März – Mai 2016
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BAYERISCH E STAATSOPER
BALLETTFESTWOCHEN Das Bayerische Staatsballett tanzt Pina Bausch
ERDBEBEN AUS WUPPERTAL
Für die Kinder von gestern, heute und morgen wird in München zur Grenzerfahrung
КÖRPER MIT GEDÄCHTNIS
Tanz und Alter in The Passenger, dem neuen Ballett von Simone Sandroni
VITALITÄT UND HANDWERК
Albert Herring von Benjamin Britten mit den jungen Talenten des Opernstudios
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EDITORIAL / INHALT
Liebe Leserinnen und Leser, ch muss darüber nachdenken“, war die Antwort von Pina Bausch auf eine Anfrage aus München. Das Bayerische Staatsballett hatte großes Interesse gezeigt, Für die Kinder von gestern, heute und morgen mit der eigenen Compagnie zu tanzen. Die Verhandlungen wurden über den Tod der Jahrhundert-Choreographin hinaus fortgeführt. Nun eröffnet das Werk die BallettFestwochen 2016, nach einer Probenzeit von eineinhalb Jahren. Es ist das erste Mal, dass ein Stück des Tanztheaters Wuppertal weitergegeben wurde – eine Sensation.
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Die Werke von Pina Bausch fordern nicht nur technisches Können, sondern auch die ganze Persönlichkeit jedes Einzelnen – ein Kapital, das für Tänzer im Laufe der Jahre stetig an Bedeutung gewinnt. Davon wissen Ballettdirektor Ivan Liška und Charaktertänzer Peter Jolesch ein Lied zu singen. Seit einem halben Jahrhundert stehen sie auf der Bühne. Simone Sandroni hat ihnen und Judith Turos ein Stück auf den lebenserfahrenen Körper choreographiert: The Passenger. Vom Alter wissen die Mitglieder des Opernstudios noch nicht viel. Im Rahmen einer zweijährigen Ausbildung werden die hochtalentierten Nachwuchs-Sänger durch alle Facetten des Metiers geführt, und eines ist gewiss: Diese Förderung fordert. Mit Benjamin Brittens komischer Oper Albert Herring präsentiert sich die junge Truppe nun im Cuvilliés-Theater. Eine Herausforderung ist so ziemlich allen Bühnenkünstlern gemein: Lampenfieber. Der Dirigent Asher Fisch weiß Rat. Ihm halfen 80.000 Menschen, seine Angst zu überwinden – im Central Park in New York. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen der neuen engelsloge und spannende BallettFestwochen! Nikolaus Bachler
Intendant der Bayerischen Staatsoper
Inhalt März bis Mai 2016 ····
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BALLETT
WAS DIE MENSCHEN BEWEGT Das Bayerische Staatsballett probt erstmals ein Stück von Pina Bausch BALLETT
10 TANZ DES LEBENS Simone Sandroni choreographiert zu Tanzen über 40 ····
STECKBRIEF
16 ELEKTRA ····
GUT GEFRAGT
18 ASHER FISCH ····
HIGHLIGHTS
20 HÖHEPUNKTE IM FRÜHJAHR ····
OPER
22 DIE KUNST ZU BERÜHREN Das Opernstudio probt Albert Herring ····
SERVICE
26 SPIELPLAN MÄRZ BIS MAI 28 SERVICE / IMPRESSUM 29 SAALPLAN / OPERNRÄTSEL ····
LETZTE SEITE
30 OPERNLEXIKON
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RUBRIK
„PINA BAUSCH ZU TANZEN IST BEGLÜCKEND. MAN MUSS SEIN HERZ AUSSCHÜTTEN“. FÜR DIE KINDER VON GESTERN, HEUTE UND MORGEN WIRD VOM BAYERISCHEN STAATSBALLETT ÜBERNOMMEN. (SZENENFOTO TANZTHEATER WUPPERTAL)
BALLETT
WAS DIE MENSCHEN BEWEGT Das Bayerische Staatsballett probt Für die Kinder von gestern, heute und morgen – ein Stück von Pina Bausch. Damit wird erstmals ein Tanztheaterstück der legendären Choreografin weitergegeben. Für die Münchner Compagnie eine beispiellose Herausforderung. Bettina Wagner-Bergelt, stellvertretende Ballettdirektorin, und der Solist Léonard Engel erzählen.
Wie kam diese Ausnahme- Kooperation mit der Pina Bausch Stiftung und dem Tanztheater Wuppertal zustande? BETTINA WAGNER-BERGELT: Als ich das Stück zusammen mit Ivan Liška 2008 zum ersten Mal sah, kam uns seltsamerweise unsere Compagnie in den Sinn, die in den letzten 18 Jahren so viele entscheidende Choreographien der Moderne getanzt hat. Für die Kinder von gestern, heute und morgen ist ein sehr tänzerisches Tanztheaterstück; mir schien, dass es wieder eine große Lust der Choreographin an der Bewegung zeigt. Jeder einzelne Tänzer, jede Tänzerin hat mindestens ein großes Solo, meistens mehrere. Daneben gibt es einige großartige Gruppenchoreographien. Ivan Liška und ich haben also Pina Bausch kurzerhand gefragt, ob sie sich vorstellen könne, uns das Stück zu geben – und ein zartes „Ich muss darüber nachdenken“ zur Antwort bekommen. Nach ihrem Tod 2009 führten wir die Gespräche mit ihrem Sohn Salomon, der die Pina Bausch Stiftung leitet, und Mitgliedern des Tanztheaters Wuppertal fort. Ich hatte mir immer gewünscht, dass am Ende unserer großen Werkschau „Tanzland Deutschland“ dieser Höhepunkt, ein Stück von Pina Bausch, stünde.
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BALLETT
Und dieser Wunsch ist glücklicherweise in Erfüllung gegangen! BWB: Ja, diese Kooperation bereitet uns allen unglaublich viel Freude. Natürlich war Ivan Liška und mir von Anfang an klar, dass uns dieses Projekt in so mancher Hinsicht an Grenzen bringen würde. Die extrem zeitaufwändigen Einstudierungsprozesse mit dem normalen Probenalltag hier vor Ort in Einklang zu bringen: Allein das erwies sich als organisatorische Herausforderung. Außerdem mussten ja alle 14 Tänzerinnen und Tänzer der Wuppertaler Uraufführung ihre Parts persönlich an die Tänzer des Staatsballetts weitergeben. Das gab es noch nie. Alle Phasen mussten minutiös abgestimmt werden, seit 2014 wird das Stück geprobt. Für die Münchner Erstaufführung wählten Tänzer des Tanztheaters Wuppertal über eineinhalb Jahre Tänzer und Tänzerinnen aus dem Ensemble des Bayerischen Staatsballetts aus. LÉONARD ENGEL: Ja, Ruth Amarante, Daphnis Kokkinos und Azusa Seyama, die das Projekt leiten, kamen mehrfach nach München, um uns beim Training zuzusehen, dann, um mit der Originalbesetzung aus Wuppertal Workshops zu geben, in denen jeder von uns jede einzelne Aufgabe, also Szenen aus dem Stück, tanzte, sprach, spielte. Das war ein sehr aufregender, langwieriger Prozess für uns alle, bei dem es nicht um Einschätzungen unseres technischen Könnens ging, sondern um die Persönlichkeit jedes Einzelnen. Die Frage, welche Persönlichkeit zu welchem Part passt, wie das Ganze in der Gruppe funktioniert und zusammenspielt, stand, glaube ich, für die Wuppertaler im Mittelpunkt dieser ersten Begegnungen. „Mich interessiert nicht, wie die Menschen sich bewegen, sondern was sie bewegt“, lautet ein berühmtes Zitat von Pina Bausch. Müssen Sie als Tänzer also eine besondere Bereitschaft mitbringen, sich zu öffnen? LE: Absolut. Es ist völlig unmöglich, ein Pina-Bausch-Stück zu tanzen, ohne sich selbst ganz und gar einzubringen. Man
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» Dass ich in der Lage sein würde, so weit zu gehen, wusste ich vorher nicht. «
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tanzt zwar vorgegebene Schritte, aber alles andere ist man selbst. Man muss sein Herz ausschütten – und das ist ein großartiges Gefühl. Pina Bausch zu tanzen ist beglückend. Man findet keine Worte dafür. Ist es manchmal auch schmerzhaft? LE: Ich empfinde das nicht so, obwohl ich bei einem der Workshops den Tränen nahe war. Die Erschöpfung ist keine körperliche, sondern eine emotionale. Es gibt für dich als Tänzer in diesem Stück Momente, da könntest du gleichzeitig lachen und weinen. BWB: In Pina-Bausch-Stücken kippt die Situation oft von einer Emotion in die andere. Was erst ganz harmlos beginnt, entwickelt sich plötzlich gefährlich. Das ist eine der Qualitäten, die dieses Stück ausmacht, diese fragile Balance, die immer wieder erkämpft wird. Für uns alle, die wir daran beteiligt sind, ist dieses Projekt wie ein Erdbeben – natürlich im positiven Sinn. Wenn Pina Bausch uns eines gezeigt hat, dann, dass in diesem Leben nichts sicher ist. Über alles, was man tut, gilt es neu nachzudenken, immer wieder. Stößt man als Tänzer in diesem Stück irgendwann an persönliche Grenzen? LE: Für mich trifft das nicht zu. Ich kann im Leben immer noch einen Schritt weiter gehen. Doch dass ich in der Lage sein würde, so weit zu gehen, wusste ich vorher nicht. Die Proben haben mich verändert. Pina Bauschs Tanztheater ist ein radikaler Gegenentwurf zum klassischen Ballett. Welche körperlichen Erfahrungen sind damit verbunden? LE: Der entscheidende Unterschied liegt in der Antwort auf die Frage, was zuerst kommt. Im klassischen Ballett geht es um technische Perfektion, um eine klar definierte Abfolge von Schritten, die variiert werden, und um Haltung. Bei Pina Bausch werden Gefühle, existentielle Grenzsituationen
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SIEBEN STUNDEN PROBEN FÜR EIN ZWEI-MINUTEN-SOLO: FÜR DIE KINDER VON GESTERN, HEUTE UND MORGEN IST KÖRPERLICH UND EMOTIONAL EXTREM ANSTRENGEND – IVY AMISTA BEI DER EINSTUDIERUNG IN MÜNCHEN.
Thema – und zwar auf eine sehr subtile Weise. Zwischen „Ich bin glücklich“ und „Ich bin traurig“ gibt es unzählige Nuancen, und die gilt es dem Publikum zu vermitteln. Wie reagiert dein Körper auf diese Gefühle? Um das zu zeigen, müssen wir uns frei fühlen können. Die einzigen Gesetze sind die, die uns der Körper diktiert: Wir können nicht fliegen. Obwohl man als Zuschauer mitunter diesen Eindruck gewinnen könnte. LE (lacht): Ja, das gilt auch für dieses Stück. Aber bei Pina Bausch fühlt man sich sehr geerdet. Die Soli in Für die Kinder von gestern, heute und morgen sind übrigens nicht nur emotional, sondern auch körperlich extrem anstrengend und schwierig zu tanzen. Ein Beispiel: Für die Einstudierung eines Zwei-Minuten-Solos von Kenji Takagi (Tänzer und Choreograph, von 2001 bis 2008 festes Ensemblemitglied beim Tanztheater Wuppertal, d. Red.) habe ich siebeneinhalb Stunden geprobt! BWB: Wie Ivan Liška bin ich sehr stolz auf unsere Tänzer und Tänzerinnen, weil sie bereit waren, sich in diese völlig neue Situation hineinzubegeben und auf dieses Wagnis einzulassen. Mit allen 8
Zweifeln, allen Ängsten. Denn dieses Stück ist ein Marathon – ein zauberhaftes poetisches Stück, das Tänzer wie Zuschauer tief berührt und herausfordert.
Die Fragen stellte Margit Uber.
FÜR DIE KINDER VON GESTERN, HEUTE UND MORGEN PINA BAUSCH So., 03.04.2016, 19:00 Uhr (Premiere, Preisgr. H) Mo., 04.04.2016, Fr., 08.04.2016, jeweils 19:30 Uhr (jeweils Preisgr. G) Di., 10.05.2016, 19:30 Uhr (Preisgr. G) EXKL: VVK AB, 03.03.2016 Do., 19.05.2016, 19:30 Uhr (Preisgr. G) EXKL: VVK AB, 12.03.2016 Mo., 23.05.2016, 19:00 Uhr (Preisgr. G) EXKL: VVK AB, 16.03.2016 Fr., 10.06.2016, 19:30 Uhr (Preisgr. G) EXKL: VVK AB, 02.04.2016 Mo., 27.06.2016, 19:30 Uhr (Preisgr. G) EXKL: VVK AB, 24.03.2016 Mi., 29.06.2016, 19:30 Uhr (Preisgr. G) EXKL: VVK AB, 24.03.2016 Nationaltheater Preisgruppe G: ab 47,10 € bis 80,70 € Preisgruppe H: ab 58,30 € bis 100,86 € Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht
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TANZ DES LEBENS Am 15. April hebt sich der Vorhang für die letzte Premiere unter Ivan Liška – The Passenger von Simone Sandroni. Der italienische Choreograph verhandelt in seinem neuen Werk das Thema Alter. Dafür hat er dem scheidenden Ballettdirektor, dem Charaktertänzer Peter Jolesch und der ehemaligen Ballerina Judith Turos eine Tanzbiografie auf den Leib geschrieben. Die zwei Geehrten sind sich einig: Mit weit über sechzig noch zu tanzen, ist ganz wunderbar.
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klingt weit weg. Es klingt nach Lebensgeschichte und Fotoalbum in schwarz-weiß, nach Schaukelstuhl und Rente. Es ist das Jahr, in dem Ivan Liška und Peter Jolesch geboren wurden. Wir wollen uns treffen und über das Alter sprechen, das Alter im Tanz. Schon der Händedruck verrät: Wir werden keine Tränen lassen. Und auch das Muster der goldenen Seidentapete, die das Zimmer im Operngebäude kleidet, liest sich programmatisch: Lorbeerkränze in Endlosschleife. Wir haben es, ja, mit den Gewinnern dieser Szene zu tun. Beide haben sie ein Lächeln im Gesicht, das nicht müde ist und nicht zärtlich, sondern von Zufriedenheit spricht
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BALLETT
DIE PERSÖNLICHE LEBENSERFAHRUNG GIBT DER EINZELNEN BEWEGUNG MEHR GEWICHT: PETER JOLESCH ALS PATER LORENZO MIT KATHERINA MARKOWSKAJA IN ROMEO UND JULIA . (OBEN) JUDITH TUROS MIT IVAN LIŠKA IN THE OLD MAN AND ME VON HANS VAN MANEN. (UNTEN)
und der Freude am Sarkasmus. Die achtzehn Jahre Ballettdirektion stehen Liška gut und er trägt sie – mit einer Attitüde von Leichtigkeit – wie ein Parfum. Es gibt ja diese Männer, die man schon als Kind nicht Opa genannt hätte. Auch Peter Jolesch umgibt dieser Hauch von Alterslosigkeit. Im Kapuzenpulli unter Trachtenstrick sitzt er etwas unruhig in der Runde und plötzlich ist es ganz leicht, sich ihn als frechen Lausbuben auf der Schulbank vorzustellen. Er muss gleich noch in die Maske und überhaupt wirkt er, als hätte er viel zu tun. Seit 2005 ist er der Direktionsassistent beim Bayerischen Staatsballett und steht nach wie vor als Tänzer auf der Bühne; als Charaktertänzer, so steht es im Vertrag. Ab April werden die beiden, gemeinsam mit Judith Turos und weiteren Tänzern des Bayerischen Staats12
balletts in der Produktion The Passenger zu sehen sein. Die Kreation des Choreographen Simone Sandroni wird, ausgehend von einem Song von Iggy Pop, das Thema Künstlerbiographien im Tanz verhandeln, ein Thema, das ihn schon lange umtreibt. Sowohl Liška als auch Jolesch waren in den letzten Jahren als Protagonisten auf diesem Themengebiet tätig. 2002 übernahm Ivan Liška als Tänzer hier in München eine Produktion des NDT 3 – eine von Jiří Kylián gegründete Initiative am Nederlands Dans Theater, die TänzerInnen über 40 beschäftigte. Kylián war es auch, der 2009 für Jolesch eine Solopartie in Zugvögel kreierte. Ist es überhaupt anders, im Alter noch zu tanzen? Auf jeden Fall ist es ganz wunderbar, da sind sich beide einig. „Man kann Choreographien ganz anders angehen: Es geht nicht mehr nur um reine n° 29
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BALLETT
Höhepunkte der diesjährigen BallettFestwochen
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ie 2. Tanznacht des Bayerischen Staatsballetts am 3. April nach der Premiere von Pina Bausch ist die Einladung an das Publikum, die Foyers des Nationaltheaters auf tanzende Weise zu erobern. Es gibt kurze Einlagen und Auftritte von den Tänzern, den jungen Sängern des Opernstudios und der Junior Company; ein wilder, aufregender Abend, der bis in den frühen Morgen dauern darf. Die inzwischen XII. Terpsichore-Gala am 7. April ist Ivan Liška gewidmet und zeigt eine große Parade seiner und sicherlich auch Ihrer Lieblingsballette aus den vergangenen 18 Jahren, getanzt von Gästen und Solisten des Staatsballetts.
Technik und hohe Beine, sondern mehr um die Rolle, die man gestalten kann, um Gefühle“, so Jolesch. Dass der junge, elastische und leistungsfähige Körper immer noch als Voraussetzung für die klassischen Ballette gilt, bewerten beide nicht als problematisch. Das ist der Reiz der Entrückung. Und dass es Unterschiede gibt, liegt auf der Hand und soll auch nicht versteckt werden. Es geht eben nicht um den Vergleich und darum, dass die Alten etwas beweisen müssen. Jolesch beschreibt es als ein natürliches Nebeneinander von Tänzern. Das Alter spielt dann auf der Bühne keine Rolle mehr. Der Ballettdirektor Liška ergänzt: „Wir empfinden uns nicht als die Älteren neben den Jungen, nicht als zwei Generationen, sondern als ein Ensemble.“ Es geht dabei natürlich auch um gegenseitigen Respekt. Liška erweitert die persönliche Perspektive um die eines potentiellen Choreographen: „Ältere und erfahrene TänzerInnen haben sich nun mal häufiger in verschiedene Welten von verschiedenen Choreographen versetzt. Das und die persönliche Lebenserfahrung machen sie nicht nur tiefgründiger in ihrem Ausdruck, sondern geben auch der einzelnen Bewegung mehr Gewicht. Viele Choreographen sind genau daran interessiert, weil sie mit kleinsten Mitteln, wie beispielsweise einer Schulterbewegung, etwas erzeugen können, was sie mit jungen Tänzern ganz anders erarbeiten müssten. Choreographen mögen Körper mit Gedächtnis. An eine Angst des Publikums vor dem alternden Körper auf der Bühne glauben beide nicht – bloße Konvention. Es sei an uns, das zu verändern. Ja, vielleicht geht es gar nicht um das Alter. Vielleicht geht es vielmehr um eine neue Ehrlichkeit im Tanz. Um ein Interesse an der in den Körper individuell eingeschriebenen Geschichte, an der Person. Wir kennen die Vorteile der klassischen Entzückung
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beim Anblick junger, agiler Körper und mit Eskapismus hat das nichts zu tun. Aber vielleicht wird es auch in den Institutionen endlich Zeit, Gesellschaft abzubilden, und zwar ganz: von vorne bis hinten. Jolesch verschwindet in die Maske, er hat gleich einen Auftritt als Graf d‘Hervilly in Paquita. Liška bleibt noch auf ein paar Worte und erst bei der Verabschiedung fällt mir der Seidenschal auf, in den der Hals gehüllt ist. Darauf erstreckt sich ein buntes Pokertisch-Szenario. Klar – es sind ja nicht nur die guten Karten, die einen Gewinner machen, sondern auch die Haltung: Fünfundsechzig zu sein heißt eben nicht „rien ne va plus“, sondern „all in“. 11/15
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Ehrliche Lautsprecher
STECKBRIEF
ELEКTRA Komponist
Richard Strauss (geb. 11. Juni 1864 in München, gest. 8. September 1949 in Garmisch-Partenkirchen)
Libretto
von Hugo von Hofmannsthal
Genre
Tragödie in einem Aufzug
Sprache Deutsch
Urauff ührung
25. Januar 1909 im Königlichen Opernhaus Dresden
Münchner Erstauff ührung
14. Februar 1909 im Königlichen Hof- und Nationaltheater
BEI DEN OPERNFESTSPIELEN BEGEISTERTE EVELYN HERLITZIUS ALS ELEKTRA. IM APRIL IST SIE IN DIESER PARTIE NOCH EINMAL ZU ERLEBEN.
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RUBRIK
Inhalt
Elektra, die Tochter König Agamemnons und Klytämnestras, sinnt auf Rache: Nach seiner Heimkehr aus dem Trojanischen Krieg war Agamemnon von seiner Frau Klytämnestra und deren Geliebtem Aegisth ermordet worden. Elektra erhofft sich von ihrem Bruder Orest, er werde Vergeltung üben für den Tod des Vaters. Klytämnestra wird von blutigen Albträumen gequält und sucht ihre Tochter Elektra auf, um von ihr ein Mittel gegen diese Träume zu erfahren. Elektra erwidert, sie werde gar nicht mehr träumen, sobald sie erst unter dem Beil gefallen sei. Als Elektra ihr hasserfüllt ihre Rachepläne entgegenschleudert, erhält Klytämnestra die Nachricht vom Tod des Orest. Klytämnestra triumphiert. Ein Fremder tritt Elektra entgegen und gibt sich als Orest zu erkennen. Noch bevor Elektra ihm das Beil geben kann, mit dem Agamemnon ermordet wurde, betritt Orest den Palast. Der Todesschrei Klytämnestras erschallt. Mit heuchlerischer Freundlichkeit geleitet Elektra den heimkehrenden Aegisth in den Palast, wo Orest ihn erwartet. In ihrer Freude über die vollzogene Rache nimmt Elektra Chrysothemis, die ihr von Orests Tat berichtet, kaum noch wahr.
Entstehung und Rezeption
Nachdem Strauss 1903 in Berlin die Uraufführung von Hofmannsthals Elektra besucht hatte, beschloss er, diese freie Bearbeitung der Tragödie des Sophokles seiner nächsten Oper als Libretto zugrunde zu legen. Elektra wurde die erste Zusammenarbeit von Strauss und Hofmannsthal, fünf weitere Werke der beiden kongenialen Künstler sollten folgen. Strauss begann im September 1906 in engem Austausch mit Hofmannsthal mit der Komposition, die er zwei Jahre später abschloss. Die Reaktionen des Publikums auf die Uraufführung im Jahr 1909 waren zunächst verhaltener als im Falle der Salome, dennoch fand das Stück schon bald seinen Weg ins Repertoire der internationalen Opernhäuser.
Die Auff ührung
Der Regisseur Herbert Wernicke über sein Konzept: „In meiner Münchner Elektra-Inszenierung schlage ich den Weg der Archaik ein: keine Psychosen, keine Verhaltensweisen – nur Figuren. Elektra wird am Schluss nicht tanzen; der Zuschauer wird gezwungen, ihr in die Augen zu sehen. Die Bühne ist optisch einfach und abstrakt. Das ganze Bühnenportal wird schwarz zugemauert, so dass nur ein paar Meter Spielfläche übrigbleiben. Hier draußen, vor dem Palast, spielt sich die Handlung ab. Nur ein paarmal bricht die schwarze Palastmauer auf und gibt den Blick frei auf einen gleißenden Lichtraum in unterschiedlichen Farben: auf das Palastinnere, die eigentliche Opernbühne. Auch der rote Hauptvorhang des Nationaltheaters wird in die Ausstattung miteinbezogen: als Mantel des Agamemnon. Manchmal trägt ihn Klytämnestra zur Machtdemonstration, einmal wird sich Elektra in ihn einhüllen; zuletzt wird ihn Orest als neuer Herrscher tragen.“
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GUT GEFRAGT
ASHER FISCH Der Dirigent Asher Fisch, 1958 in Jerusalem geboren, begann seine Karriere als Assistent von Daniel Barenboim und Kapellmeister an der Staatsoper in Berlin. Anschließend wurde er musikalischer Leiter der Wiener Volksoper sowie der New Israeli Opera in Tel Aviv. Neben einer Vielzahl internationaler Engagements hat er seit 2014 die musikalische Leitung des West Australian Symphony Orchestra inne. Asher Fisch ist regelmäßig zu Gast an der Bayerischen Staatsoper, wo er in diesem Jahr La bohème, Der fliegende Holländer, Manon Lescaut und Turandot dirigieren wird. Herr Fisch, zehn Minuten vor einem Auftritt – was tun Sie da? Ich kämpfe mit diesen verfluchten Manschettenknöpfen.
Welcher Ihrer Auftritte ist Ihnen in besonderer Erinnerung geblieben? Mein erster Parsifal, Ostern 1993 in Berlin. Ich bin in Israel ja gänzlich ohne Wagner-Musik aufgewachsen. Diese Aufführung hat dann mein Leben verändert. Ich kam krank nach Hause, lag mit Fieber im Bett – und war unglaublich froh darüber, dass diese Musik meinen Körper dermaßen hatte berühren können.
Hat es manchmal etwas Bedrohliches, so viele Menschen im Rücken zu haben? Ja, ein bisschen furchteinflößend fand ich das schon immer – bis ich einmal vor 80.000 Menschen im Central Park in New York dirigierte. Da musste ich jegliches Lampenfieber ein für alle Mal überwinden. 2016 werden Sie an der Bayerischen Staatsoper mehrere Stücke dirigieren. Zu welchem haben Sie eine ganz besondere Beziehung? Zu Manon Lescaut. Sie ist Puccinis erste große Oper – und ein Traum für jeden Dirigenten: Wie sich das Drama vom energetischen ersten Akt bis zum Unglück im vierten Akt entfaltet, das wird von den Orchesterklängen so brillant begleitet, dass ich mich während der Aufführung so fühle, als würde ich Regie führen, statt nur zu dirigieren. Mögen Sie München? Ja, sehr. Warum? München ist eine der letzten Städte auf der Welt, in der Musik noch eine tragende Rolle spielt. Eine Stadt, in der die Menschen die Oper besuchen, unabhängig davon, was aufgeführt wird, und in der eine moderne Inszenierung zu einem klassischen Stück mit Begeisterung erwartet wird. Eine Stadt, in der selbst eine Bruckner-Symphonie Besucher anlockt, und in der man ein neues Jahr mit Bachs Weihnachtsoratorium und Beethovens 9. Symphonie begrüßt. Mehr kann man sich doch gar nicht wünschen! Sie sind auch ein leidenschaftlicher Pianist. Wie viel Zeit widmen Sie dem Klavierspiel? 18
Leider nicht so viel, wie ich gerne würde. Aber es ist sehr wichtig für mich, auch ab und an noch mit meinen eigenen Fingern Klänge zu erzeugen – und nicht nur die Luft vor anderen Musikern mit meinem Taktstock zu zerschneiden. Waren Sie schon einmal kurz davor, alles hinzuschmeißen? Schon mehrmals, ja, wenn das Leben aus dem Koffer mir mal wieder unerträglich erschien. Und was hat Sie dann motiviert weiterzumachen? Die Einsicht, dass ich trotzdem den besten Beruf der Welt habe. Gehen Sie in der Pause einer Vorstellung irgendeinem Ritual nach? Eigentlich nicht. Nur habe ich bei einer Meistersinger-Aufführung, während der ich fast ohnmächtig geworden wäre, gelernt, dass ich in den Pausen einer Wagner-Oper immer etwas essen muss. Was sagen Sie jemandem, der meint, er könne mit klassischer Musik nichts anfangen? Ich schicke ihn in die Oper. Turandot ist ein guter Anfang: Man braucht kein Vorwissen, kann sich ganz dem Spektakel hingeben. Und, so meine Erfahrung, oft macht es demjenigen dann Lust auf mehr.
Wenn es Zeitmaschinen gäbe, wohin würden Sie reisen? Nach St. Gallen im Oktober / November 1856. Damals teilten sich Richard Wagner und Franz Liszt sechs Wochen lang eine Wohnung und diskutierten ihre Kompositionen. Niemand weiß genau, worüber sie gesprochen, welche Stücke sie gespielt haben. Was man aber weiß, ist, dass Wagner kurz darauf seine Arbeit am Ring unterbrach, um Tristan zu komponieren. Ich wäre gern Zeuge dieses Gedankenaustauschs zweier Genies gewesen. Etwa eine Stunde nach einer Vorstellung – was tun Sie dann? Ich esse. Wenn Sie nicht Dirigent geworden wären, was wären Sie dann heute? Statt Chef d‘orchestre vielleicht Chef de cuisine? Und was wollen Sie während Ihrer Musik-Karriere unbedingt noch machen? Ich würde gerne drei weitere Opern dirigieren: La Fanciulla del West von Giacomo Puccini, Die Frau ohne Schatten von Richard Strauss und Peter Grimes von Benjamin Britten. Außerdem möchte ich noch meine Mahler- und Bruckner-Symphonie-Zyklen beenden. Other than that I am wunschlos glücklich.
Die Fragen stellte Katja Schönherr n° 29
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DAS TRIADISCHE BALLETT / LE SACRE DU PRINTEMPS C: GERHARD BOHNER / MARY WIGMAN, M: HANS JOACHIM HESPOS / IGOR STRAWINSKY Di., 12.04.2016, Do., 14.04.2016, jeweils 19:30 Uhr (jeweils Preisgr. PEE) Prinzregententheater Preisgruppe PEE: ab 23,58 € bis 56,06 € Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht
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Vergangenheit: Am Anfang seiner Polit-Karriere soll er einen Kindermord beauftragt haben, am Sohn des damaligen Zaren. Als Jahre später einer auftaucht, der sich als (dem Mordkomplott entkommener) Thronfolger ausgibt, findet das Volk ein neues Idol. Das ist Rückenwind für die Bojaren und die Kirche, eigene Interessen durchzusetzen und gegen den von Schuldgefühlen zerfressenen Zaren zu intrigieren. Kein Tyrann und auch kein Politbürokrat – der junge Bass Alexander Tsymbalyuk zeigt in Calixto Bieitos Inszenierung einen
20 / 21
Die Produktion: ein Coup – endlich wieder auf der Bühne der Bayerischen Staatsoper, natürlich mit dem derzeit führenden Lohengrin-Darsteller Klaus Florian Vogt unter der musikalischen Leitung von Lothar Koenigs.
Der britische Regisseur Richard Jones hat sich all diesen Fragen gestellt und eine verblüffend einfache Antwort aus der Perspektive Elsas entwickelt: Sie greift die biblische und philosophische Metapher des Bauens ganz praktisch auf und versucht mit Lohengrin ihr ganz privates Glück zu Hause zu erlangen – so als stünde hinter Wagners hochtrabender Vision etwas ganz einfaches: die menschliche Sehnsucht nach intimer Geborgenheit. Doch selbst das scheitert.
W
elche Utopie formuliert der große, aus zahlreichen Mythen die Welt erklärende Richard Wagner in seiner romantischen Oper Lohengrin? Wohin führt die Gestalt des sagenumwobenen Schwanenritters, der seinen Namen verbergen muss, um Elsa von Brabant wirkungsmächtig zu ihrem Recht gegen die Anschuldigungen des Mordes an ihrem Bruder zu verteidigen? Was ist der Kampf gegen die Horden aus dem Osten, die der deutsche König Heinrich bedrohlich skizziert und zum Waffengang auffordert?
Die Sehnsucht des Menschen nach Geborgenheit in Richard Wagners Lohengrin. Mit Klaus Florian Vogt tritt zu Ostern der führende Darsteller der Titelpartie in der berühmten Inszenierung von Richard Jones auf.
TRAUTES HEIM, GLÜCК ZU ZWEIN?
Z
wei gleichermaßen psychologisch hochkomplexe Portraits zeichnete Modest Mussorgsky mit seiner Oper Boris Godunow: Das Volk, geduldig im Ertragen, so unberechenbar wie hilflos im Aufbegehren, voller Gewalt gegen vermeintlich Schuldige. Und sein neuer Herrscher, in den das Volk wie in jeden anderen davor große Hoffnung setzt. Die verebbt so schnell wie der frenetische Jubel am Krönungstag. Mehr als das Wohl des Landes beschäftigen den neuen Zaren die Ängste vor möglichen Feinden sowie die eigene
Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht
RICHARD WAGNER SO., 20.03.2016, 16:00 UHR (Preisgr. L) DO., 24.03.2016, 17:00 UHR (Preisgr. L) SO., 27.03.2016, 16:00 UHR (Preisgr. L) DO., 31.03.2016, 17:00 UHR (Preisgr. L) SA., 02.07.2016, 17:00 UHR (Preisgr. L) EXKL: VVK AB 24.03.2016 Nationaltheater Preisgruppe L: ab 104,22 € bis 184,86 €
LOHENGRIN
Dirigent Vasily Petrenko gibt mit Boris Godunow sein Debüt an der Bayerischen Staatsoper.
Mussorgskys Drama als Lehrstück für Pessimismus also? Durchaus nicht – eher als empathisches Requiem, Ausdruck von Leidensfähigkeit als möglicher Gegenpol zu Verrohung und Gefühllosigkeit im Zeichen der Macht.
Herrscher, der an der Macht zerbricht. „Der Tod ist das Ende der Angst“, sagt Regisseur Bieito.
Calixto Bieto entwirft in Boris Godunow eine Alternative zu Verrohung und Gefühllosigkeit.
VON DER HOFFNUNG DES VOLKES UND DEM ENDE DER ANGST
Um diese Frage zu beantworten, sollten Sie im Juni Das Triadische Ballett in der Rekonstruktion des Bayerischen Staatsballetts im Prinzregententheater sehen – ein Werk, das der geniale choreographische Autodidakt Oskar Schlemmer geschaffen, und das Gerhard Bohner für die Nachwelt gerettet hat. Ein Stück nicht nur für Tanz-Experten, sondern vor allem für „Augenmenschen“. Es ist zum vorerst letzten Mal in München am 12. und 14. Juni 2016 zu sehen.
L s ist ein Langzeitprojekt für Kirill Petrenko: „In den Akademiekonzerten werden wir versuchen, jedes Jahr unsere Erfahrungen mit Gustav Mahler zu vertiefen.“ Gleichzeitig stellt Mahlers Musik im symphonischen Repertoire für ihn die vielleicht größte Herausforderung dar. „Mit größter Ehrfurcht“ nähere er sich Mahlers Werken, hat Kirill Petrenko 2011 gesagt, „und ich brauche enorm viel Zeit, um die Dinge immer wieder für mich zwischen den Proben weiter zu lernen.“ Nun kommt, nach der dritten und der sechsten Symphonie, das Lied von der Erde an die Reihe – in der seltener zu hörenden Fassung für Tenor und Bariton (statt Alt). Die Solisten sind Peter Seiffert und Christian Gerhaher, zwei Sänger, die nicht nur Kirill Petrenko besonders schätzt. Das Lied von der Erde, mit dem Mahler „in die verborgensten Winkel des menschlichen Bewusstseins“ eindringt (Dmitri Schostakowitsch), hat Kirill Petrenko schon in seiner Meininger Zeit aufgeführt. Wagners Meistersinger von Nürnberg sind für ihn hin-
Kirill Petrenko bleibt mit dem Lied von der Erde Gustav Mahler auf der Spur.
Das Triadische Ballett Nur noch zwei Vorstellungen egendären Bühnenaufführungen, die ihre Existenz dem Eingriff der Bildenden Kunst in das Theater verdanken“, so schrieb Dirk Scheper, „kann man oft nur noch in kunstoder theatergeschichtlichen Büchern begegnen. Sie können meist nur wenig von dem tatsächlichen Bühnenerlebnis vermitteln, führen aber gerne zu falscher Legendenbildung. Die Aufführung muss großartig gewesen sein, aber was ist eigentlich wirklich auf der Bühne geschehen?“
MIT EHRFURCHT UND AUSDAUER
LETZTE CHANCE FÜR AUGENMENSCHEN
HIGHLIGHTS
(jeweils Preisgr. E)
n° 29
Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht
BORIS GODUNOW MODEST MUSSORGSKY Sa., 23.04.2016, 19:00 Uhr (Preisgr. K) Mo., 25.04.2016, 19:30 Uhr (Preisgr. K) Fr., 29.04.2016, 19:00 Uhr (Preisgr. K) Nationaltheater Preisgruppe K: ab 85,18 € bis 150,14 €
Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht
Nationaltheater Preisgruppe M: ab 133,34 € bis 218,46 € Preisgruppe S: ab 162,46 € bis 274,46 €
EXKL: VVK AB 24.03.2016
DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG RICHARD WAGNER Mo., 16.05.2016, 16:00 Uhr (Premiere, Preisgr. S) EXKL: VVK AB 09.03.2016 So., 22.05.2016, 16:00 Uhr (Preisgr. M) EXKL: VVK AB 15.03.2016 Do., 26.05.2016, 16:00 Uhr (Preisgr. M) EXKL: VVK AB 19.03.2016 So., 29.05.2016, 16:00 Uhr (Preisgr. M) EXKL: VVK AB 22.03.2016 Sa., 04.06.2016, 16:00 Uhr (Preisgr. M) EXKL: VVK AB 26.03.2016 Do., 28.07.2016, 17:00 Uhr (Preisgr. M) EXKL: VVK AB 24.03.2016 So., 31.07.2016, 17:00 Uhr (Preisgr. M) Oper für alle, Live Stream
5. AKADEMIEKONZERT MENDELSSOHN BARTHOLDY / MAHLER PETRENKO / SEIFFERT / GERHAHER Mo., 14.03.2016, Di., 15.03.2016, jeweils 20:00 Uhr Nationaltheater Preisgruppe E: ab 35,90 € bis 61,66 €
gegen ein Debüt. Die Probenzeit beginnt gleich nach dem 5. Akademiekonzert, Premiere ist am 31. Mai.
DAS TRIADISCHE BALLETT / LE SACRE DU PRINTEMPS C: GERHARD BOHNER / MARY WIGMAN, M: HANS JOACHIM HESPOS / IGOR STRAWINSKY Di., 12.04.2016, Do., 14.04.2016, jeweils 19:30 Uhr (jeweils Preisgr. PEE) Prinzregententheater Preisgruppe PEE: ab 23,58 € bis 56,06 € Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht
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Vergangenheit: Am Anfang seiner Polit-Karriere soll er einen Kindermord beauftragt haben, am Sohn des damaligen Zaren. Als Jahre später einer auftaucht, der sich als (dem Mordkomplott entkommener) Thronfolger ausgibt, findet das Volk ein neues Idol. Das ist Rückenwind für die Bojaren und die Kirche, eigene Interessen durchzusetzen und gegen den von Schuldgefühlen zerfressenen Zaren zu intrigieren. Kein Tyrann und auch kein Politbürokrat – der junge Bass Alexander Tsymbalyuk zeigt in Calixto Bieitos Inszenierung einen
20 / 21
Die Produktion: ein Coup – endlich wieder auf der Bühne der Bayerischen Staatsoper, natürlich mit dem derzeit führenden Lohengrin-Darsteller Klaus Florian Vogt unter der musikalischen Leitung von Lothar Koenigs.
Der britische Regisseur Richard Jones hat sich all diesen Fragen gestellt und eine verblüffend einfache Antwort aus der Perspektive Elsas entwickelt: Sie greift die biblische und philosophische Metapher des Bauens ganz praktisch auf und versucht mit Lohengrin ihr ganz privates Glück zu Hause zu erlangen – so als stünde hinter Wagners hochtrabender Vision etwas ganz einfaches: die menschliche Sehnsucht nach intimer Geborgenheit. Doch selbst das scheitert.
W
elche Utopie formuliert der große, aus zahlreichen Mythen die Welt erklärende Richard Wagner in seiner romantischen Oper Lohengrin? Wohin führt die Gestalt des sagenumwobenen Schwanenritters, der seinen Namen verbergen muss, um Elsa von Brabant wirkungsmächtig zu ihrem Recht gegen die Anschuldigungen des Mordes an ihrem Bruder zu verteidigen? Was ist der Kampf gegen die Horden aus dem Osten, die der deutsche König Heinrich bedrohlich skizziert und zum Waffengang auffordert?
Die Sehnsucht des Menschen nach Geborgenheit in Richard Wagners Lohengrin. Mit Klaus Florian Vogt tritt zu Ostern der führende Darsteller der Titelpartie in der berühmten Inszenierung von Richard Jones auf.
TRAUTES HEIM, GLÜCК ZU ZWEIN?
Z
wei gleichermaßen psychologisch hochkomplexe Portraits zeichnete Modest Mussorgsky mit seiner Oper Boris Godunow: Das Volk, geduldig im Ertragen, so unberechenbar wie hilflos im Aufbegehren, voller Gewalt gegen vermeintlich Schuldige. Und sein neuer Herrscher, in den das Volk wie in jeden anderen davor große Hoffnung setzt. Die verebbt so schnell wie der frenetische Jubel am Krönungstag. Mehr als das Wohl des Landes beschäftigen den neuen Zaren die Ängste vor möglichen Feinden sowie die eigene
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RICHARD WAGNER SO., 20.03.2016, 16:00 UHR (Preisgr. L) DO., 24.03.2016, 17:00 UHR (Preisgr. L) SO., 27.03.2016, 16:00 UHR (Preisgr. L) DO., 31.03.2016, 17:00 UHR (Preisgr. L) SA., 02.07.2016, 17:00 UHR (Preisgr. L) EXKL: VVK AB 24.03.2016 Nationaltheater Preisgruppe L: ab 104,22 € bis 184,86 €
LOHENGRIN
Dirigent Vasily Petrenko gibt mit Boris Godunow sein Debüt an der Bayerischen Staatsoper.
Mussorgskys Drama als Lehrstück für Pessimismus also? Durchaus nicht – eher als empathisches Requiem, Ausdruck von Leidensfähigkeit als möglicher Gegenpol zu Verrohung und Gefühllosigkeit im Zeichen der Macht.
Herrscher, der an der Macht zerbricht. „Der Tod ist das Ende der Angst“, sagt Regisseur Bieito.
Calixto Bieto entwirft in Boris Godunow eine Alternative zu Verrohung und Gefühllosigkeit.
VON DER HOFFNUNG DES VOLKES UND DEM ENDE DER ANGST
Um diese Frage zu beantworten, sollten Sie im Juni Das Triadische Ballett in der Rekonstruktion des Bayerischen Staatsballetts im Prinzregententheater sehen – ein Werk, das der geniale choreographische Autodidakt Oskar Schlemmer geschaffen, und das Gerhard Bohner für die Nachwelt gerettet hat. Ein Stück nicht nur für Tanz-Experten, sondern vor allem für „Augenmenschen“. Es ist zum vorerst letzten Mal in München am 12. und 14. Juni 2016 zu sehen.
L s ist ein Langzeitprojekt für Kirill Petrenko: „In den Akademiekonzerten werden wir versuchen, jedes Jahr unsere Erfahrungen mit Gustav Mahler zu vertiefen.“ Gleichzeitig stellt Mahlers Musik im symphonischen Repertoire für ihn die vielleicht größte Herausforderung dar. „Mit größter Ehrfurcht“ nähere er sich Mahlers Werken, hat Kirill Petrenko 2011 gesagt, „und ich brauche enorm viel Zeit, um die Dinge immer wieder für mich zwischen den Proben weiter zu lernen.“ Nun kommt, nach der dritten und der sechsten Symphonie, das Lied von der Erde an die Reihe – in der seltener zu hörenden Fassung für Tenor und Bariton (statt Alt). Die Solisten sind Peter Seiffert und Christian Gerhaher, zwei Sänger, die nicht nur Kirill Petrenko besonders schätzt. Das Lied von der Erde, mit dem Mahler „in die verborgensten Winkel des menschlichen Bewusstseins“ eindringt (Dmitri Schostakowitsch), hat Kirill Petrenko schon in seiner Meininger Zeit aufgeführt. Wagners Meistersinger von Nürnberg sind für ihn hin-
Kirill Petrenko bleibt mit dem Lied von der Erde Gustav Mahler auf der Spur.
Das Triadische Ballett Nur noch zwei Vorstellungen egendären Bühnenaufführungen, die ihre Existenz dem Eingriff der Bildenden Kunst in das Theater verdanken“, so schrieb Dirk Scheper, „kann man oft nur noch in kunstoder theatergeschichtlichen Büchern begegnen. Sie können meist nur wenig von dem tatsächlichen Bühnenerlebnis vermitteln, führen aber gerne zu falscher Legendenbildung. Die Aufführung muss großartig gewesen sein, aber was ist eigentlich wirklich auf der Bühne geschehen?“
MIT EHRFURCHT UND AUSDAUER
LETZTE CHANCE FÜR AUGENMENSCHEN
HIGHLIGHTS
(jeweils Preisgr. E)
n° 29
Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht
BORIS GODUNOW MODEST MUSSORGSKY Sa., 23.04.2016, 19:00 Uhr (Preisgr. K) Mo., 25.04.2016, 19:30 Uhr (Preisgr. K) Fr., 29.04.2016, 19:00 Uhr (Preisgr. K) Nationaltheater Preisgruppe K: ab 85,18 € bis 150,14 €
Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht
Nationaltheater Preisgruppe M: ab 133,34 € bis 218,46 € Preisgruppe S: ab 162,46 € bis 274,46 €
EXKL: VVK AB 24.03.2016
DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG RICHARD WAGNER Mo., 16.05.2016, 16:00 Uhr (Premiere, Preisgr. S) EXKL: VVK AB 09.03.2016 So., 22.05.2016, 16:00 Uhr (Preisgr. M) EXKL: VVK AB 15.03.2016 Do., 26.05.2016, 16:00 Uhr (Preisgr. M) EXKL: VVK AB 19.03.2016 So., 29.05.2016, 16:00 Uhr (Preisgr. M) EXKL: VVK AB 22.03.2016 Sa., 04.06.2016, 16:00 Uhr (Preisgr. M) EXKL: VVK AB 26.03.2016 Do., 28.07.2016, 17:00 Uhr (Preisgr. M) EXKL: VVK AB 24.03.2016 So., 31.07.2016, 17:00 Uhr (Preisgr. M) Oper für alle, Live Stream
5. AKADEMIEKONZERT MENDELSSOHN BARTHOLDY / MAHLER PETRENKO / SEIFFERT / GERHAHER Mo., 14.03.2016, Di., 15.03.2016, jeweils 20:00 Uhr Nationaltheater Preisgruppe E: ab 35,90 € bis 61,66 €
gegen ein Debüt. Die Probenzeit beginnt gleich nach dem 5. Akademiekonzert, Premiere ist am 31. Mai.
OPER
DIE KUNST ZU BERÜHREN Das Opernstudio präsentiert sich im Cuvilliés-Theater mit Albert Herring von Benjamin Britten. Petr Nekoranec singt die Titelpartie, Heike Grötzinger aus dem Ensemble der Staatsoper gibt die Mutter. Der junge Tenor und die erfahrene Mezzosopranistin stehen auf unterschiedlichen Sprossen der Karriereleiter. Ein Gespräch über die Musik des englischen Komponisten, den besten Freund des Sängers und rote Unterwäsche.
IN BESTER GESELLSCHAFT: DIE NACHWUCHS-TALENTE DES OPERNSTUDIOS DÜRFEN ZWEI JAHRE LANG MIT HERVORRAGENDEN DIRIGENTEN, SÄNGERN UND REGISSEUREN ARBEITEN.
Petr Nekoranec, Sie sind erst 23 Jahre jung, aber das Opernstudio der Bayerischen Staatsoper führt Sie auf die großen Bühnen dieser Welt. Wie kommt es dazu? PN: Ich war ein lautes Kleinkind, meine Mutter wusste immer, wo ich gerade bin. Ein Jazz-Festival in meinem tschechischen Heimatdorf brachte mich zum Gesang. Als ich Jahre später im Prager 22
Nationaltheater La traviata hörte, waren die Weichen zur Oper gestellt. Die Musik, der Orchesterklang, die Atmosphäre haben mich überrumpelt. Nach dem Konservatorium Pardubice wurde ich in München aufgenommen. Bald schließe ich meine zweijährige Ausbildung am Opernstudio ab, durfte hier tatsächlich viel Bühnenluft schnuppern und hatte eine Audition für die Met. n° 29
Heike Grötzinger, Ihr Name ist dem Publikum vertraut, denn Sie feiern diese Saison das 10-jährige Jubiläum im Ensemble. Ihre Eltern waren Lehrer, der Vater spielte Jazz-Saxophon, die Mutter Klavier. Sie folgten dem Ruf, Sängerin zu werden und studierten an der Musikhochschule Köln, gastierten in Aix-en-Provence, bei den Salzburger Festspielen, in Mailand und Paris. Was halten Sie vom Opernstudio als Sprungbrett für hochtalentierten internationalen Nachwuchs? HG: Ich war beim letzten Vorstellungskonzert und habe vor Freude so manche Träne verdrückt. Die dynamische Energie der jungen Kollegen ist faszinierend, die pure Vitalität und das tolle Handwerk gepaart mit jugendlich-unbarmherziger Kraft, die zum Ausdruck drängt. Und die Staatsoper ist ein Ort, der bei aller Förderung auch fordert.
HEIKE GRÖTZINGER SINGT SEIT 10 JAHREN IM ENSEMBLE DER BAYERISCHEN STAATSOPER, WÄHREND PETR NEKORANEC NOCH IN DER AUSBILDUNG STECKT.
PN: Oh ja, wir haben ein dichtes Programm! Auf dem Stundenplan stehen Rollenstudium, Gesangs- und Schauspielunterricht, Stimmtechnik, Bewegungstraining und Sprachen. Wir lernen unser Repertoire, zahlreiche Vorsingarien, besuchen Meisterklassen, treten in Opern, Konzerten und Liederabenden auf. Ich spüre dadurch die eigenen Grenzen.
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Ein Projekt der
OPER
Zum praxisorientierten Einstieg gehört, dass Sie und Ihre Kommilitonen regelmäßig in kleinen solistischen Rollen im Nationaltheater zu bewundern sind. Der Erfolg hängt an einem Wort oder Satz? PN: Wir dürfen den ganzen Probenprozess miterleben und uns mit hervorragenden Dirigenten, Sängern und Regisseuren befassen. Wenn ich dann am Abend in einem Blitzauftritt „La cena e pronta“ singe, muss jeder Ton sofort perfekt sitzen.
Seit 1841
HG: Es ist tatsächlich nötig, „das Licht schon zuvor einzuschalten“. Diese professionelle Haltung zeigen die jungen Künstler sehr ernsthaft und glaubwürdig. Die jährliche Eigenproduktion des Opernstudios gilt nach Gioachino Rossinis Le Comte Ory der komischen Oper Albert Herring, uraufgeführt 1947 in Glyndebourne. Petr Nekoranec gibt die Hauptfigur, Heike Grötzinger die Mutter Mrs. Herring. Ist Ihnen der Komponist Benjamin Britten vertraut? HG: Ich habe die Titelpartie in seiner Oper The Rape of Lucretia interpretiert und wie bei Richard Strauss schwingen die Sprache und die musikalische Rhetorik, die Notation und Harmonik wunderbar zusammen und sind deshalb für mich gut zu lernen.
Albert Herring
1947
wurde Benjamin Brittens zweite seiner insgesamt fünf Kammeropern Albert Herring nach einer Novelle von Guy de Maupassant in Glyndebourne uraufgeführt. Das Werk war ein riesiger Erfolg, der bis heute anhält. Im Zentrum steht eine kleine englische Ortschaft namens Loxford. Weil sie sich um den moralischen Ruf ihrer Gemeinde sorgt, lobt Lady Billows einen Preis aus: Sie will eine jungfräuliche Maikönigin krönen, die der verlotterten Jugend der Gegend ein Vorbild sein soll. Doch bei allem Bemühen: Kein Mädchen genügt den hohen moralischen Ansprüchen der edlen Spenderin, die daraufhin auf die Idee verfällt, den jungen Albert Herring, ein unbedarftes und unbeschriebenes Blatt in puncto Lebenserfahrung und -freude, zu krönen. Doch dieser ist von der Ehrung zunächst nicht begeistert und dann so berauscht, dass er zum Entsetzen von ganz Loxford sämtliche Versäumnisse in nur einer Nacht nachholt. Der ungarische Regisseur Robert Alföldí entdeckt hinter dem englischen Muff der 1930er und 40er Jahre des vergangenen Jahrhunderts eine aktuelle Parabel, die sich in einer beengten Straßenunterführung überall in Europa so abspielen könnte. Innen- und Außenräume fallen ineinander, und der Kampf um geistige und sexuelle Befreiung von der Bevormundung durch eine bigotte Erwachsenengeneration, die den moralischen Schein kaum aufrechtzuerhalten weiß, wird zum lustvollen, temporeichen Spiel junger Darsteller, die wie Albert im Stück ihre ersten Erfahrungen auf der „Welt als Bühne“ machen.
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PN: Ich liebe diese Musik. Benjamin Britten hat für seinen Freund Peter Pears die schönsten Tenorrollen maßgeschneidert. Diese sind wie für mich gemacht.
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Qualifizierte Studierende treffen in dieser Inszenierung auf routinierte Kräfte. Wer lernt von wem? HG: Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit dieser Gruppe. Wer von wem lernt, wissen wir noch nicht. Mit meinem Erfahrungsvorsprung hoffe ich, dass ich gerade unter diesen Voraussetzungen fruchtbringend mitwirken kann. PN: Mit einer so bewährten und fachkundigen Person habe ich noch nie intensiv gearbeitet und bin unglaublich neugierig. HG: Im Alter zwischen 15 und 30 Jahren entwickelt sich das Bewusstsein enorm, das Innere verlangt beim Sänger unabdingbar nach Ausdruck durch die Stimme, mit jeder Faser des Körpers. Die Kunst ist herauszufinden, wie ich mich am authentischsten offenbare mit dem gesamten Instrument, um zu berühren. Ein Sänger muss sein eigener bester Freund werden, Robustheit mit Sensibilität vereinen und streng nach Intuition und Instinkt handeln. Haben Sie bestimmte Rituale gegen das Lampenfieber, einen Talisman in der Garderobe? HG: Ich brauche einen Moment der Ruhe, der Versammlung, wie ich es nenne. So habe ich die Freiheit zur vollen Hingabe, kann mich mit den 2100 Menschen in unserem Zuschauerraum verbinden und ein Austausch geschieht. Als Sänger-Darstellerin, im Musik-Theater zuhause, geht es mir ums Stattfinden und Herschenken.
Kunst, Musik, Kulinarik, Sport und Erholung auf 1.800 m Höhe.
PN: Ich dachte so etwas nie zu machen, aber vor kurzem realisierte ich, dass ich beim Singen stets rote Unterwäsche trage. Diese Farbe macht mich glücklich.
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Albert Herring ist ein jungfräulich-unbescholtenes Muttersöhnchen und wird deshalb von einem Ehrenkomitee zum „Maikönig“ gewählt. Doch am Ende der Oper startet er selbstbewusst in ein neues Leben. Haben Sie berufliche Zukunftswünsche? HG: Ich möchte nie aufhören, mich weiter zu entfalten, das beinhaltet Freude, Wagnis, Versagen, Glückseligkeit. PN: Teil eines so wichtigen Hauses wie der Bayerischen Staatsoper zu sein, ist bereits ein erfüllter Traum. Nicht einen Traum zu träumen, sondern den Traum zu leben ist mir wichtig.
Die Fragen stellte Ingrid Lughofer.
ALBERT HERRING BENJAMIN BRITTEN Di., 05.04.2016, Mi., 06.04.2016, Fr., 08.04.2016, Sa., 09.04.2016, Mo., 11.04.2016, Do., 14.04.2016, jeweils 19:00 Uhr (jeweils Preisgr. CE) Cuvilliés-Theater Preisgruppe CE: ab 26,94 € bis 51,58 € Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht
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SPIELPLAN – MÄRZ BIS MAI 2016
März
EXTRA
26 Di Die Entführung aus dem Serail MOZART
OPER
07 Mo Forschungsprojekt Bayerische Staatsoper 1933 – 1963, Ergebnisse II
28 Do Lucrezia Borgia DONIZETTI
01 Di Norma BELLINI
13 So Premierenmatinee zu Albert Herring
04 Fr Norma BELLINI 05 Sa Der fliegende Holländer WAGNER 06 So Un ballo in maschera VERDI Premiere
16 Mi Die unmögliche Enzyklopädie: „Gefühlsmessung“
29 Fr Boris Godunow MUSSORGSKY 30 Sa Die Entführung aus dem Serail MOZART BALLETT BallettFestwochen 03.04. bis 19.04.2016
U FT 09 Mi Un ballo in maschera eraAVERDI U SV ER KA
benAUzur Premiere 18 Fr Ballett extra: Proben KAU FT SV ER n gestern, Für die Kinder von heute und morgen Probenhaus, Platzl 7
10 Do Il trovatore VERDI
19 Sa Operndialog zu Un ballo in maschera
04 Mo Für die Kinder von gestern, heute und morgen BAUSCH
11 Fr Der fliegende Holländer WAGNER
20 So Operndialog zu Un ballo in maschera
05 Di Paquita PETIPA / RATMANSKY / DELDEVEZ / MINKUS
13 So Il trovatore VERDI
April
17 Do Il trovatore VERDI
OPER
ER KAU FT 19 Sa Un ballo in maschera chera VERDI AU SV
U FT 01 Fr Un ballo in maschera era AVERDI U SV ER KA
20 So Lohengrin WAGNER
02 Sa Turandot PUCCINI
08 Di Der fliegende Holländer WAGNER
FT SV ER KAU 23 Mi Un ballo in maschera heraAUVERDI
24 Do Lohengrin WAGNER
05 Di Albert Herring BRITTEN Premiere Cuvilliés-Theater 06 Mi Albert Herring BRITTEN Cuvilliés-Theater
26 Sa Turandot PUCCINI 27 So Lohengrin WAGNER
08 Fr Albert Herring BRITTEN Cuvilliés-Theater
28 Mo Un ballo in maschera VERDI
09 Sa Albert Herring BRITTEN Cuvilliés-Theater
30 Mi Turandot PUCCINI 31 Do Lohengrin WAGNER
11 Mo Albert Herring BRITTEN Cuvilliés-Theater
BALLETT 02 Mi Paquita PETIPA / RATMANSKY / DELDEVEZ / MINKUS 07 Mo Once Upon An Ever After / Choreartium KOHLER / MASSINE / TSCHAIKOWSKY / BRAHMS 12 Sa Once Upon An Ever After / Choreartium KOHLER / MASSINE / TSCHAIKOWSKY / BRAHMS
12 Di Manon Lescaut PUCCINI 13 Mi Elektra STRAUSS 14 Do Albert Herring BRITTEN Cuvilliés-Theater
15 Di 5. Akademiekonzert ertAUSV
U FT
ER KAU FT
09 Sa Le Corsaire PETIPA / LIŠKA / ADAM / DELIBES 10 So Matinee der Heinz-Bosl-Stiftung / Junior Company 10 So Once Upon An Ever After / Choreartium KOHLER / MASSINE / TSCHAIKOWSKY / BAHMS 12 Di Das Triadische Ballett / Le Sacre du printemps SCHLEMMER / BOHNER / WIGMAN / HESPOS / STRAWINSKY Prinzregententheater 13 Mi Model / Metric Dozen SIEGAL / HOESCH Muffathalle 14 Do Das Triadische Ballett / Le Sacre du printemps SCHLEMMER / BOHNER / WIGMAN / HESPOS / STRAWINSKY Prinzregententheater
16 Sa The Passenger SANDRONI / POP Prinzregententheater
18 Mo Manon Lescaut PUCCINI
24 So Lucrezia Borgia DONIZETTI 25 Mo Boris Godunow MUSSORGSKY
Schönste Aussichten, älter zu werden
münchen · berlin · konstanz www.tertianum.de
08 Fr Für die Kinder von gestern, heute und morgen BAUSCH
16 Sa Elektra STRAUSS
23 Sa Boris Godunow MUSSORGSKY
14 Mo 5. Akademiekonzertt AUSV ER KA
07 Do Terpsichore-Gala XII – Für Ivan Liška
15 Fr The Passenger SANDRONI / POP Prinzregententheater
22 Fr Elektra STRAUSS
07 Mo Passionskonzert Allerheiligen Hofkirche
06 Mi Die Kameliendame NEUMEIER / CHOPIN
15 Fr Manon Lescaut PUCCINI
20 Mi Lucrezia Borgia DONIZETTI
KONZERT
03 So Für die Kinder von gestern, heute und morgen BAUSCH Premiere
17 So Matinee der Heinz-Bosl-Stiftung / Junior Company 17 So Onegin CRANKO / TSCHAIKOWSKY 18 Mo The Passenger SANDRONI / POP Prinzregententheater 19 Di In the Night / Adam is / Sinfonie in C ROBBINS / BARTON / BALANCHINE / CHOPIN / MACDONALD / BIZET
SPIELPLAN / NACHGEFRAGT
KONZERT
Nachgefragt
03 So 5. Kammerkonzert Allerheiligen Hofkirche
Wie funktioniert es, dass die Tänzer in Turandot Schlittschuh laufen, aber den Boden nicht zerschneiden?
27 Mi Porträtkonzert Künstlerhaus 29 Fr 2. Kammerkonzert der Orchesterakademie Allerheiligen Hofkirche
Mai OPER 08 So Tosca PUCCINI BALLETT 03 Di La Bayadère BART / PETIPA / MINKUS 05 Do La Bayadère BART / PETIPA / MINKUS 07 Sa La Bayadère BART / PETIPA / MINKUS 10 Di Für die Kinder von gestern, heute und morgen BAUSCH EXTRA 08 So Premierenmatinee zu Die Meistersinger von Nürnberg Falls nicht anders angegeben, finden die Veranstaltungen im Nationaltheater und als Abendveranstaltung statt. Alle Preise inkl. System- und VVK-Gebühren zzgl. Bearbeitungs- und Versandgebühren bei Faxbestellungen. Weitere Informationen und Karten erhalten Sie in unserer Vorverkaufsstelle: SZ-ServiceZentrum Fürstenfelder Straße 7 80331 München Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 9:30 bis 18:00 Uhr Freitag und Samstag 9:30 bis 16:00 Uhr
Bei dem speziellen Boden in Turandot handelt es sich um POMPlatten (Polyoxymethylen), deren hohe Oberflächenhärte nur von wenigen Kunststoffen übertroffen wird. Aufgrund der hohen Härte und der glatten Oberfläche besitzt POM ein gutes Gleitreib- und Gleitverschleißverhalten, wodurch man darauf wie auf einer Eisfläche Schlittschuh laufen kann. Nachgefragt Die engelslogen-Rubrik mit Blick hinter die Kulissen. Haben auch Sie eine Frage an die Redaktion? Dann schreiben Sie uns an
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Oper
Klosterhof Le Cid, Jules Massenet
11. St. Galler Festspiele 24. Juni bis 8. Juli 2016 www.stgaller-festspiele.ch Tickets +41 (0)71 242 06 06
Tanz Konzert
Kathedrale Rosenkranz, Cathy Marston
El Cids Iberia
SERVICE / IMPRESSUM
Impressum
DIE SCHNELLSTEN TICKETS FÜR DIE OPERNFESTSPIELE IN MÜNCHEN:
Süddeutsche Zeitung GmbH Hultschiner Straße 8, D–81677 München Telefon +49 (0)89-2183-0 www.sz-tickets.de Registergericht: AG München HRB 73315 USt-IdNr.: DE 811158310 Texte Süddeutsche Zeitung GmbH: Andreja Ruppert Bayerische Staatsoper: Annette Baumann Gabriele Brousek Christoph Koch Bettina Wagner-Bergelt (Ballett) Design, Konzept und Realisierung Süddeutsche Zeitung GmbH in Zusammenarbeit mit: Bayerische Staatsoper und neophyten Gestaltung neophyten, Schellingstraße 36, D–80799 München www.neophyten.eu mit Tümmersdesign Fotos Titel: Maarten Vanden Abeele Seiten 4/5: Laurent Philippe Seiten 8, 10, 12 unten, 15, 16 / 17, 20, 21, 22, 23, 24 / 25, 27, 29: Wilfried Hösl Seiten 12 oben: Charles Tandy Seite 23 Nekoranec: Jadrán Šetlík Seite 18: Corrado Maria Falsini Seite 30: Daniel Stolle Druck pva, Druck und Medien-Dienstleistungen GmbH Industriestraße 15, D–76829 Landau/Pfalz Anzeigen Jürgen Maukner (verantwortlich) Anzeigenberatung Süddeutsche Zeitung: Ralph Neumann Telefon +49 (0)89-2183 8339 ralph.neumann@sueddeutsche.de Bayerische Staatsoper: Dr. Imogen Lenhart Telefon +49 (0)89-2185 1006 imogen.lenhart@staatsoper.de Textschluss: 10. Februar 2016
Der exklusive Kartenvorverkauf für die Opernfestspiele 2016 beginnt am Donnerstag, 24.03.2016 (Der offizielle Kartenvorverkauf beginnt am Samstag, 02.04.2016) Begrenztes Kontingent, keine Reservierung möglich, Verkauf solange Vorrat reicht.
DEN VORGEZOGENEN VORVERKAUF GIBT ES NUR BEI SÜDDEUTSCHE ZEITUNG TICKETS:
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Karten für alle Vorstellungen der Bayerischen Staatsoper, des Bayerischen Staatsballetts und des Bayerischen Staatsorchesters erhalten Sie bereits eine Woche vor dem offiziellen Schalterverkauf in unserer Verkaufsstelle. Kommen Sie doch persönlich vorbei: SZ-ServiceZentrum Kauf inger Fürstenfelder Straße 7 straß e 80331 München
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Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 9:30 bis 18:00 Uhr Freitag und Samstag 9:30 bis 16:00 Uhr
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Ausstattungspartner der Bayerischen Staatsoper
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SAALPLAN / OPERNRÄTSEL
NATIONALTHEATER Partiturplätze
Partiturplätze
Hörerplätze
Hörerplätze
Galerie
Galerie
3. Rang
3. Rang Mittelloge
2. Rang
2. Rang
ProszeniumsLoge
1. Rang
1. Rang
Balkon
Balkon
Parkett rechts
Parkett links Orchestersitze
Kategorie I
Kategorie II
Kategorie III
Kategorie IV
Kategorie I
Kategorie II
Kategorie III
Preisgruppe A
35,90 €
32,54 €
28,06 €
22,46 €
Preisgruppe G
80,70 €
32,54 €
61,66 €
47,10 €
Preisgruppe B
40,38 €
35,90 €
30,30 €
24,70 €
Preisgruppe H
100,86 €
35,90 €
72,86 €
58,30 €
Preisgruppe C
43,74 €
39,26 €
33,66 €
28,06 €
Preisgruppe I
114,30 €
39,26 €
84,06 €
65,02 €
Preisgruppe D
52,70 €
47,10 €
39,26 €
32,54 €
Preisgruppe K
150,14 €
47,10 €
108,70 €
85,18 €
Preisgruppe E
61,66 €
53,82 €
47,10 €
35,90 €
Preisgruppe L
184,86 €
53,82 €
133,34 €
104,22 €
Preisgruppe F
69,50 €
61,66 €
52,70 €
41,50 €
Preisgruppe M
218,46 €
61,66 €
161,34 €
133,34 €
Alle Preise inkl. System- und VVK-Gebühren zzgl. Bearbeitungs- und Versandgebühren bei Faxbestellungen.
DAS OPERN-RÄTSEL PREISFRAGE
Von wem stammt die Musik zu The Passenger?
IN
S
E
Wir gratulieren dem Gewinner unseres letzten Opernrätsels: K. Schlonsak (Lösung: Roald Amundsen)
S
Einsendeschluss: 10.03.16. Der Gewinn wird unter allen richtigen Einsendungen verlost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Anschrift: Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner Str. 8, 81677 München; Sitz der Gesellschaft: München; Registergericht: Amtsgericht München, HRB 73315; Geschäftsführer: Stefan Hilscher, Dr. Karl Ulrich.
HLU
SE
C
Beantworten Sie die Frage und gewinnen Sie zwei Tickets der Preiskategorie I für IL TROVATORE am Donnerstag, den 17. März 2016, 20:00 Uhr. Giuseppe Verdis Meister werk IL TROVATORE steht im März endlich wieder auf dem Spielplan der Bayerischen Staatsoper. Zwei Männer, die nicht wissen, dass sie Brüder sind, kämpfen um eine Frau. Sämtliche Ingredienzien von Verdis szenischem Reichtum treten dabei hervor: unheimliche Klangwelten, schroffe Kontraste, vokale Brillanz, opulente Tableaus. In der packenden Inszenierung von Regisseur Olivier Py leitet der italienische DES Dirigent Antonello Allemandi das Bayerische Staatsorchester. N Schicken Sie Ihre Lösung unter Angabe einer Rückrufnummer 10. per E-Mail an: opernraetsel@sz-tickets.de M ärz oder per Post an: Süddeutsche Zeitung Tickets, Stichwort: OPERNRÄTSEL, Hultschiner Straße 8, 81677 München 2016
Kategorie IV
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Ballettlexikon
GRAND JETÉ (Großer Sprung) in virtuoser Sprung, von einem Bein durch den Spagat auf das andere Bein. Der Absprung erfolgt beispielsweise mit dem linken Bein, das sich kraftvoll vom Boden abdrückt. Die Bewegung zielt gleichzeitig nach oben und nach vorne, beide Beine werden in der Luft im Spagat gestreckt. Die Landung erfolgt dann auf rechts.
E
30
n° 29
Die preisgekrönte Musikabteilung bei LUDWIG BECK - aktuell mit über 120.000 Titeln aus Klassik, Jazz, Weltmusik und Hörbüchern. Am Münchner Marienplatz.
Hélène Grimaud Water
Grigory Sokolov Schubert / Beethoven
Daniel Hope My Tribute to Yehudi Menuhin
Simone Kermes Love
Khatia Buniatishvili Kaleidoscope
Hélène Grimauds neues Konzeptalbum legt das Augenmerk auf das Thema „Wasser”. Neben den Werken des inspirierten Zeitgenossen Nitin Sawhney, dessen Schaffen Frau Grimaud besonders schätzt, stehen Kompositionen von Ravel, Berio, Janácˇ ek und Liszt, die die verschiedenen Erscheinungsformen des nassen Elements musikalisch variieren.
Grigory Sokolov wird in Fachkreisen gelegentlich als der bedeutendste lebende Pianist bezeichnet. Selbst wenn man darüber anderer Meinung sein sollte, kann man nicht umhin, seine geniale Phrasierungskunst, die seiner technischen Virtuosität in nichts nachsteht, vorbehaltlos zu bewundern. Ein pianistischer Glücksfall.
Das Multitalent Daniel Hope (neben seiner Karriere als Geiger schreibt er Bücher, moderiert Fernsehsendungen in mehreren Sprachen und produziert Konzertreihen) hatte das Glück, schon als Kind Schüler des großen Yehudi Menuhin zu sein, den er zum 100. Geburtstag unter Mitwirkung zahlreicher MusikerFreunde mit einer Hommage ehrt.
Die ECHO-Preisträgerin Simone Kermes lässt sich mit ihrem neuen Album ganz auf die barocken Erlebenswelten der Liebe ein. Von Purcell über Monteverdi, Cesti, Strozzi und viele andere erforscht sie mit Enrico Casazza und seiner „La Magnifica Comunità” ein weites Spektrum amouröser Gefühlskapriolen bis hin zu heroischem Verzicht und tödlichem Liebesschmerz.
Die unkonventionelle Pianistin, die auch schon auf einer CD der erfolgreichen Pop-Formation „Coldplay” mitwirkte, nimmt auf „Kaleidoscope” die Herausforderung an, Orchesterwerke von Mussorgsky, Stravinsky und Ravel auf dem Klavier zu interpretieren, ohne etwas von ihrer schillernden Farbigkeit vermissen zu lassen.
CD € 17,95 Deluxe-Version € 19,95
DG 4795426
DG 4795305
CD € 17,95
CD € 17,95 VÖ: 04.03.2016
Sony Classical 88875170032
800 Jahre Dresdner Knabenchor Lieder aus 8 Jahrhunderten
Martin Fröst Roots The Royal Stockholm Philharmonic Orchestra
Ludwig van Beethoven Symphonies 4 & 5 Harnoncourt / Concentus Musicus Wien
Giuseppe Verdi La forza del destino Kaufmann / Harteros / Fisch / Bayerische Staatsoper
Frédéric Chopin Piano Concerto No. 1 Sokolov / Rowicki / Münchner Philharmoniker
Längst hat sich der Schwede Martin Fröst im Olymp der zeitgenössischen Klarinettisten einen Spitzenplatz gesichert. Sein Debut-Album bei Sony verspricht die Auseinandersetzung mit einzigartigen Werken der abendländischen Musikgeschichte, von der Gregorianik bis zur Moderne.
Eine große Dirigentenlaufbahn neigt sich dem Ende zu. Nikolaus Harnoncourt, der einst als Pionier der Originalklangbewegung galt, zieht sich aus dem aktiven Musikerleben zurück und beschert mit dem Concentus Musicus Wien seiner großen Fangemeinde zum Abschied eine bestechende Neueinspielung von Beethovens 4. und 5. Sinfonie.
Mit dieser Produktion der Bayerischen Staatsoper, unter dem erfahrenen Asher Fisch, bewies Jonas Kaufmann im Dezember 2013 wieder und fast schon wie selbstverständlich, welch ein herausragender Sängerdarsteller er ist. Anja Harteros ist eine Leonora, die mit vokaler Leidenschaft und darstellerischem Charisma Kaufmanns Intensität ideal ergänzt.
Aus dem Jahr 1978 stammt diese in der Reihe „Rediscovered” erschienene Aufnahme des genialen Grigory Sokolov, der damals mit den Münchner Philharmonikern unter Witold Rowicki eine lyrische und traumschöne Version des ChopinKonzerts erklingen ließ.
Sony Classical 88875065292
Sony Classical 88875136452
Sony Classical 888751606593
Eurodisc / Sony 88875199111
DG 4793426
Einer der bedeutendsten Knabenchöre Deutschlands blickt auf seine traditionsreiche 800-jährige Geschichte zurück. Die 128 Kruzianer, aus denen so berühmte Sänger wie Theo Adam, Olaf Bär und Peter Schreier hervorgegangen sind, präsentieren zum großartigen Jubiläum ein Kaleidoskop ihres abwechslungsreichen Repertoires.
Edel 0300738BC
CD € 17,95
Bestell-Service für CDs/DVDs: musik@ludwigbeck.de LUDWIG BECK Marienplatz 11 • 80331 München Preise gültig bis 31.03.2016
Sony Classical 88875111382
2 CDs € 23,95
CD € 17,95
CD € 17,95
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2 DVDs € 23,95
CD € 17,95
CD € 17,95
ECHO AUSGEZEICHNET
DIE KUNST IST ES, DIE DINGE AUCH MAL ANDERS ZU SEHEN
Fachübergreifendes Denken und interdisziplinäre Zusammenarbeit in den Bereichen Rechtsberatung, Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Family Office charakterisieren den Beratungsansatz der Münchner Kanzlei am Siegestor.
PETERS, SCHÖNBERGER & PARTNER RECHTSANWÄLTE WIRTSCHAFTSPRÜFER STEUERBERATER
Schackstraße 2, 80539 München Tel.: +49 89 38172- 0 psp@psp.eu, www.psp.eu
Als Mitglied des Classic Circle unterstützt PSP seit 2005 die Bayerische Staatsoper.