Engelsloge n° 56

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Engelsloge

Festspielsommer am Max-Joseph-Platz

Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage?

Brett Deans gefeierte Vertonung des Shakespeare Klassikers Hamlet eröffnet die Münchner Opernfestspiele

Ehe als Gefängnis: Der Opernfigur Semele bleibt im gleichnamigen Werk von Georg Friedrich Händel nur die Flucht in die Fantasie

Tanz aus der Reihe: Die Ballettproduktion Sphären.01 sucht nach der tänzerischen Sprache der Zukunft

Staatsoper
Bayerische
n°56, Mai bis Juli 2023

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Seit ich in München lebe und arbeite, entdecke ich immer wieder aufs Neue die Vielfalt dieser Stadt. Neben den kulturellen Wundern wie den vielen Museen und Kirchen faszinieren mich die sehr unterschiedlich gestalteten öffentlichen Plätze. Wenn man Boulevards und Straßen mit Venen und Arterien vergleichen kann, so sind die Plätze einer Stadt für mich wie schlagende Herzen, die sie am Leben erhalten. Es sind Räume voller Möglichkeiten, Flächen, die man beleben kann, Orte, an denen man sich triff t und in den Austausch miteinander kommt: so wie damals in der Antike, zur Zeit der Agoren und Foren. Und die zentralen Plätze einer Stadt sind von großer Bedeutung, etwa wenn sie zum Sinnbild für Freiheitsbewegungen oder Freiheitskämpfe wurden – denken wir beispielsweise an den Maidan in Kiew oder den Tian’anmen-Platz in Peking.

In München gefallen mir besonders der Jakobsplatz und der Gärtnerplatz, mein Favorit ist aber natürlich unser Max-Joseph-Platz. Er ist fast eine Theaterkulisse mit seinen Pfl astersteinen, der Statue des Königs und den angrenzenden Gebäuden der Residenz, des Residenztheaters und des Nationaltheaters. Dank unseres Global Partners BMW fi nden seit 1996 auf dem Max-Joseph-Platz während der Münchner Opernfestspiele im Sommer die Übertragungen von Oper für alle statt. Er ist ein besonderer Ort der Begegnung, der allen Besucher:innen offen steht und alle Menschen dazu einlädt, die Übertragung einer Opernvorstellung – in diesem Jahr ist es Giuseppe Verdis Aida – unter freiem Himmel zu erleben. Das gesamte Programm unserer Festspiele ist eine Einladung, neue Produktionen zu entdecken und einige unserer schönsten Repertoirewerke nochmals zu sehen. Und dies im Zentrum der Stadt, auf dem Max-Joseph-Platz, wo Münchner:innen und Besucher:innen aus der ganzen Welt die Gelegenheit haben, gemeinsam die Vielfalt und den Reichtum von Oper, Musik und Tanz in vollen Zügen zu genießen.

Auf möglichst viele Begegnungen mit Ihnen rund um die Bayerische Staatsoper freue ich mich.

Engelsloge n°56 Mai bis Juli 2023 Oper 04 HAMLET Komponist Brett Dean im Interview zur Festspielpremiere Spotlight 08 HÖHEPUNKTE IM SOMMER Oper in Zahlen 09 OTELLO Steckbrief 10 DIDO AND AENEAS … ERWARTUNG Oper 12 SEMELE Über die Entstehung von Georg Friedrich Händels Oper Gut gefragt 15 MARION MOTIN Service 16 SERVICE / IMPRESSUM 17 SPIELPLAN 17 OPERNRÄTSEL Wer bin ich 18 EINE FRAGE DES CHARAKTERS Editorial / Inhalt FOTO: JULIAN BAUMANN; TITELSEITE: FOTO: THOMAS KIEWNING
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TO BE

Auge in Auge mit dem Tod: Hamlets Dialog mit einem Schädel ist legendär

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„ES GEHT UMS MENSCHSEIN IM GANZEN“

Das fasziniert Brett Dean an Hamlet – dem dänischen Prinzen, der dem Wahnsinn verfällt. Wie aus der existenziellen Geschichte um Rache und Tod eine Oper entstand, verrät der Komponist im Interview.

Was hat Sie daran gereizt, aus Shakespeares Drama Hamlet eine Oper zu machen?

Für mich als Komponist ist es eine der größten Herausforderungen überhaupt, das passende Thema für eine neue Oper zu fi nden. Die Frage ist natürlich, passend zu was: Passend zu der Zeit, in der wir leben, zur Situation der Welt, passend zu den Sänger:innen, mit denen man arbeiten möchte, oder passend zur eigenen Persönlichkeit?

In der Zeit nach der Entstehung meiner ersten Oper Bliss , die 2010 von der Opera Australia uraufgeführt wurde, war ich eine Weile auf der Suche nach einem neuen Stoff. Nachdem die Idee einer Hamlet-Oper im Raum stand, war ich aufgrund der Größe des Werkes zunächst unentschlossen und beriet mich mit Freunden und Bekannten. Letzten Endes waren dann die Begeisterung meiner Ehefrau Heather Betts und ihre Liebe zu diesem Text ausschlaggebend. Sie ist Malerin und fi ng an, sich näher mit dem Stück zu befassen, entwickelte Skizzen und Gemälde zu dem Thema, die mich wiederum sehr inspirierten. Sie stellte auch die Frage in den Raum, wie wohl Shakespeare ein solches Unterfangen kommentiert hätte. Vermutlich hätte er gesagt: „Toll, mach das!” Letztlich konnte ich so meine Sorgen zerstreuen und mich dem Thema widmen.

NOT

ORWie nähert man sich einem solch bedeutenden und riesigen Werk wie Hamlet an? Selbstverständlich kannte ich Hamlet als Schullektüre. Nun begann ich tiefer in das Stück einzutauchen, zahl reiche Inszenierungen anzuschauen, Mitschnitte und live im Theater, und mich mit verschiedenen künstlerischen Aus einandersetzungen zu beschäftigen. Insbesondere die fantastische Produktion der Berliner Schaubühne in der Regie von Thomas Ostermeier mit Lars Eidinger in der Hauptrolle beeindruckte mich sehr, eine überaus heutige Inszenierung, gleichzeitig sehr witzig.

Worin lag bzw. liegt für Sie die Faszination dieses Stoffs? Eine große Faszination für Hamlet besteht für mich darin, dass es ein Psychodrama ist, in einer Art, mit der wir uns noch immer identifizieren können. Erstmals in der Theatergeschichte gibt eine Figur enorm viel von sich preis, so viel Geheimes, so viel Privates, so viel Philosophisches. Das Stück bietet viel Platz für Musik, ist ein wunderbarer Absprungspunkt, um zu komponieren.

Ist Hamlet mit seiner nachdenklich melancholischen Weltabgewandtheit vielleicht geradezu prädestiniert dafür, eine Opernfigur zu werden?

Man muss sich in der Oper ja tatsächlich mit der Frage beschäftigen, warum Figuren singen, und muss gute Gründe dafür fi nden, dass etwas singenswert ist. Dafür fand ich den Text tatsächlich sehr geeignet, auch aufgrund

Engelsloge 5 FOTO: EVELYN FREJA / CONNECTED ARCHIVES Oper

der zahlreichen Selbstgespräche Hamlets wie etwa dem berühmten „To be or not to be, that is the question“, in denen sich ein Mensch danach fragt, was sein Leben ausmacht, wie er damit zurecht kommen und sich darin zurechtfi nden kann.

Und seine Geliebte Ophelia?

Es war meinem Librettisten Matthew Jocelyn und mir wichtig in der Oper zu zeigen, dass Ophelia keine schwache Figur ist, und sie als Gegenrolle zu Hamlet zu entwerfen. Das, was sie zu sagen hat, trägt viel Stärke in sich, viel mehr als man in den meisten Aufführungen zu sehen bekommt. Sie bringt vieles auf den Punkt, ist eine vielschichtige Figur. Es interessierte mich auch, das in sie zu tragen, was über sie gesagt wird und was andere über sie denken. Während der frühen Phase unserer Beschäftigung mit Hamlet entstand das Streichquartett And once I played Ophelia , in dem ich mich ebenfalls intensiv mit dieser Figur auseinandersetze.

Wie haben Sie versucht, das komische Element des Stücks auf der musikalischen Ebene einzufangen und in das Werk zu integrieren?

TO BE

Hier hat mich zum einen der Sänger Allan Clayton inspiriert, der auch hier in München dabei sein und die Titelpartie singen wird. Zum anderen hat mich der Regisseur Neil Armfi eld, der bereits zu einem frühen Zeitpunkt am Projekt beteiligt war, darauf hingewiesen, wieviel komisches Potential in diesem Drama steckt und wie witzig die Figur des Hamlet zum Teil ist, wie sarkastisch. Je witziger Hamlet, desto trauriger wird das Stück. Je mehr Wärme man für diesen Typen empfi ndet, desto tragischer wird es. Von vielen Umsetzungen dieses Werkes, die ich gesehen habe, war ich zwar beeindruckt, aber nicht bewegt. Es war mir wichtig, Neil Armfi elds Leitgedanken in meinen Kompositionsprozess mitzunehmen und Hamlet als eine faszinierende Figur zu zeichnen, bei der auch Humor eine große Rolle spielt.

Sie waren viele Jahre Mitglied der Berliner Philharmoniker, deren Schwerpunkt im symphonischen Repertoire liegt. Was hat Sie im Bereich der Oper besonders geprägt? Es stimmt natürlich, dass ich viele Jahre in einem Orchester gespielt habe, dessen Hauptaktivitäten nicht im Bereich der Oper lagen. Aber wann immer wir Oper gespielt haben, war das von enormer Wichtigkeit für mich. Herbert von Karajan in der Oper zu erleben bei den Osterfestspielen in Salzburg, aber auch später Claudio Abbado, der auf diesem Feld noch eine ganz andere Seite seines Musizierens gezeigt hat, das hat mich immer fasziniert. Die Frage, was es ist an dieser Kunstform, das den Beteiligten so viel abverlangt, den Menschen aber gleichzeitig so viel geben kann, hat mich beschäftigt. Wozzeck, Boris Godunow oder Elektra vom Innersten des Orchesters, aus der Bratschen-

gruppe heraus zu erleben, war wahnsinnig prägend für mich.

Wie würden Sie Ihre Beziehung zur Bayerischen Staatsoper beschreiben? Das Bayerische Staatsorchester hat vor kurzem im Rahmen seines Orchesterjubiläums ein Stück von Ihnen uraufgeführt.

Nachdem das Bayerische Staatsorchester bereits im Jahr 2020 unter Vladimir Jurowski mein Werk Testament gespielt hatte, das auch auf CD erschienen ist, hat sich in diesem Jahr der Kontakt intensiviert. Im 3. Akademiekonzert dieser Spielzeit wurde am 9. und 10. Januar 2023 mein Auftragswerk Nocturnes and Night Rides uraufgeführt, was eine wunderschöne Erfahrung war. Das Orchester ist ja legendär. Diese enorme Tradition, diese Geschichte von über 500 Jahren, diese Hingabe … Ich freue mich darauf, wie an diesem Haus meine Oper interpretiert und die Hamlet-Partitur zum Leben erweckt werden wird. Eine Schlüsselfigur für die Entstehung dieser Oper war natürlich Vladimir Jurowski, den ich durch dieses Projekt kennengelernt habe. Aus dieser Begegnung ist eine besondere musikalische und persönliche Freundschaft entstanden, ich habe sehr viel von ihm gelernt. Wir standen in einem intensiven Austausch während des Entstehungsprozesses von Hamlet und ich bin gespannt, ihn mit seinem neuen Orchester und diesem Stück zu erleben.

Oper
FOTO: BETTINA STOESS
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Mit Stift und Bogen Aus dem Inneren des Orchesters

Brett Dean studierte in seiner Heimatstadt Brisbane (Australien), bevor er 1984 nach Deutschland zog und vierzehn Jahre lang in der Bratschengruppe der Berliner Philharmoniker spielte. In dieser Zeit begann er mit dem Komponieren. Seine Musik wird von vielen führenden Orchestern und Dirigenten weltweit aufgeführt. 2009 wurde ihm der Grawemeyer Award für sein Violin konzert The Lost Art of Letter Writing verliehen, 2016 wurde er mit dem Don Banks Music Award ausgezeichnet. 2017 wurde seine zweite Oper Hamlet mit großem Erfolg beim Glyndebourne Festival uraufgeführt und gewann sowohl den South Bank Sky Arts Award als auch den International Opera Award in der Kategorie Beste Uraufführung. 2022 erlebte die Oper ihre amerikanische Erstaufführung an der Metropolitan Opera in New York. Brett Dean ist auch weiterhin als Bratschist aktiv, führt etwa sein eigenes Bratschenkonzert mit vielen der weltweit führenden Orchestern auf und interpretiert Kammermusik. An der Bayerischen Staatsoper erklangen bislang seine Orchesterwerke Testament und – als Uraufführung eines Kompositionsauftrags – Nocturnes and Night Rides.

In Shakespeares Hamlet geht es u. a. auch um Recht und Gerechtigkeit, um Krieg, ums Aufrüsten, um subversives Handeln in einem autoritären System. Schauen Sie heute, 2023, anders auf diesen Stoff?

Es war von Anfang an unsere Entscheidung, nicht auf das Geopolitische einzugehen, sondern uns auf die familiäre Ebene zu konzentrieren. Trotzdem, die momentanen Krisen der Welt werfen ein ganz besonderes Licht auf die Themen von Machtverhältnissen und Machterwerb, die im Stück eine zentrale Rolle spielen. Daran sieht man, dass Hamlet niemals bloß die Geschichte einer Königsfamilie in der Krise sein kann. Es geht um uns alle; es geht ums Menschsein im Ganzen, wie wir miteinander umgehen und handeln, und manchmal ist das ganz schön hässlich. Das Gespräch führte Laura Schmidt.

HAMLET

Brett Dean Nationaltheater

Mo., 26.06.2023 19:00 Uhr PREMIERE (PREISE O)

Sa., 01.07.2023 19:00 Uhr (PREISE M)

Mi., 05.07.2023 19:00 Uhr (PREISE L)

So., 09.07.2023 18:00 Uhr (PREISE L)

Mi., 12.07.2023 19:00 Uhr (PREISE L)

Preise L: ab 104,72 € bis 185,36 €, Preise M: ab 133,84 € bis 218,96 €,

Preise O: ab 148,40 € bis 246,96 €

Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

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Facetten – Die spektakulärste Art Licht zu brechen.

WALZER, WAHN UND WELTGETÜMMEL

LIEBLINGSSTELLE

Emily Sierra aus dem Opernstudio der Bayerischen Staatsoper über Krieg und Frieden

Die Inszenierung von Krieg und Frieden war eine sehr besondere Erfahrung für mich. Ich bin einer großen Zahl von neuen Kollegen begegnet, von denen viele während der Proben zu Freunden geworden sind, und obwohl meine Partie ziemlich klein war, ist mir vom ganzen Team viel Zuneigung und Vertrauen entgegengebracht worden. Was mir an der Produktion am meisten gefallen hat, war der Walzer in der zweiten Szene. Die Musik ist unvergleichlich schön. Es hat mich tief berührt, Teil dieses Moments zu sein, in dem über hundert Menschen sich zusammenfinden und zu einem großen Ganzen werden. Besonders eindringlich wurde die Szene und die ganze Aufführung, wie mir scheint, dadurch, dass wir Alltagskleidung trugen und keine reichverzierten historischen Kostüme – weil sie damit ganz nah an die Realität herankam.

KRIEG UND FRIEDEN (WOINA I MIR)

Sergej S. Prokofjew Nationaltheater

So., 02.07.2023 17:00 Uhr (PREISE L)

Fr., 07.07.2023 17:00 Uhr (PREISE L)

Preise L: ab 104,72 € bis 185,36 € Informationen

DAS DING

Das Must-have eines jeden Diktators: der Globus. Das wusste schon Mussorgski 1868 in seinem Ur- Boris.

In Calixto Bieitos Inszenierung wird der Einrichtungsgegenstand zum Spielgerät des Zarenkindes Fjodor – ein Zitat aus Charlie Chaplins  The Great Dictator  und des legen dären Globus-Tanzes zu Wagners  Lohengrin -Vorspiel. Bei Chaplin zerplatzt der aufgeblasene Traum, bei Bieito hat der Erdball aus Plastik Bestand. Und das kindliche Spiel verliert seine Leichtigkeit. Schließlich geht es um die ganze Welt.

19:00 Uhr (PREISE K)

Preise K: ab 85,68 € bis 150,64 €

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Spotlight FOTOS: WILFRIED HÖSL
BORIS GODUNOW Modest Mussorgski Nationaltheater Di., 04.07.2023 19:30 Uhr (PREISE K) Do., 06.07.2023
– Solange der Vorrat reicht
Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum
und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

KURZ UND KNAPP

Alexei Ratmanskys Ballett

Tschaikowski-Ouvertüren in 13 Worten

KLASSIK MIT EINEM TWIST EMOTIONSBAD

SPRUNGGEWALTIG

TUTU-STURM

SHAKESPEARE

SINFONISCH

ZWEI PAUSEN ZUM

DURCHATMEN

2023

Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

ANKÜNDIGUNG

Eine Stimme, ein Klavier:

Liederabende bestechen durch ihre Intimität.

Benjamin Bernheim, Plácido Domingo (rechts), Christian Gerhaher, Jonas Kaufmann und Konstantin Krimmel: Sie alle widmen sich während der Münchner Opernfestspiele der intimsten Gattung der klassischen Musik, dem (Kunst-)Lied. Mit ihrem jeweiligen Pianisten präsentieren sie sich in den verschiedensten Facetten, mal melancholisch, mal freudestrahlend, immer feinfühlig interpretierend. Der Zauber, der aus einer stimmigen, poetischen

Otello

Nummern : In Otello komponiert Giuseppe Verdi erstmals ohne die sonst übliche Einteilung in musikalische Nummern. So gehen alle Szenen fließend ineinander über.

3.184 50

Tuch wird Protagonist einer Intrige: Jago schiebt Desdemonas Taschentuch Hauptmann Cassio unter und lässt damit Otello an der Treue seiner Geliebten zweifeln – so sehr, dass Otello dafür tötet.

Takte enthält die Partitur der Fassung, die im Juni vom Bayerischen Staatsorchester unter der Leitung von Edward Gardner gespielt wird.

Die Eifersucht zerfrisst den Titelhelden wie Gift. Die tödliche Dosis hat Verdi perfekt kalkuliert – wir rechnen trotzdem nach. 1 5 0

Blumensträuße lassen in Amélie Niermeyers Inszenierung das Bett Desdemonas wie ein Grab erscheinen.

Liter Brandgel wird pro Vorstellung für das Kaminfeuer in Christian Schmidts Bühnenbild benötigt.

* im Rahmen der Opernfestspiele 2023 Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

FESTSPIEL-LIEDERABENDE PLÁCIDO DOMINGO

Do., 13.07.2023 20:00 Uhr (PREISE K)

Nationaltheater

BENJAMIN BERNHEIM

Mi., 19.07.2023 20:00 Uhr (PREISE PCC)

Prinzregententheater

KONSTANTIN KRIMMEL

Fr., 21.07.2023 20:00 Uhr (PREISE CE)

Cuvilliés-Theater

CHRISTIAN GERHAHER

Mo., 24.07.2023 20:00 Uhr (PREISE PCC)

Prinzregententheater

Deutung hervorgeht, ist oft über wältigend. Auf den Programmen stehen unter anderem Robert und Clara Schumann, Franz Schubert und Henri Duparc sowie Giacomo Puccini und Giuseppe Verdi.

JONAS KAUFMANN

Di., 25.07.2023 19:00 Uhr (PREISE L)

Nationaltheater

Preise K: ab 85,68 € bis 150,64 €

Preise PCC: ab 33,04 € bis 108,08 €

Preise CE: ab 27,44 € bis 52,08 €

Preise L: ab 104,72 € bis 185,36 €

Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum –solange der Vorrat reicht.

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Spotlight / Oper in Zahlen FOTOS: CARLOS QUEZADA (TSCHAIKOWSKI-OUVERTÜREN), FIORENZO NICCOLI (PLÁCIDO DOMINGO) TSCHAIKOWSKI-OUVERTÜREN Alexei Ratmansky Nationaltheater Mo., 10.07.2023 19:30 Uhr (PREISE I)* Sa., 21.10.2023 20:00 Uhr (PREISE H) EXKLUSIVER VVK AB 07.07.2023 Do., 26.10.2023 20:00 Uhr (PREISE H) EXKLUSIVER VVK AB 07.07.2023 Preise H: ab 58,80 € bis 101,36 €, Preise I: ab 65,52 € bis 114,80 € * im Rahmen der Opernfestspiele
OTELLO Guiseppe Verdi Nationaltheater Di., 27.06.2023 19:00 Uhr (PREISE L)* Fr., 30.06.2023 19:00 Uhr (PREISE L)* So., 29.10.2023 19:00 Uhr (PREISE L) EXKLUSIVER VVK AB 07.07.2023 Fr., 03.11.2023 19:00 Uhr (PREISE L) EXKLUSIVER VVK AB 25.08.2023 Mi., 08.11.2023 19:00 Uhr (PREISE L) EXKLUSIVER VVK AB 01.09.2023 Sa., 11.11.2023 19:00 Uhr (PREISE L) EXKLUSIVER VVK AB 04.09.2023
L: ab 104,72 € bis 185,36 €
Preise

Dido and Aeneas … Erwartung

Oper in drei Akten / Monodram in einem Akt op. 17 –

Libretto: Nahum Tate / Marie Pappenheim –

Uraufführung Dido and Aeneas

vermutlich 1688 oder 1689 in Josias Priest’s School of Young Ladys in Chelsea

Erstaufführung an der Bayerischen Staatsoper am 2. Juni 1949 –

Uraufführung Erwartung am 6. Juni 1924 am Neuen Deutschen Theater in Prag

Erstaufführung an der Bayerischen Staatsoper am 29. Januar 2023

Engelsloge FOTO: WILFRIED HÖSL Steckbrief

Preise L: ab 104,72 € bis 185,36 €

DARUM GEHT’S

Dido, vom Geliebten Aeneas verlassen „und“ eine Frau, ist auf der Suche nach ihrem geliebten Mann. Wald, Einsamkeit und ein Schneesturm im Winter der Gefühle. Die Frage: War es wirklich Mord?

INSZENIERUNG

Krzysztof Warlikowski inszeniert surrealen Horrorfi lm im 70er-Jahre-Partylook. Was ist Sein, was Schein und was ist Wirklichkeit? Die Regie zeigt Psychospiele einer einsamen, zerbrechlichen Seele. Ein seltener, ein selten besonderer Musiktheaterabend.

MUSIK

Die Barockoper Dido und Aeneas und das expressionistische Monodram Erwartung trennen 220 Jahre – und verbinden Seelenzustände. Alte Musik mit schönstem Lamento triff t atonale Klänge. Oper im Doppelpack plus Techno und Breakdance. Ausrine Stundyte verkörpert beide Hauptpartien und damit Jahrhunderte Musikgeschichte.

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DIDO AND AENEAS ... ERWARTUNG Henry Purcell / Arnold Schönberg Nationaltheater
Do., 20.07.2023 19:00 Uhr* (PREISE L)
Sa., 22.07.2023 19:00 Uhr* (PREISE L)
Nationaltheater
EXKLUSIVER VVK AB 07.07.2023
Uhr** EXKLUSIVER VVK AB 07.07.2023
2023 Informationen
DIDO AND AENEAS Henry Purcell
Sa., 23.09.2023 11:00 Uhr**
So., 24.09.2023 19:00
Preis: 30,80 € * im Rahmen der Münchner Opernfestspiele 2023 ** im Rahmen des UniCredit Septemberfests
und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

EINE OPER, ALS ORATORIUM VERKLEIDET

Semele, irgendetwas zwischen Oper und Oratorium, von Georg Friedrich Händel zeugt vom jahrzehntelangen Ringen Englands um eine Kunstform, die dort einfach noch nicht erwünscht war. An der Bayerischen Staatsoper inszeniert Claus Guth, hoch versiert in solch barocken Gattungsgrenzgängen, das Werk als zweite Neuproduktion im Rahmen der Münchner Opernfestspiele.

Oper ILLUSTRATIONEN: LEO LECCIA
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Georg Friedrich Händel konnte die Finger einfach nicht von der Oper lassen. Und zwar von einer ganz bestimmten Form der Oper, die es eigentlich noch gar nicht gab, jedenfalls war sie noch nicht etabliert: die englische Oper. Semele stellte den vorerst letzten – und leider wie alle anderen zuvor gescheiterten – Versuch Händels dar, in London eine genuin englische, zumindest eine englischsprachige Oper zu etablieren. Vor ihm waren schon etliche Komponisten an diesem Ansinnen gescheitert. Wie konnte es nur so weit kommen?

Im Abriss: Europa, 17. Jahrhundert. Die italienische Oper ist Maß aller Dinge. So löste sie auch nationale Bestrebungen – gerade in Deutschland und Frankreich – aus, sich mit dem italienischen Modell der Oper zu beschäftigen und an neuen Werken in jeweils eigenen Sprachen zu tüfteln. Auch in England gab es immer wieder Vorstöße, eine nationale Oper zu schaffen. Aber fast alle Bestrebungen hatten mit gesellschaftlicher Akzeptanz zu kämpfen: Henry Purcell nannte seine Werke „Semi-Operas“ –musika lische Dramen, die nicht von ungefähr patriotische Themen wie King Arthur oder Albion and Ablanius behandelten und damit versuchten, an die in der Gesellschaft tief verwurzelte Shakespeare-Tradition anzuknüpfen, wie beispielsweise auch mit Mid Summer Night’s Dream . Diese Werke sind nicht nur künstlerische Belege für das Ringen um die englische Oper, sondern auch zugleich ein Zeugnis, warum es nicht klappen wollte. Es lag am Publikum. Das war gespalten. Gespalten, weil es mit einem zentralen Wesensmerkmal der Oper, dem gesungenen Dialog, haderte. „Wenn ich in die Oper gehe, lasse ich meinen Verstand zu Hause“ – diese Aussage von Lord Chesterfi eld bringt es auf den Punkt. Und deshalb konnten Purcells Werke Erfolge feiern, sie verzichteten nämlich größtenteils auf Rezitative, auf gesungene Dialoge, und ließen Musik

Unsterbliche Sehnsucht Semele

nur da zu, wo sie auch im „richtigen“ Leben hingehörte –während Essensgelagen oder anderen Festen. Oder, zugegeben, wenn es in den Handlungssträngen richtig absurd wurde: wenn Götter und Göttinnen auftraten. Da war Musik akzeptiert. Und die einzige Oper Purcells, die den Titel vollumfänglich verdient, Dido and Aeneas , fand als Privatauff ührung statt. Öffentliche Kritik also Fehlanzeige.

In diesem kulturgesellschaftlichen Humus versuchte Händel sein Glück. 1711 gab er mit seiner italienischen Opera seria (wir erinnern uns: italienischer Siegeszug) Rinaldo sein Londoner Debüt. Es war ein voller Erfolg. Damit begann auch der drei Jahrzehnte andauernde Hype Händels mit seinen italienischen Opern im Londoner Theaterleben. Und es hätte prinzipiell genügend Probleme gegeben, die den auch in London stattfi ndenden Siegeszug der Opera seria hätten beenden können: fi nanzielle Schwierigkeiten, Proteste von Seiten der „englischen“ Partei, Konkurrenzintrigen und allerlei Streitig keiten mit Sänger:innen. Erst als der Opernbesuch an sich aus der Mode kam, kriselte es bezüglich des Renommees der Gattung. Mit seiner letzten Opera seria Deidamia aus dem Jahr 1741, bei dem sich das Parkett bereits geleert hatte, wandte sich Händel anderen Aufgaben zu. Vorerst.

Denn bereits zwei Jahre später zog es ihn zu einem Libretto, das eigentlich schon 1707 vom Komponisten John Eccles hätte aufgeführt werden sollen. Der erfolgreiche Komödiendichter William Congreve hatte mit Eccles eine englische Oper geplant. Aufgeführt wurde sie nicht, die Partitur ist in den Archiven verschwunden. Congreve allerdings veröffentlichte 1710 das zugrundeliegende Textbuch. Händel wollte einen neuen Ton für das musikalische Drama in englischer Sprache fi nden.

Das Pathetische sollte abgemildert werden, ohne darauf verzichten zu müssen, und zeitgleich sollte das Komische zum integralen Bestandteil einer Oper gemacht werden.

Sie ist Statistin ihres eigenen Lebens. Die eigene Lebensrealität ist ihr fremd. Semele wird von ihrem Vater zur Ehe mit Athamas gedrängt und fi ndet sich schlagartig in ihrer eigenen Hochzeitszeremonie wieder, durch die Heiratsindustrie zu einer pompösen Hollywoodszenerie hochgeschraubt. Indem sie sich selbst von außen zu beobachten beginnt, erschaff t sie als scheinbaren Ausweg eine Parallelrealität, die sie über ihr Leben stülpt, und in der all ihre Sehnsüchte gestillt werden: ein verständiger Vater, ein liebender Ehemann, Selbstbestimmung, kurzum: die Erfüllung. Allerdings temporär und vor allem irreal. Am Ende stünde der Weg zurück in ihr tatsächliches Leben an, in dem sie flugs als Ehefrau durch ihre Schwester Ino ausgetauscht wurde, weil sie ihrer dort zugeteilten Rolle nicht gerecht werden konnte. Semele, physisch anwesend, wird psychisch den Weg in die Realität nicht zurückfi nden. Ihr Verstand wird durchglühen. Zu sehr hatte sie sich von der Normalität entfernt. Zu wenig deckten sich die starren Erwartungen an sie als Individuum mit ihrem eigenen Willen. Dieser Grundkonfl ikt der Semele wurde von William Congreve und Georg Friedrich Händel aus Ovids Metamorphosen in die für die Barockoper gängigen Erzählstrukturen gebettet. Heute kann es auch der Blick auf die einengende Macht des bürgerlichen Korsetts sein.

Engelsloge 13

Die eigene Hochzeit ist für Semele der schlimmste Tag ihres Lebens. Ihr zerschlagenes Inneres hat Leo Leccia illustriert.

Das Libretto ermöglichte all dies, denn es erzählt eine tragische Geschichte im leichten Komödienton. Götter werden auf menschliches Maß zurechtgestutzt, und es entzieht sich jeder moralischen Wertung. All das war weit weg von den altgewohnten Bahnen der Opera seria. Das Libretto ermöglichte Händel, unbelastet vom Konventionskorsett der Gattung und vor allem ohne Rücksicht auf Erwartungshaltungen eines Publikums, neue Gedanken über die Verbindung von Musik und Drama zu formen. Vieles war neu: kein einheitlicher Ort, abrupte Szenenwechsel und unvorhergesehene Ereignisse – und eine Musik, die zu den bildhaftesten Tonschöpfungen von Händel zählt. Musik sollte hier nicht untermalen, sondern möglichst konkret selbst illustrieren – eine Umkehrung der Hierarchie zwischen Bühne und Musik. Vor allem dieses Prinzip der Verdichtung, der Wille, Bühnenhandlung durch eine handelnde Musik zu ersetzen, ist bemerkenswert.

Semele ist eine der reichsten und konzentriertesten Partituren in seinem gesamten Schaffen.

Das interessierte in London jedoch niemanden. Händel hatte in der Gattungsbezeichnung einen Trick angewandt: 1744 aufgeführt, war Semele das erste von zwei Oratorien, in denen der Komponist nichtreligiöse Sujets verarbeitete. Beide waren außerordentliche Misserfolge. Gründe könnte es viele geben: zu heidnische Themen für das religiöse Bürgertum Londons, politische Querelen unabhängig des Werkes oder gar Überforderung des Publikums? Aus heutiger Perspektive setzte Händel mit Semele ein Zeichen. Mit dieser „Oper nach Art eines Oratoriums“ kleidete er eine englische Oper ins Gewand eines Oratoriums. Händel wollte, auch durch seinen Gattungstitel, den Konventionen der Oper entfl iehen und eine neue Art etablieren. Semele macht klar, dass die englische Sprache sehr wohl geeignet war, musikalisch dramatisiert zu werden, und, vor allem, dass die Oper und deren Zukunftsfragen schon damals nicht totzukriegen waren.

SEMELE

Georg Friedrich Händel Prinzregententheater

Sa., 15.07.2023 18:00 Uhr PREMIERE (PREISE PA)

Di., 18.07.2023 19:00 Uhr (PREISE PB)

Do., 20.07.2023 19:00 Uhr (PREISE PB)

Sa., 22.07.2023 18:00 Uhr (PREISE PB)

Di., 25.07.2023 19:00 Uhr (PREISE PB)

ab

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Oper ILLUSTRATION: LEO LECCIA
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im
Semele macht klar, dass die englische Sprache sehr wohl geeignet war, musikalisch dramatisiert zu werden, und, vor allem, dass die Oper und deren Zukunftsfragen schon damals nicht totzukriegen waren.

KÖRPER STATT CODES

Vom klassischen Tanz hat sich Marion Motin entfernt. Für ihre Choreographien greift sie lieber auf das echte Leben zurück.

Ihr Stück trägt den Titel Le Grand Sot, übersetzt „Der große Trottel“ – wie finden Sie Ihre Titel?

Gute Frage – der Titel muss auf jeden Fall stark sein und das Stück repräsentieren. Außerdem muss man einen Titel gut aussprechen können. Ich denke nicht wirklich drüber nach, meist kommen die Titel einfach.

Wo und wann ist dieses Stück entstanden?

Ich habe das Stück kurz vor und während des CoronaLockdowns kreiert, auf Maurice Ravels Bolero. Der größte Teil ist bei mir zuhause in der Normandie entstanden, am Meer. Wir haben viel am Strand gearbeitet. Die Frage, was um uns herum am und im Meer passiert, war immer präsent.

Sie sind mit Madonna auf Tour gewesen, haben in MusicClips von Robbie Williams mitgewirkt, aber auch mit dem Choreographen Angelin Preljocaj und der Rambert Dance Company gearbeitet. Popkultur versus Theaterkunst. Wie unterscheiden sich diese beiden Welten und was verbindet sie?

Die Popkultur orientiert sich viel mehr am Publikum, würde ich sagen, sie ist offener. Aber was die Arbeit anbelangt, die ist sehr ähnlich. Wenn ich zum Beispiel mit dem französischen Singer-Songwriter und Tänzer „Christine and the Queens“ zusammenarbeite, ist das, wie wenn ich an einem Theater- oder Tanzstück arbeite. Mit dem Unterschied, dass das breite Pop-Publikum wenig weiß von dem, was im Theatertanz passiert. Das ist dann eine Chance, weil man diesem großen Publikum etwas zeigen kann, was sonst in einer Nische versteckt bleibt. Denn der Theatertanz ist ja noch immer eine Nische.

Haben Sie ein künstlerisches Vorbild?

Den Regisseur David Lynch.

Wie würden Sie Ihren choreographischen Stil beschreiben?

Ich komme zwar vom Hip-Hop, habe mich von den Hip-Hop Codes aber inzwischen sehr gelöst. Was ich behalten habe, ist die impulsive Seite, die Energie und die Tatsache, dass jeder auf seine Art tanzt, weil jeder etwas anders ist.

Der Stil, den ich entwickelt habe, entspricht einer inneren Notwendigkeit: Wie habe ich Lust, mich zu bewegen? Wie möchte ich meine Sachen angehen? Das Resultat ist viel organischer, intensiver. Mein Verhältnis zum Körper ist stark mit meinem Instinkt verbunden. Es geht nicht darum, einfach eine Bewegung zu machen, es geht um das Gefühl. Mein Körper ist eine sichtbare Form dessen, was ich in

einem bestimmten Moment empfinde. Die Bewegung ist ein Zustand des Seins. Deswegen entferne ich mich immer mehr von den Tanzcodes, die für mich oft keinen Sinn ergeben.

Es gibt nach wie vor eher wenig weibliche Choreographen. Welche Tipps geben Sie heute jungen Choreographinnen? Den anderen nicht gefallen wollen. Einfach machen – ohne Zugeständnisse und koste es, was es wolle. Und man muss auf seinen Instinkt hören.

Was ist Ihre Lieblingsbewegung?

Das kommt wirklich immer drauf an, in welchem Zustand ich an welchem Tag bin. Aber ich mag es, die Luft mit meinen Händen zu streicheln. Dann fühle ich, ich bin da.

Reisen wir in die Zukunft: Was machen Sie in 25 Jahren? Filme. Ich habe sogar schon ein Szenario geschrieben. Es gibt so viel zu erzählen. Und Stücke fürs Theater. Für Theater und Tanz.

Die Fragen stellte Annette Baumann.

Engelsloge 15 FOTO: PRIVAT
Gut gefragt
Fr., 23.06.2023 19:30 Uhr PREMIERE (PREISE PDD) Sa., 24.06.2023 19:30 Uhr (PREISE PE) So., 25.06.2023 19:30 Uhr (PREISE PE) Preise PE: ab 26,32 € bis 67,76 € , Preise PDD: ab 29,68 € bis 75,60 € Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht
SPHÄREN.01 | GOECKE Fran Diaz, Marco Goecke, Marion Motin, Nicolas Paul Prinzregententheater

IMPRESSUM

DIE SCHNELLSTEN OPERN-TICKETS IN MÜNCHEN

SPIELZEIT 2023-24

DER BAYERISCHEN STAATSOPER:

Der exklusive Kartenvorverkauf für die Spielzeit 2023-24 beginnt am Freitag, 7. Juli 2023.

Karten der Kategorie I – IV für alle Vorstellungen der Bayerischen Staatsoper, des Bayerischen Staatsballetts und des Bayerischen Staatsorchesters im Nationaltheater erhalten Sie bereits eine Woche vor dem offiziellen Schalterverkauf exklusiv in unserer Vorverkaufsstelle SZ-ServiceZentrum. Begrenztes Kontingent, keine Reservierungen möglich, Verkauf solange Vorrat reicht.

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80331 München

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Samstag geschlossen

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Registergericht: AG München HRB 73315

USt-IdNr.: DE 811158310

TEXTE (verantwortlich)

Süddeutsche Zeitung GmbH:

Andreja Ruppert

Bayerische Staatsoper:

Eva Bergmann, Annette Baumann (Ballett)

Textschluss: 3. Mai 2023

DESIGN, KONZEPT UND REALISIERUNG

Süddeutsche Zeitung GmbH in Zusammenarbeit mit:

Bayerische Staatsoper und Yvonne Zmarsly

GESTALTUNG

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DRUCK

Firmengruppe APPL, appl druck, Senefelderstr. 3 – 11, 86650 Wemding

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Christine Tolksdorf

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Bayerische Staatsoper: Katharina Pachta-Reyhofen

Telefon +49 (0)89.2185 1047 katharina.pachta-reyhofen@staatsoper.de

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Vorstellungsdatum Vorstellung Anzahl Kategorie alternative Kategorie

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Service / Impressum
Karin und Roland Berger Avantgarde Partner
Mit freundlicher Unterstützung
Exklusiver Karten-VVK ab 07.07.2023
Gesellschaft zur Förderung der Münchner Opernfestspiele e V

MAI 2023

OPER

DI 16 IL RITORNO/DAS JAHR

DES MAGISCHEN

DENKENS Monteverdi

Cuvilliés-Theater *

MI 17 RUSALKA Dvořák

DO 18 AIDA Verdi

DO 18 IL RITORNO/DAS JAHR

DES MAGISCHEN

DENKENS Monteverdi

Cuvilliés-Theater *

FR 19 RUSALKA Dvořák

SO 21 AIDA Verdi

MI 24 AIDA Verdi

SO 28 AIDA Verdi

BALLETT

DI 16 COPPÉLIA Petit

SA 20 COPPÉLIA Petit

FR 26 LA BAYADÈRE Bart, Petipa

SA 27 LA BAYADÈRE Bart, Petipa

MO 29 LA BAYADÈRE Bart, Petipa

KONZERT

MO 22 6. AKADEMIEKONZERT: VLADIMIR JUROWSKI

DI 23 6. AKADEMIEKONZERT: VLADIMIR JUROWSKI

JUNI 2023

OPER

DO 01 AIDA Verdi

SO 04 AIDA Verdi

MÜNCHNER OPERNFESTSPIELE 2023

FESTSPIEL-PREMIEREN

SPHÄREN.01 | GOECKE

23. Juni (PREISE PDD), 24., 25. Juni (PREISE PE)

Prinzregententheater

HAMLET Dean

ML: Vladimir Jurowski; mit Allan Clayton, Caroline Wettergreen, Charles Workman

26. Juni (PREISE O), 1.Juli (PREISE M)

5., 9., 12. Juli (PREISE L)

SEMELE Händel

ML: Stefano Montanari; mit Brenda Rae, Emily D’Angelo, Philippe Sly, Michael Spyres, Jakub Józef Orliński

15. Juli (PREISE PA),

18., 20., 22., 25. Juli (PREISE PB)

Prinzregententheater

OPER

OTELLO Verdi

27., 30. Juni (PREISE L)

KRIEG UND FRIEDEN (WOINA I MIR)

Prokofjew

2., 7. Juli (PREIS L)

BORIS GODUNOW Mussorgski

4., 6. Juli (PREISE K)

SALOME Strauss

11., 14. Juli (PREISE L)

COSÌ FAN TUTTE Mozart

15., 17. Juli (PREISE L)

LOHENGRIN Wagner

16., 19. Juli (PREISE O)

DIDO AND AENEAS ... ERWARTUNG

Purcell, Schönberg

20., 22. Juli (PREISE L)

TRISTAN UND ISOLDE Wagner

21. Juli (PREIS M),

24. Juli (PREIS L),

29. Juli (PREIS M)

AIDA Verdi

23., 27., 30. Juli (PREIS M)

DON CARLO Verdi

28., 31. Juli (PREIS O)

BALLETT

SCHMETTERLING León, Lightfoot

28. Juni, 3. Juli (PREISE H)

TSCHAIKOWSKI-OUVERTÜREN

Ratmansky

10. Juli (PREISE I)

KONZERT

1.FESTSPIEL-KAMMERKONZERT:

RÜCKBLICK – AUSBLICK

28. Juni (PREISE CE)

Cuvilliés-Theater

FESTSPIELKONZERT ATTACCA

2. Juli (PREISE PH)

Prinzregententheater

MO 05 DIALOGUES DES CARMÉLITES Poulenc

MI 07 AIDA Verdi

MO 08 DIALOGUES DES CARMÉLITES Poulenc

SA 10 DAS SCHLAUE

FÜCHSLEIN Janáček

SO 11 DIALOGUES DES CARMÉLITES Poulenc

DI 13 DAS SCHLAUE FÜCHSLEIN Janáček

SA 17 DAS SCHLAUE

FÜCHSLEIN Janáček

SO 18 EINFÜHRUNGSMATINEE

ZU HAMLET

DI 20 DAS SCHLAUE

FÜCHSLEIN Janáček

BALLETT

FR 02 SCHMETTERLING

León, Lightfoot

SA 03 SCHMETTERLING

León, Lightfoot

DI 06 ROMEO UND JULIA Cranko

FR 09 ROMEO UND JULIA Cranko

FR 16 LA BAYADÈRE Bart, Petipa

SO 18 LA BAYADÈRE Bart, Petipa

KONZERT

SO 04 PORTRÄTKONZERT DES OPERNSTUDIOS Künstlerhaus

* im Rahmen des Ja, Mai Festivals

1. JUBILÄUMSKONZERT DES BAYERISCHEN STAATSORCHESTERS

8. Juli (PREISE F)

FESTSPIEL-ARIENABEND DES OPERNSTUDIOS

9. Juli (PREISE CEE)

Cuvilliés-Theater

2. FESTSPIEL-KAMMERKONZERT: CELLISSIMO

13. Juli (PREISE CE)

Cuvilliés-Theater FESTSPIEL-NACHTKONZERT: SURPRISE VARIATIONS

17. Juli (PREISE PG)

Prinzregententheater FESTSPIEL-RECITAL IGOR LEVIT

18. Juli (PREISE I)

3. FESTSPIEL-KAMMERKONZERT: MOZART UND DIE MÜNCHNER HOFKAPELLE

19. Juli (PREISE CE)

Cuvilliés-Theater

2. JUBILÄUMSKONZERT DES BAYERISCHEN STAATSORCHESTERS

23.Juli (PREIS PF)

Prinzregententheater

4. FESTSPIEL-KAMMERKONZERT: RECITAL PASCAL DEUBER

27. Juli (PREIS CE)

Cuvilliés-Theater

LIED

FESTSPIEL-LIEDERABEND:

PLÁCIDO DOMINGO

13. Juli (PREISE K)

FESTSPIEL-LIEDERABEND:

BENJAMIN BERNHEIM

19. Juli (PREIS PCC)

Prinzregententheater

FESTSPIEL-LIEDERABEND:

KONSTANTIN KRIMMEL

21. Juli (PREIS CE)

Cuvilliés-Theater

FESTSPIEL-LIEDERABEND:

CHRISTIAN GERHAHER

24. Juli (PREIS PCC)

Prinzregententheater

FESTSPIEL-LIEDERABEND:

JONAS KAUFMANN

25. Juli (PREIS L)

OPER FÜR ALLE

Die Bayerische Staatsoper und BMW laden ein AIDA Verdi

23. Juli

Max-Joseph-Platz

EINTRITT FREI

Falls nicht anders angegeben, finden die Veranstaltungen im Nationaltheater statt. Alle Preise inkl. System- und VVK-Gebühren zzgl. Bearbeitungs- und Versandgebühren bei schriftlicher Bestellung. Weitere Informationen und Karten erhalten Sie im SZ-ServiceZentrum.

DAS OPERN-RÄTSEL

PREISFRAGE:

Wer schrieb das Libretto zur Oper Hamlet ?

Beantworten Sie die Frage und gewinnen Sie für Ihren nächsten Opernbesuch die elegante Handtasche MATHILDE crafted small aus der ROECKL ICONIC COLLECTION im Wert von 499 €.

Die ICONIC COLLECTION zeichnet sich durch die Verschmelzung von handwerklichem Können, Liebe zum Detail und einem Gefühl von raffinierter Leichtigkeit aus. Inspirationen aus dem historischen ROECKL-Archiv und aktuelle Accessoire-Trends lassen zeitlose Designs entstehen, die in der eigenen Manufaktur gefertigt werden. Zur Produktion werden ausschließlich handverlesene Leder aus Deutschland und Italien verwendet. Aus bis zu 150 Einzelteilen werden Taschen zeitloser Eleganz in Maßarbeit hergestellt. Mit der ICONIC COLLECTION zelebriert ROECKL seine Expertise als Lederspezialist.

Schicken Sie Ihre Lösung unter Angabe einer Rückrufnummer per E-Mail an: opernraetsel@sz-tickets.de oder per Post an: Süddeutsche Zeitung Tickets, Stichwort: OPERNRÄTSEL, Hultschiner Straße 8, 81677 München

Einsendeschluss: 16.06.2023. Wir verwenden Ihre Daten nur zur Abwicklung dieses Gewinnspiels und zur Ermittlung der Gewinner. Zur Zustellung des Gewinns können Ihre Daten an die Staatsoper sowie an den Preisstifter weitergegeben werden. Eine Weitergabe an sonstige Dritte erfolgt nicht. Wir veröffentlichen Ihre Daten in der darauffolgenden Engelsloge. Wenn Sie dies nicht möchten, können Sie der Veröffentlichung per E-Mail an opernraetsel@sz-tickets.de widersprechen. Weiteres zum Datenschutz finden Sie unter sz.de/datenschutz. Der Gewinn wird unter allen richtigen Einsendungen verlost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Anschrift: Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner Str. 8, 81677 München; Sitz der Gesellschaft: München; Registergericht: Amtsgericht München, HRB 73315; Geschäftsführer: Dr. Karl Ulrich, Dr. Christian Wegner.

Engelsloge
Spielplan / Opernrätsel
Wir gratulieren dem Gewinner unseres letzten Opernrätsels: Chr. Hammer (Lösung: 2004)
FOTO: ROECKL
AUSVERKAUFT AUSVERKAUFT

EINE FRAGE DES CHARAKTERS

Was ist Ihr Element?

Ich behalte gerne die Kontrolle.

Ich erfi nde mich immer wieder neu.

Ich bin ein leidenschaftlicher Mensch.

Ich träume auch tagsüber.

Ich kann mich gut entscheiden.

Ich strotze vor Energie.

Die alten Griechen waren sich sicher: Der Mensch und das gesamte Universum bestehen aus Feuer, Wasser, Erde und Luft. Finden Sie heraus, bei welcher Produktion der Münchner Opernfestspiele Sie in Ihrem Element sind. Salome

Energiekrise? Nicht bei Ihnen! Mit scheinbar unerschöpfl ichen Ressourcen verfolgen Sie Ihre Ziele. In Ihrem Herzen lodert wilde Leidenschaft – ganz ähnlich wie bei Richard Strauss‘ Salome. Deren zerstörerische Wucht hat der Komponist in eine faszinierende Oper übersetzt.

Ich kann mich schnell auf Neues einstellen. Geduld ist eine Stärke von mir.

Materieller

Besitz ist mir nicht so wichtig.

Ich kann Altes gut loslassen.

Otello

Auf Sie ist Verlass! Für Ihre Bodenständigkeit und Tatkraft werden Sie geschätzt. Auf Ihren Schultern liegt Verantwortung –und die wiegt manchmal schwer.

Weil Giuseppe Verdis Otello dem Druck nicht standhalten kann, geht er am Ende unter. Aber keine Sorge: Die Oper ist nicht das echte Leben.

Nach außen hin wirke ich wie ein Fels in der Brandung.

Hamlet

Stillstand – ein Wort, das Ihnen gänzlich fremd sein dürfte. Sie haben begriffen, dass das Leben stetige Veränderung bedeutet. Ihr Innenleben hingegen gleicht einem tiefen See: träumerisch und unergründlich. Genau wie Hamlet sehen und spüren Sie Dinge, die anderen verborgen bleiben.

Ballett – Sphären

Voller Leichtigkeit schweben Sie immer ein paar Zentimeter über der Erde. Mit Ihrer Kreativität beflügeln Sie Ihr Umfeld, im Kopf bleiben Sie stets flexibel. Das hindert Sie aber nicht daran, Ideale zu verfolgen: wie Kreationen des Ballettabends Sphären , die sich auf die Suche nach dem Ballett von morgen begeben.

18 Engelsloge
Start
ILLUSTRATION: DANIEL STOLLE Wer bin ich
Feuer Ja Ja Ja Ja Ja Ja Nein Nein Nein Nein Nein Kopf über Bauch. Weiß nicht Weiß nicht Ja Ja Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Ja Ja
Wasser
LLOYD.COM

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