Journal Architekten und Planer Juli 2015

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JOURNAL ARCHITEKTEN UND PLANER

Juli 2015

J O U R N A L ARCHITEKTEN UND PLANER

J uli 2015 w w w.heinze.de

Speicher 7 in Mannheim


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12.05.2015 13:40:53


editorial]

Abgespeichert … Der Speicher 7 in Mannheim ist das Objekt, das wir in dieser Ausgabe als erstes vorstellen. Vom Lagerhaus zur Top-Adresse, so lautet die Überschrift des Beitrags, den Sie ab Seite 24 lesen können. Bebildert ist der Bericht mit zum Teil in einem Tone-Mapping-Verfahren hergestellten Aufnahmen des Fotografen Klaus Hackl. Diese spezielle Fototechnik unterstreicht das, was Architekt Peter Schmucker und sein Team aus dem betagten, direkt am Rhein gelegenen Betonkubus gemacht haben. Auch das Architekturbüro Schmucker selbst hat in diesem Leuchtturmprojekt auf 1.400 Quadratmetern im 7. Stock eine neue Heimat gefunden. Apropos Architekturfotografie: Wieder einmal stellen wir Ihnen einen renommierten Architekturfotografen mit einem kleinen Auszug seiner Werke vor, diesmal ist es Conné van d’Grachten. Gegen Ende des Heftes finden Sie den Beitrag auf Seite 158. Sollten Sie sich die Ergebnisse des mit 40.000 Euro dotierten Heinze ArchitektenAWARDs, der seinen krönenden Abschluss erneut auf der architectureworld in Münster fand, anschauen wollen, müssen Sie direkt zur Seite 146 springen. Zwischen die vorgenannten Berichte haben wir für Sie wieder jede Menge lesens- und betrachtenswerte ­Artikel gepackt, sodass auch diese Ausgabe Ihnen viel Freude bereiten sollte.

Ihr

Ulrich Schmidt-Kuhl, Leiter Redaktion/Inhalte

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inhalt]

24 » 30

Speicher 7 in Mannheim Rost-Look, Street-Art und PV-Module sind nur drei von zahlreichen Besonderheiten, die es am revitalisierten Rheinvorlandspeicher im Mannheimer Hafen zu entdecken gibt. Was Architekt Peter Schmucker und sein Team aus dem betagten Betonkubus gemacht haben, muss man mit eigenen Augen sehen, um die Raffinesse dieser Umgestaltung zu begreifen: die Ursprünglichkeit der Materialität, das Zusammenwirken der Details, die Selbstverständlichkeit des Unverhofften.

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16 » 21 16 18 20

32 » 94 32 38 44 46 50 54 58 64 68 72 76 80 84 88 92

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news] profil]

news 6

urban matters UMnet Schmucker und Partner planungsgesellschaft mbh archicraft

architektur] ICE LOFT in Hamburg Restaurant Comturey-Keller auf der Insel Mainau Energy Efficiency Center in Würzburg Nationalarchiv Frankreich Mehrfamilienhaus in Hamburg JVA Tegel Waldfriedhof in Landsberg (Lech) Tour Carpe Diem in Paris (Frankreich) Energieeffizientes Mehrfamilienhaus Verwaltungsbau in Ulm Arthrex Hauptniederlassung in Freiham Shands Children‘s Hospital in Florida Familiensitz in Köln Einfamilienhaus am Attersee, Österreich Verwaltungsgebäude in Eggenfelden

urban matters UMnet 16

ICE LOFT in Hamburg 32


96 » 132

Headquarter der Leica Camera AG in Wetzlar 104

inside]

96 IHK Stuttgart 102 Anwaltskanzlei in Belfast (Irland) 104 Headquarter der Leica Camera AG in Wetzlar 108 Danone Innovation Centre, Utrecht (Niederlande) 112 KRH Klinikum in Hannover 116 DGNB-Geschäftsstelle Stuttgart 118 Wasserschloss Rottendorf 124 Four Seasons Hotel in Budapest (Ungarn)

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dialog]

134 Interview mit Dr. Asko Fromm/Bauingenieur und ­Architekt

140 » 144 Four Seasons Hotel in Budapest (Ungarn) 124

trends]

140 Sofa Cubit 142 Re-Editionen 144 Stoff Eprisma

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aktuell]

146 Heinze ArchitektenAWARD 2015 158 HeinzeArchitekturfoto

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anhang]

160 Inserentenverzeichnis 162 Vorschau, Impressum Interview mit Dr. Asko Fromm/Bauingenieur und Architekt 134

Sofa Cubit 140

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news]  6 » 15

Foto] Samsung

Klein wie eine Visitenkarte und nur rund 30 Gramm schwer! Immer mehr Anwender benötigen regelmäßig auch unterwegs schnellen und sicheren Zugriff auf große Datenmengen. Die SSD T1 bietet eine Übertragungsgeschwindigkeit von 450 Megabyte pro Sekunde (MB/s) und ist damit bis zu viermal schneller als eine externe HDD. So übertragen Nutzer der Portable SSD T1 im Vergleich mit einer externen HDD eine 3 GB große Filmdatei in 8 anstatt 26 Sekunden und eine 10 GB große Filmdatei in 27 anstatt 85 Sekunden. Für Kreativprofis, Geschäftsleute und andere Nutzer bedeutet das: weniger Wartezeit und mehr Zeit für unterhaltsamen Filmgenuss oder zum Arbeiten. Die Samsung Portable SSD T1 Serie hat eine Drei-Jahres-Garantie und ist für 180 Euro (250 GB), 295 Euro (500 GB) und 586 Euro (1 TB) (UVP inkl. MwSt.) im Handel erhältlich. www.samsung.de

Brandschutz Glashandbuch 2015 Mit dem Brandschutz Glashandbuch 2015 der Pilkington Deutschland AG werden jährlich alle planungsrelevanten technischen Informationen über die Brandschutzglaslinien Pilkington Pyrostop®, Pilkington Pyrodur® und Pilkington Pyroclear® aktualisiert. Die Ausgabe 2015 integriert erneut eine ganze Reihe von Produktinnovationen und neuen Funktionsglas-Kombinationsmöglichkeiten. Sie alle sind darauf ausgerichtet, eine zeitgemäße Brandschutzplanung unter Berücksichtigung des aktuellen Baurechts sowie individueller Komfort- und Gestaltungswünsche zu ermöglichen. Das Brandschutz Glashandbuch 2015 ist kostenlos über den Bereich Brandschutzglas Marketing Vertrieb der Pilkington Deutschland AG erhältlich. Bestellungen können per Fax unter +49 (0)209 1682056 abgegeben werden. Zusätzlich kann im Internet unter www. pilkington.de/brandschutz das komplette Handbuch als PDFDatei heruntergeladen werden.

Abbildung] Pilkington Deutschland AG

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Realistisch CO2-Reduktion

208 Unternehmen wurden Anfang des Jahres im Rahmen einer Feierstunde in Düsseldorf für ihre Arbeitgeberqualitäten ausgezeichnet; unter ihnen auch REHAU. Gerade für die Berufsgruppe der Ingenieure bietet das Unternehmen attraktive Arbeitsbedingungen und überzeugte insbesondere in den Kategorien Training & Entwicklung, Compensation & Benefits, sprich Zusatzleistungen, und Karriere & Nachfolgeplanung. REHAU wurde als eines von 26 Unternehmen als „Top Arbeitgeber für Ingenieure Deutschland 2015“ ausgezeichnet – zum achten Mal in Folge.

Im Bestand der vermieteten Mehrfamilienhäuser lassen sich bis 2050 rund zwei Drittel der CO2Emissionen gegenüber 1990 vermeiden. Das ist das Ergebnis der Studie Foto] Zukunft ERDGAS e.V. „Sanierungsfahrpläne für Mehrfamilienhäuser: Wie kann die klimaeffiziente Sanierung des Gebäudebestands gelingen?“, die Zukunft ERDGAS im Rahmen der Messe E-world in Essen vorgestellt hat. Die Studie steht zum kostenlosen Download auf den Webseiten von Zukunft ­ERDGAS bereit.

www.rehau.de

www.zukunft-erdgas.info

Ausgezeichnet REHAU Top Arbeitgeber

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EDLES AUS STAHL

PERFEKTION IM QUADRAT


Wim Wenders. Landschaften. Photographien.

Die Entdeckungsreise beginnt! My first Victorinox

Kurator: Beat Wismer, in Zusammenarbeit mit Wim Wenders Wim Wenders, 1945 in Düsseldorf geboren, ist vor allem durch Filme wie „Der Himmel über Berlin“, „Pina“ Wim Wenders, Joshua and John und „Das Salz der Erde“ in(behind), Odessa, Texas, 1983, Lightjet Print, 125 x 170 cm ternational bekannt. Doch Foto] © Wim Wenders er bekennt: „Die fotografische Arbeit ist die andere Hälfte meines Lebens“. Anders als der Filmemacher verzichtet der Fotograf Wenders auf die modernen technischen Möglichkeiten. Seine Aufnahmen, für die er die Schreibweise „Photographien“ bevorzugt als Ausdruck des Zusammenspiels von Licht (phos) und Malen (graphein), entstehen analog, ohne Kunstlicht, ohne Stativ. Anlässlich des 70. Geburtstags des Künstlers im Jahr 2015 zeigt das Museum Kunstpalast in Kooperation mit Wenders Images und der Wim Wenders Stiftung eine Auswahl von 60 bis 80 großformatigen Fotografien und Landschaftspanoramen.

Taschenwerkzeuge von Victorinox sind zuverlässige Begleiter für das ganze Leben. Die ersten Kontakte zu den berühmten Multi-Tools entstehen bereits in der Familie: Kinder entX IN O decken sie für sich und R O ICT V wollen „das Große“ von Vater o] Fot oder Mutter selbst ausprobieren. Ein Multi-Tool darf ein Kind jedoch nicht überfordern. Deshalb führt Victorinox die Serie „My First Victorinox“. Diese Serie wurde speziell für die kleinen Einsteiger konstruiert. Das Besondere an diesen Taschenwerkzeugen: Sie besitzen eine kurze Klinge ohne Spitze sowie die Kombiklinge, welche als Kapselheber, Dosenöffner, Schraubendreher und Drahtabisolierer dient. Zusätzlich zu den bestehenden mit rot- und blau-transparenten Schalen wird Victorinox die pink-transparente Schale in das Sortiment mit aufnehmen, welche speziell für Mädchen ein echter Hingucker ist!

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Plus bei Büromöbeln Umsatzwachstum von 3 Prozent

Packendes Design, gepaart mit Rasanz auf einer absolut ökologischen Plattform – das FEDDZ, ein reines ElektroKleinkraftrad aus Biberach an der Riß in Baden-Württemberg, kann für die E-Mobilität Foto] emo-bike GmbH & Co.KG der kommenden Jahre Maßstäbe setzen: mit bis zu 45 km/h geschmeidig über die Straßen der Stadt, bewundernde Blicke, stylishes Aussehen von der Nabe bis zum Lenker. Preis: ab 6.690 Euro inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten

Die deutsche Büromöbelindustrie steigerte 2014 ihre Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 3 Prozent auf knapp 2,1 Mrd. Euro. Besonders gefragt waren nach Angaben des bso Verband Büro-, Sitz- und Objektmöbel mit Sitz in Wiesbaden innovative Einrichtungskonzepte und hochwertige Produkte. Zu der positiven Entwicklung trug das Inlandsgeschäft mit einem Plus von 3,1 Prozent und der Export mit einer Steigerung von 2,7 Prozent bei. Die Exportquote lag bei 30,1 Prozent. Umsatzrückgänge im russischen Markt sowie die eher verhaltene Nachfrage in Frankreich machte die deutsche Büromöbelindustrie durch Zuwächse in Nordeuropa, im Mittleren Osten und den USA wett. Hier konnten die Hersteller mit hoher Qualität und der Langlebigkeit ihrer Produkte punkten. Für 2015 erwartet der bso ein erneutes Umsatzwachstum im unteren einstelligen Bereich sowie eine stabile Personalsituation.

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Wissenschaft und Design Lautsprecher Boom Boom Erhält ein junger Künstler die Möglichkeit, seine Werke im Museum of Modern Art in New York zu präsentieren, muss es sich bei seiner Arbeit um etwas Besonderes handeln. Mathieu ­Lehanneur, damals noch Designstudent, gelang dieser Coup: Seine Projekte „Therapeutische Objekte“ und Andrea, ein lebender Luftfilter, der giftige Gase aus der Luft absorbiert, wurden in eine der wohl etabliertesten und bekanntesten Sammlungen der Welt aufgenommen und katapultierten Lehanneur in die internationalen Sphären der Designbranche. Luft, Wasser, Ton und Licht gelten als Lehanneurs Lieblingswerkstoffe, denn häufig ist das tägliche Umfeld oder die Natur mit einer Vielzahl von wissenschaftlichen Vorgängen inspirierend. Diese Vorliebe lässt sich auch an dem Design des Boom Boom Lautsprechers erkennen: „Ich wollte, dass der Entwurf so einfach, instinktiv und verführerisch ist wie ein frisch vom Baum gefallener Apfel“, beschreibt Lehanneur seinen Ansatz. Damit das Objekt so einfach wie möglich erscheint, soll man ihm die ausgefeilte Technik im Inneren nicht ansehen. So entstand ein Lautsprecher, der größentechnisch in jede Handfläche passt und gleichzeitig mit einem Maximum an Technik überzeugt. Schlichtheit steht in direkter Verbindung mit Flexibilität: Der Boom Boom kann auf jeder seiner dreieckigen Flächen positioniert werden. So passt er sich aufgrund der Form und Größe immer wieder seiner Umgebung an. Magie, Funktionalität, Sound und Technologie miteinander in Einklang bringen – aus diesen Vorstellungen entwickelte sich letztendlich ein Lautsprecher, der sich mit seinem außergewöhnlichen Design von Mathieu Lehanneur und der innovativen Technologie von den bestehenden Produkten auf dem Markt abhebt. www.binauric.com

Foto] binauric SE

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Zeit für Reisen Mit alten Schätzen unterwegs

Foto] Dohna & Dombert

Die Gäste von Dohna & Dombert Zeit für Reisen bewegen sich in reizvollen Regionen Westfalens, Niedersachsens und Hessens abseits touristisch ausgetretener Pfade auf ganz besondere Art: mit einem offenen Oldtimer aus den 1920er-Jahren. Sie riechen, hören und sehen bei diesen Reisen Natur und Landschaft ganz anders, als sie es gewohnt sind. Die Fahrzeuge von Dohna & Dombert sind Zeugen von mehr als 80 Jahren Automobilgeschichte. Die Gäste erleben, wie sich Autofahren damals anfühlte. Sie entdecken, wie entspannend und lustvoll diese Oldtimer sich fahren lassen. Die Gäste steuern die Fahrzeuge der Marken Durant, Ford und Austin bei individuell ausgestalteten Touren von ein bis sieben Tagen selbst. Ein Team begleitet die Gruppen von maximal zwölf Personen diskret und steht den Gästen mit Rat und Tat zur Seite. Bei den Individualreisen können die Gäste über eine Hotline mit dem Dohna & Dombert-Team in Kontakt bleiben. Dohna & Dombert ist der einzige Anbieter auf dem Kontinent, der Reisen mit solchen Oldtimern anbietet. In den Preisen ist alles enthalten, was die Gäste – außer ihren persönlichen Dingen – für eine Reise mit Dohna & Dombert brauchen, vom Mehr-Sterne-Schlosshotel über mehrgängige Menüs am Abend, den Wein dazu, die Miete für den liebevoll und aufwendig gewarteten Oldtimer und vieles mehr. www.dohna-dombert.de


HQL-Lampen ade Hallo LED!

New York Ceiling startet durch Große Farb- und Motivauswahl

Nach den EU-Vorgaben zur Ausphasung ineffizienter Geräte traf es ab April 2015 die HochdruckQuecksilberdampflampe (HQL) – und das bedeutet, dass bei einem Ausfall die Leuchten komplett ersetzt werden müssten, Foto] licht.de denn sie sind nicht mit anderen Lampen kompatibel. Als Alternativen kommen LEDs, T5-Leuchtstoff- oder Halogenmetalldampflampen infrage. Die Brancheninitiative licht.de empfiehlt, auf effiziente, langlebige LED-Beleuchtung umzustellen und das Gebäudelicht nachhaltig zu sanieren. Beim Wechsel einer alten Anlage auf LED-Beleuchtung und Lichtmanagement sind bis zu 80 Prozent Einsparung möglich.

Während einer USA-Reise entdeckte Gründer Arjan Estié die hochwertigen Zierplatten für die Wände und Decken in einem New Yorker Einrichtungsmagazin. Da es keinen europäischen Importeur für diese besondere Wandverzierung gab, war ihm das Potenzial hinter dieser Geschäftsidee sofort bewusst. Europäische Interessenten mussten sich vorher an den einzigen Spezialisten in den USA wenden, wenn sie dieses originelle Design für ihre Räumlichkeiten wollten. New York Ceiling ist nun also der optimale exklusive Zwischenhändler zwischen europäischen Kunden und dem amerikanischen Hersteller.

www.licht.de

Produktneutrale Detailhilfe Onlinetool Wer Details für Wärmedämm-Verbundsysteme planen will, kann nun auf gesicherte Daten eines neuen Online-Tools zurückgreifen. Unter www.wdvs-planungsatlas.de finden Architekten, Bauphysiker und Fachhandwerker zuverlässige Detaillösungen für alle relevanten Anschlusspunkte von WDVS-Fassaden. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Bereitstellung thermischer Daten für die Wärmebrückenberechnung. Die Auswahl sämtlicher Fassadendetails erfolgt dabei schnell und unkompliziert anhand eines Gebäudemodells. www.wdvs-planungsatlas.de

Hersteller- und systemunabhängig planen Foto] Industrieverband WerkMörtel e.V.

Foto] New York Ceiling Co.

Raue Holztische, abgeschliffene Fensterrahmen, verrostete Eingangstüren – heutzutage ist der industrielle Look bei Designern und Architekten gleichermaßen beliebt. Der Stil orientiert sich an den 20ern und 30ern und spricht nicht nur Gestalter von Restaurants, Hotels und Einkaufsläden an, sondern bietet auch für Büroräume und private Haushalte einen echten Mehrwert. Auch Veranstaltungsorte wie Konzerthallen oder Clubs können mit den Qualitäts-Zierplatten individuell gestaltet werden. Da die Platten feuchteresistent und leicht zu reinigen sind, sind sie auch für die Dekoration von Bädern und Küchen geeignet. Das niederländische Unternehmen bietet neben einer großen Auswahl an Designs auch ein beträchtliches Farbsortiment an. Design und Farbe sind frei kombinierbar. Interessenten können auf der Website ein individuelles Angebot anfragen. Die Lieferung erfolgt innerhalb von 2 bis 3 Wochen nach Zahlungseingang. www.newyorkceiling.nl 11


Rendering] Chicoco Radio Station, Port Harcourt, Nigeria, entworfen von NLÉ Architects, 2014, Rendering, © NLÉ Works Lagos, Amsterdam

In einer großen Ausstellung rückt das Vitra Design Museum bis zum 13. September 2015 das zeitgenössische afrikanische Design in ein neues Licht. „Making Africa – A Continent of Contemporary Design“ zeigt anhand der Arbeiten von über 120 Künstlern und Designern, wie Design die wirtschaftlichen und politischen Veränderungen des Kontinents begleitet und fördert. Sie präsentiert Afrika als Experimentierfeld, von dem aus neue Ansätze und Lösungen in die Welt gehen – und als Triebfeder für eine neue Diskussion, was Design im 21. Jahrhundert leisten kann. 14. März bis 13. September 2015 Vitra Design Museum Weil am Rhein 30. Oktober 2015 bis 21. Februar 2016 Guggenheim Museum Bilbao 21. März bis 31. Juli 2016 Centre de Cultura Contemporània de Barcelona „Making Africa“ wird begleitet von einer umfangreichen, 352-seitigen Publikation, die erstmals einen umfassenden Überblick über das Design der Gegenwart auf dem afrikanischen Kontinent bietet. Hrsg.: Mateo Kries, Amelie Klein Flexicover, 240 x 335 mm, 352 Seiten ca. 500 Abb., überwiegend farbig deutsche Ausgabe ISBN 978-3-945852-00-2 69,90 € (inkl. MwSt. 7 %) www.design-museum.de www.makingafrica.net 12

Mobile Web-App Lücking Z’ Format Sie ist der ideale Begleiter zur Bestimmung der Eckausbildung für ein korrektes Überbindemaß. Ob im Büro oder auf der Baustelle – mit der neuen App „Lücking Z’ Format“ finden Sie bequem die passenden Formate für Ihre bevorzugte Wandausführung und Wandstärke. Abbildungen veranschaulichen die optimale Eckausbildung, jeweils ergänzt um wichtige Hinweise. So ermitteln Sie in Ihrer vorgesehenen Wärmeleitfähigkeit ganz einfach die Formate und Artikelnummern der passenden Höhenausgleichs- und Ergänzungsziegel. Der Vorgänger der App, der bekannte Formatwähler als Drehscheibe, wird natürlich weiterhin analog angeboten. Weitere Informationen auf www. lücking.de Foto] Step Two Design

Making Africa – A Continent of Contemporary Design

Zur „Lücking Z’ Format“ Web-App: www.zformat.de

Mit thermischen Wärmepumpen Wohngebäude beheizen Lange Zeit galten thermische Wärmepumpen meist als zu groß, um den vergleichsweise niedrigen Wärmebedarf von Ein- und Mehrfamilienhäusern effizient zu decken. Neu entwickelte GasAdsorptionsheizgeräte können das ändern. Sie sind genau für dieses Anwendungsgebiet entwickelt worden. Das BINE-Projektinfo „Mit Gas-Adsorptionswärmepumpen heizen“ (03/2015) stellt eines der neuen Geräte vor. Dieses kombiniert die Brennwerttechnik mit einem thermischen Wärmepumpenmodul auf Zeolith-Wasser-Basis.

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Beim neuen Ratgeber „Schwimmbäder – sicher planen und bauen“ des Baustoff-Spezialisten Schomburg dreht sich alles um den Schwimmbadbau – einen der anspruchsvollsten Einsatzbereiche der Bauwerkabdichtung und Fliesenverlegung. Auf 24 Seiten werden verschiedene Bereiche im Schwimmbadbau beschrieben. Der Ratgeber steht als Download auf www.schomburg.de zur Verfügung oder kann über info@schomburg.de bestellt werden. www.schomburg.de

Bluetooth Multi-Device Keyboard K480 Das Logitech Bluetooth Multi-Device Keyboard K480 ist eine geräteübergreifende Tastatur für den Einsatz mit Computer, Tablet und Smartphone. Dank Easy-Switch™ ist der Wechsel zwischen bis zu drei angeschlossenen kabellosen Bluetooth-Geräten ganz einfach. Eine integrierte Halterung positioniert dabei Handy oder Tablet genau im richtigen Winkel zum Lesen während getippt wird. Bis zu 11 Millimeter dicke und 26 Zentimeter breite Smartphones und Tablets bis einschließlich 11 Zoll oder 2,5 Kilogramm Gewicht passen in die Aufnahmehalterung. Egal, ob die Eingabe über einen Windows®-, Mac®- oder Chrome™-Computer bzw. ein Android™ oder iOS-Tablet oder -Smartphone erfolgt, steht das vertraute Tastaturlayout mit allen gängigen Shortcut-Funktionen zur Verfügung. Empfohlener Verkaufspreis: 49,99 Euro www.logitech.com

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Foto] Logitech

Andreas Gottlieb Hempel 2014, 256 Seiten ca. 238 Farbfotos und 105 Pläne gebunden, mit Schutzumschlag 23 x 30 cm ISBN 978-3-7667-2053-5 59,95 € Foto] Callwey Verlag

Architektur- und Ingenieurbauwettbewerbe haben in Deutschland eine lange, bewährte Tradition. Ein Blick auf die aktuellen Siegerprojekte verdeutlicht das herausragende Niveau, die Kompetenz und die Kreativität deutscher Ingenieure. Dass diese Bauten nicht nur für alle am Bau Beteiligten Vorbildcharakter haben, sondern auch weltweit das hohe Ansehen der deutschen Baukultur fördern, dient zum Anlass für diese neue jährliche Publikation und zeigt erstmals 50 aktuelle preisgekrönte und realisierte Bauprojekte aus deutschen Architektur- und Ingenieurwettbewerben (Zeitraum 2012–2014). Herausgeber sind das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), die Bundesarchitektenkammer, die Bundesstiftung Baukultur und die Bundesingenieurkammer. www.callwey.de

Kompakt Wärmebildkamera Mit der C2 führt FLIR Systems die erste voll ausgestattete Kompakt-Wärmebildkamera auf dem Foto] FLIR Markt ein. Damit können Bauprofis anhand von Wärmemustern Schwachstellen und Probleme wie Energieverluste, strukturelle Defekte und beschädigte Rohrleitungen gezielt erkennen. Mit ihrem kompakten und schlanken Design passt die C2 problemlos in jede Tasche. Ihre geringen Abmessungen von 125 mal 80 mal 24 Millimetern und ihr geringes Gewicht von 130 Gramm machen die besonders schlanke und leichte C2 zur praktischsten voll ausgestatteten Kompakt-Wärmebildkamera, die auf dem Markt erhältlich ist. Die FLIR C2 ist zum Preis von 699 Euro (zzgl. MwSt.) bei allen autorisierten FLIR-Partnern erhältlich. www.flir.com


Neue App Das Museum in der Westentasche

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Foto] museum.de

Museen aus der ganzen Welt, darunter allein über 5.000 in Deutschland, präsentieren sich in einer neuen App für AndroidHandys, iPhones und iPads. Sie kann kostenlos in den Stores unter dem Suchbegriff museum.de heruntergeladen werden. Das „Museum in der Westentasche“ informiert den Anwender zum Beispiel über aktuelle Ausstellungen, News, Eintrittspreise, Öffnungszeiten und Adresse. Viele Museen zeigen darüber hinaus ausführliche Bilderstrecken, die einen guten Eindruck vermitteln, was den Besucher erwartet. Nach dem Start der App wird sofort das nächstgelegene Museum mit Bild angezeigt. Es erscheint zudem eine Karte der Umgebung. Selbstverständlich lässt sich über die Suchfunktion auch jedes andere Museum aufrufen. Eine weitere Besonderheit: Reisende können Informationen zu Museen am Zielort schon zu Hause abfragen und so speichern. Das erspart teure Roaminggebühren im Ausland. Die Museen sind unter http://www.museum.de vertreten und pflegen dort zentral ihre Informationen ein. Nun ist über die App von museum.de dieser multimediale Inhalt für den User auch unterwegs online zugänglich.

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profil]  16 » 21

urban matters

UMnet

Foto] Larissa Abdelhadi

Aufgrund seines schon früh ausgeprägten Interesses am handwerklichen Arbeiten absolvierte Markus Weismann nach der Schule eine Ausbildung zum Schlosser, dabei erlernte er auch das Kunstschmieden. Aus diesem konkreten Tun heraus bildete sich ein persönliches Verständnis für Materialqualitäten und Formprozesse. Nach dem Abitur im zweiten Bildungsweg studierte er vier Semester Musik an der Swiss Jazz School in Bern. In Ergänzung zum Unter16

richt am Instrument beschäftigte er sich in dieser Zeit intensiv mit Arrangement und Kompositionstechniken. Hier stand das Fügen und Schichten von unterschiedlichen rhythmischen und harmonischen Strukturen im Fokus. Beides, das erworbene handwerkliche und das musikalische Wissen, bildet einen sinnlich wahrgenommenen Erfahrungsschatz, der ihn heute auch bei seiner Arbeit als Architekt beeinflusst.


Relativ spät begann Markus Weismann letztlich mit dem Architekturstudium. Hier, wie anschließend in der Lehre und Forschung am KIT in Karlsruhe und in seiner eigenen Büropraxis, haben ihn drei Persönlichkeiten und die mit ihnen verbundenen Erfahrungen geprägt. Die Erfahrungen im Büro von Ben van Berkel (UN Studio, Amsterdam) mit seinem experimentellen Freiraum im Designprozess einerseits und der technischen und formalen Präzision andererseits formen sein Verständnis für Qualität und Prägnanz eines architektonischen Objekts. Der Schritt vom Objekt hin zum Interesse an größeren kulturellen Zusammenhängen wurde durch Prof. Werner Durth angestoßen. In seinen Vorlesungen und während der Diplomarbeit gewann Markus Weismann Verständnis für die Zusammenhänge von Architektur und ihrem jeweiligen sozioökonomischen Kontext. In der Zusammenarbeit mit Prof. Alex Wall in Lehre und Forschung wie schließlich im gemeinsamen Büro gründet ein übergeordnetes Verständnis für urbane

Refugium zum Musikhören in Stuttgart, privat Foto] Swen Carlin

Fotos] Brigida Gonzales Haus S 1

Netzwerke und Prozesse. Architektonische Objekte stehen hier nicht isoliert, sondern sind auf vielfältigen Ebenen räumlich, programmatisch und zeitlich mit ihrem Umfeld verknüpft. Seit dem Diplom 1998 ist Markus ­Weismann als selbstständiger Architekt tätig. Zunächst gemeinsam mit Peter Ippolito im Büro zipher spaceworks, dessen Schwerpunkt im Bereich Innenar-

Panama Werbeagentur Stuttgart, 2001 Foto] Zooy Braun

chitektur und Corporate Architektur lag. Heute arbeitet Markus Weismann als geschäftsführender Partner im Büro UMnet, welches im Laufe der Jahre ein eigenständiges Profil ent­wickeln konnte, hauptsächlich zwischen größeren Maßstäben und Innenräumen. www.urbanmatters.net

Wenzhou Olympic Sports Center und Stadium + Wenzhou Sports School Campus Rendering] UMnet/asp Architekten GmbH

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und

SCHMUCKER PARTNER planungsgesellschaft mbh

Ethianum Heidelberg

Aufstockung und Umstrukturierung eines Hochbunkers (Ochsenpferchbunker Mannheim) zum Stadtarchiv Mannheim Foto] Schmucker und Partner

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Foto] Ethianum Heidelberg

Ärztehaus BG Ludwigshafen Foto] Holger Schmidt, Schmucker und Partner


Foto] © Schmucker und Partner

Architektur in der 4. Generation Auch ein modernes Architekturbüro ist der eigenen Tradition verpflichtet und das gilt ganz besonders für Schmucker und Partner. Das Büro kann auf über 80 Jahre Planungstätigkeit zurückblicken und zählt damit zu den dienstältesten Architekturbüros in Deutschland! Von Beginn an in Mannheim ansässig, hatte Bürogründer Wilhelm Schmucker wesentlichen Anteil am erfolgreichen Wiederaufbau der Stadt nach dem 2. Weltkrieg. Im Jahr 1932 eröffnete er sein Büro und verwirklichte in den Folgejahren in und um Mannheim zahlreiche Geschäfts- und Wohnungsbauten. 1945 erlangte das Büro Schmucker mit seinem erstplatzierten Wettbewerbsbeitrag zum Wiederaufbau der Haupteinkaufsstraße „Planken“ große Aufmerksamkeit und ist den Mannheimern seither ein Begriff. Einige Projekte der Wiederaufbauphase prägen bis heute das Stadtbild Mannheims. Im Jahr 1960 übernahm Wilhelm Schmuckers Sohn Karl (*1928), die Leitung des Architekturbüros;

begünstigt durch das prosperierende Umfeld der Region gelang es ihm, Schmucker und Partner zum leistungsfähigen, bundesweit tätigen Großbüro auszubauen. Seit den Fünfzigerjahren konnte das Büro mehr als 600 Projekte verwirklichen, viele davon mehrjährige Großvorhaben im städtebaulichen Maßstab. Seit 1989 wird das Unternehmen gemeinsam von Lothar S­ chmucker (*1953) und Andreas Schmucker (*1957) als Geschäftsführer geleitet, die von Peter Schmucker (*1974) nun in der 4. Generation in der Geschäftsführung unterstützt werden. Seit 2012 sind die langjährigen Mitarbeiter Ingo Hayer und Matthias Schönfeld als Partner im Unternehmen. Heute stehen rund 60 Mitarbeiter in den Diensten des Büros, das sich seinen familiären Charakter dennoch über die Zeiten bewahrt hat. www.schmucker-partner.de

U1 Mannheim Foto] Holger Schmidt, Schmucker und Partner

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2004 Gründung des Büros in Köln durch Dipl.-Ing. FH | Dipl.-Ing. TU | M.Sc. Hans-Peter Höhn 3–5 Mitarbeiter Schwerpunkte Wohnungsbau Ökologische Stadtentwicklungskonzepte Raumplanung

Foto] Carolin Riedel

Haus S

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Foto] Michael Amort

Showroom Köln

Foto] Markus Bollen


Villa L

Foto] Guido Erbring

archicraft betrachtet seinen Weg als fortlaufenden Prozess zwischen Vision, Entwicklung, Planen und Bauen, der sich von Projekt zu Projekt weiterentwickelt, nach vorne sieht und zurückgreift auf Erfahrung und Bildung. Jede Aufgabe will individuell gelöst werden, sodass unter Einfluss des Bürocharakters eine Architektur entsteht, deren Selbstbewusstsein ihren Bauherrn vertritt und sich selbst nachhaltig bestehen lässt. Eine gesunde Mensch-Umwelt-Beziehung stellt neben der sozialen Ökologie einen zentralen Schwer-

Haus N

Foto] Michael Amort

punkt und meist den Entwurfsansatz von archicraft dar. Ziel des Prozesses ist, eine elegante Selbstverständlichkeit der Bauten zu erreichen, die eine haltbare Identifikation bei ihren Nutzern und deren Umwelt schafft. Mit der Stadtplanung, dem Wohnungsbau und seinen Raumkonzepten vertritt das Büro diese Haltung auf drei Ebenen. www.archicraft.de

Villa C14, Köln

Foto] Guido Erbring

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isis® von FSB macht Schule. Das Neue Gymnasium Bochum zeigt sich im wahrsten Wortsinne aufgeschlossen für zeitgemäßes elektronisches Zutrittsmanagement: Mit isis® hält ein System Einzug, das Komfort und Technologie auf herausragende Weise mit einem ansprechenden Design kombiniert.

Bereits im Jahr 1632 hat es der Philosoph und Pädagoge Comenius in seiner Großen Didaktik betont: „Die Schule selbst soll eine liebliche Stätte sein, innen und außen eine Augenweide.“ Beim Neubau des Neuen Gymnasiums Bochum war man sich bewusst, wie groß der Einfluss des gebauten Raums auf die in ihm stattfindende Lehre sein wird. In vielen Aspekten nimmt das Gebäude traditionelle, beispielsweise durch die Reformpädagogik bekannte Forderungen an einen guten Schulbau auf. Der als liegende Acht gestaltete Bau öffnet sich mit seinen langgestreckten Fensterreihen zum Außenraum hin und nimmt in seiner Form Bezug auf die landschaftliche Struktur der Umgebung. Die überdachte runde Eingangshalle wirkt durch ihr filigranes Folienkissendach, ihre fließenden Formen und offenen Galerien organisch. Die künstlerisch gestaltete Fassade bringt Farben ins Spiel und zeugt von den Grundideen der Schule.

Technik, die Köpfe und Türen öffnet Auch die multimediale Innenausstattung im Neuen Gymnasium Bochum setzt Maßstäbe. Während die Kreidetafeln durch moderne, wahlweise als Schreib- oder Projektionsfläche nutzbare weiße Tafeln ersetzt wurden, dienen wiederbeschreibbare kleinere Tafeln in den Klassenräumen der verstärkt gewünschten Gruppenarbeit. Das Neue Gymnasium Bochum tritt mit seinem variabel nutzbaren und technisch hervorragend ausgestatteten Bau in die Fußstapfen der Kultur von Open Offices und flexiblen Bürolandschaften. Was die Ausstattung von Türen und Fenstern angeht, hat man sich für aktuellste Technik aus dem Hause FSB entschieden. Dank des elektronischen Zutrittsmanagementsystems Marke isis® kann flexibel auf Schlüsselverluste oder sich verändernde Zugangsberechtigungen reagiert werden.

Besonders in öffentlichen Schulen, in denen neben dem normalen Schulbetrieb auch Sport- und Musikvereine ein- und ausgehen und somit viele Zugangsberechtigungen an unterschiedliche Nutzer vergeben werden müssen, lohnt sich der Einsatz von elektronischen Schließsystemen nicht zuletzt auch unter betriebswirtschaftlichen Aspekten. So kann z. B. auf Versicherungen für Schlüsselverlust verzichtet werden. Die Bochumer Entscheidungsträger sind mit der Entscheidung klar ihrer Zeit voraus. isis®-Systeme heben sich durch ihre Einfachheit und Kompaktheit ab und eignen sich mit berührungsloser Bedienung sowie kurzen Ansprechzeiten hervorragend für viel genutzte Türen. Die Identifizierung erfolgt, indem das „Schlüssel“-Medium (Karte oder Schlüsselbundanhänger) in unmittelbare Nähe der Rosette gehalten wird – das Elektronikmodul „entscheidet“ über die Zutrittsberechtigung.


Durchgängigkeit mit System Ein besonderer Systemvorteil besteht darin, dass in der gesamten Schule – also für die unterschiedlichsten Anwendungsbereiche – das gleiche Schließkonzept genutzt werden kann: Das isis® Zutrittsmanagement-Konzept wurde eigens auf die in der Architektur gängigen Bauelementtypen ausgerichtet. Hierzu zählen Vollblatt-, Rahmen- und Ganzglastüren sowie Außentüren – selbstverständlich mit den einschlägigen Zulassungen nach DIN 18 273 für Feuer-/Rauchschutztüren und DIN EN 179 für Notausgangsverschlüsse. Die beschlagbasierte Technologie hat sich nicht nur in Hinblick auf Funktion, Design und Ergonomie als optimale Konstellation erwiesen, sondern auch als ideale Lösung, um eine durchgängige Beschlagausstattung „aus einem Guss“ zu realisieren. isis® steht für skalierbare Konzepte, die immer nur so komplex sind, wie Sie es brauchen sowie für besonderen

Komfort bei der Bedienung gleichermaßen. Darüber hinaus wurde isis® auf die spezifischen Bedürfnisse von Bauherren abgestimmt: Ob privater Hausbau, Modernisierung, Sanierung oder Umnutzung, ob Kleinunternehmen, Handwerk, Mittelstand oder Großkonzern, ob Arbeiten und/oder Wohnen, ob Produktion oder Verwaltung – überall, wo sich (viele) Menschen in Gebäuden aufhalten, sind isis®-Systeme von FSB ideal. Mit der isis®-Systemfamilie bietet FSB stets die für Sie individuell passende Lösung – auch unter Budgetgesichtspunkten. Im Neuen Gymnasium Bochum haben sich die Architekten Hascher Jehle für die isis® Ausführung des FSB-Türdrückermodells 1070 entschieden. Dieser Design-Klassiker fügt sich perfekt in das architektonische Umfeld ein. www.fsb.de/gymnasium_bochum www.fsb.de/isis


Speicher 7 in Mannheim]  24 » 30 Achim Zielke

Vom Lagerhaus zur Top-Adresse Mannheims neuer alter Speicher 7 Rost-Look, Street-Art und PV-Module sind nur drei von zahlreichen Besonderheiten, die es am revitalisierten Rheinvorlandspeicher im Mannheimer Hafen zu entdecken gibt. Was Architekt Peter Schmucker und sein Team aus dem betagten Betonkubus gemacht haben, muss man mit eigenen Augen sehen, um die Raffinesse dieser Umgestaltung zu begreifen: die Ursprünglichkeit der Materialität, das Zusammenwirken der Details, die Selbstverständlichkeit des Unverhofften.

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Mannheim mausert sich. Die alte Industriestadt in der Kurpfalz wird mit jedem Umbau, jeder gelungenen Sanierung mehr und mehr zum deutlich wahrnehmbaren Zugpferd der Rhein-Neckar-Metropol-Region. Die Erweiterung der City vollzieht sich mit Siebenmeilenstiefeln: Was gestern noch ein Vorort war, ist schon morgen Teil des Zentrums. Urbanes Leben spielt sich ab, wo vor gar nicht allzu langer Zeit fast ausschließlich produziert, verladen und gelagert wurde. Weltstädtisches Flair umweht den Hafen, seit es dort den neuen alten Speicher 7 gibt.

Einst Lager für Getreide Das vormals rein funktionale Betongebäude blickt auf eine wenig spektakuläre Geschichte zurück: 1957 wurde im Mannheimer Hafen ein riesiger Vorratsspeicher gebaut, um die Bevölkerung während des Kalten Krieges im Notfall mit Getreide zu versorgen. Mit der Wende wurde diese Vorsorgemaßnahme entbehrlich – und der Rheinvorlandspeicher stand leer. Obgleich es einige Interessenten gab, scheuten letztlich doch alle die immensen Kosten, die ein Rückbau der enthaltenen Getreidesilos mit sich bringen würde. Der Mannheimer Architekt Peter Schmucker aber war von der direkten Lage am Rhein fasziniert. Er ersann ein ungewöhnliches Umnutzungskonzept, das so einfach wie verblüffend klingt: weder Voll- noch Teilabriss, auch keine Demontage; das Vorhandene sollte in weiten Teilen bleiben, wie es ist. Die Beschaffenheit der verbauten Materialien und vorhandenen Elemente galt es jedoch auf Tauglichkeit zu prüfen, erforderlichenfalls dem Stand der Technik anzupassen und optisch für verschiedene neue Nutzungsarten umzugestalten. 26


Platz für ambitionierte Architekten Das Einverständnis der Mannheimer Hafenbehörde kam Peter Schmucker sehr zupass, da er für sein auf 60 Köpfe angewachsenes Team ohnehin auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten war; das angestammte Büro auf den Planken, der Mannheimer Einkaufsmeile, war objektiv betrachtet längst zu klein. Wilhelm Schmucker hatte das erfolgreiche Architekturbüro 1932 mitten in der Innenstadt gegründet und in den Folgejahren zur ersten Adresse unter Mannheims Planungsdienstleistern gemacht. Doch die beengten Räumlichkeiten in der City boten dem auf Industrieund Healthcare-Projekte spezialisierten Architekturbüro keine Möglichkeiten zur Erweiterung. Der Rheinvorlandspeicher hingegen hatte Potenzial für insgesamt 6.000 Quadratmeter frei gestaltbare Fläche und bot sich somit als neue Zieladresse an.

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Neuer Blickfang am Rhein Gedacht, geplant, gemacht – im Sommer 2013 wurde der 7. Stock im Speicher 7 vom Architekturbüro Schmucker bezogen. Komfortable 1.400 Quadratmeter Bürofläche stehen dort zur Verfügung. Und nicht nur das: „Von hier oben hat man eine unvergleichliche Sicht sowohl auf Mannheim als auch über den Rhein auf Ludwigshafen und die Vorderpfalz“, schwärmt Peter Schmucker, dessen Familie den Speicher auf 30 Jahre gepachtet hat – Verlängerungsoption für weitere 30 Jahre

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inbegriffen. Angesprochen auf die Kostenseite des Umnutzungsprojekts, meint er: „Bei acht Millionen Euro netto Eigeninvestitionen mussten wir schon sehr genau wissen, was wir tun. Aber der Erfolg wird uns recht geben.“ Dafür haben er und seine Mitstreiter an einem Ort, dem vorher kaum jemand etwas abgewinnen konnte, ein Leuchtturmprojekt realisiert, dessen Strahlkraft Mannheim als attraktiven Wirtschaftsstandort weit über die Landesgrenzen hinaus wahrnehmbar

macht. „Regional betrachtet ist die Lage das absolute Alleinstellungsmerkmal. Der ganze Hafen befindet sich in Landesbesitz. Der Rheinvorlandspeicher an der Schnittstelle von Industrie, Stadt, Hafen, ICE-Trasse und Fluss ist hier das einzige Gebäude, in dem Büronutzung plus Hotelbetrieb plus Restaurant möglich sind“, betont Peter Schmucker, der das Projekt auch als Appell verstanden wissen will, über zeitgemäße Nutzungsmöglichkeiten für ähnliche Gebäude nachzudenken.


Fotos] www.klaus-hackl.com/Architekt Schmucker und Partner/Mannheim

Magische Momente Im siebengeschossigen Speicher 7 haben sich insgesamt sieben Unternehmungen eingemietet; im Erdgeschoss zum Beispiel das Gourmet-Restaurant „Marly“, das vormals in Ludwigshafen ansässig war und nun auf Kurpfälzer Seite sterneverdächtige Gaumenfreuden kredenzt; ferner das Hotel „Speicher 7“, dessen 20 bis zu sechs Meter hohe Zimmer und Suiten den rauen Charme der Industriestadt Mannheim abwechslungsreich und so gekonnt in Szene setzen, dass das Architekturbüro Schmucker für die gelungene Umnutzung des einstigen Lagerhauses mit dem European Hotel Design Award 2013 ausgezeichnet wurde. Dipl.-Ing. Werner Aumann, Planer und Objektbetreuer in Diensten des Farbenherstellers Caparol, hat die Revitalisierung des ehemaligen Getreidespeichers von Anfang an begleitet. Über das Erreichte kann er nach wie vor nur staunen: „Speicher 7 gilt vollkommen zu Recht als architektonisches Glanzlicht einer im Aufbruch befindlichen Stadt. Dass der markante Kubus mit seiner rostfarbenen Fassade die Anbindung des vormals abseitigen Mannheimer Hafens an die City schafft, ist eine architektonische Meisterleistung, die Vorbildcharakter auch für andere Gebäude in ähnlicher Randlage hat.“ 29


Cor-Ten-Stahl an der Fassade des Speichers 7 und Fassadenbild des Künstlers Andreas von Chrzanowski Foto] Baumann Dach und Wand GmbH – www.baumanndach.de

In jeder Hinsicht außergewöhnlich Die umgestaltete Fassade zieht schon von weitem Blicke an – ob man den Hafen vom Mannheimer Schloss her ansteuert, von Ludwigshafen über die Konrad-AdenauerBrücke kommt oder auf Pfälzer Seite den Rhein entlang flaniert. Das Highlight des ursprünglich reinen Industrie- und Lager-

hafens präsentiert sich mit einem markanten Rostschleier überzogen. „Die wellenförmigen Fassadenelemente bestehen aus Cor-Ten-Stahl. Das Besondere an diesem Material ist, dass es durch Bewitterung eine fest anhaftende Sperrschicht bildet, die Korrosion zwar auf der Oberfläche zu-

lässt, in die Tiefe des Metalls hinein jedoch unterbindet. Der Rostschleier liegt also nur oberflächlich auf und kann sich in seiner Anmutung unter Wettereinwirkung permanent verändern, ohne dass die Substanz der Fassadenbekleidung dadurch angegriffen würde“, erläutert Aumann.

Fassadenbild im NAST-Verfahren appliziert Ebenso raffiniert ist die Technik, mit dem auf der zur Stadt gewandten Außenseite ein etwa 750 Quadratmeter großes Fassadenbild im Street-Art-Style aufgebracht wurde. Der Künstler Andreas von Chrzanowski alias „Case“ gestaltete sein aus neun Quadraten bestehendes Motiv mit der Fassadenfarbe Amphibolin von Caparol, wobei er sich des neuen NAST-Verfahrens bediente. NAST bedeutet „nebelarme Spritz-Technologie“ und ist als Hightech-Alternative zu Pinsel und Rolle zu verstehen. Ursprünglich ausschließlich für rationelle Beschichtungen mit Lacken gedacht, erwies sie sich gerade auf diesen kleinteiligen Flächen als vorteilhaft, da mit dem von Wagner und Caparol gemeinsam entwickelten Spritzgerät die vielen Farben in kürzester Zeit getauscht und gleichmäßig und präzise auf die zu beschichtende Oberfläche aufgetragen werden konnten. www.case-maclaim.de www.caparol.de 30

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architektur]  ICE LOFT in Hamburg  32 » 36 pro publica

ICE LOFT Glänzend weiße Fassade mit Tiefenwirkung in Hamburg

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Einen Neubau in ein historisches Ensemble zu integrieren, bedarf eines gewissen Geschicks und hoher Sensibilität bei Entwurf und Planung. Zum einen besteht die Gefahr, dass das Gebäude in moderner Kubatur dauerhaft wie ein störender Fremdkörper wirkt, zum anderen, dass er zu stark historisierende Züge erhält und damit anmaßend erscheint. Ein Problem, welches das Hamburger Büro Köhler Architekten bei der Gestaltung des sogenannten ICE LOFT im Stadtteil Ottensen geschickt zu lösen wusste: Der klassische Fassadenaufbau der Arbeiter- und Kleinbürgerhäuser des Viertels wird neu interpretiert und die Fläche mit ­einem modernen Werkstoff zeitgemäß geformt.

Passanten bleiben häufig stehen, so der Architekt F­ lorian Köhler, und lassen die Fassade des dreigeschossigen Neubaus auf sich wirken. In Dimension und Proportion orientiert sich das Gebäude zwar an den Häusern der Nachbarbebauung aus dem 19. Jahrhundert, die Materialwahl aber transportiert es in ein neues Zeitalter: Getrennt durch ein gläsernes Treppenhaus als Bindeglied, staffelten die Architekten das Bauwerk – dem angrenzenden 33


Wohnhaus entsprechend – in ein klassisches Sockelgeschoss, zwei darüberliegende Wohngeschosse mit Gesims und dem Satteldach als Abschluss. Das Erdgeschoss besitzt eine größere Geschosshöhe als die darüberliegenden Wohnetagen, die über vertikale Fensterbänder optisch miteinander verbunden werden. In Anlehnung an die glatten, strahlend weißen Putzflächen der historischen Bebauung wählten die Architekten hier glänzend weiße Fassadenplatten aus dem durchfärbten HI-MACS®-Werkstoff im Ton Alpin White, die der dynamisch geformten Fläche eine besondere Tiefenwirkung verleihen.

Dreidimensionale Fassaden Der Mineralwerkstoff hat sich dank seiner Vielseitigkeit als ökologisches und qualitativ hochwertiges Produkt in der Architektur- und Design-Welt etabliert. Er eignet sich bestens für Anwendungen im Fassadenbau und ermöglicht Architekten und Fassadenplanern ganz neue gestalterische, funktionale und ästhetische Möglichkeiten. Seine materialtechnologischen Eigenschaften machen ihn zu einem thermoelastisch formbaren Material, das gerade für die dreidimensionale Gestaltung vielfältige Möglichkeiten bietet. So imitiert der Architekt Florian Köhler die in den Ottenser Altbauten durch Stuckgesimse erzeugte Gliederung der Fassade bei seinem Neubau durch geformte Fassadenplatten. Die zum 34

blechverkleideten Tonnendach hin abschließend angebrachten Elemente neigen sich konkav geformt der Straße zu, während die Dachgauben diese Form repetieren und wie kleine Wellen die Dachfläche optisch bewegen. Die durchscheinend kristalline Materialität des sehr präzise zu verarbeitenden und formstabilen Mineralwerkstoffs lässt diese „Bewegung“ jedoch wie zu Eis erstarrt erscheinen. Und nicht nur die horizontale Gliederung der klassizistischen Fassade wurde neu interpretiert, auch das stilbildende Element des Erkers wurde in neuer Form aufgenommen: Der runde Mittelbau betont die Symmetrie des Gebäudes und setzt sich über die beiden in Mineralwerkstoff verkleideten Wohngeschosse hinaus im Erdgeschoss fort.

Dort wird über einen Materialwechsel ein bewusster Bruch herbeigeführt: Der Sockel ist im Kontrast mit grauem Stahlblech verkleidet und trägt Gitterroste als Rankhilfe für Kletterpflanzen, die im Laufe der Zeit die Fläche zum „Vertikal Garden“ werden lassen. Auch im Innenraum fand der Mineralwerkstoff Verwendung: So gestalteten die Architekten die Waschtische in den Badezimmern mit dem strapazierfähigen antibakteriellen Werkstoff im transluzenten Farbton Opal. HI-MACS® nimmt dank seiner porenfreien Oberfläche keine Feuchtigkeit auf und ist extrem fleckenabweisend. Außerdem ist der Acrylstein gegen Kratzspuren resistent und äußerst verschleißfest.


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Unsichtbar verankert mit der Wand Gerade bei vorgehängten hinterlüfteten Fassaden wie hier in Hamburg-Ottensen zeigen sich die großartigen Gestaltungsmöglichkeiten und die funktionalen Vorteile von HI-MACS® als Fassadenmaterial. Bei dieser sehr gebräuchlichen Ausführungsvariante werden Wärmedämmung und Wetterschutz funktional getrennt. Hier kommt dem Mineralwerkstoff der spezielle Mix relevanter Eigenschaften zugute, die das Material geradezu prädestinieren, auch draußen eingesetzt zu werden. Auch die Anschlüsse an Dach, Boden oder Fensterbänke lassen sich mit einer speziellen

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Unterrahmenkonstruktion aus Aluminium unaufwendig gestalten. Diese verankert die Paneele mit ausreichend Luftzwischenraum zur Dämmung an der Wand. Das Isolationsmaterial wiederum ist zwischen den Aluminiumprofilen und der Rückwand fixiert. Je nach Gebäudebeschaffenheit wird die Unterrahmenkonstruktion nach Vorgaben des Architekten individuell ausgelegt. Von außen unsichtbar werden die Paneele mit dem Aluminiumrahmen verbunden. Die Beständigkeit des Mineralwerkstoffs gegen Feuchtigkeit schützt auch die Fassadendämmschicht dahinter. Die Distanz

zwischen Fassadenplatte und Isolationsmaterial leitet die Feuchtigkeit nach außen ab und sorgt für Luftzirkulation im Sommer wie im Winter. In puncto Feuerbeständigkeit konnte der Werkstoff in der Farbe Alpine White beim SBI-Test (Single-BurningItem) mit einer Brandklassifizierung von B-s1-d0 (gemäß EN-13501-1) weitaus bessere Ergebnisse erzielen als bisher alle anderen mineralbasierten Materialien. www.koehlerhh.de www.knapp-dach.de www.himacs.eu

Fotos] Nikolaus Herrmann


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architektur]  Restaurant Comturey-Keller auf der Insel Mainau  38 » 42

Ausblicke vom Dachgarten Restaurant Comturey-Keller auf der Insel Mainau Wer mit dem Schiff über den Bodensee auf die Insel Mainau gelangt, erfreut sich an den Ausblicken auf Blumenpracht, Barockschloss und den neu gestalteten Hafenbereich um den ComtureyTurm am Seeufer. 38


Das neue, eingeschossige Comturey-Gebäude zeigt zur Seeseite eine fast 80 Meter lange Glasfront, verschwindet an den anderen drei Seiten im umgebenden Gelände und stellt sein Dach als Teil der Gartenlandschaft zur Verfügung. Dank des Systemaufbaus hatten die Mainau-Landschaftsplaner alle gestalterische Freiheit auf dem rund 1.500 Quadratmeter großen Dach und zauberten für die Besucher ein neues Paradies in einmaliger Lage. Die Insel Mainau ist mit etwa 45 Hektar die drittgrößte Insel im Bodensee und hat sich in vielen Jahren zu einer Synthese aus botanischem Garten, historischem Schlosspark, kulturellem Erlebnisraum und Ort der internationalen Begegnung entwickelt. Mit rund 1,2 Millionen Besuchern im Jahr ist der ganzjährig geöffnete Park das bedeutendste Tourismusziel am Bodensee. Die Insel Mainau, die übrigens seit 2003 unter Denkmalschutz steht, befindet sich im Besitz der schwedischstämmigen Adelsfamilie Bernadotte und wird sensibel weiterentwickelt.

Fotos] © Peter Allgaier

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Fotos] © Peter Allgaier

Historischer Standort Der Comturey-Turm ist Teil der mittelalterlichen Festungsanlage und wurde vermutlich in der Deutschordenszeit von 1200 bis 1240 als Wohnturm genutzt, mit Kellergewölbe für Vorratshaltung und Kelterei. Der alte Gastronomie-Anbau ComtureyKeller aus den 70er-Jahren genügte den heutigen Anforderungen nicht mehr. So fiel die Entscheidung zur Auslobung eines Architekten-Wettbewerbs, um das bestehende Hafenareal mit seinen zahlreichen Einzelgebäuden in ein neues, attraktives Entree umzugestalten. Sieger wurde der Entwurf des Architekturbüros Hein aus Bregenz (Österreich) in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsarchitekten Thomas Steinmann aus Winterthur (Schweiz). „Von Beginn der Planungen an war das Ziel“, so Bettina Gräfin Bernadotte, Geschäftsführerin der Mainau GmbH, „das neu entstehende Restaurant visuell und energetisch optimal in die Umgebung einzubinden. Bis auf die Glasfassade verschmilzt das Gebäude quasi mit dem 40

Garten.“ Das Konzept sieht vor, dass drei Seiten des Gastronomiegebäudes direkten Erdanschluss haben und auf seinem Dach die Parklandschaft fortgesetzt wird. Dadurch konnte ein, wenn auch kleiner, zu-

sätzlicher Parkteil entstehen. Die geplante Weiterführung des Hortensienwegs über das Dach als Hauptweg von und zum Hafen war ein weiteres Argument für diesen Entwurf.


Blick auf die Technik Durch die topografische Anlehnung des neuen Gastronomiegebäudes an die Sandsteinfelsen um den Comturey-Turm ergibt sich eine schmale, dafür aber sehr lange Dachfläche, die entlang der gesamten Vorderkante eine circa 1 Meter hohe Brüstung aufweist. Diese Brüstung sowie das daran anschließende Vordach sind mit Holz beplankt. Für die gewünschte Anstaubewässerung der intensiven Begrünung des Daches wurde dieses bewusst gefällelos ausgebildet. Die Dachfläche benötigt aber andererseits auch eine funktionierende Entwässerung und dies über eine Distanz von jeweils rund 40 Metern, da das Dach ausschließlich über die beiden Schmalseiten entwässert werden kann. Die besondere Hanglage brachte einen weiteren außergewöhnlichen Gesichtspunkt mit sich: Das Gewicht des Gebäudes inklusive Dachbegrünung musste genau so ausgelegt sein, dass das Gebäude dem Hangdruck standhalten kann. Also durfte die Dachbegrünung weder zu schwer noch zu leicht werden. Die passende Lösung dafür hieß ZinCo Systemaufbau „Dachgarten“. Auf einer mehrlagigen, wurzelfesten, bituminösen Abdichtung startete der Begrünungsaufbau mit der

Verlegung der Isolierschutzmatte. Das darauf folgende Drän- und Wasserspeicherelement, verfüllt mit dem rein mineralischen Tonziegelsubstrat, sorgt für hohe Wasserspeicherung sowie für Ableitung von Überschusswasser über das unterseitige Kanalsystem auch über die große Distanz. Schließlich folgten Systemfilter und die Schüttung von rund 30 Zentimetern Systemerde, bestehend aus humosem und mineralischem Anteil. In Richtung des Hanges wurde das Substrat teilweise bis zu 2 Meter hoch aufgeschüttet, um die Landschaft entsprechend zu modellieren. Dabei kam auch ein Untersubstrat zum Einsatz. Mit diesem multifunktionalen Aufbau wurde auch die richtige Basis geschaffen für die geplanten Belagsflächen auf dem Dach. Diese werden in erster Linie als Gehwege benutzt, können dank des belastbaren Systemaufbaus aber auch mit kleinen Pflegefahrzeugen wie z. B. einer Kehrmaschine befahren werden. Auf Dränschicht und Systemfilter schließt sich in diesen Bereichen eine Tragschicht aus Schotter als Unterbau an. Außerdem sind einzelne Holzpodeste aufgebracht, die zum Sitzen und vor allem der Aussicht über den Bodensee dienen.

Fotos] ZinCo GmbH

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Um die Lichthöfe des Gebäudes sowie am direkt zugänglichen Teil der vorderen Begrenzung waren Geländer notwendig, für die ZinCo eine intelligente und bautechnisch äußerst vorteilhafte Lösung parat hatte. Die Geländerbasis wird nämlich direkt in den Begrünungsaufbau integriert und durch dessen Auflast gehalten. Die Pfostenaufnahme ist auf einem speziell ausgeformten Stahlprofil angebracht; die ABS-Kunststoffplatte und die unterseitigen Aussteifungsprofile aus Metall bewirken eine flächige Lastverteilung. So konnten die eigens vom Schlosser gefertigten Geländer gänzlich ohne Dachdurchdringungen befestigt und auf diese Weise Schwachstellen in der Abdichtung und Wärmebrücken vermieden werden. 41


Foto] ZinCo GmbH

Pflanzenvielfalt auf dem Dach Infolge der Fortführung des Hortensienweges über das Dach bis in den U ­ fergarten säumen natürlich zahlreiche Exemplare dieser beliebten Ziersträuchergattung den Wegesrand. Abgesehen davon füllen zahlreiche Stauden und Gehölze die unterschiedlichen Beete. Insgesamt wurden mehr als 12.000 Pflanzen in über 200 Sor-

ten auf das Dach gepflanzt. Vor dem Comturey-Turm weitet sich der Weg zu einem kleinen Platz, der zum Verweilen mit faszinierendem Ausblick auf den Bodensee einlädt. Schirmförmig gezogene Kleinbäume und Sträucher beschatten Bänke, von denen man das Nordufer des Sees, aber auch die

üppige Bepflanzung des Dachgartens bestaunen kann. Ein Blick fällt vom Dachgarten auch auf das ebenfalls eingeschossige neue Nebengebäude des Biergartens am Seeufer, dessen Dach gleichsam begrünt wurde. Hier entstand eine extensive Dachbegrünung mit verschiedenfarbig blühenden Sedumpflanzen.

„Hinterm Horizont . . . neue Ausblicke entdecken“ Gemäß diesem Jahresmotto 2014 inszenierte die Insel Mainau neue Blickrichtungen und bezieht so die umgebende Landschaft in die Gestaltung des Parks ein. Und mit dem Dachgarten des Restaurants Comturey im umgestalteten Hafenareal gelang einer dieser „Blickpunkte“. Dieser neue Parkteil mit Blick über den Bodensee nach Meersburg und bis hin zu den Alpengipfeln bringt die reizvolle Bodenseelandschaft besonders zur Geltung. Neues und Un42

bekanntes zu entdecken gelingt immer wieder, in der Ferne und auch ganz nah, denn diese bautechnisch ausgereifte Lösung und so anspruchsvoll gestaltete Dachbegrünung auf der Insel Mainau sucht ihresgleichen.

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architektur]  Energy Efficiency Center in Würzburg  44 » 45

Institutsneubau als Leuchtturmprojekt Energy Efficiency Center in Würzburg Das Energy Efficiency Center in Würzburg ist Forschungs- und Demonstrationsgebäude in einem: Dort wo neue Materialien zur Energieeinsparung erforscht und erprobt werden, wird künftig auch in der Praxis gezeigt, wie sich der Energieverbrauch von Gebäuden reduzieren lässt. Eine zentrale Rolle spielt dabei die sanft geschwungene Dachlandschaft aus Membranen. Die weiße Textilhaut lässt Tageslicht von oben ins Gebäude fallen und bildet zugleich eine regulierbare Klimazone, um Wärmeverluste oder Kühllasten zu reduzieren. Lichtdurchlässige Deckenelemente aus Glas und Kunststoff optimieren zudem die natürliche Raumausleuchtung der Büroräume und Flure. 44

Im Foyer des Obergeschosses wurden beispielsweise zahlreiche Deckenelemente mit der lichtstreuenden Verglasung OKAGEL von OKALUX ausgeführt. Eine Füllung aus transluzentem Silika Aerogel im Scheibenzwischenraum verleiht den Paneelen außergewöhnliche physikalische Eigenschaften: Sie sind hochwärmedämmend,


schallisolierend und streuen einfallendes Tageslicht gleichmäßig in den Raum. Das blendfreie Licht, das durch die Funktionsgläser ins Innere gelangt, führt zu angenehmen Aufenthaltsbedingungen. Die gut aufeinander abgestimmten Transmissionseigenschaften von Membrandach und Deckenelementen bewirken jedoch nicht nur einen hohen visuellen und thermischen Komfort, sie reduzieren auch den Einsatz von künstlichem Licht und verringern die Beleuchtungskosten. Weitere Komponenten zur Steigerung der Energieeffizienz im Energy Efficiency Center sind wärmeabsorbierende Jalousien, Lichtmanagementsysteme, hochisolierende Fensterrahmensysteme, KlimaHeiz- und Kühldecken sowie ein spezieller Kühlkreislauf. Diese Gebäudeausrüstung verringert gemeinsam mit Membrandach und OKAGEL-Verglasung den Energieverbrauch maßgeblich und verleiht dem Institutsgebäude Vorbildfunktion.

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Fotos] © ZAE Bayern

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architektur]  Nationalarchiv Frankreich  46 » 48

Frankreichs Historie im modernen Gewand Inspirierende Aluminiumfassade für Frankreichs neues Nationalarchiv

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Ein in Form und Struktur außergewöhnliches ­Architekturdesign zeichnet das neue Gebäude des Nationalarchivs in Pierrefitte-sur-Seine in der Nähe von Paris aus. Konzipiert von den italienischen Architekten Massimiliano und Doriana Fuksas ­ wurde der neue Archivbau nach dreijähriger Konstruktionsarbeit 2013 durch den französischen Präsidenten François Hollande offiziell eröffnet.

Das Nationalarchiv wurde während der Französischen Revolution erbaut und beherbergt Dokumente vom politischen Regime des 17. Jahrhunderts bis heute. Es enthält historische Meilensteine der Geschichte Frankreichs, wie beispielsweise das Tagebuch von Louis XVI oder das Testament von ­Napoleon. Das neue Archiv besteht aus zwei Gebäudekomplexen: einem horizontalen Bau ganz in Glas mit Büros, Konferenzsälen etc. und dem zehnstöckigen mit Aluminium bekleideten Archiv mit Lesesaal an der Rückseite.

Massimiliano Fuksas architetto 00186 Rom, Italien office@fuksas.it www.fuksas.it

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Fotos] Hervé Abbadie

Für die Deckenverkleidung der horizontalen Gebäudeteile kamen 30 Tonnen hochwertiges Farbaluminium mit einer PVdFOberfläche, gefertigt in Bresso, Italien, zum Einsatz.

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Die Fassade des Archivbaus wurde durchgehend mit 200 Tonnen bandeloxiertem Aluminium bekleidet. Durch das Aluminiumfassadenmaterial mit 20 μm EloxalSchichtdicke gewinnt die Fassade des

monumentalen Archivbaus optisch an Leichtigkeit und Transparenz. Die Fassade beider Gebäudeteile folgt einer Rautenform, die sich in der Aluminiumbekleidung des Archivgebäudes und den Glasfassaden der horizontalen Gebäude wiederholt. Die Kombination von Aluminium und Glas sowie deren Reflexion in den umliegenden Wasserbecken verstärken den Eindruck von Eleganz und Dynamik. Eloxiertes Aluminium ist das ideale Fassadenmaterial speziell auch für große Gebäudehöhen: zum einen aufgrund seiner dauerhaften Oberfläche mit dekorativer Brillanz, zum anderen in Bezug auf die lange Haltbarkeit und Korrosionsbeständigkeit bei extremen Witterungsverhältnissen. www.novelis.com


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architektur]  Mehrfamilienhaus in Hamburg  50 » 52

Zeitlose moderne Fassade Fit für den Hamburger Wohnungsmarkt Im Hamburger Stadtteil Lokstedt prägt seit 1975 ein Mehrfamilienhaus mit insgesamt 28 Wohneinheiten das Umfeld in der Von-Eicken-Straße – insbesondere durch seine beiden im Versatz zueinander stehenden „Wohnquader“. Das Gebäude gehört zum Bestand der Baugenossenschaft dhu. Diese ließ im Zuge einer energetischen Sanierung die großformatigen Faserzementplatten sowie alle Balkonbrüstungen durch einen zertifizierten Fachbetrieb abtragen.

Foto] Matthias Seiberlich

raumbüro architektur Architekt Dipl.-Ing. Matthias Seiberlich vom Hamburger „raumbüro architektur“ zeichnete für die Entwurfsund Ausführungsplanung sowie Objektüberwachung bei der Fassadensanierung Von-Eicken-Straße 15 verantwortlich. Sein Leistungskatalog umfasst die Planung und Betreuung von Bauaufgaben in vielfältigen Bereichen. www.raumbuero.com

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Weitere Sanierungsmaßnahmen umfassten die Dämmung der Kellerdecke und den Austausch der alten Fassaden- und Flachdachdämmung. Besonderes Augenmerk lag bei der Dachdämmung auf den Abdichtungen der Dachdurchführungen. Der Einbau einer zentralen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung vervollständigte das Sanierungspaket. Die Fenster waren von der dhu bereits im Vorfeld erneuert worden.


Rund 1,1 Millionen Euro investierte die Baugenossenschaft dhu im Zuge einer energetischen Sanierung in das 1975 errichtete Mehrfamilienhaus im ­Hamburger Stadtteil Lokstedt.

Optimaler Brandschutz und Wirtschaftlichkeit Nach Aussagen der Baugenossenschaft fiel die Entscheidung von Anfang an aus brandschutztechnischen sowie wirtschaftlichen Gründen für eine hinterlüftete Vorhangfassade (VHF). Damit setzten die Investoren auf optimalen Wetterschutz durch Schlagregensicherheit und Feuchtigkeitsregulierung, geringe Wartungskosten, bestmögliche Wärmedämmung sowie Schall- und Brandschutz. Vorgehängte hinterlüftete Fassadenkonstruktionen gelten im bauphysikalischen Sinne durch die konstruktive Trennung von

Außenbekleidung und Dämmung mit dem dazwischenliegenden Hinterlüftungsspalt als sicherer Gebäudeschutz. Das verwendete Fassadensystem ist in die Brandschutzklasse A1, nicht brennbar, eingestuft. Zu den wirtschaftlichen Vorteilen zählen außerdem die exakte Kalkulation der Fassade, witterungsunabhängige Ausführung, geringere Standzeiten der Gerüste durch einen hohen Vorfertigungsgrad der Plattenelemente sowie kaum Entsorgungsaufwand auf der Baustelle.

Sympathisch, lebendig, rational Die Entwurfs- und Ausführungsplanung sowie Objektüberwachung übernahm das Hamburger raumbüro architektur. Der detailgenaue Rasterplan des Architekten Dipl.-Ing. Matthias Seiberlich für die Verlegung der Argeton-Fassadenplatten sah aus gestalterischen Gründen vier verschiedene Formathöhen (25, 22,5, 20 und 15 Zentimeter) und unterschiedliche Plattenlängen in drei Farben vor, die von Wienerberger maßgenau vorproduziert wurden. Nur die Anschlussplatten mussten zum Toleranzausgleich auf der Baustelle zugeschnitten werden. Für die senkrechte Unterkonstruktion, bestehend aus vorgefertigten Aluminium-T-Profilen, die in statisch erforderlichen Abständen an der Gebäudewand verankert wurden, zeichnete die Fassadenbaufirma Henke AG verantwortlich. Auf den horizontalen Trag-

werksprofilen wurden die keramischen Plattenelemente verdeckt mittels Klammern befestigt. Zuvor brachten die Fassadenbauer eine 16 Zentimeter dicke Dämmung aus einseitig vlieskaschierten schwarzen Mineralfaserplatten ein. Damit war auch die Möglichkeit eines einfachen und sicheren Toleranzausgleichs gegeben. Zur Wärmebrückenminimierung dienten Thermostopps. Für die 1.700 Quadratmeter umfassende Verkleidung kamen zwei Plattenmodelle zum Einsatz: Tampa und Terzo. Tampa, als der Klassiker unter den keramischen Fassadenelementen, sorgt rillenlos für eine klare Gebäudeoptik. Terzo dagegen schafft aufgrund der Scheinfugen eine lebendige Gebäudeästhetik. Dabei teilen die Fugen nicht nur optisch die Fläche, sondern bewirken einen changierenden Effekt. 51


Eine vorgehängte hinterlüftete Fassade von Argeton trägt gerade bei der Sanierung von älteren Bestandsbauten viel zu deren Attraktivität bei. Fotos] Wienerberger/Jens Krüger

Das unregelmäßige Plattenraster ist von zwei Farben geprägt – Lachsrot und Saharagelb. Architekt Dipl.-Ing. Matthias Seiberlich: „Mit den wechselnden Ziegelfarben konnten wir die einzelnen ‚Wohntürme‘ vertikal herausarbeiten. Die verschiedenen Plattenbreiten schaffen dagegen einen kaum merklichen horizontalen Rhythmus, der sich geschossweise wiederholt und die Fassade in ihrer gesamten Höhe auf eine dezente Art belebt.“ Im Erdgeschoss kamen

Argeton-Elemente in Vulkangrau zum Einsatz. Sie verleihen dem verhältnismäßig kleinen und niedrigen Hauseingang eine bessere Fernwirkung und betonen zugleich die darin befindlichen Glasmosaikarbeiten und LED-Leuchten. Auch die Technikzentrale auf dem Dach wurde mit Tampa in Vulkangrau verkleidet. Fensterlaibungen, Balkonabschlüsse und Außentüren aus pulverbeschichtetem Aluminium verstärken den zeitgemäßen Charakter des Gebäudes.

Nachhaltig, hochwertig, kostensparend Die so entstandene hochwärmedämmende Konstruktion beschert Bauherren und Mietern viele Vorteile: Als vorgehängte hinterlüftete Fassade bietet sie ein ausgereiftes optimales System mit langer Lebenserwartung und hohem Energieeinsparpotenzial. Der Primärenergiebedarf des Gebäudes konnte durch die energetische Sanierung von 184 kWh/m²a auf 53 kWh/ m²a pro Quadratmeter Wohnfläche gesenkt werden. Die Bewohner profitieren 52

von geringeren Nebenkosten und dank einer zentralen Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung auch von verlässlicher Frischluftzufuhr. Argeton-Ziegelvorhangfassaden haben sich in den vergangenen Jahren vor allem im Objektbereich bei Büro- und Verwaltungsgebäuden etabliert. Die aktuelle Diskussion zum Brandschutz im Geschossbau zeigt jedoch, dass diese auch bei Wohnungsneubau und -sanierung eine sehr gute Wahl sind. Kerami-

sche Platten erweisen sich als hochwertig, wirtschaftlich und nicht brennbar. Die Wandverkleidung ist unverrottbar, schimmel- und fäulnisbeständig, resistent gegen Algen sowie zu 100 Prozent recyclingfähig. Die lange Lebensdauer der Fassade, der geringe Wartungsaufwand und die optische Aufwertung des Hauses tragen zur Wertsteigerung bei. www.wienerberger.de



architektur]  JVA Tegel  54 » 57

Zwischen Gitter und Gardine Neubau der Sicherungsverwahrung der JVA Tegel Die Neuausrichtung der Sicherungsverwahrung in der Bundesrepublik Deutschland fordert ein „Abstandsgebot“. Das heißt, dass die Unterbringung der „Sicherungsverwahrten“ sich deutlich von der von „Inhaftierten“ unterscheiden muss. Zur Hervorhebung dieses Abstands wurde beim Neubau auf dem Gelände der JVA Tegel auf die im Gefangenenbereich üblichen Stabgitterfenster verzichtet. Stattdessen hat jedes Zimmer ein Panoramafenster aus Festverglasung und einem Öffnungsflügel, der durch ein davorliegendes Schmuckelement gesichert ist. Das ausbruchsichere Lochpaneel und das Stahlprofilsystem bilden eine konstruktive Einheit. 54


Fotos] Stephan Falk | © Jansen AG

Anlass für den Neubau der Sicherungsverwahrung auf dem Gelände der JVA Tegel war eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs aus dem Jahr 2009, nach der die gängige Praxis der Unterbringung von Sicherungsverwahrten – also Straftätern, die ihre Strafe abgesessen haben, von ihren Richtern aber weiterhin als so gefährlich eingestuft werden, dass sie nicht entlassen werden – in Gefängnissen gegen die Europäische Menschenrechtskonvention verstoße. Ihre Unterbringung ist künftig in einen freiheitsorientierten und therapiegerechten Rahmen einzubetten. Für die rund 500 Sicherungsverwahrten in der Bundesrepublik, die in sechs Haftanstalten leben, hat das weitreichende Folgen. Nicht immer genügt es, Hafträume umzugestalten, sondern es ist – wie hier in Berlin – zur Wahrung des „Abstandsgebots“ ein Neubau erforderlich. Der Standort auf dem Gelände der Justizvollzugsanstalt Tegel wurde gewählt, weil das Sicherheitsmanagement und das differenzierte Arbeits- und Freizeitangebot für die Sicherungsverwahrung mitgenutzt werden können. Eine entsprechende Erweiterungsfläche und ein Bebauungsplan waren ebenfalls vorhanden. Der Neubau wurde als gestreckter Zeilenbau errichtet, der sich im nördlichen Teil – zur angrenzenden Gefängnismauer hin – von fünf auf vier Vollgeschosse reduziert. Dieser Vor- bzw. Rücksprung zwischen den beiden Wohneinheiten markiert eine Mittelzone, in der die Räume für

GSP Architekten

Foto] GSP Architekten

Für den Neubau der Sicherungsverwahrung Berlin Tegel brachte das Büro GSP Architekten seine weitreichende Erfahrung und Kompetenz im Bereich des Justizbaus ein. Mit Sitz in der Bremer Überseestadt arbeitet das Büro mit rund 50 Mitarbeitern an anspruchsvollen Großprojekten und hat sich mit seiner traditionsreichen Geschichte insbesondere im Krankenhausbau einen Namen gemacht. Daneben gehören auch Gewerbe-, Industrie-, Schul- und Wohnbauten, Innenarchitektur sowie die Entwicklung und Umsetzung von Ausstellungskonzepten zum Tätigkeitsfeld. GSP Architekten stehen für ein klares und ökonomisches Bauen, in deren Mittelpunkt der Mensch

steht. Gebäude zu entwerfen, die den vielschichtigen und wechselnden Bedürfnissen ihrer Nutzer entsprechen, ist grundlegender Bestandteil ihrer Arbeiten. Diese Philosophie spiegelt sich in der Architektur des vorgestellten Projekts wider, bei dem der Fokus darauf lag, sich durch eine „gitterlose“ Aussicht von konventioneller Gefängnisarchitektur zu distanzieren und dadurch verstärkt auf die Bedürfnisse der Bewohner zu reagieren, unter gleichzeitiger Wahrung der notwendigen baulichen und technischen Sicherheitsanforderungen an diesen Gebäudetypus. www.architekten-gsp.de

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die AVD-Mitarbeiter angeordnet sind. Sie können von hier aus beide Wohneinheiten einsehen. Mit Unterbringungsmöglichkeiten für 60 Sicherungsverwahrte ist der Neubau recht großzügig geplant, denn Berlin hat derzeit nur 40 solchermaßen Verurteilter. Allerdings ist die Sicherungsverwahrung bei 39 weiteren Tätern vorgemerkt. Jedem Sicherungsverwahrten steht ein circa 20 Quadratmeter großes Zimmer mit Bad zur Verfügung. Jeweils zehn dieser Zimmer sind zu einer Wohneinheit zusammengefasst, die über Gemeinschafts- und Therapieräume verfügt. Darüber hinaus beherbergt der Neubau Werkstatt- und Sporträume sowie ein Arztsprechzimmer mit Untersuchungs- und Behandlungsraum und einen Außenbereich mit Sport-, Zier- und Nutzgartenflächen sowie Vorrichtungen für eine Kleintierhaltung. Von außen betrachtet unterscheidet sich der Neubau in einem wesentlichen Element von den benachbarten Gefängnissen. Bei der Fassadenge-

Gemeinschaftsküche mit Schiebetür zum Raucherbereich Foto] © GSP Architekten

Der langgestreckte Zeilenbau reduziert sich von fünf auf vier Geschosse. Foto] Stephan Falk | © Jansen AG

staltung wurde auf die herkömmliche Vergitterung der Fenster verzichtet. Stattdessen kamen speziell konzipierte Loch­blechelemente in Verbindung mit einer Pfosten-Riegel-Konstruktion zum Tragen. Die regelmäßige Fassadenabwicklung entspricht der inneren Organisation. Die Wohnzellen bilden sich in der Fassade als vierachsige Elemente mit umrahmenden Lisenen bzw. friesartigen Glasfaserbetonelementen ab; eine Gliederung, die auch für die anderen Nutzungsbereiche (Büros, Schulungs-, Werk- und Sporträume) übernommen wurde. Ein zweiteiliges Standardfenster – bestehend aus einem großformatigen, mit transparentem Spezialsicherheitsglas fest verglasten Element und einem verglasten, öffenbaren Lüftungsflügel mit davorliegendem Lochpaneel als ornamentales Schmuckelement – prägt die Fassade des ansonsten zurückhaltend gestalteten Funktionsbaus. Das ausbruchsichere Lochpaneel wurde von den Architekten im Rahmen der Entwurfsplanung gestaltet. Es handelt sich um ein zwölf Millimeter dickes Stahlblech aus Hartmangan mit ellipsenförmigen Ausschnitten in unterschiedlichen Abmessungen. Die Herstellung der Lochpaneele erfolgte durch Lasern. Entsprechend den Sicherheitsanforderungen für Gitter ist die größte Abmessung 12 mal 30 Zentimeter. Dieses Lochblech wurde in der Pfosten-Riegel-Konstruktion so befestigt, dass es bis zu einer horizontalen Zugkraft von 30 kN nicht herausgerissen wird. Die Belastungsprüfung erfolgte im MFPA Leipzig. Einer gutachterlichen Stel56


Anzeige lungnahme zufolge konnte damit auf Gitter vor den Fenstern verzichtet werden. Die Fensterelemente sind als thermisch getrennte PfostenRiegel-Konstruktion aus dem Stahlprofilsystem Jansen VISS RC3 hergestellt, mit einem Drehflügel aus Janisol Primo und einer Zweischeibenisolierverglasung gemäß den Vorgaben der gutachterlichen Stellungnahme. Die Festverglasungen und Türelemente der Außenfassaden entsprechen der Risc

Verbesserter Lambdawert für die Sanierung von Bodenaufbauten

Leicht, trocken und einfach zu verarbeiten: GEOCELL Leichtschüttung bei der Sanierung eines Wirtschaftsgebäudes

Jedem Sicherungsverwahrten steht ein circa 20 Quadratmeter großes Zimmer mit Kühlschrank und Bad zur Verfügung. Foto] © GSP Architekten

Classification RC3; die innere Scheibe der Isolierverglasung der Widerstandsklasse P6B. Auf der Ebene der zweiten Scheibe ist das Lochpaneel in die Pfosten-Riegel-Konstruktion eingespannt: Glas und Lochblech bilden eine konstruktive Einheit. Der Ucw-Wert der Fassade mit der Zweifachisolierverglasung entspricht 1,3 W/m²K. Die übrigen Bereiche sind als Wärmedämmverbundsystem ausgeführt, das durch eingebettete Carbonfasern schlagfest bis 70 Joule und ballwurfsicher ist. Im Zusammenhang mit dem Neubau wurden auch die Freiflächen neu angelegt. Die mit einem Ordnungszaun umgebene Hoffläche bietet den Sicherungsverwahrten Möglichkeit zur sportlichen Betätigung und Flächen zur eigenen Gestaltung und Nutzung, bis hin zur Haltung von Kleintieren. Damit entspricht die Unterbringung der Sicherungsverwahrten in allen Punkten der höchstrichterlichen Forderung an Bund und Länder, Raum für ein Leben in Würde und in größtmöglicher Selbstbestimmung zur Verfügung zu stellen. Die relative Freiheit der Sicherungsverwahrten endet jedoch an einem bewachten Tor. Durch dieses Tor kommen die Männer nur, wenn ein Richter das erlaubt. www.branco-metallbau.de www.jansen.com

Revitalisierung eines Lagerkellers zum Weinlokal mit GEOCELL

Diffusionsoffener Fußbodenaufbau mit GEOCELL® Schaumglasschotter Als führender Hersteller von Schaumglasschotter kann GEOCELL mit einer Zulassung für den Anwendungsfall Fußbodensanierung aufwarten. Dabei konnte der Bemessungswert für die Wärmeleitfähigkeit deutlich verbessert werden, was den Einsatz noch attraktiver macht. Die Auswahl des richtigen Dämmstoffes in der Altbausanierung erfordert beim Planer ein besonderes Maß an Sensibilität. Nicht jeder Dämmstoff, der gute Wärmedämmeigenschaften aufweist, ist auch für den Einsatz bei alten Gebäuden geeignet. Dämmstoffe, welche eine allzu dichte Trennebene schaffen, generieren dauerhaft Schimmelbildung und Bauschäden. Diffusionsoffene Dämmstoffe sind deshalb zu bevorzugen.

GEOCELL als trockene, kapillarbrechende und diffusionsoffene Auffüllung bildete die optimale Basis für den Fußbodenaufbau. Schaumglasschotter ist einfach einzubringen, gleicht Unebenheiten im Unterboden aus und bringt keine weitere Feuchtigkeit in das Gebäude ein. Trendbaustoff mit Vorzügen: - hochwärmedämmend (Bemessungswert  = 0,084W/m.K) - drainagierend und feuchtigkeitsresistent - lastabtragend und modellierbar - unverrottbar und unbrennbar - umweltfreundlich und energieeffizient - bakterien-, nager- und frostsicher - zeit- und kostensparender Einbau - ausgezeichnet mit dem Österreichischen Umweltzeichen

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architektur] Waldfriedhof in Landsberg (Lech) 58 » 62

Die natürlichste Form von Beton Sanierung eines Waldfriedhofs in Landsberg (Lech) Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten sind vor einiger Zeit das Verwaltungsgebäude sowie die Aussegnungshalle des Waldfriedhofs im oberbayerischen Landsberg (Lech) fertiggestellt worden. Entstanden ist ein außergewöhnlich einfühlsamer Ort der Trauer – ausgeführt mit Materialien aus der Natur und eingebettet mitten in die Natur. Bei der Realisierung der anspruchsvollen Planung von Kehrbaum Architekten (München) spielte vor allem Stampfbeton eine zentrale Rolle. 58


Der 1963 entstandene Komplex aus Verwaltungsgebäude und Aussegnungshalle des Waldfriedhofs entsprach mit seiner kalten und eher rationalen Atmosphäre nicht mehr dem heutigen Verständnis einer angemessenen Trauermöglichkeit für Angehörige von Verstorbenen. Auch aus baulicher Sicht konnten die Gebäude die Anforderungen nicht mehr erfüllen – insbesondere im Bereich der Energieeffizienz. Vor diesem Hintergrund entschied sich die Stadt Landsberg für eine Generalsanierung. Kernanspruch dabei: Den Trauernden sollte es beim Tod eines ihnen nahestehenden Menschen möglich sein, würdig und ganz persönlich Abschied nehmen zu können.

Natur und Licht als Verbindung und Stütze So entwarf das Architektenteam um Klaus Kehrbaum ein Sanierungskonzept, das sowohl den Bauherrn als auch die Vertreter aller einbezogenen Religionsrichtungen – evangelische und katholische Christen sowie Muslime – gleichermaßen überzeugte. Zentrales Motiv bei der Sanierung war die Verbindung von Gebäude und Natur. Die Natur sollte gerade in der zuvor eher abgeschotteten Aussegnungshalle immer gegenwärtig sein und gemeinsam mit der gezielten Verwendung von Licht als Verbindung und Stütze zugleich wirken. So wurde die große Halle als Ort der Stille und des Gedenkens komplett neu interpretiert und der bislang eher dunkle Kirchenraum hat einen neuen, ruhigen Ausdruck erhalten. Der zuvor geschlossene Raum wurde vorn und hinten geöffnet.

Eingang und Buswartestation des Waldfriedhofs

Foto] Kehrbaum Architekten

KEHRBAUMARCHITEKTEN AG Nach dem Abitur und dem Studium an der FH München wurden bei Klaus Kehrbaum die Grundlagen zum Architekten in mehrjähriger Tätigkeit im Planungsbüro Dobler, Kaufbeuren, gelegt. Seit der Selbstständigkeit standen die Planungen von Unikaten im Fokus. Im Wirtschaftsboom wuchs das Büro mit Zweigstellen in Bayern, Baden-Württemberg, Abu Dhabi und Indien. Neben dem Engagement für die Baukultur in der Praxis wurde ehrenamtlich der Vorstand des Bezirks Schwaben und des Landesverbandes des BDA für die berufsständische Vertretung der Architekten übernommen.

Auch konnten die gewonnenen Erfahrungen, gerade im Hinblick auf innovative, praxisorientierte Konzepte, in etlichen Lehraufträgen und Gastkorrekturen an Studenten vergeben werden. „Wenn du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht die Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern wecke in ihnen die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“ (Antoine de Saint-Exupéry) www.kehrbaum.ag

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An der Stirnseite ist eine aufgelöste Stelenwand angeordnet, durch die man in das Innere gelangen kann. Darüber hinaus wurde die große Giebelwand in der Aussegnungshalle aufgebrochen und mit großen Verglasungen ausgestattet. Innerhalb der Halle wurden mehrere unterschiedlich große und in verschiedenen Ausrichtungen angeordnete Lichthöfe angelegt. Durch diese kommt teils Streiflicht von außen bis tief ins Innere des Gebäudes – was tagsüber eine ausschließlich natürliche Beleuchtung ermöglicht. Aufbahrungen werden durch Raumteiler vor Blicken geschützt und die Raumstruktur wurde an heutige Bedürfnisse angepasst. Klaus Kehrbaum erläutert: „Wir wollten erreichen, dass sich die typischen Funktionsabläufe nicht wie vormals mit den Wegen der Trauernden überschneiden. Der lange Gang von der Aufbahrung über die Verabschiedung bis hin zum Grab wird daher fließend definiert. Die Trauernden und Verstorbenen stehen im Mittelpunkt dieses Ablaufs. Durch die neue Struktur gibt es zum Beispiel auch die Möglichkeit, den Verstorbenen sowohl durch eine Glaswand zu sehen als auch ganz nah am offenen Sarg Abschied zu nehmen.“ 60


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Nachhaltiges Verwaltungsgebäude mit Sorp 10® Absorber für thermisch aktivierte Bauteile Eingefärbte Sichtbetonstützen

Stampfbetonwand in der Aufbahrung

Stampfbeton als idealer Baustoff Entscheidend bei der Umsetzung der architektonischen Zielsetzung „Naturnähe“ war die Materialauswahl – alle für die Sanierung der Waldfriedhof-Gebäude gewählten Baustoffe fügen sich harmonisch in die Umgebung mit benachbartem Wald und freier Natur ein. An den Wänden im Eingangsportal, den Sitzstufen sowie den Einfassungen des Vorplatzes und im gesamten Verabschiedungsbereich der vormalig mit Sichtmauerwerk verkleideten Aussegnungshalle kommt neben hochwertigem gespaltenem Eichenholz als zentraler Baustoff Stampfbeton zum Einsatz. Klaus Kehrbaum: „Die Natürlichkeit und Wärme des Materials war entscheidend für die Wahl von Beton. Die besondere Ausführung als Stampfbeton passt sehr gut zum architektonischen Gesamtkonzept und symbolisiert die Naturnähe.“ Dipl.-Ing. Martin Peck von der Beton Marketing Süd GmbH in München, der das Projekt beratend begleitet hat, ergänzt: „Stampfbeton zeigt das Material und das Handwerk seiner Verarbeitung in einzigartiger Deutlichkeit. Die Ablesbarkeit der einzelnen Schichten lässt den traditionellen Einbau erkennen und bietet einen besonderen ästhetischen Rahmen für die Widmung des Gebäudes in seiner Lage. Konstruktiv handelt es sich um unbewehrte Wandbauteile, die ausschließlich auf vertikalen Druck beansprucht werden. Die Herstellung und der Einbau solcher Betone verlangen Erprobung, Sorgfalt und ein wenig handwerkliches Herzblut.“

Die Max Frank GmbH & Co. KG errichtet in der Firmenzentrale im niederbayerischen Leiblfing ein neues Verwaltungsgebäude. Das gesamte Objekt wird unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit über ein oberflächennahes Deckenheiz- und -kühlsystem mit integrierten Akustikelementen, eine Entwicklung aus dem eigenen Hause, mit Wärme und Kälte versorgt. Dies bietet die Vorteile einer Kombination aus Akustik und Betonkerntemperierung. So wird die Fähigkeit der Decken im Gebäude genutzt, thermische Energie zu speichern, um Räume zu heizen oder zu kühlen. Sorp 10® vereint Raumakustik und Abstandhalter in einer Funktion. Durch eine streifenförmige Anordnung bereits in der Rohdecke lässt sich mit Sorp 10® die Grundbedämpfung z. B. von Büround Verwaltungsgebäuden erreichen, gleichzeitig wird der Einfluss auf den thermischen Wirkungsgrad der aktivierten Decke minimiert. Die Beschichtung mit einem akustisch offenen Putzsystem ermöglicht eine fugenlose, glatte Deckenansicht.

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Saniertes Foyer Aufbahrung

Stampfbeton – nur der Versuch macht wirklich klug Bei der Herstellung und beim Einbau des Betons konnten Bauherr und Architekten auf die Erfahrung der Firma Ditsch-Bau GmbH & Co. KG aus Prittriching zurückgreifen. Gemeinsam wurden im Betonwerk zunächst Erprobungsflächen erstellt. Nach zahlreichen Tests entschied man sich für eine sehr grobe Körnung (bis 32 Millimeter Korndurchmesser), um die Natürlichkeit zu unterstreichen und den Effekt einer rauen Oberfläche zu erreichen. Eingebaut wurde der Beton jeweils in 30 Zentimeter hohen Schichten, um ein genügend dichtes Gefüge zu erreichen. Wichtig war dabei, dass der Beton – im Vergleich zu üblichen Betonen im Hochbau – nur in erdfeuchter Konsistenz und damit unüblich wasserarm eingebaut wurde. Die jeweils zuletzt aufgetragene Einbaulage wurde innerhalb

Fotos] Dagmar Flex

der Schalung solange durch manuelles Stampfen verdichtet, bis sich unter den Stampfern eine geschlossene Oberfläche gebildet hatte, auf der ein Feuchtefilm erkennbar war. Nach dem Erhärten wurde vor dem Aufbringen der nächsten Schicht die vorhandene Schicht aufgeraut, gereinigt und befeuchtet, um den erforderlichen Lagenverbund zu gewährleisten. Nach diesem Verfahren konnten jeweils zwei bis drei Betonschichten pro Tag realisiert werden. Der Tagesfortschritt ist somit quasi an den Wänden zu erkennen – ein Grund auch dafür, warum die Lagenfugen mit Stampfbeton im traditionellen Vokabular des Bauens auch „Tagwerksfugen“ genannt werden. Klaus Kehrbaum: „Um eine Top-Qualität und eine einheitliche Handschrift zu gewährleisten, ist eine gewisse Präzision erforderlich. Es muss auf die Homogenität der jeweiligen Schicht und ihre Geschlossenheit geachtet werden, da sich sonst an den Außenflächen stark haufwerksporige Bereiche mit zu geringer Gefügefestigkeit bilden können, die sich später nur sehr aufwendig instand setzen lassen. Wir haben daher für alle Stampfbetonarbeiten dasselbe Team eingesetzt. Der Beton wurde aus dem Schlauch des Betonkübels immer aus der gleichen Fallhöhe eingebracht, um eine einheitliche Vorverdichtung zu erreichen.“ Die akribische Arbeit hat sich gelohnt. Der Waldfriedhof Landsberg bietet heute nicht nur den Trauernden einen geeigneten Rahmen zur Verabschiedung ihrer Verstorbenen, sondern ist auch in architektonischer Hinsicht ein ganz besonderes Highlight. www.beton.org

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Was läuft schon wie geplant? Architekten und Planer

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architektur]  Tour Carpe Diem in Paris (Frankreich)  64 » 67

Ein Hochhaus, das den Tag und das Tageslicht nutzt Tour Carpe Diem in La Défense, Paris Mit seiner dynamischen und eindrucksvollen Gestalt prägt das Hochhaus Tour Carpe Diem die Silhouette des Pariser Business-Viertels La Défense. Ebenso imposant sind die „inneren Werte“ des Wolkenkratzers: Erklärtes Ziel der Bauherren, der Versicherungsgesellschaften Aviva und Crédit Agricole Assurances, war es, die besten Bedingungen für Mitarbeiter und Umwelt zu schaffen. So sorgt die Glasfassade mit HightechSonnenschutzgläsern für gut belichtete und angenehm temperierte Arbeitsplätze. Mit seiner doppelten Nachhaltigkeitszertifizierung ist der Tour Carpe Diem ein energisches Symbol für den progressiven Wandel des wichtigsten französischen Geschäftsviertels.

Der Masterplan für La Défense aus dem Jahr 2007 steckte ambitionierte Ziele, um die Strahlkraft des Pariser Business-Quartiers weiter zu erhöhen. Einen zentralen Beitrag dazu leisten neue Bürotürme mit höchsten Umweltstandards wie der Tour Carpe Diem, entworfen von dem renommierten New Yorker Architekturbüro Robert A. M. Stern Architects. Das Hochhaus „nutzt den Tag“ sowohl in seiner Erscheinung als auch in seiner Funktion: Seine städtebauliche Bedeutung bezieht der Turm aus der strategischen Lage zwischen der „Dalle“, der Promenade, die als Verlängerung der Champs-Élysées die Magistrale von La Défense bildet, und dem nördlich gelegenen Quartier Courbevoie. Um die Beziehung zwischen den beiden Zentren zu stärken und die 64


Fußgängerströme anzuziehen, realisierten die Architekten in der Erdgeschosszone des Hochhauses eine großzügige Treppe als einladende Geste und verbindendes Element.

Eindrucksvolle Fassadengeometrie Auch die charakteristische Form des Turmes symbolisiert seine Öffnung zu den beiden Stadtvierteln: Nordund Südfassade sind mit der Optik eines großmaßstäblichen Diamantschliffs gestaltet und bilden eine elegante, unverwechselbare Silhouette. Die dezente Reflexion des Fassadenglases unterstreicht die Fernwirkung des 162 Meter hohen Gebäudes zusätzlich: Das Sonnenschutzglas, das am Großteil der Fassade Einsatz fand, wirkt in der Außenansicht leicht bläulich und nuanciert die Himmelsfarben auf natürliche Weise. Im Hinblick auf den Maßstab und die Geometrie des Gebäudes war Robert A. M. Stern Architects bei der Wahl des Glases auch die homogene Fassadenansicht aus jedem Betrachtungswinkel wichtig. 65


Fotos] Glas Trösch SILVERSTAR

Doppelte Zertifizierung – vielfache Wirkung Neben der städtebaulichen Wirkung und gestalterischen Kraft des Neubaus stand ein ausgeprägtes Umweltbewusstsein bei der Planung im Vordergrund: Als erstes Gebäude in Frankreich erhielt der Tour Carpe Diem eine doppelte Nachhaltigkeitszertifizierung nach dem französischen Standard HQE (Haute Qualité Environnementale – Hohe Umweltqualität) und dem amerikanischen Zertifizierungssystem LEED (Leadership in Energy and Environmental Design – Führerschaft in energie- und umweltgerechter Planung), in dem er die höchste Bewertung „Platin“ erreichte. Den Bauherren und Architekten war bewusst, dass ihr Projekt beispielhaft sein würde – bei der Weiterentwicklung von La Défense und darüber hinaus. Bewusst wählten sie daher die Vorbildwirkung als eines der Leitmotive für die Planung. Ein weiterer Gestaltungsschwerpunkt lag auf der Integration von Natur und Umwelt – verwirklicht beispielsweise durch den hohen Anteil recycelter Baumaterialien oder den 17 Meter hohen Wintergarten im Eingangsbereich. Der geringe „ökologische Fußabdruck“ und die hohe Energieeffizienz kommen Investoren und Mietern gleichermaßen zugute. 66


Tageslicht: Ja, bitte – Hitze: Nein, danke Die Gestaltung der Innenräume ist ganz auf Wohlbefinden und Komfort der knapp 3.000 Nutzer ausgerichtet. Dank der Geometrie des Gebäudes, der optimierten Grundrisse und der Fassadengläser mit intelligentem Schichtdesign wird der Großteil der Arbeitsplätze mit natürlichem Tageslicht und großzügigen Ausblicken versorgt. Das dreifache Kunststück, viel Tageslicht in das Innere zu lassen, eine farbneutrale Aussicht zu gewährleisten und gleichzeitig vor sommerlicher Überhitzung zu schützen, gelang durch die COMBI-Gläser von Glas Trösch: 9.000 Quadratmeter des Sonnenschutzglases fanden an der Fassade des Tour Carpe Diem Einsatz. Das belgische Unternehmen Polypane verarbeitete die Gläser zu 3-fach-Isolierglasscheiben weiter. Mit einem Gesamtenergiedurchlass (g-Wert) von 25 Prozent und einer Licht-

transmission von 46 Prozent sorgt das 3-fach-Isolierglas für effizienten Sonnenschutz, reduzierten Kühlbedarf und eine helle, behagliche Atmosphäre mit farbechten Ausblicken. Der Wärmedämmwert (Ug-Wert) von 0,7 W/m2K gewährleistet ganzjährig eine gute Energiebilanz. An der Nord- und Südfassade wurde das Glas mit dem ausgeklügelten Schichtsystem teilweise mit einer Siebbedruckung versehen, die die Fassade mit horizontalen Streifen gliedert. In kleineren Gebäudeabschnitten, wo ein stärkerer Sonnenschutz erforderlich war, kam ein Einscheiben-Sicherheitsglas zum Einsatz, das einen noch geringeren Gesamtenergiedurchlassgrad aufweist und dennoch für ein helles, lichtdurchflutetes Ambiente sorgt. So verwirklicht die multifunktionale Gebäudehülle mit Gläsern den Wunsch von

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architektur]  Energieeffizientes Mehrfamilienhaus  68 » 70

Energieeffizientes Mehrfamilienhaus

Dipl.-Ing. Architekt Erwin Charwat

62 Wohneinheiten auf Passivhausniveau

55576 Sprendlingen

Passivhäuser sind in der Regel im Einfamilienhausbereich oder bei kleinen Mehrfamilienhäusern zu finden. In Kelsterbach wurde nun ein Gebäude mit 62 Wohneinheiten auf Passivhausniveau fertiggestellt. Bauherren und Planer setzten dabei auf neueste Technik, aber auch bewährte Baustoffe, um die ehrgeizigen Ziele zu erreichen.

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Architekt Erwin Charwat und die am Bau beteiligten Bauherren und Planer haben Großes geschaffen. In Kelsterbach, unweit des Frankfurter Flughafens, errichteten sie das größte Passivhaus in monolithischer Bauweise, das aktuell in Deutschland gebaut wurde. Besonders wichtig waren für die Realisierung die Ausstattung mit modernster Technik und eine hervorragende energetische Dämmung sowie die Ausmerzung dämmtechnischer Schwachstellen. So liegt der Primärenergiebedarf bei 16,9 kWh/(m²a) und die Gebäudehülle weist einen U-Wert von 0,192 W/(m²K) auf.

Darüber hinaus sorgte die bauliche Umgebung für eine weitere Herausforderung, denn nordöstlich befindet sich der Frankfurter Flughafen. Ankunft und Abflug der jährlich mehr als 50 Millionen Passagiere haben erheblich erhöhtes Lärmniveau zur Folge. Nach der aktuellen Fluglärmverordnung war ein Schalldämmmaß (Rw) von 45 dB für die Außenbauteile gefordert. Deshalb war es Anliegen der Bauherren, dass neben hohen energetischen Standards auch beim Schallschutz hervorragende Werte erzielt werden.

Planerisches Konzept Schon zu Beginn der Planung war das Ziel, ein KfW-Effizienzhaus 40 zu bauen. Das bedeutet, die energetischen Anforderungen des Gebäudes sollten mindestens 60 Prozent unter der gesetzlichen Anforderung liegen. Bei Mehrfamilienhäusern liegt auch immer ein besonderes Augenmerk auf dem

Brandschutz: Denn wo mehr Menschen leben, ist auch das Unfallrisiko höher. So sollten die Außenwände die Brandschutzklasse F 90 A erreichen und sämtliche Brandschutzanforderungen für Mehrfamilienhäuser erfüllt werden. Anschließend entwickelte Architekt ­Charwat ein ansprechendes Äußeres: So

sollte das oberste Stockwerk mit einer etwas kleineren Grundfläche auf das Flachdach des Hauptgebäudes gesetzt werden. Auf diesem Attikageschoss sollte ein Pultdach mit Solaranlage installiert werden. Ziel war es, dadurch die äußere Erscheinung des Gebäudes sichtlich aufzulockern und modern zu gestalten.

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Fotos] Mein Ziegelhaus

Bauphase Nachdem die Anforderungen an das Projekt planerisch umgesetzt worden sind, war Architekt und Bauherrn bewusst, dass die Ziele nur mit einer monolithischen Gebäudehülle erfüllt werden können. Aus diesem Grund entschied man sich für ein Mauerwerk aus Ziegeln. Die 49 Zentimeter dicken Außenwände bestehen aus mit Steinwolle innengedämmten Ziegeln, für tragende Innenwände kam ein Hochlochziegel zum Einsatz.

Wohnungstrenn- und Treppenhauswände wurden mit Schallschutzverfüllziegeln errichtet. Lediglich die Aufzugswände wurden in herkömmlichem Stahlbeton gegossen und kleinere Trennwände in einfacher Trockenbauweise mit Gipskartonständerwänden eingezogen. Trotz der Anforderungen an Brand- und Schallschutz gelang es, den Gebäudepreis mit 1.800 Euro pro Quadratmeter vergleichsweise gering zu halten.

Energetisch hochwertige Technik Die umfangreichen Maßnahmen im Rahmen der Energieeffizienz werden zusätzlich durch den Einbau moderner Heiz- und Haustechnik optimiert. Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, eine Photovoltaikanlage auf dem Pultdach und eine elektronisch geregelte Direktheizung sorgen für einen geringen Energieverbrauch. Über vertikale, brandsi70

chere Kanäle an Außenwänden und Treppenhäusern werden die Wohnungen mit Wasser, Energie und Medienleitungen versorgt. Die Verbindung der Photovoltaikanlage mit der zentralen Steuerungsanlage im Keller verläuft ebenso über diese Kanäle. Die Dreifachverglasung der Fenster erhöht den Schallschutz und verbessert die Energiebilanz nochmals.

Entgegen den Planungen stellten die Planer nach Fertigstellung des Gebäudes fest, dass nicht nur der angestrebte KfW-40-Standard erreicht wurde, sondern dass die umfangreichen Maßnahmen den Passivhausstandard ermöglichen.

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architektur]  Verwaltungsbau in Ulm  72 » 74

Maßgeschneidert Fassaden für Seeberger in Ulm Die Firma Seeberger ist bekannt für ihre Trockenfrüchte und Nüsse sowie Kaffeespezialitäten. Am Hauptsitz in Ulm entstanden jetzt ein neues Hochregallager mit einer Kapazität von circa 23.000 Palettenplätzen, zusätzliche Büroflächen und ein Labor. Highlight ist die imposante Verbindungsbrücke zwischen Alt- und Neubau über eine öffentliche Straße hinweg. Geplant und realisiert wurde der Gebäudekomplex von kab architekten, die filigranen Glas-Alu-Fassaden sind in Zusammenarbeit mit Freyler Metallbau entstanden.

Die Verbindungsbrücke vom Bestand zu den Neubauten ist 100 Meter lang. Die Stahlkonstruktion ist dank der Vollverglasung komplett sichtbar.

Verwaltungsbau in ruhiger Optik Neben dem riesigen Hochregallager wurde ein dreigeschossiger Trakt mit Büros und Laboren realisiert, der sich in späteren Bauabschnitten einfach erweitern lässt und dann einen L-förmigen Grundriss erhält. „Aufgrund unterschiedlicher Nutzungen der einzelnen Etagen besitzt der Verwaltungsbau drei verschiedene Geschosshöhen. Damit dies nach außen hin nicht sichtbar ist, haben wir für die Eingangsfront eine Pfosten-Riegel-Fassade gewählt“, be72

richtet Helge Clauß, verantwortlich für den architektonischen Entwurf bei kab Architekten. „So konnten wir einen ruhigen, flächigen Ausdruck erzeugen und optisch die Geschosshöhen gleichmäßig darstellen.“ Zur Umsetzung der Fassade wurde Freyler Metallbau beauftragt, die die technische Konstruktion gemeinsam mit den Architekten durchplanten und die vorgefertigten Teile auf der Baustelle termingerecht montierten. Die Pfosten-Riegel-Fassade ist

komplett durchgezogen, läuft vor der Attika entlang und endet direkt am Himmel – nach oben hin ist kein Rohbauabschluss sichtbar. Zwischen den Fensterbändern verlaufen horizontal jeweils schwarze Glaspaneele. Das Raster und die Brüstungen nehmen sich zurück durch eine dunkle Ton-in-Ton-Optik. Wird der Verwaltungsbau später übereck ergänzt, lässt sich das Erscheinungsbild als komplette Glasfassade fortführen.


In Ulm baute Seeberger ein neues Hochregallager und Verwaltungsgebäude. Highlight ist die Verbindungsbrücke zwischen Alt- und Neubauten.

100 Meter lange Glasbrücke als Verbindungsglied Das neue Baugrundstück ist von dem des Bestandsbaus durch eine Straße getrennt. Dieses logistische Problem lösten kab architekten clever mit einer 100 Meter langen und 4 Meter breiten straßenquerenden Brückenkonstruktion, die beide Gebäudekomplexe miteinander verbindet. Im Inneren befinden sich zwei Fahrspuren sowie ein Gehweg. Optisch erscheint die Brücke elegant und filigran, das Glas ist bis auf die Attikahöhe durchgezogen. „Die Tragkonstruktion aus Stahl mit ihrem Zickzackprofil sollte durch das Glas

hinweg zu sehen sein, und zwar in ihrer Gesamtheit, nicht angeschnitten“, erklärt Helge Clauß den architektonischen Entwurf. „Zudem wollten wir die Horizontalen betonen, um die Bewegung der automatischen Transportfahrzeuge und der Personen zu unterstreichen. Daher haben wir uns für liegende Glasformate entschieden und die Vertikalprofile leicht zurückgenommen.“ Auch die farblich anpassbare LED-Beleuchtung hinter der Fassade am oberen Rand betont diese Horizontalbewegung.

kab architekten gmbh

Frank Berner, Geschäftsführer; Helge Clauß, Prokurist; Matthias Beilharz, Prokurist (v. l. n. r.) Foto] kab gmbh

Im Fokus des Fellbacher Architekturbüros kab architekten gmbh steht die Analyse der individuellen Anforderungen eines jeden Bauvorhabens und die daraus resultierende bedarfsorientierte Lösungsentwicklung. Die Teams in Fellbach, München und Shanghai legen hierbei besonderen Wert auf einen stark funktions­ orientierten Ansatz und ressourcenschonende Bauweisen. Durch langjährige Kontakte steht kab bei Bedarf ein Netzwerk von Experten verschiedenster Bereiche beratend zur Seite. kab wurde 1959 von den Architekten Hans-Joachim Kerler, Dieter Amesöder und Roland Braun gegründet.

1995 übernahm der Architekt Frank Berner die Leitung des Unternehmens. Hauptbetätigungsfelder von kab sind Planung und Bau von Industrie- und Verwaltungsgebäuden, Hotels und Pflegeheimen. Ein besonderes Augenmerk wird dabei immer auf die Betriebskosten gerichtet. Neben den klassischen Aufgaben zählen die Planung von Sanierungsvorhaben sowie die Tätigkeit als Generalplaner zum kab-Leistungsspektrum. Bei allen Projekten steht für kab ein langfristiger partnerschaftlicher Ansatz im Vordergrund. www.kab-architekten.de

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Stabilität trotz Bewegung des langen Stegs „Herausforderung waren die große Durchbiegung sowie Schwankungen und Verformungen im laufenden Betrieb, die auf die Brückenkonstruktion einwirken“, berichtet Wolfgang Adelhelm, verantwortlich für den konstruktiven Entwurf/AVA bei kab architekten. „Dabei bewegt sich der lange Steg in drei Dimensionen: Durch thermisches Dehnen und Zusammenziehen in der Länge, durch die Windlasten, die zu einem seitlichen Versatz führen, und durch

den Transport hoher Lasten der Flurförderzeuge, der eine Bewegung nach oben und unten verursacht.“ Genau dies mussten die Fassadenanschlüsse aufnehmen können, denn die Brücke steht nur auf acht eingespannten Stützen und wirkt dadurch wie frei schwebend. Für die technische Detailplanung und Umsetzung dieser Konstruktion haben die Architekten ebenfalls mit den Metallbauspezialisten von Freyler zusammengearbeitet. Gemeinsam wurde

überlegt, wie sich die elegant-filigrane Optik und gleichzeitig hohe Tragfähigkeit der Brücke vereinen lassen. „Um Bewegungstoleranzen auszugleichen, haben wir die Fassade von oben abgehängt“, erklärt Stefan Gauss, der verantwortliche Projektleiter von Freyler. „Die Pfosten-Riegel-Konstruktion hängt jetzt an Kragarmen, was die notwendige Flexibilität gewährleistet.“ Das Glas wurde zudem als Sicherheits- und Sonnenschutzglas ausgeführt.

Die Pfosten-Riegel-Fassade aus Glas und Aluminium gibt dem Verwaltungsgebäude trotz unterschiedlicher Geschosshöhen eine ruhige und gleichmäßige Optik.

Betonung der Horizontalen in der Fassade Da die vertikalen Profile sich dezent zurücknehmen sollten, mussten die Windlasten über die horizontalen Riegel abgeleitet werden – üblicherweise übernehmen diese Funktion die vertikalen Pfosten. In der Brückenkonstruktion leiten jetzt die Riegel und filigrane Zugstäbe die Lasten in das sichtbare Stahlfachwerk ab. „Durch den gemeinsamen Dialog, technische Ideen und Wünsche von beiden Seiten – von uns, kab architekten, und Freyler – ist ein in sich rundes Konzept entstanden, das sich auch gut umsetzten ließ“, freut sich Wolfgang Adelhelm. „Die Anschlusspunkte der Brücke an die Baukörper sind so realisiert, dass sie nicht nur bis zu 6 Zentimeter Abweichung aufnehmen, sie durften auch keine Lücken und Öffnungen bieten, über die Ungeziefer ins Gebäude gelangen könnte“, berichtet Stefan Gauss. Zur Belüftung sind unter der Brücke Lüftungselemente in ein spezielles Gerüst eingebaut. Der Anschluss an die Glasfassade des neuen Verwaltungsbaus wurde mit Alucobond ummantelt, um nicht Glas auf Glas stoßen zu lassen. Auf der anderen Seite ist die Brücke mit einem Steg an die Putzfassade angedockt. Die Bauphase der Brückenkonstruktion vor Ort dauerte nur etwa zwei Monate. Der Stahlbau war in drei Teilen vorgefertigt, wurde 74

auf der Baustelle zusammengeführt und dann in einer spektakulären Aktion eingehoben. Anschließend wurde die komplett vorgefertigte Pfosten-Riegel-Fassade montiert. www.freyler.de

Die Stahlkonstruktion ist auch im Inneren der Brücke präsent, das Glas ist als Sicherheits- und Sonnenschutzglas ausgeführt. Fotos] © FREYLER



architektur]  Arthrex Hauptniederlassung in Freiham  76 » 78

Gebäudeansicht von Südwest bei Dämmerung

Klar und geradlinig Arthrex Hauptniederlassung in Freiham Gewerbegebiete im Kontext der Urbanität: „Jahrhundertelang bildete eine gesunde Durchmischung von Gewerbe, Wohnen, Leben und Arbeiten den Kern städtischen Zusammenlebens. Diese Verzahnung aller Lebensbereiche verliert zunehmend an Bedeutung. Vor allem gewerblich genutzte Gebiete wandern heute in die Vororte der Metropolen, die über eine gute verkehrstechnische Anbindung verfügen. Stadtnahe Gemeinden weisen mittlerweile zwei grundlegend unterschiedliche Entwicklungen auf: Gemeinden, die sich entweder der Erhaltung der Wohn- und Aufenthaltsqualität verschreiben – oder Gemeinden, die sich gewerblichen Investoren öffnen und auf wirtschaftliches Wachstum setzen. Die Frage nach der Entstehung baulicher Monokulturen drängt sich auf. Wie viel Gewerbe verträgt ein Wohngebiet? Und lässt sich verhindern, dass monokulturelle Baugebiete sich zu gesellschaftlichen Brennpunkten entwickeln? Charakteristisch für den verantwortungsvollen Umgang mit Gemeindegebiet sollte es bleiben, alle Lebensbereiche abzubilden und so das Wesen urbaner Existenz zu sichern. Ich denke, dies ist uns mit dem Bebauungsplan und dem Arthrex Firmengebäude in Freiham gelungen.“ Florian Schmidhuber 76


Auf einem Baugrundstück von 9.485 Quadratmetern ist ein Verwaltungsbau entstanden, der auf einer Bruttogeschossfläche von 18.000 Quadratmetern neben Büroarbeitsplätzen ein Schulungszentrum, einen Konferenzbereich und eine Kantine beherbergt. Mitarbeitern wie Kunden steht eine Tiefgarage mit 130 Stellplätzen zur Verfügung. Im Untergeschoss befinden sich auch die Haustechnik- und Lagerflächen. Mit Arthrex hat einer der weltweit führenden Hersteller von orthopädischen Medizinprodukten seinen Münchner Standort zum Forschungs- und Vertriebsstandort für ganz Europa ausgebaut. Der Firmensitz des 1981 in München gegründeten Konzerns befindet sich in Florida, verschiedene Tochterfirmen und Distributionszentren sind auf der ganzen Welt zu finden. Beginnend als eine auf die Arthroskopie spezialisierte Firma hat sich Arthrex mit über 7.500 Produkten zu einem der führenden Unternehmen in der Sportmedizin und operativen Orthopädie entwickelt. Für die Realisierung der europäischen Hauptniederlassung in Freiham beauftragte das privat geführte Unternehmen das Münchner Architekturbüro OSA von Fabian Ochs, Julia Senfter und Florian Schmidhuber. Der von OSA entwickelte Bebauungsplan für das gesamte Quartier bildete die Voraussetzung für eine vertrauensvolle und persönliche Zusammenarbeit mit Reinhold Schmieding, dem Gründer und Präsidenten des Unternehmens. Die vom Bauherrn formulierte Herausforderung bestand darin, eine den medizinischen Anforderungen entsprechende Corporate Architecture für momentan 375 Mitarbeiter zu planen, die aber gleichzeitig genug Raum lässt für ein Nachverdichtungspotenzial auf insgesamt 550 Mitarbeiter.

Gebäudeansicht Südseite mit heruntergelassenem Sonnenschutz

OSA: Fabian Ochs, Julia Senfter und Florian Schmidhuber Foto] hiepler, brunier, berlin

OCHS SCHMIDHUBER ARCHITEKTEN/ BDA/STADTPLANER OSA ist ein inhabergeführtes Architekturbüro in München – für Städtebau, Wohnungs-, Büro- und Gewerbebau und Refurbishment. Das Schaffen der Architekten richtet sich auf die Steigerung der Lebensqualität im urbanen Raum. In Zusammenarbeit mit Bauherren, der Privatwirtschaft und öffentlichen Institutionen begeistert OSA mit einem hohen persönlichen Engagement. Mut, Zuverlässigkeit und Ziel­orientierung kennzeichnen dabei das Handeln. Entsprechend der eigenen Vision und den Bedürfnissen der Nutzer leistet OSA einen sichtbaren und nachhaltigen Beitrag zu einem wertigen Stadtbild. Sitz des Büros ist die Müllerstraße 20, mitten in München im direkten Spannungsfeld von Tradition und Moderne – zwischen Erdung und Inspiration. Die Vereinbarkeit von Gegensätzen ist den drei Partnern eine Herzensangelegenheit. In unmittelbarer Nähe zu Lokalbaukommission, Stadtplanung, Denkmalamt und Branddirektion lassen sich viele Fragen zu Planungs- und Baurecht fast „nachbarschaftlich“ klären. www.osa-muenchen.de

Gebäudeansicht von Westen mit großer Freitreppe und Gartenpavillons

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Blick in die Doctor‘s Lounge mit Produktpräsentation

Bürospange mit Open-Space-Möblierung

Mitarbeiterkantine mit Lounge

Bauweise und Fassadengestaltung

Teeküche im Bereich der Büroeinheiten Fotos] hiepler, brunier, berlin

„Kompromisslose Qualität unter Berücksichtigung aller ethischen und rechtlichen Normen“ ist einer der Grundsätze von Arthrex für ihr eigenes medizinisches Wirken. Diesen Leitgedanken lässt OSA für das Unternehmen in der neuen Architektur sichtbar und spürbar werden. Entstanden ist ein Bau in Stahlbeton-Skelettbauweise, der auch auf lange Sicht nicht an Modernität und Eigenständigkeit einbüßt und so die werteorientierte Haltung transportiert. Der Flachdachbau begegnet dem Betrachter mit einer klaren, geradlinigen Struktur und schafft damit ein architektonisches Äquivalent zu den klinischen Produkten und Operationstechniken der Firma. Der viergeschossige Komplex erstreckt sich von Nord nach Süd und bildet eine energische Front. Tiefe, dunkle Fensterlaibungen mit darunterliegenden hellen Flächen erzeugen einen eindrucksvollen Schwarz-Weiß-Kontrast. Je nach Betrachterwinkel generiert diese Kombination den Anschein von hellen und dunklen Bändern, die sich waagerecht über die Fassade ziehen. Ein schräg angebrachter Sonnenschutz erzielt einen weiteren prägnanten Effekt: Heruntergelassen überlappen die Lamellen die Fensterfronten und scheinen der Fassade eine zusätzliche Dimension zu geben. Das Gebäude kippt vermeintlich nach hinten. Doch nicht nur diese Details brechen mit der architektonischen Strenge des Gebäudes. Die konstruktive Sachlichkeit erfährt mehrfach Auflockerung: zum einen durch drei zweigeschossige Pavillonbauten, die sich rückwärtig in die anschließende Landschaft erstrecken. Zum anderen garantiert die durchgängig hochgeschossige Verglasung den ungehinderten Blick in die umliegende Natur und bietet ein Höchstmaß an Transparenz. Beides sorgt für eine optimale Verbindung von hochsensiblen technischen Arbeitsabläufen, Architektur und Umgebung. Das Innere des Gebäudes ist analog zum Äußeren durch eindeutige Fluchten und klare Linien gekennzeichnet. Der Empfang zeigt sich der Marke Arthrex entsprechend großräumig und hell und wird durch ein starkes Wandelement zoniert. Auch die oberen Etagen kennzeichnet Transparenz. Die Büroeinheiten lassen sich flexibel gestalten und gewährleisten ein Höchstmaß an Mobilität und Kapazitätszuwachs. www.arthrex.com/de

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architektur]  Shands Children’s Hospital in Florida  80 » 83

Da strahlen nicht nur Kinderaugen Shands Children’s Hospital in Florida mit bunter Fassade

Die farbenfrohe Fassadenverkleidung aus Architekturgewebe verleiht dem Shands Children’s Hospital in G ­ ainesville, Florida, ein neues, kinderfreundliches Erscheinungsbild. Sie ist ein Beispiel für die nahezu unbegrenzten ­Möglichkeiten der Gestaltung mit Architekturgewebe.

Mit dem Wissen, dass Krankenhäuser durchaus bedrohlich auf Kinder wirken können, wurde das Architekturbüro Ponikvar & Associates beauftragt, ein kindergerechtes Renovierungskonzept für das Shands Children’s Hospital in Gainesville, Florida, zu entwickeln. Jack Ponikvar, Vizepräsident und leitender Architekt von Ponikvar and Associates: „Die Herausforderung bestand darin, etwas Kindgerechtes zu entwickeln, ohne dabei kindisch zu sein.“ Während der Renovierungsplanung des östlichen Atriumeingangs beschlossen die Eigentümer, dem integrierten Kinderkrankenhaus eine eigene Identität zu geben. Ihre Zielsetzung: ein kindgerechtes Erscheinungsbild zu kreieren, vor dem sich die kleinen Patienten nicht zu fürchten brauchen. Für die Umsetzung der Vorgaben mussten gravierende Veränderungen vorgenommen werden. Die düstere Backsteinfassade sollte durch ein leichteres und farbenfrohes Äußeres ersetzt werden. Die Architekten und das ausführende Bauunternehmen Ajax Building Corporation verbrachten mehrere Monate mit der Prüfung von Gestaltungsideen und der Suche nach geeigneten Produkten. Entschie80


Ponikvar & Associates Inc. Gainesville, Florida, USA jack@ponikvar.com www.ponikvar.com

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Fotos] © HAVER & BOECKER

den haben sie sich für lackierte Architekturgewebe aus Edelstahl von HAVER & BOECKER, die Vorteile bieten, wie kaum ein anderes der untersuchten Materialien. Lackierte Architekturgewebe aus Edelstahl bieten viel Freiraum für die Gestaltung individueller Projekte. Sie sind in einer Viel-

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zahl von Farb- und Gewebevariationen verfügbar, robust, wetterbeständig und wartungsfrei. Die Wirkung von Kunst- und Tageslicht, Transparenz, Leuchtkraft und Farbe sorgt für ständig wechselnde optische Effekte. Bradley S. Pollitt, AIA und Vizepräsident der Entwicklungseinrich-

tungen an der UF Health Shands Hospital, sagt: „Wir wollten auf keinen Fall einfarbige Metallplatten vor dem Gebäude hängen haben. Die eingesetzten ArchitekturDrahtgewebe bieten Semitransparenz.“ Die eindrucksvolle Fassade des University of Florida Health Shands Children’s Hospital besteht aus einer zweischichtigen Fassadenverkleidung mit Drahtgewebe. Sechs unterschiedliche Farben wurden auf circa 3.000 Quadratmeter Architekturgewebe aufgebracht. 26 grüne Gewebeelemente aus einem Seilgewebe bilden die äußere Hülle der Verkleidung. Bei der Montage dieser grünen Gewebeelemente bestand die Herausforderung darin, die bis zu 26 Meter langen und sich über 6 Meter diagonal abschrägenden Elemente passgenau zu montieren. Für die innere Gewebefläche wurde ein Flachdrahtgewebe mit einer offenen Fläche von 25 Prozent verwendet. Die jeweils 4 Meter langen und 0,8 Meter breiten Gewebeelemente wurden in fünf verschiedenen Farben lackiert.


Die Architekturgewebe werden kundenspezifisch für jedes Projekt angefertigt. Durch das Spiel zwischen Licht und Schatten, Glanz und Transparenz verleihen Edelstahlgewebe jedem Projekt eine unverwechselbare Identität. Je nach Blickwinkel und Webart des Gewebes erscheinen die Oberflächen der Architekturgewebe transparent oder blickdicht. Thomas G. Crow bemerkt: „Durch die Umgestaltung der Gebäudefassade erhält das Krankenhaus einen viel moderneren Eindruck. Die Menschen, die am Krankenhaus vorbeigehen, werden von der Fassade regelrecht angezogen und aufgefordert, in das Gebäude hineinzugehen. Die vielen bunten Farben machen das Krankenhaus für Kinder besonders attraktiv. Dass das Gebäude jetzt viel fröhlicher wirkt, trägt sicherlich dazu bei, den Ort in guter Erinnerung zu behalten.“ www.diedrahtweber-architektur.com www.ponikvar.com

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architektur] Familiensitz in Köln 84 » 86

Klassisch modern

Familiensitz in Köln-Junkersdorf Die Villa in Köln-Junkersdorf stellt sich in ihrem äußeren Erscheinungsbild tendenziell zurückhaltend und klassisch dar. Ein anthrazitfarbener Außenputz, kombiniert mit einer sachlichen, rationalen Fassadengestaltung, unterstreicht das Entwurfsprinzip von Schwere und Massivität bei gleichzeitiger Eleganz. 84


Das Einfamilienhaus mit 950 Quadratmetern Wohnfläche erstreckt sich insgesamt über fünf Geschosse, von denen sich zwei unterirdisch befinden. In den Untergeschossen sind neben einem Kino, einer Diskothek und dem Arbeitsbereich auch die Technikräume untergebracht. Im Erdgeschoss, dem öffentlichen Bereich, reihen sich der großzügige Wohnraum sowie Küche und Essbereich aneinander. Mit seiner großzügigen Verglasung schafft der um drei Stufen abgesenkte Wohnbereich einen fließenden Übergang zwischen innen und außen. Die beiden oberen Geschosse zeigen eine klare Trennung zwischen Eltern- und Kinderbereich. Im Obergeschoss befinden sich der Elternschlafbereich mit Ankleide und Masterbad. Die skulpturale Ankleide mit beleuchteten Nischen bildet den Mittelpunkt der Etage. Hier schließt zum einen das Masterbad an, welches nicht nur aufgrund seiner Größe von circa 100 Quadratmetern einer Wellnessoase gleicht.

archicraft

Hier wurde unter anderem besonderer Wert auf die Haptik der Materialien, eine zurückhaltende Farbwahl sowie eine Differenziertheit in der Beleuchtung gelegt. Individuell entworfene Waschtische, skulpturale Schränke, eine Dampfsauna mit Gaskamin und Daybed machen den täglichen Aufenthalt zum Erlebnis bzw. Kurzurlaub. Das Dachgeschoss ist den beiden großzügigen Kinderzimmern, einer Au-pair-Wohnung, welche über eine separate Treppe erschlossen wird, und einem Gästezimmer mit eigenem Bad vorbehalten. Die gesamte Atmosphäre des Hauses ist geprägt von Räumen mit unterschiedlichen Themen. Elegante Selbstverständlichkeit lautete die Prämisse bei der Innenraumgestaltung. Warme Materialien wie Holz, Leder, Teppichboden, Stoff sowie indirektes Licht bestimmen die Atmosphäre im Inneren. Der Innenausbau mit Mobiliar wurde als integraler Bestandteil der Architektur behandelt. Möbel werden zur Architektur, Architektur wird zum Möbel. Das Gebäude ist unterirdisch über eine Tiefgarage mit einem sich auf dem gleichen Grundstück befindenden Mehrfamilienhaus verbunden. Von der Tiefgarage gelangt man über einen weiteren Zugang ins Haus, dort erfolgt über den Aufzug bzw. die Haupttreppe die vertikale Erschließung.

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TECHNIK/ENERGIE: – Die Wärme- und Warmwasserversorgung erfolgt über eine Luft-Wärmepumpe, unterstützt durch eine Gas-Brennwerttherme für Spitzenabdeckung. – Eine 7.500-Liter-Zisterne im Garten speichert Regenwasser zur Gartenbewässerung. – Haussteuerung und Sicherheitstechnik erfolgen über ein EIB-Bussystem. – Kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung MATERIALIEN: – Eiche-Landhausdielen weiß geölt, gebürstet – Naturstein, Feinsteinzeugfliesen – Teppichboden, Stoff, Leder – Aluminiumfenster – Außenwand aus Bimsstein mit WDVS

Fotos] Guido Erbring

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architektur]  Einfamilienhaus am Attersee, Österreich  88 » 90

Rückzugsort

Einfamilienhaus am Attersee, Österreich Das Einfamilienhaus am Attersee in Oberösterreich dient als Rückzugsort einer Familie aus Wien und wird daher meist am Wochenende bzw. im Sommer längerfristig bewohnt. Auch die Häuser der Nachbarn werden nur temporär benutzt. An Arbeitstagen oder an verregneten Wochenenden stehen diese Häuser leer. Türen, Fenster, Rollläden, Vorhänge sind geschlossen und die Alarmanlagen scharf gestellt.

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Vor allem, wenn der Nebel über dem See liegt, wirkt die Gegend verlassen und unbewohnt. Aus diesem Grund wurde das Haus bewusst mit zwei Gesichtern ausgeführt. Die Fassade (lat. facies – Gesicht, Antlitz) aus Naturstein thematisiert dies und öffnet sich bei Nutzung. Bei Abwesenheit der Bewohner verschließt sie sich zu einem skulpturalen Monolithen. Um diese Wirkung zu erreichen, entwickelte das Büro Backraum Architektur mit seinem Team um den Gründer Andreas Etzelstorfer gemeinsam mit der Schlosserfirma den Prototypen eines hydraulisch betriebenen Klappladens, der mit Naturstein verkleidet wurde und passgenau die Fassade schließt.


Backraum Architektur 1070 Wien, Österreich architektur@backraum.at www.backraum.at

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Grundfläche und Ausrichtung des Einfamilienhauses waren bestimmt durch ein Bestandsgebäude auf Grünlandwidmung. Um die gewünschten Quadratmeter erreichen zu können, wird das Gebäude über drei Ebenen erschlossen. Aufgrund der Hanglage befindet sich der Eingangsbereich in der obersten Ebene; eine einläufige Treppe führt in das Wohngebäude und gibt einen atemberaubenden Blick über den See frei. Im Untergeschoss befindet sich der Wohnbereich. Seeseitig ist dieses Geschoss voll verglast, um das Panorama genießen zu können. Des Weiteren können die raumhohen Schiebeelemente übereck zur Gänze aufgeschoben werden, wodurch die Grenze von außen und innen aufgehoben wird. Vom Wohngeschoss führt eine Treppe in das Kellergeschoss, das großteils über Oberlichtverglasungen belichtet wird. Der Wellnessbereich und das Kinderzimmer des ältesten Sohnes 90

Fotos] orla connolly + jens weber photographers gbr

besitzen zusätzlich einen kleinen sichtgeschützten Freibereich. Von hier führt eine Treppe in den Garten. Die bei diesem Projekt verwendeten Materialien haben eines gemeinsam: raue, unfertige bzw. lebendige Oberflächen. So wurde die Fassade als Verblendmauerwerk in Kalkstein ausgeführt. Die Steinriemchen sind bis zu 80 Zentimeter lang, haben eine Dicke von 9 bis 12 Zentimetern und eine Schichtenhöhe von 9 bis 15 Zentimetern. Alle Metallteile wie Carport, Geländer innen und außen sowie die Treppenkonstruktion sind aus verzinkten und brünierten Stahlblechen gefertigt. Als Boden wurde Eichenparkett gewählt. Die aus einem Stamm hergestellten Parkettdielen haben eine Breite von 40 bis 60 Zentimetern und eine Länge von bis zu 11 Metern. So musste zum Einbringen idieser überlangen Dielen kurzfristig das Nachbargrundstück in Anspruch genommen werden.


Eleganz in Weiß In einem Bürogebäude in Karlsruhe ist die Zweiwangen-Stahltreppe das architektonische Highlight: die ganz in Weiß getauchte Konstruktion lässt den lichtdurchfluteteten Aufenthaltsbereich noch heller erscheinen. Das geschlossene Geländer betont die wunderbar geschwungene Form der Wendeltreppe, durch den feinen Strich des Edelstahlhandlaufs wirkt die Kurvenführung noch eleganter. Mit dem gekonnt abgestimmten Mobiliar erscheint der Raum aus einem Guss. Die meisterhafte handwerkliche Verarbeitung und die perfekten, sauberen Oberflächen sind die Basis für die elegante Erscheinung der Treppe.

Spreng GmbH August-Halm-Straße 10 D-74523 Schwäbisch Hall Telefon 0791/53077 Telefax 0791/51162 E-Mail kontakt@spreng-gmbh.de

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architektur] Verwaltungsgebäude in Eggenfelden 92 » 94

Wo die Natur mitgestaltet Eine „lebendige“ Fassade im Einklang mit der Natur Bereits seit 1946 entwickelt und fertigt das Familienunternehmen Brunner im niederbayerischen Eggenfelden hochwertige Öfen und Kamine. Mit der Entscheidung, in die Produktion von Heiz- und Kesseltechnik einzusteigen, ergaben sich seit 2010 zunehmend Platzprobleme in der Produktion, die schließlich zur Planung eines kompletten Neubaus führten. Diesen schuf man nach den Entwürfen des ortsansässigen Architekten Prof. Markus Frank mit zwei modernen Gebäuden, die innen wie außen mit ebenso zukunftsweisenden wie charakteristischen Lösungen überraschen. Auch die außergewöhnliche Fassadengestaltung passt gut zum zukunftsorientierten Unternehmen Brunner.

Ein neues Verwaltungsgebäude mit attraktiven Arbeitsplätzen und ein neues Heiztechnikgebäude mit rund 4.500 Quadratmetern Nutzfläche sollten entstehen – letzteres für die Entwicklung, Präsentation und Lagerung von Brunner Produkten. Auch Räume für die Schulung von Mitarbeitern und Kunden, für Technik- und Prüflabore sowie für Lagerung und Versand galt es unterzubringen. Die zentrale Rolle des Brennmaterials Holz für die Produkte von Brunner spiegelt bereits für Passan92

ten sichtbar die organisch anmutende Fassadengestaltung an beiden Gebäuden mit ROCKPANEL Tafeln wider. Von Holz umgeben finden sich auch Besucher des Gebäudes. Sie berichten von einzigartigen Raumerlebnissen: Raumhöhen von über neun Metern, eindrucksvolle Deckengewölbe und großflächige Sichtbetonflächen in Kombination mit natürlichen, warm wirkenden Materialien wie Stampflehm und Massivholz machen z. B. die Präsentationsräume unvergesslich.


Flexibel wie Holz und edel wie Cor-Ten-Stahl

Foto] frank architekten

Warm und organisch sollte das Gebäude wirken, so der Wunsch des Bauherrn. CorTen-Stahl ebenso wie Lärchenschindeln standen als Bekleidungsmaterial zur Diskussion. Gleichzeitig bestand der Anspruch an die Fassadenbekleidung, dass sie die klare Formensprache der beiden Baukörper nicht beeinträchtigen und das Gesamtbudget nicht sprengen dürfe. Homogene Oberflächen mit einem „eigenen Charakter“ und ein bezahlbarer Baustoff waren also gefragt. Prof. Markus Frank erwog verschiedene Lösungen: „Für die Fassade schwebten uns Farbtöne vor, die an Holz oder rostendes Eisen erinnern. Vor allem gestapeltes Holz liegt als Assoziation ja sehr nah an den Produkten der Firma Brunner. Glaubhaft organisch wirkt Material aber nur, wenn es mit seiner Umgebung sowie dem vorherrschenden Klima eine Verbindung eingeht. Wie bei einer klassischen Holzfassade sollte sich also auch ein gewisser Witterungseffekt einstellen.“ Die perfekte Lösung fand Prof. Frank in ROCKPANEL Natural Fassadentafeln. Die Optik dieser robusten, aus Basaltgestein hergestellten Fassadenelemente wird durch Licht und Wetter geprägt. Ähnlich wie Holz dunkeln die zunächst gelbgrünen Oberflächen der unbeschichteten Tafeln je nach Witterung rund sechs Wochen lang nach – ein besonders natürliches und im wahrsten Sinne einzigartiges Fassadenbild stellt sich in dieser Zeit ein.

Markus Frank, Dipl.-Ing. (FH) Prof. M. Arch.

frank architekten GmbH Architektur und Innenarchitektur als ganzheitliche Planung aus einem Guss: An der Schnittstelle zwischen Innenraum und Außenraum liegt für frank architekten die Stärke und Leidenschaft in Konzeption und Planung. In direktem Dialog mit den Bauherren erdenkt und entwickelt das Architekturbüro maßgeschneiderte Konzepte und Lösungen für Unternehmen und private Kunden – immer von innen nach außen und von außen nach innen. Atmosphären und Innenräume werden mit einem hohen Anspruch an Individualität und Funktionalität gestaltet. Die hohe gestalterische Qualität mit Liebe zum Detail ist dabei unabhängig von Größe und Maßstab der Projekte. Die Bandbreite der Leistungen von frank architekten umfasst die Entwicklung von gestalterischen Konzepten und deren

Umsetzung für moderne Büro- und Arbeitswelten, private Wohnbereiche, Hotel und Gastronomie, Messe- und Ausstellungsbauten sowie Räume für Verkauf und Präsentation. „Unabhängig von Umbau und Sanierung im Bestand oder Neubau versuchen wir in unkonventionellen Ansätzen zu denken und Gegebenheiten aus dem Kontext in die Gestaltung aufzunehmen und weiterzuentwickeln“, so Geschäftsführer Prof. Markus Frank. In Zusammenarbeit mit regionalen Handwerkern und Spezialisten lassen die Architekten aus Visionen und Konzepten spürbare Räume entstehen, die ihren Nutzern Freude bereiten und zu mehr Lebensqualität beitragen. www.frankarchitekten.de

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Zeitgemäß gedämmt Um einen zeitgemäßen Wärmeschutz auf den Fassaden beider Gebäude sicherzustellen, montierte die mit der Fassadenbekleidung beauftragte Mangertseder Zimmerei & Holzbau GmbH zunächst diffusionsoffene Dämmplatten aus nichtbrennbarer Steinwolle („Fixrock 035“ von ROCKWOOL). Die Fassadentafeln wurden auf einer Holzunterkonstruktion ver-

schraubt. Umfang und Ausrichtung der Unterkonstruktion mussten dabei bereits dem anspruchsvollen Entwurf gemäß geplant werden, den Prof. Frank und sein Bauherr miteinander erarbeitet hatten. Unternehmer Ralf Mangertseder erinnert sich: „Der Verlegeplan wurde in zahlreichen Varianten immer wieder mit dem Bauherrn abgestimmt und von uns bemustert.

Aber der Lohn für dieses Engagement ist nun unübersehbar – eine einzigartig individuelle Fassade, die modern und natürlich zugleich wirkt und perfekt zum Unternehmen Brunner passt. Die V-Stützen und das Fugenbild der Fassadentafeln rechts und links vom Haupteingang erinnern an stilisierte Bäume, gerade so, wie sich Ulrich Brunner das gewünscht hat.“

Fotos] Behrendt & Rausch Fotografie

Leichter Zuschnitt

Akzent in Anthrazit

„Insgesamt haben wir über 6.268 Quadratmeter der Fassadentafeln in einer Plattendicke von 10 Millimetern montiert“, erläutert er weiter. „Und vor allem beim Zuschnitt der Tafeln für das Heiztechnikgebäude haben wir die absolut unkomplizierte Verarbeitbarkeit des Materials zu schätzen gelernt: Obwohl die Tafeln aus Basaltgestein hergestellt werden und somit sehr robust sind, lassen sie sich so einfach wie Holz bearbeiten und noch dazu mit den gleichen Werkzeugen. Weder die Flächen noch die geschnittenen Kanten oder die Bohrlöcher über den Fenstern und Entrauchungsauslässen mussten nachbearbeitet oder versiegelt werden. Die Befestigung aller Tafeln erfolgte ganz einfach mit Schrauben, deren Farbton dem der Fassadentafeln ähnelt.“

Für die Bekleidung einer Brücke zwischen der Verwaltung und dem Heiztechnikgebäude nutzte das Team von Ralf Mangertseder Fassadentafeln in einem dezenten Anthrazitgrau. Sie setzen einen interessanten Kontrast zu den warmen Brauntönen auf den Fassaden der beiden Hauptgebäude. Sichtlich zufrieden zeigt sich auch Bauherr Ulrich Brunner: „Wir legen Wert auf Individualität und leben eine in jeder Hinsicht unverwechselbare Unternehmenskultur. Deshalb haben wir uns auch Zeit genommen, um eine sehr individuelle und puristische Fassadengestaltung als perfekte Einstimmung auf unsere schönen Büros und außergewöhnlichen Präsentationsräume zu entwickeln. Das Gebäude beeindruckt, ohne pompös zu wirken – so wollten wir es und so wird es auch tatsächlich von unseren Gästen wahrgenommen.“

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inside]  IHK Stuttgart  96 » 100

Wohlbefinden im Büro

Paneele und LED-Leuchten schaffen hohen Wohlfühlfaktor und niedrige Energiekosten Zwei große Ziele hat sich das Stuttgarter Planungsbüro wulf architekten beim Bau der neuen Zentrale der Industrie- und Handelskammer (IHK) ­Region Stuttgart gesetzt: ein möglichst großes emotionales Wohlbefinden und ein niedriger Energieverbrauch. Weil Licht und Akustik dabei eine wichtige Rolle spielen, kommen in dem 7.800 Quadratmeter großen Neubau über 800 LED-Leuchten und mehr als 100 Paneele zum Einsatz.

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So etwas gibt es wohl nur in Stuttgart: Die neue IHK-Zentrale liegt mitten in der Stadt – nur einen Steinwurf vom Hauptbahnhof entfernt – und dennoch im Grünen. Der Uförmige Neubau öffnet sich zu einem angrenzenden Weinberg, der auf diese Weise zu einem ständig präsenten Teil des Gebäudes wird. Auf der Straßenseite geht der Blick über den gesamten Talkessel. „Unser Anspruch war es, ein Gebäude zu errichten, in dem sich die Menschen bei allem, was sie tun, möglichst wohlfühlen“, erläutert Kai Bierich, geschäftsführender Gesellschafter bei wulf architekten. Emotionales Wohlbefinden beginnt mit einem unverbauten Blick aus dem Fenster – und den genießen die rund 250 Beschäftigten der IHK Region Stuttgart seit dem Einzug im vergangenen September täglich. Genauso die über 100.000 Besucher, die sich Jahr für Jahr bei der IHK beraten, fortbilden oder prüfen lassen. Ihnen steht ein 2.700 Quadratmeter großer Veranstaltungsbereich mit 30 Konferenz- oder Seminarräumen und 3 großen Sälen zur Verfügung. Mehr als 4.000 Informationsveranstaltungen, Kurse und Gremiensitzungen finden dort pro Jahr statt.

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Wohlfühlfaktor Licht: Konstantes Helligkeitsniveau „Emotionales Wohlbefinden entsteht in der Arbeitswelt gerade durch Transparenz und ausreichend Tageslicht“, erklärt Bierich. Dieses strömt reichlich durch die großflächigen Fenster und Lichtkuppeln in die Säle und Großraumbüros. Weil die Sonne aber je nach Tages- und Jahreszeit unterschiedlich hell scheint, kommen im gesamten Gebäude unterstützend über 800 sparsame und hocheffiziente LEDLeuchten zum Einsatz. Diese gewährleisten

ein ganztägig konstantes Helligkeitsniveau, weil sich die Steuerung der Beleuchtung automatisch dem Tageslicht anpasst. „Wir haben großen Wert auf den jeweiligen formalen Ausdruck und die Gruppierung der LED-Beleuchtung gelegt“, berichtet Bierich, „und deshalb die verschiedenen Räume unterschiedlich bespielt.“ So kommen in den Großraumbüros die Langfeldleuchten zum Einsatz, im öffentlichen Bereich die quadratischen Deckenleuchten

und in der Cafeteria „Wolke Blau“ verschieden große Pendelleuchten. Die Büroarbeitsplätze sind in Reihen angeordnet. Dieses Prinzip greifen die über 600 verbauten Langfeldleuchten von Nimbus auf. Denn sie sind über einen Modulverbinder zu langen Lichtbändern verkettet. Je nach Deckensituation sind die Module als Pendel- oder Deckenaufbauleuchten ausgeführt.

Wohlfühlfaktor Akustik: Produktive Arbeitsatmosphäre „Auch der sinnvolle Einsatz von Materialien, Möbeln und akustischen Maßnahmen erzeugt Wohlbefinden“, weiß Bierich. Neben Sichtbetonwänden und Putzflächen prägen deshalb vor allem natürliche Materialien das Bild: Muschelkalk und Eichenholz. In den 98

Großraumbüros springen aber vor allem die über 100 Paneele ins Auge. Sie wirken schallschirmend und -absorbierend und erzeugen zusammen mit den an der Decke angebrachten Akustikmaßnahmen eine ruhige, produktive Arbeitsatmosphäre.


Anzeige Die Rossoacoustic TP30 Knit Paneele schirmen aber nicht nur gegenüberliegende Arbeitsplätze voneinander ab oder zonieren Besprechungsinseln. Sie bringen auch Farbe ins Arbeitsleben: Die Textilpaneele mit ihrem integrierten Akustikvlies sind in 17 verschiedenen Farben erhältlich und lassen daher kaum einen Wunsch offen. „Die gewählten Farben der Paneele in den Büros korrespondieren mit dem präsenten und farbkräftigen Wegeleitsystem“, erläutert Sonja Schmuker, leitende Architektin bei wulf architekten. „Dieses Konzept führt zu einem harmonischen, aber farbenfrohen Gesamtbild.“ In den vergangenen Jahren wurden die Paneele zu einem flexiblen Baukastensystem erweitert. Neuartige Beschläge aus der Team-Serie ermöglichen es, die farbigen Knit Paneele und die lichtdurchlässigen Paneele miteinander zu kombinieren. Genau das ist bei den zonierten Besprechungsinseln in den Großraumbüros der IHK Region Stuttgart der Fall. Bei Bedarf lassen sie sich jederzeit umgestalten und den geänderten Bedürfnissen anpassen. Denn die Paneele sind federleicht und lassen sich dank der Beschläge völlig ohne Werkzeug in jeder denkbaren Konstellation neu zusammenstellen. Diesen Ansatz würdigte erst kürzlich die Jury des Interior Innovation Award 2015. Sie zeichnete die Team-Beschläge und die auf der Orgatec 2014 erstmals vorgestellten Team Tools – praktische kleine Accessoires für mehr Individualität an temporären Arbeitsplätzen – als Winner aus.

Leistungsstarker Brandschutz mit Fluchtwegfunktion

Brandfall

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Kostenfaktor Energie: LEDs brauchen sechsmal weniger Strom „Die Paneele entsprechen mit ihrer Materialität und Formgebung unserem Anspruch, ein Gebäude mit möglichst hohem Wohlfühlfaktor zu errichten – und passen zu unserem gestalterischen Ge-

samtkonzept“, lobt Bierich. „Das gilt insbesondere für die LED-Leuchten mit ihrem puristischen Design.“ Aber auch dem Ziel, den Energieverbrauch der neuen IHK-Zentrale möglichst niedrig

Fotos] © Brigida González, Stuttgart

zu halten, kommen die sparsamen LEDLeuchten sehr entgegen: „Ein konventionelles Beleuchtungssystem verbraucht bis zu sechsmal mehr Strom als Leuchtdioden“, betont Dietrich F. Brennenstuhl, Gründer und Geschäftsführer der Nimbus Group. „Die relativ hohen Anschaffungskosten von LED-Leuchten amortisieren sich daher mittelfristig“, ergänzt Bierich. „Das war für den Bauherrn ausschlaggebend.“ Neben dem sparsamen Beleuchtungssystem verfügt die IHK über ein gasbetriebenes Blockheizkraftwerk, Photovoltaikanlagen, Betonkernaktivierung in den Decken, Wärmerückgewinnung und einen hohen Isolationsgrad mit dreifach verglasten Fenstern. Mit dieser Ausstattung erfüllt der Neubau nicht nur die Voraussetzungen für eine Zertifizierung in Silber gemäß dem Gütesiegel der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB), sondern unterschreitet sogar die geltenden Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV). www.nimbus-group.com

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inside]  Anwaltskanzlei in Belfast (Irland)  » 102

Ein Büro zum Wohlfühlen LED-Beleuchtung für eine Anwaltskanzlei

Um den Mitarbeitern einen optimalen Sehkomfort zu garantieren, setzte das Büro der Rechtsanwaltskanzlei Pinsent Masons auf eine hochwertige LED-Beleuchtung . Für das Lichtkonzept wählten die Planer Leuchten aus, die mit einem geringen Energieverbrauch und einer hohen Lebensdauer besonders effizient sind. Gleichzeitig überzeugen sie mit hohen Beleuchtungsniveaus sowie einer sehr guten Farbkonsistenz. In den Bereichen für konzentriertes Arbeiten sorgt die Deckeneinbauleuchte für eine blendfreie Grundbeleuchtung und schafft ein angenehmes Helligkeitsempfinden an den Schreibtischen. Mit ovaler Lichtverteilung beleuchtet Quadra hingegen pass-

genau die Gänge im Büro. Den Charakter der Architektur unterstreichen die gezielt eingesetzten Compact Downlights und Bodeneinbauleuchten. Mit stimmungsvollen Lichtakzenten in­ szenieren sie einzelne Architekturelemente wie beispielsweise Säulen. Im Empfangsbereich bringen Wallwasher die edle Maserung der holzvertäfelten Wand zur Geltung. Mit den LED-Lichtwerkzeugen von ERCO gelang es, die verschiedenen Anforderungen an die Bürobeleuchtung so zu lösen, dass ein produktiver Arbeitsort mit repräsentativem Charakter entstand. www.erco.com

Fotos] Frieder Blickle, Hamburg

„The Soloist“, ein Bürogebäude im Zentrum von Belfast, wurde entworfen vom norwegischen Architekten Niels Torp und im Sommer 2014 eröffnet. Eine verglaste Arkade verbindet die beiden Gebäudeteile und stellt eine markante Sichtachse zur Straße her. Die Innenräume wirken auf diese Weise besonders offen und hell.

Niels Torp arkitekter mnal

WDR & RT Taggart

Todd Architects + Planners

0357 Oslo, Norwegen

Belfast BT9 5NX, Nordirland

Belfast BT3 9DT, Nordirland

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Einfach bunter, leiser, kühler. Und effizienter.

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inside]  Headquarter der Leica Camera AG in Wetzlar  104 » 106

Neues Headquarter der Leica Camera AG präsentiert sich in bestem Licht Lichtlösung integriert sich vollkommen in die Raumarchitektur Das deutsche Traditionsunternehmen Leica Camera AG hat sich mit seiner neuen Verwaltungs- und Fertigungszentrale ein leuchtendes Denkmal gesetzt. Für den neuen Firmenhauptsitz wurde eine Lichtlösung realisiert, die den individuellen Anforderungen des mehrteiligen Neubaus und den Bedürfnissen der unterschiedlichen Nutzer gerecht wird.

Gruber + Kleine-Kraneburg Architekten 60329 Frankfurt, Main buero@gruber-kleinekraneburg.de www.gruber-kleinekraneburg.de

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Im Frühjahr 2014 konnte die Leica Camera AG ihren hochmodernen Fertigungs- und Verwaltungskomplex am Gründungsstandort Wetzlar beziehen. Der von den Frankfurter Architekten Gruber + Kleine-Kraneburg errichtete Leitz-Park vereint neben dem Bau für die Leica Camera AG zwei weitere Firmengebäude sowie ein frei stehendes Kaffeehaus. Viele Bereiche des neuen Hauptsitzes sind öffentlich zugänglich und gewähren Besuchern und Kunden Einblicke in die Geschichte der Leica Camera AG und ihrer Produkte. Auch die Werke von Leica Fotografen werden hier präsentiert. So beherbergt der Komplex neben der Verwaltungszentrale auch ein Museum, eine Kunstgalerie, einen Leica Flagshipstore, ein Restau-


rant und offen einsehbare Produktionsflächen. Die verschiedenen Baukörper sind im Erdgeschoss miteinander verbunden, was architektonisch durch eine umlaufende und teilweise gebogene Glasfassade unterstrichen wird. Sie hält die Baukörper bei Dunkelheit wie ein leuchtendes Band zusammen, das an eine Fotofilmrolle erinnern soll. Die von Zumtobel in enger Abstimmung mit den Lichtplanern hpi Himmen und Lichtvision realisierte Lichtlösung unterstützt mit einer klaren Formensprache und dezentem Design die selbstbewusste und gleichzeitig zurückhaltende Architektur des Leitz-Parks und schafft in jedem Bereich eine an den Nutzungsbedürfnissen von Besuchern und Mitarbeitern orientierte Atmosphäre. Die Vorgaben an das Projekt waren vielfältig: Zuvorderst sollte sich die Lichtlösung vollkommen in die Raumarchitektur integrieren und auf subtile Art den Charakter des Raumes unterstreichen. Daneben galt es, den Anforderungen der verschiedenen Nutzer gerecht zu werden. So sollte für Mitarbeiter im Verwaltungskomplex eine optimale Office-Umgebung geschaffen werden. In den öffentlich zugänglichen Bereichen sollten Besucher eine einladende Atmosphäre vorfinden, in der sie sich willkommen fühlen. Dabei stellte insbesondere die Galerie hohe Ansprüche an die Flexibilität der Leuchten, da hier wechselnde Ausstellungen mit

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Fotos] Zumtobel

immer neuen Exponaten gezeigt werden. Eine weitere Vorgabe von Leica war, dass alle eingebauten Leuchten über eine EIB/ KNX-Anlage des Haustechniksystems zentral ansteuerbar und dimmbar sein sollten. Zumtobel setzte im Rechenzentrum des Hauptquartiers die Pendelleuchten ein, die sich durch reduzierten Minimalismus, geradliniges Design und eine geometrische Formensprache auszeichnen. Zusammen mit einer innovativen Rastertechnologie sorgen sie für optimales Licht. Dabei stellt die exakt ausgeformte Rinne des IndirektReflektors die homogene Ausleuchtung der Decke sicher. In Nebenbereichen und Fluren des Leica Gebäudekomplexes erleichtern die Anbauleuchten die Orientierung im Raum. Die präzise Linienführung der Einzellichtleisten erzeugt eine wohltuend gleichmäßige Beleuchtung und eine Raumatmosphäre, die als sehr angenehm empfunden wird. Mit nur drei Zentimetern zeichnet sich die kleinste der DALI-kompatiblen 106

Einzellichtleisten durch eine extrem schmale Bauform aus. Zwei Modelle der LED-Leuchtenfamilie PANOS infinity komplettieren die Lichtlösung für das neue Leica Hauptquartier: Sie wurden als Downlights in Fluren und als Wallwasher in Kunden- und Erlebnisbereichen sowie im Kaffeehaus eingesetzt. Eine optische Klammer bildet die überwiegend gleichmäßige Farbtemperatur der gewählten Leuchten. Während die Allgemeinbeleuchtung mit den Downlights mit einer Farbtemperatur von 3.000 K realisiert wurde, wurden die Wallwasher aufgrund des Tageslichteinfalls in einer Farbtemperatur von 4.000 K eingesetzt. Bei der Wahl für die LED-Leuchten stand vor allem die hohe Funktionalität und Flexibilität im Vordergrund: „Die eingesetzten Leuchten haben uns zum einen durch ihre Qualität überzeugt: Die hohe Farbwiedergabe, die gleichmäßige Lichtverteilung sowie die ausgereifte LED-Technik ermöglichten uns, die verschiedenen Anforderungen

des Projekts einheitlich zu erfüllen. Gleichzeitig unterstützt die zurückhaltende Formensprache des Leuchtendesigns die Architektur des Gebäudes“, so Isabel Sternkopf von Lichtvision. Hinzu kam die präzise Lichtlenkung, die mithilfe der Wallwasher ermöglicht wird: Sie lenken das Licht dorthin, wo es das jeweilige Exponat bzw. die Anwendung erfordert. Aber auch die hohe Energieeffizienz einer LED-Lösung spricht für sich: Durch die Verwendung von LED-Leuchten lassen sich im Vergleich zu einem herkömmlichen Leuchtensystem mindestens 40 Prozent Energie einsparen. www.hpi-himmen.de www.design.lichtvision.de www.zumtobel.com

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inside]  Danone Innovation Centre, Utrecht (Niederlande)  108 » 110

Zertifiziert für Nachhaltigkeit

Innovationen für eine gesunde Ernährung: Danone, einer der weltweit größten Nahrungsmittelkonzerne, hat sich auf die Entwicklung und Herstellung von Getränken und Lebensmitteln mit medizinischem Nutzen spezialisiert. Das Hauptaugenmerk liegt auf vier Bereichen: Babyund Kleinkindnahrung, frische Milchprodukte, medizinische Lebensmittel für ältere und kranke Menschen sowie Mineralwasser.

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Die 1919 in Spanien gegründete Firma, die heute ihren Hauptsitz in Paris hat, beschäftigt mittlerweile weltweit mehr als 100.000 Mitarbeiter. 2013 eröffnete das Unternehmen im niederländischen Utrecht einen neuen Forschungs- und Entwicklungsstandort: das Danone Innovation Centre. Hier beschäftigen sich rund 400 Mitarbeiter mit der Entwicklung von Nahrungsmittelrezepturen für besonders empfindliche Personen wie Babys, Schwangere oder kranke Menschen. Der hohe Anspruch an Innovation und Qualität, den Danone an seine Produkte stellt, wurde auch beim Bau des neuen Forschungsstandorts zugrunde gelegt – mit Erfolg. Das Gebäude erhielt für seine Nachhaltigkeit ein 4-Sterne-BREEAM-Zertifikat. Zu der Auszeichnung beigetragen haben auch die eingesetzten Kautschukböden.


Kautschukböden im Danone Innovation Centre

architectenbureau cepezed b.v. 2601 db delft nl post@cepezed.nl www.cepezed.nl

Funktional und wirtschaftlich BREEAM, 1990 in Großbritannien entwickelt, steht für „Building Research Establishment Environmental Assessment Method“ und ist das weltweit am weitesten verbreitete Zertifizierungssystem für nachhaltiges Bauen. BREEAM vergibt nach einem einfachen Punktesystem in acht Beurteilungskategorien ein Gütesiegel. Beurteilt werden alle Phasen eines Bauprojekts – von der Planung über die Ausführung bis zur Nutzung – sowie der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes. „Wir haben

diesen Boden gewählt, weil er nachhaltig ist und uns half, ein 4-Sterne-BREEAM-Zertifikat zu erhalten“, erläutert der Planer des ­Danone Innovation Centre, Innenarchitekt Chris Pachen. Die Kautschukböden sind gleich in mehrfacher Hinsicht eine ideale Lösung, wenn es um nachhaltiges Bauen in der Industrie geht. Sie zeichnen sich durch ihre Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit aus und sind aufgrund ihrer sehr dichten Oberfläche extrem robust sowie beständig gegen

Labormedien oder andere Beschädigungen. Da sie sich problemlos reinigen lassen, sehen sie trotz starker Belastungen auch nach vielen Jahren noch neuwertig aus. Hinzu kommt, dass die Kautschukböden keine Beschichtungen benötigen, wodurch zeit- und kostenaufwendige Instandhaltungsarbeiten gespart werden. Außerdem enthalten sie keinerlei Weichmacher (Phthalate) oder Halogene, sind also emissionsarm und sorgen für eine gute Innenraumluft. 109


Optimale Raumakustik Ein großes Anliegen der Planer war es, im Danone Innovation Centre ein angenehmes Arbeitsumfeld zu schaffen. Gerade in Laborgebäuden ist die Ergonomie des Fußbodens äußerst wichtig, müssen die Mitarbeiter doch häufig sehr lange stehen. Durch ihre dauerhafte Elastizität entlasten die Kautschukböden Rücken und Gelenke und schaffen somit besten Geh- und Stehkomfort. Der im Danone Innovation Centre verlegte drei Millimeter dicke noraplan signa acoustic absorbiert zudem den Trittschall und senkt so die Geräuschkulisse im Haus. „Dies war für uns eine ganz wichtige Anforderung, denn das Danone Innovation Centre zeichnet sich durch seine offene Gestaltung aus, eine optimale Raumakustik ist somit essenziell“, unterstreicht Pachen. Aber nicht nur die gute Trittschalldämmung sprach für den Kautschukboden, sondern auch sein Design. Mit seinem hellen Beigeton unterstützt der Bodenbelag die offene Atmosphäre in dem Forschungsgebäude: Die lichtdurchfluteten Räumlichkeiten erscheinen durch den Boden noch freundlicher, offener und moderner. Das Danone Innovation Centre in Utrecht ist ein zertifiziertes Beispiel für die Verknüpfung eines angenehmen und modernen Arbeitsumfelds mit Nachhaltigkeit, Funktionalität und Wirtschaftlichkeit. www.cepezed.nl www.n-architecten.nl www.nora.com/de 110

Fotos] nora systems GmbH


Demnächst

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inside]  KRH Klinikum in Hannover  112 » 114

Klinikneubau der kurzen Wege KRH Klinikum Hannover verlässt sich auf wirtschaftliche Böden Mit dem KRH Klinikum Siloah-Oststadt-Heidehaus ist in grüner Lage mitten in der Stadt Hannover eines der modernsten Krankenhäuser Niedersachsens entstanden. Das neue Klinikum mit 535 Betten und einer OP-Abteilung mit 9 Sälen ist der erste komplette Neubau eines Krankenhauses auf einer neuen Liegenschaft in der Region Hannover seit 40 Jahren. 192 Millionen Euro haben das Land, die Region und das KRH in den Neubau investiert, der im September 2014 offiziell in Betrieb genommen wurde.

Das Ergebnis: bestmögliche medizinische Versorgung und Pflege in einem anspruchsvollen Ambiente mit Hotelkomfort. Den hohen Ansprüchen an Funktionalität und Design mussten natürlich auch die Baumaterialien entsprechen. Als es um die Wahl des Fußbodens für Bereiche mit spezi112

ellen Anforderungen wie die Intensivstationen, Untersuchungsräume und die stark frequentierten Flure ging, entschieden sich Planer und Nutzer für Kautschuk-Bodenbeläge. Insgesamt sind in dem neuen Gebäude 24.000 Quadratmeter nora Böden verlegt.


Flexible Raumnutzung

Verschiedene Funktionen – gleiches Design

Der Neubau ersetzt die bestehenden KRH Kliniken Siloah und Oststadt-Heidehaus, deren Gebäude aus den 1950er- und 1960er-Jahren baulich nicht mehr zeitgemäß waren. Mit der Zusammenlegung der beiden Häuser werden hohe Synergieeffekte erzielt: Die Zusammenführung und Kooperation medizinischer Fachabteilungen unter einem Dach, optimierte Betriebsabläufe mit kurzen Wegen sowie weniger Bauunterhaltungs- und Investitionskosten. Um Patienten immer die bestmögliche Pflegequalität zu bieten, verfügt das KRH Klinikum Siloah-Oststadt-Heidehaus zudem über ein flexibles Raumkonzept: Die Stationsgrößen können jeweils den aktuellen Bedürfnissen angepasst werden. So lassen sich in belegungsarmen Zeiten Pflegebereiche zusammenlegen und bei starker Belegung schnell wieder öffnen.

Bestens durchdacht ist auch das Farbkonzept in der neuen Klinik, das nicht nur attraktiv wirkt, sondern auch eine spezielle Funktion erfüllt. „Die Farben, die wir im Klinikum eingesetzt haben, sollen den Patienten die Orientierung erleichtern“, erläutert Innenarchitektin Petra Gunst von sander.hofrichter architekten. „In den Fluren haben wir uns für noraplan signa in einem harmonischen Grauton entschieden, sodass wir bestimmte Bereiche mit kräftigen Leitfarben akzentuieren und so Patienten und Besucher beispielsweise zu den Aufzügen, Leitstellen und Stützpunkten leiten können.“ Ein weiteres Plus: Diese Bodenbeläge gibt es im gleichen Design für verschiedene Anforderungen und Funktionsbereiche. So muss der Boden beispielsweise in Operationssälen und bestimmten Untersuchungsräumen elektrostatisch ableitend sein. „Dass die Kautschukböden im gleichen Dekor erhältlich sind, ist ein großer Vorteil“, betont Gunst. „So gibt es keinen Bruch bei der Gestaltung.“ Durch seinen changierenden Grundton aus drei harmonisch aufeinander abgestimmten Farbkomponenten und den charakteristischen Granulateinschlüssen ist der gewählte Belag darüber hinaus auch besonders unempfindlich.

Sander Hofrichter Architekten GmbH

Foto] Sander Hofrichter Architekten GmbH

Mehr als 80 Jahre Bürogeschichte, über 150 Mitarbeiter und 7 Standorte bundesweit: Die Sander Hofrichter Architekten GmbH gehört zu den großen und traditionsreichen Architekturbüros in Deutschland. Das Büro plant und baut Projekte im Bereich der sozialen Infrastruktur mit den Schwerpunkten Krankenhaus- und Gesundheitsbauten, Bauten für Senioren und Menschen mit Einschränkungen, Bildungsbauten, Wohn- und Bürogebäude sowie Wettbewerbe und Gutachten. Durch vielfältige Erfolge in europaweiten Ausschreibungsverfahren ist das Büro in den vergangenen Jahren stetig gewachsen und bearbeitet heute Großprojekte wie die Sanierung des Sitzes des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden, den Neubau des Klinikums Siloah-Oststadt-Heidehaus in Hannover oder die Sanierung des rheinland-pfälzischen Land-

tags in Mainz. Auf dem Gebiet des nachhaltigen Bauens in den Bereichen Gesundheitswesen und Bildung nimmt das Büro mittlerweile eine Vorreiterrolle ein. Neben der Verwirklichung von öffentlichen Bauten im Passivhausstandard haben Sander Hofrichter Architekten zwei durch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V. (DGNB) vorzertifizierte Krankenhäuser geplant und gebaut. Linus Hofrichter hat seit 2012 die Professur für Krankenhausplanung an der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) in Gießen inne. Neben dem Hauptsitz Ludwigshafen führen Sander Hofrichter Architekten Büros in Frankfurt am Main, Berlin, Düsseldorf, Nienburg/Weser, Kulmbach und München. www.a-sh.de

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Keine Beschichtung erforderlich Neben dem Design und dem harmonischen Farbspektrum waren natürlich auch wirtschaftliche Gründe ausschlaggebend bei der Entscheidung für die Kautschukböden. „Die Beläge ­haben sich auch schon in vielen anderen Objekten im langfristigen Unterhalt als sehr günstig erwiesen“, sagt Carsten Meiners, der bei sander.hofrichter architekten als Projektleiter für den Neubau zuständig war. „Die Kautschukböden sind extrem verschleißfest und langlebig.“ Auch hohe Belastungen wie viel Publikumsverkehr und das Rollen schwerer Betten oder Container hinterlassen keine Spuren. Aufgrund ihrer extrem dichten Oberfläche lassen sich die Kautschukböden leicht reinigen und benötigen zudem als einzige unter den elastischen Bodenbelägen keine Beschichtung. Dadurch werden zeit- und kostenaufwendige Instandhaltungsarbeiten gespart sowie eine Störung der Arbeitsabläufe vermieden. Gerade in Kliniken ist es häufig unmöglich, ganze Bereiche wegen einer notwendigen Bodensanierung zu schließen.

Tests mit sechs Bodenbelägen im Vorfeld Im Vorfeld hatten die Planer über zwei Monate hinweg in Patientenzimmern und Fluren insgesamt sechs verschiedene Bodenbeläge auf Belastbarkeit, Haltbarkeit, Anschmutzverhalten und Reinigung getestet. „Solche Untersuchungen werden von den Bauherren immer häufiger erwartet und wir empfehlen dies regelmäßig“, erläutert Meiners. Verständlich, denn während Einrichtungsgegenstände oder Wandfarben häufig in kürzeren Abständen erneuert werden, liegt der Bodenbelag in Gesundheitseinrichtungen meistens jahrzehntelang im Objekt. Er muss also besonders belastbar, widerstandsfähig und nachhaltig sein. Die gewählten Böden schnitten in allen Punkten bestens ab und die Produkte aus Weinheim erhielten den Zuschlag. www.a-sh.de www.nora.com 114

Fotos] nora systems GmbH


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Blanke DENSABAND – der Mehrfachschutz im Bad

Das multifunktionale Schallschutzband Blanke DENSABAND vermindert die Schallübertragung von Dusch- oder Badegeräuschen zu angrenzenden Räumlichkeiten.

Der obere Bereich des SchallschutzWannendichtbandes ist perforiert, somit verkrallt es sich ideal im Fliesenkleber und ermöglicht zugleich eine gute Verbindung zur darauffolgenden Abdichtung Blanke DIBA.

Dauerhafte Sicherheit – die integrierte Dehnzone des Blanke DENSABANDes verhindert Undichtigkeiten als Folge von Setzungen der Bade- oder der Duschwanne.

MIT EINGEBAUTEM SCHALLSCHUTZ Mehr und mehr avanciert das Bad von der einfachen Nasszelle zum anspruchsvollen Wellnessbereich. Und das nicht nur in Hotels oder Spas. Auch die privaten Bäder werden seit einigen Jahren zunehmend mit den Komforttrends der Zeit ausgestattet. Um möglichst lange Freude an dem neuen Bad zu haben, sorgen teilweise unsichtbare, aber wichtige Zubehörprodukte für notwendige und schützende Funktionen. So wie das neue Blanke DENSABAND des Iserlohner Fliesenzubehörspezialisten Blanke GmbH & Co. Das multifunktionale Schallschutzband vermindert die Schallübertragung von Dusch- oder Badegeräuschen zu angrenzenden Räumlichkeiten. Damit ist der geforderte Schallschutz nach DIN 4109 erfüllt. Gleichzeitig sorgt das flexible Band aber auch für langfristige Sicherheit. Die integrierte Dehnzone verhindert Undichtigkeiten als Folge von Setzungen der Bade- oder der Duschwanne. Das Blanke DENSABAND wird mit Fliesenkleber an der Wand fixiert. Der obere Bereich des SchallschutzWannendichtbandes ist perforiert, somit verkrallt es sich ideal im Fliesenkleber und ermöglicht zugleich eine gute Verbindung zur darauffolgenden Abdichtung Blanke DIBA. Beim Einbau von Bade- oder Duschwannen mit dem neuen Blanke DENSABAND kommt es auch nicht zu den unliebsamen Quetschfalten. Besonders praxisnah sind die im Set enthaltenen Einbautools: Reinigungstücher,

Schere , Eckfüllstücke und ein spezieller Anpressroller unterstützen den Einbau erheblich. Das Distanzband und die Rundschnur helfen dem Fliesenleger beim späteren Erstellen von fachtechnisch einwandfreien Silikonfugen ohne Schallbrücken. Blanke DENSABAND ist für die mangelfreie und langfristig sichere Abdichtung von Bade- und Duschwannen aus unterschiedlichsten Materialien wie Acryl, Stahl oder Mineralguss geeignet.

Funktionsorientierter Aufbau des Schutzbandes Blanke DENSABAND für Bade- oder Duschwannen.

Mehrfachschutz im Bad – das Blanke DENSABAND. Fotohinweis] Blanke

Blanke GmbH & Co. KG Stenglingser Weg 68–70 58642 Iserlohn Tel. 02374 507-0 · Fax 02374 507-4230 info@blanke-systems.de www.blanke-systems.de 115


inside]  DGNB-Geschäftsstelle Stuttgart  116 » 117

Caleido, Stuttgart: Architekten LÉON WOHLHAGE WERNIK | zsp architekten peter vorbeck

Foto] Strähle

par excellence DGNB-Geschäftsstelle demonstriert beispielhafte Nachhaltigkeit In den kürzlich eingeweihten neuen Räumlichkeiten der DGNB wird nachhaltiges Bauen direkt erlebbar. Den äußeren Rahmen bildet der mit dem DGNB-Gütesiegel ausgezeichnete Neubau Caleido im Herzen Stuttgarts. An der Innenraumgestaltung unter der Regie des Architekturbüros urban matters UMnet beteiligten sich mehr als 30 Mitgliedsunternehmen. Mit ihren Produkten und ihrem Wissen entstand ganz nach den Vorstellungen der DGNB ein Living Showroom, in dem alle Aspekte des nachhaltigen Bauens in die Praxis umgesetzt wurden. Die flurseitige Abtrennung der Büro- und Besprechungsräume übernehmen Glaswände aus dem System T von Strähle. 116


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Das in Holz-Pfosten-Riegel-Bauweise gefertigte Trennwandsystem erfüllt die von der DGNB in den Themenfeldern Ökologie, Ökonomie, soziokulturelle und funktionale Aspekte sowie Technik beschriebenen Anforderungen. Die Hölzer stammen aus FSC-zertifiziertem Anbau. Glas, Aluminium und Stahl sind zum Teil bereits aus recyceltem Material gewonnen worden und lassen sich wieder in den Stoffkreislauf zurückführen. Sämtliche Teile der Trennwandsysteme besitzen eine überdurchschnittlich lange Lebensdauer. Für eine lange Nutzungsdauer sorgt die modulare Konstruktion. Bei neuen organisatorischen Anforderungen lassen sich die Systeme dank der bewusst einfachen Fügung der Komponenten und Materialien leicht umbauen. Alle Systeme werden an zwei Standorten in Deutschland maßgefertigt, sodass bei der Montage kaum Abfall entsteht. Die flächenbündige Doppelverglasung sorgt für Transparenz bei gleichzeitig hohen Schallschutzwerten (bis 44 dB). „Wir freuen uns, dass sich die Firma Strähle beim Ausbau unserer neuen Geschäftsstelle aktiv eingebracht hat. Dies war ein wichtiger Beitrag, um unsere Vision von einem Living Showroom für nachhaltiges Bauen realisieren zu können“, kommentiert Dr. Christine Lemaitre, geschäftsführender Vorstand der DGNB. www.straehle.de

Automatisch parken in der Karlstraße in München

Innovatives Parksystem von Klaus Multiparking bietet auf fünf Ebenen unterirdisch Platz für 19 Fahrzeuge. München ist um eine Attraktion reicher: Im neuen Wohn- und Geschäftshaus in der Karlstraße 47A können die Bewohner ihre Autos in einem vollautomatischen Parksystem parken, das vom Premiumhersteller Klaus Multiparking GmbH mit Sitz in Aitrach bei Memmingen konstruiert, gefertigt und eingebaut wurde. Es handelt sich dabei um ein vollautomatisches Towersystem vom Typ MasterVario R2, das unterirdisch Platz für 19 Fahrzeuge bietet.

In der neuen Zentrale der DGNB in Stuttgart ist nachhaltiges Bauen visuell und haptisch zu erleben.

Die Eiche-Oberflächen von Türen und Pfosten-Riegel-Konstruktion fügen sich ästhetisch in das Innenraumkonzept der DGNB-Geschäftsstelle ein. Fotos] swencarlin.com/Strähle

KLAUS Multiparking GmbH Hermann-Krum-Str. 2 88319 Aitrach Tel. 07565 5080 · Fax 07565 50888 info@multiparking.com www.multiparking.com 117


inside]  Wasserschloss Rottendorf  118 » 122

Das alte Wasserschloss liegt im Kern von Rottendorf. Das Grundstück ist weitestgehend unversiegelt und hat einen ­charakteristischen Baumbestand.

Neue Mitte Wasserschloss Rottendorf In Rottendorf wurde ein altes Wasserschloss, das lange Zeit als Pfarrhaus gedient hatte, saniert und umgenutzt. Durch seine neue Nutzung, die zentrale Lage im Ort und die großen, unversiegelten Grünflächen dient das Gebäude heute als neue kulturelle und soziale Mitte von Rottendorf. Im Rahmen der Sanierung und Schaffung von Bibliothek, Lese­café und Veranstaltungssaal spielte die Energieeffizienz des Gebäudes eine große Rolle, verbunden mit einem für Mensch und Bücher angenehmen Raumklima. Die beiden Anforderungen führten zu der Entscheidung, eine Innendämmung mit einer mineralischen, kapillaraktiven und hydrophilen Dämmplatte auszuführen. 118


Das Anwesen ist heute aufgrund neuer Nutzungen als Bibliothek, Lesecafé und Veranstaltungssaal für die Öffentlichkeit zugänglich.

Martin Kuntz, Dipl. Ing. Architekt BDA, und Heiner Brück, Dipl. Ing. FH Architektur Foto] kuntzundbrück

kuntzundbrück Architekten Ingenieure kuntzundbrück Architekten Ingenieure ist 2011 aus dem Büro kuntz+manz Architekten hervorgegangen. Der Schwerpunkt der Hochbaumaßnahmen liegt im nordbayerischen Raum, mit Projektentwicklungen und Wettbewerben ist das Büro aber auch überregional tätig. Das Arbeitsfeld umfasst in allen Leistungsphasen das gesamte Spektrum anspruchsvollen architektonischen Gestaltens in der Stadtplanung, öffentliche Baumaßnahmen, Wohnungsbau, Gewerbebauten sowie Sonderbauten vom Konzept bis zur Innenarchitektur. Ein wesentliches Anliegen ist dabei immer die Suche nach der präzisen Lösung für den Ort und die individuelle Umsetzung des Programms. Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt in der Entwicklung und Umsetzung ganzheitlicher Energiekonzepte, was neben dem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen das Ziel optimaler Raumkonditionierung im Blick hat. Voraussetzung ist hierfür die enge Zusammenarbeit mit Fachplanern sowie ein integratives Planungsverständnis. www.kuntzundbrueck.de

Das alte Wasserschloss liegt im Kern von Rottendorf und ist zu großen Teilen von einer alten Mauer umgeben. Die Gebäude gruppieren sich hofartig in der Mitte des Grundstücks. Eines der Gebäude wurde viele Jahre als katholisches Pfarrhaus genutzt. Der ehemalige Wassergraben ist schon lange eine eingeebnete Rasenfläche und nur noch durch einen Höhenunterschied wahrnehmbar. Das Grundstück ist weitestgehend unversiegelt und hat einen charakteristischen Baumbestand. Im Jahr 2009 lobte die Gemeinde einen Realisierungswettbewerb für die Sanierung und Umnutzung des Wasserschlosses aus, welchen das Büro kuntz+manz Architekten aus Würzburg (heute: kuntzundbrück Architekten) in Zusammenarbeit mit den Landschaftsarchitekten club L94 aus Köln für sich entscheiden konnte. Da das Zentrum von Rottendorf nur über wenige Freiflächen verfügt, hat der Freiraum des Wasserschlosses für die Öffentlichkeit eine große Bedeutung und wurde durch die Sanierungsmaßnahmen wieder zugänglich gemacht. Das Freiraumkonzept verfolgte die Stärkung des „grünen Herzens“ von Rottendorf und somit die Entwicklung einer neuen sozialen und kulturellen Mitte im Ort. Die sensible Gestaltung durch Öffnung der Freifläche und der vorhandenen Strauchvegetation sowie leichte Geländemodellierung verleihen dem neuen Park von Rottendorf Atmosphäre und Stimmung und machen ihn zu einem lebendigen Treffpunkt für Kommunikation und Austausch für Jung und Alt. Das Grundstück ist heute aufgrund neuer Nutzungen als Bibliothek, Lesecafé und Veranstaltungssaal für die Öffentlichkeit zugänglich. Auf den alten Außenmauern der Nebengebäude aus Bruchstein wurde ein Flachdachanbau errichtet, der nun die Bibliothek beherbergt. Da die alten Wände zu niedrig waren, wurden sie in Sichtbeton auf das neue Maß erhöht. 119


Auf den alten Außenmauern der Nebengebäude aus Bruchstein wurde ein Flachdachanbau errichtet, der nun die Bibliothek beherbergt. Da die alten Wände zu niedrig waren, wurden sie in Sichtbeton auf das neue Maß erhöht.

Angebunden an die Bibliothek ist das Erdgeschoss des denkmalgeschützten Haupthauses, in dem ein Lesecafé zum Verweilen einlädt. Im 1. Obergeschoss ist ein Veranstaltungssaal untergebracht, der unter anderem für Trauungen und Lesungen genutzt wird. Darüber im historischen Dachstuhl liegen frei stehende Lager- und Technikräume. Da im Gebäude nicht nur viele Menschen ein und aus gehen, sondern auch Tausende von Büchern untergebracht

sind, war es wesentlich, in den Räumen ein angenehmes und ­gesundes Raumklima zu schaffen. Gleichzeitig sollte bei der Sanierung auch die Energieeffizienz des Gebäudes eine Rolle spielen. Die beiden Anforderungen führten bereits in der Planungsphase zu der Entscheidung, eine Innendämmung aus einer feuchtigkeitsregulierenden mineralischen Dämmplatte aus natürlichem Perlit zu montieren.

Raumklimatische Vorteile Die so beplankten Wände besitzen nicht nur eine herausragende Dämmwirkung, sie haben auch die Eigenschaft, in Räumen anfallende Feuchtigkeit aufzunehmen und zeitverzögert wieder abzugeben. Feuchtespitzen werden abgepuffert und die Oberflächentemperatur spürbar erhöht. Ein pH-Wert von 10 wirkt sehr günstig im Hinblick auf die Vermeidung von Schimmelpilzbefall. Der Vorteil einer diffusionsoffenen Ausführung gegenüber nicht-diffusionsoffenen Lösungen gründet auf einer latenten Problematik, die alle Dämmlösungen betrifft: der Umgang mit dem Risiko der Tauwasserbildung. Insbesondere in der kälteren Jahreszeit bildet sich durch den Tem120

peraturunterschied zwischen Innen- und Außenseite einer Wand ein Dampfstrom von innen in die Wandkonstruktion hinein. Ist der Temperaturanstieg raumseitig sehr groß – wie bei Innendämmungen der Fall – entsteht aufgrund des Dampfdruckabfalls ein Dampfstrom. In der Folge kann es auf der kalten Seite der Wärmedämmung zur Bildung von Tauwasser kommen. Nicht-diffusionsoffene Systeme lösen diese Problematik, indem sie ihre Dämmung mit einer Dampfsperre versehen. Hier besteht jedoch das Risiko, dass eine Beschädigung der Sperre zum Eindringen von Wasser führt, was potenziell Bauschäden nach sich ziehen kann. Das hier eingesetzte kapillaraktive System, das

ohne Dampfsperre montiert wird, gibt anfallende Feuchtigkeit wieder an den Raum zurück und schließt somit das Risiko von Bauschäden aufgrund eingeschlossener Feuchtigkeit aus. Die zur Erfüllung der EnEV notwendige Stärke des Dämmmaterials von 50 Millimetern wurde mithilfe einer Wärmedurchgangsberechnung durch das Ing.-Büro für Bauphysik Leiser aus Würzburg ermittelt. Die Wandstärke des um 1500 errichteten Hauptgebäudes sowie der später errichteten Nebengebäude beträgt zwischen 45 und 70 Zentimeter. Mit dem kapillaraktiven System gedämmt wurden sämtliche Innenseiten der Außenwände im Erdgeschoss sowie im 1. Obergeschoss.


Gut vorbereiteter Untergrund

Bogenfenster

Um die Wände für die Innendämmung vorzubereiten, wurden Unebenheiten durch einen Unterputz ausgeglichen. An manchen Stellen war noch alter Putz aus der Entstehungszeit des Hauses vorzufinden, der erhalten blieb, da er sich als Untergrund eignete und mit Kalkputz überputzt wurde. In die bodentiefen Fensternischen, die vor der Sanierung als Heizkörpernischen dienten, wurden zur thermischen Ertüchtigung der Brüstungsbereiche 120 Millimeter dicke Platten eingeklebt. Nach Aufbringen eines Entkopplungsstreifens auf dem Boden und zur Decke hin konnte mit der Montage der Dämmung begonnen werden. Anschließend wurden kleine Versatzstellen nach dem Abbinden des Klebespachtels mit dem Schleifbrett egalisiert, evtl. vorhandene Fugen > 2 Millimeter verfüllt und größere Fugen mit Plattenstreifen geschlossen.

Besonderes Augenmerk verlangten die Fensterlaibungen, da sie nicht nur einen Bogenscheitel aufweisen, sondern auch Laibungen, die nicht rechtwinklig sind, sondern sich nach außen hin verjüngen. Die verarbeitende Firma entschied, die speziellen 25 Millimeter dicken Laibungsplatten segmentartig anzubringen. Dafür konnten direkt auf der Baustelle die Platten in 10 Zentimeter breite Stücke gesägt werden, die dann geklebt, verspachtelt, armiert und geschliffen wurden, um schließlich, wie bei allen anderen Wänden auch, Q3-Qualität zu erreichen. Die großen Wandflächen erhielten als Finish einen sorgsam aufgetragenen Kalkinnenputz und einen Farbanstrich mit reiner Silikatfarbe. Mit den gewählten Materialien bis hin zur Farbe sind damit alle Materialien systemgerecht und unterstützen die Wirkweise der mineralischen, kapillaraktiven und hydrophilen Dämmplatten. Einbindende Wände mussten nicht in die Dämmung einbezogen werden, da sie alle bei der Entkernung entfernt worden waren. Die neuen, im Trockenbau errichteten Wände konnten so ohne Gefahr von Wärmebrücken vor die gedämmten Außenwände gestellt werden.

Da im Gebäude viele Menschen ein und aus gehen und auch Tausende von Büchern untergebracht sind, war es wesentlich, in den Räumen ein angenehmes und gesundes Raumklima zu schaffen, bei moderner Energieeffizienz.

Vorbereitung der Oberfläche Um die Haftfähigkeit der Oberflächenbeschichtung zu verbessern, wurde die gesamte Fläche mit Grundierung vorbehandelt. Im nächsten Schritt, nach Trocknung der Grundierung, kam der Flächenspachtel zum Auftrag, der mit einer Zahntraufel durchkämmt wurde. In diesen Spachtel wurde das Gewebe oberflächennah eingebettet, dann mit dem Flächenspachtel nochmals dünn darübergezogen. Das Gewebe liegt danach im oberen Drittel der Armierungsschicht, die gesamte Dicke beträgt 4 bis 5 Millimeter. Das Gewebe wurde in den Stoßbereichen mindestens 10 Zentimeter überlappend eingebettet.

Angebunden an die Bibliothek ist das Erdgeschoss des denkmalgeschützten Haupthauses, in dem ein Lesecafé zum Verweilen einlädt.

Im 1. Obergeschoss wurden auf die gedämmten Wände Wandleuchten gesetzt. Mit sogenannten Unterbaukonsolen als thermisch getrennte Montageverankerungen, die man aus dem WDVS-Bereich kennt, konnten sie ohne Probleme befestigt werden.

Geschossdecken Die alten Holzbalkendecken wurden mit einer unterseitigen direktbefestigten Trockenbaubekleidung auf eine Feuerwiderstandsdauer von F30 ertüchtigt, die Wandinnendämmung wurde anschließend direkt bis unter die Brandschutzbekleidung geführt. Unter den Brandschutzdecken wurden später abgehängte Trockenbaudecken eingebaut, die die deckenbündigen Lüftungsauslässe und Leuchten aufnehmen. 121


Gebäudetechnik

Juwel im Ortszentrum

Das Gebäude wird vollflächig über eine wasserführende Fußbodenheizung in Calciumsulfat-Fließ­ estrich beheizt. Die nötige Wärme stellt dabei eine Wärmepumpe zur Verfügung, für die in den Außenanlagen sieben Erdwärmesonden bis in eine Tiefe von knapp unter 100 Metern einbebaut wurden. In den Sommermonaten kann durch eine Systemumkehr eine passive Kühlung der Räume um bis zu 3 K erreicht werden. Alle Räume werden maschinell belüftet, wobei eine Lüftung mit besonders niedrigen Luftgeschwindigkeiten (sog. Schwalllüftung) eingesetzt wurde, um einen größtmöglichen Komfort zu erreichen.

Die Belebung der Gebäude und des parkähnlichen Terrains hat hervorragend und zur Zufriedenheit aller Beteiligten funktioniert. „Wir hatten das Ziel, dieses schöne Objekt im Ortszentrum von Rottendorf mit seiner herrlichen Gartenanlage, das viele Jahrzehnte nicht der Öffentlichkeit zugänglich war, mit neuem Leben zu füllen und den Bürgern der Gemeinde für die unterschiedlichsten Nutzungen zu übergeben“, so der Architekt Dipl.-Ing. Heiner Brück von ­kuntzundbrück Architekten Ingenieure. Die achtsame und intelligente Sanierung mit modernsten Mitteln unter Beibehaltung auch alter Formen und Materialien wie Außenmauern aus Bruchstein sind im Ergebnis wertig und auch optisch langlebig: Eine jahrhundertelange lebendige Gebäudegeschichte setzt sich erfolgreich fort. www.knauf-aquapanel.com

Materialien Bei der Materialwahl beschränkten sich die Architekten auf wenige unterschiedliche, um das Gebäude besser zur Wirkung kommen zu lassen. Alle Wandund Deckenflächen erhielten einen Silikatanstrich in einem warm abgetönten Weiß. Eine Ausnahme hiervon stellen die Betondecken des Bibliotheksanbaus dar, die wie die äußeren Wandflächen in Sichtbeton ausgeführt wurden. Die Böden im Erdgeschoss wurden mit heimischem Muschelkalk belegt, im Obergeschoss wurde ein Dielenbelag aus geölter Eiche eingebaut. Die reduzierte Materialität und Farbigkeit wurde in den vielen Einbaumöbeln und auch der losen Möblierung weitergeführt. So bietet sich dem Besucher trotz der Kombination von alter und neuer Substanz und der unterschiedlichen Nutzungen ein sehr homogenes und harmonisches Ambiente.

Gartenanlage Für die Gestaltung der parkähnlichen Gartenanlage verpflichteten die Architekten die Kölner Landschaftsarchitekten club L94, die bereits im vorgeschalteten Wettbewerb die Außenanlagen beplanten. Die neu erstellte Leseterrasse im Erdgeschoss schmückt sich mit einem davor angeordneten Seerosenbecken und lädt wie die freie Möblierung mit Bänken und Leseliegen in den Grünbereichen zum Verweilen ein. In die das Gebäude umfassenden tiefer liegenden Rasenflächen der Gartenanlage wurden 250.000 Blumenzwiebeln eingesetzt, sodass im Frühjahr das Wasserschloss von einem blauen Teppich, der an eine Wasserfläche erinnern soll, eingefasst wird. 122

Das Lesecafé im Erdgeschoss bietet dank der Innendämmung ein angenehmes Raumklima.

Im 1. Obergeschoss ist ein Veranstaltungssaal untergebracht, der unter anderem für Trauungen und Lesungen genutzt wird. Fotos] KNAUF AQUAPANEL/D. Leistner


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Küberit Profile Systems GmbH & Co. KG Römerweg 9 58513 Lüdenscheid Tel. 02351 9507-0 Fax 02351 9507-49 kueberit@kueberit.com www.kueberit.com

Küberit bietet seinen Kunden die Möglichkeit, individuell bedruckte Fußbodenprofile mit der Digitaldruck-Technik zu produzieren.

Küberit Digitaldruck-Technologie Der Wunsch nach individuellen Lösungsansätzen bei Fußbodenprofilen wird immer ausgeprägter – dabei sollen die Profile möglichst viele Funktionen gleichzeitig erfüllen und „unauffällig“ in den Hintergrund treten oder ganz mit dem Bodenbelagsdesign zu einer Einheit verschmelzen. Diese Lösungsansätze bietet Küberit mit der eingesetzten modernen Digitaldruck-Technik, die völlig neue Bodenkonzepte bei absoluter Gestaltungsfreiheit ermöglicht. Mit der hochmodernen Digitaldruck-Anlage können Formatvorlagen bis zu 1.800 x 1.100 Millimetern eingescannt und anschließend in einer brillanten Druckqualität auf Kundenwunsch individuell mit frei konfigurierbarer Motivgestaltung realisiert werden. Dieser auf die Kundenkollektionen ausgerichtete Service zur Individualgestaltung gestattet vor allem im Projekt- und Objektbereich die Verwirklichung unverwechselbarer Bodenkonzepte. Individuelle Dekore, die nach Vorlage und Freigabe der Kunden gedruckt werden, liefert Küberit bereits ab einer Mindestabnahmemenge von nur 100 Laufmetern je Dekor. Für die Bedruckung der Profile verwendet der Hersteller ausschließlich hochwertige Overlays mit Beanspruchungsklassen bis zu AC5, die höchste Abriebwerte erreichen und dadurch auch bei Nutzung in stark frequentierten Objekten eine lange Lebensdauer aufweisen. 123


inside]  Four Seasons Hotel in Budapest (Ungarn)  124 » 132

Spektakulärer Ausblick auf die Kettenbrücke über der Donau

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Blendend schön ist nicht nur die Fassade des Bauwerks, sondern auch die prunkvolle Innenausstattung.

Eva Mittner

Jugendstil-Meisterwerk in Budapest Kunstvolle Architektur und optimale Energiewerte Mit spektakulärer Aussicht und imponierender Innenausstattung begeistert das Four Seasons seit der Jahrtausendwende in Budapest seine Gäste. Der architektonische Prachtbau im Jugendstil ist eines der schönsten Bauwerke der Stadt und zieht Jahr für Jahr Tausende von Touristen an. Zugleich steht das denkmalgeschützte Gebäude für einen sehr modernen Hotelbetrieb und zählt in puncto Umweltschutz zu den fortschrittlichsten in Ungarn. Um dauerhaft wettbewerbsfähig zu bleiben, werden Energiesparmaßnahmen umgesetzt: mit wegweisender Kühl- und Wärmetechnik und einer stetigen Reduzierung des Energieverbrauchs. Nach den Plänen von Zsigmond Quittner (1857–1918) und den Gebrüdern Vágó wurde das Gebäude 1907 als der Budapester Sitz der Londoner Versicherungsgesellschaft The Gresham gebaut. Wer das Gebäude betritt, dem stockt bereits in der p­ rachtvollen Lobby der Atem. Die mehr als 10 Millionen Mosaiksteine im Boden, hundert Glaslüster und die einzigartige Glaskunstkuppel sind spektakulär. 125


Die erneuerten Pfauentore am Eingang des Gebäudes

Art nouveau mit originalen Buntglasfenstern, Fliesen und Eisenarbeiten. In ursprünglicher Pracht perfekt und harmonisch restauriert, zeigt sich heute das denkmalgeschützte Haus.

Geschichtliches Die Belagerung Budapests im Jahre 1944 hinterließ zerstörerische Spuren am Gebäude des Gresham Palace. Und obwohl er 1970 offiziell unter Denkmalschutz gestellt wurde, verfiel das Haus zusehends. Es kursierte das Gerücht, dass Passanten in dieser Zeit die kostbaren Kacheln von Zsolnay beim Vorbeigehen auflesen konnten, da

sie von der bröckelnden Fassade einfach auf die Straße fielen. Nach dem Einzug der Demokratie im Jahr 1989 übergab die ungarische Regierung den Gresham Palace in den Besitz der Stadt Budapest. 1998 erwarb Gresco Investments Limited den Palast und erhielt die Genehmigung, ihn als Luxushotel wiederaufzubauen. Vorausset-

zung dafür war, seine äußere Erscheinung als herausragendes Beispiel des Art nouveau zu bewahren. Gresco brachte 85 Millionen US-Dollar für die Restaurierung auf und Four Seasons Hotels and Resorts willigte ein, die Rekonstruktion des Gebäudes zu überwachen und das neu entstehende Hotel zu managen.

Altehrwürdiges Gemäuer Das Four Seasons mit seiner einmaligen Geschichte wurde nach einem langjährigen „Dornröschenschlaf“ erst Anfang 2004 wiedererweckt. Die jetzt restaurierten Marksteine der Historie zeigen einen großen Wert denkmalgeschützter Bausubstanz und ermöglichen einen unschätzbaren Blick in die Geschichte Ungarns. Die verwendeten Kacheln und Fliesen für Innenhof, Wände und Böden stammen aus der traditionsreichen Zsolnay Porzellanmanufaktur aus Pécs. Der Bildhauer Ede Telcs (1842–1948) schuf die Statuen in der ersten Etage und die Büste des Namengebers Sir Thomas Gresham, 126

die auch heute noch würdevoll über den Széchenyi Platz (ehedem Roosevelt Platz) blickt. Doch der Gresham Palace war nicht nur in architektonischer Hinsicht ein Meisterwerk. Insbesondere seine technischen Innovationen zeichneten das Haus schon in der damaligen Zeit aus. So verfügte es beispielsweise als eines der ersten Bauten Budapests über moderne Fahrstühle und eine damals besondere Attraktion: die Zentralheizung. Auch heute will man mit modernen Maßnahmen das Hotel ökologisch bewirtschaften, die Umwelt entlasten und gleichzeitig die Energiekosten senken.


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Charakteristisch für die Architekturrichtung des Art nouveau sind leuchtende Farben, weiche Linien . . .

. . . und aus der Natur entlehnte Themen wie Planzen- und Blumenmotive.

Ungarischer Jugendstil in seiner eleganten Ausgestaltung des Treppenhauses

Das Bauwerk gehört zu den bekanntesten Budapests, allein die Lobby wirkt wie ein Palast.

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Türzargen aus Aluminium

Korrosionsbeständig und für Feucht- und Nassbereiche geeignet

Foto: Bernadette Grimmenstein

Schwimmhalle Inselpark Hamburg / Allmann Sattler Wappner Architekten München / bs2architekten, Hamburg

3 Fotos: Meike Hansen

Ob Schwimmbäder, Duschen oder Toiletten – kein anderes Material eignet sich besser in Nassbereichen als Aluminium. Feucht- und Nassraumtüren, selbst mit Brandschutzfunktion, sind prädestiniert für die Kombination mit Aluminiumzargen von Küffner. Die hoch beanspruchbaren, eloxierten oder farbig pulverbeschichteten Oberflächen sind beständiger als Edelstahl, reinigungsfreundlich und wartungsarm.

Küffner-Aluminiumzargen werden nachträglich eingebaut – nach Fertigstellung der Wände, Abdichtungen, Fliesen und Böden, gemeinsam mit den Türblättern. EURORS

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i n f o @ k u e f f n e r. d e DGNB Logo (Graustufen-Version) + Erläuterung „Mitglied der“

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Bei Kommunikationsmaßnahmen mit dem DGNB Vereins-Logo, bei den das DGNB Mitglied zusammen mit anderen Unternehmen auftritt (z. Broschüre einer Unternehmensgruppe oder eine Messestandkooperatio muss die DGNB Mitgliedschaft des jeweiligen Unternehmens durch ei entsprechende Platzierung des offiziellen Erläuterungstextes eindeuti zugeordnet werden können.

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Ein Denkmal – einst und heute Rund 90 Millionen US-Dollar wurden von den Geldgebern in die Restaurierung investiert. Allein 120 Kunsthandwerker waren im Einsatz, um das Meisterwerk mit all den Ranken, Figuren, Girlanden und Goldmosaiken wieder zu neuem Leben zu erwecken. Dafür holte man sich die besten Experten ins Haus, um die Restaurationsarbeiten durchzuführen. Silberschmiede, Glas- und Porzellanmaler, Mosaikkünstler und andere Spezialisten nutzten all ihr Können, um Vorhandenes zu bewahren, Fehlendes zu ersetzen und originalgetreu wiederherzustellen. „Es kostete Tausende von Stunden und ein ganzes Heer von Experten, um dieses Juwel wieder zum Funkeln zu bringen“, so der preisgekrönte Restaurator ­Miklós Szenkirályi. „Nun erstrahlt es als herausragendes Beispiel des Art nouveau in alter Schönheit.“ Die Restauratoren ersetzten die gläserne Kuppel, indem 130

sie verbliebene Reste als Vorbild benutzten. Über 120 Arbeiter auf dem Gerüst – jeder ein Fachmann auf seinem Gebiet – stellten das ursprüngliche Bild der Fassade wieder her. Die Mosaikkünstler rekonstruierten in mühevoller Kleinarbeit die Werke von Miksa Róth. Dabei benutzten sie, wie auch zu Anfang des 20. Jahrhunderts, importiertes Material aus Venedig. Eisenschmiede erneuerten die Pfauentore am Eingang des Gebäudes. Mit einer nur hauchdünnen Kupferschicht versehene hölzerne Türgriffe verhindern, dass diese im Winter zu kalt werden. In der Lobby unter dem Glasdach befinden sich auch heute wieder Geschäfte, Boutiquen und eine Hotelbar. Hier können Gäste auf gemütlichen Sofas bei Cocktails und erlesenen Weinen über Kunst, Kultur und Politik debattieren, so wie einst die geistige Elite vergangener Tage.


Kälte-, Wärme- und Energiekonzept Das schlossähnliche Gebäude beherbergt seit 2004 seine Gäste in 179 stilvoll eingerichteten Zimmern und Suiten, verwöhnt sie in Spa und Fitnesscenter mit traumhaftem Blick auf Donau und Kettenbrücke. Unter den gewölbten Decken gibt es mehrere Massage- und Behandlungsräume und den großen Spa-Bereich. Hierfür muss effiziente Energie- und Gebäudetechnik

und Umweltentlastung beitragen. Er bringt jedes Jahr neue Ideen ein, wie man mehr Kosteneinsparungen und weitere Entlastungen der Umwelt verwirklichen kann. Jährlich weist er der Geschäftsleitung die effektiven Energiedaten zum Verbrauch und zu Verbesserungen nach. „Wir haben hier seit 2004 einiges umsetzen können“, sagt er. Die jährlich überprüfte und doku-

der Verbrauch pro Zimmer und Nacht. In der Berechnung wird der Jahresverbrauch durch die Gesamtanzahl der Übernachtungen im Hotel geteilt. Über die Jahre hat sich der Verbrauch langsam aber stetig verringert. Beim Stromverbrauch sieht es ähnlich aus, dieser wurde um circa 8 Prozent reduziert. Einzig der Wasserverbrauch hat sich seit 2007 kaum verändert. Im

Dezentes Jugendstil-Ambiente auch in den Hotelzimmern

fortwährend zur Verfügung stehen. Die neuen Gas-Brennwertkessel versorgen den ganzen Komplex mit Wärme und Strom. Sie bilden den wesentlichen Teil der die gesamte Hotelanlage umfassenden Renovierung. 2014 wurde der gesamte Technikbereich auf einen aktuellen Stand gebracht. Durch neue Ventilatoren und Wärmekopplung spart man jetzt 100 Kubikmeter Gas am Tag. Für die notwendige effektive Energieversorgung sorgt der engagierte Projektleiter Istvan Racz, Director of Engineering, mit Maßnahmen, die zur Energieeinsparung

mentierte Energieeinsparung wird in die Bereiche Gas, Strom und Wasser unterteilt. Verglichen werden jeweils die Verbräuche des Vorjahres mit den aktuellen Werten. Die Werte für 2014 kommentiert Projektleiter Racz wie folgt: „Wir konnten den Gasverbrauch 2014 um 10 Prozent reduzieren, hauptsächlich durch unsere energiesparenden Anlagen.“ Jedoch beeinflusst auch das besonders warme Wetter diese Daten. „Da müssen wir schon realistisch bleiben, die Jahre davor war es kälter.“ Der Gasverbrauch wurde insgesamt um rund 5 Prozent reduziert. Ermittelt wird

Wesentlichen konnte man jedoch durch die fortwährende Wartung aller Elemente der Gas- und Stromversorgung und Steuerungssysteme eine Einsparung erreichen. Besonders entscheidend ist aber die ­verwendete Bau-Management-Software Enterprise Buildings Integrator (EBI) von Honeywell. Mit dem konfigurierbaren Gebäudemanagementsystem betreibt man das Gebäude möglichst effizient und stellt durch die leistungsfähige Gebäudeleittechnik eine präzise Feinabstimmung für den Betrieb, die Steuerung, Überwachung und Verwaltung der Gebäude bereit. 131


Wellness-Bereich im Four Seasons Budapest

Alles geregelt für 2015 Im Hotelgewerbe gewinnen Energieeinsparung und Effizienzsteigerung stark an Bedeutung. Die Four-Seasons-Gruppe will hier als gutes Beispiel vorangehen und dokumentiert detaillierte Untersuchungen zum Energieverbrauch in den angegliederten Häusern. Derzeit plant das Hotelmanagement verschiedene zusätzliche Projekte, welche die Energiesparinitiativen weiter optimieren und automatisieren sollen. Beispielsweise sollen Sensoren in allen Zimmern angebracht und mit der Gebäudemanagementsoftware verbunden werden. Das System soll jeweils ermitteln, ob Licht in nicht benutzten Zimmern gelöscht wurde oder nicht. So reagiert man individuell und automatisiert auf die modernen energetischen Anforderungen. Ziel ist es, durch

Technikräume

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Initiativen zur Energieeinsparung, Abfallreduzierung und Umweltschutz moderne Formen der Nachhaltigkeit guten Gewissens anbieten zu können. Mit einer neuen Kampagne „Corporate Social Responsibility Initiative Living Values“ engagiert sich Four Seasons für die Nachhaltigkeitsförderung. Der Schutz natürlicher Ressourcen und die Reduzierung negativer Umwelteinwirkungen gehören zu den Zielen der Kampagne. Man startete das „10 Million Trees Programm“ – eine Initiative zur Pflanzung von 10 Millionen Bäumen. Unter www. livingvalues.fourseasons.com werden die verschiedenen Aktivitäten der Hotelgruppe im Rahmen ihrer Corporate Social Responsibility vorgestellt und auch die Fortschritte aufgezeigt.

Die Renovierung dieses Kleinods forderte die ganze Erfahrung der kanadischen Luxushotelgruppe. Die Four-Seasons-Gruppe hatte zuvor das George V in Paris in alter Pracht wiedereröffnet, ein einstiges Kloster in Mailand zur Fünf-Sterne-Unterkunft verwandelt und ein ehemaliges Gefängnis inmitten der Altstadt Istanbuls als eines der ersten Häuser am Platze positioniert. Die letzte Herausforderung dieser Art stellte das Four Seasons Hotel Prague an die Gruppe. Hier wurden drei Gebäude unterschiedlicher historischer Epochen sowie ein moderner Teil zu einem Hotelensemble vereint. www.fourseasons.com www.viessmann.de www.honeywell.com

Fotos] Four Seasons Hotel Gresham Palace Budapest


Individuelles und außergewöhnliches Design an Wand und Boden für ein einzigartiges Ambiente

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dialog]  Interview mit Dr. Asko Fromm/Bauingenieur und Architekt  134 » 138

Mehr Gestaltungsfreiheit in der Architektur durch additive Fertigung Dr. Asko Fromm im Gespräch Asko Fromm arbeitete bereits während seines Bauingenieurstudiums am Fachbereich Architektur und unterrichtete im Fachgebiet Tragkonstruktion der Universität Kassel. Im Anschluss an das Diplom als Bauingenieur studierte er Architektur und arbeitete für verschiedene Architektur- und Ingenieurbüros. Nach Tätigkeiten für Bollinger und ­Grohmann Ingenieure, Coop Himmelb(l)au und für Herzog & de Meuron kehrte der 42-Jährige an die Universität zurück und beendete im vergangenen Jahr seine Promotion zum Thema 3-D-Printing zementgebundener Formteile. Welche Möglichkeiten diese Verfahrenstechnik bietet und wie dadurch Architektur in der Zukunft aussehen kann, erzählt er in diesem Gespräch.

Was sind Sie: Architekt oder Bauingenieur? Ich selbst kann die beiden Bereiche nur schwer voneinander trennen und springe gern zwischen den Disziplinen. Ich mag daher auch die frühen Planungsphasen und Wettbewerbe, weil sich dort auf diese Weise viel bewegen lässt. Diese Arbeit ist sehr abwechslungsreich: Man zeichnet, rechnet, baut Modelle und bearbeitet die zentralen Fragen: Wie erfolgt die Fertigung? Und: Wie können die Bauteile konstruktiv sinnvoll und effizient gefügt werden? Das gilt für kleine und große Projekte. Die Elbphilharmonie, an der Sie auch gearbeitet haben, ist kein kleines Projekt. Was haben Sie dort konkret gemacht? Das ist in der Tat ein großes Projekt. In Hamburg habe ich auf der Seite des planenden Architekten an der Schnitt134

Dr. Asko Fromm


Großer Konzertsaal

Rendering] © Herzog & de Meuron

Elbphilharmonie Saaldach des großen Konzertsaals mit der Weißen Haut und Lichtgräben, Oktober 2014 Foto] © Oliver Heissner

stelle zur Tragwerksplanung des Objekts gearbeitet. Besonders spannend war die Arbeit am großen Konzertsaal. Ein Raum für über 2.000 Personen in 60 Metern Höhe nur auf Federn gelagert und geometrisch so komplex, dass man es ohne die Arbeit im digitalen 3-D-Modell nicht mit der notwenigen Präzision hätte planen können. Überhaupt hat mich dieses Projekt so fasziniert, dass ich einen besonderen Aspekt noch einmal genauer untersuchen wollte. Welcher war das? Ausgangspunkt war die Herstellung der „Weißen Haut“, der Innenverkleidung des großen Konzertsaals, die sich aus 10.000 einzelnen Elementen zusammensetzt. Diese bestehen aus Gipsfaserplatten, die manuell miteinander verklebt und verschraubt sind. Aus jedem dieser Blöcke wurde auf Grundlage eines digitalen Datenmodells ein spezifisches Relief mit einer numerisch gesteuerten Fräse herausgearbeitet, um – nach Maßgabe der akustischen und ästhetischen Anforderungen – die erforderliche Form, Größe und Oberflächenstruktur zu erhalten. Das ist ein weitgehend automatisierter Vorgang, aber immer noch keine vollständig digitale Prozesskette. Gibt es denn Alternativen? Erst einmal geht es nur so. Aber mich hat interessiert, ob es möglich ist, solche geometrisch komplexen Einzelbauteile aus zementgebundenem Werkstoff in einem additiven Fertigungsverfahren her-

Elbphilharmonie Großer Saal & Weiße Haut, Oktober 2014 Foto] © Oliver Heissner

Elbphilharmonie Großer Saal, Januar 2015

Foto] © Johannes Arlt

zustellen. Die Voraussetzungen sind gut: Alle Daten liegen digital vor; sie sind im Computer über eine eigens entwickelte Software modelliert worden. Weil während eines laufenden Projekts keine Zeit ist, so eine Idee gründlich und auch im Hinblick auf die notwendigen bautechnischen Vorgaben zu erforschen, habe ich dies später im Rahmen meiner Promotion untersucht. – Auch weil ich glaube, dass es noch ein Missverhältnis gibt zwischen den Möglichkeiten, die uns derzeit die digitalen Planungswerkszeuge bieten und denen der Fertigungstechnik. Worin besteht die Ungleichheit? Mit dem Computer können heute Freiformen nahezu ohne geometrische Einschränkungen modelliert und berechnet werden. Aufgrund von Fertigungsrestriktionen können nicht alle Freiformen realisiert werden. Nun soll ein 3-D-Druckverfahren oder ein additives Fertigungsverfahren, wie Sie sagen, dieses Missverhältnis ändern. Wie funktioniert das? Bei additiven Verfahren wird der Formkörper anhand eines digitalen Modells, beispielweise einer CAD-Datei, unmittelbar gefertigt – also direkt in ein physisches, haptisch erfahrbares Objekt umgesetzt. Bei der Verwendung von Zement bedeutet dies zugleich, dass man auf die sonst üblichen Schalungen verzichten kann. 135


Der Louvre in Abu Dhabi von Jean Nouvel

Wie wirkt sich das aus? Zeit- und Kostenvorteile, zudem ist es in ökologischer Hinsicht ist sinnvoll: Kohlendioxid wird eingespart ebenso wie Sand. Vor allem bieten die additiven Verfahren dem Planer mehr gestalterische Freiheiten, indem unabhängig von der geometrischen Ausbildung kleine Stückzahlen ohne zusätzliche Kosten gefertigt werden können. Welche Verfahren gibt es? Solche additiven Fertigungsverfahren werden seit Anfang der 2000er-Jahre in den USA und seit einiger Zeit auch in China in der Weise praktiziert. Dabei werden „Betonwürste“ produziert und den digitalen Vorgaben entsprechend übereinanderlegt. So wird nur das Formteil hergestellt, das man tatsächlich braucht. Das eben beschriebene Verfahren weist allerdings hinsichtlich der Oberfläche, vor allem aber im Hinblick auf die Geometrieausbildung deutliche Einschränkungen auf.

Blick auf den Louvre von Jean Nouvel in Abu Dahbi mit ornamentalem Kuppeldach Rendering] © Ateliers Jean Nouvel, Artefactory, TDIC, Louvre Abu Dhabi

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Rendering] © Ateliers Jean Nouvel, Artefactory, TDIC, Louvre Abu Dhabi

Wie funktioniert das Verfahren, mit dem Sie sich befasst haben? Stellen Sie sich vor, Sie legen wie beim Backen auf einem Tisch eine Lage Mehl aus. An den Stellen, wo das Objekt später fest sein soll, tropfen Sie Wasser in einer bestimmten Dosierung auf das Pulver. Ist eine Schicht betropft, senkt sie sich ab, die nächste Pulverschicht wird darübergelegt, wieder getropft, abgesenkt – bis das gewünschte Bauteil fertig ist. Das ungebundene Pulver fungiert während des Prozesses als Schalung, die man später einfach wegsaugen kann. – In der Metall- und Kunststoffproduktion wird diese Art der Fertigung zur Herstellung von Endprodukten durch thermische Verbindung von Pulvermaterialien bereits praktiziert. Was bedeutet das genau? Bei dem Verfahren gibt es geometrisch kaum noch Einschränkungen im Hinblick auf die Produktion, nur vollständig geschlossene Hohlräume können auf diese Weise nicht hergestellt werden, weil

Schützt gegen die Sonneneinstrahlung: das aus Einzelteilen gefertigte Dach Rendering] © Ateliers Jean Nouvel, Artefactory, TDIC, Louvre Abu Dhabi


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sonst das lose Pulver nicht entfernt werden könnte. Hiervon abgesehen sind Bauteile mit einer Grundfläche zwei mal vier mal einem Meter produzierbar – das entspricht der Größe der verwendeten Anlagentechnik, des „Druckers“. Die Verarbeitung eines Zementwerkstoffs in einem solchen Verfahren bedeutet eine grundlegende Abkehr von den bekannten Verarbeitungsmethoden und führt durch den schichtweisen Aufbau zu stark veränderten Werkstoffeigenschaften. Daher müssen die bautechnischen Parameter für den Einsatz des Materials grundlegend untersucht werden. Die Festigkeitswerte, die wir bisher erreicht haben, sind mit denen eines Porenbetons am ehesten vergleichbar. Im Hinblick auf die Qualitätssicherung sind aber zusätzliche Untersuchungen erforderlich: Der praktische Einsatz ist derzeit noch auf den Innenbereich und eher gering belastete Teile beschränkt. Eine Nutzung für geometrische komplexe Formen ist aber möglich – beim Ornament zum Beispiel. Das wäre ja rein dekorativ ... Ja, das stimmt. Es gibt aber auch Projekte, wie den Louvre von Jean Nouvel in Abu Dhabi, wo ein solches dekoratives Ornament eine Funktion erfüllt: Es schützt in diesem Fall vor der Sonneneinstrahlung. Für dieses Projekt wurde 2009 überlegt, die Vielzahl unterschiedlicher Verbindungsknoten des tragenden Raumfachwerks,

dert, dass sich das Bauteil unter Last spröde verhält und plötzlich versagt. Bei dem vorhin beschriebenen additiven Verfahren kann kein Stahl eingeflochten oder eingelegt werden, es fehlt also die Bewehrung im Formteil. Das ist natürlich ein erhebliches Problem. Um geometrisch keine Einschränkungen zu erzeugen, forsche ich derzeit an einer Armierung, die geometrieunabhängig flüssig injiziert werden kann und sich dann verfestigt. Mit dem Verfahren konnten Festigkeitssteigerungen um den Faktor 10 erreicht werden. Die Erhöhung der Zugfestigkeit ist ein zentraler Punkt, um die Verwendbarkeit zu verbessern und die Gestaltungsfreiheit zu erhöhen. 3-D-Druckverfahren gelten als wichtiges Produktionsmittel für die Architektur in der Zukunft. Was meinen Sie – wie wird Architektur aufgrund der neuen Herstellungsmöglichkeiten zukünftig aussehen? Wenn es gelingt, durch die additive Fertigung Bauteile aus Zement industriell, also kostengünstig, umweltschonend und in der benötigten Qualität zu produzieren, wird den Architekten nicht nur mehr Gestaltungsfreiheit eröffnet, ihnen wird darüber hinaus ermöglicht, mehr als bisher komplexe, beispielsweise raumklimatische Anforderungen in einem Schritt durch Produktion eines maßgeschneiderten Bauteils zu berücksichtigen. Bei der Verwendung von Holz ist diese Entwicklung schon erkennbar.

Erste Forschungsergebnisse hier frisch aus dem 3-D-Drucker

Fotos] © Dr. Asko Fromm, 2015

die im digitalen Modell vorlagen, in einem additiven Verfahren herstellen zu lassen. Der Bau der Kuppel, die im Modellmaßstab 1:33 einen Durchmesser von mehr als 6 Metern aufweist, wäre dadurch erheblich beschleunigt worden und die Toleranzen hätten besser kontrolliert werden können. Aufgrund der extremen klimatischen Bedingungen wurde davon abgesehen.

Warum lässt sich das beim Holz so gut beobachten? Weil dabei ein „subtraktives“ Verfahren praktiziert wird, bei dem die Materialparameter des Holzwerkstoffs nicht grundsätzlich angetastet werden. Daher sind auch die notwendigen bautechnischen Nachweise vergleichsweise leicht zu erbringen. Beim Zementwerkstoff sind wir noch nicht soweit.

Im Rahmen Ihrer Promotion hat die Universität eine Ihrer Ideen als Patent angemeldet. Was steckt da genau hinter? Ich habe nach einem Weg gesucht, die geringe Zugfestigkeit der „gedruckten“ Zementteile zu beheben und dabei eine einfache Analogie zum Stahlbeton hergestellt. Der Beton, den wir verwenden, funktioniert meist nur, weil wir Stahl einlegen. Dieser verhin-

Vielen Dank für das Gespräch.

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Öfter mal die Stellung Zum Cubit-Regal gesellt sich so ein vollkommen neuartiges Sitzmöbel, das mit ähnlichen Vorteilen ausgestattet ist: funktionalem Stecksystem und schlichter Ästhetik. Den Gestaltungsmöglichkeiten scheinen keine Grenzen gesetzt. Aus einer Vielzahl von Elementen für Sitzflächen, Arm- und Rückenlehnen kombiniert der Kunde sein persönliches Sitzmöbel – auch für ausgefallene Wohnsituationen; das passiert online mittels Konfigurator.

Jedes Modul kann solo als Sessel funktionieren oder arrangiert mit anderen eine Sofakombination sowie eine komplette Wohnlandschaft bilden. Bei allem Gestaltungsreichtum: Das Cubit-Sofa zeigt immer Stil. Puristisches Design und klare Linienführung geben der individuellen Kreativität ausreichend Raum sowie stilistische Souveränität.

Funktion trifft Ästhetik Auf den ersten Blick unsichtbar ist das clevere Stecksystem; die Montage der Elemente gelingt vollkommen ohne Werkzeug. L-förmig gebogene Formhölzer verbinden die Elemente und fügen sie stabil zusammen. Dazu passgenau werden abnehmbare Bezüge geliefert, die sich um die Sitzmodule 140

schmiegen und mittels Klettverschlüssen sowie äußerlich nicht sichtbaren Reißverschlüssen verspannt werden. Das funktioniert einfach und ohne besondere Geschicklichkeit. Stoffe sind die Botschafter des jeweiligen Stils. Die Oberfläche des Sofas berührt auf vielfältige Weise. Zunächst bildet der Bezug

ein stilistisches Ganzes mit dem Korpus und prägt den Charakter des Sofas. Später kommt die Haptik hinzu. Für das CubitSofa wurden fünf hochwertige Kollektionen, unter anderem von Jab Anstoetz, De Ploeg und Rohi, gewählt. Das Spektrum reicht von fließend-elegant über innovativlebendig bis lässig-jung.


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Die ersten Bits for Chilling

Nachhaltige Produktion in Deutschland Nachhaltigkeit begründet die Idee der modularen Möbel von Cubit®. Sie passen sich jeder Wohnsituation an, zeigen ein zeitloses Design und werden aus hochwertigen und dauerhaft stabilen Materialien gefertigt. Die Komponenten für das Sofa liefern überwiegend Manufakturen aus Ostwestfalen, einer Region mit Tradition in der Möbelfertigung. Stoffe und Schäume sind ökotex-zertifiziert und die Transportwege kurz. www.cubit-shop.com

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Mehr als Dekoration: die Kissen Die Kissen bilden die kleinsten modularen Teile des Cubit-Sofas. Sie passen immer zu den Formaten der Sitzelemente – von klassisch bis extravagant. Ganz neu: das Doppelkissen. Seine Naht ermöglicht das Zusammenklappen des Kissens, das verdoppelt ganz einfach seine Höhe und verändert die Funktion.

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trends]  Re-Editionen  » 142

Re-Editionen Neues von Aalto und Tapiovaara Artek lanciert das Möbeljahr 2015 mit unterschiedlichen charakteristischen Entwürfen der finnischen Großmeister Alvar Aalto und Ilmari Tapiovaara.

Foto] © Aino Huovio

Zeitlose und zurückhaltende Ästhetik, kombiniert mit einer für Aalto typischen Formgebung, kennzeichnen die „Domestic Helpers“. Eine Kollektion ikonischer Kleinmöbel aus den 1930er-Jahren, die das alltägliche Leben erleichtern und dank ihres funktionalen Designs und ihrer hellen Optik selbst in kleinsten Räumen effektvoll einsetzbar sind. Ganz im nordischen Stil gehalten, fügt sich auch die Re-Edition des Birkenholzstuhls Crinolette von Ilmari Tapiovaara harmonisch in die private Wohnumgebung ein. Zurückhaltende Farbtöne und eine elegante Silhouette prägen die Variation von Tapiovaaras beliebtem Mademoiselle Lounge Chair. www.artek.fi

Foto] Tuomas Uusheimo

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Barrierefreiheit und seniorengerechtes Wohnen Komfort im Bad, das ist in den unterschiedlichsten Lebenssituationen ein Thema. Besonders für Menschen im fortgeschrittenen Alter oder nach einem Unfall stellen Sanitärräume besondere Anforderungen an den täglichen Bedarf. Auf Wohlfühl- und Wellnesscharakter muss nicht verzichtet werden. Menschen mit Behinderung und ältere Menschen sollen in derselben Weise wohnen können wie Menschen ohne körperliche Einschränkungen. Neue Erkenntnisse bringen neue Standards mit sich und sorgen dafür, dass ältere Menschen so lange wie möglich in ihrer vertrauten Wohnung bleiben können. Wichtig: Die Maßnahmen und Standards für altersgerechtes Wohnen bieten auch jüngeren Menschen in vielerlei Hinsicht mehr Komfort! Das Serviceportal „Zuhause im Alter“ (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) hat eine Checkliste mit 10 Punkten zur Ausstattung von Badezimmern veröffentlicht.

Wir haben uns dazu unsere Gedanken gemacht. Die Ergebnisse wurden auf www.robert-hug.de veröffentlicht. Eine besondere Form der Barrierefreiheit stellt der Anspruch „behindertengerecht“ dar. Hierbei kommen zu generellen Anforderungen beim Wohnraumbedarf ganz individuelle Ausführungsbestimmungen. Eine häufige Form stellt der Standard „rollstuhlgeeignet“ dar. Hierbei spielen ebenerdige/absatzlose Konzepte sowie Wendemöglichkeiten eine wichtige Rolle. Für öffentliche Einrichtungen wie Krankenhäuser, Pflegeheime oder betreute Wohngemeinschaften ist das Thema Barrierefreiheit besonders wichtig. Wir planen, produzieren und montieren nach DIN 18040 und garantieren schwellenlos konzipierte, silikonlose, hinterlüftete und damit schimmelfreie Bäder. Diese haben rutschfeste Böden/Duschwannen mit Prüfzeugnis nach DIN 51130/51097 und sind hochdruckreinigungsfähig. Fragen Sie nach barrierefreien Bädern mit dem preisgekrönten Modulsystem WandoVario®.

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trends] Stoff Eprisma » 144

Glänzende Skulptur Eine Extravaganz Der extravagante Stoff Eprisma von Création Baumann wirkt wie eine Skulptur am Fenster: Sein geometrisches Paillettenkleid schimmert mal weiß, mal bronzefarben, mal schwarz.

Zahlreiche pyramidenartige Dreiecke aus Pailletten-Folie schimmern am Fenster um die Wette: Der Vorhang Eprisma aus der Frühjahrskollektion 2015 von Création Baumann formt sich zur ausdrucksstarken Skulptur. Auf dem halbtransparenten Stoff sind schillernde Dreiecke dicht an dicht streng geometrisch appliziert. Die Paillettenfolie wurde dabei dreidimensional geformt und abgesteppt – ein aufwendiger Prozess. Das Resultat kann sich sehen lassen – die Dreidimensionalität sorgt für Tiefenwirkung, das facettenreiche Lichtspiel ändert sich je nach Sonneneinfall. Kurzum: ein wahrer Blickfang, der jeden Raum veredelt. Die Wirkung des Stoffes wird dabei von der Farbe der schimmernden Plättchen bestimmt: In klarem Weiß verströmen sie eine kristalline Luftigkeit, die Assoziationen zum japanischen Purismus weckt. Bronzefarben sorgen die Pailletten am Fenster für elegante Opulenz – und nehmen gleichzeitig den jüngsten Trend der Raumgestaltung auf. In edlem Schwarz hingegen kommt eine maskuline Strenge zum Tragen, die die geometrische Ordnung unterstreicht. Gleich in welcher Farbe, immer erzeugen sie ein gekonntes Spiel mit Licht und Schatten. Der 140 Zentimeter breite und 300 Zentimeter hohe Stoff aus der Frühjahrskollektion 2015 von Création Baumann ist als Paneel im Fachhandel erhältlich. Foto] Création Baumann

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aktuell] Heinze ArchitektenAWARD 2015 146 » 157

Foto] Cordula Giese Keine leichte Aufgabe – die Fachjury konnte aus über 430 Projekten ihre Favoriten wählen.

Große Preisverleihung des Heinze ArchitektenAWARDs Eindrucksvolle Architekturobjekte und strahlende Sieger in Münster Der mit 40.000 Euro dotierte Heinze ArchitektenAWARD fand seinen krönenden Abschluss erneut auf der architectureworld in Münster. Der Wettbewerb mit dem Thema „Faszination Nichtwohnbau“ übertraf ein weiteres Mal die Teilnehmerzahlen der Vorjahre: Mit 350 gebauten Beiträgen von Architekturbüros aus ganz Deutschland und 81 studentischen Arbeiten hatte die hochkarätig besetzte Jury eine besonders anspruchsvolle Aufgabe die Sieger zu ermitteln.

Max Dudler von MAX DUDLER ARCHITEKTEN überreichte feierlich als Vorsitzender den Siegern bei der Preisverleihung am 20. März 2015 die begehrten Trophäen, die in diesem Jahr aus reinem Glas gefertigt wurden. Konzeptionelle Klarheit, städtebauliche Einbindung und architektonische Ausführung, demzufolge Licht, Raum und Material und schließlich Qualität im Detail – dies waren die Kriterien, nach denen die Juroren suchten und die sie fanden. Der diesjährige Heinze ArchitektenAWARD hat, so Max Dudler, würdige Gewinner gefunden.

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Die Juroren machten von ihrem Recht Gebrauch, die Verteilung der Auszeichnungen entsprechend der Individualität der gesamten Einreichungen umzuverteilen. So wurde neben den sechs Preisträgern und den drei Nachwuchspreisen ein Gesamtsieger bestimmt. Auch das Publikum durfte in diesem Jahr wieder seine Lieblinge auswählen. Die Erstplatzierten konnten sich ebenfalls in Münster über eine Auszeichnung für ihr Projekt freuen. Alle Gewinnerobjekte werden im Folgenden und auf heinze.de vorgestellt.


Besprechung

Büro

Dauerausstellung

Dauerausstellung

Dauerausstellung

Gesamtsieger „Faszination Nichtwohnbau“ GEORG • SCHEEL • WETZEL ARCHITEKTEN

Wechselausstellung

Foyer

Saal

NS-Dokumentationszentrum München

Seminar / Vertiefung

Foyer Saal / Café

Schnitt A-A

Begründung der Jury Mit dem NS-Dokumentationszentrum auf dem Grundstück der ehemaligen Parteizentrale der NSDAP in München ist dem Büro GEORG SCHEEL WETZEL ein Kunststück gelungen. Der Neubau an der Stelle des „Braunen Hauses“ setzt einen asymmetrischen Akzent innerhalb der axialen Raumkonfiguration zwischen Königsplatz und Karolinenplatz. Die einfache, aber raffinierte städtebauliche Setzung stellt unmittelbar eine Distanz zu der hier allzu herrschenden Ordnung her, ohne dabei das Gebäude als Gegenwelt zu inszenieren. Aus dieser Grundidee haben die Architekten mit großer Konsequenz einen bewundernswert klugen Bau erdacht, an dem zuallererst die Zurückhaltung einnimmt, mit der

Fotos] Stefan Mueller

sie sich diesem schwierigen Thema angenähert haben. Anstelle von symbolischem Schwulst und großen Gesten setzten die Architekten auf formale Klarheit und konstruktive Durchdringung. An dem unheilvollen Ort der Täter steht darum nun ein Bau, der sehr fein von innen nach außen wie von außen nach innen durchdacht ist. Ein Bau, dem es auf glaubwürdige Weise gelingt, die problematischen Bedingungen des Ortes aufzunehmen und – zumindest ein Stück weit – zu transformieren. Es ist die Zurückhaltung, oder soll man besser sagen Sachlichkeit dieses Baus, die uns berührt und die dem Besucher Raum zum Nachdenken eröffnet. Mit einem Wort: ein Kunststück.

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sonderteil] Heinze ArchitektenAWARD 2014 28 » 39

Sieger „Faszination Nichtwohnbau“ tillicharchitektur Produktions- und Bürogebäude Textilmacher

Begründung der Jury Wie gibt man einem sehr einfachen Volumen, einer durchaus trivialen Aufgabe – Produktion und Büro – eine adäquate, unaufdringliche Präsenz? Dem vorliegenden Projekt im industriellen Münchener Norden gelingt dies mit einfachen industriellen Mitteln hervorragend: Vier unterschiedliche Betonelemente formulieren einen leicht expressiven Baukörper, der aus seiner grundsätzlich simplen Rechteckform in eine

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Licht und Schatten produzierende Form gebracht wird. Die großen Fenster, geschickt verteilt, verstärken den massiven Aufritt des frei stehenden Gebäudes, an den Ecken wird die Form geradezu expressiv. Das kleine Gebäude wird als Solitär gesehen und so sollte es auch bleiben: als Solitär in einem dynamischen Industrieviertel.

Fotos] Michael Compensis


Sieger „Faszination Nichtwohnbau“ nps tchoban voss (Berlin), speech (Moskau) Museum für Architekturzeichnung

Begründung der Jury Das neue Museum für Architekturzeichnung in Berlin formuliert städtebaulich ein kleines Stadtfoyer für ein ehemaliges Industrieareal, das nun ein Quartier für Kunst und Architektur darstellt. Die gemeißelten Kuben aus reliefiertem Beton nehmen Bezug auf die kleinteilige Umgebung, stellen gleichzeitig eine prägnante, beinahe skulpturaler Figur dar, die lapidar ein Thema der Architektur signalisiert. Der letzte gläserne Kubus wird kontrovers diskutiert, vermittelt auf jeden Fall eine innere Funktionalität nach außen. Im Inneren herrschen Proportionen, die dem Format „Zeichnung“ entsprechen. Die äußere Qualität fehlt zugunsten einer eher wohnlichen Alltäglichkeit. Das Gebäude stellt stadträumlich und funktional einen wichtigen Schlussstein im Quartier dar, was insbesondere durch seine Figur hervorragend gelingt.

Fotos] Roland Halbe

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Sieger „Faszination Nichtwohnbau“ Königs Architekten Kirche am Meer/St. Marien in Schillig

Begründung der Jury Das architektonische Konzept wurde einerseits aus dem Standort und andererseits aus dem sinnstiftenden sakralen Raum entwickelt. Erst auf den zweiten Blick erschließt sich die Logik dieser einzigartigen Form, die außen ein klares Zeichen setzt und innen einen besonderen Raum inszeniert. Auf der Grundlage der klassischen geometrischen Grundformen Kreuz und Rechteck entsteht ein Gebäudevolumen mit einem klar definierten Sockel und einem skulpturalen Kirchenraum. Das außen und innen erlebbare wellenförmige Dach nimmt das Motiv des nahe liegenden Meeres auf und schafft mit architektonischen Mitteln einen Außen- und Innenraum, der über reine Funktionalität hinausweist.

Fotos] Christian Richters

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Mit der Lichtführung über die Dachkonstruktion entsteht ein dynamischer Verlauf von Licht und Schatten, der im Wechsel der Tages- und Jahreszeiten einzigartige Lichtinszenierungen schafft und den Innenraum atmosphärisch bereichert. Bewusst wird der Innenraum von der Gebäudehülle durch einen differenzierten Wandaufbau getrennt. Die notwendigen Fassadenöffnungen beschränken sich konzeptionell auf den Gebäudesockel. Durch einen sorgfältig und aufwendig bearbeiteten Klinker erscheint die Kirche selbstverständlich und nachhaltig an diesem Ort. Der eigenständige und mutige Ansatz dieser Arbeit sowie die Qualität der architektonischen Umsetzung wird durch die Jury besonders hervorgehoben.


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11

Lichthof

48

12

49

50

OK FFB in Mitte = + 4,30

OK Gründach = Mitte ca. + 5,80

51

3%

16

52

12,936

17

69 Stellplätze

18

Ebene 3

53

19

54

3%

55

Lichthof

104,39

56

22

57

23

24

25

58

26

59

3%

4

42

5

6

0

2

95

OK FFB = + 4,10

1

3,4% Gefälle OK FFB = + 4,48

3,4% Gefälle

3,4% Gefälle

3,4% Gefälle

OK FFB = + 4,50

40

OK FFB = + 3,08

1,5% Gefälle

1,5% Gefälle

OK FFB = + 3,10

3,3% Gefälle

3

41

Lichthof 95

2,5 %

11 11

Klinker

Gesamt

Achsmaß

115 8 10

OK FFB = + 3,10

OK FFB = + 4,50

3%

Klinker

115 5 10

10 5 115

35,46 35,99

Gesamt Achsmaß

9,38

23

24

25

8,939

22

12,93 6

Achsmaß 104,39 115 8 10

58,584

50,60

53,12

10 6 115

95 11

95 11

Klinker

Gesamt

Klinker

10 5 115

Achsmaß

Gesamt

6

OK FFB = + 5,40

2,5 %

40

3%

3%

3%

3%

OK Gründach = Mitte ca. + 5,80 3%

3%

3%

Übergang Jahrhunderthalle

Dach

OK FFB in Mitte = + 5,60

41

42

43

extensive dachbegrünung

OK FFB = + 3,10

OK FFB = + 5,70

DIN 100

OK FFB = + 5,80

DIN 100

1,3% Gefälle

1,5% Gefälle

99

88

35,46

OK FFB = + 4,50

Lichthof

Lichthof

Lichthof

2,7% Gefälle

Lichthof

OK FFB = + 1,68

OK FFB = + 5,78

2,7% Gefälle

2,6% Gefälle

2,6% Gefälle

3,4% Gefälle 1,3% Gefälle

3,4% Gefälle OK FFB = + 4,48

1,3% Gefälle

1,4 x 1,1 m

3,4% Gefälle

1,5% Gefälle

3,4% Gefälle OK FFB = + 4,50

OK FFB = + 4,50

OK FFB = + 5,80

40

41

43

42

44

45

46

47

48

49

50

51

52

53

54

55

56

58

57

59

60

61

62

63

64

65

66

67

34

35

68

2,5 %

2,5 %

OK FFB = + 4,50

69

OK FFB = + 4,38

OK FFB = + 4,38

West

OK FFB = + 5,675

4,3% Gefälle 4,3% Gefälle

4,722

3,4% Gefälle

OK FFB = + 4,28

815

OK FFB in Mitte = + 4,30

2,5 %

2,5 %

Ebene 3

2,5 %

2,5 %

2,5 %

2,5 %

2,5 %

884

OK FFB in Mitte = + 4,30

2% Gefälle

2% Gefälle

OK FFB = + 4,30

3,4% Gefälle

OK FFB = + 4,30

984

69 Stellplätze

OK FFB = + 5,52

2% Gefälle

2% Gefälle

OK FFB = + 5,54

1,945 OK Stütze = + 7,20

OK Stütze = + 7,50 OK FFB = + 6,02 OK = + 6,12

Aussichtsplattform 2% Gefälle

20

2,13 OK Stütze = + 7,20

OK FFB = + 6,02 OK = + 6,12

OK Stütze HEA 200 = + 7,30 2% Gefälle

1,667

2,045 OK Stütze = + 7,50

OK Stütze HEA 200 = + 7,30

2,30

OK FFB = + 6,18

OK Träger HEA 200 = + 7,50

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21

22

23

24

25

26

27

28

29

30

31

32

33

36

37

38

39

OK = + 6,12

6,5% Gefälle

OK = + 6,07

2,5% Gefälle

OK = + 6,07

2,8% Gefälle

4,9% Gefälle

OK = + 6,07

OK = + 6,12

4,95

3

697

2

697

1

Entwässerungsrinne OK FFB = + 4,10

Entwässerungsrinne

OK FFB = + 4,10

OK Stütze HEA 200 = + 7,30

2% Gefälle

2,32

1,75

OK Stütze HEA 200 = + 7,30

OK Stütze HEA 200 = + 7,30

OK = + 6,12

1,667

2,65

OK Stütze HEA 200 = + 7,30

2% Gefälle 1,95

11

OK Stütze HEA 200 = + 7,30 OK = + 6,12

20 OK Stütze = + 7,50

95

5,97 OK Träger HEA 200 = + 7,50

0

35,99

1,3% Gefälle

Lichthof

OK FFB = + 3,08 3,3% Gefälle

OK FFB = + 3,10

115 5 10

Sieger „Faszination Nichtwohnbau“ raumwerk Gesellschaft für Architektur und Stadtplanung mbH

Kassenautomaten

OK FFB = + 5,70

OK FFB = + 4,50

OK FFB = + 4,50

Süd

Parkhaus Jahrhunderthalle Bochum Ost

Ansichten 1:500

Begründung der Jury In der industriegeprägten Stadtlandschaft integriert sich das Gebäudevolumen mit dem Parkhaus an der Jahrhunderthalle selbstverständlich in das städtebauliche Umfeld. Es nimmt Bezug auf die historische Entwicklung des Standorts, reagiert angemessen auf das Denkmal der Jahrhunderthalle und spielt mit den Typologien der klassischen Industriearchitektur. Während der im Inneren sichtbare Stahlbau die Funktionalität des Parkens optimal und effizient organisiert, präsentiert sich die Außenfassade eigenständig im Dialog mit den um-

Foto] www.koculak.de

gebenden Bauten. So entstehen differenzierte Fassadenabwicklungen mit schwarzblau-bunten Kohlebrandziegeln, die dem Gebäude eine besondere Wertigkeit verleihen. Besonders hervorzuheben ist die Detaillierung der vorgehängten Fassade, die durch die gewebeartige Ausführung einerseits den Ansprüchen an eine offene Garage gerecht wird und gleichzeitig dem Äußeren eine individuelle und hochwertige Erscheinung verleiht. Die Stärke dieser Arbeit liegt in der Gesamtheit des städtebaulichen und architektonischen Entwurfs, der bis zum Detail präzise umgesetzt wurde.

151


Fotos] Michael Heinrich

Sieger „Faszination Nichtwohnbau“ meck architekten gmbh Erweiterung Zentralbibliothek Hochschule München

Begründung der Jury Der Neubau für die Erweiterung der Zentralbibliothek der Hochschule München überzeugt durch seine klare städtebauliche und architektonische Haltung inmitten der gewachsenen und heterogenen Bebauungsstruktur. Zwischen den bestehenden Hochschulbauten und dem großzügigen Grünraum positioniert sich der Kubus eindeutig zu den unterschiedlichen Ausrichtungen und schafft mit der Anbindung an das Bestandsgebäude einen „Rücken“. Vor diesem Hintergrund entsteht ein klar gegliedertes Fassadenbild, das sich ausschließlich zum Grünraum öffnet und gleichzeitig die Besonderheit der Nutzung zum Ausdruck bringt. Mit zunehmenden Geschosshöhen wird der Gebäudeschnitt bis in die oberste Ebene inszeniert und findet mit dem großzügigen Lesesaal einen herausragenden Abschluss. Konsequent wird die Tragstruktur in den architektonischen Raum und die Fassaden integriert. Durch die Reduktion der Materialien und Umsetzung präziser Details entstehen minimalistisch anmutende Flächen und Räume, die das Programm der Bibliothek optimal außen wie innen präsentieren. Der Erweiterungsbau für die Zentralbibliothek wird mit dem gesamtheitlichen Konzept, von der städtebaulichen Setzung bis zum ausgeführten Detail, als herausragend bewertet und verdient im Rahmen des Heinze AWARDs eine besondere Anerkennung.

152

Hochschule München, Erweiterung der Zentralbibliothek Querschnitt M 1:400


Sieger „Faszination Nichtwohnbau“ wulf architekten Evangelische Grundschule mit Sporthalle

5

50

Begründung der Jury Grundschule und Sporthalle bilden ein harmonisches Ensemble: Zwei einfache Grundfiguren definieren im Stadtgrundriss einen kleinen sinnvollen Vorplatz für beide Gebäude. Die Grundhaltung, eine weitgehend offene Atmosphäre zu schaffen, überzeugt. Beide Gebäude werden von lichtdurchfluteten Umgängen umschlossen, die farbigen Lamellen erzeugen eine luftige und heitere Stimmung, die einer Grundschule gut tut. Diese Atmosphäre wird im Inneren in einer großen zentralen Halle fortgesetzt: hier sehr funktional und dem Zweck angemessen. Ein schönes zusätzliches Angebot befindet sich auf dem Dach der Sporthalle: ein Spielbereich im Freien, von einer Lamellenarkade eingefasst, ein wunderbarer Raum ohne Dach. Dieses Schulensemble sollte Schule machen, nicht nur für Montessori-Pädagogik.

Fotos] Brigida González, Stuttgart

153


1. Platz – Publikumspreis REALISATION GmbH Winner Forum

Beschreibung Im südwestfälischen Iserlohn im Ortsteil Oestrich ist ein multifunktionales Gebäude für die Winner Spedition entstanden. Um Wachstum und Qualität für die Zukunft zu sichern, wurde mit dem Winner Forum ein Gebäude für die interne Mitarbeiterschulung sowie Büroflächen für die IT-Abteilung und Zentralfunktionen am Stammsitz gebaut. Die Grundwerte für das dreigeschossige Gebäude mit 1.200 Quadratmetern Brutto-Geschossfläche lauten: Präzision, Nachhaltigkeit, Energieeffizienz (z.B. Solarstrom und LED-Beleuchtung), Effektivität mit den Attributen langlebig, wartungsarm, flächenbündig, zeitlos, wertig. Das Gebäude wurde aus der Straßenflucht gerückt und nimmt sich Freiraum. Der klare, scharf konturierte Gebäudekörper erhielt eine Glasfaserbetonfassade im wilden Verband. Im Gebäudeinneren wurden Wände und Decken in Stumpfmatt Weiß, Teppichböden und Feinsteinzeug in Schwarz Matt, wandbündige Sockelleisten und Türzargen, verdeckte Beschläge und flächenbündige Türdrückerrosetten ausgeführt.

Fotos] Fotostudio Tölle

154


2. Platz – Publikumspreis Bauer Kurz Stockburger & Partner Architekten Diplomingenieure Gymnasium Grünwald

Beschreibung

Foto] Eberhard Franke

In zentraler Lage errichtete die Gemeinde Grünwald an der Oberhachinger Straße ein 3-zügiges Gymnasium mit einer 3-fach Sporthalle. Das Grundstück bietet großzügig Platz für die Gebäude und die Freianlagen, ist jedoch durch den Verkehrslärm der Straße stark belastet. Dieser Situation trägt die Gliederung der Gesamtanlage Rechnung: Entlang der Straße ist ein lang gestreckter Erschließungsbau mit Aula, Garderoben und Sporthalle platziert. Er wirkt wie eine Lärmschutzwand, das gesamte Schulgrundstück wird beruhigt aufgewertet. Nach Süden docken an das Rückgrat des Erschließungsbaus drei Flügelbauten mit den Klassenzimmern an. Sie bilden zwei Höfe und öffnen sich zum Grünraum, in dem die Pausen- und Freizeitbereiche einen idealen Platz nach Süden ausgerichtet finden. Hier liegen in einer Weitung des Grünraums auch die Räume für Tagesbetreuung und Mensa, gestaltet als Solitär wie ein Gartenpavillon.

3. Platz – Publikumspreis Veauthier Meyer Architekten GmbH, Berliner Bäderbetriebe AöR Schwimmhalle Finckensteinallee

Beschreibung Die Aufgabe der anstehenden denkmalgerechten Sanierung für die Neunutzung der Schwimmhalle war es, das Bad Finckensteinallee den heutigen Funktionsabläufen anzupassen und aufzuwerten, es aber ebenso im Zuge der Sanierung energetisch auf den neuesten Stand zu bringen, anlagentechnisch zu modernisieren und zu optimieren. Alle Maßnahmen wurden in einem integrativen Denkmalpflege- und Gestaltungskonzept für die zentrale Schwimmhalle

Foto] Heradesign/ofischer communication

und die angrenzenden Raumbereiche aufeinander abgestimmt. Ziel der inneren und äußeren Sanierung war die Umsetzung eines integrativen Denkmalpflege- und Gestaltungskonzepts für die zentrale Schwimmhalle und die angrenzenden Kopfbauten. Die energetische und denkmalgerechte Sanierung und Modernisierung wurde durch das BäderSanierungsprogramm vom Senat Berlin und durch das UEP-II-Programm der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin finanziert.

155


Sieger Kategorie „Nachwuchsarbeiten“ RWTH Aachen, Shahin Farahzadi Astronomiemuseum Chile

Sieger Kategorie „Nachwuchsarbeiten“ RWTH Aachen, Johanna Becker Das Haus des Badens

Begründung der Jury Ein faszinierender Konzeptentwurf, der durch die Auseinandersetzung elementarer Naturgewalten geprägt wird. Das Zusammentreffen der schroffen Vulkanfelsenküste mit dem rauen Meer vor der Küste Catanias wird durch eine zutiefst menschliche Hinzufügung aufgelöst: Johanna Becker von der RWTH Aachen hat ein fragiles Badehaus aus Holz auf einem schwimmenden Ponton zum Schutz und zum Vergnügen der Menschen gestaltet. Diese Arche in der Form der Urhütte versteht sich als ideale Heimstätte der Schwimmer – luftig, licht, leicht – und ist wie nebenbei Resonanzraum und Verstärker mannigfaltigster Assoziationen. Eine überaus sinnliche Echokammer der Architekturgeschichte, die ihre Poesie nicht zuletzt aus der präzisen konstruktiven Umsetzung schöpft. 156

Begründung der Jury Gibt es etwas Faszinierenderes als den Weltraum, die Erforschung der unendlichen Weiten, den schweifenden Blick durch das Fernrohr? Es ist der Stoff, aus dem Träume gemacht sind. In der Atacama Wüste im Norden Chiles hat Shahin Farahzadi von der RWTH Aachen diese Träume in die Architektur eines Astronomiemuseums übersetzt. In grandiosen Bildern erzählt er uns die Geschichte der Astronomie, lustvoll umgesetzt als Inszenierung der reinen Körper unter dem Licht der Wüste – eine Architekturfantasie, die uns an die Meister der Filmarchitektur erinnert hat.


Sieger Kategorie „Nachwuchsarbeiten“ TU Berlin, Bastian Landgraf, Markos Lasos Landwirtschaftsschule Bella Vista

Begründung der Jury Ein engagiertes Projekt und ein wunderbares Architekturkonzept: Eine Landwirtschaftsschule in Bella Vista in Bolivien wurde von Bastian Landgraf und Markos Lasos von der TU Berlin als studentisches Design-Build Project geplant. Theoretisches Wissen wird hier praktisch erlebbar – sprich baubar. Das Konzept sieht ein schattenspendendes großes Dach vor, das über drei gegeneinander verschobenen Kuben aus Stampflehm errichtet ist. Das Gebäude trennt in Form eines Riegels entlang der Ost-West-Achse das Grundstück in einen öffentlichen Teil im Norden und einen privaten Teil im Süden. Wie eine urbane Insel schiebt sich diese aus einfachsten Elementen präzis gefügte Architektur in die Landschaft. Aus einer Landwirtschaftsschule am Fuße der Anden wird auf diese Weise zugleich ein Lehrstück der Architektur.

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157


aktuell]  HeinzeArchitekturfoto  158 » 159

Conné van d‘Grachten Von Kindesbeinen an war Conné van d‘Grachten fasziniert von Architektur und Fotografie. Die lange Liste seiner namhaften Kunden – darunter Wicona, Eternit, Warema, Schwenk, Glas Trösch und Pfeifer – zeigt, dass die Entscheidung, dieser Berufung zu folgen genau das Richtige war.

Rösterei im Kaffee-Quartier, Bremen Museum Folkwang, Essen

158

Bahnhof Aarau


Energieunternehmen Groupe E, Gebäude „Plexus“, Granges-Paccot Fotos] Conné van d‘Grachten

Europaallee, Zürich

Seit über 20 Jahren fotografiert er europaweit nicht nur reine Architektur, sondern auch – je nach Kunde – die spezifischen Details und Funktionen der Materialien und Produkte, die verbaut wurden. Das Handwerk der Großformatfotografie lernte und liebte Conné van d‘Grachten noch in der „alten Schule“, zugleich gehörte er zu den Pionieren, diese Art der Fotografie digital zu betreiben und hochauflösende Architekturaufnahmen zu erstellen. Immer unterwegs mit gutem Licht im Gepäck, reist er von Objekt zu Objekt mit Freude und Lust an seiner Arbeit und immer auf der Suche nach dem perfekten oder auch außergewöhnlichen Standpunkt, um das Objekt in Szene zu setzen. „Selbst so spezielle Kundenwünsche, wie eine Baustellenübersicht von der Spitze des Kranauslegers aus einem Korb heraus zu erstellen, werden erfüllt, auch wenn ich das nicht täglich brauche“, so der Fotograf. Conné van d‘Grachten St.-Cyriak-Str. 6 89079 Ulm +49 7305 23862 +49 171 4819360 connevandgrachten@t-online.de 159


anhang]  160 » 162 Inserentenverzeichnis AGROB BUCHTAL

49

67

athmer 83

Starshine 139

AUER – Die Bausoftware

45

Taconova 75

Blanke 115

Teckentrup 15

Böcker Maschinenwerke

Treppenmeister 111

127

Gerhardt Braun KellertrennwandSysteme Gerhardt Braun RaumSysteme

9 137

Dimplex 103 Drutex 53 FAKRO Dachfenster

145

Max Frank

61

FSB

22, 23

GEOCELL Schaumglas

57, 79

Gilgen Door Systems Germany

99

Gira 31 HALFEN Robert Hug

2. Umschlagseite 143

Kaindl 35 Karcher 7 KLAUS Multiparking

117

Küberit Profile Systems

123

Küffner 129 MAPEI 133 Mein Ziegelhaus

71

Novoferm 107 ORCA

Beihefter zwischen Seite 18+19

PALMBERG 101 PCI Augsburg

87

Q-railing 37 ROCKWOOl Rockpanel ROMA

95 4. Umschlagseite

SPRENG 91

160

Carl Stahl


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Im nächsten Heft

Schwebende Hülle Mit Bevis Marks gelang Fletcher Priest Architects aus London nicht nur ein äußerst nachhaltiges Bauwerk, auch Architektur und Nutzerkomfort sind auf höchstem Niveau. Einen besonderen Akzent setzten die Architekten bei der Gestaltung des oberen Gebäudeabschlusses: Eine innovative ETFE-Folienkonstruktion überspannt den Dachgarten und verleiht dem Hochhaus einen ganz eigenen Charakter. Die zwei Terrassen auf Ebene 15 und 16 mit 670 Quadratmetern Fläche bieten einen spektakulären Rundumblick auf das Zentrum von London. An beiden Stirnseiten völlig offen sowie nach oben und zu den Gebäudelängsseiten transparent verhüllt, ermöglicht das Dach ein außergewöhnliches Open-Air-Erlebnis. Foto] © Edward Hill-Saentys

Industriecharme – neue Nutzung, elegante Interpretation

Foto] Christian Huber für architektur-idee, Linz

Die zentrumsnahe Lage bot sich für das Berufsförderungsinstitut Steyr an, das auf der Suche nach zusätzlichen Räumlichkeiten für den Schulungsbetrieb und eigenen Verwaltungsbüros war. Ein kleineres Nebengebäude eignete sich sehr gut für die Büroflächen. Durch eine Glasbrücke ist dieses mit dem Schulungszentrum verbunden, das mit 880 Quadratmetern eine Hälfte des Obergeschosses der großen Produktionshalle einnimmt. Im Erdgeschoss befinden

sich weiterhin die Produktion der Firma Inject Star, deren Lagerräume in der zweiten Hälfte des Obergeschosses Platz finden. Zentraler Ansatzpunkt der Konzeption waren alternative Lernmethoden, die neben dem klassischen Frontalunterricht auch offenes und individuelles Lernen zulassen. Dabei ließ der Architekt Jürgen Hager, der selbst als Professor an der HTL1 Bau und Design, Linz, lehrt, auch eigene Erfahrungen einfließen.

Impressum Das Journal wird herausgegeben von der Heinze GmbH, Bremer Weg 184, 29223 Celle. Die Heinze GmbH ist ein Unternehmen der ­DOCUgroup. Kundenservice Tel. 05141 5055 Fax 05141 5056 E-Mail kundenservice@heinze.de www.heinze.de Geschäftsführer Dirk Schöning Redaktionsleitung Ulrich Schmidt-Kuhl Redaktion Rainer Tenbosch, Dipl.-Ing. (FH) Architekt Sabine Tornow, Dipl.-Ing. Gestaltung Günter Kramp

162

Satz Katrin Polzin Druck PHOENIX PRINT GmbH, Würzburg Titelbild Speicher 7 in Mannheim www.klaus-hackl.com/Architekt Schmucker und Partner/Mannheim

Scannen), Vervielfältigung, Ermöglichung des Downloads durch Dritte, z. B. durch Aufnahme in eine Website, in Bulletins etc., und das elektronische Versenden über die Netze sind nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Heinze GmbH unter Quellenangabe zulässig.

Ausgabe Juli 2015 ISSN 1866-8917 Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf nur zum persönlichen Gebrauch (§ 53 UrhG) genutzt werden. Nachdruck, elektronische Speicherung (auch durch

© Copyright 2015 Heinze GmbH, Celle

Beilagenhinweis Diese Ausgabe enthält zwei Beilagen der Heinze GmbH.


Foto: Reuters

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