff-,Erzeuger-undVerbraucherpreiseweltweitan.DasbelastetedenKonsumund letztlichauchdieNachfrageschwer,sodassIndustrieunternehmen,voralleminEuropa undinChina,aktuellmitvergleichsweiseniedrigenAuslastungsgradenkonfrontiertsind. Dazuseigesagt:DiederzeitigeZollpolitikderUSAstelltdieseErholungmassivinFrage.Sie verstärktdieUnsicherheitundsetztdieIndustrieweltweitmitihrenÜberkapazitätenweiter unterDruck.
Rohstoff-undVerbraucherpreisentwicklung
DafürhabendieRohstoffpreiseimVergleichzuihrenHöchstständenin2022inzwischen wiederdeutlichnachgelassen(s.Abb.3).GeradedieEnergiepreisenotiertenimJanuar diesesJahrespreisbereinigtnurgeringfügig(+1,2%)überihremNiveauausdemJanuar 2019.AnderssahesbeidenPreisenfürnicht-energetischeRohstoffeaus.Diesezogenseit Mitte2024biszumFebruardiesesJahreswiederleichtanundnotiertenimFebruar preisbereinigtum+13,5%überihrerFebruarnotierungausdemJahr2019.
EinwesentlicherGrundfürdenRückgangderEnergiepreiseistdieEntwicklungdes Ölpreises.DieseristaktuelluntereinemAbwärtsdruck,weildieweltwirtschaftliche Nachfragezugeringist,umdasAngebotzudecken.UngeachtetdessenplantdieOPEC eineErhöhungihrerFördermengenimApril.DashatkonkreteFolgen:Solagder durchschnittlichenominaleÖlpreisimFebruarlautWorldBankCommodityPreisliste (Stand:04.03.2025)überallegängigenSortenhinwegvergleichsweisedeutlichunterden WertenausdenjeweiligenVorjahresmonaten(-6,73$/bbl).
Abbildung3:WeltweiteRohstoffpreisentwicklung inkonstantenPreisen,(CPIAllUrban2021=100)

Quelle:Weltbank:WorldBankCommodityprices,BerechnungderHeinzeMarktforschung
AllerdingsgibtesPreisunterschiedezwischendeneinzelnenWeltregionen.BeimVergleich derGaspreisentwicklungzwischenEuropa,AsienundNordamerikawirddeutlich,dassdie indenUSAgehandeltenGaspreisejeMegawattstundedeutlichniedrigersind,alsinEuropa oderinAsien(s.Abb.4).DieDifferenzzwischendemGaspreisinEuropa(TTF)unddenUSA (HenryHUB)betrugimFebruaramSpotmarktfast40US-Dollar/MWh.Zwarlagendie GaspreisefürEuropaseitMitte2007immeretwashöheralsinNordamerika,sodeutlich wardieserUnterschiedabernurwährendderEnergiekrisekurzvorundnachdem EinmarschderrussischenArmeeindieUkraine.AußerdemwurdeamerikanischesGasim letztenJahraufaußergewöhnlichniedrigemPreisniveaugehandelt.
Abbildung4:InternationaleGaspreisentwicklungimVergleich US-Dollar/MWh
Quelle:U.S.EnergyInformationAdministration,FederalReserveBankofSt.Louis,HeinzeMarktforschung

DieinsgesamtsinkendenRohstoff-undEnergiekostensowiediekonsequente,wennauch späteBekämpfungderweltweitenInflationdurcheinerestriktiveGeldpolitik,zeigen Wirkung.SobildensichdieweltweitenInflationsratenimmerstärkerzurückundnähern sich,wennauchnurnochlangsam,derallgemeinangepeiltenZielmarkevon2,0%an. GrößtesHemmniswarenindenmeistenVolkswirtschaftendiePreisefürDienstleistungen, diesichhartnäckigaufeinemhohenNiveauhielten.
Tabelle1:InflationimÜberblick
InflationimÜberblick VerbraucherpreisezumVorjahrin%
Überdiesich zurückbildendeInflation rechnetdasIfWdamit, dassderweltweite Konsumzunächststabil bleibt.Dazurechnetdas IfWmiteinereher expansivenFinanzpolitik dereinzelnen Volkswirtschaften,da dieHilfspakete,die währendderPandemie geschnürtwurden,in vielenLändernnicht komplettausliefenundgleichzeitigneueImpulseimBereichderVerteidigung dazukommen.EinRisikobleibenhierdiesteigendenLohnstückkosten.Steigendie Reallöhneweiter,kanndasmittelfristigzurBelastungfürdieUnternehmenunddamitfür InvestitionenundBeschäftigungwerden.
Indenfortgeschrittenen Volkswirtschaftenverlor diewirtschaftliche Entwicklunginsgesamt zuletztetwasan Dynamik.Daslagvor allemamAbbauhoher Lagerbeständeinden USA,welcheaufdie Produktiondrückten. DafürzogderKonsumin denfortschrittlichen Volkswirtschaften zuletztwiederetwasan.
USA
Quelle:IfWKiel
Tabelle2:WeltwirtschaftimÜberblick
WeltwirtschaftimÜberblick VeränderungdesrealenBIPszumVorjahrinProzent
202420252026 1,8Fortgeschr.Volksw.1,61,5 5,0China4,54,2 1,9Lateinamerika2,22,0 6,5Indien6,76,6 4,0 Ostasiatische Schwellenländer3,84,1
Quelle:IfWKiel
IndieserSituationwürdeeinabkühlenderWelthandeleineAusweitungderWeltproduktion nichtnotwendigerweiseverhindern,stelltabersehrwohleinestarkeBelastungfürdie weltwirtschaftlicheErholungdar.DabeidrohenauchdirektenegativeAuswirkungenaufdie USAselber.EinemassiveAnhebungderZölle,wiesiebeispielsweisederUS-amerikanische

Präsidentbereitsverhängthat,störtdabeidieinternationalenHandelsströmeundverteuert dieProduktionunddenVerbrauchfüralleamKonfliktbeteiligten(unterderAnnahme, dassGegenzölleimplementiertwerden).DastrifftnichtnurdieLieferkettender Unternehmen,sondernletztlichauchdenVerbraucheraufbeidenSeitendesKonflikts,weil sichWarenangeboteverknappenundPreiseerhöhen.LetztlichstehteinZoll-und HandelskriegderaktuellenPolitikderInflationsbekämpfungentgegenundgefährdetalle bislangerzieltenErfolge.DasgiltnichtnurfürEuropa,AsienundandereWeltregionen, sondernexplizitauchfürdieUSA.DeutlichwirddasbeiBetrachtungderWirtschaftsdaten. DieAbbildung5zeigtdieEntwicklungdesrealensaisonbereinigtenBIPseinmalabsolut undeinmaldieVeränderungsratenzumVorquartalinProzent.
Abbildung5:EntwicklungdesUS-amerikanischenBIPs inBillionenUS-Dollar,preis-undsaisonbereinigt,VeränderungzumVorquartalinProzent
I.II.III.IV.I.II.III.IV.I.II.III.IV.I.II.III.IV.I.II.III.IV.I.II.III.IV. 201920202021202220232024
VeränderungszumVorquartalin%BIP,preis-undsaisonbereinigt
Quelle:U.S.BureauofLaborStatistics,Statista
DemnachistdasrealeBruttoinlandsproduktderUSAimviertenQuartal2024 saisonbereinigtum+0,6%gewachsen.GestütztwurdediesesWachstumvomKonsum,der um+2,9%zumVorquartalzulegte,nach+1,9%imdrittenQuartal.DieAnlageinvestitionen gingendagegenleichtzurück(-0,3%),vorAllemweildieAusrüstungsinvestitionender Unternehmenvergleichsweisestarknachgaben(-2,3%).DieseZahlenzeigenaberauch deutlichauf,wodieRisikenderamerikanischenHandelspolitikfürdieUSAselberliegen. DieAbbildung6zeigtdieEntwicklungderInflation,derKerninflation(Inflationohne NahrungsmittelundEnergie),desLeitzinsessowiederArbeitslosenquote.Hierwird deutlich,dassdieInflationauchindenUSAkontinuierlichzurückgegangenist.Sienotierte imFebruardiesesJahresbei+2,8%nach+9,1%imJuni2022.Diedurchschnittliche nominaleLohnsteigerungindenUSAliegtderzeitbeica.4,0%.DasheißtdieReallöhne steigen,wasdenKonsumstützt.DieInflationgingaberindenvergangenenMonaten langsamerzurück,alsdieFedursprünglicherwartethatte.Dashingmitdersehrexpansiven Finanzpolitikzusammen,vorallemdemInflationReductionActderBidenAdministration undderniedrigenArbeitslosenquote,diederzeitbei4,0%liegt.Auchwarendie PreissteigerungenimDienstleistungssektorimmervergleichsweisehoch,sodassdie Kerninflationnurlangsamzurückging.AuchhiersinddieaktuellenDatenbesseralsinder

Vergangenheit.DasentlastetdieFed,diesichineinerschwierigenLagebefindet.Denn durchdieexpansiveFiskalpolitikderletztenJahreistdieamerikanischeStaatsverschuldung vergleichsweisehoch.
Abbildung6:EntwicklungderVerbraucherpreisederUSA inProzent
5,54,5 0,0 2,0 4,0 6,0 8,0 10,0 12,0 14,0 16,0 2019202020212022202320242025
Quelle:U.S.BureauofLaborStatistics,Statista
DazukommtdieHandelspolitikderAmerikaner,welchedieschwererkämpftenErfolge gegendieInflationwiedergefährden.DievergleichsweisehoheStaatsverschuldungund dererwartetePreisdruckdurchhoheImportzölleaufausländischeGütertreibtdieRendite deramerikanischenStaatsanleihenmiteinerLaufzeitvon10Jahren(s.Abb.7).
Abbildung7:TäglicheRenditeamerikanischerStaatsanleihen inProzent,Laufzeit10Jahre
CPI,VeränderungzumVj.in%Arbeitslosenquote,saisonbereinigt LeitzinsFederalReserveCPIohneEnergieundNahrung 0,0 1,0 2,0 3,0 4,0 5,0 6,0
Quelle:FederalReserveBankofSt.Louis

DieentsprechendeRenditelagbiszum11.03.2025sohochwieseitfast20Jahrennicht mehr.DamalskämpftendieUSAmitdenFolgenderImmobilien-undFinanzkrise.Auchdie WechselkursesprecheneindeutlichesBild.NotiertederDollaraufdemHöhepunktder WirtschaftseuphoriefastbeieinemEurojeDollarsoliegterjetztwiederbei1,10Dollarje Euro(5.April).DieInvestorenverlierenalsolangsamanVertrauenundrechnenmiteiner vergleichsweiserestriktivenZinspolitik.ErsteVorbotensinddieExporteimJanuar,die stärkerzurückgingen,alsdieebenfallsrückläufigenImporte.AuchderprivateKonsumsank imJanuarimVergleichzumVormonatum-0,5%.DasbringtdieFedineineZwangslage. Siemussaufpassen,dassdieInflationnichtwiederanziehtunddenKonsumabwürgt.Sie willaberauchdieInvestitionendurcheinezurestriktiveGeldpolitiknichtunnötigbelasten. AuchweilamerikanischeUnternehmensehrstarkindieinternationalenProduktionsnetze verflochtensindundsichkurzfristignichteinfachausdenglobalenWertschöpfungsketten herauslösenkönnen(IfW).DieFedhatihrenLeitzinsbeiderletztenSitzungam19.03.2025 nichtweitergesenktundwartetab.
China
DieWirtschaftsentwicklungbeidenSchwellenländernzogindenvergangenenMonatenan undentwickeltesichvomTrendheretwasbesseralsbeidenfortschrittlichen Volkswirtschaften.DieskanninsbesondereaufdiewirtschaftlicheBelebunginChinaund IndienamaktuellenRandzurückgeführtwerden.DabeikämpftChinaimmernochmitden FolgenderImmobilienkriseunddendarausresultierendenstrukturellen Wirtschaftsproblemen.ZwarwuchsdasrealeBIPChinasimviertenQuartal2024im VergleichzumVorjahresquartalum+5,4%underreichtedamitexaktdasvonder StaatsführungausgelobteWachstumszielvon+5,0%für2024imVergleichzumVorjahr, trotzdembleibtdasWachstumChinasvergleichsweiseschwach.
Abbildung8:EntwicklungdeschinesischenBruttoinlandsprodukt Preisbereinigt,VeränderungzumVorjahresquartalinProzent
Quelle:IMFInternationalFinancialStatistics
DerprivateKonsumbleibtinFolgederhohenArbeitslosigkeitunddesverlorenen VertrauensderKonsumentengedämpft.DiesgiltebensofürdieprivatenInvestitionen,

auchweildievorhandenenKapazitätenderzeitnichtausgelastetwerdenkönnen.DieFolge isteinesehrniedrigeInflation,bishinzueinerDeflation,wasdenschwachenKonsum deutlicheranzeigt,alsdieEntwicklungdesBruttoinlandsprodukts(s.Abb.9).
Abbildung9:ChinesischeVerbraucherpreisentwicklung 2010=100,VeränderungzumVorjahrinProzent
Quelle:IMFInternationalFinancialStatistics
ImJanuardiesesJahreswardieEntwicklunginKonsumundProduktionzuletztetwas besser,wassichauchineineretwashöherenInflationsratevon+0,5%niederschlug.Das lagabervorallemdaran,dassdiechinesischeRegierungdenVerbrauchvonlanglebigen Konsumgüternfördert.AußerdemstiegendieExporteinFolgederHandelspolitikderUSA imJanuarstärkeralserwartetan.DiegesteigerteNachfrageisteinVorzieheffekt.Höhere Importzöllesollendamitkurzfristigumgangenwerden,inderHoffnung,dassdie Auswirkungendadurchgedämpftwerdenkönnen.MittelfristigrechnetdasIfWaberdamit, dassChinaunterdemHandelskonfliktleidenwird.Darüberhinaussinddiestrukturellen ProblemederchinesischenWirtschaftnochnichtüberwunden.
Tabelle3:AusgewählteLänderAsiens
AusgewählteLänderAsiens VeränderungdesrealenBIPszumVorjahrinProzent
ImFokus:Indien IndienhattegegenEnde desJahres2024mit einerkurzenDelleinder wirtschaftlichen Entwicklungzukämpfen. Einespürbaranziehende Inflationhatteden Konsumgedämpft.Auch dieExporte expandiertennichtmehr sostark,wiezuletzt.Das lagandengeopolitischenSpannungeninderWelt,aberauchanKonfliktenmitChina.So berichtetenUnternehmenausDeutschlandübervermehrteProblemebeiderEinfuhrvon
Quelle:IfWKiel

ProduktenausChina(HB).DurchgesteigerteErträgeinderAgrarproduktiongingendie Nahrungsmittelpreisezuletztzurück,sodassdieInflationimFebruarauf+3,6%sank.Dies solltedenKonsumwiederstützen.DieindischeNotenbankhatalsZielwertfüreinegesunde Inflation4,0%ausgegebenundplantdeshalbmoderateZinssenkungen,wasdie ProduktionimLandebenfallsstützensollte.ZusätzlichplantdieRegierungeineumfassendeEinkommenssteuersenkungundhohe staatlicheInvestitionen indieInfrastruktur.
Tabelle4:LateinamerikanischeSchwellenländer
LateinamerikanischeSchwellenländer VeränderungdesrealenBIPszumVorjahrinProzent
DieSchwellenländer Insgesamtläuftdie Produktionbeiden Schwellenländernbesser alsbeiden fortschrittlichen Volkswirtschaften.Das liegtauchdaran,dass dieSchwellenländerihre GeldpolitikzurBekämpfungderInflationschnellergestraffthaben.Entsprechendkonnten sieihreGeldpolitikauchschnellerwiederlockernundlockernsieauchnochweiter.Unter anderemdeshalbkonnteninLateinamerikaPeru,ChileundArgentinienstarkan Wirtschaftswachstumzulegen.
Quelle:IfWKiel
Quelle:IfWKiel
Tabelle5:AusgewählteLänderAfrikas
AusgewählteLänderAfrikas VeränderungdesrealenBIPszumVorjahrinProzent
202420252026 2,6Ägypten4,05,0
Ausnahmebildenhier BrasilienundMexiko. Brasilienkämpftweiter mitInflationsraten zwischen1,5%und 4,5%.InFolgedessen liegtderLeitzinsin Brasilienbei13,25%. Dazuistdie brasilianischeWirtschaft sehrstarkvonExporten indieUSAabhängig,was einhohesRisikofürdieweiterewirtschaftlicheEntwicklungdarstellt.Ähnlichesgiltfür Mexiko,dasseinengesamtenwirtschaftlichenAufschwungdemZugangzum amerikanischenMarktverdankt.NebendenbekanntenProblemenwieKorruptionund BandenkriminalitätkommenjetztauchhoheSchädendurchNaturkatastrophendazu. ZudembefandsichdasLandzweiMonatelangineinemStreikderJustizorgane. EntsprechendistdasIfWeherpessimistischgestimmt,wasdieweiterewirtschaftliche EntwicklungdesLandesangeht.
Quelle:IfWKiel

DieEUundder Euroraum
ImEuroraumwardie Produktionweiter gedämpft.Essindnur moderatewirtschaftliche Fortschrittemessbar. Wennüberhaupt,isthier nurzarterOptimismus angebracht.Imvierten Quartallegtedas Bruttoinlandsproduktim Euroraumrealund saisonbereinigtleicht um+0,2%zu. Insbesonderedie Konsumausgaben verlorenanDynamik. NachdemZuwachsum +0,9%imdritten Quartal,welcherauch derOlympiadein Frankreichgeschuldetwar,legtensieimviertenQuartalum+0,4%zu.Dagegengingen dieExporteundImporteleichtzurückundauchdieIndustrieproduktionbrachim Dezemberum-1,1%ein.Sielagdamitum-5,0%unterihremWertvonAnfang2023. ZwischendeneinzelnenStaatenwarendieProduktionsunterschiedeerheblich.Frankreich verzeichneteimviertenQuartaleinenleichtenRückgangdesBIPs(-0,1%),Italienein leichtesWachstum(+0,1%),währendSpanienimIII.Quartalordentlichzulegte(+0,8%). DabeistiegenvorallemdieInvestitionenzumVorquartalan(+3,4%).
Quelle:IfWKiel
DerArbeitsmarktimEuroraumkühltesichleichtab,bliebaberauchimFebruarstabilund verzeichnetemit6,2%einenhistorischniedrigenWert.DaslagvorallemanSpanien.Hier sankdieArbeitslosigkeitvon16,3%vorvierJahrenauf10,4%imFebruardiesesJahres.In Italien,denNiederlanden,FinnlandundÖsterreichstiegdieArbeitslosigkeitdagegenan. InFrankreichherrschtStagnation.DabeiweisendiverseFrühindikatoren,z.B.im verarbeitendenGewerbe,verstärktaufeineAbschwächunghin.
Tabelle6:Euro-Länder

Abbildung10:InflationsentwicklungimEuroraum HVPI(2015=100),VeränderungzumVorjahresmonatinProzent
Quelle:IfWKiel
DieInflationschwächtesichnurnochlangsamabundlagimFebruarbei2,4%.Daslag auchanderKerninflationsrate,dieauf2,6%nachgab,nachdemsiezuvorfünfMonatein Folgeunverändertgebliebenwar.DadieNominallöhneeuropaweitum+4,5%zum Vorquartalzulegten,stiegenimdrittenQuartalauchdieReallöhnesowiedasreale verfügbareEinkommenproKopf(+0,4%).DaswirddenprivatenKonsumstützen,die Produktivitätwirdaberabnehmen.
Abbildung11:LeitzinsentwicklungundVerbraucherpreise VeränderungzumVorjahresmonatinProzent
Veränderungsrate(HVPI)in%Einlagezins
Quelle:Eurostat,DeutscheBundesbank
AuchfürdieEuropäischeZentralbankwirddieImplementierungeinerangemessenen GeldpolitikkurzvorErreichungderZielmarkevonetwasüber2,0%immerschwieriger.Es

mehrensichdieAnzeichen,dassderEuropäischeLeitzinsbzw.derEinlagenzinssein neutralesNiveauerreichthat.Dasheißtalso,dasNiveau,welcheswederrestriktivnoch expansivaufdieWirtschaftsentwicklungwirkt.DasIfWKielrechnetnochmiteinem ZinsschrittindiesemJahrum0,25Prozentpunkteauf2,25%.DabeibleibendieRisiken durchdenHandelskonfliktunddiegeopolitischenSpannungenweiterhoch.Aufder anderenSeitelässtdieEZBihrKaufprogrammfürAnleihen(APP),welchesnochunterMario DraghiimMärz2015zurBekämpfungderEuro-undFinanzkriseaufgelegtwurde, sukzessiveauslaufen.SeitJuli2022hatsichdieentsprechendeBilanzpositionumca.1/5 aufaktuell2.620Mrd.Euroreduziert.AndersalsdieZinssenkungwirktdieserSchritt restriktiv,weilkeineneuenAnleihenaufgekauftwerdenunddamitkeineneueGeldmenge aufdenMarktgebrachtwird.DieGeldmengeimMarktwirdalsoreduziert.
InsgesamthältdasIfW dieAbwärtsrisikenfür diewirtschaftliche EntwicklungderLänder inderEuropäischen Union,wegender Handelskonflikteund dermöglicherweise starkgestörten Wertschöpfungsketten, fürbeträchtlich. Allerdingswerdendie ansteigenden
Tabelle7:OsteuropäischeMitgliedsländerderEU
OsteuropäischeMitgliedsländerderEU VeränderungdesrealenBIPszumVorjahrinProzent
SonstigeEuropäischeLänder VeränderungdesrealenBIPszumVorjahrinProzent 202420252026 2,8Polen3,23,0 0,6Ungarn1,63,2 0,9Rumänien1,82,6 2,7Bulgarien2,62,9 -0,4Lettland-0,21,7 -0,2Estland1,41,9 1,9Beitrittsländer2,52,8
Quelle:IfWKiel
Verteidigungsausgaben unddieexpansiveFinanzpolitikzueinerAusweitungderwirtschaftlichenEntwicklung führen.AlleinindiesemJahrwirddasWachstuminderEUdurchdenAnstiegder Verteidigungsausgabenum+0,1%zulegenundin2026umweitere0,2%.Überdie steigendenVerteidigungsausgabenunddiewenigrestriktiveGeldpolitikdürftedie KonjunkturzunächstverhaltenanlaufenunddannimPrognosezeitraumanFahrtgewinnen.
ImGegensatzzuanderenfortgeschrittenenVolkswirtschaftenhatGroßbritannienmit einemLeitzinsinHöhevon4,5%nochSpielraumfürausgedehnteZinssenkungen. AllerdingshatsichhierdieInflationauchandersentwickelt,alsinanderen fortgeschrittenenVolkswirtschaften.DiesewarimSeptemberzunächstauf1,7%gesunken, lagimJanuarzuletztaberwiederbei+3,0%.OhneNahrungsmittelundEnergielagdie Inflationsogarbei+3,7%.DabeistiegendiePreisefürDienstleistungenauf+5,0%.Das Wachstumwarallerdingsvergleichsweisemoderat.UmdieWirtschaftanzukurbelnhatdie britischeRegierungeingroßesKonjunkturpaketaufgelegt,dassichimLaufedesJahres entfaltenwird. 202420252026 0,9Großbritannien1,21,1 3,6Dänemark4,12,1 0,9Schweden1,91,7 2,1Norwegen0,91,8 1,3Schweiz1,21,2 1,2AufgeführteLänder1,51,3