September – November 2014
n° 23
BAYERISCHE STAATSOPER
ANNA NETREBKO
ist Puccinis Manon Lescaut in einer Neuinszenierung von Hans Neuenfels
DER MONTBLANC DES KLASSISCHEN BALLETTS Das Bayerische Staatsballett zeigt Paquita
EWIGE JUGEND IST EINE ILLUSION
Nadja Michael im Interview über Alter, Botox und Janáčeks Die Sache Makropulos
VIVA VERDI! Drei Meisterwerke von Giuseppe Verdi im Opernherbst
LUXURIÖSE VILLEN-WOHNUNGEN IN BOGENHAUSEN TOPLAGE ORTNITSTRASSE – PROVISIONSFREI DIREKT VOM BAUTRÄGER
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EDITORIAL / INHALT
Liebe Leserinnen und Leser,
D
ie neue Saison an der Bayerischen Staatsoper ist mit Blicke Küsse Bisse überschrieben. Im Fokus der Spielzeit stehen sechs Frauenfiguren. Sie alle ergründen Kleists Erkenntnis, dass nach dem ersten Blick des Begehrens die Welt verändert sein kann, dass aus Küssen Bisse werden können.
Zum Start der Saison widmen wir uns dem tschechischen Repertoire: Leoš Janáčeks Die Sache Makropulos kommt nach 22 Jahren zurück auf den Spielplan. Nadja Michael verkörpert in ihrem Rollendebüt die in Unsterblichkeit gefangene Emilia Marty. Im engelslogeInterview spricht die Sopranistin über das Alter, Botox und die sinnvolle Begrenztheit des Lebens. Mit der Neuinszenierung von Giacomo Puccinis Manon Lescaut wird Anna Netrebko erstmals in einer Premiere der Bayerischen Staatsoper singen. An ihrer Seite gibt Jonas Kaufmann den mittellosen Des Grieux. Lesen Sie ab Seite 5 über Hans Neuenfels’ Interpretation des Werkes.
Inhalt September bis November 2014 · · · · OPER · · ·
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ES GIBT KEINE PRIVATHEIT Zu Hans Neuenfels’ Interpretation von Manon Lescaut – mit Anna Netrebko und Jonas Kaufmann
· · · · GUT GEFRAGT
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ANNA NETREBKO
· · · · HIGHLIGHTS
10 HÖHEPUNKTE IM HERBST · · · · OPER
12 EWIGE JUGEND IST EINE ILLUSION Nadja Michael im Interview über Alter, Botox und Janáčeks Die Sache Makropulos · · · · STECKBRIEF
16 DIE SCHWEIGSAME FRAU Zu Richard Strauss’ komischer Oper · · · · BALLETT · · ·
Neuproduktion – Uraufführung – Rekonstruktion? Diese Frage stellen wir uns im Hinblick auf Paquita. Eines wissen wir jedoch schon sicher: Im Dezember feiert der Petipa-Klassiker Premiere beim Bayerischen Staatsballett. Ich wünschen Ihnen einen spannenden Start in die neue Opernsaison!
18 PAQUITA – DER MONTBLANC DES KLASSISCHEN BALLETTS Neuproduktion – Uraufführung – Rekonstruktion? Premiere im Dezember! · · · · OPER
22 VIVA VERDI! Drei Meisterwerke von Giuseppe Verdi · · · · SERVICE
26 SERVICE / IMPRESSUM Nikolaus Bachler Intendant der Bayerischen Staatsoper
n° 23
27 SPIELPLAN SEPTEMBER BIS NOVEMBER 28 OPERNRÄTSEL / SAALPLÄNE · · · · LETZTE SEITE
30 OPERNLEXIKON
ULRIKE THEUSNER BEGLEITET ALS BILDENDE KÜNSTLERIN DIE SPIELZEIT 2014 /15 AN DER BAYERISCHEN STAATSOPER. DIESES MOTIV ZEIGT IHRE INTERPRETATION DER TITELFIGUR MANON LESCAUT.
OPER
ES GIBT KEINE PRIVATHEIT Eine scheinbar selbstbewusste Frau, süchtig nach Luxus und Reichtum, verzichtet freiwillig auf die Liebe. Eine ambivalente Figur, wie gemacht für den Regisseur Hans Neuenfels. Im Dezember ist Anna Netrebko seine Manon Lescaut in einer Neuinszenierung der gleichnamigen Oper von Giacomo Puccini. An ihrer Seite: Jonas Kaufmann als Des Grieux.
HANS NEUENFELS
ANNA NETREBKO
I
mmer wieder Medea und Iphigenie, aber auch Kleists und Schoecks Penthesilea, Elektra oder Lulu – und jetzt Manon. Ob in Oper, Schauspiel oder Film: Das Interesse von Hans Neuenfels gilt dem Schicksal von Frauen, die oft mythischen Wesen gleichen oder zu solchen gemacht werden. Er analysiert, seziert und führt plastisch und szenisch fantasievoll überbordend vor, wie sie sich in einer Männerwelt verhalten, wie sie in Situationen gedrängt werden, aus denen sie nur schwer wieder herauskommen – und beschreibt, wie sie dies nachhaltig verändert hat. Aber Neuenfels ist auch ein großer (Mythen- und Geschichten-)Erzähler, der nicht geradlinig agiert, sondern ebenso assoziativ wie locker den Zuhörer und Zuschauer an der Hand nimmt, ohne ihm eindeutige Lösungen und Deutungen zu bieten. Zuletzt tat er das in München 2010 mit Medea in Corinto von Johann Simon Mayr.
Manon Lescaut ist Neuenfels’ zweite Produktion für die Bayerische Staatsoper und seine erste Inszenierung einer Oper Giacomo Puccinis. Sie reiht sich ein in die sechs musikdramatischen Frauenporträts, die der aktuelle Spielplan 2014/15 mit seinen Neuproduktionen entwirft. Von der 300 Jahre alten, ebenso lebensüberdrüssigen wie gefühllos kalten und doch im Innersten brennenden und alle blenn° 23
JONAS KAUFMANN
denden Sängerin Emilia Marty von Leoš Janáček über die verführte und zerstörte Lucia di Lammermoor Gaetano Donizettis bis zur schließlich vermeintlich selbstbestimmten und doch unterwürfigen Arabella von Richard Strauss; von Debussys femme fragile Mélisande bis zur Lulu, der femme fatale von Alban Berg; die beiden Letzteren freilich den Männern und sich selbst ewig‘ Rätsel bleibende Kindfrauen. Auch Manon ist ein wankelmütiges, schwer greifbares Wesen auf der Schwelle vom Mädchen zur Frau. Und sie ist gewissermaßen die (Zwillings-)Schwester, nicht zuletzt musikalisch, der drei Jahre später zum (Bühnen-)Leben erweckten Mimì aus La bohème. Hier wie dort beginnt eine tödlich endende Romanze, der – aus jeweils anderen Gründen und verschiedenen Personenkonstellationen heraus – keine Zukunft beschert ist. 2002 hat Andreas Homoki Manon Lescaut an der Bayerischen Staatsoper inszeniert. Er hat das Geschehen um das leichtlebige Wesen, das von Geld, Gold und Juwelen geblendet ist und so die große Liebe zu einem Studenten hingibt und schließlich – gedemütigt und eingesperrt als Hure – mit dem Geliebten in der Wüste jämmerlich verdurstet, auf einer riesigen Treppe mit einem die Bühne beherrschenden Lüster spielen lassen. 5
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OPER
Seit 1841
Radspieler: Mode und Einrichtung
JONAS KAUFMANN IN CALIXTO BIEITOS INZENIERUNG VON FIDELIO (2010) AN DER BAYERISCHEN STAATSOPER.
Eine Sehenswürdigkeit in München
Todtraurig und tief berührend Neuenfels und sein Bühnenbildner Stefan Mayer haben für die vier Akte des „dramma lirico“ von 1893 nicht minder abstrakte und doch zeichenhaft deutliche Bilder gefunden: einen riesigen (Bilder-) Rahmen für den ersten, eine gewaltige Plattform mit riesigem Bett für den zweiten, einen großen Steg ins Wasser für den dritten Akt. Immer sind die Liebenden unter Beobachtung, es gibt keine Privatheit und jedes Liebes-Spiel wird kritisch beäugt von außen. Das Wüstenbild des vierten Akts ist die mit Sand gefüllte Plattform. Nie wieder hat Puccini eine so verzweifelt sich aufbäumende und schließlich todtraurig aussichtslose, tief berührende und schließlich leise verdämmernde Musik komponiert wie hier.
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M O D E
ANNA NETREBKO BEI IHREM ROLLENDEBÜT ALS LADY IN VERDIS MACBETH (INSZENIERUNG: MARTIN KUŠEJ) WÄHREND DER MU�NCHNER OPERNFESTSPIELE 2014
Neuenfels durchbricht wie immer in seinen Inszenierungen das (Opern-)Pathos mit geradezu brechtschen Mitteln wie Projektionen von Text. In seiner Vorbereitung hat sich Neuenfels natürlich auch mit der zugrunde liegenden Novelle von Abbé Antoine-François Prévost d’Exiles beschäftigt. Sie macht viel stärker als die Version von Puccinis vier (!) Textdichtern deutlich, wie Des Grieux sich immer wieder überlegen muss, wie er wann an wie viel Geld kommen kann, um die Bedürfnisse Manons zu befriedigen, konterkariert mit der emotionalen Unkontrolliertheit seiner Leidenschaft. Mit Anna Netrebko und Jonas Kaufmann finden zum ersten Mal zwei große Sängerpersönlichkeiten auf der Bühne der Bayerischen Staatsoper zusammen, die als Manon und Des Grieux schon vielfältige Erfahrung sammeln konnten – schon in den Versionen von Massenet und Puccini. Als letzte Vorstellung der laufenden Spielzeit, am 31. Juli 2015, wird Manon Lescaut dann live auf den MaxJoseph-Platz im Rahmen von Oper für alle übertragen. Klaus Kalchschmid
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MANON LESCAUT GIACOMO PUCCINI Sa., 15.11.2014, 19:00 Uhr (Premiere; Preisgr. S) Mi., 19.11.2014, 19:00 Uhr (Preisgr. M) Mo., 24.11.2014, 19:00 Uhr (Preisgr. M) Do., 27.11.2014, 19:00 Uhr (Preisgr. M) So., 30.11.2014, 19:00 Uhr (Preisgr. M) Do., 04.12.2014, 19:00 Uhr (Preisgr. M) So., 07.12.2014, 17:00 Uhr (Preisgr. M) Nationaltheater Preisgruppe M: ab 133,34 € bis 218,46 € Preisgruppe S: ab 162,46 € bis 274,46 €
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IM PORTRÄT
ANNA NETREBKO IST MANON LESCAUT
M
it der Neuinszenierung von Giacomo Puccinis vieraktiger Oper Manon Lescaut wird Anna Netrebko erstmals in einer Premiere der Bayerischen Staatsoper singen. Bisher war die russische Sopranistin hier in La traviata, La bohème, I Capuleti e i Montecchi, Rigoletto und L’elisir d’amore zu erleben und gab ihr Rollendebüt als Lady Macbeth während der vergangenen Opernfestspiele. Im September und Oktober singt sie diese Partie auch an der Metropolitan Opera in New York.
An ihrer Seite gibt der Münchner Tenor Jonas Kaufmann, der zuletzt an der Bayerischen Staatsoper den Don Alvaro in La forza del destino sang, den mittellosen Studenten Des Grieux. Anna Netrebko studierte Gesang am Konservatorium von St. Petersburg und bei Renata Scotto. 1994 debütierte sie als Susanna 8
(Le nozze di Figaro) am Kirov-Theater in St. Petersburg, dem heutigen Marinskij-Theater. Sie singt regelmäßig an der Metropolitan Opera New York, der San Francisco Opera, der Lyric Opera in Chicago, am Royal Opera House Covent Garden, am Teatro alla Scala in Mailand, der Wiener und der Berliner Staatsoper, dem Opernhaus Zürich, an der Opéra de Paris sowie bei den Salzburger Festspielen. Zu ihrem Repertoire gehören Partien wie Donna Anna (Don Giovanni), Violetta (La traviata), Mimì (La bohème), Tatjana (Eugen Onegin), Leonora (Il trovatore), Giulietta (I Capuleti e i Montecchi), Elvira (I puritani), Adina (L’elisir d’amore), Juliette (Roméo et Juliette) sowie die Titelpartien in Lucia di Lammermoor, Anna Bolena, Iolanta. Die Rolle der Manon wird sie an der Bayerischen Staatsoper kommenden Dezember sowie bei den Opernfestspielen 2015 verkörpern.
n°23
IM PORTRÄT
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ANNA NETREBKO IST MANON LESCAUT
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it der Neuinszenierung von Giacomo Puccinis vieraktiger Oper Manon Lescaut wird Anna Netrebko erstmals in einer Premiere der Bayerischen Staatsoper singen. Bisher war die russische Sopranistin hier in La traviata, La bohème, I Capuleti e i Montecchi, Rigoletto und L’elisir d’amore zu erleben und gab ihr Rollendebüt als Lady Macbeth während der vergangenen Opernfestspiele. Im September und Oktober singt sie diese Partie auch an der Metropolitan Opera in New York.
An ihrer Seite gibt der Münchner Tenor Jonas Kaufmann, der zuletzt an der Bayerischen Staatsoper den Don Alvaro in La forza del destino sang, den mittellosen Studenten Des Grieux. Anna Netrebko studierte Gesang am Konservatorium von St. Petersburg und bei Renata Scotto. 1994 debütierte sie als Susanna 8
(Le nozze di Figaro) am Kirov-Theater in St. Petersburg, dem heutigen Marinskij-Theater. Sie singt regelmäßig an der Metropolitan Opera New York, der San Francisco Opera, der Lyric Opera in Chicago, am Royal Opera House Covent Garden, am Teatro alla Scala in Mailand, der Wiener und der Berliner Staatsoper, dem Opernhaus Zürich, an der Opéra de Paris sowie bei den Salzburger Festspielen. Zu ihrem Repertoire gehören Partien wie Donna Anna (Don Giovanni), Violetta (La traviata), Mimì (La bohème), Tatjana (Eugen Onegin), Leonora (Il trovatore), Giulietta (I Capuleti e i Montecchi), Elvira (I puritani), Adina (L’elisir d’amore), Juliette (Roméo et Juliette) sowie die Titelpartien in Lucia di Lammermoor, Anna Bolena, Iolanta. Die Rolle der Manon wird sie an der Bayerischen Staatsoper kommenden Dezember sowie bei den Opernfestspielen 2015 verkörpern.
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Top-Sicherheit, Top-Performance
us dem Harem des Bassa Selim sollen zwei seiner Sklavinnen entführt werden, der römische Kaiser Tito fällt beinahe einem Mordanschlag zum Opfer: Sowohl in Die Entführung aus dem Serail als auch in La clemenza di Tito hätten die Herrscher das geltende Recht auf ihrer Seite, die an ihnen begangenen Straftaten mit dem Tod zu ahnden. Überraschenderweise lassen jedoch beide Gnade walten. Auch wenn die Voraussetzungen bei Bassa Selim und Tito höchst verschieden sind, stellt sich bei beiden die Frage, warum sie „Vergebung statt Strafe“ zur leitenden Maxime ihres Handels machen. Diese zwei an den Eckpunkten von Mozarts letztem Lebensjahrzehnt entstandenen Opern enthalten Tenorpartien, die zu den größten und schwierigsten in Mozarts Schaffen zählen. Zwei junge Sänger übernehmen sie in den Herbst-Aufführungen dieser Werke: Javier Camarena, in Mexiko-Stadt geboren, begann seine Karriere im Studioensemble der Oper Zürich. Inzwischen ist er an der Weltspitze angelangt und singt in Kulturmetropolen wie Wien, Paris und New York. An der Bayerischen Staatsoper hat er sich schon als Graf Almaviva (Il barbiere di Siviglia) und Fenton (Falstaff) vorgestellt und wird nun als Belmonte auftreten. Im Frühjahr wird ihn der junge Tenor Daniele Behle mit dieser Rolle beerben. Der Hamburger Sänger, einer der gefragtesten und vielseitigsten deutschen Lied-, Konzert- und Opernsänger und von Publikum wie Presse gleichermaßen gefeiert, ist im Oktober als Kaiser Tito zu erleben. Beide Opern wurden von Regisseuren in Szene gesetzt, die ursprünglich vom Schauspiel her kommen und ein feines Gespür dafür haben, die – scheinbar – historischen Stoffe mit der Gegenwart in Beziehung zu setzen. Beide Stücke schließen – auch scheinbar? – mit einem Happy End. Aber ist nun wirklich alles vergeben und vergessen, und alle leben glücklich bis ans Ende ihrer Tage? Diese Aufführungen gehen genau den Fragen nach, die schon Mozart nicht losgelassen haben.
A
Mozarts Die Entführung aus dem Serail und La clemenza di Tito
VERGEBUNG STATT STRAFE
Die Rolle der Marguerite Gautier ist unter den Charakteren der Ballette des 20. Jahrhunderts so etwas wie die höchste Weihe für jede große Interpretin. Von der leichtsinnigen umworbenen Schönheit der Pariser Halbwelt zur wahrhaft Liebenden und – ganz, wie es die Herren Schriftsteller den Frauen gern andichten – Leidenden verlangt die Rolle der Tänzerin alles ab: grandiose Technik, Hingabe, Leidenschaft, Wandlungsfähigkeit und tiefste Gefühle. Die Münchner Starballerina Lucia Lacarra bringt dies alles mit und ist heute eine der gefragtesten Tänzerinnen auf den Bühnen der Welt. Das Ballett wird von Paris bis Mailand, von New York bis Tokio, über Berlin, Hamburg und München getanzt, von den größten Compagnien und ihren Principals. Ab 18. Oktober gibt es zehn Gelegenheiten Neumeiers großartiges Ballettdrama mit Klavierkompositionen von Fréderic Chopin in München wiederzusehen. Mit Lucia Lacarra, Daria Sukhorukova, Polina Semionova und anderen.
S
arah Bernhard, Greta Garbo, Isabelle Huppert, Marcia Haydée, Carla Fracci oder Lucia Lacarra – allesamt weltberühmte Interpretinnen der Titelfigur Marguerite Gautier, alias Die Kameliendame. Sie mutierte von der ersten Liebe Alexandre Dumas’ d. J., der Modistin Marie Duplessis, zur Romanfigur. Vom Drama zum Film, zu Oper und Hörspiel trat die erschütternde Geschichte um die lungenkranke Kurtisane Marguerite Gautier und den ihr verfallenen jungen Armand ihren Siegeszug an. Nicht zuletzt kreierte John Neumeier 1978 sein geniales Ballett Die Kameliendame und schrieb Marcia Haydée die Rolle der Edelkurtisane auf den Leib. Sie tanzte sie unendlich viele Male auf der Bühne und auch in der Verfilmung des Balletts, mit Ivan Liška als Armand.
John Neumeiers Die Kameliendame ist zurück
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HIGHLIGHTS / NACHGEFRAGT
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DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL WOLFGANG AMADEUS MOZART So., 21.09.2014, Fr., 26.09.2014, jeweils 18:00 Uhr Mi., 01.10.2014, 19:00 Uhr (jeweils Preisgr. I) Nationaltheater Preisgruppe I: ab 65,02 € bis 114,30 €
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LA CLEMENZA DI TITO WOLFGANG AMADEUS MOZART Di., 14.10.2014, Do., 23.10.2014, jeweils 19:00 Uhr Fr., 17.10.2014, 19:30 Uhr (Preisgr. K) Nationaltheater Preisgruppe K: ab 85,18 € bis 150,14 €
klavenmädchen, Parpignol, Zollwächter, Page – in diesen und vielen weiteren kleinen Rollen erlebt das Publikum die Sänger des Opernstudios auf der Bühne der Bayerischen Staatsoper. Einige Konzerte und die jährliche Neuproduktion des jungen Ensembles im Cuvilliés-Theater (in der kommenden Saison: Rossinis Le Comte Ory) erlauben intensivere Eindrücke. Wer die Nachwuchssänger aus nächster Nähe kennenlernen möchte, dem bietet sich ab dieser Spielzeit die Gelegenheit in einer Serie von Porträtkonzerten. Und das lohnt sich! Konnten sich die jungen Talente doch immerhin gegen mehr als 600 Mitbewerber aus der ganzen Welt durchsetzen, um überhaupt in das Opernstudio der Bayerischen Staatsoper aufgenommen zu werden. An vier Abenden stellen sich ab Oktober jeweils zwei Sänger mit einem ganz auf sie zugeschnittenen Programm aus Liedern und Arien im Münchner Künstlerhaus vor. Das Publikum
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Neu im Programm: Porträtkonzerte des Opernstudios
DIE STARS VON MORGEN
Nachgefragt – die engelslogen-Rubrik mit Blick hinter die Kulissen. Haben auch Sie eine Frage an die Redaktion? Dann schreiben Sie uns an engelsloge@staatsoper.de und vielleicht finden Sie die Antwort auf Ihre Frage in der nächsten Ausgabe.
Das Mammut-Werk Die Soldaten wird von einem 138-köpfigen Orchester aufgeführt, darunter 43 Schlagzeuger. 100 Musiker, davon sechs Schlagzeuger, sitzen im Orchestergraben sowie in den seitlichen Logen und werden von Maestro Petrenko dirigiert. Zudem leitet er die Bühnenmusik mit 18 „Tischklopfern“, drei Cajones-Spielern und einer vier Mann starken Jazz-Combo. Auf der großen Probenbühne (Balkon-Ebene) werden acht Schlagzeuger von Oskana Lyniv, der musikalischen Assistentin Petrenkos, dirigiert. Weitere fünf Schlagzeuger unterstützen das Orchester unter dem Dirigat von Gregor Raquet, Leitung der Bühnenmusik, von der Hinterbühne aus. Beide Einsätze werden live ins Zuschauerhaus übertragen.
Bei Zimmermanns Die Soldaten werden drei Dirigenten auf dem Besetzungszettel genannt. Außer Generalmusikdirektor Kirill Petrenko ist aber keiner im Orchestergraben zu sehen. Wer wird von wem dirigiert – und wo?
Nachgefragt
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DIE KAMELIENDAME NEUMEIER / CHOPIN Sa., 18.10.2014, Fr., 24.10.2014, Sa., 25.10.2014, Sa., 22.11.2014, jeweils 19:30 Uhr (jeweils Preisgr. G) So., 23.11.2014, 18:00 Uhr (Preisgr. G) Sa., 29.11.2014, 19:30 Uhr (Preisgr. G) EXKL: VVK AB 22.09.2014 Nationaltheater Preisgruppe G: ab 47,10 € bis 80,70 €
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Mozarts Die Entführung aus dem Serail und La clemenza di Tito
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Neu im Programm: Porträtkonzerte des Opernstudios
DIE STARS VON MORGEN
Nachgefragt – die engelslogen-Rubrik mit Blick hinter die Kulissen. Haben auch Sie eine Frage an die Redaktion? Dann schreiben Sie uns an engelsloge@staatsoper.de und vielleicht finden Sie die Antwort auf Ihre Frage in der nächsten Ausgabe.
Das Mammut-Werk Die Soldaten wird von einem 138-köpfigen Orchester aufgeführt, darunter 43 Schlagzeuger. 100 Musiker, davon sechs Schlagzeuger, sitzen im Orchestergraben sowie in den seitlichen Logen und werden von Maestro Petrenko dirigiert. Zudem leitet er die Bühnenmusik mit 18 „Tischklopfern“, drei Cajones-Spielern und einer vier Mann starken Jazz-Combo. Auf der großen Probenbühne (Balkon-Ebene) werden acht Schlagzeuger von Oskana Lyniv, der musikalischen Assistentin Petrenkos, dirigiert. Weitere fünf Schlagzeuger unterstützen das Orchester unter dem Dirigat von Gregor Raquet, Leitung der Bühnenmusik, von der Hinterbühne aus. Beide Einsätze werden live ins Zuschauerhaus übertragen.
Bei Zimmermanns Die Soldaten werden drei Dirigenten auf dem Besetzungszettel genannt. Außer Generalmusikdirektor Kirill Petrenko ist aber keiner im Orchestergraben zu sehen. Wer wird von wem dirigiert – und wo?
Nachgefragt
NADJA MICHAEL AUF DEM MAX-JOSEPH-PLATZ
OPER
EWIGE JUGEND IST EINE ILLUSION In der ersten Premiere der Spielzeit – Leoš Janáčeks Die Sache Makropulos – verkörpert Sopranistin Nadja Michael erstmals die in Unsterblichkeit gefangene Emilia Marty. Mit Pascal Morché sprach sie im Vorfeld über das Altern, Botox und die wertvolle Begrenztheit des Lebens.
Frau Michael, was haben Sie sich da im Nacken für ein Tattoo stechen lassen? Ankh heißt dieses Kreuz mit Schleife. Es ist ursprünglich ein ägyptisches Zeichen, das aber auch in allen anderen Religionen existiert und als Symbol für Unsterblichkeit steht. Emilia Marty, die Sie in Die Sache Makropulos verkörpern, ist schon weit über 300 Jahre alt. Bedauern Sie, dass Sie nur als Bühnenfigur so alt werden? Ich mache mir zur Zeit über das Alter noch keine Gedanken und denke nicht darüber nach, wie alt ich werde oder wie alt ich werden will. Ist ein Alter von 300 Jahren Traum oder Albtraum? Eher Albtraum. 300plus, das ist schon heftig. Die Vorstellung, in unserer endlichen Welt ewig zu leben, muss tödlich sein auf seelischer Ebene. Und langweilig; eben sterbenslangweilig … Dennoch werden die Menschen heute immer älter. Ja, ich kenne Mediziner, die über Alter und Lebenserwartung forschen. Sie sagen: 120 Jahre alt zu werden, das sei zukünftig absolut realistisch. Mit einem viertel Magen oder einer halben Lunge ist das natürlich nicht sehr erstrebenswert. Aber wenn man die Körpern° 23
teile, die dem Verschleiß unterliegen einfach auswechselt, dann kann man wirklich mit 120 wie mit 40 sein. Also bitte! Man will die Gegenwart in die Zukunft verlängern, so die Gegenwart eine Angenehme ist. Kann man denn die Jugend hinauszögern? Nein. Jugend ist ein Zustand der endet, ohne dass man sich dessen dabei bewusst ist, dass er endet. Ewige Jugend ist eine Chimäre, eine Illusion. Würden Sie denn ein Stück dieser Illusion kaufen und sich Botox spritzen lassen? Natürlich, klar! Ich lasse mir ja auch die Zähne reparieren und male mir Nagellack auf die Fingernägel. Sich zu pflegen, ist doch ein Teil der Körperhygiene. Das hat doch mit Empathie, mit Höflichkeit zu tun, dass man seinem Gegenüber einen angenehmen Anblick bieten will. Das wird zwar als komisch verstanden, aber ich weiß nicht was daran komisch sein soll. Es gibt auch andere, die Jugend verlängernde Maßnahmen, zum Beispiel Mode. Für mich selbst ist Mode nicht dazu da, um die Jugend zu verlängern. Mode ist ein Spielzeug und dient der Schönheit, das ist meine 13
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OPER
Meinung! Andere können gerne versuchen mit Mode und Schönheitschirurgie ihre ablaufende Lebenszeit zu überlisten. Die Sterblichkeit vor der Nase zu haben ist ja nicht angenehm … Emila Marty ist Sängerin. Es gibt ein Sängerleben und ein Menschenleben. Das Sängerleben ist deutlich kürzer. Und es ist ziemlich bizarr, wenn Sängerinnen Sängerinnen singen, kommt aber häufiger vor: Antonia in Hoffmanns Erzählungen, die Primadonna in Ariadne auf Naxos oder natürlich Tosca. Ja, ich glaube schon, dass eine Sängerin wegen der deutlichen Endlichkeit ihres Berufs zur Lebenszeit eine andere Einstellung hat. Aber das gilt ebenso für Sportler, Tänzer, Models, wie auch für Chirurgen oder Piloten. Bei ihnen ist die Halbwertszeit des beruflichen Lebens ebenso klar umrissen. Glauben Sie an ein ewiges Leben? Als Wiedergeburt, Auferstehung? Also, ich bin ein ostdeutsches und somit ein atheistisches Kind. Und doch glaube ich, dass es ewiges Leben gibt, aber natürlich in einem spirituellen, transzendierten Sinn. Zum Beispiel in den kreativen Schöpfungen der Menschheit, durch ihre Kunst … Und wenn man Kinder hat, dann ist man durch sie auch irgendwie Teil der Unsterblichkeit. Es sind meist mythologische Figuren, die zu ewigem Leben verflucht sind. Ja, Kundry im Parsifal, der Holländer oder auch Sisyphos, der trickreich den Tod überlistete, indem er den Zustrom zum Hades sperrte und den Todesgott Thanatos fesselte. Emila Martys langem Leben liegt aber kein Fluch zu Grunde, sondern recht konkret Alchemie. Die heutige Gentechnik, moderne Medizin und Futurologie lassen da bereits grüßen. Es ist also gut, dass wir sterblich sind? Ohne unsere Sterblichkeit würde uns doch jeder Antrieb fehlen, das Bestmögliche mit unserem Leben in begrenzter Zeit anzufangen. Die Grenze des Todes treibt uns doch eigentlich erst an, unser Leben zu leben.
würde uns doch jeder Antrieb fehlen, das Bestmögliche » Ohne unsere Sterblichkeit mit unserem Leben anzufangen. «
NADJA MICHAEL UND engelsloge-AUTOR PASCAL MORCHÉ IM GESPRÄCH
Emilia Marty rät auch dringend davon ab 300 Jahre und älter zu werden … Ja, weil sie erkannt hat, dass nur die Begrenztheit des Lebens allem einen „Sinn“ und einen „Wert“ gibt. Wenn man nicht ewig leben kann, was soll man mit und in seinem begrenzten Leben machen? Möglichst bewusst leben und mit der wertvollen Lebenszeit klug und sinnvoll umgehen, auch wenn’s manchmal schwer ist … Was ist schwer? Sich beispielsweise nicht unnötig zu ärgern. Bei uns in Berlin wohnt eine Katze im Haus. Ein armes, verstörtes Viech, das neulich im Hausflur auf eine Fußmatte gepinkelt hat. Deswegen gab es einen Riesenärger. Es war zwar nicht meine Katze, aber ich habe dann eine neue Fußmatte gekauft auf der stand „Hier herrscht Diktatur“. Ich fand das lustig, die anderen im Haus waren völlig aufgebracht, empört und es gab nun noch mehr Ärger. Bei solchen Dingen denke ich dann: Ich lebe nicht 300 Jahre wie Emilia Marty und schon gar nicht lebe ich ewig. Soll ich mich da um Katzenpipi streiten?
DIE SACHE MAKROPULOS LEOŠ JANÁČEK So., 19.10.2014, 18:00 Uhr (Premiere Preisgr. L) Mi., 22.10.2014, 19:30 Uhr (Preisgr. K) So., 26.10.2014, 18:00 Uhr (Preisgr. K) Mi., 29.10.2014, 20:00 Uhr (Preisgr. K) Sa., 01.11.2014, 18:00 Uhr (Preisgr. K) – auch live auf www.staatsoper.de/tv Nationaltheater Preisgruppe K: ab 85,18 € bis 150,14 € Preisgruppe L: ab 104,22 € bis 184,86 € Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht
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STECKBRIEF STECKBRIEF
DIE SCHWEIGSAME FRAU Komponist Richard Strauss (geb. 1864 in München, gest. 1949 in Garmisch-Partenkirchen)
Libretto Stefan Zweig, frei nach Ben Jonson
Genre Komische Oper in drei Aufzügen
Sprache Deutsch
Uraufführung 24. Juni 1935 an der Staatsoper Dresden
Münchner Erstaufführung 24. Juli 1947 im Prinzregententheater
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Inhalt Der alte und reiche Sir Morosus hasst jede Art von Lärm. Er duldet in seinem Haus nur seine Haushälterin, die insgeheim hofft, seine Liebe zu gewinnen, sowie seinen Barbier. Als ihn das Geschwätz der Haushälterin wieder einmal nervt, schlägt ihm der Barbier vor, eine „schweigsame Frau“ zu heiraten. Er verspricht ihm zugleich auch eine zu besorgen. In diesem Moment taucht Morosusʼ Neffe Henry auf. Er kommt in Begleitung einer Operntruppe, in der auch seine Frau Aminta singt. Doch der Lärm der Truppe erzürnt Morosus so sehr, dass er seinen Neffen enterbt. Zudem beauftragt Morosus seinen Barbier, eine ruhige Ehefrau zu suchen. : : : : : : : Der Barbier führt Morosus drei Bewerberinnen vor. Was Morosus nicht weiß: Alle drei sind verkleidete Darstellerinnen aus der Operntruppe. Der Hausherr fühlt sich von der schüchternen Timida (alias Aminta) angezogen und beschließt sogleich sie zu heiraten. Nach der inszenierten Trauung entpuppt sich die Schüchterne jedoch als tobende Xanthippe. Henry gibt großmütig den Frauenbändiger und kommt seinem verzweifelten Onkel zu Hilfe. Er drängt auf Scheidung und Morosus söhnt sich mit ihm aus. : : : : : : : Nach dem groß inszenierten Scheidungsprozess fällt die Maskerade. Morosus macht gute Miene zum bösen Spiel und nimmt Henry und dessen Frau Aminta bei sich auf, solange wieder Ruhe einkehrt.
Entstehung Nach dem Tod Hugo von Hofmannsthals im Jahr 1929 – mit ihm schuf Richard Strauss sieben Opern –, fand Strauss durch die Vermittlung seines Verlegers Anton Kippenberg in Stefan Zweig einen neuen Librettisten. Als Vorlage einigte man sich auf die Komödie Epicoene or The Silent Woman des englischen Dichters Ben Jonson aus dem 17. Jahrhundert. Zweig reduzierte die Anzahl der Figuren drastisch, fügte aber eine Reihe an Buffamotiven hinzu, die Strauss musikalisch auskostete. Strauss war begeistert von Zweigs Arbeit und schrieb in einem Brief an Kippenberg, es handele sich um den „besten Text, der auf dem Gebiet der opéra comique seit dem Figaro geschaffen worden ist.“
Rezeption Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung war ein jüdischer Dichter wie Stefan Zweig nicht mehr opportun. Paul Adolph, der Dresdner Intendant, wollte den Namen des jüdischen Librettisten auf dem Theaterzettel streichen. Strauss beschwerte sich und schrieb einen Brief an Zweig, der jedoch von der Gestapo abgefangen wurde. Für Strauss hatte dies den Rücktritt als Präsident der Reichsmusikkammer zur Folge. Die Uraufführung kam dennoch zustande und fand unter Karl Böhm in einer Inszenierung von Josef Gielen (Vater des Dirigenten Michael Gielen) statt. Nach drei weiteren Vorstellungen wurde das Stück abgesetzt und kam in Deutschland erst nach dem Zweiten Weltkrieg wieder zur Aufführung. Vier ausländische Opernhäuser übernahmen Die schweigsame Frau noch vor Kriegsausbruch: Graz, Zürich, Mailand und Prag.
Regiekonzept Barrie Kosky erzählt Die schweigsame Frau aus der Perspektive von Sir Morosus. Vor der Außenwelt geflüchtet, hat sich der Hausherr in seine eigenen vier Wände zurückgezogen, die hier als eine übergroße Geldschatulle gezeigt werden. Trotzdem wird er ständig von Geräuschen und Lärm gestört. Die opulenten Kostüme von Esther Bialas – die auch die Bühne entworfen hat – vermischen verschiedene Zeiten miteinander. Phantasievoll werden unterschiedliche Opernfiguren und Theatertypen zusammengebracht, Transvestiten bringen die Geschlechterordnung durcheinander. Diese schrillen und knalligen Farben haben die gleiche Wirkung wie die Sprache von Jonson. Je stärker und deftiger die Bühne in die Vollen greift, umso rührender das ruhige Ende der Oper: „Wie schön ist doch die Musik, aber wie schön erst, wenn sie vorbei ist!“, singt Morosus – und es kann sein, dass alles doch nur ein Traum gewesen ist.
DIE SCHWEIGSAME FRAU RICHARD STRAUSS Do., 25.09.2014, 19:00 Uhr, So., 28.09.2014, 17:00 Uhr, Do., 02.10.2014, 19:00 Uhr, So., 05.10.2014, 18:00 Uhr, Sa., 11.10.2014, 19:00 Uhr (Jeweils Preisgr. I) – auch live auf www.staatsoper.de/tv Nationaltheater Preisgruppe I: ab 65,02 € bis 114,30 € Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht
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BALLETT
KEINER IST BEGEHRTER – BEIM BOLSCHOI-BALLETT, IN NEW YORK, PARIS ODER LONDON – ALS ALEXEI RATMANSKY. MIT DEM BAYERISCHEN STAATSBALLETT ERARBEITET ER IM HERBST 2014 DIE ERSTE VOLLSTÄNDIGE REKONSTRUKTION DES PETIPAKLASSIKERS PAQUITA, (AUF DEM FOTO: IVY AMISTA)
PAQUITA ‒ DER MONTBLANC DES KLASSISCHEN BALLETTS Neuproduktion – Uraufführung – Rekonstruktion – was denn nun?
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in Zigeunermädchen sticht heraus aus ihren Gefährten. Sie ist blond und auch sonst etwas Besonderes. Wenn die Zigeuner – was sie gerne und oft tun – auf ihren Wanderungen die örtliche Bevölkerung mit schmissigen Tänzen unterhalten, gibt man ihr selbstverständlich den Solo-Part. Ihr Name ist Paquita. Inigo heißt ihr Chef, der gleichzeitig ein Auge auf sie geworfen hat. Wir befinden uns in Spanien zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Napoleon hat sich zum Herrscher Europas aufgeworfen und die spanischen Granden müssen zähneknirschend akzeptieren, dass ihnen französisches Militär vor die Nase gesetzt wird. Zwei dieser französischen Aristokraten, der General d’Hervilly und sein Sohn Lucien, enthüllen zu Beginn unserer Handlung eine Gedenktafel: vor 15 Jahren wurden an diesem Platze der Bruder des Generals und dessen Tochter ermordet … Man ahnt es! Diese Tochter, dieses kleine Mädchen, ist heute Paquita, die damals nicht getötet, sondern von Zigeunern entführt worden ist. Am Herzen versteckt trägt sie all die Jahre seither ein Medaillon mit dem Bildnis ihres Vaters. Um es kurz zu machen: Über Mordversuche, politische Intrigen und verzweifeltes Liebesverlangen landen wir zum guten Schluss beim Hochzeitsfest von Lucien und Paquita, deren wahre Identität, Gott sei Dank – und mit Hilfe des Medaillons – gerade noch rechtzeitig entdeckt wird. Ist das alles absurd, blödsinnig, widersinnig? Es ist unwahrscheinlich. So unwahrscheinlich wie das Leben. Das heißt: ganz und gar wahrscheinlich! Soviel zur Handlung. Sie bildet, wie es dem Gesetz der großen abendfüllenden Ballette des 19. Jahrhunderts entspricht, nur einen Aspekt des ganzen Werkes. Den wichtigsten? Einen wichtigen!
Deutsche Erstaufführung nach mehr als 150 Jahren Das Ballett, von dem hier die Rede ist, wurde im Jahre 1846 an der Pariser Oper uraufgeführt. Joseph Mazilier choreographierte zur Musik von Edouard Marie Ernest Deldevez. Beide Namen gehören nicht zum abendländischen Bildungskanon. Das heißt nicht, dass sie nicht bedeutende Künstler gewesen wären, die für ihre Epoche, das heißt für das romantische Ballett, Entscheidendes geschaffen haben. Dennoch wären sie heute vergessen, gäbe es nicht einen anderen Franzosen: Marius Petipa, sozusagen der Goethe des klassischen Balletts. Er, der seine berufliche Prägung in seinem Heimatland erhielt, ging mit 29 Jahren als Tänzer nach St. Petersburg und übernahm dort rasch auch die Funktion eines Ballettmeisters. Seine erste Arbeit war die Einstudierung von Paquita, die er aus seinen Pariser Tagen kannte. Vermutlich hat er das Werk, das ja gerade ein Jahr alt war, ziemlich wortgetreu einstudiert.
ALEXEI RATMANSKY, IN ST.PETERSBURG GEBOREN, AUSGEBILDET AN DER BOLSCHOI-BALLETTSCHULE, DANACH SOLIST IN WINNIPEG UND KOPENHAGEN, HIER BEI DER PROBENARBEIT IM BALLETTSAAL DER MET
Überspringen wir nun dreißig Jahre, in denen aus dem jungen, ambitionierten Franzosen der unumschränkte Zar des russischen Balletts geworden ist, eine Jahrhundertfigur. Er hat Werke geschaffen, die heute zum Kanon des Repertoires gehören und auch das Münchner Nationaltheater füllen: La Bayadère, Don Quijote, Le Corsaire, Dornröschen, Schwanensee und Der Nussknacker. 1881 nimmt sich Petipa noch einmal der Paquita an. Die romantische Epoche ist lange vorbei. Petipa hat eine ganz andere künstlerische Form zur höchsten Höhe entwickelt, die man unter dem Begriff der „Ballettklassik“ zusammenfasst. In diese Form nun gießt er den alten Stoff und wählt sich als musikalischen Partner seinen Leib-Kapellmeister Ludwig Minkus.
Mimisch-tänzerische Bewegungssprache Die Handlung gewinnt eine andere Funktion. Die untrennbare Verzahnung von mimischen und tänzerischen Mitteln, die für das romantische Ballett charakteristisch ist – eine Einheit, die wir übrigens 150 Jahr später in den Werken von Cranko, MacMillan und Neumeier so lieben werden –, wird aufgelöst. Die Geschichte wird nun isoliert in einer ausgefeilten mimisch-gestischen Bewegungssprache erzählt. Und eine noch viel ausgefeiltere Folge von tänzerischen „Nummern“ bildet die eigentliche künstlerische Substanz, die Choreographie des Balletts. Hier, in der unvergleichlich geistreichen Konstruktion von Soli, Pas de deux und Ensembletänzen zeigt sich das Genie von Marius Petipa. Es sind nicht die einzelnen Schritte oder Bewegungen, die den Tanz ausmachen. Wir sehen diese Pirouetten, Arabesken, oder Entrechats überall. (Wie wir dem Wortschatz eines Schriftstellers überall begegnen könn° 23
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BALLETT
NUR SCHEINBAR HANDELT ES SICH HIER UM HIEROGLYPHEN, DIE TANZWISSENSCHAFTLER DOUG FULLINGTON FÜR ALEXEI RATMANSKY UND DAS BAYERISCHE STAATSBALLETT ZU ENTZIFFERN HAT. IN WAHRHEIT SIND ES AUFZEICHNUNGEN ZU PAQUITA IN DER LEGENDÄREN „STEPANOV-NOTATION“, MIT DER ENDE DES 19. JAHRHUNDERTS EINIGE DER GROSSEN ST. PETERSBURGER KLASSIKER AUFGEZEICHNET WORDEN SIND. DANACH WAR DIE SCHRIFT FAST EIN JAHRHUNDERT LANG VERGESSEN UND DIE PAPIERE IN DER HARVARD UNIVERSITÄT SO GUT WIE VERSCHOLLEN. NUN HAT EINE RENAISSANCE HISTORISCHEN BEWUSSTSEINS BEGONNEN, BEI DER DAS BAYERISCHE STAATSBALLETT VON ANFANG AN EINE HERAUSRAGENDE ROLLE GESPIELT HAT.
nen). Es ist die einzigartige Kombination des Vokabulars, die Transzendierung in einen bestimmten Sinn, die das Genie beim Choreographen wie beim Schriftsteller ausmacht. Und im klassischen Ballett so viel einfacher und so viel schwieriger zu würdigen ist als im modernen Tanz, wo wir – oft irrtümlich – den Eindruck haben, neue Bewegungen zu sehen und das Ballett dann für originell halten. Gerne meint man, eine Arabeske oder einen Sprung zum tausendsten Mal gesehen zu haben und ist dadurch geneigt, diese tänzerischen „Worte“ für verbraucht zu halten. Doch sie sind – durch einen bedeutenden choreographischen „Dichter“ in einen geistvollen Zusammenhang gebracht – nicht verbraucht, sowenig die Vokabel „Liebe“ oder „Backofen“ verbraucht sein muss, wenn ein Autor sie sinnvoll einsetzt.
Der Schatz der Notationen Nach diesem Exkurs über das klassische Ballett zurück zur bevorstehenden Premiere des Bayerischen Staatsballetts. Anders als bei der Musik und Literatur, die in Buchstaben und Notenschrift aufgezeichnet auch über weite Zeiträume überliefert werden kann, 20
war es beim Tanz – in den Vor-Video-Zeiten – schwieriger. Es gab und gibt unterschiedliche Notations-Systeme. Eines davon, in dem viele Petipa-Ballette aufgezeichnet sind, wurde in den letzten Jahren wiederentdeckt und von einigen wenigen Spezialisten entschlüsselt. Doug Fullington, in Seattle beheimatet, ist einer von ihnen. Seine Dechiffrierungs-Arbeit bildet eine der Grundlagen der neuen Münchner Paquita. Die musikalische Rekonstruktions- und Kompilations-Arbeit der Musikhistorikerin Maria Babanina kommt dazu. Beide aber sind in gewissem Sinne Material-Lieferanten für den Choreographen Alexei Ratmansky, der in der gegenwärtigen Tanzwelt nicht weniger hoch angesehen und gefragt ist als vor 150 Jahren Marius Petipa. Was erwarten wir von diesem Künstler, der in jungen Jahren bereits Direktor des Bolschoi-Balletts war und heute in New York residiert? Dass er die choreographischen Juwelen seines Vorgängers sozusagen in ein hinreißend schönes Kollier fasst, das sie in ihrem einzigartigen Wert leuchten lässt. Und dass dieses Schmuckstück mit dem Titel Paquita gleichzeitig ein Werk der Gegenwart wird, das uns Zuschauer von heute nicht mit historischem, sondern faszinierend gegenwärtigem Reiz fesselt.
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OPER
VIVA VERDI Giuseppe Verdi ist heute so populär wie vor 150 Jahren. Seine unverwechselbaren Melodien, die einem noch tagelang im Kopf bleiben, haben nie an Faszination verloren. Im Herbst zeigt die Bayerische Staatsoper drei große Werke des italienischen Komponisten binnen nur weniger Wochen: Nabucco, Rigoletto und Simon Boccanegra.
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rst die berühmten Worte des Gefangenchores Va pensiero, sull ali dorarte („Steig, Gedanke, auf goldenen Flügeln“) ermutigten den jungen Giuseppe Verdi mit der Komposition zu Nabucco zu beginnen. Mit diesem Werk sicherte sich Verdi den Status eines
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anerkannten Komponisten und feierte seinen Durchbruch. Das Epos zwischen Macht, Religion und Liebe kehrt im November mit Ambrogio Maestri in der Titelpartie und in der Inszenierung des griechischen Regisseurs Yannis Kokkos auf die Bühne der Bayerischen Staatsoper zurück. Es dirigiert Paolo Carignani.
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FRANCO VASSALLO ALS RIGOLETTO IN DER INSZENIERUNG VON ÁRPÁD SCHILLING MIT DEM CHOR DER BAYERISCHEN STAATSOPER.
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uvor steht Rigoletto, das erste Werk der „trilogia popolare“, mit Joseph Calleja als Duca di Mantova auf dem Programm. Rigoletto (Franco Vassallo) ist der deformierte Entertainer, der glaubt sein privates Glück vom öffentlichen Leben trennen zu können und des-
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sen Fehleinschätzung seine eigene Tochter (als Gilda: Ekaterina Siurina) zum Opfer seiner Doppelexistenz werden lässt. Es ist die Geschichte eines Narren, die tragisch endet.
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SIMON BOCCANEGRA IN DER INSZENIERUNG VON DMITRI TCHERNIAKOV
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eben diesen beiden ungebrochen populären Opern zeigt die Bayerische Staatsoper gleich zu Beginn der neuen Spielzeit Verdis brüchigstes Werk in der Interpretation von Dmitri Tcherniakov aus dem Jahre 2012: Dunkel in allen Farben, schwermütig in den Gefühlen – und doch voll vom Drang nach Liebe und Frei-
heit. Bis heute hat Simon Boccanegra den Ruf der Unzugänglichkeit. Doch wirkt dies eher wie ein Missverständnis. Verdi selbst meinte: „Das Stück ist düster, weil es düster sein muss, aber es ist fesselnd!“ Das Bayerische Staatsorchester wird wie in der Premierenserie von Bertrand de Billy geleitet.
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SPIELPLAN — SEPTEMBER BIS NOVEMBER
19 So Die Sache Makropulos JANÁČEK Premiere
OPER 22 Mi Die Sache Makropulos JANÁČEK 16 Di Bühnen-Dinner 23 Do La clemenza di Tito MOZART 20 Sa Tosca PUCCINI
07 Fr Ein Sommernachtstraum NEUMEIER / MENDELSSOHN BARTHOLDY / LIGETI
18 Sa Die Kameliendame NEUMEIER / CHOPIN
KONZERT
28 Di Les Ballets Russes – Shéhérazade / Les Biches / One Upon An Ever After FOKINE / NIJINSKA / KOHLER / RIMSKI-KORSAKOW / POULENC / TSCHAIKOWSKY
29 Mo 1. Akademiekonzert 30 Di 1. Akademiekonzert
Oktober
24 Fr Die Kameliendame NEUMEIER / CHOPIN 25 Sa Die Kameliendame NEUMEIER / CHOPIN
KONZERT 12 So 1. Kammerkonzert Allerheiligen Hofkirche
OPER 01 Mi Die Entführung aus dem Serail MOZART
22 Mi Porträtkonzert des Opernstudios Künstlerhaus
03 Fr Simon Boccanegra VERDI
November
05 So Premierenmatinee: Die Sache Makropulos 11.00 Uhr
OPER
05 So Die schweigsame Frau STRAUSS – Live-Stream 06 Mo Simon Boccanegra VERDI
02 So Premierenmatinee: Manon Lescaut 11.00 Uhr
10 Fr Simon Boccanegra VERDI
02 So Die Soldaten ZIMMERMANN
11 Sa Die schweigsame Frau STRAUSS
04 Di Die Soldaten ZIMMERMANN
14 Di La clemenza di Tito MOZART
08 Sa Rigoletto VERDI
17 Fr La clemenza di Tito MOZART
11 Di Rigoletto VERDI
01 Sa Die Sache Makropulos JANÁČEK – Live-Stream
18 Di 2. Akademiekonzert Falls nicht anders angegeben, finden die Veranstaltungen im Nationaltheater und als Abendveranstaltung statt. Alle Preise inkl. System- und VVK-Gebühren zzgl. Bearbeitungs- und Versandgebühren bei Faxbestellungen. Weitere Informationen und Karten erhalten Sie in unserer Vorverkaufsstelle: SZ-ServiceZentrum Fürstenfelder Straße 7 80331 München Öffnungszeiten: Montag bis Donerstag 9:30 bis 18:00 Uhr Freitag und Samstag 9:30 bis 16:00 Uhr Kaufi nger straß e Marienplatz
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02 Do Die schweigsame Frau STRAUSS
17 Mo 2. Akademiekonzert
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22 Mo Der gelbe Klang / Spiral Pass / Konzert für Violine und Orchester SIMON / MALIPHANT / BARTON / ZAPPA / MUKUL / BATES
KONZERT
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12 So Les Ballets Russes – Shéhérazade / Les Biches / One Upon An Ever After FOKINE / NIJINSKA / KOHLER / RIMSKI-KORSAKOW / POULENC / TSCHAIKOWSKY
09 So Ein Sommernachtstraum NEUMEIER / MENDELSSOHN BARTHOLDY / LIGETI nachmittags und abends
Di en
20 Sa Ballett Extra: Ein Probentag mit dem Bayerischen Staatsballett Probenhaus, Platzl 7, 9:45 Uhr
04 Sa Der gelbe Klang / Spiral Pass / Konzert für Violine und Orchester SIMON / MALIPHANT / BARTON / ZAPPA / MUKUL / BATES
Weins tr.
BALLETT
BALLETT
ns tr.
28 So Die schweigsame Frau STRAUSS
16 So Nabucco VERDI BALLETT
31 Fr Die Soldaten ZIMMERMANN
27 Sa Tosca PUCCINI
15 Sa Manon Lescaut PUCCINI Premiere
29 Mi Die Sache Makropulos JANÁČEK 24 Mi Tosca PUCCINI
26 Fr Die Entführung aus dem Serail MOZART
14 Fr Rigoletto VERDI
26 So Die Sache Makropulos JANÁČEK 21 So Die Entführung aus dem Serail MOZART
25 Do Die schweigsame Frau STRAUSS
13 Do Nabucco VERDI
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Opernlexikon
INTERMEZZO Das Zwischenspiel gezeichnet von Daniel Stolle
N
achdem die Dorfbewohner zum Ostergottesdienst die Kirche aufgesucht haben und nach Santuzzas großen Auseinandersetzungen mit Turiddu sowie mit Alfio erklingt in Pietro Mascagnis Cavalleria rusticana eine wunderschöne Melodie: das Intermezzo sinfonico. Eigentlich die Schmerzensarie von Santuzza – aber ohne Gesang. Das Verstummen der Sprache macht Santuzzas gedemütigte Gefühle in diesem Moment noch deutlicher. Nur die instrumentale Musik vermag ihren Schmerz auszudrücken.
30
In ähnlicher Weise ist das Intermezzo zwischen dem zweiten und dritten Akt in Giacomo Puccinis Manon Lescaut angelegt: ein Innehalten der Atmosphäre. Einfühlsam schildert Puccini das Leid der beiden Liebenden – eine Liebe, die sowohl in Paris als auch in Le Havre perspektivlos ist. Dass die Liebe aber dennoch existiert, beweist Puccini musikalisch, indem das Liebesduett zitiert wird. Das Intermezzo kann also als „nonverbale“ Brücke, beziehungsweise als Verbindung zwischen Manon und Des Grieux verstanden werden. Ein Augenblick der Ewigkeit!
n°23
25 Jahre Musikabteilung bei LUDWIG BECK - aktuell mit über 120.000 Titeln aus Klassik, Jazz, Weltmusik und Hörbüchern. Am Münchner Marienplatz.
Lisa Batiashvili Bach
Bach The Well-Tempered Clavier I Pierre-Laurent Aimard
Alice Sara Ott / Francesco Tristano Scandale
Für Pierre-Laurent Aimard ist Johann Sebastian Bach ein „Superhirn”, dem allenfalls noch Albert Einstein gleichkommt. Trotzdem findet er in jedem Takt von Bachs Musik eine starke spirituelle Anbindung, die nicht notwendigerweise auf die Kirchenmusik beschränkt ist, sondern in ihrer Transparenz auch in der Instrumentalmusik anklingt.
Ein toller Coup ist der Deutschen Grammophon damit gelungen, diese beiden jungen Ausnahmekünstler für eine Einspielung zusammenzubringen. Beide bringen so viel Neugier und Musizierfreude ins Spiel, dass man von einem elektrisierenden Hörerlebnis sprechen kann.
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Joyce DiDonato Stella di Napoli
Maria Callas Remastered Edition
Jonas Kaufmann Du bist die Welt für mich
Auf ihrem neuen Album widmet sich die beliebte Künstlerin der Ära des Belcanto, speziell in der damals florierenden Opernmetropole Neapel. Wer könnte geeigneter sein, diesen an figurativen Koloraturen reichen Raritäten Leben einzuhauchen. In diesem Genre hat Joyce DiDonato derzeit keine Konkurrenz.
Die Callas, ein Name, der sich unauslöschlich in die Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts eingeprägt hat, ist zum Synonym für den Begriff „Primadonna assoluta” geworden. Ihre differenzierte Gestaltungskunst ist legendär. Nun erscheinen die Studioaufnahmen der großen Diva in einer editierten Neuausgabe mit dem derzeit bestmöglichen technischen Remastering.
Richard Strauss Don Quixote / Cellosonate Hornung / Haitink / BRSO
Bach Partitas Igor Levit
Lisa Batiashvili hat sich in den letzten Jahren zu einer der international gefragtesten Geigerinnen entwickelt. Manchmal erlaubt es das Repertoire, dass sie auch zusammen mit ihrem Mann, dem Oboisten François Leleux, musizieren kann. Wie sehr sich das Ehepaar bei Bachs Musik zu Hause fühlt, ist hier überzeugend nachzuhören.
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Maximilian Hornung hat sich in Rekordzeit einen internationalen Ruf erworben. Der sympathische NachwuchsEcho-Preisträger von 2011 verzeichnete mit seiner DvořákEinspielung einen weiteren Riesenerfolg, der ihm schon ein Jahr später den Echo für die beste Konzerteinspielung bescherte. Sony Classical 88843047072
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Giuseppe Verdi Il Trovatore Netrebko / Domingo / Barenboim Berlin stand Kopf, als im vergangenen Herbst im Schillertheater diese Neuproduktion von Verdis blutrünstiger Oper in einer einmaligen Besetzung auf dem Spielplan stand. Anna Netrebko debütierte als Leonora und wurde von keinem Geringeren als Plácido Domingo in der Baritonpartie des Grafen Luna umworben.
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Eine sagenhafte Karriere. Was Jonas Kaufmann auch anfängt, dem begnadeten Sänger gelingt alles. Basis dafür sind Selbstkritik und eine niemals einschlafende Bereitschaft, permanent dazuzulernen. Auf dem neuen Album präsentiert der Künstler die (schwere) leichte Muse.
VÖ: 19.09.2014
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Elīna Garanča Meditation In Elīna Garančas Diskografie hat bislang eine CD mit geistlichen Werken gefehlt. Dankenswerterweise hat die Sängerin bei ihrer Auswahl neben den gängigen Stücken auch auf einige unbekannte Perlen gesetzt, die ihrem schlanken Mezzo hervorragend zu Gesichte stehen.
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Das Erscheinen seiner Beethoven-CD wurde in der Fachwelt gefeiert, wie selten ein Platten-Debüt. Der vielleicht am meisten begnadete Pianist der jüngeren Generation will nun zeigen, dass er auch die feingliedrige, figurierte Klangwelt Johann Sebastian Bachs mit bestechender Reife interpretiert. Sony Classical 88843036822
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