engelsloge No. 34 | 05/2017

Page 1

n°34

Mai – Juli 2017

Oper Ballett Konzerte Liederabende Festspiel-Werkstatt Oper für alle


DIRIGENT.

Editorial / InHalt

Inhalt

Liebe Leserinnen und Leser,

k

ennen Sie Franz Schrekers Oper Die Gezeichneten? Der von den Nazis verfemte Komponist und sein Schaffen werden immer noch als Rarität gehandelt. Dabei genoss der österreichische Künstler zu Beginn des 20. Jahrhunderts größte Achtung. Zeitweilig öfter gespielt als Richard Strauss, rangierte er in der Bedeutung gleich hinter Richard Wagner.

DER BMW 7er MIT GESTIKSTEUERUNG. DER ANSPRUCH VON MORGEN.

Gut hundert Jahre nach der Erstaufführung an der Bayerischen Staatsoper erleben Die Gezeichneten am 1. Juli ihre Neuinsze­ nierung im Rahmen der Münchner Opernfestspiele. Ich freue mich, dass wir Ihnen dieses Werk vorstellen können.

Münchner Opernfestspiele 2017 ····

Oper

4 Zwischen Klang und Wirklichkeit Franz Schrekers Die Gezeichneten – Festspielpremiere am 1. Juli ····

Oper / Konzert

10 MÜNCHNER GLÜCK Kirill Petrenko bei den Opernfestspielen 2017 ····

Unsere zweite Opernpremiere findet im Prinzregententheater statt: Oberon, König der Elfen von Carl Maria von Weber. Über den Regisseur dieser Produktion, Nikolaus Habjan, einen passionier­ ten Puppenspieler, erfahren Sie mehr in unserer Rubrik Gut ge­ fragt.

n° 34

GUT GEFRAGT

14 Nikolaus Habjan ····

STECKBRIEF

16 Les Contes d'Hoffmann ····

HIGHLIGHTS

18 HÖHEPUNKTE während der Festspiele Zu einem integralen Bestandteil der Opernfestspiele hat sich die Festspiel-Werkstatt entwickelt. Sie präsentiert in diesem Jahr wieder Experimentelles und Unerwartetes, erweitert unser ­Angebot aber auch um eine neue Spielstätte, den Postpalast an der Hackerbrücke.

····

····

An vertrautem Ort, nämlich im Freien, findet Oper für alle statt – unsere wunderbare Münchner Festspieltradition dank BMW München. Neben einem Open-Air-Konzert bieten wir dieses Jahr die Live-Übertragung des neuen Tannhäuser. Die musikalische Leitung hat General­musikdirektor Kirill Petrenko, über dessen weitere Dirigate bei den Festspielen wir Sie in dieser engelsloge ausführlich informieren.

Ballett

20 Einmal ganz nach oben, bitte Dustin Klein über seine erste Arbeit für die Ballettreihe Junge Choreographen Extra

24 Liebe sticht Mythos Das Programm der diesjährigen Festspiel-Werkstatt ····

Service

26 SPIELPLAN Mai – Juni / SPIELPLAN Opernfestspiele ····

UNSER Festspiel-TIPP

27 Oper für alle /OPERNRäTSEL Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und spannende Festspiele

28 SERVICE / Impressum 29 SAALPLaN  ····

Nikolaus Bachler Intendant der Bayerischen Staatsoper engelsloge_1-3_SEITE_04-2017.pdf

1

31.03.17

Letzte Seite

30 Opernlexikon 11:56

C

M

Y

CM

MY

CY

CMY

K

Freude am Fahren

Abbildung zeigt Sonderausstattungen.

RIEDEL GLAS KUFSTEIN WERKSBESICHTIGUNG • SHOP • OUTLET SHOP & OUTLET Mo - Fr 09:00 - 18:00 Uhr Sa 09:00 - 17:00 Uhr WERKSBESICHTIGUNG Mo - Fr 09:00 - 12:00 Uhr 13:00 - 16:00 Uhr Weissachstraße 28 · 6330 Kufstein Tel.: +43 (0)5372 - 64896-901 · shopkufstein@riedel.com


OPER

Zwischen Klang und Wirklichkeit In seinen Opern spiegelt sich der Einfluss der Psychoanalyse, Franz Schreker selbst blieb zeitlebens ein Zerrissener. Mit der Neuproduktion Die Gezeichneten würdigen die Münchner Opernfestspiele einen Künstler, der einst zu den wichtigsten und meistgespielten deutschsprachigen Komponisten zählte. Eine Einordnung von Person und Werk durch Stephan Kohler.

Der Fall Schreker Nicht Formen, nicht Themen, nicht Botschaften standen am An­ fang von Franz Schrekers musiktheatralischem Denken, sondern seltsame, fremde „Klänge“. Wie er selbst bekannte, waren es stets unbewusste Klangvorstellungen, die ihn nach einem lite­ rarischen Formgefäß suchen ließen, in das er sie einfließen ­lassen konnte: „‚Nur‘ ein Klang – ‚nur‘ Klänge! Wüssten die Nörgler, wel­ che Ausdrucksmöglichkeiten ein Klang […] in sich bergen kann!“ Wer war dieser heute ein wenig ins Abseits geratene fast schon manische Klangsucher? Aus den widersprüchlichsten S­ tilblüten über sein bereits zu Lebzeiten schwankendes Charakterbild pub­ lizierte der Komponist der einstigen Erfolgsoper Der ferne Klang die folgende groteske Textmontage: „Ich bin Impressionist, Ex­ pressionist, Internationalist, Futurist, musikalischer Verist; Jude und durch die Macht des Judentums emporgekommen, Christ und von einer katholischen Clique ‚gemacht‘ worden. […] Ich habe keine Spur von Melodie, bin Melodiker von reinstem Geblüt, als Harmoniker aber anämisch, pervers, trotzdem ein Vollblutmusi­ ker! […] Meine Musik ist ein Meer voll Wohllaut, eine gräuliche Häu­ fung von Kakophonien, ein grandioses Dokument des Unter­ gangs unserer Kultur: Ich bin auf jeden Fall ‚ein Fall‘!“ Der Autor dieser selbstironischen „Fall-Studie“ war der aus heu­tiger Sicht

wohl wichtigste Vertreter einer kurzen musikgeschichtlichen Epi­ sode zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Damals haben Kompo­ nisten wie Erich Wolfgang ­Korngold, Alexander Zemlinsky und Franz Schreker die äußerlich glänzende Oberflächenstruktur ­ihrer ­Musik einer bewusst analytischen Lesart preisgegeben – womit insbesondere Schrekers Hauptwerken Der ferne Klang und Die Gezeichneten der Rang ­eines Gegenentwurfs zu den Bühnen­ werken der „Wiener Schule“ zukam.

Verdammt zu jagen Was schon für Der ferne Klang galt, gilt auch für Die Gezeich­ neten: In der emotional ausgereizten Handlung und der erotisch doppelbödigen Gefühlsskala der Musik spiegelt sich die nicht im­ mer normgerechte biographische Situation des Komponisten, die dieser ungeniert in seinen Erinnerungen preisgab: „Immerzu ver­ liebt, verlobt, und beides abwechselnd. Damit zusammenhängend: Halbheiten, Depressionen, Entwicklung, Lebensdurst, nicht immer die beste Gesellschaft. […] Ein Greifen und Haschen nach fliehen­ den Dingen, immer voll Glauben, und immer aufs Neue verdammt zu jagen, zu suchen und nichts zu finden: Frühlingssehnen.“ Von diesen lebenslangen Sehnsüchten künden zahlreiche Stileigen­ tümlichkeiten Schrekers, vor allem sein permanentes Schwanken

Unter den Nationalsozialisten als entartet verschrien, geriet die Musik Franz Schrekers in Vergessenheit, wurde aber in den letzten Jahrzehnten wiederentdeckt.

4

n° 34

5


›››

OPER

zwischen kammermusikalischer Intimität und raffiniertester Opu­ lenz, wie es auch für Die Gezeichneten typisch ist. Dass die Klang­ pracht der Par­titur mit einer bisher „unerhörten“ Fülle an Farben ein bisweilen bewusst narkotisierendes Spiel treibt, stand schon in Julius Kapps Besprechung der Frankfurter Uraufführung von 1918: „Schrekers aus glühender Sehnsucht nach e­ iner sinnenfreu­ digen phantastischen Traumwelt geborenen ­Visionen […] drängen nicht zu plastischer Gestaltung in scharf umrissenen Themen, sondern bleiben wie eingetaucht in das Dämmerlicht des Unbe­ wussten, des triebhaften Gefühls, und l­ ösen sich in verschwimmen­ des Farbenspiel, in Stimmungsreflexe auf.“

Generation Freud Woher kam dieses Nirwana des musikalischen Nirgendwo und Überall? Das geistige Klima, dem Schrekers Libretti entstammten, war das des Wiener Fin-de-siècle. Der Generationsgenosse von Sigmund Freud, Arthur Schnitzler und Gustav Klimt behandelte in einer Mischung aus Märchenphantastik und Milieurealismus das fast schon obsessiv wiederkehrende, immer gleiche Thema des unauflösbaren Gegensatzes zwischen Klang und Wirklichkeit, Kunst und Leben, Geschlecht und Charakter. In Anlehnung an Otto Weiningers gleichnamige Schrift von 1904 unterstreicht das Gegensatzpaar Geschlecht und Charakter Schrekers Traum von einer gleichsam übersinnlichen Sinnlichkeit, wie sie Eichendorffs Metapher von „der buhlenden Wogen farbig klingendem Schlund“ beschreibt. Zwar steht bei Schreker der romantische Glaube an die übersinnliche Macht der Töne meist noch recht unvermittelt neben der orgiastischen Utopie entfesselter Sinnlichkeit; den­ noch zielt alles darauf ab, das Unvereinbare zu vereinen, „das

Schäumen des absoluten Geistes“ – wie Adorno es formulierte – „in eins zu setzen mit dem verpönten Materialismus aus kolorier­ ten Zehnpfennig-Heften“, kurz: dem von Schreker beschworenen „fernen“ Klang zu Nähe zu verhelfen.

Der Gezeichnete Mit Die Gezeichneten schuf Schreker virtuos spiegelbildliche und damit letztlich narzisstische Ikonen eines psychologisierenden Musiktheaters, das sich unmittelbar an aktuelle Strömungen der zeitgenössischen Literatur wie Naturalismus, Expressionismus und Symbolismus anschloss. Die nahezu beispiellose psycholo­ gische Differenziertheit der Personencharakterisierungen der Oper und die symbolistische Vieldeutigkeit des von Schreker selbst verfassten Librettos übertrafen den zeitgenössischen Pu­ blikumsgeschmack allerdings ebenso, wie die schillernden Klang­ bilder seines außerordentlich dichten und farbigen Orchester­ satzes eine Idee von Instrumentationskunst entwarfen, die über das damals Realisier- und Wahrnehmbare weit hinausging. Die nach der Katastrophe des Ersten Weltkriegs einsetzenden musi­ kalischen Entwicklungen – der Siegeszug der „Neuen Sachlich­ keit“ Strawinskys und Hindemiths, der Erfolg von Kurt Weills „Song-Opern“, der sarkastisch-burleske Revuestil der „Groupe des Six“ – unterschieden sich in so hohem Maß von Schrekers Grund­ überzeugungen, dass seine Musiksprache zusehends als unzeit­ gemäß empfunden werden musste. Insofern verwundert es ­wenig, dass seinem an der Ästhetik des Fin-de-Siècle festhal­ tenden Spätwerk letztlich die Anerkennung versagt blieb und Schreker als ein in mehrfacher Hinsicht „Gezeichneter“ in die Musik­ge­schich­te des 20. Jahrhunderts einging.

l ung d n a Die H

ohne Liebe und erotische o Salvago zu einem Leben ian Alv sich t sieh llt ste ußerlich ent die Er­schaffung einer e Energie ver wendet er auf sein All . mt dam ver ng Erfüllu ion: die Insel Elysium. chen Welt nach seiner Vis stli kün h leic nng we , ten per fek sei Leitspruch „Die Schönheit e Kehrseite: Von Alvianos ein och g jed äßi hat elm pie reg Uto Die schöne der Stadt Genua führt die männliche Elite ent t, utig sein m er­ und n“ zen rke set Sta e Beute des o will dem ein End sie zu vergewaltigen. Alvian dt­obersten, junge Frauen hierhin, um Carlot ta, Tochter des Sta Als n. che ma lich äng zug it hhe die Hoffnung auf ein Werk der ganzen Mensc zu sitzen, weckt sie in ihm l del Mo t trä Por ein für ebenso zur Ka­tastrophe Alviano einlädt, ihr der beiden gerät jedoch ung egn Beg Die ck. Glü es ganz persönlich ms. wie die Öffnung des Elysiu reker die Beschreibung der Renaissance wagt Franz Sch en isch ien Wesen ital der and Im Gew so auf die Suche nach dem Künstlers und begibt sich es ein und ät ten ntit olu Ide Abs xen ple dem h kom eben nac mel zwischen geistigem Str und t ach Allm von en menschlicher Natur im Tau ühl f en den Ge­ e Gratwanderung zwisch instink tiver Begierde, ein Erbärmlichkeit.

6

n° 34

Kussmann Sacher

Ä

ED IT ION 14

STEFAN F. HÖGLMAIER / MÜNCHEN THOMAS KRÖGER ARCHITEKT / BERLIN

24 NEUBAU-EIGENTUMSWOHNUNGEN VON 55 – 330 QM IN MÜNCHEN DIREKT AN DER ISAR, IM GÄRTNERPLATZVIERTEL

kontakt@euroboden.de 089. 20 20 421 20 Termine im Showroom nach Vereinbarung

Euroboden Architekturkultur www.euroboden.de


›››

OPER

Leading Te am und Sänger Catherine Nagle­stad Die in Kalifornien geborene Sopranistin Catherine Nagle­stad studierte Gesang in San Francisco, Rom, Mailand und New York. Ihr Repertoire umfasst u. a. sowohl die Titelpar­ tien in Madama Butterfly, Norma, Tosca, Manon Lescaut und Salome, als auch Konstanze (Die Entführung aus dem Serail), Elisabetta (Don Carlos), Minnie (La fanciulla del West), Elsa (Lohengrin) und Brünnhilde (Siegfried). Sie sang bereits an so renommierten Opernhäu­ sern wie der Wiener Staatsoper, der Deutschen Oper Berlin, der Opéra National de Paris, am Teatro Real in Madrid, am Opernhaus Zürich und dem Royal Opera House Covent Garden in London. 2006 wurde sie zur Stuttgarter Kammersängerin ernannt. An der Bayerischen Staatsoper war sie bereits als Brünnhilde, Senta (Der fliegende Holländer) und in der Titelpartie von Tosca zu erleben. Die Partie der Carlotta Nardi, Tochter des Stadtobersten, ist für sie ein Rollendebüt.

PRE VIEW #3

Christopher Maltman

für die engagiert sich schon immer t Ingo Metzmacher (rec hts) tsoper . zuhö ren können: Dirigen an der Bayerischen Staa t Debü sein ten Zusammenarbeiten heiSSt chne Gezei und gibt mit Schrekers Die tion . 20. und 21. Jahrhunderts en Regisseuren seiner Genera t zu den renommiertest Krzysz tof Warlikowski zähl

8

Musik des

Krzysztof Warlikowski

Ingo Metzmacher

Krzysztof Warlikowski inszenierte an der Bayerischen Staatsoper bereits Eugen Onegin sowie zuletzt die gefeierte Produktion von Die Frau ohne Schatten, ein Werk übrigens, das quasi zeitgleich zu Schrekers Die Gezeichneten komponiert und ur­aufgeführt wurde und unmittelbar nach der Premiere von Die Gezeichneten unter der Leitung von Kirill Petrenko gezeigt wird. Seine Inszenierung Die Gezeichneten wird die Geschichte zweier Außenseiter erzäh­ len, die nach dem Absoluten suchen, nach der Perfektion einer Idee, dem Paradies auf Erden. Alviano in der Künstlichkeit seines Elysiums, Carlotta in der absoluten ­Liebe. Nach seinem Regie­ studium an der Krakauer Theaterhochschule assistierte Krzy­ sztof Warlikowski Peter Brook, Krystian Lupa und Giorgio Streh­ ler und schuf erste Regiearbeiten in Krakau, Stuttgart, Hannover und Amsterdam. Mit seinen am Theater TR Warszawa entstan­ denen Inszenierungen von Stücken Shakespeares, Euripides, ­Sarah ­Kanes, Hanoch Levins sowie von Tony Kushners Angels in America wurde er schnell über Polens Grenzen hinaus zu einem der meistbeachteten Regisseure seiner Generation. Seit 2008 ist er Künstlerischer Leiter des Nowy Teatr in Warschau. Er insze­ nierte u. a. Don Carlo, Wozzeck und Pendereckis Ubu Rex an der Warschauer Staatsoper, Glucks Iphigénie en Tau­ride, Janáčeks Die Sache Makropulos, Szymanowskis Król Roger, Wagners Parsi­ fal und den ­Doppelabend Herzog Blaubarts Burg / Die mensch­ liche Stimme (Béla Bartók/Francis Poulenc) an der Opéra National de Paris, Médée, Macbeth, Lulu und Don Giovanni am Théâtre La Monnaie in Brüssel sowie Alceste und Poppea et Nerone am Teatro Real Madrid.

Der Dirigent Ingo Metzmacher fand seine erste künstlerische Heimat nach dem Studium beim ­Ensemble Modern sowie an der Oper Frankfurt bei ­Michael Gielen. Von 1997 bis 2005 war er Generalmu­sikdirektor der Hamburgischen Staatsoper, danach Chefdirigent an der Niederländischen Nationaloper in Amster­ dam. Von 2007 bis 2010 stand er dem Deutschen Symphonie-­ Orchester Berlin als Chefdirigent und künstlerischer Leiter vor. In den letzten Jahren trat er regelmäßig bei den Salzburger Fest­ spielen auf. An all seinen Stationen setzte sich Ingo Metzmacher stark für die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts ein, dirigierte Werke von Olivier Messiaen, Hans Werner Henze, Luigi Nono, Bernd Alois Zimmermann, Wolfgang Rihm und Harrison Birth­ wistle. Darüber hinaus leitete er den Ring des Nibelungen an der Genfer Oper und stand am Royal Opera House Covent Garden, am Opernhaus Zürich, an der Mailänder Scala sowie an der Wiener und Berliner Staatsoper am Pult. Zudem gab er zahlreiche Kon­ zerte mit führenden Orchestern, darunter die Wiener, Berliner und Münchner Philharmoniker. Mit Beginn des Jahres 2016 über­ nahm er die Intendanz der Kunstfestspiele Herrenhausen. Die Opern Franz S­ chrekers sind ihm bereits vertraut, so übernahm er 1988 am Brüsseler Opern­haus kurzfristig die Premiere einer Neuproduktion von Der ferne Klang und dirigierte Die Gezeich­ neten an der Niederländischen Nationaloper. Mit der Münchner Neu­produktion dieses Werkes gibt er sein Debüt an der Bayeri­ schen Staatsoper.

Der Bariton Christopher Maltman studierte Gesang an der Royal Academy of Music in London. Er ist regelmäßiger Gast an den Opernhäusern von London, New York, Paris, Wien, Zürich, Amsterdam und Berlin sowie beim Glyndebourne Festival und den Salz­ burger Festspielen. Zu seinem breiten Repertoire zählen zudem Partien wie Il Conte di Almaviva (Le nozze di Figaro), Papageno (Die Zauberflöte), Alfonso und Guglielmo (Così fan tutte), Marcello (La bohème), Albert (Werther), Dandini (La Cenerentola), Sid (Albert Herring) und Prospero (The Tempest) sowie die Titelpartien in Il barbiere di Siviglia, Eugen Onegin, Wozzeck, Billy Budd und in Harrison Birtwistles Gawain. In der Neuproduktion von Die Gezeichneten gibt er mit dem schönen, liebeshung­rigen Gegenspieler Alvianos, Graf Andrea Vitellozzo Tamare, ein Rollendebüt. Der teilt nicht wenige Facetten mit Mozarts Don Giovanni, einer Rolle, mit der Maltman bereits an zahlreichen renommierten Bühnen in Erscheinung trat.

John Daszak Mit der Figur des verkrüppelten Alviano Salvago gibt auch John Daszak ein Rollendebüt, der an der Bayerischen Staatsoper bereits in einer sehr ähnlich angelegten Rolle, der Titelpartie in Der Zwerg von Schrekers Zeitgenossen und Freund Alexander Zemlinsky zu erleben war. Der Tenor studierte Gesang in London, Manchester und Ancona. Sein breitgefächertes Repertoire reicht von Gustavo (Un ballo in maschera), Loge (Das ­Rheingold), Siegfried (Die Götterdämmerung) und Pinkerton (Madama Butterfly) über Steva (Jenůfa) und Tambourmajor (Wozzeck) bis hin zu Jack (Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny), Sergej (Lady Macbeth von Mzensk), der ­Titelrolle in Peter Grimes und der Rolle des Aussätzigen in Olivier Messiaens Saint François d‘Assise. Gastengagements führten Daszak u. a. an das Teatro alla Scala in Mailand, die Metropolitan Opera in New York, die Staatsopern Berlin, Hamburg und Wien, das Royal Opera House Covent Garden in London, die Opéra national de Paris sowie zu den Festivals von Glyndebourne und Bregenz. An der Bayerischen Staatsoper ist er ein regelmäßiger Gast und war in dieser Spielzeit ­bereits als Knusperhexe (Hänsel und Gretel) und als Robert Falcon Scott in Miroslav Srnkas South Pole zu erleben.

neubau-eiGenTuMSwohnunGen iM MünChner villenvierTel herzoGpark

„Nahe dem Englischen Garten, im urbanen Teil des Herzogparks und umsäumt von noblen Gründerzeitanwesen, entsteht ein architektonisches Unikat, das den einmaligen Charme dieses Ortes neu erlebbar werden lässt.“

Euroboden Architekturkultur www.euroboden.de

DIE GEZEICHNETEN FRANZ SCHREKER Sa., 01.07.2017, 19:00 Uhr (Premiere, Preisgr. M, auch im Live-Stream) Di., 04.07.2017, Fr., 07.07.2017, Di., 11.07.2017, jeweils 19:00 Uhr (jeweils Preisgr. L) Nationaltheater Preisgruppe L: ab, 104,22 € bis 184,86 € Preisgruppe M: ab 133,34 € bis 218,46 € Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

n° 34

DaviD ChipperfielD / lonDon STefan f. hÖGlMaier / MünChen

9


OPER / Konzert

MÜNCHNER GLÜCK Als Person sympathisch-zurückhaltend, als Dirigent eine Sensation: Kirill Petrenko. Das P ­ ublikum der Festspiele erlebt den Generalmusikdirektor mit Opern von Wagner, Strauss und Schostakowitsch. Und dann gilt es noch, einen Geburtstag zu feiern – mit einem Konzert, versteht sich.

S

eit Kirill Petrenko im Sommer 2015 zum vorerst letzten Mal bei den Bayreuther Festspielen Wagners Ring des Nibelungen dirigiert hat, ist der Juli seinem Stammhaus vorbehalten. So kommt das Publikum der Münchner Opernfest­ spiele heuer wieder in den Genuss einer ganzen Reihe von Vorstellungen, die vom Generalmusikdirektor einstudiert und geleitet werden – und darf sich im Stillen ein wenig des Privilegs freuen, dass dieser Dirigent, der landauf, landab von der Presse gerne als öffentlichkeitsscheu, zurückgezogen oder gar wortkarg beschrieben wird, an der Bayerischen Staatsoper ausgesprochen aktiv und präsent ist.

Vor bald vier Jahren hat Kirill Petrenko sein Amt in München angetreten. Seine erste Neuproduktion galt einem der Hausgötter der Staatsoper, Richard Strauss, dessen Oper Die Frau ohne Schatten auch aus Anlass des Nationaltheater-Jubiläums wieder auf den Spielplan kam. 50 Jahre zuvor war das im Krieg zerstörte Haus mit diesem Stück wie­ dereröffnet worden. Die Inszenierung von Krzystof Warlikowski näherte sich den Figu­ ren und der Handlung mit einem reichen Schatz an Gedanken, Bildern und Erinnerungen – ein eindringliches Theatererlebnis von intellektueller Tiefe und visueller Kraft. Gleich­ zeitig hörten die Besucher auch besonders auf die Klänge aus dem Orchestergraben, und manch ein Kritiker wurde von der Begeisterung mitgerissen: „Das Bayerische Staats­ orchester übertrifft sich selbst. (…) Dass dieser Generalmusikdirektor ein Glücksfall ist für München, wurde vom Publikum bemerkt und quittiert, mit nicht enden wollendem Applaus.“ (Eleonore Büning in der FAZ) Christian Merlin vom französischen Figaro be­ schrieb die Vielfalt an Nuancen: „Kirill Petrenko entlockt seinem Orchester eine unglaub­ liche Palette an Klangfarben, wechselt blitzschnell von zartester Weichheit hin zu eben­ so überraschenden wie perfekt ausbalancierten Ausbrüchen.“ Zweimal ist diese Aufführung in den Festspielen nun wieder zu erleben.

Seit 2013 leitet Kirill Petrenko das Bayerische Staatsorchester – eine von Beginn an erfolgreiche und beglückende Liaison.

10

n° 34

11


›››

Oper

In die Zeit der Festspiele fällt auch ein Jubiläum: Die Orchesterakademie des Bayerischen Staatsorchesters blickt in diesem Sommer auf ihr 15-jähriges Bestehen zurück. In dem auf zwei Jahre angelegten Programm werden junge Musikerinnen und Musiker in allen möglichen Aspekten auf die Arbeit in einem großen Opernorchester vorbereitet, und viele der Teilnehmer haben inzwischen ihren Weg in bedeutende Orchester – nicht zu­ letzt ins Staatsorchester selbst – gefunden. Am 16. Juli dirigiert Generalmusikdirektor Kirill Petrenko erstmals das Festspiel-Konzert der Orchesterakademie im Prinzregen­ tentheater. Für dieses Konzert hat der dänische Komponist Hans Abrahamsen Two Inger Christensen Songs geschrieben, zwei Lieder für Sopran und Ensemble auf Texte der ei­ genwilligen Dichterin. Das kostbare Werk steht im Zusammenhang mit Abrahamsens Werkzyklus ums Thema „Schnee“. Außerdem umfasst das Programm verschiedene En­ semblestücke überwiegend aus dem frühen und mittleren 20. Jahrhundert, darunter die selten zu hörende Schauspielmusik zu Shakespeares Viel Lärm um Nichts von Erich Wolfgang Korngold und die wilde Kammermusik Nr. 1 des jungen Paul Hindemith. Durch sein Engagement für den Nachwuchs will Kirill Petrenko dazu beitragen, dass auch wei­ terhin im Bayerischen Staatsorchester einige der besten Musiker versammelt sind, die gemeinsam das erreichen, was Carlos Kleiber einmal so ausgedrückt hat: „Für jene, die auf Lebendigkeit hören können, haben wir hier Sachen drin, die spielt kein Orchester so lustvoll und frech oder so beseelt wie dieses Orchester.“ Bernhard Neuhoff, Redaktions­ leiter Klassik beim Bayerischen Rundfunk schrieb in der Berliner Morgenpost: „An guten Abenden, und die sind die Regel, nicht die Ausnahme, bietet Petrenko von beidem mehr als die meisten seiner Kollegen: mehr Klarheit und mehr Emotion, mehr Hirn und mehr Herz.

Opern, die Kirill Petrenko während der ­Festspiele dirigiert: Richard Strauss, Die Frau ohne Schatten (oben); Dmitri Schostakowitsch, Lady Macbeth von Mzensk (unten links); Richard Wagner, Tannhäuser (Probenfoto)

Für einen Abend kehrt Kirill Petrenkos erste Premiere der aktuellen Spielzeit zurück: Schostakowitschs Lady Macbeth von Mzensk. Mit diesem Stück hat er einst am Meininger Theater debütiert, und in der Zusammenarbeit mit Harry Kupfer ist für ihn ein Wunsch in Erfüllung gegangen. Bei den Proben hat Kirill Petrenko seine Gedanken über diesen großen Regisseur formuliert: „Erstmals bin ich Harry Kupfer an der Volksoper Wien be­ gegnet, als er Boris Godunow inszeniert hat: Da war ich Assistent von Bertrand de Billy. An der Komischen Oper habe ich ihn knapp verpasst, aber natürlich viele seiner Produk­ tionen dirigiert. Schon damals hat mich die Kraft seiner politischen Aussage, die alle seine Inszenierungen prägt, sein Plädoyer für die Unterdrückten, seine Fähigkeit, innere Gefühle in äußere Vorgänge zu übersetzen und den Gedanken einen Körper zu verleihen, beeindruckt. Harry Kupfer ist ein Vorbild für jeden Künstler, der im engen Korsett einer Theaterbühne etwas erreichen will.“ Nun wird Schostakowitschs packendes Drama über eine Frau, die sich ihr Leben in Freiheit erkämpfen muss und zu den falschen Mitteln greift, in der Premierenbesetzung wieder auf die Bühne gebracht.

Mit Spannung erwarteter Tannhäuser Außerdem spielt natürlich Wagners Tannhäuser eine Rolle, in der Regie des italienischen Künstlers Romeo Castellucci, der in München schon verschiedene Projekte verwirklicht hat, im Mai aber erstmals an der Bayerischen Staatsoper eine Oper inszeniert. Und auch für Kirill Petrenko ist es eine Premiere, denn Tannhäuser hat er zuvor noch nie dirigiert. Also eine auch von ihm mit Spannung erwartete Produktion. „Wagner spielt in meinem bisherigen Berufsleben eine herausragende Rolle, und seine Musik liegt mir sehr am Herzen. Schon mein erstes Engagement als Dirigent hing unmittelbar mit seinem Schaf­ fen zusammen: Als ich 1999 am Meininger Theater anfing, war meine ­wichtigste Aufga­ be, den Ring des Nibelungen einzustudieren, der zwei Jahre später an vier aufeinander­ folgenden Abenden Premiere hatte – so wie es von Wagner bei der Uraufführung in Bayreuth geplant gewesen war. Inzwischen ist viel Zeit vergangen. Ich durfte manch andere Oper von Wagner dirigieren und den Ring sogar in Bayreuth selbst. An der Baye­ rischen Staatsoper haben wir neben mehreren Ring-Zyklen auch Die Meis­tersinger von Nürnberg gespielt“. Mit Sängern wie Anja Harteros, Klaus Florian Vogt, Christian Gerha­ her, Elena Pankratova und Georg Zeppenfeld sind vokal und ­darstellerisch jedenfalls die besten Voraussetzungen für eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit der Oper ge­ schaffen. 12

KIRILL PETRENKO & DIE ORCHESTERAKADEMIE DES BAYERISCHEN STAATSORCHESters DEBUSSY, HINDEMITH, KORNGOLD So., 16.07.2017, 20:00 Uhr (Preisgr. PF) Prinzregententheater Preisgruppe PF: ab 20,22 € bis 47,10 € DIE FRAU OHNE SCHATTEN RICHARD STRAUSS So., 02.07.2017, 18:00 Uhr (Preisgr. L) Mi., 05.07.2017, 17:00 Uhr (Preisgr. L) Nationaltheater Preisgruppe L: ab 104,22 € bis 184,86 € LADY MACBETH VON MZENSK DMITRI D. SCHOSTAKOWITSCH Sa., 22.07.2017, 19:00 Uhr (Preisgr. L) Nationaltheater Preisgruppe L: ab 104,22 € bis 184,86 €

OSKA Fünf Höfe / Maffeistr. 6 / 80333 München T 089 15909530 / Mo bis Mi 10 – 19 Uhr Do bis Fr 10 – 20 Uhr / Sa 10 – 18 Uhr

TANNHÄUSER RICHARD WAGNER So., 09.07.2017, 18:00 Uhr (Preisgr. U) Live-Übertragung auf den Max-Joseph-Platz (Oper für alle) Ausverkauft Nationaltheater Preisgruppe U: ab 207,26 € bis 330,46 €

OSKAconcept Hohenzollernstraße 20 / 80801 München T 089 5480933 / Mo bis Sa 10 – 19 Uhr

Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

n° 34

13

Shop online oska.com


Gut Gefragt

NiКolaus Habjan

München Residenzstrasse 6 089 238 88 50 00 Düsseldorf Girardet Haus Königsallee 27-31 0211 730 602 00

„Niemand kann so überzeugend sterben, wie eine Puppe“, sagt Nikolaus Habjan. Der junge Mann aus Graz muss es wissen, genießt er in Österreich doch Kultstatus für seinen künstlerischen Einsatz von Klappmaulpuppen, die er nebenbei auch selbst fertigt. Bereits zweimal wurde der Puppenspieler, Regisseur und Kabarettist mit dem renommierten Nestroy-Theaterpreis ausgezeichnet. Bei den diesjährigen Münchner Opernfestspielen inszeniert Nikolaus Habjan die romantische Feenoper Oberon, König der Elfen von Carl Maria von Weber. Ebenfalls im Prinzregententheater gestaltet er den Abend Doch bin ich nirgend, ach! zu Haus, gemeinsam mit dem Osttiroler Musikensemble Franui und – zwei Puppen.

Ja, vier Jahre alt. Mit dem Mozartjahr 1991 begann meine Leidenschaft. Es gab da­ mals wunderbare Aufführungen der Zau­ berflöte im Fernsehen, einen französi­ schen Zeichentrickfilm, den ich nicht oft genug sehen konnte, und Die Zauberflöte mit Christian Bösch. Auch in der Oper Graz gab man Die Zauberflöte. Meine Mut­ ter war unschlüssig, ob sie mit mir hinge­ hen sollte, aber meine Kindergartentan­ te, selbst Opernliebhaberin, redete ihr zu. Ich war begeistert und seit diesem Abend Stammgast im Grazer Opernhaus. Und wann kamen Ihre ­Puppen ins Spiel? Das war 1992, als ich die Salzburger Auf­ führung mit Marionetten sah: Puppen und Oper! Von da an wünschte ich mir zu jedem Anlass Marionetten, mit denen ich zuhause kleine Szenen aus meinen Lieblingsopern aufführte, der Zauberflöte und dem Freischütz. Wenn Sie nicht Regisseur ­geworden wären, was dann? Mich faszinieren Insekten. Ich kann stun­ denlang Spinnen, Käfer oder Grillen beob­ achten. Das sind großartige Lebewesen. Also Arachnologe. Was erwartet uns bei Oberon, König der Elfen? Die Musik ist großartig, der Text sperrig. Es widerspricht jedoch meiner Auffas­ sung von Werktreue, das Libretto zu „modernisieren“. Unter Werktreue ver­ ­ stehe ich, das Gefühl des Publikums der Uraufführung ins Heute zu transponie­ ren, nicht aber am Stück „herumzudok­ tern“. Gefühl ist mir immer besonders wichtig, im Positiven und im Negativen. 14

Wie viel Sommernachtstraum steckt da drin? Ziemlich viel. Schon die Geschichte von Oberon und Titania. Die Sänger müssen hier auch richtig gut schauspielern. Was bedeutet das für Sie als Regisseur? Es braucht einen sehr sorgsamen Um­ gang mit den Sängern, ich muss ihnen verdeutlichen, was ihre Rolle ausmacht,

lharmo

Angebo

te:

www.p

nie

alcorea

Hamburg Neuer Wall 39 040 430 94 90

le.com

Wien Tuchlauben 8 01 535 30 53

wie man sie dem Publikum nahebringt. Da ich selbst oft auf der Bühne stehe, weiß ich genau, was man verlangen kann und was nicht. Ich kenne den Beruf des Regis­ seurs von beiden Seiten. Das erleichtert vieles.

Was bedeutet das konkret für den Oberon? Es geht um Oberon und Titanias Streit ­darüber, ob es wahre Liebe und Treue über den Tod hinaus gibt. Das sind nichts anderes als Menschenversuche. Darauf werde ich Bezug nehmen. Denken Sie an die Versuche des Verhaltensforscher Harry Harlow mit Rhesusäffchen in den fünfziger Jahren. Er ließ die Affenbabys zwischen zwei Mutter-Surrogaten wäh­ len: Ein Mutterersatz war mit einer Milch­ flasche ausgestattet, die in Draht ver­ packt war, das andere Surrogat war warm, ein weiches Stofftier ohne Nah­ rung. Die meisten haben sich für die war­ me Mutter entschieden und verhunger­ ten. Die wenigen anderen überlebten und wurden zu Soziopathen.

Alle

Akris Boutique auf www.akris.ch

© Willing-Holtz / plainpicture

Herr Habjan, Auszug aus Ihrer Biografie: „Als ich 1991 zu ersten Mal eine Oper gesehen hatte, war mir klar, welchen Weg ich einschlagen musste.“ Was faszi­ nierte sie so? Sie waren ja noch ein Kindergartenkind!

Elbphi

Frankfurt Grosse Bockenheimerstr. 13 069 219 96 700

Sagen Sie jetzt bitte nicht: „Das müssen Sie sie selbst fragen!“ Also: Was sagen Kollegen über Sie? Viele Schauspieler möchten nach der ers­ ten Regiearbeit gerne wieder mit mir ar­ beiten. Das ist ein riesiges Kompliment. Ich habe freien Eintritt in die Maske im Wiener Volkstheater, weil ich durch den Puppenbau mit diesem Metier sehr ver­ traut bin und die Arbeit dieser Kollegen besonders schätze. Für mich umfasst ein gutes Team alle, die an einer Produktion mitwirken. Für Bürokratismus habe ich gar nichts über. Da ich sehr feste Meinun­ gen habe, bin ich für viele Kollegen sicher schwierig. Wie oft werden Sie sich Ihre Oberon-Inszenierung nach der Premiere noch anschauen? Alle vier Male.

Hamburg & Elbphilharmonie Mitten in der Elbe, auf einem historischen Kaispeicher, thront das neue Wahrzeichen von Hamburg: die Elbphilharmonie. Am 11.01.2017 öffnet das Jahrhundertbauwerk und eines der schönsten Konzerthäuser der Welt. Auf nach Hamburg!

Und was passiert bei Doch bin ich nirgend, ach! zu Haus? Da geht es um das Motiv des Wanderers, die Jahreszeiten und die verschiedenen Altersstufen des Menschen – Jugend, Rei­ fezeit, Alter, Tod. Das sind allgemein gül­ tige Themen, die sich in Musik, Malerei und Dichtung finden. Im Zusammenspiel von Musik – frei nach Schubert, Schu­ mann, Mahler, von der Musicbanda Franui arrangiert – und Texten von Robert Wal­ ser und Jürg Amann, die ich vortrage, wird diese Geschichte mit einer gleicher­ maßen bewunderten wie gehassten Sym­ bolfigur, einer Puppe, nachgespürt. Diese lässt alles hinter sich, um sich auf die ­Suche zu begeben, ohne das Ziel der Wan­ derung auch nur zu erahnen.

Aktion

Elbphilharmonie Eröffnungsfestival 2017 20.01. – 22.01.2017 | 2 Übernachtungen inkl. Frühstück in einem 4- oder 5-Sterne-Hotel im Zentrum, Karte (1. Kategorie) für das Konzert mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester (Dirigent: Thomas Hengelbrock) in der Elbphilharmonie (Großer Saal) am 20.01.2017

Die Fragen stellte Laura Schieferle n° 34

Flexibel durch Eigenanreise. Buchbar ab 1 Person. Buchung telefonisch unter +49.(0)40.68 98 769 70 oder online: www.palcoreale.com PALCO REALE | Colonnaden 68 | D - 20354 Hamburg PALCO REALE ist eine Marke der Musikreisen Manufaktur GmbH

ab

sangeb

ot:

395,- € p. P.


steckbrief

Die Handlung:

Les ­ Contes d’Hoffmann Komponist Jacques Offenbach

Dichtung Libretto von Jules Barbier

Genre Opéra fantastique in fünf Akten

Sprache Französisch

Uraufführung 10. Februar 1881 an der Opéra Comique in Paris

Der Dichter Hoffmann ist mal wieder verliebt, diesmal in die Sängerin Stella. Das hält ihn jedoch nicht davon ab, mit Freunden in dem berühmten Berliner Lokal Lutter & Wegner zu zechen und dort eine seiner berühmtberüchtigten Frauengeschichten zum Besten zu geben. Gleich während seiner ersten Geschichte, dem Märchen von Klein Zack, verliert er sich in Gedanken bezüglich seiner eigenen unglücklichen Liebesaffären, die er im An­ schluss vorträgt. Dabei ist ihm keine Anekdote peinlich genug: Beispielsweise war er einmal in die perfekt auftretende Olympia verliebt, bis sich herausstellte, dass sie eigentlich ein Automat ist. Der mit Gläsern und Brillen handelnde Coppélius wollte ihm glauben machen, dass sich dahinter eigentlich ein Mensch verstecke. Doch die Täuschung fliegt auf, die Puppe Olym­ pia wird zerstört und Hoffman bleibt blamiert zurück. Nach seiner Puppenaffäre will Hoffmann nicht noch einmal den Fehler begehen, ein We­ sen ohne Seele zu lieben und verliebt sich in die Sängerin Antonia. Doch die sanfte Künst­ lerseele zerbricht genauso wie die Puppe. Aufgrund einer mysteriösen Krankheit darf Antonia nicht mehr singen, wird vom Bösewicht Dapertutto doch genau dazu verführt. Sie stirbt und Hoffmann fühlt sich mitschuldig. Vielleicht lässt sich Hoffmann deswegen mit der käuflichen Liebe ein und beginnt eine Beziehung zu Giulietta. Nun ist aber ausgerechnet er derjenige, dem die eigene Seele, der Schatten, abgerungen wird und an Miracle verloren geht. Um seinen Schatten wiederzu­ erlangen, nimmt Hoffmann den Tod Giuliettas in Kauf. Er erlangt zwar seinen Schatten wieder, doch ist er nun in einen Mord involviert. Alle drei Geschichten haben Hoffmann so stark mitgenommen, dass er bei seinen Zech­ brüdern betrunken zusammenbricht. Stella, die er im Rausch übersieht, verlässt ihn zu­ gunsten seines Gegenspielers Lindorf. Hoffmann ist am Ende.

Die Inszenierung In Richard Jones‘ Inszenierung aus dem Jahre 2011 hat der Dichter Hoffmann eine Schreibblockade, steckt also in einer Schaffenskrise. Das gesamte Drama findet lediglich in seinem Kopf statt. Doch es steckt noch etwas in ihm, das ihn vor dem Untergang bewahren kann. Dieses Etwas tritt in der Oper als Muse Nicklausse auf und verwahrt ihn immer wieder vor den größten Abstürzen. Nicklausse ist bei Richard Jones ein Doppelgänger oder Alter Ego von Hoffmann. Mit ihm dialogisiert er in seiner Künstlerkemenate. Am Ende gelangt die Muse an ihr Ziel, denn in einer Apotheose ziehen noch einmal alle Fi­ guren aus den Erzählungen an Hoffmann vorbei und fordern ihn auf, endlich wieder zu schreiben – und zwar mit der bitteren Erkenntnis: „Man wird groß durch die Liebe, aber noch viel größer durch den Schmerz.“

LES CONTES D‘HOFFMANN JACQUES OFFENBACH Do., 27.07.2017, 19:00 Uhr (Preisgr. L) So., 30.07.2017, 18:00 Uhr (Preisgr. L) Nationaltheater Preisgruppe L: ab 104,22 € bis 184,86 € Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

16

17


HigHligHts

VON DER SPITZE BIS ZUM STEPP Das Ballett Alice im Wunderland

S

ie hat seit der Mitte des 19. Jahrhunderts viele Künstler inspiriert, ihre absurde Geschichte wurde verfilmt, nacherzählt, gemalt, zum Comic, Musical und Ballett verarbeitet und Kindern vor dem Schlafengehen vorgelesen … Was macht den Zauber von Alice im Wunderland aus, die sich ein trockener, stocksteifer Lehrer der viktorianischen Epoche einst ausdachte? „Ich bin gar nicht ich“, sagt Alice verwundert. Aber wer sie nun ist oder sein soll, kann sie auch nicht sagen. Zu einer lautmalerischen Partitur von Joby Talbot choreographierte der Engländer Christopher Wheeldon mit Glamour und Temperament die Traumreise von Alice zu sich selbst. Leger-beschwingt, wie es den legendären Jerome Robbins – einen von Wheeldons geistigen Ziehvätern mit einem Hang zum Broadway – sicher gefreut hätte, schickt Wheeldon sie und das ganze Ballettensemble auf die Reise durch das von Bob Crowley poetisch und zauberhaft erfundene Wunderland. Alle Bewegungsregister vom klassischen Spitzentanz bis zum Stepptanz ziehend, fein und sensibel, aber

PERКUSSION Das Nachtkonzert ehrt den begnadeten Schlagzeuger Peter Sadlo

A

m 25. Juli wird es spät: An diesem Abend laden die Ensembles OperaBrass und OPERcussion gemeinsam zu einem Nachtkonzert im Prinzregententheater mit dem Titel „Tribute to Peter Sadlo“. Eigentlich sollte dieser Ausnahmeschlagzeuger als Gastsolist mitwirken, doch im Sommer 2016 verstarb Sadlo, gerade 54 Jahre alt, überraschend an den Folgen einer Operation. Der begnadete Schlagzeuger, einst Solopau-

GIPFELWERK UND MEILENSTEINE

auch dem einen oder anderen rustikalen Scherz nicht abgeneigt, lässt Wheeldon die bekannten Charaktere und die Titelfigur tanzend an uns vorüberziehen. Und auch wie in einem richtigen Traum wechseln sich Schönes und Scheußliches, Freude und Angst, Freundlichkeit und Bosheit ab. Am Ende warten – jedenfalls in der Ballettversion – die Liebe und ein mögliches Happy End.

Die Festspiel-Kammerkonzerte mit einem spannenden Programm

B

ekanntes und Unbekanntes, Lieblingsstücke und Raritäten: Die Festspiel-Kammerkonzerte im Cuvilliés-Theater sind auch dieses Jahr wieder äußerst vielfältig. Das Stückauswahl des Münchner Klaviertrios (1. Kammerkonzert), das mit Meilensteinen von Ludwig van Beethoven (Geistertrio), Dmitri Schostakowitsch und Johannes Brahms aufwartet, zählt sicherlich zu den Programmlieblingen. Auf der Seite des Unbekannten steht das Sextett von Ernst von Dohnányi. Dieses selten gespielte Stück steht beim 2. Kammerkonzert neben Mozarts berühmtem Klarinettenquintett, während Franz Schrekers Komposition Der Wind eine Brücke zur Festspiel-Inszenierung von dessen Oper Die Gezeichneten schlägt.

Nicht mehr unbekannt, aber auch noch nicht in ihrem ganzen Potential entfaltet war die Klarinette als Orchesterinstrument, als der Klarinettenvirtuose Heinrich Baermann seine Nocturne komponierte. Er prägte in engem Austausch mit seinem Freund Carl Maria von Weber den Klarinettenklang in der Romantik und darf darum

ALICE IM WUNDERLAND WHEELDON / TALBOT Fr., 19.05.2017, Mo., 29.05.2017, Fr., 16.06.2017, Mo., 03.07.2017, jeweils 19:30 Uhr (jeweils Preisgr. H) Nationaltheater Preisgruppe H: ab 58,30 € bis 100,86 € Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

ker der Münchner Philharmoniker, hat die Grenzen des Möglichen verschoben, und eine ganze Generation von Perkussionisten wurde von ihm als Lehrer geprägt. „Er war wahnsinnig offen“, erzählt Frank Bloedhorn von OperaBrass, der mit Sadlo das Programm geplant hatte, „er hat Ideen sofort weitergesponnen. Für ihn hat die Musik gezählt. Da gab es keine Allüren und keine Berührungsängste. Aus ihm strahlte es geradezu heraus. Das war ein Spirit, den er auch seinen Schülern weitergegeben hat.“ In seinem Geiste soll das Konzert jetzt verwirklicht werden, als Hommage an diesen großen Schlagzeuger und seine Art, Musik zu machen. Auf dem Programm stehen Johann Sebastian Bachs 3. Brandenburgisches Konzert in einer Blechbläser-Fassung und sein für Schlagzeug eingerichte-

tes c-Moll-Präludium – dazu ein Marimba-Spiritual sowie mehrere eigens für diesen Abend und die außergewöhnliche Besetzung neu komponierte Stücke. Als Solist tritt der junge Italiener Simone Rubino – Gewinner des ARD-Musikwettbewerbs 2014 – in die Fußstapfen seines verehrten Professors, um ihn herum musizieren über ein Dutzend Blechbläser. Dazu kommt die volle Kraft der Perkussionisten. „Tribute to Peter Sadlo“: nicht so sehr Gedenken, sondern eher eine Feier in Erinnerung an diesen Vollblutmusiker, ein Konzert über die Frage „Was folgt“ wie auch als Vergewisserung darüber, „was bleibt“. Und wer bis zum Schluss bleibt, für den dürfte Mitternacht dann schon zum Greifen nahe sein.

beim Sonderkonzert zu Webers Oberon nicht fehlen – ein außergewöhnliches Konzert nicht zuletzt wegen der historischen Instrumente. Beim 3. und 4. Kammerkonzert sind zwei ganz verschiedene Streichquintette zu erleben: Franz Schubert nutzt in seinem Gipfelwerk zwei Violoncelli, während sich in Antonín Dvořáks Komposition ein Kontrabass zum klassischen Streichquartett gesellt.

FESTSPIEL-KAMMERKONZERTE 1. FESTSPIEL-KAMMERKONZERT FR., 07.07.2017, 20:00 UHR (Preisgr. CE) 2. FESTSPIEL-KAMMERKONZERT Fr., 14.07.2017, 20:00 Uhr (Preisgr. CE) 3. FESTSPIEL-KAMMERKONZERT Di., 18.07.2017, 20:00 Uhr (Preisgr. CE) 4. FESTSPIEL-KAMMERKONZERT Mi., 26.07.2017, 20:00 Uhr (Preisgr. CE) 5. FESTSPIEL-KAMMERKONZERT Sa., 29.07.2017, 20:00 Uhr (Preisgr. CE)

Cuvilliés-Theater Preisgruppe CE: ab 26,94 € bis 51,58 € Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

FESTSPIEL-NACHTKONZERT OPERABRASS AND OPERCUSSION TRIBUTE TO PETER SADLO Di., 25.07.2017, 21 Uhr (Preisgr. PEE) Prinzregententheater Preisgruppe PEE: ab 23,58 € bis 56,06 € Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

ZAUBER

Keine Festspiele ohne Liederabende mit herausragenden Vertretern dieser Kunstgattung. So auch 2017, wenn Diana Damrau und Anja Harteros, wenn Thomas Hampson, Pavol Breslik und Christian Gerhaher sich den unterschiedlichsten Kompositionen widmen.

A

ls intimste Gattung der klassischen Musik gelten sie, und doch ziehen sie bisweilen bis zu 2000 Menschen in ihren Bann: (Kunst-)Lieder. Lediglich ein Sänger und ein Pianist (dessen Part mit „Begleitung“ nur unzureichend beschrieben ist) müssen sich dafür zusammenfinden. Doch der Zauber, der aus einer stimmigen, poetischen Deutung hervorgeht, ist oft überwältigend. Während der Münchner Opernfestspiele haben daher die Liederabende ihren festen Platz, und auch dieses Jahr kommen einige der namhaftesten Künstler hierher, um dem kleinen Format die feinsten Nuancen abzulauschen. Thomas Hampson singt Lieder aus der Antike von Franz Schubert und eine große Auswahl von

Mahler-Liedern; sein Partner am Klavier ist Wolfram Rieger. Auch Anja Harteros vertraut seit Jahren auf Wolfram Riegers Kunst, die Stimme mit den Saiten des Flügels auf Händen zu tragen. Gemeinsam widmen sie sich ausgewählten Liedern von Franz Schubert und Robert Schumann, den Sieben frühen Liedern Alban Bergs und einer Gruppe von Richard-Strauss-Liedern. Christian Gerhaher und sein ständiger Klavierpartner Gerold Huber haben sich diesmal Verstärkung geholt: Mit Hilfe von Ulrich Tukur stellen sie die Lieder, die Johannes Brahms aus Ludwig Tiecks Ritter-Erzählung Liebesgeschichte der schönen Magelone und des Grafen Peter von Provence vertont hat, in ihren originalen Zusammenhang. Diana Damrau und Helmut Deutsch präsentieren ein mehrsprachiges Programm, in dem das deutsche Kunstlied (Schubert und Strauss) genauso seinen Platz hat wie Franz Liszts

Petrarca-Sonette und einige der schönsten Vokalkompositionen von Sergej Rachmaninow. Das Finale obliegt Pavol Breslik und Amir Katz. In ihrem Recital stellen sie einen Komponisten aus Pavol Bresliks slowakischer Heimat, Mikuláš Schneider-Trnavský, vor – flankiert von Beethovens Zyklus An die ferne Geliebte und weiteren Liedern von Antonín Dvořák und Richard Strauss.

FESTSPIEL-LIEDERABENDE

Und dann gibt es noch einen Abend, der sich nicht ums klassische Schema schert: Simon Keenlyside und seine Band spielen und singen Songs von Komponisten wie Emmerich Kálmán, Irving Berlin, Kurt Weill, Jerome Kern und George Gershwin, die ihrerseits schon Grenzgänger waren.

SIMON KEENLySIDE & BAND Di., 18.07.2017, 20:00 Uhr (Preisgr. PEE)

THOMAS HAMPSON Mi., 28.06.2017, 20:00 Uhr

(Preisgr. F)

ANJA HARTEROS Mi., 12.07.2017, 20:00 Uhr

(Preisgr. F)

CHRISTIAN GERHAHER Mo., 17.07.2017, 20:00 Uhr

(Preisgr. F)

DIANA DAMRAU Do., 20.07.2017, 20:00 Uhr

(Preisgr. F)

Nationaltheater

PAVOL BRESLIK Sa., 29.07.2017, 20:00 Uhr

(Preisgr. PEE)

Prinzregententheater Preisgruppe F: ab 41,50 € bis 69,50 € Preisgruppe PEE: ab 23,58 € bis 56,06 € Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

AUS LIEBE ZUR MUSIK Seit 1904 hat PIANO-FISCHER es sich zur Aufgabe gemacht Musikliebhaber auf dem Weg zu ihrem persönlichen Instrument zu begleiten. Durch unsere Partner C. BECHSTEIN, FAZIOLI, GROTRIAN-STEINWEG und YAMAHA wird es uns ermöglicht Ihnen ein breites Spektrum an Klangvielfalt zu bieten. Ein Flügel ist eine Anschaffung fürs Leben. Gemeinsam mit Ihnen finden wir das perfekt auf Sie abgestimmte Instrument. Herzlich Willkommen!

MÜNCHEN

I

STUTTGART

I

SCHWÄBISCH HALL

I

SCHORNDORF

I

ULM

I

WWW.PIANO-FISCHER.DE

MÜNCHEN I Thierschstr. 11 I 80538 München I T +49 89 211 13 54 00 I STUTTGART I Theodor-Heuss-Str. 8 I 70174 Stuttgart I T +49 711 16 34 82 70 I ULM I Donaustr. 10 I 89073 Ulm I T +49 731 61 99 88 I info@piano-fischer.de


Ballett

Einmal ganz nach oben, bitte Interview in einem Paternoster? Dustin Klein ist einer, mit dem man so was machen kann: Pferde stehlen, albern sein. Für den Tänzer des Bayerischen Staatsballetts läuft es ziemlich gut: Er macht als Halbsolist große Sprünge auf der Bühne und schafft seit 2012 ­zudem eigene Werke. Für den Abend Junge Choreographen erarbeitet der gebürtige Bayer eine Kreation, die gemeinsam mit den Werken weiterer aufstrebender Kollegen im Rahmen der Münchner Opernfestspiele gezeigt wird. Ein Gespräch über Freiraum für Experimente, Breakdance Battles und das Schwarze Quadrat.

„Ich sehe mich als Künstler, der für eine runde Show verantwortlich ist.“ Dustin Klein, aufstrebender Choreograph.

20

Dieses Jahr ist viel los bei Dir. Gerade hat ein Stück von Dir in Moskau Premiere gefeiert, im April zeigst Du eine Arbeit in der Stuttgarter Reihe Junge ­Choreographen, im Sommer folgen dann die ­Festspiele in München. Es ist losgegangen, es wird weitergehen. Wie fühlt sich das an? Auf der einen Seite ist es total aufregend und natürlich wunder­ schön. Auf der anderen Seite spürt man auch, dass es ein wichti­ n° 34

ger Moment ist, in dem man sich besser keinen Fehler erlaubt. Sobald einen immer mehr im Fokus haben, muss man auch lie­ fern. Ich habe von Anfang an versucht, mich von Erwartungen, die von außen kommen, so gut es geht freizumachen. Natürlich sollen die Zuschauer etwas mit meiner Arbeit anfangen, sich da­ mit auseinandersetzen können. Aber es gibt immer Menschen, denen es gefällt und anderen nicht – der Stil einer Choreogra­ phie ist ja häufig auch einfach Geschmackssache. Was mir aller­ 21


›››

Ballett

Elbphi

Alle

lharmo

Angebo

te:

www.p

alcorea

Du arbeitest in München an einer spannenden Schnittstelle: Einerseits bist Du als Ensemblemitglied eingebunden in eine Institution, die viel kann und ermöglicht, aber manchmal vielleicht etwas ­schwerfällig ist. Andererseits arbeitest Du, unter anderem mit Deinem Kollektiv Studio Furio, in der sogenannten Freien Szene, in der man ästhetisch mehr riskieren kann, sich aber meistens um alles selbst kümmern muss. Wie geht das zusammen? Ob an einem Haus oder in der Freien Szene – ich sehe mich grundsätzlich nicht mehr als enen Choreographen, der nur die Schritte macht, sondern als einen Künstler, der für eine runde Show verantwortlich ist. Meine ersten Choreographi­ en habe ich losgelöst vom Bayerischen Staatsballett gemacht und organisiert. Ich hatte dabei viel Freiraum für Experimen­ te und durfte – und musste – einiges lernen. Die Leitung des Staatsballetts hat das beobachtet und auch immer gutgehei­ ßen und irgendwann war das Vertrauen in meine Arbeit so groß, dass ich dann ein Stück für die Junior Company machen durfte. Das Lernen geht natürlich weiter, das ist bei jeder Produktion so. Gerade hatte deine Arbeit X2 am Stanislawski-­ Theater in Moskau Premiere. Zum ersten Mal hast Du dafür mit Tänzern gearbeitet, die Du noch nicht kanntest. Was hast Du aus dieser ­Zusammenarbeit gelernt? Das war für mich die erste große Arbeit im Ausland und ich hatte gleich freie Wahl, was die Besetzung anging. Schon al­ lein beim Casting dort habe ich unglaublich viel gelernt. Die Besten sind nicht unbedingt die Besten. Manchmal kriegt man mehr aus jemandem heraus, der gerade erst anfängt, richtig hungrig ist, alles will und Vertrauen hat. Weil die ­Tänzer mich nicht kannten, musste sich dieses Vertrauen erst einmal entwickeln. Am Ende haben wir dann gemeinsam riesengroße Schritte gemacht. 22

le.com

© Willing-Holtz / plainpicture

dings immer wichtiger wird, ist, dass es gut gemacht ist. Und da bin ich mit meinem Team mittlerweile auf einem sehr pro­ fessionellen Level angekommen.

» Ich arbeite mit den Eindrücken, die man im täglichen Leben aufschnappt. «

In Landsberg am Lech geboren, wurde Dustin Klein in Mün­ chen, Luxemburg und London zum Tänzer ausgebildet.

Woher kommt die Inspiration für Deine Arbeiten? Ich arbeite viel mit den Einflüssen und Eindrücken, die man so im täglichen Leben aufschnappt und zu denen ich einen persönlichen Bezug habe. Während meiner Zeit an der Royal Ballet School in London habe ich mir Breakdance Battles an­ gesehen. Hier in München gehe ich viel aus und, wenn ich Zeit habe, auch mal auf ein Techno-Festival. Aber Inspiration kann alles sein. Für Auf der Matte bleiben, ein Stück, das ich 2014 choreographiert habe, kam die Grundidee von einem Computerspiel. Für die aktuelle Arbeit in Moskau war es die Begegnung mit dem Schwarzen Quadrat von Malewitsch. Ei­ nerseits ist es ein bedrohliches Bild, andererseits wirkt es aber auch wie ein Fenster in eine andere Dimension. Dadurch hat es eine große Verführungskraft. Als ich in der Galerie war und es vor mir hatte, wollte ich am liebsten Anlauf neh­ men und durchspringen. Wichtig ist mir also, dass es etwas in mir auslöst, mich persönlich betrifft und beschäftigt.

Hamburg & Elbphilharmonie

Was beschäftigt Dich aktuell und im Hinblick auf die Kreation in München? In letzter Zeit habe ich mich damit auseinandergesetzt, wie man choreographisch mit dem Thema Krieg umgehen kann. Und zwar mit Kriegen, die zu meinen Lebzeiten stattgefun­ den haben, die ich zwar nicht direkt mitbekommen, aber dennoch bewusst wahrgenommen habe. Generell interes­ siert mich momentan das, was sich in meiner unmittelbaren Nähe befindet und eventuell sogar mit meiner Identität als Bayer zu tun hat. Wir schauen ja viel zu oft in die Ferne, um uns von dort zu holen, was wir spannend finden. Dabei ist das, was uns wirklich betrifft, manchmal direkt vor unseren Augen. Das Gespräch führte Carmen Kovacs

Mitten in der Elbe, auf einem historischen Kaispeicher, thront das neue Wahrzeichen von Hamburg: die Elbphilharmonie. Am 11.01.2017 wurde das Jahrhundertbauwerk und eines der schönsten Konzerthäuser der Welt feierlich eröffnet. Auf nach Hamburg!

Aktion

Elbphilharmonie Sommerangebot 2017

ab

sangeb

09.07. – 11.07.2017 | 2 Übernachtungen inkl. Frühstück in einem 4- oder 5-Sterne-Hotel im Zentrum, Karte (1. Kategorie) für das Konzert mit dem „City of Birmingham Symphony Orchestra“ (Musik von Debussy, Chopin und Strawinsky) in der Elbphilharmonie (Großer Saal) am 10.07.2017

Ballettabend – Junge Choreographen Fr., 30.06.2017, 20:00 Uhr (Preisgr. PE) Sa., 01.07.2017, 20:00 Uhr (Preisgr. PEE) So., 02.07.2017, 18:00 Uhr (Preisgr. PEE) Prinzregententheater Preisgruppe PE: ab 25,82 € bis 67,26 € Preisgruppe PEE: ab 23,58 € bis 56,06 € Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

n° 34

Flexibel durch Eigenanreise. Buchbar ab 1 Person. Buchung telefonisch unter +49.(0)40.68 98 769 70 oder online: www.palcoreale.com PALCO REALE | Colonnaden 68 | D - 20354 Hamburg PALCO REALE ist eine Marke der Musikreisen Manufaktur GmbH

ot:

395,- € p. P.

nie


CAMPUS

Liebe sticht Mythos

[catarsi – Prozessor IV] untersuchen Benjamin David, Anna Brunnlechner, Valentin Köhler, Claudia Irro und Benedikt Brachtel, der eigene Kompositionen beisteuert, die Katharsis von Opernfiguren und Zuschauern. Ein Mann, gefangen in der Welt der eigenen Imagina­ tion, der Welt der Catarsi, in der er all seine Träume leben kann, trifft auf eine Frau, die ihn damit konfrontiert, dass dies nur eine Flucht aus der Realität ist. Folgt die Katharsis auf ein bestimmtes Handeln? Wie kommt es zu dem Moment, der ekstatisch den Atem raubt? Ermächtigt die Katharsis gar zu neuem Tun? AGORA experimentiert in dieser Neuproduktion mit den erstaunlichen und subjektiven Gefühlen, die Leonore und ­Florestan in der musikalisch-szenisch-visuellen Rauminstallation aus­lösen. „Endlich wieder ein Kinderprojekt bei den Münchner Opernfestspielen“, freut sich Stampfli. Kannst du pfeifen, Johanna, ebenfalls im Postpalast, eignet sich für Theaterbe­ sucher ab sieben Jahren. Das gleichnamige Buch des schwedischen Autors Ulf Stark ge­ wann den Deutschen Jugendliteraturpreis und wurde von Gordon Kampe im Libretto von Dorothea Hartmann vertont. Die Uraufführung dieser wunderbar poetischen Ge­ schichte fand 2013 in Berlin statt. Ulf hat einen tollen Opa und Berra möchte ebenfalls so einen Großvater. Kurzerhand gehen die Buben ins Altersheim und überzeugen Nils, nochmal jung zu werden. Berra übt pfeifen, sie klauen Kirschen und bauen einen Dra­ chen – bei Windstille. Doch plötzlich ist das Zimmer des alten Mannes leer. „‚Was folgt‘ auf Sterben? Die Älteren hinterlassen etwas, womit die Jungen weitermachen. Stolz pfeift Berra ein Lied am Sarg und der Drachen steigt in die Luft“, lächelt Stampfli. In Szene ­gesetzt wird die Oper von Łukasz Kos, einem polnischen Regisseur, erfahren im Kindertheater.

Experimente, Neugedachtes, Unerwartetes – kurz: ­Festspiel-Werkstatt. Befeuert vom Saisonthema Was folgt, bildet das Format auch in diesem Jahr den Rahmen, um menschliche Grundfragen zu erhellen. Mit dabei Fidelio und Volksmusik, Kammeroper und Klappmaulpuppen, Prozessor und, als neuer Aufführungsort, der Postpalast an der Hackerbrücke.

Bittersüße Melancholie. Schauplatzwechsel. Nikolaus Habjan inszeniert bei den Münchner Opernfestspielen Obe­ ron, König der Elfen, bei dem seine Klappmaulpuppen mit­wirken. Einen Extraauftritt für den großartigen Puppenspieler und die Figuren gibt es im Prinzregententheater, zusam­ men mit der Osttiroler Musicbanda Franui. Doch bin ich nirgend, ach! zu Haus heißt der Abend, der das Publikum bereits am Burgtheater Wien, bei der Stiftung Mozarteum Salzburg und den Tiroler ­Festspielen Erl begeisterte. Habjan tischt Texte von Robert ­Walser und Jürg Amann auf, die Musiker kredenzen Schubert, Schumann, Brahms und Mahler – mit gehörigem Tiefgang und heiteren Momenten in bittersüßer Melancholie. „‚Was folgt‘ klingt sehr zielorientiert – aber ist nicht der Weg das Ziel? Welchen Stel­ lenwert hat die Suche? Das rastlose Unterwegssein, der ständige Selbstfindungspro­ zess? Und ‚was folgt‘ darauf? Heimat, ein Zuhause?“, umreißt Stampfli das Wanderer-­ Motiv. Es verweist in seiner Archaik wiederum auf Greek und das zeitgemäße Hinter­fragen menschlicher Mythen, was den Kreis der Werkstatt-­Produktionen schließt.

Ingrid Lughofer

D

er archaische Ödipus-Mythos stellt sich in Mark-­Anthony Turnages Greek ei­ ner aktuellen Deutung. 1988 für die erste Münchner Biennale geschrieben, landet die Oper nun wieder in der Stadt der Uraufführung. Als Vorlage dien­ te das gleichnamige Drama des eng­lischen Dramatikers Steven Berkoff. Der Königssohn aus Theben heißt nun Eddy und lebt im Londoner East End der Thatcher-­Ära. Inmitten sozialer Unruhen, die in rohen Hass- und Gewaltaus­brüchen eskalieren, erfüllt er eine Jahrmarktsprophezeiung und schläft nach einem Mord mit seiner Mutter. Regis­ seur Wolfgang Nägele überlegt, was auf die uralte Erzählung folgt und möchte „den Schicksalsgedanken modern überwinden. Liebe sticht Mythos“. Für ihn zählt die psycho­ logische Innenwelt der Hauptfigur: „Wie weit ist der Mensch durch seine Umgebung de­ terminiert? Gelingt es dem jungen Mann, die eingefahrenen Gleise zu ver­lassen?“ Ins Hier und Heute transportiert, bietet die deutsche Fassung ein direktes Erfassen der starken Worte. Diese greifen die aggressiv-harte Perkussions-Rhythmik des Werkes, die Jazz- und Rockklänge kongenial auf, musikalisch geleitet von Oksana Lyniv. Aufführungs­ ort ist der erstmals von der Bayerischen Staatsoper bespielte Postpalast an der Hacker­ brücke. „Die ehemalige Sortierhalle ist nicht nur grandiose Architektur“, sagt ­Dramaturg Benedikt Stampfli, „sondern inspiriert die Künstler zu neuen Ideen. In dem Rundbau mit 52 Metern Durchmesser ist vieles möglich.“

KIRILL PETRENKO & DIE ORCHESTERAKADEMIE DES BAYERISCHEN STAATSORCHESters DEBUSSY, HINDEMITH, KORNGOLD So., 16.07.2017, 20:00 Uhr (Preisgr. PF) Prinzregententheater Preisgruppe PF: ab 20,22 € bis 47,10 € GREEK MARK-ANTHONY TURNAGE Ausverkauft (Premiere), Di., 27.06.2017, Mo., 03.07.2017, Di., 04.07.2017, jeweils 20:30 Uhr Mo, 26.06.2017 Postpalast München Preis: 29,18 € KANNST DU PFEIFEN, JOHANNA GORDON KAMPE Sa., 08.07.2017, 18:00 Uhr (Premiere), So., 09.07.2017, 11:00 Uhr, Mi., 12.07.2017, 17:00 Uhr Postpalast München Preis: 13,50 € DOCH BIN ICH NIRGEND, ACH! ZU HAUS Franui / Nikolaus Habjan Fr., 28.07.2017, 20:00 Uhr Prinzregententheater Preisgruppe PF: ab 20,22 € bis 47,10 €

[CATARSI] – PROZESSOR IV AGORA MUSIKTHEATERKOLLEKTIV Mi., 28.06.2017, 20:30 Uhr (Premiere), Do., 29.06.2017, Sa., 01.07.2017, So., 02.07.2017, jeweils 20:30 Uhr Postpalast München Preis: 19,10 €

Das beweist auch das Musiktheaterkollektiv AGORA, das auf ­Rezeptionsgewohnheiten fokussiert und diese Saison Ludwig van Beethovens Fidelio in vier unterschiedlichen Veranstaltungsformaten unter die Lupe nimmt. Das Kollektiv ließ in Prozessor I, II und III die freie Wahl des Blickwinkels wirken, Arien sezieren und Beethovens Partitur durch 30 Boxen als 4-D-Sound durch die ­Eingangshalle Nord des Nationaltheaters schwirren. In 24

tereationen Weio rm In f d i es e m ­ zu nzert Seite 11. Ko en Sie ab find

Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

n° 34

25


Spielplan – Mai bis Juni 2017 / Festspielplan

Falls nicht anders angegeben, finden die Veranstaltungen im Nationaltheater statt.

14 So Premierenmatinee zu „Tannhäuser“

Alle Preise inkl. Systemund VVK-Gebüh­ren zzgl. ­Bear­­beitungs- und ­Versandgebühren bei schriftlicher Bestellung.

01 Do La Cenerentola ROSSINI

20 Sa Nabucco VERDI

03 Sa La Cenerentola ROSSINI

Ausverkauft 21 So Tannhäuser WAGNER Premiere

04 So Ausverkauft Tannhäuser WAGNER

24 Mi Nabucco VERDI

07 Mi La Cenerentola ROSSINI

25 Do Tannhäuser WAGNER Ausverkauft

08 Do Tannhäuser WAGNER Ausverkauft

27 Sa Nabucco VERDI

10 Sa La Cenerentola ROSSINI

28 So Tannhäuser WAGNER Ausverkauft

11 So Un ballo in maschera VERDI

30 Di Nabucco VERDI

14 Mi Un ballo in maschera VERDI

BALLETT 13 Sa Ein Sommernachtstraum NEUMEIER 16 Di Ein Sommernachtstraum NEUMEIER 19 Fr Alice im Wunderland WHEELDON 22 Mo Ein Sommernachtstraum NEUMEIER 26 Fr Ein Sommernachtstraum NEUMEIER

15 Do Rusalka DVOŘÁK 17 Sa Un ballo in maschera VERDI 18 So Rusalka DVOŘÁK

16 Fr Alice im Wunderland WHEELDON / TALBOT

KONZERT

17 Sa Ballett extra AusverkauftPlatzl 7 Ballett-Probenhaus

Partner der Opernfestspiele

KONZERT 05 Mo 6. Akademiekonzert Ausverkauft Ausverkauft 06 Di 6. Akademiekonzert

Tannhäuser WAGNER Mit Klaus Florian Vogt, Anja Harteros, Elena Pankratova, Christian Gerhaher, Georg Zeppenfeld Ausverkauft 09. Juli (Preisgr. U) Lucia di Lammermoor DONIZETTI Mit Diana Damrau, Charles Castronovo, Simone Piazzola 13., 16. Juli (Preisgr. M)

FESTSPIEL-PREMIERE Die Gezeichneten SCHREKER ML: Ingo Metzmacher Mit Catherine Naglestad, John ­Daszak, Christopher Maltman, ­Tomasz ­Konieczny 01. Juli (Preisgr. M), 04., 07., 11. Juli (Preisgr. L) Oberon, König der Elfen VON WEBER ML: Ivor Bolton Mit Annette Dasch, Brenden Gunnell, Julian Prégardien 21. Juli (Preisgr. PA), Ausverkauft 24., 27., 30. Juli (Preisgr. PB) Prinzregententheater Ballettabend Junge Choreographen FAVRE / KAYDANOVSKIY /  KLEIN / Pimonov 30. Juni (Preisgr. PE), 01., 02. Juli (Preisgr. PEE) Prinzregententheater OPER Rusalka DVOŘÁK Mit Kristine Opolais, Günther Groissböck, Dmytro Popov, Nadia Krasteva 25. Juni (Preisgr. K) La traviata VERDI Mit Sonya Yoncheva, Charles Castronovo, Plácido Domingo 27., 29. Juni (Preisgr. T) Die Frau ohne Schatten R. STRAUSS Mit Adrianne Pieczonka, Burkhard Fritz, Elena Pankratova, Wolfgang Koch, Michaela Schuster 02., 05. Juli (Preisgr. L) Die Zauberflöte MOZART Mit Hanna-Elisabeth Müller, Matthew Polenzani, Michael Nagy, René Pape 06., 08. Juli (Preisgr. L)

26

Kaufi nger straß e

Jenůfa JANÁČEK Mit Eva-Maria Westbroeck, Karita Mattila, Stuart Skelton, Pavel Cernoch 14. Juli (Preisgr. K) Nabucco VERDI Mit Dimitri Platanias, Liudmyla Monastyrska, Vitalij Kowaljow, Murat Karahan 15. Juli (Preisgr. L) La forza del destino VERDI Mit Anja Harteros, Jonas Kaufmann, Simone Piazzola Ausverkauft 19., 23. Juli (Preisgr. S) Semiramide ROSSINI Mit Joyce DiDonato, Daniela Barcellona, Lawrence Brownlee, Alex Esposito 21., 24. Juli (Preisgr. L) Lady Macbeth von Mzensk SCHOSTAKOWITSCH Mit Anja Kampe, Anatoli Kotscherga, Misha Didyk, Sergey Skorokhodov 22. Juli (Preisgr. L) La Favorite DONIZETTI Mit Elīna Garanča, Matthew Polenzani, Mariusz Kwiecień, Mika Kares 26., 29. Juli (Preisgr. L) Les Contes d’Hoffmann OFFENBACH Mit Michael Spyres, Aleksandra Kurzak, Ildar Abdrazakov 27., 30. Juli (Preisgr. L) Andrea Chénier GIORDANO Mit Anja Harteros, Jonas Kaufmann, Luca Salsi 28., 31. Juli (Preisgr. T) Ausverkauft BALLETT Alice im Wunderland WHEELDON / TALBOT 03. Juli (Preisgr. H) Spartacus ­GRIGOROVICH / ­CHATSCHATURJAN 10. Juli (Preisgr. H)

FESTSPIEL-KAMMERKONZERTE 1. Festspiel-Kammerkonzert 07. Juli (Preisgr. CE) Cuvilliés-Theater Festspiel-Campuskonzert 08. Juli (Preisgr. PG) Prinzregententheater Festspiel-Konzert zu „Oberon, König der Elfen“ 11.Ausverkauft Juli (Preis: 38,14 €) Schack-Galerie 2. Festspiel-Kammerkonzert 14. Juli (Preisgr. CE) Cuvilliés-Theater 3. Festspiel-Kammerkonzert 18. Juli (Preisgr. CE) Cuvilliés-Theater Festspiel-Konzert des Opernstudios 23. Juli (Preisgr. CE) Cuvilliés-Theater Festspiel-Nachtkonzert 25. Juli (Preisgr. PEE) Prinzregententheater 4. Festspiel-Kammerkonzert 26. Juli (Preisgr. CE) Cuvilliés-Theater 5. Festspiel-Kammerkonzert 29. Juli (Preisgr. CE) Cuvilliés-Theater LIEDERABENDE Thomas Hampson 28. Juni (Preisgr. F) Anja Harteros 12. Juli (Preisgr. F) Christian Gerhaher 17. Juli (Preisgr. F) Simon Keenlyside & Band 18. Juli (Preisgr. PEE) Prinzregententheater Diana Damrau 20. Juli (Preisgr. F) Pavol Breslik 29. Juli (Preisgr. PEE) Prinzregententheater FESTSPIEL-WERKSTATT Greek 26. Juni, (Premiere) Ausverkauft 27. Juni, 03., 04. Juli Preis: € 29,18 Postpalast

tr. rS lde fe en en rst ab Fü gr er rb Fä

31 MI Ein Sommernachtstraum NEUMEIER

19 Fr 2. Kammerkonzert der Orchesterakademie A ­ llerheiligen Hofkirche

Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 9:30 bis 18:00 Uhr Freitag und Samstag 9:30 bis 16:00 Uhr

BALLETT 02 Fr Ein Sommernachtstraum NEUMEIER / ­MENDELSSOHN BARTHOLDY / ­LIGETI

14 So 6. Kammerkonzert Allerheiligen Hofkirche

SZ-ServiceZentrum Fürstenfelder Straße 7 80331 München

23 Fr Rusalka DVOŘÁK

29 Mo Alice im Wunderland WHEELDON

Oper Fü r Alle

Weitere Informationen und Karten erhalten Sie in unserer Vorverkaufsstelle:

Marienplatz

d Ri n

e

e

ng

dli

n Se

tr rS

r nge era Ob

Ro s e

er

m

Festspielkonzer t auf

2017 mit einem Open-Air-Konze rt und der ­Ü ber tragung des neuen Tannhäu ser ins Freie

r.

OPER

17 Mi Guillaume Tell ROSSINI

e rst

Juni

14 So Guillaume Tell ROSSINI

W

Di en

12 Di Madama Butterfly PUCCINI

EXTRA 09 Di Ensemble-Liederabend Wernicke-Saal

Weins tr.

OPER 10 Mi Guillaume Tell ROSSINI

Ro se ns tr.

Mai

Unser Festspiel-Tipp / Opernrätsel

enn sich Tausende Men­ schen auf einem Platz bei Sonnenuntergang ver­ sammeln, auf Picknickde­ cken, Sitzkissen oder einfach auf dem ­Boden Platz nehmen, um klassischer Mu­ sik zu lauschen, entsteht eine ganz beso n­ dere Atmosphäre: ungezwungen, andäch­ tig, freudig.

kt ar

ntal

Während der Münchener Opernfestspie le laden die Bayerische Staatsoper und BMW München traditionsgemäß zu Oper für alle: Das Programm umfasst ein kostenlo­ ses Open-Air-Konzert und eine ebenfalls kostenfreie Opern-Liveübertragung auf ­ den Max-Joseph-Platz. Das Besondere in diesem Jahr: Das Live-Konzert mit dem Bayerischen Staatsorchester eröffnet die Opernfestspiele 2017!

[catarsi] – Prozessor IV 28., 29. Juni, 01., 02. Juli Preis: € 19,10 Postpalast Kannst Du pfeifen, Johanna 08., 09., 12. Juli Preis: € 13,50 Postpalast Kirill Petrenko & Orchesterakademie des Bayerischen Staatsorchesters 16. Juli (Preisgr. PF) Prinzregententheater Doch bin ich nirgend, ach! zu Haus Mit Franui und Nikolaus Habjan 28. Juli (Preisgr. PF) Prinzregententheater

DAS OPERN-RÄTSEL

Festspiel-Eröffnungskonzert 24. Juni (Eintritt frei) Max-Joseph-Platz

Preisfrage

Wo spielt die Handlung der Oper Die Gezeichneten?

Tannhäuser 09. Juli (Eintritt frei) Max-Joseph-Platz UNICREDIT-FESTSPIELNACHT 30. Juni (Eintritt frei) Fünf Höfe

Beantworten Sie die Frage und gewinnen Sie zwei Übernachtungen inkl. Frühstücksbuffet für zwei Personen in einem der stilvoll eingerichteten Luxus-Appartements des Hotel Maximilian Munich im Herzen der Münchner Altstadt, nur einen Steinwurf von der Bayerischen Staatsoper entfernt. Genießen Sie Entspannung pur im idyllischen Rosengarten und dem eigenen Wellness & Spa Bereich. Ein 4-Gänge-Menü im Restaurant „kleines Max“ mit seiner feinen süditalienischen Küche rundet Ihren Aufenthalt ab. (Reservierung nach Verfügbarkeit, nicht zum Oktoberfest und während Messezeiten einlösbar.)

FESTSPIEL-GOTTESDIENST 25. Juni St. Michael, Neuhauser Straße Partner der Festspiel-Werkstatt

Schicken Sie Ihre Lösung unter Angabe einer Rückrufnummer per E-Mail an: opernraetsel@sz-tickets.de oder per Post an: Süddeutsche Zeitung Tickets, Stichwort: Opernrätsel, Hultschiner Straße 8, 81677 München Einsendeschluss: 09.06.17. Der Gewinn wird unter allen richtigen Einsendungen verlost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Anschrift: Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner Str. 8, 81677 München; Sitz der Gesellschaft: München; Registergericht: Amtsgericht München, HRB 73315; Geschäftsführer: Stefan Hilscher, Dr. Karl Ulrich.

n° 34

Wir gratulieren dem Gewinner unseres letzten Opernrätsels: K. Seliger (Lösung: Klaus Florian Vogt)

-Plat

Richard Wagners Tannhäuser wird am 9. Juli live aus dem Nationaltheater über ­ tragen und auf eine riesige Videoleinwand vor dem Opernhaus projiziert. General­ musikdirektor Kirill Petrenko übernimm t die musikalische Leitung dieser Neupro­ duktion. Inszenierung: Romeo Castelluc ci. Es singen unter anderem Anja Harteros, Elena Pankratova, Klaus Florian Vogt , Christian Gerhaher und Georg Zeppen­ feld.

Premierenmatinee zu „Die Gezeichneten“ 18. Juni Preis: € 13,50 Nationaltheater

OPER FÜR ALLE dank BMW München

a x-J oseph

z

Am 24. Juni 2017 dirigiert Omer Meie r Wellber ein russisches Programm mit Symphonien von Sergej Prokofjew und Peter I. Tschaikowsky sowie Nikolai Rims ki Korsakows Lied des indischen Gastes. Den Auftakt des Abends gestaltet das Ju­ gendorchester des Bayerischen Staatsor­ chesters, ATTACCA.

EXTRA

Premierenmatinee zu „Oberon, König der Elfen“ 16. Juli Preis: € 13,50 Prinzregententheater

dem M


Service / Impressum

Saalplan

Impressum

NATIONALTHEATER

DIE schnellsten Opern-TICKETS IN MÜNCHEN:

Süddeutsche Zeitung GmbH Hultschiner Straße 8, D – 81677 München Telefon +49 (0)89-2183-0 www.sz-tickets.de Registergericht: AG München HRB 73315 USt-IdNr.: DE 811158310 Texte (verantwortlich) Süddeutsche Zeitung GmbH: Andreja Ruppert Bayerische Staatsoper: Laura Schieferle Christoph Koch Annette Baumann (Ballett) Design, Konzept und Realisierung Süddeutsche Zeitung GmbH in Zusammenarbeit mit: Bayerische Staatsoper und neophyten Gestaltung neophyten, Schellingstraße 36, D – 80799 München www.neophyten.eu mit Tümmersdesign Fotos Covervorlage: Bureau Borsche Seite 4: Franz Schreker Foundation Seite 5: Archiv Bayerische Staatsoper Seiten 8, 10, 16 /17, 18 links, 22, 27: Wilfried Hösl Seite 9, v.l.n.r.: Tanja Niemann, Levon Biss, Robert Workman Seite 14: Julia Stix Seite 18 rechts: Marco Borggreve Seite 19 v.l.n.r.: Rebecca Fay, Uwe Arens, Dario Acosta, Juraj Novak, Marco Borggreve, Thomas Egli Seite 20: Carmen Kovacz Seiten 24, 25: Postpalast München Seite 30: Daniel Stolle Druck pva, Druck und Medien-Dienstleistungen GmbH Industriestraße 15, D – 76829 Landau/Pfalz Anzeigen Jürgen Maukner (verantwortlich) Anzeigenberatung Süddeutsche Zeitung: Ralph Neumann Telefon +49 (0)89-2183 8339 ralph.neumann@sueddeutsche.de Bayerische Staatsoper: Julia Altenberger Telefon +49 (0)89-2185 1040 julia.altenberger@staatsoper.de Textschluss: 18. April 2017

Karten für alle Vorstellungen der Bayerischen Staatsoper, des Bayerischen Staatsballetts und des Bayerischen Staatsorchesters erhalten Sie bereits eine Woche vor dem o ­ ffi­ziellen Schalter­ver­kauf exklusiv bei Süddeutsche Zeitung Tickets.

Partiturplätze

Partiturplätze

Hörerplätze

Begrenztes Kontingent, keine Reservierung möglich, Verkauf solange Vorrat reicht.

Hörerplätze

Galerie

Galerie

3. Rang

3. Rang Mittelloge

Den vorgezogenen Vorverkauf gibt es nur bei Süddeutsche Zeitung Tickets

tr. rS lde fe en en rst ab Fü gr er rb Fä

Ro se ns tr.

Marienplatz

d Ri n

ße

Se

er

ng

li nd

a Str

er ang r e Ob

Ro s e

e

rm

2. Rang

2. Rang

1. Rang

1. Rang

r.

e rst

Di en

Weins tr.

Weitergehende Informationen erhalten Sie in unserer Verkaufsstelle, kommen Sie doch persönlich vorbei: SZ-ServiceZentrum Kauf inger Fürstenfelder Straße 7 straß e 80331 München

kt ar

ProszeniumsLoge

Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 9:30 bis 18:00 Uhr Freitag und Samstag 9:30 bis 16:00 Uhr

Balkon

Balkon

Parkett rechts

ntal

Parkett links

Orchestersitze

Kategorie I

Kategorie II

Kategorie III

Kategorie IV

Kategorie I

Kategorie II

Kategorie III

Preisgruppe A

35,90 €

32,54 €

28,06 €

22,46 €

Preisgruppe H

100,86 €

88,54 €

72,86 €

Kategorie IV 58,30 €

Preisgruppe B

40,38 €

35,90 €

30,30 €

24,70 €

Preisgruppe I

114,30 €

100,86 €

84,06 €

65,02 €

Preisgruppe C

43,74 €

39,26 €

33,66 €

28,06 €

Preisgruppe K

150,14 €

131,10 €

108,70 €

85,18 €

Preisgruppe D

52,70 €

47,10 €

39,26 €

32,54 €

Preisgruppe L

184,86 €

161,34 €

133,34 €

104,22 €

Preisgruppe E

61,66 €

53,82 €

47,10 €

35,90 €

Preisgruppe M

218,46 €

190,46 €

161,34 €

133,34 €

Preisgruppe F

69,50 €

61,66 €

52,70 €

41,50 €

Preisgruppe S

274,46 €

240,86 €

207,26 €

162,46 €

Preisgruppe G

80,70 €

72,86 €

61,66 €

47,10 €

Preisgruppe U

330,46 €

296,86 €

257,66 €

207,26 €

Alle Preise inkl. System- und VVK-Gebühren zzgl. Bearbeitungs- und Versandgebühren bei Faxbestellungen.

# BITTE ALLE ANGABEN IN BLOCKSCHRIFT

Bestellschein Bitte füllen Sie den Bestellschein aus und schicken Sie diesen in einem Briefkuvert an folgende Adresse: Süddeutsche Zeitung Tickets SZ-ServiceZentrum Fürstenfelder Straße 7 D–80331 München oder senden Sie ihn als Fax an: +49 (89) 2183-8645 oder schicken Sie Ihre Bestellung inkl. aller Bestellscheinangaben per Email an: opernkarten@sz-tickets.de

Mein Kulturkalender hat zahllose Highlights. Sieben davon in einer Nacht.

Name

Straße und Hausnummer

Postleitzahl und Stadt

Telefon Telefax

E-Mail

Kreditkartennummer

Kreditkarteninhaber

gültig bis

Die UniCredit Festspiel-Nacht

Erleben Sie das Beste aus Oper, Konzert und Literatur: Freitag, 30. Juni, 20 Uhr.

Ich zahle mit Kreditkarte Visa

Vorstellung

Anzahl

Kategorie

Alternative Kategorie

Vorstellungsdatum

Vorstellung

Anzahl

Kategorie

Alternative Kategorie

Vorstellungsdatum

Vorstellung

Anzahl

Kategorie

Alternative Kategorie

Eurocard/Mastercard

Versand 4,90 € Bearbeitungsgebühr 2,00 €/Ticket Schriftliche Bestellungen werden nach dem ­ Schalterverkauf bearbeitet

Datum

Vorstellungsdatum

Unterschrift

Falls Sitzplätze nebeneinander nicht mehr verfügbar sind, akzeptiere ich auch Einzelplätze. Falls Sitzplätze nebeneinander nicht mehr verfügbar sind, akzeptiere ich auch Plätze der nächst höheren Kategorie. Falls Sitzplätze nebeneinander nicht mehr verfügbar sind, akzeptiere ich auch Plätze der nächst niedrigeren Kategorie. Falls alle Sitzplätze ausverkauft sind, akzeptiere ich auch Stehplätze, Hörer- und Partiturplätze.

München: FÜNF HÖFE, HVB Filiale Promenadeplatz, Literaturhaus, Theatinerhof Mit Staatsintendant Nikolaus Bachler, Annette Dasch, Julian Prégardien, FRANUI, Solisten des Bayerischen Staatsorchesters und der Münchner Opernfestspiele 2017. Eintritt kostenlos. unicredit-festspiel-nacht.de In Kooperation mit:

Besuchen Sie uns auf Facebook: facebook.com/hypovereinsbank

Diese Veranstaltung wird klimafreundlich durchgeführt.


Letzte Seite

Opernlexikon

Hören mit Genuss

DAS SINGSPIEL

Die preisgekrönte Musikabteilung bei LUDWIG BECK - aktuell mit über 120.000 Titeln aus Klassik, Jazz, Weltmusik und Hörbüchern. Direkt am Münchner Marienplatz.

gezeichnet von Daniel Stolle

S

owohl Poeten wie Wissenschaftler diskutieren über den Begriff Singspiel und fragen, was das vermeintlich so klare Wort konkret bedeutet. Am einfachsten ist daher das Verständnis, es sei im weitesten Sinne musikalisches Theater, bei dem der gesprochene Dialog mit gesungenen Arien wechselt – analog zur Tradition der französischen Opéra comique oder der englischen Ballad opera. Zum anderen ­entwickelte sich in Deutschland eine Singspieltradition, die im Wesentlichen mit den ­Bemühungen Joseph II. in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Wien zusammen­ hängt. Er wollte eine eigene deutsche Oper gegen die ­Vorherrschaft der Italiener etablieren – das einzige bis heute erfolgreiche und bekannte Beispiel: ­Mozarts Die Entführung aus dem Serail. Dass ­irgendwann die Landesgrenzen und die Spra­ che keine Rolle mehr spielten, kann man an Carl Maria von Webers Oberon von 1826 sehen: Ein deutscher Komponist erfüllt ­ einen Londoner Auftrag, vertont einen ­ englischen Text, der auf einem deutschen Versepos beruht, das wiederum Hüon von Bordeaux zum Helden hat – gleich­ zeitig entsteht aber eine deutsch­ sprachige Fassung, die sich durchsetzt.

Valery Gergiev Strauss: Don Juan Ein Heldenleben Münchner Philharmoniker Valery Gergiev hat sich vor allem durch seine Arbeit mit den Wiener und den Münchner Philharmonikern den Ruf eines ausgewiesenen Strauss-Experten erworben. Die Presse war voll des Lobes und der Anerkennung nach der auch vom Publikum umjubelten Aufführungsserie im Herbst vorigen Jahres. Und Münchens Spitzenorchester darf zufrieden sein: sein Marktwert ist mit Gergiev deutlich angestiegen. Münchner Philharmoniker 793052112127 CD €17,95

Diana Damrau Meyerbeer – Grand Opera Emmanuel Villaume / Orchestre & Choeur de l’Opera de Lyon Auf den Spuren ihrer großen Vorgängerinnen erobert Diana Damrau derzeit die französische Grand Opera. Die Sopran-Partien Meyerbeers gehören zu den herausforderndsten Rollen der romantischen Opernliteratur, die Diana Damrau mit staunenswerter Selbstverständlichkeit und edler Noblesse gestaltet.

VÖ: 19.05.2017 Erato 0190295848996 Deluxe Edition €19,95

30

n° 34

Christiane Karg Parfum David Afkham, Bamberger Symphoniker

Gardiner, McCreesh, Marcon, u.a. The Beauty of Monteverdi

Arcadi Volodos Volodos plays Brahms

Prohaska / Kozena / Von Otter

Vier Jahre hat es gedauert, bis der große Arcadi Volodos wieder in ein Aufnahmestudio gegangen ist. Diesmal ist es Johannes Brahms, dessen Klaviermusik der Russe mit größter Sensibilität und künstlerischer Finesse interpretiert. Die Musik des Hanseaten erklingt unter seinen Händen mit genau dem dunkel grundierten Goldton, der die Brahms’sche Musik so unverwechselbar charakterisiert.

Anja Harteros, George Petean, Pjotr Beczala, u.a. Giuseppe Verdi: Un Ballo in Maschera Bayerisches Staatsorchester / Zubin Mehta

Die sympathische Sopranistin hat sich in den letzten Jahren fast unbemerkt internationale Meriten erworben. Auf ihrem neuen Album ‚Parfum‘ demonstriert sie, dass ihr auch das französische Fach wie in die Kehle gelegt zu sein scheint. Die Orchesterlieder bedeutender Komponisten des ‚fin de siecle‘ benötigen interpretatorische Raffinesse und musikalische Meisterschaft: Eigenschaften, die Christiane Karg wie selbstverständlich zu Gebote stehen.

Zum 450. Geburtstag des vielleicht bedeutendsten Komponisten an der Schwelle zum italienischen Frühbarock. Claudio Monteverdi gilt heute vor allem als revolutionärer Wegbereiter der Kunstform Oper, als innovativer Meister des Madrigals und begnadeter Schöpfer einzigartiger Sakralwerke. Emotional eindringliche Musik von berückender Schönheit.

Edel 0300832BC CD €17,95

DG 4797193 2 CDs €17,95

Sony Classical 88985382442 CD €17,95

c-major DVD 739408 €25,95 Blu-ray €29,95

Jonas Kaufmann Gustav Mahler: Das Lied von der Erde

Julia Lezhneva Carl Heinrich Graun Opera-Arias

Sebastian Knauer Bach & Sons II

Martin Stadtfeld Best of Martin Stadtfeld

Jonathan Nott, Wiener Philharmoniker

Concerto Köln Mikhail Antonenko

Sebastian Knauer / Daniel Hope / Zürcher Kammerorchester

Mark Elder / Sir Neville Marriner / Festival Strings Lucerne u.a.

Der Superstar unter den Tenören hat sich einer neuen Aufgabe gestellt, die mit höchsten Anforderungen einhergeht: er singt in dieser Neueinspielung des Mahler’schen Zyklus gleich beide Vokalpartien. Dass man dabei gespannt bis zum Schluss dabeibleibt, ist der hinreißenden Gestaltungskunst und der rückhaltlosen Hingabe dieses eminent variablen Sängers zu verdanken.

Der deutsche Barockkomponist Carl Heinrich Graun war der jüngste und zugleich erfolgreichste von von drei komponierenden Brüdern. Seine Opern wurden in Berlin und über Preußens Grenzen hinaus mit größtem Erfolg gespielt, bis sie wieder in Vergessenheit gerieten. Nun hat sich Julia Lezhneva dieser vokalen Bravourstücke angenommen und präsentiert sie mit mädchenhaftem Liebreiz und stimmlicher Brillianz.

Der Hamburger Pianist kann durchaus als ‚Familie-BachSpezialist‘ bezeichnet werden. Er spannt den Bogen zwischen zwei Generationen, den beiden bedeutendsten Bachs: Johann Sebastian und Carl Philipp Emanuel. Die barocken Wurzeln des Vaters bilden das Fundament der ‚neuen Empfindsamkeit‘ des Sohnes Carl Philipp Emanuel. Knauers Spielfreude paart sich wirkungsvoll mit dem singenden Ton des Geigers Daniel Hope.

Martin Stadtfeld hat sich im Laufe seiner Karriere ein breites Repertoire erarbeitet. Seit seiner spektakulären Einspielung von Bachs ‚Goldberg-Variationen‘ ist er zu einem international akklamierten Pianisten gereift. Diese Compilation bietet einen Überblick über die erstaunliche Repertoirevielfalt und die künstlerische Reife dieses noch jungen Musikers.

Sony Classical 88985389832 CD €17,95

Decca 4831518 CD €17,95

Edel 0300764BC CD €17,95

Sony Classical 88985427602 2 CDs €17,95

Bestell-Service für CDs/DVDs:

Bleiben Sie immer auf dem Laufenden!

musik@ludwigbeck.de LUDWIG BECK Marienplatz 11 • 80331 München Preise gültig bis 30.06.2017

Abonnieren Sie jetzt unseren E-Mail Newsletter und erhalten Sie monatlich alle Neuheiten und Empfehlungen unserer Musikabteilung. Anmeldung unter: stories.ludwigbeck.de

Der neue ‚Maskenball‘ an der Bayerischen Staatsoper begeisterte Publikum und Presse. Mit Anja Harteros, Pjotr Beczala, Okka von der Damerau und dem eindrucksvoll auftrumpfenden Bariton George Petean wurde diese Produktion in der eleganten Inszenierung von Johannes Erath ein wahres Opernfest. Am Pult sorgte Zubin Mehta für zupackende Dramatik.


Die Kunst ist es, Die Dinge auch mal anDers zu sehen

Fachübergreifendes Denken und interdisziplinäre Zusammenarbeit in den Bereichen Rechtsberatung, Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Family Office charakterisieren den Beratungsansatz der Münchner Kanzlei am Siegestor.

Peters, schönberger & Partner Rechtsanwälte wiRtschaftspRüfeR steueRbeRateR

schackstraße 2, 80539 München tel.: +49 89 38172- 0 psp@psp.eu, www.psp.eu

Als Mitglied des Classic Circle unterstützt PSP seit 2005 die Bayerische Staatsoper.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.