Engelsloge Nr. 15

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n°15 September – November 2012

Präsentiert von und

BAYERISCHE STAATSOPER

Anna Prohaska verkörpert eine der Hauptpartien in der Uraufführung von Widmanns Babylon

Götter und Menschen in der Megacity Zur Uraufführung von Jörg Widmanns Babylon

The Golden Voice

Joseph Calleja in der Neuinszenierung von Verdis Rigoletto

Forever Young

Werke von Maliphant, Limón und Massine beim Bayerischen Staatsballett

Geordnete Töne – Kreatives Chaos Das OktoberMusikFest 2012


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n° 15 EDITORIAL / INHALT

n°15

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

September – November 2012

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erdi war es bereits zu Lebzeiten: Vox populi, die Stimme des Volkes. In insgesamt acht Premieren setzt sich die Bayerische Staatsoper in der Spielzeit 2012/13 mit diesem Begriff und dem Spannungsfeld aus künstlerischer Freiheit, Individualität und Offenheit auseinander und zollt dem großen italienischen Komponisten der Romantik Tribut. Am Anfang des Verdi-Schwerpunktes steht die Premiere von Rigoletto im Dezember.

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GÖTTER UND MENSCHEN IN DER MEGACITY Die Uraufführung von Jörg Widmanns Babylon ist die erste Premiere der neuen Saison. Libretto: Peter Sloterdijk.

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THE GOLDEN VOICE Joseph Calleja als Herzog von Manuta in der Neuinszenierung von Rigoletto

Eröffnet wird die Saison zuvor mit der Uraufführung von Jörg Widmanns großer Oper Babylon (Libretto: Peter Sloterdijk), die deutlich macht, wie uns vox populi auch heute noch umtreibt. Für den Münchner Komponisten ist Babylon eine Metapher für Zivilisation und Kultur überhaupt. „Das Gigantische, Ausufernde dieser Stadt ist unserer heutigen Lebenserfahrung sehr nah, auch das damalige Nebeneinander zahlreicher Kulturen“. Für die Inszenierung zeichnet die katalanische Theatergruppe La Fura dels Baus (Regie: Carlus Padrissa) verantwortlich. Am Pult des Bayerischen Staatsorchesters steht Generalmusikdirektor Kent Nagano.

12 HIGHLIGHTS

Unter dem Motto „Forever Young“ stellt sich das Bayerische Staatsballett im Herbst dem Kulturerbe Tanz und präsentiert einen dreiteiligen Premierenabend mit Werken der klassischen Moderne: Broken Fall von Russell Maliphant, José Limóns The Moor’s Pavane und Choreartium von Léonide Massine.

22 GEORDNETE TÖNE – KREATIVES CHAOS Das OktoberMusikFest 2012

Viel Vergnügen beim Start in die neue Saison!

28 SAALPLÄNE / OPERNRÄTSEL

14 GUT GEFRAGT Ein paar Fragen an den Cellisten Jan Vogler 16 DIALOGUES DES CARMÉLITES Francis Poulencs Oper über den Orden der Karmelitinnen 18 FOREVER YOUNG Werke von Maliphant, Limón und Massine beim Bayerischen Staatsballett

26 SPIELPLAN 27 SERVICE / IMPRESSUM

30 LETZTE SEITE Opernlexikon Nikolaus Bachler Intendant der Bayerischen Staatsoper

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n° 15 OPER – URAUFFÜHRUNG

Götter und Menschen in der Megacity Als erste Neuproduktion der Spielzeit 2012/13 bringt die Bayerische Staatsoper Ende Oktober eine große Oper des Münchner Komponisten Jörg Widmann zur Uraufführung. Schauplatz wie auch Titel ist das alte Babylon. Das Libretto schrieb der Philosoph Peter Sloterdijk.

Bühnenbildsimulation zur Uraufführung Babylon vom Bühnenbildner der Theatertruppe La Fura dels Baus, Roland Olbeter

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ine Oper über eine Stadt? Oder besser: Eine Oper des 21. Jahrhunderts über eine Stadt der Vorantike? Eine Stadt, deren Spuren im Wüstenstaub liegen und deren Relikte die europäischen Museen zieren, eine Stadt von der wir einiges wissen, doch vieles nur ahnen können? Über einen realen Ort also oder über die sich um ihn rankenden Mythen?

stimmt: Sie erfanden die Woche und teilten sie in sieben Tage. Als „Delirium über die Zahl 7“ bezeichnet Librettist Peter Sloterdijk das entstehende Werk, dessen Ordnungsprinzipien von eben jener Zahl bestimmt sind, angefangen von der Einteilung der Oper in sieben Bilder bis in kleinste musikalische Strukturen. Der umtriebige Philosoph und Autor grub sich für die Zusammenarbeit mit Jörg Widmann tief in Geschichte und Archäologie der verschwundenen Stadt ein und schöpfte für seine erste Operndichtung (auch dies ein lang gehegter Traum) aus wissenschaft-

Jörg Widmann, der die Idee einer großen Oper zum Babylon-Stoff schon lange in sich trug, sieht in dem einstigen Stadtstaat am Fluss Euphrat vor allem ein faszinierendes Modell für unser heutiges

Anna Prohaska singt die Partie der Inanna

Zusammenleben in Großstädten. Ein Urmodell der Stadt also, mit ihrem gleichzeitigen Mit- und Nebeneinander verschiedener Kulturen. Die Stadt der Städte, der Ort, an dem Zivilisation ihren Anfang nahm, die erste multikulturelle Gesellschaft als Bild für die Heimstatt des heutigen world citizen. Archäologie und ScienceFiction.

lichen Quellen, biblischen und apokryphen Texten, vor allem aber aus dem Gilgamesch-Epos. Auf verstreuten Tontafeln überliefert und nur mühsam entziffert gilt der orientalische Epos als Urtext auch unserer abendländischen Mythen und ist eines der ersten Stücke schriftlich überlieferter Literatur. So vielsprachig wie ihre Inspirationsquellen wird auch die Oper sein. Jörg Widmann verspricht, die sprichwörtliche babylonische Stimmenvielfalt in die Musik zu übertragen und meint damit auch ein Musizieren mit disparaten Stilmitteln und Klangchiffren. Er und Sloterdijk haben eine große Tragödie im Sinn, mit gebührendem Platz für das Buffoneske – für Kabarett und Varieté, Blues und Bar. Sie betrachten Oper, wie Sloterdijk es formuliert, als „letzten Ort, an dem wahres Pathos heute noch möglich ist.“ Babylon ist Tragödie, Mythenforschung, aber auch – mit einem verzauberten Blick auf Mozarts Maschinenmärchen Die Zauberflöte – die spielerische Verbindung von Aufklärung mit dem Wundersamen. Mozart und sein Librettist Schikaneder schickten zwei Liebende auf einen Initiationsweg. Und auch vor all dem kosmischen Geschehen, das den Bewohnern Babylons widerfährt, spielt sich eine richtige Liebesgeschichte ab: Tammu, der mit seinen israelitischen Landsleuten im babylonischen Exil festsitzt, verliebt sich in die Babylonierin Inanna. Als Priesterin im Tempel einer

Utopisch anmutendes Babylon Die Oper beginnt als Spurensuche auf den Trümmern einer zerstörten Stadt und so ist auch dieses utopisch anmutende WidmannBabylon zugleich der Schauplatz großer Katastrophen: Planeten geraten aus ihren Bahnen, der Euphrat tritt über die Ufer und die in der Bibel bezeugte Sintflut, die in der Tat babylonischen Ursprungs ist, bedroht Menschen wie Götter gleichermaßen. Es wird eine lohnenswerte Herausforderung für das Theater von La Fura dels Baus (Regie: Carlus Padrissa) sein, diese existentiellen Schreckens-Erfahrungen der Menschheit nacherlebbar zu machen, während Generalmusikdirektor Kent Nagano die monumentalen Klangfluten beherrschen muss, die die Partitur Widmanns einem 94-köpfigen Chor und einem überquellenden Orchestergraben entlocken wird. Die Babylonier schufen Ordnung im Chaos durch eine Kulturleistung, die unser Leben auch heute noch be-

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n° 15 OPER – URAUFFÜHRUNG

Regisseur Carlus Padrissa und Librettist Peter Slotderijk beim Studieren der Partitur

ihr namensverwandten Göttin dient sie der Idee der freien Liebe. Tammu ist hingerissen von diesem Umgang mit Erotik und lässt seine bisherige Begleiterin, die Seele, im Stich. Widmann und Sloterdijk greifen hier den Kontrast zweier Liebeskonzepte auf, welcher die Menschheit wohl seit Jahrtausenden umtreibt: Während die Seele für eine geschwisterlich-freundschaftliche Verbundenheit steht, verspricht Inanna körperliche Leidenschaften.

Komponist Jörg Widmann

schichte, die uns berühren und überwältigen soll. Beste Voraussetzungen für eine heutige Oper!

Herausragende Sängerpersönlichkeiten Schon zu Mozarts Zeiten kannte der Komponist eines Auftragswerkes die Besetzung, für die er schrieb. Im Fall von Babylon ist dies ein Ensemble herausragender Sängerpersönlichkeiten, das sich der Komponist erträumt und gewünscht hat: die Sopranistin Claron McFadden, die neben ihrem phänomenal breiten Spektrum zwischen Barock und zeitgenössischer Musik immer wieder auch Begegnungen mit dem Jazz sucht, verkörpert die Seele. Als Inanna ist die vielversprechende Sopranistin Anna Prohaska zu erleben, die für ihr Album Sirène den diesjährigen Echo Klassik in der Sparte Nachwuchskünstlerin (Gesang) erhielt. Tenor Rainer Trost singt Tammu, der Bariton Sir Willard White den Priesterkönig und Countertenor Kai Wessel den Skorpionmensch. Den mit den Göttern zürnenden Fluss Euphrat interpretiert die mit München eng verbundene Sopranistin Gabriele Schnaut. Klaudius Ritsch

Anziehung und Trennung An der Anziehung zwischen Tammu und Inanna wird erst sichtbar, was die Kulturen, denen beide angehören, voneinander trennt: Sie haben ganz unterschiedliche Vorstellungen von Moral und Sünde und davon, wer den Himmel bewohnt. Davon, ob es ein Jenseits gibt und gekoppelt daran, die Frage nach dem Versprechen von Unsterblichkeit. Die Juden suchen Versöhnung mit ihrem einen Gott, dessen Zorn sie für die große Flut verantwortlich machen. Die Babylonier huldigen in orgiastischen Festen gleich einem ganzen Pantheon von Göttern. Diese haben allerdings nicht einmal mehr die Launen der Natur in der Hand. Um die kosmischen Kapricen zu besänftigen, praktizieren die Babylonier Menschenopfer. Tammu gerät mitten in diesen Konflikt und wird zum Auserwählten. Inannas Liebe hätte die Kraft, seinen Opfertod ungeschehen zu machen. Wie Orpheus steigt sie in die Unterwelt hinab.

BABYLON JÖRG WIDMANN So., 21.10.2012, 11:00 Uhr

Tammu und Inanna haben das Potential dafür, dass aus dem Nebeneinander ihrer Kulturen etwas Neues hervorgeht. Liebe birgt die Versöhnung von Gegensätzen und wird damit zur zivilisationsstiftenden Kraft. Die Verwerfungen zwischen Himmel und Erde, Göttern und Menschen indes sollen neue Verträge regeln. Das letzte Bild der Oper erstrahlt unter den sieben Farben des Regenbogens. Widmann und Sloterdijk spielen mit großen Menschheitsfragen, bauen ein ultramodernes Babylon aus faszinierenden alten Mythen und archaischen Bildern und erzählen eine Ge-

(Premierenmatinee, Moderation Nikolaus Bachler; Karten: 13,50 3)

Sa., 27.10.2012, 19:00 Uhr (Uraufführung; Preisgr. M) Mi., 31.10.2012, Sa., 03.11.2012, Di., 06.11.2012, Sa., 10.11.2012, jeweils 19:00 Uhr (Preisgr. L) Nationaltheater Preisgruppe L: ab 104,22 3 bis 184,86 3 Preisgruppe M: ab 133,34 3 bis 218,46 3 Informationen und Karten in unseren Ticketboxen

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n° 15 OPER – PORTRÄT

The Golden Voice Eine Karriere wie aus dem Bilderbuch: Auch im neuen Münchner Rigoletto singt der maltesische Tenor Joseph Calleja wieder den Herzog von Mantua

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meinem Onkel daheim den Film The Great Caruso gesehen – und als ich diese Art von Gesang hörte, da hat es mich umgehauen. Ich habe schon sehr früh gesungen, in Chören und Rockbands, aber in dem Moment spürte ich: Schöner kann man nicht singen. Ich habe dann sofort versucht, Mario Lanza zu imitieren – und natürlich gleich meine Stimme verloren …“.

ie kommt ein Teenager, der wie viele seiner Altersgenossen auf Heavy Metal und Hardrock à la Iron Maiden, Nirvana oder Metallica steht, dazu, sich plötzlich für klassischen Belcanto zu begeistern? Wie so oft spielte auch für den maltesischen Tenor Joseph Calleja der Zufall die entscheidende Rolle, wie er in einem Radio-Interview erzählte: „Ich habe bei

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n° 15 OPER – PORTRÄT

Joseph Calleja als Nemorina in L’elisir d’amore an der Bayerischen Staatsoper

Seinem schillernden Idol Lanza, der in dem Hollywood-Streifen von 1951 den legendären Enrico Caruso singend und spielend verkörperte, widmete Calleja dann auch sein aktuelles Album Be my Love – A Tribute to Mario Lanza. Ein anderes Schlüsselerlebnis war, wen wundert’s, die Stimme von Luciano Pavarotti. Die lernte der junge Calleja im Urlaub bei einer englischen Tante kennen – auf dem Walkman hörte er dann The Essential Pavarotti und sang gleich mit. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde nicht nur jene Tante auf Callejas Naturstimme aufmerksam. Und es dauerte nicht lange, bis die Presse Calleja mit seinem hellen und kraftvollen Timbre als potentiellen Nachfolger Pavarottis feierte. Calleja ist jedoch klug genug, sich auf solche Vergleiche nicht einzulassen: „Auch in hundert Jahren wird es nur einen Luciano geben. Er war der Größte – größer als Michael Jackson. Luciano hatte schließlich vierzig Jahre Zeit, Luciano zu werden. Das Problem ist heute die immense Bedeutung der Medien. Man muss sofort ein Star sein und hat nicht die Zeit, die Leiter hochzuklettern, ohne Stufen auszulassen, um ein echter Star zu werden. Deshalb konzentriere ich mich einfach darauf, meine Stimme gesund zu halten.“

Auch in hundert Jahren wird es nur einen Luciano geben. Er war der Größte – größer als Michael Jackson.

nert sich der altersweise Asciak noch genau daran, wie Calleja 1994 bei ihm zum Vorsingen antrat: „Bei einem Sechzehnjährigen überrascht es nicht, dass er Lieder aus Mario Lanzas Filmrepertoire und Puccinis strapaziöse Arie Nessun dorma ausgewählt hatte. Mit all der Erfahrung und Verantwortung meiner 71 Jahre zögerte ich, ob ich ihm erlauben sollte, mit seiner Auswahl fortzufahren … Aber jugendliche Begeisterung zu zügeln ist schwer!“ Die Begegnung mit Asciak war für Calleja ein Glücksfall. Asciak bremste Callejas Tatendrang, schulte sein Material und hörte mit ihm immer wieder die großen Tenöre der Vergangenheit an – eine offenbar prägende Erfahrung für Calleja, denn tatsächlich weckt sein balsamisches Timbre nostalgische Gefühle.

Professionelles Debüt mit 19 Jahren

Weil Calleja dank Asciak sein Talent in disziplinierte Bahnen lenkte, konnte er sein professionelles Debüt auch schon mit 19 Jahren geben: 1997 war das, im Astra-Theater auf Maltas Nachbarinsel Gozo übernahm er die Rolle des Macduff in Verdis Macbeth. In dem italienischen Maestro Riccardo Chailly fand Calleja dann einen prominenten Förderer. Chailly lud den jungen Tenor nicht nur ein, bei seinem spektakulären CD-Projekt Puccini Discoveries in einer kleinen Solopartie mitzuwirken. Chailly war es auch, der kurz darauf mit seinem Orchestra Sinfonica di Milano Giuseppe Verdi Callejas erstes Arien-Album betreute. Chailly selbst ließ sich damals zu

Offenbar hat ihn darin auch sein Lehrer Paul Asciak bestärkt, als Tenor gleichfalls ein berühmter Sohn Maltas, allerdings eine Generation vor Calleja. Im Booklet zu Callejas zweitem Solo-Album erin-

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Regie: Árpád Schilling Árpád Schilling

Árpád Schilling, in Cegléd/Ungarn geboren, begann mit 17 Jahren als Schauspieler, wechselte aber bald zur Regie. Noch vor seinem Studium an der Budapester Theaterakademie gründete er das Ensemble Krétakör (Kreidekreis), zunächst als freie Gruppe ohne feste Spielstätte, ab dem Jahr 2000 als festes Ensemble. Während und nach seinem Studium erarbeitete er mit dieser Truppe zahlreiche Inszenierungen und machte Krétakör in Ungarn zu einem der wichtigsten innovativen Theater, das auf Gastspielen und Festivals auch international große Beachtung fand. Schilling inszenierte zudem Jerofejews Walpurgisnacht an der Berliner Schaubühne, Shakespeares Richard III. am Piccolo Teatro in Mailand und Hamlet³, eine Version von Shakespeares Hamlet für drei Darsteller im Kasino des Wiener Burgtheaters. Seit einigen Jahren verlagert er seinen Fokus von der Erarbeitung herkömmlicher Inszenierungen vermehrt auf Projekte, die pädagogische Arbeit mit experimentellen Erkundungen verbinden. Im Jahre 2008 wurde er vom französischen Kulturminister zum „Chevalier de l’Ordre des Arts et Lettres“ ernannt und erhielt 2009 den Europäischen Theaterpreis für Neue Realitäten im Theater. An der Bayerischen Staatsoper führte er erstmals bei der Opernstudio-Produktion La Cenerentola (Spielzeit 2009/10) Regie, jetzt kehrt er für die Neuproduktion von Verdis Rigoletto zurück nach München.

dem Kommentar hinreißen: „Ich habe seit langem kein solches Talent in einem so jungen Alter erlebt – sein Klang hat eine Qualität, die ich verloren geglaubt hatte.“ The Golden Voice nannte Calleja dann sein nächstes Album, als Reverenz an die goldene Ära der Gesangskunst.

findet Calleja den Charakter des Herzogs. „Er ist deshalb ein erstaunlicher Verführer, weil er an sich selbst glaubt – so dass die Frau, die er verführt, ihm das auch glaubt.“ Am Pult steht der Italiener Marco Armiliato, der Calleja bereits bei seinem dritten Album The Maltese Tenor begleitet hatte. Und schließlich war es eine Rigoletto-Aufführung, bei der Calleja zum ersten Mal auf der Bühne des heimatlichen Teatru Manoel, einem Barockjuwel Maltas, stand: als zweiter Tenor im Chor. So schließt sich der Kreis.

Längst ist Calleja in der Welt zuhause und tritt an den großen Opernhäusern von Wien bis New York an der Seite von Stars wie Anna Netrebko, Renée Fleming, Diana Damrau, Elı-na Garancˇa oder Plácido Domingo auf. Seiner Heimat Malta, der kleinen Felseninsel mit der großen Geschichte, hält er aber die Treue – er liebt die Menschen dort, sie lieben ihn, und einmal im Jahr gibt er auf Malta ein großes Open-Air-Konzert. Seit zehn Jahren ist Calleja auch der Bayerischen Staatsoper eng verbunden, 2002 gab er in München mit Puccinis Rodolfo seinen Einstand. Überhaupt ist La Bohème eine seiner Lieblingsopern, die Realitätsflucht einer mittellosen Künstlerclique in eine Welt aus Sehnsüchten und Träumen findet er hochaktuell. Bei den letzten Opernfestspielen konnte man die Entwicklung, die Reifung von Callejas Stimme in derselben Partie beobachten. Mittlerweile ist der 34-Jährige dabei, sich mit der gewonnenen Strahlkraft und dem unwiderstehlichen Schmelz seines lyrischen Tenors die etwas schwereren Partien des italienischen und französischen Fachs zu erobern; als Fernziel hat er sogar einmal Wagners Lohengrin genannt.

Fridemann Leipold

RIGOLETTO GIUSEPPE VERDI So., 09.12.2012, 11:00 Uhr (Premierenmatinee, Moderation Nikolaus Bachler; Karten: 13,50 3)

Rückkehr als Herzog von Mantua

Sa., 15.12.2012, 19:00 Uhr (Premiere; Preisgr. M) EXKL. VVK AB MO., 08.10.12 Mi., 19.12.2012 19:00 Uhr (Preisgr. L) EXKL. VVK AB FR., 12.10.12 Fr., 21.12.2012, 19:00 Uhr (Preisgr. L) EXKL. VVK AB SA., 13.10.12 Di., 25.12.2012, 18:00 Uhr (Preisgr. L) EXKL. VVK AB DO., 18.10.12 Fr., 28.12.2012, 19:00 Uhr (Preisgr. L) EXKL. VVK AB SA., 20.10.12 So., 30.12.2012, 18:00 Uhr (Preisgr. L) EXKL. VVK AB DI., 23.10.12 Nationaltheater Preisgruppe L: ab 104,22 3 bis 184,86 3 Preisgruppe M: ab 133,34 3 bis 218,46 3

Und nun ein neuer Rigoletto zum Verdi-Jahr 2013, wieder mit Calleja als Herzog von Mantua. Denn den skrupellosen Frauenjäger verkörperte er bereits in der letzten Münchner Produktion, die Doris Dörrie kurzerhand auf den Planet der Affen verlegt hatte. Es wird sicher auch für Calleja spannend, was der aus der freien Szene Ungarns kommende und längst im internationalen Festivalbetrieb etablierte Regisseur Árpád Schilling aus dem melodramatischen Stoff macht. „Komplex und interessant – beinahe schizophren“,

Informationen und Karten in unseren Ticketboxen

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n° 15 HIGHLIGHTS

Zwei Meister an einem Abend Jerome Robbins und Jirˇí Kylián

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GOLDBERG-VARIATIONEN / GODS AND DOGS JIRˇÍ KYLIÁN/ JEROME ROBBINS Fr., 19.10.2012, Sa., 20.10.2012, Fr., 26.10.2012 jeweils 19:30 Uhr (Preisgr. F) Nationaltheater Preisgruppe F: ab 41,50 3 bis 69,50 3 Informationen und Karten in unseren Ticketboxen

it einem Paar beginnt und endet alles. Dazwischen entfaltet sich ein funkelndes Spiel abwechslungsreicher Formationen, eine Kette von Auf- und Abtritten, allein, zu zweit, in Kleingruppen, im großen Ensemble, ineinander übergehend, sich fortzeugend zu einer weiteren der 30 Variationen von Bach, ohne Mühe, als wären die Variationsmöglichkeiten schier unerschöpflich. Jerome Robbins, dessen The Goldberg Variations gut 40 Jahre nach seiner Entstehung vom Bayerischen Staatsballett übernommen wurde, ist ein Meister lässiger Kombinatorik und einer subtilen Direktheit, die einen vorurteilsfreien Geist verrät. Live am Flügel begleitet von Elena Mednik, brillieren hier Ensemble wie Solisten in ihren drei großen, den zweiten Teil des Balletts prägenden Pas de deux. Der Nonchalance zwischen Barock und Jazz von Robbins folgt als Kontrapunkt das düstergeheimnisvolle Gods and Dogs von Jirˇí Kylián. An einem Ort, changierend zwischen Todestempel und Kultstätte des Lebens, verschmelzen die Tänzer zu vielgliedrigen Doppelwesen, verharren in tiefer Selbstversenkung oder verausgaben sich wie im Taumel der Ekstase. Den Göttern gleich.

Düstere Abgründe Martin Kušej packende Rusalka kehrt zurück

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ingesperrt in der dunklen Welt des Wassermanns, bedrängt Rusalka (Ana Maria Martinez) ihren Vater, sie zu den Menschen zu lassen. Erfüllt von der Sehnsucht nach dem Prinzen (Piotr Beczala), dem sie ihre Liebe schenken will, muss sie sich zunächst von der Jezˇibaba verwandeln lassen, um in dessen Welt bestehen zu können. Doch auch dort erlebt sie nur Missachtung und Gewalt.

RUSALKA ˇ ÁK ANTONÍN DVOR Mo., 05.11.2012, Fr., 09.11.2012, Di., 13.11.2012, jeweils 19:00 Uhr (Preisgr. I) Fr., 16.11.2012, 19:30 Uhr (Preisgr. I) Nationaltheater Preisgruppe I: ab 65,02 3 bis 114,30 3 Informationen und Karten in unseren Ticketboxen

Antonín Dvorˇaks erfolgreichste Oper Rusalka stellt den farbigen Klängen und komplexen Harmonien der Titelfigur die derb tönende Jagdwelt des Prinzen gegenüber. In Martin Kusˇejs Inszenierung wird das Werk, dessen Text Motive von Hans Christian Andersen, Friedrich de la Motte Fouqué, Gerhart Hauptmann und Karel Jaromír Erben verbindet, zum bedrückenden Drama einer gewaltsam festgehaltenen Tochter. Sensibel und vielfältig erkundet Kusˇej die Ängste und Sehnsüchte der Rusalka, die düsteren Abgründe des Wassermanns, die resignierte Fügung der Jezˇibaba und die verletzenden Triebe des Prinzen und der fremden Fürstin.

Die erste Arie Das neue Opernstudio stellt sich vor

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egegnet einem hinter den Kulissen der Bayerischen Staatsoper eine bunt gemischte, in verschiedensten Sprachen, fröhlich trällernde Gruppe, ist es mit großer Wahrscheinlichkeit das Opernstudio der Bayerischen Staatsoper. Was bereits vor sechs Jahren gegründet wurde, beweist sich heute als feste Institution des Hauses. Das Opernstudio fördert hochtalentierte junge Künstler, begleitet sie ein bis drei Spielzeiten bei ihrer künstlerischen Entwicklung und bereitet sie durch ein besonderes Ausbildungsprogramm auf ihre Karriere auf der großen Opernbühne vor.

KONZERT OPERNSTUDIO Do., 08.11.2012, 20:00 Uhr (Preisgr. CB) Cuvilliés-Theater Preisgruppe CB: ab 13,50 3 bis 29,18 3 Informationen und Karten in unseren Ticketboxen

Mit Beginn der neuen Spielzeit kehrt auch das Opernstudio der Bayerischen Staatsoper in neuer Besetzung zurück. Die vier Sänger Golda Schultz, Iulia Maria Dan sowie Silvia Hauer und Tim Kuypers, welche bereits seit der vergangenen Spielzeit Mitglieder des Förderprogramms sind, treffen auf fünf Gleichgesinnte aus aller Welt, um gemeinsam das neue Opernstudio zu bilden. Das erste Mal präsentieren sich die jungen Talente am 8. November 2012 im Cuvilliés-Theater der Öffentlichkeit, wenn sie mit einem Arien-Abend ihr Debüt als Nachwuchsensemble der Staatsoper feiern.

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Trautes Heim, Glück allein Klaus Florian Vogt und Anja Harteros in Richard Wagners Lohengrin

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elche Vision einer Gesellschaft im Umbruch kann entstehen, wenn die alte Ordnung aus den Rudern geraten ist? – Genau das ist die Grundfrage in Richard Wagners Revolutionsoper Lohengrin, also: Wie soll es mit Brabant nach dem Tod des Herzogs weitergehen? Wagner, der zunächst radikal demokratische Antworten suchte, wagte einen radikal bürgerlichen Weg: Die Zukunft des Landes liegt im privaten Glück aller mit einem Herrscher, der zwar bereit ist mit dem Volk in den Krieg zu ziehen, doch lediglich „Schützer“ genannt werden will. Richard Jones Inszenierung verdeutlicht dies mit der kulturhistorischen Metapher des Bauens.

LOHENGRIN RICHARD WAGNER So., 11.11.2012, 17:00 Uhr (Preisgr.L) Mi., 14.11.2012, 18:00 Uhr (Preisgr.K) So., 18.11.2012, 16:00 Uhr (Preisgr.L) Nationaltheater Preisgruppe K: ab 85,18 3 bis 150,14 3 Preisgruppe L: ab 104,22 3 bis 184,86 3 Informationen und Karten in unseren Ticketboxen

Richard Jones verwies damit auch auf Wagners Dramenentwurf über den Zimmermann Jesus von Nazareth, den er als Sozialrevolutionär zeichnen wollte. Doch erstaunlicherweise wird Elsa diejenige, oftmals als passives Mäuschen dargestellt, die initiativ ihre Glücksvision formuliert: Trautes Heim, Glück allein. Und diese Elsa war in der Premierenserie die Münchner Kammersängerin Anja Harteros, die mit einer Natürlichkeit und Selbstverständlichkeit Motor dieser Vision wurde, dass sie erneut zu erleben, ein Muss für jeden Melomanen ist. Mit dabei wie in der Premiere Michaela Schuster als Ortrud und nun erstmals nach Bayreuth auch in München Klaus Florian Vogt als zu hinterfragender Held Lohengrin. Ein Lohengrin, der nicht mit Pathos die Brabanter überwältigt, sondern einer von ihnen ist, einer aus dem Volk, der am eigenen Anspruch der absoluten Liebe scheitert.

Puccinis Unvollendete Turandot in Szene gesetzt von La Fura dels Baus

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arum Puccinis letzte Oper unvollendet blieb, darüber scheiden sich die Geister. Hat er wirklich aus gesundheitlichen Gründen das Werk als Fragment hinterlassen, wogegen einige Quellen sprechen, oder ist er schlicht am eigenen Anspruch gescheitert? Die Oper spielt permanent in der Öffentlichkeit, jeder wird von jedem beäugt, das Volk von Peking ist schaulustig und gierig nach Sensationen. Und die Titelheldin hat ihren Anteil daran: Sie will nur denjenigen ehelichen, der in einem öffentlichen Ritual ihre Fragen beantworten kann, ansonsten droht dem Bewerber die Hinrichtung. Doch in dieser Szenerie wollte Puccini die Annäherung des unbekannten Prinzen mit Turandot psychologisch glaubwürdig nachzeichnen, wollte plötzliche Intimität inmitten der Massen erzeugen und in kürzester Zeit ein wahrhaftiges Liebespaar zeigen – und hat genau diese Szene nicht mehr vollendet. Geblieben ist die Vision der sich Opfernden Sklavin Liù, die das Geheimnis des Prinzen nicht Preis gibt.

TURANDOT GIACOMO PUCCINI Do., 22.11.2012, So., 25.11.2012, je 19:00 Uhr (Preisgr. K) Mi., 28.11.2012, 19:00 Uhr (Preisgr. K) EXKL. VVK AB FR., 21.09.12 Sa., 01.12.2012, 19:00 Uhr (Preisgr. K) EXKL. VVK AB MO., 24.09.12 Nationaltheater Preisgruppe K: ab 85,18 3 bis 150,14 3 Informationen und Karten in unseren Ticketboxen

Und so hat sich die an öffentlichen Spektakeln erprobte Truppe von La Fura dels Baus an Puccinis Schwanengesang gewagt und eine modernes China eindrucksvoll auf die Bühne gewuchtet, in dem Tradition und Moderne zunächst unversöhnt nebeneinander stehen und erst durch das Selbstopfer eines Menschen in die Vision einer natürlichen Harmonie mündet. Erstmals singt die Bayreuth erprobte Iréne Theorin in München die Mörderpartie der Turandot. Außerdem zu erleben: Yonghoon Lee als Calaf und Serena Farnocchia als die Sklavin Liù.

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n° 15 GUT GEFRAGT

Ein paar Fragen an:

Jan Vogler Jan Vogler, aus Berlin stammend, wurde bereits mit 20 Jahren erster Konzertmeister Violoncello der Staatskapelle Dresden. Seit 1997 konzentriert er sich vollständig auf seine Solo-Tätigkeit. Er ist künstlerischer Leiter des von ihm mitgegründeten Moritzburg Festivals (Sachsen) und seit Oktober 2008 Intendant der Dresdner Musikfestspiele. Jan Vogler lebt mit seiner Frau und zwei Töchtern in Dresden und New York. An der Bayerischen Staatsoper wird er in der Spielzeit 2012/2013 beim 2. Akademiekonzert am 26. und 27. November sowie am 2. Dezember zu hören sein.

Herr Vogler, noch zehn Minuten bis zum Auftritt – was tun Sie? Tee trinken, schauen, ob ich auch schwarze Strümpfe trage, und ein paar Blitze durch den Kopf schicken. Eine Art Konzentrationstest, um sicherzustellen, dass mein Kopf auf das Reaktionstempo auf der Bühne vorbereitet ist.

Ein Lied, das Sie mit Ihrer Kindheit verbinden? Der Mond ist aufgegangen haben wir oft mit unserer Mutter gesungen. Es hat eine wunderbar melancholische Stimmung, dieser Ausdruck interessiert mich auch auf dem Cello sehr. Das in Ihren Ohren unangenehmste Geräusch? Staubsauger! Das bringt mich um. Ich fliehe sofort und kann diese Höllen ma schine deshalb auch nicht selbst bedienen.

Ihr Gedanke beim ersten Blick in den Zuschauerraum? Oh, mein Gott, all diese Leute haben Tickets gekauft, einen Parkplatz gesucht, Babysitter organisiert! Reiß Dich zusammen und spiele so, dass sie ihren Alltag vergessen!

Und das Schönste? Das Knirschen der Saiten unter dem Bogen. Es ist ein seufzendes Geräusch und zeigt dem Spieler, dass er das Instrument an die Grenzen dessen bringt, was es leisten kann. Es hat etwas von dem leichten Pressen in Tenorstimmen. Pavarotti hat das perfektioniert, und es hat mich immer inspiriert.

Stören Sie Besucher, die an der falschen Stelle applaudieren? Überhaupt nicht. Ich verstehe den Dünkel einiger Kollegen nicht. Ich sitze nicht auf der Bühne, um das Publikum zu belehren.

Wenn es Zeitmaschinen gäbe, wohin würden Sie reisen? In die Zukunft. Ich möchte gern wissen, wie die Konzertbesucher in 100 Jahren die heutige zeitgenössische Musik einschätzen.

Haben Sie sich manchmal gewünscht, Sie hätten sich für ein „handlicheres“ Instrument als das Cello entschieden? Nein, ich war immer stolz. Denn als Cellist outet man sich immer sofort als Musiker. Ein Flöte oder sogar eine Geige kann man verstecken, ein Cello verrät den Träger sofort als Romantiker.

Eine Stunde nach der Vorstellung – was tun Sie? Dann werde ich sehr hungrig, gehe oft mit Freunden und Kollegen in ein Lokal und bestelle die halbe Speisekarte. In Deutschland sagt dann der Ober: „Das ist zu viel.“ Eine nationale Besonderheit, würde Ihnen in Italien nie passieren.

Was bedeutet Ihnen Dresden? Es ist meine musikalische Heimat. Ich bin sehr vertraut mit dem dortigen Publikum und kann dank der Dresdner Musikfestspiele oder des Moritzburg Festivals mit vielen musikinteressierten Menschen kommunizieren. Kurioserweise ist Dresden für mich gerade im Dialog mit meinem anderen Wohnsitz, New York, ideal. Die beiden Städte ergänzen sich wunderbar.

Was soll auf Ihrer Beerdigung gespielt werden? Da mache ich mir keine Gedanken. Allerdings habe ich tatsächlich neulich im Studio zu Hélène Grimaud gesagt, als wir die Dichterliebe von Schumann für Cello und Klavier aufgenommen haben, dass ihr Nachspiel des letzten Liedes Die alten, bösen Lieder auf meiner Beerdigung gespielt werden sollte. Es ist ja auch wirklich fast das Schönste, was Schumann komponiert hat; es erzählt in wenigen Takten alles Wesentliche über das Leben.

An den Anblick der Frauenkirche im Stadtpanorama längst gewöhnt? Nein, das bleibt für mich immer etwas Besonderes. Als ich von Berlin nach Dresden zog, lag da noch dieser berühmte Haufen verkohlter Steine. Und dann saß ich 2005 plötzlich bei der Eröffnung der Kirche mit den New Yorker Philharmonikern im prächtigen Altarraum und spielte für ein internationales Publikum – diesen Kontrast vergisst man nicht.

Etwas, das Sie aber vorher unbedingt noch machen möchten? Sehr viel Cello spielen, ein bisschen die Welt verändern, meine Kinder und Festivals aufwachsen sehen. Einfach am Leben teilnehmen. Ich bin sehr lebenshungrig.

Die Gäste gönnen sich in der Vorstellungspause einen Prosecco. Manchmal neidisch? Nein, wenn ich arbeite, gehe ich ganz in der Arbeit auf, da lenkt mich nichts ab. Erst nach der Vorstellung existiert wieder das „normale“ Leben.

Die Fragen stellte Katja Schönherr

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Steckbrief

Dialogues des Carmélites Кomponist Francis Poulenc

Libretto Drama von Georges Bernanos

Uraufführung der italienischen Fassung 26. Januar 1957, Teatro alla Scala, Mailand

Uraufführung der französischen Originalfassung 21. Juni 1957, Théâtre National de l’Opéra de Paris

Münchner Erstaufführung 18. März 1995 Produktion der Hochschule für Musik und Theater München

Erstaufführung an der Bayerischen Staatsoper 28. März 2010

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Inhalt Die junge Blanche de la Force, von Geburt an von Panikattacken verfolgt, flieht in die Abgeschiedenheit eines Klosters, wo sie hofft, ihre quälende Lebensangst zu überwinden. Der Eintritt in den Orden der Karmelitinnen und die Gespräche mit den Mitschwestern stärken sie und ihren Glauben. Blanches Angst jedoch bleibt. Die Französische Revolution macht auch vor Klostermauern nicht Halt und den Nonnen wird die Ausübung ihrer Ordensregeln verboten. Diese stellen sich gegen die Verbote und nehmen dafür den Märtyrertod in Kauf. Einzig Blanche nicht – sie flieht erneut, diesmal aus Todesangst. Die Standhaftigkeit, mit welcher die Schwestern ihr Martyrium antreten, errettet Blanche jedoch schließlich von ihrer Angst. Furchtlos folgt sie ihnen aufs Schafott.

Entstehung Die Oper basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück von Georges Bernanos, dessen Ursprünge auf einen Roman der Katholikin Gertrud von Le Fort zurückgehen. Poulenc hatte sich ab den 1930er Jahren verstärkt dem Katholizismus zugewandt. Er schrieb die Oper im Auftrag der Mailänder Scala zwischen 1953 und 1955. Das französische Libretto wurde eigens für die Uraufführung in Mailand ins Italienische übersetzt.

Wirkung Die sensible und äußerst klangpoetische Musik führte dazu, dass die Dialogues des Carmélites rasch zu einem Welterfolg wurden und unmittelbar nach der Uraufführung in vielen großen Häusern Europas und Amerikas Aufnahme in den Spielplan fanden. Bereits im Juni 1957 war das Werk in Paris zu hören, es folgten San Francisco und Wien. Die deutsche Erstaufführung erfolgte ebenfalls 1957 in Köln.

DIALOGUES DES CARMÉLITES FRANCIS POULENC So., 28.10.2012, 18:00 Uhr (Preisgr. I) Do., 01.11.2012, So., 04.11.2012, jeweils 19:00 Uhr Nationaltheater Preisgruppe I: ab 65,02 3 bis 114,30 3 Informationen und Karten in unseren Ticketboxen

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(Preisgr. I)


n° 15 BALLETT

Auf der Suche nach ewiger Jugend? Forever Young – Die Staatsballett-Premiere im November

Ekaterina Petina und Marlon Dino in Broken Fall

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F

Seit 1841

orever Young!? – Menschheitstraum oder Albtraum: ewige Jugend!? Ganz so existentiell und philosophisch ist der Titel der nächsten Premiere des Bayerischen Staatsballetts nicht gemeint. Vielmehr pragmatisch und leicht ironisch. Er fragt, wo und wieweit Kunstwerke – konkret natürlich: Ballette – dem Altern ausgesetzt sind. Fragt, ob und warum das eine als veraltet gilt, warum das andere plötzlich allen brandaktuell scheint, obwohl es vor hundert Jahren entstanden ist. Der Titel fragt auch, warum Zuschauer A und Kritiker B hingerissen sind, wo Zuschauer B und Kritiker A sich vor Abscheu abwenden.

Meilensteine der Tanzgeschichte Drei Ballette, nach Meinung von Ballettdirektor Ivan Lisˇka Meisterwerke erster Ordnung, sollen für die Probe aufs Exempel herangezogen werden. Léonide Massine schuf Choreartium im Jahre 1933 zur 4. Symphonie von Johannes Brahms. José Limón kreierte The Moor’s Pavane 1949 und versteckt hinter dem poetischen Titel den genialen Handstreich, mit dem er Shakespeares große Tragödie Othello in die tänzerische Form einer kaum fünfzehnminütigen Pavane verwandelt hat. Mit dem dritten Werk des Abends machen wir den Sprung ins 21. Jahrhundert zu Russell Maliphants Broken Fall, dem genauen Gegenstück zu Choreartium. Wo das ältere Werk ein

Russell Maliphants Broken Fall

riesiges Ensemble von sechs Ballerinen, vier männlichen Solisten und ein Corps de ballet von dreißig Tänzerinnen und Tänzern in den Dialog mit Brahms’ 4. Symphonie führt, handelt der moderne Choreograph sein Thema kurz und reduziert ab: eine Ballerina und zwei Partner erkunden alle Möglichkeiten, wie sich eine Frau aus halsbrecherischer Höhe in die Arme eines Mannes stürzen kann, ohne sich den Hals zu brechen. Broken Fall wäre jedoch kein Meisterwerk der Tanzkunst, wenn diese Erkundungen über die Macht der Schwerkraft nicht in eine Form gegossen wären, die wenig mit Akrobatik, aber sehr viel mit Poesie zu tun hat.

Offenlegung eines revolutionären Potentials Choreartium bildet das Herz des Abends – schon allein deshalb, weil dieses Ballett seit Jahrzehnten kaum mehr aufgeführt worden ist und die Einstudierung für Publikum und Kritik einer Entdeckung gleichkommen dürfte. Wer war Léonide Massine? Kino-Freunde mögen ihn aus den Roten Schuhen kennen, wo er den Choreographen und männlichen Star des titelgebenden Balletts verkörpert, welches er auch tatsächlich selbst für den Film choreographiert hat. Etliche Frauen auf der ganzen Welt haben ihn als ihren Geliebten oder Ehemann kennengelernt. Serge Diaghilew, Zentralfigur der Ballets Russes, liebte den jungen Tänzer als Ersatz für Vaslav Nijinsky, der von einer Frau ins heterosexuelle Lager entführt worden war. (Es sollte dem großen Impressario mit Massine nicht anders ergehen.). Und es darf erwähnt werden, dass der wahrhaft geschäftstüchtige Massine Besitzer einer Mittelmeerinsel war, die sich Rudolf Nurejew als Domizil seiner späten Jahre erwarb, ehe ihn die

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n° 15 BALLETT

Die neuen Junioren 2012 mit neuem Programm Heinz-Bosl-Matinee im Nationaltheater nde 2010 gründeten das Bayerische Staatsballett, die Hochschule für Musik und Theater und die Heinz-Bosl-Stiftung die „Junior Company“, die inzwischen viel in Europa herumgekommen ist. Fantastisch auch, dass die ehrgeizigen künstlerischen Ziele erreicht werden konnten. Das heißt, die Junioren – durchwegs junge, hochbegabte Tänzer aus der ganzen Welt mit druckfrischem Diplom in der Tasche – lernen das Repertoire beim Staatsballett, arbeiten mit zeitgenössischen Choreographen und werden von internationalen Kapazitäten wie Professor Jens Graff, Gast an der Hochschule, oder Nanette Glushak vom Balanchine Trust gecoacht. Das Ergebnis: Who cares?, Petipa und die Avantgarde werden unter einen Hut gebracht. Von der persönlichen Entwicklung ganz zu schweigen: selbstbewusst werden die Soli getanzt, die sonst die großen Ballerinen und Ersten Tänzer der Welt präsentieren, frisch und unvoreingenommen erobern sich die Jungen künstlerisches Terrain und sind nach Abschluss der zwei Jahre „Junior Company“ ein Gewinn für jedes Ensemble. Die Abgänger vom letzten Jahr sind demnächst Mitglieder des Nederlands Dans Theaters, des Zürich Balletts oder des Bayerischen Staatsballetts.

E

Am 1. und 4. November zeigt die neue „Junior Company“ aus Stipendiaten und Volontären ihr Herbstprogramm in der Heinz-Bosl-Matinee im Nationaltheater, darunter Allegro Brillante von Balanchine, eine Kreation von Simone Sandroni, den Walzer aus Schwanensee und die drei Odalisken aus Le Corsaire.

furchtbare Seuche hinwegraffte. Soviel zur bunten Untermalung der Tatsache, dass Massine einer der fruchtbarsten und bedeutendsten Choreographen des 20. Jahrhunderts war, dessen Rang jedoch nicht immer eindeutig bestätigt wurde. Zu viele Elemente, die zu eng an ihre Zeit gebunden waren, schienen die künstlerische Substanz der Werke zu beeinträchtigen.

Archivaufnahmen von Choreartium aus dem Jahre 1933

Wie werden das Publikum und die Kritik von heute auf Choreartium reagieren? Wird man das revolutionäre Potential des gewaltigen Entwurfs noch spüren, das Massine mit einem Tabubruch entfesselte? Schließlich wurde zum ersten Mal ein Stück aus dem Kanon der absoluten Musik zum „Material“ für ein Ballett. Und Massine wurde damit zum Vorreiter der Choreographen, die musikalische Meisterwerke unsentimental als das sehen, was sie, neben ihrem metaphysischen Gehalt, auch sind: ästhetisches Material, das allen nachfolgenden Generationen zur Verfügung steht. Und ein Zweites ist revolutionär: Choreartium ist das erste große Ballett, das man „abstrakt“ nennen könnte, ein Ballett, das von nichts anderem handelt als vom Tanz, das keine Handlungskrücken mehr kennen will, sondern nur noch Struktur aus Bewegung, Musik, Raum, Licht und Kostüm ist. George Balanchine ist in die Geschichte eingegangen als der unbestrittene Meister und Schöpfer dieses Genres. Es ist an der Zeit, ihm das Genie Massines an die Seite zu stellen. Abstrakt heißt bei Choreartium nicht, dass die einzelnen Sätze der Brahms-Symphonie keinen Charakter hätten. Im Gegenteil. Niemand wird sich der Stimmung und Atmosphäre, die von Satz zu Satz wechselt, entziehen können. Massine setzt die musikalische Struktur und den Charakter der Musik in klassischen Tanz und in vielfältigste Formationen um. Der intellektuelle Besucher wird seine Befriedigung in der Entdeckung geistreicher choreographischer Muster und Tänzer-Kombinationen finden. Das Herz des Ballettomanen wird aufjubeln angesichts der virtuosen Aufgaben, die Massine seinen Tänzern abverlangt. In einem folgt die neue Produktion des Staatsballetts nicht der Münchner Regel, die bei Werken der Geschichte auch in Bühnenbild und Kostümen den Duktus der Zeit wieder zu erwecken sucht. Keso Dekker, Hollands berühmtester Bühnen- und Kostümbildner der Gegenwart, wird das Ballett neu und ganz in seiner so persönlichen wie modernen Handschrift ausstatten. Stellt sich schließlich die Frage, warum auch eine neue OthelloVersion Teil dieser Premiere ist. Zunächst ist The Moor’s Pavane, wie Choreartium, ein Schlüsselwerk für eine bestimmte Zeit und für einen bestimmten Stil. „Modern Dance“ heißt das Schlüsselwort, hier in seinem vollen historischen Sinn verstanden als ein scharf umrissener Tanzstil, dessen Haupt-Exponenten in Amerika

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Martha Graham und José Limón waren. Geschaffen 1949, war es Limóns künstlerischer Kommentar zu den McCarthy-Prozessen, die Intrige, Verleumdung und Spitzelei auf den Höhepunkt trieben. Bewusst vermeidet Limón im Titel und auch in der Bezeichnung seiner vier Personen jeden direkten Bezug zu Othello. Und genial-konzentrierter lässt sich das abgründige Verhältnis der vier Protagonisten, hinter denen natürlich Othello, Desdemona, Jago und Emilia stehen, nicht darstellen wie in der von Limón gewählten Form des formalisierten Schreit-Tanzes einer Pavane. Übrigens schreitet der Abend Forever Young in seiner Anordnung der Werke nicht aus der Vergangenheit heraus zur Gegenwart vor, sondern umgekehrt. Es beginnt mit einem gefeierten Werk der choreographischen Avantgarde, mit Broken Fall, und führt uns dann zurück in die vierziger und dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts. Das Werk der Gegenwart ist – wie die beiden Werke der Vergangenheit – auch ein Werk der Zukunft. Was Russell Maliphant, Zeitgenosse und Shooting Star der englischen freien Szene, mit Broken Fall geschaffen hat, dürfte aller Voraussicht nach für lange Zeit „young“ bleiben. Ob „forever“ – das steht dahin. Das provozierende Wort, das jeden von uns fragt, was Dauer, was Zeit überhaupt bedeuten mag, hat seinen Zweck im Titel erfüllt, wenn es unseren Blick geschärft hat für das Geschichtliche, Gegenwärtige und Zukünftige in den Meisterwerken des Tanzes. Anneliese Wildacker

FOREVER YOUNG JOSÉ LIMÓN/ RUSSELL MALIPHANT/ LÉONIDE MASSINE Sa., 17.11.2012, 19:30 Uhr (Premiere; Preisgr. H) Mo., 19.11.2012, Fr., 23.11.2012, jeweils 19:30 Uhr (Preisgr. G) Do., 29.11.2012, 19:30 Uhr (Preisgr. G) EXKL. VVK AB SA., 22.09.12 Nationaltheater Preisgruppe G: ab 47,10 3 bis 80,70 3 Preisgruppe H: ab 58,30 3 bis 100,86 3 Informationen und Karten in unseren Ticketboxen

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Entfesselte Magnetkraft – eine Aufnahme aus der Sonnensystemforschung

Geordnete Töne – Кreatives Chaos In Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft wird das OktoberMusikFest dieses Jahr aufs Neue eine Brücke schlagen zwischen Wissenschaft und Kunst

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er Ursprung des Universums ist das unüberschaubare Chaos, die Verwirrung, die schließlich in ein Gefüge gebracht, geordnet wird und nunmehr erfassbar ist und mit logischen Kriterien gemessen werden kann. So beschreiben es die Schöpfungsgeschichten und -mythen aller Kulturkreise, von der griechischen Antike bis hin zur biblischen Genesis. Aus Chaos wird Ordnung. Logos wird die übergeordnete Gesetzmäßigkeit in der griechischen Philosophie genannt, die die gesamte Welt durchwirkt. Alles menschliche Zusammenleben ist durch soziale und politische Regelwerke organisiert. Doch so wie diese Ordnung dem ursprünglichen Chaos abgetrotzt wurde, so bleiben die geregelten Strukturen fortwährend bedroht und können nur allzu leicht ins Chaotische, in die Anarchie zurückfallen.

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n° 15 KONZERT

Das diesjährige Motto: „Chaos und Ordnung“

Musiker des Bayerischen Staatsorchesters in der Allerheiligen Hofkirche

Bereits zum vierten Mal veranstaltet die Bayerische Staatsoper das OktoberMusikFest in Zusammenarbeit mit der Max-PlanckGesellschaft, das dieses Jahr unter dem Motto „Chaos und Ordnung“ steht. Wie schon in den vergangenen Jahren werden die Konzerte von Vorträgen renommierter Wissenschaftler aus unterschiedlichen Fachbereichen von Ethnologie über Mathematik und Quantenoptik bis hin zu Meteorologie eingeleitet, ehe sich Musiker des Bayerischen Staatsorchesters von künstlerischer Seite jenen die Welt bestimmenden Gegensätzen nähern. Die Veranstaltungsreihe wurde von Generalmusikdirektor Kent Nagano ins Leben gerufen, und die Verbindung von Musik und Wissenschaft ist mittlerweile zu einer festen Größe im Münchner Kulturleben geworden. Wenn die Sopranistin Annegeer Stumphius in Robert Schumanns Ballade Schön Hedwig von einem jungen Mädchen erzählt, das seine Liebe zu einem Ritter nur unter der Bedingung der sofortigen Hochzeit zugeben kann, dann steht diese Unterwerfung unter gesellschaftliche Regeln in starkem Kontrast zu den wütenden Naturgewalten, die in Die Flüchtlinge entfacht werden.

Das Gegensatzpaar Chaos und Ordnung durchdringt Kunst, Philosophie, Religion und Wissenschaft gleichermaßen. Und gerade die Musik fußt auf ordnenden und schöpferischen Prinzipien, wird durch Tonsysteme organisiert, entsteht in einem kreativen Akt.

Ebenso scheinen die Mischung aus wissenschaftlicher Strukturiertheit und rastloser Genialität von Goethes Faust, dem Richard Wagner einen weitgehend unbekannten Liederzyklus gewidmet hat, sowie die Verbindung von romantischer Emphase und einer vom Barock inspirierten kompositorischen Strenge in Mendelssohns 2. Klaviertrio bestens zur regelmäßigen Unregelmäßigkeit der Primzahlen zu passen, einem Phänomen, dem der Mathematiker Matthias Kreck auf den Grund geht.

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Mantel für heisses Plasma – vom Max-Planck-Institut für Plasmaphysik

Im Spannungsfeld zwischen streng geordneter kontrapunktischer Kompositionsweise Alter Musik und dem kreativen Chaos der Moderne bewegt sich auch das Konzert der Münchner Hofkantorei unter der musikalischen Leitung von Wolfgang Antesberger, in dem die Polyphonie Palestrinas mit dem titelgebenden Unsinn der Nonsense Madrigals von György Ligeti kombiniert wird.

Osteuropäische Schicksale

Besucher des OktoberMusikFestes bei der bewährten Kombination aus Vortrag und Konzert

Ganz im Zeichen Osteuropas steht ein Kammerkonzert mit Werken von Dmitri Schostakowitsch, Béla Bartók, Alfred Schnittke, Sofia Gubaidulina, George Enescu und anderen Komponisten aus Russland, Ungarn und Rumänien. Diese Region mit ihrem vielfältigen, oft unüberschaubaren ethnischen Gemisch, das im Zuge der Globalisierung jedoch mehr und mehr dem Rest der Welt angeglichen wurde, hat gerade im Laufe der jüngeren Geschichte eine grundlegende politische Neuordnung erfahren. Darüber, wie aus solcher Umstrukturierung einstiger Vielvölkerstaaten neues Chaos entsteht, berichtet der Ethnologe Chris Hann. Über osteuropäische Schicksale schreibt aber auch die Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller, deren Texte, vorgetragen von Stefan Hunstein, die Werke von Komponisten umrahmen, die durch die Musik ihrerseits Bekenntnisse zum Lebensraum und zur Kultur Osteuropas abgelegt haben.

Gehirns in Töne. In diesem Zusammenhang geht Nils Brose der medizinischen Seite der Prinzipien Chaos und Ordnung auf den Grund. In der roten und goldenen Farbenpracht des Cuvilliés-Theaters wird Generalmusikdirektor Kent Nagano nach der dazu passendenden Studie über das Zusammenspiel von Licht und Farbe von Nobelpreistäger Theodor W. Hänsch Richard Strauss’ Orchestersuite Der Bürger als Edelmann sowie Belá Bartóks Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta dirigieren. So wie aus dem Chaos einer Katastrophe plötzlich neues Leben aufkeimt, so entwickelt sich in diesem Werk die Musik ganz langsam aus einem Fugenthema, erst zaghaft und sanft, dann immer leidenschaftlicher, wobei jedoch auch die entfesselte Emotion durch die musikalische Struktur in geordnete Bahnen gelenkt wird.

Während Johannes Brahms in der Architektur seines kammermusikalischen Spätwerks, des Klarinettenquintetts h-moll, eine harmonische Einheit anstrebt, die schließlich ganz direkt auf die Sinne des Zuhörers wirkt, fasst Jörg Widmann in seiner Fieberfantasie die eher unkontrollierten Ausgeburten des menschlichen

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n° 15 KONZERT

Schwein gehabt...

Sternennacht. Aufnahme vom Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung

Alles wieder sauber!

Und wenn im Zentrum der Konzertreihe der Physiker Sadegh Khochfar über die Entstehung von Galaxien referiert und seinen Vortrag Eine Symphonie aus Chaos und Ordnung nennt, und an diesem Abend Werke wie Bruno Madernas Serenade für einen Satellit oder Mauricio Kagels Stücke der Windrose zu hören sind, dann sprechen diese Titel für sich. Sie sind programmatisch für das gesamte OktoberMusikFest, bei dem Musik und Wissenschaft in ihrer ganzen kosmischen Dimension nicht nur zu einem intellektuellen, sondern vor allem auch zu einem höchst sinnlichen Ganzen verschmelzen. Florian Heurich

30 € GESCHENKT*

unter Nennung des Gutscheincod es: TA0 312 1. VORTRAG/KAMMERKONZERT Vortrag: „PRIMZAHLEN – UNREGELMÄSSIG REGELMÄSSIG“ SCHUMANN/MENDELSSOHN BARTHOLDY / WAGNER u.a. Fr., 12.10.2012, 19:00 Uhr (Freier Verkauf) Max-Planck-Haus Preis: 24,70 3

4. VORTRAG/KAMMERKONZERT Vortrag: „OST : WEST :: CHAOS : ORDNUNG?“ und Lesung aus HERTA MÜLLERS „ATEMSCHAUKEL“ SCHOSTAKOWITSCH/BARTÓK/SCHNITTKE u.a. Mi., 17.10.2012, 19:00 Uhr (Preisgr. AS) Allerheiligen Hofkirche Preisgruppe AS: ab 20,22 3 bis 29,18 3

2. VORTRAG/KAMMERKONZERT Vortrag: „ORDNUNG UND CHAOS – LEITMOTIVE DER ATMOSPHÄRISCHEN WISSENSCHAFTEN“ BACH/HÄNDEL/LIGETI u.a. Sa., 13.10.2012, 19:00 Uhr (Preisgr. AS) Allerheiligen Hofkirche Preisgruppe AS: ab 20,22 3 bis 29,18 3

5. VORTRAG/KAMMERKONZERT Vortrag: „ORDNUNG IM CHAOS: WIE NERVENZELLEN DEN RICHTIGEN PARTNER FINDEN“ WIDMANN/CERHA/BRAHMS Fr., 19.10.2012, 19:00 Uhr (Preisgr. AS) Allerheiligen Hofkirche Preisgruppe AS: ab 20,22 3 bis 29,18 3

3. VORTRAG/KAMMERKONZERT Vortrag: „DIE ENTSTEHUNG VON GALAXIEN IM UNIVERSUM: EINE SYMPHONIE AUS CHAOS UND ORDNUNG“ MADERNA/KAGEL Mo., 15.10.2012, 19:00 Uhr (Freier Verkauf) Alte Pinakothek, Rubenssaal Preis: 38,14 3

6. VORTRAG/KAMMERKONZERT Vortrag: „LICHT UND FARBE: VON DER KUNST ZUR WISSENSCHAFT“ BARTÓK / STRAUSS Sa., 20.10.2012, 20:00 Uhr (Preisgr. CE) Cuvilliés-Theater Preisgruppe CE: ab 26,94 3 bis 51,58 3

Informationen und Karten in unseren Ticketboxen

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BAYERISCHE STAATSOPER

n° 15 SPIELPLAN

SPIELPLAN September bis November September

November

OPER

OPER

23 So Tannhäuser WAGNER, 16:00 Uhr

01 Do Dialogues des Carmélites POULENC

26 Mi Tannhäuser WAGNER

03 Sa Babylon WIDMANN

29 Sa Tannhäuser WAGNER

04 So Dialogues des Carmélites POULENC

30 So Fidelio BEETHOVEN

05 Mo Rusalka DVORˇ ÁK

BALLETT

06 Di Babylon WIDMANN

21 Fr

09 Fr

La Bayadère BART/PETIPA/MINKUS

Rusalka DVORˇ ÁK

22 Sa La Bayadère BART/PETIPA/MINKUS

10 Sa Babylon WIDMANN

28 Fr

11 So Lohengrin WAGNER

La Bayadère BART/PETIPA/MINKUS

KONZERT

13 Di Rusalka DVORˇ ÁK

24 Mo 1. Akademiekonzert

14 Mi Lohengrin WAGNER

25 Di 1. Akademiekonzert

16 Fr

Oktober

18 So Lohengrin WAGNER, 16:00 Uhr

OPER

BALLETT

02 Di Tannhäuser WAGNER, 16:00 Uhr

17 Sa Forever Young / The Moor’s Pavane / Choreartium / Broken Fall (Premiere)

03 Mi Fidelio BEETHOVEN

MALIPHANT/LIMÓN/MASSINE/ADAMSON/ PURCELL/SADDOFF/BRAHMS

06 Sa Fidelio BEETHOVEN

19 Mo Forever Young / The Moor’s Pavane / Choreartium / Broken Fall

07 So Tosca PUCCINI

MALIPHANT/LIMÓN/MASSINE/ADAMSON/ PURCELL/SADDOFF/BRAHMS

11 Do Tosca PUCCINI 12 Fr

Rusalka DVORˇ ÁK

Fidelio BEETHOVEN KONZERT

14 So Tosca PUCCINI 08 Do Konzert des Opernstudios Cuvilliés-Theater

16 Di Fidelio BEETHOVEN 17 Mi Tosca PUCCINI

18 So 2. Kammerkonzert, 11:00 Allerheiligen Hofkirche

21 So Premierenmatinee Babylon, 11:00 Uhr

20 Di 2. Kammerkonzert Allerheiligen Hofkirche

21 So Tosca PUCCINI 25 Do Tosca PUCCINI

Falls nicht anders angegeben, finden die Veranstaltungen im Nationaltheater und als Abendveranstaltung statt.

27 Sa Babylon (Premiere) WIDMANN 28 So Dialogues des Carmélites POULENC

Alle Preise inkl. System- und VVK-Gebühren zzgl. Bearbeitungs- und Versandgebühren bei Faxbestellungen.

31 Mi Babylon WIDMANN BALLETT 04 Do La Bayadère BART/PETIPA/MINKUS

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KONZERT 12 Fr

1. Vortrag / Kammerkonzert Max-Planck-Haus

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Marienplatz 11 80331 München

15 Mo 3. Vortrag / Kammerkonzert Alte Pinakothek, Rubenssaal

Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 10:00 bis 20:00 Uhr

17 Mi 4. Vortrag / Kammerkonzert Allerheiligen Hofkirche 5. Vortrag / Kammerkonzert Allerheiligen Hofkirche

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20 Sa 6. Vortrag / Kammerkonzert Cuvilliés-Theater

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23 Di 1. Kammerkonzert Allerheiligen Hofkirche

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20 Sa Goldberg-Variationen/Gods and Dogs

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n° 15 SERVICE / IMPRESSUM

IMPRESSUM

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Süddeutsche Zeitung GmbH Hultschiner Straße 8, D – 81677 München Telefon +49 (0)89-2183-0 www.sz-tickets.de Registergericht: AG München HRB 73315 USt-IdNr.: DE 811158310 Redaktion Süddeutsche Zeitung GmbH: Anne R. Hoof (verantwortliche Redakteurin, V.i.S.d.P.) Bayerische Staatsoper: Laura Schieferle Christoph Koch Anna Kleeblatt Bettina Wagner-Bergelt (Ballett) Design, Konzept und Realisierung Süddeutsche Zeitung GmbH in Zusammenarbeit mit: Bayerische Staatsoper und neophyten Gestaltung neophyten Schellingstraße 36, D–80799 München www.neophyten.eu mit Tümmersdesign Fotos Titel, Seite 5: Monika Rittershaus Seite 4: Roland Olbeter Seiten 6, 10, 12, 13, 16/17, 18, 19, 22/23, 24: Wilfried Hösl Seite 8: Simon Fowler Seite 11: privat Seite 14: Stefan Nimmesgern Seite 20 oben: Vincent Loermans Seite 20 unten: New York Public Library (Jerome Robbins Dance Division) Seiten 22, 24, 25: Max-Planck-Gesellschaft Druck pva, Druck und Medien-Dienstleistungen GmbH Industriestraße 15, D – 76829 Landau/Pfalz Anzeigen Jürgen Maukner (verantwortlich) Anzeigenberatung Süddeutsche Zeitung: Katharina Rauch Telefon +49 (0)89-2183 1700 katharina.rauch@sueddeutsche.de Bayerische Staatsoper: Dr. Imogen Lenhart Telefon +49 (0)89-2185 1006 imogen.lenhart@staatsoper.de Redaktionsschluss: 31. Juli 2012

Karten für alle Vorstellungen der Bayerischen Staatsoper, des Bayerischen Staatsballetts und des Bayerischen Staatsorchesters erhalten Sie bereits eine Woche vor dem offiziellen Schalterverkauf exklusiv bei Süddeutsche Zeitung Tickets. Begrenztes Kontingent, keine Reservierung möglich, Verkauf solange Vorrat reicht.

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Öffnungszeiten: Mo. bis Do. 9:30 bis 18:00 Uhr Fr. und Sa. 9:30 bis 16:00 Uhr

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Ticketbox SZ-ServiceZentrum Fürstenfelder Straße 7 80331 München

Ticketbox Ludwig Beck (5. Stock – Musikabteilung) Marienplatz 11 80331 München Öffnungszeiten: Mo. bis Sa. 10:00 bis 20:00 Uhr

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n° 15 SAALPLÄNE / OPERNRÄTSEL

NATIONALTHEATER Partiturplätze Hörerplätze

Galerie

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Partiturplätze

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Hörerplätze

Galerie

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3

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2. Rang

1. R ang

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Balkon

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D C B

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Kategorie I

Kategorie II

Kategorie III

Kategorie IV

Kategorie I

Kategorie II

Kategorie III

Kategorie IV

Preisgruppe A

35,90 euro

32,54 euro

28,06 euro

22,46 euro

Preisgruppe G

80,70 euro

72,86 euro

61,66 euro

47,10 euro

Preisgruppe B

40,38 euro

35,90 euro

30,30 euro

24,70 euro

Preisgruppe H

100,86 euro

88,54 euro

72,86 euro

58,30 euro

Preisgruppe C

43,74 euro

39,26 euro

33,66 euro

28,06 euro

Preisgruppe I

114,30 euro

100,86 euro

84,06 euro

65,02 euro

Preisgruppe D

52,70 euro

47,10 euro

39,26 euro

32,54 euro

Preisgruppe K

150,14 euro

131,10 euro

108,70 euro

85,18 euro

Preisgruppe E

61,66 euro

53,82 euro

47,10 euro

35,90 euro

Preisgruppe L

184,86 euro

161,34 euro

133,34 euro

104,22 euro

Preisgruppe F

69,50 euro

61,66 euro

52,70 euro

41,50 euro

Preisgruppe M

218,46 euro

190,46 euro

161,34 euro

133,34 euro

Alle Preise inkl. System- und VVK-Gebühren zzgl. Bearbeitungs- und Versandgebühren bei Faxbestellungen.

DAS OPERN-RÄTSEL PREISFRAGE:

Wer schrieb das Libretto für die nächste Uraufführung an der Bayerischen Staatsoper? Beantworten Sie die Frage und gewinnen Sie zwei Übernachtungen inkl. Frühstück im Deluxe-Doppelzimmer (2 Personen) im 5-Sterne-Boutiquehotel MÜNCHEN PALACE! Zur Stadterkundung auf Palace-Fahrrädern erhalten Sie einen Picknickkorb voller Köstlichkeiten, die Sie im Englischen Garten genießen können. Buchbar nach Anfrage und Verfügbarkeit, gültig für ein Jahr ab Erscheinungsdatum. www.hotel-muenchen-palace.de Schicken Sie Ihre Lösung unter Angabe einer Rückrufnummer per E-Mail an: opernraetsel@sz-tickets.de oder per Post an: Süddeutsche Zeitung Tickets, Stichwort: Opernrätsel, Hultschiner Straße 8, 81677 München Einsendeschluss: 18.10.2012. Der Gewinn wird unter allen richtigen Einsendungen verlost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Anschrift: Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner Str. 8, 81677 München; Sitz der Gesellschaft: München; Registergericht: Amtsgericht München, HRB 73315; Geschäftsführer: Dr. Detlef Haaks, Dr. Karl Ulrich.

Wir gratulieren der Gewinnerin unseres letzten Opernrätsels: I. Richter (Lösung: Götterdämmerung)


PRINZREGENTENTHEATER 1 2 3 4

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Loge 3

Loge 3

Loge 2

Loge 2

Loge 1

Loge 1

Kategorie I

Kategorie II

Kategorie III

Kategorie IV

Preisgruppe PA

182,62 euro

142,30 euro

101,98 euro

54,94 euro

Preisgruppe PE

Preisgruppe PB

150,14 euro

118,78 euro

87,42 euro

Preisgruppe PC

118,78 euro

96,38 euro

Preisgruppe PCC 107,58 euro Preisgruppe PD

85,18 euro

Kategorie I

Kategorie II

Kategorie III

Kategorie IV

67,26 euro

56,06 euro

39,26 euro

25,82 euro

49,34 euro

Preisgruppe PEE 56,06 euro

47,10 euro

33,66 euro

23,58 euro

72,86 euro

43,74 euro

Preisgruppe PF

47,10 euro

39,26 euro

30,30 euro

20,22 euro

85,18 euro

56,06 euro

32,54 euro

Preisgruppe PG

39,26 euro

30,30 euro

21,34 euro

14,62 euro

67,26 euro

50,46 euro

32,54 euro

Preisgruppe PH

30,30 euro

21,34 euro

15,74 euro

12,38 euro

Alle Preise inkl. System- und VVK-Geb端hren zzgl. Bearbeitungs- und Versandgeb端hren bei Faxbestellungen.


n° 15 LETZTE SEITE

Opernlexikon:

Banda gezeichnet von Daniel Stolle

G

iuseppe Verdi hat sie von der Straße in die großen Musentempel der Oper geholt: die italienische Banda, die Blaskapelle, die sich zumeist aus Klarinetten, Flöten, Trompeten, Posaunen, Tuben und Schlagwerk zusammensetzt. Im öffentlichen Leben darf bei besonderen Anlässen die Banda nicht fehlen – und obwohl Verdi nicht der erste war, hat

er doch verstanden, dass er mit dem Klang der Banda als Bühnenmusik seine Opern auch vom Hören her mit dem Alltag der Italiener verbindet. Zumeist hinter der Bühne platziert liefert die Banda die Klänge eines im Hintergrund oder Nebenraum stattfindenden Festes etwa in Rigoletto, Un ballo in maschera oder La traviata.

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MUSIK HAT EIN ZUHAUSE. ERLEBEN SIE UNSERE EINZIGARTIGE MUSIKWELT IM KAUFHAUS DER SINNE AM MĂœNCHNER MARIENPLATZ. MIT NOCH MEHR AUSWAHL, NOCH MEHR KOMPETENZ UND IMMER EINEM OFFENEN OHR FĂœR SIE.

Universal DG4790092

Avi Avital Bach

Elina GaranÄ?a Romantique

Der charismatische israelische Musiker beherrscht die Mandoline wie kaum ein anderer. Auf diesem Album widmet er sich einigen Konzerten und einer Trio-Sonate von Johann Sebastian Bach. Durch das ungewohnte Instrument erhält Bachs Musik eine neue Dimension.

„Sie hat einfach alles: Musikalität, Technik, Stimme, Selbstvertrauen, Intelligenz, Wandlungsfähigkeit und das Aussehen eines Filmstarsâ€?, jubelt die New York Sun Ăźber Elina GaranÄ?a. Auf „Romantiqueâ€? demonstriert sie die komplette Bandbreite ihres KĂśnnens mit einer beeindruckenden Repertoireauswahl vom Bel Canto bis zum dramatischen Fach.

CD â‚Ź 17,90

Decca DG 4790071

CD â‚Ź 17,90

Joseph Calleja/BBC Concert Orchestra/ Steven Mercurio Be My Love: A Tribute to Mario Lanza

Decca 478 3531

CD â‚Ź 17,90

Joseph Calleja ist momentan einer der gefragtesten TenĂśre des internationalen Operngeschäfts. Sein neues Album ist eine Hommage an den legendären Mario Lanza und enthält ein buntes Potpourri aus Opernhits wie „Nessun dormaâ€? sowie Broadwayund Music Hall Songs. Ein Ohrenschmaus!

Christiane Karg Amoretti

Berlin Classics 0300389 BC

CD â‚Ź 17,90

Daniel Barenboim Beethoven for all – The Piano Concertos

Simon Rattle/Berliner Philharmoniker Bizet: Carmen

Beethoven fßr alle – die Neuaufnahme ist ein Teil des Beethoven Projektes von Daniel Barenboim. Drei CDs in der Box zum Preis von einer CD. Daniel Barenboim spielt alle 5 Klavierkonzerte zusammen mit der Staatskapelle Berlin unter seiner Leitung neu ein. Grandios!

Als Rattle mit seiner Carmen-Produktion im FrĂźhjahr 2012 in Berlin und Salzburg Furore machte, war ihm die Aufmerksamkeit der Fachwelt sicher. Seine 10jährige „Liaisonâ€? mit den Berliner Philharmonikern wurde mit Magdalena Kozena, Jonas Kaufmann und Genia KĂźhnmeier in den Hauptrollen angemessen zelebriert.

Decca DG 478515

EMI 4402852

3 CDs â‚Ź 17,90

2 CDs â‚Ź 21,90

Sony 88691971292

Katia Buniatishvili Frederic Chopin

Olga Scheps Schubert

Katia Buniatishvilis Album mit Werken Frederic Chopins weist nachdrßcklich auf ihre kreativen GestaltungsmÜglichkeiten hin und präsentiert eine trotz ihrer Jugend reife Kßnstlerin, die den Werken Chopins eine eigene Stimme verleiht. Begleitet wird sie vom Orchestre de Paris unter Paavo Järvi.

Auf diesem Album setzt sich ECHO-Preisträgerin Olga Scheps mit einer Auswahl von Werken Franz Schuberts auseinander. Sie präsentiert eine gelungene Mischung aus dem bekannten Schubert-Repertoire sowie selten eingespielte Raritäten wie die Ungarische Melodie und den Kupelwieser-Walzer.

CD â‚Ź 17,90

Sony 88691963182

CD â‚Ź 15,90

Sol Gabetta Schostakowitsch Cellokonzert Nr. 1/ Rachmaninoff Sonate

Sony 88725435752

CD â‚Ź 17,90

Kleine LiebesgĂśtter verspricht Christiane Karg mit dem Titel ihrer neuen CD, die nach Mozarts Arie „Amoretti, che ascosi qui sieteâ€? aus seiner frĂźhen Oper „La Finta Sempliceâ€? benannt ist. Neben weniger bekannten Mozart-Arien ďŹ nden sich Preziosen von Gluck und dem bei uns zu wenig beachteten Mozart-Zeitgenossen AndrĂŠ Modeste Gretry.

Die Cellokonzert-Aufnahmen fßr dieses Album entstanden live bei drei umjubelten Konzerten mit den Mßnchner Philharmonikern unter Lorin Maazel. Sie werden ergänzt durch eine herausragende Einspielung von Rachmaninoffs Cellosonate. Sol Gabetta zeigt einmal mehr ihre unvergleichliche musikalische Handschrift.

Simone Kermes Dramma (Deluxe Version)

Sony 88691963952

Auf „Drammaâ€? präsentiert Simone Kermes zusammen mit dem Ensemble La MagniďŹ ca ComunitĂ barocke Arien, die von den Komponisten ursprĂźnglich fĂźr Kastraten wie Farinelli und Caffarelli geschrieben wurden und hĂśchste AnsprĂźche an Technik und Ausdruck stellen. Ein Muss fĂźr Barockliebhaber.

CD â‚Ź 17,90

Aktuelle Konzert-Karten bei SZ-Tickets: Hotline: 0180 - 11 00 12 00 (3,9 Ct./Min. aus dem dt. Festnetz, max. 42 Ct./Min. aus dem Mobilfunk) s 0REISE GĂ LTIG BIS 31.10.2012. 6ERSAND 3ERVICE FĂ R #$S $6$S KLASSISCHE MUSIK LUDWIGBECK DE Tel. / Klassische Musik: (089) 2 36 91 - 441

Tel. / Jazz: (089) 2 36 91 - 244

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