Engelsloge Nr. 19

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September – November 2013

n° 19

BAYERISCHE STAATSOPER

KIRILL PETRENKO ZEIT‒ ZEUGEN

Die Wiedereröffnung des Nationaltheaters vor 50 Jahren

EIN SOMMERNACHTSTRAUM Marlon Dino im Interview

GESCHICHTE UND GESCHICHTEN

Das dunkelste Kapitel der Bayerischen Staatsoper – und die Zeit danach

Der neue Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper


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Liebe Leserinnen und Leser, m November ist sie genau 50 Jahre her: die Wiedereröffnung des Nationaltheaters im Spätherbst 1963. Über 20 Jahre nach der fast vollständigen Zerstörung im 2. Weltkrieg öffnete das Haus am Max-Joseph-Platz dank des unermüdlichen Engagements von Politik und vor allem der Münchner Bevölkerung erneut seine Türen. Drei Zuschauer, die damals als junge Opernliebhaber den Eröffnungsfeierlichkeiten beigewohnt haben, erinnern sich an diesen historischen Moment. Unser Autor C. Bernd Sucher hat mit ihnen über die Eröffnungspremiere, Frack-Zwang und den KennedyMord gesprochen. In der Eröffnungswoche wurde Richard Strauss‘ Die Frau ohne Schatten gespielt. 50 Jahre später wird der neue Generalmusikdirektor Kirill Petrenko mit diesem märchenhaften Werk seinen Einstand an der Bayerischen Staatsoper geben. Als Färber Barak ist in der Neuproduktion Wolfgang Koch zu erleben. Mehr über den Bariton, seine bisherige Karriere und seine Liebe zu München lesen Sie ab Seite 8. Auch die Themenkonzerte in Zusammenarbeit mit der Max-PlanckGesellschaft werden unter der Schirmherrschaft von Kirill Petrenko fortgesetzt. Inhaltlich dreht sich die Kammerkonzert-Reihe um die drei prägenden Jahre 1943, 1963 und 2013, also um Zerstörung, Wiederaufbau und Jubiläum. Im Fokus der begleitenden Vorträge und Lesungen stehen Sujets wie Krieg, Friede und Verantwortung – Themen, die sich im Spielzeitmotto „Wie man wird, was man ist.“ wiederfinden. Verantwortung spielt auch bei der Auseinandersetzung mit der Geschichte der Bayerischen Staatsoper eine Rolle. Ein Forschungsauftrag soll Licht in die düsteren (Nach-)Kriegsjahre des Opernhauses bringen. Auf Seite 22 berichten junge Wissenschaftler vom aktuellen Stand der Forschung. Das Bayerische Staatsballett eröffnet die Saison mit der Neueinstudierung von John Neumeiers Klassiker Ein Sommernachtstraum. Der erste Solist Marlon Dino spricht über die shakespearschen LiebesVerwirrungen und das vielleicht humorvollste Neumeier-Ballett.

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Einen schönen und anregenden Start in die Jubiläumssaison 2013/14 wünscht Ihnen

Inhalt

n° 19

September – November 2013 · · · · OPER · · ·

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ZEITZEUGEN Ein Interview zur Wiedereröffnungswoche 1963

· · · · OPER‒PREMIERE

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LIEBE UND HINGABE Wolfgang Koch im Porträt

· · · · HIGHLIGHTS

12 HÖHEPUNKTE IM HERBST · · · · GUT GEFRAGT extra · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·

14 KIRILL PETRENKO · · · · STECKBRIEF

16 DER ZWERG Ein Spielzeug des Adels · · · · BALLETT‒PREMIERE

18 EIN SOMMERNACHTSTRAUM Interview mit Marlon Dino · · · · KONZERT

22 GESCHICHTE UND GESCHICHTEN Themenkonzerte im Forschungskontext · · · · SERVICE

26 SERVICE / IMPRESSUM 27 SPIELPLAN 28 SAALPLÄNE 29 OPERNRÄTSEL · · · · OPERNLEXIKON

30 LETZTE SEITE

Nikolaus Bachler Intendant der Bayerischen Staatsoper

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EIN GROSSES EREIGNIS: DIE WIEDERERÖFFNUNG DES NATIONALTHEATERS 1963


OPER

EIN GROSSES EREIGNIS Vor 50 Jahren feierte die Bayerische Staatsoper die Wiedereröffnung des Nationaltheaters mit Richard Strauss’ Die Frau ohne Schatten. Drei Besucher von damals erinnern sich an die Eröffnungswoche. rei Opernfans, die bis heute keine Neuproduktion verpassen wollen, waren damals dabei. Sie haben einiges gemeinsam: die Freude am Musiktheater – vor allem an Sängern und Dirigenten –, die nie versiegende Neugierde auf das Theater überhaupt und sie saßen im Zuschauerraum bei dem damals nicht nur München und Bayern, sondern wohl gar die (Musik-)Welt beeindruckenden Ereignis im Jahr 1963: Margot Trepte, Klaus Adam, der schon früh nebenberuflich als Kritiker arbeitete, und Heinz Schulz, der noch heute am Haus als Statist auftritt. C. Bernd Sucher traf die Dame und die beiden Herren in einem Sitzungssaal der Oper. Sie waren sehr aufgeräumt, sie waren gut vorbereitet, hatten Eintrittskarten, Programmhefte und Zeitungsartikel von 1963 dabei – und erinnerten sich an so Vieles, so vieles Schönes.

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Welche Erinnerung haben Sie an diese Festwoche anlässlich der Eröffnung des wiederaufgebauten Nationaltheaters? Margot Trepte: Es war ein großes Ereignis. Wir hatten nach der langen Zeit, in der wir nur im Prinzregententheater Opern sehen konnten, endlich wieder das große Opernhaus, das Nationaltheater! War das auch ein gesellschaftliches Ereignis? Klaus Adam: Ja, um ausnahmsweise Mal mit den Herren anzufangen: Es gab eine lange Debatte, ob Frack-Zwang sein sollte oder nicht. Man fragte sich öffentlich, ob es überhaupt genügend Fräcke in der Stadt für ungefähr tausend Herren gäbe? Und noch etwas sprach dagegen: Der Mittelstand hatte doch das Theater immer sehr mitgetragen – und der konnte auf Fräcke verzichten. Heinz Schulz: An dem Ereignis teilzunehmen, war ja ohnehin schon so teuer. Ein Platz kostete bis zu fünfhundert Mark. Ich war in der Galerie, für achtzig Mark. Mehr konnte ich mir damals nicht leisten. Ich verdiente damals gerade mal sechshundert Mark. Trepte: Ich habe eine Karte für nur vierzig Mark gehabt, aber das war auch schon die zweite Aufführung. Bleiben wir noch ein wenig bei den Fräcken… Adam: Also nach der Frack-Euphorie gab es eine Gegenbewegung. Zuerst in der Süddeutschen Zeitung, dann auch in anderen Medien. Schließlich hat die Staatskanzlei, sicherlich unter Ächzen, nachgegeben und wir Herren durften im Smoking erscheinen. Und so kam ich zu meinem ersten Smoking. n° 19

Und die Damen? Trepte: Doch, ich habe mir Gedanken gemacht, was ich anziehen soll. Aber für mich stand die Oper im Vordergrund. Am Ende habe ich mir ein Abendkleid machen lassen. Was bedeutete diese Wiedereröffnung für die Stadt? Haben alle daran teilgehabt oder war es etwas nur für die wenigen Glücklichen? Schulz: Alle! Es war ein außergewöhnlicher Abend, eine außergewöhnliche Festvorstellung. Und auch eine besondere Stimmung in der Stadt. Das Ganze war ein Event. Allein durch den tragischen Mord einen Tag zuvor. Sie meinen den Mord an J.F. Kennedy am 22. November 1963? Schulz: Dieser Mord hat alle belastet. Ich glaube, die meisten wissen gar nicht, dass die Münchner Oper mit der amerikanischen Nationalhymne eröffnet worden ist. Der Ministerpräsident Alfons Goppel ist vor den Vorhang getreten und hat gesagt: „Meine Damen und Herren, Sie wissen, was gestern passiert ist …“ Und dann haben sich alle Zuschauer erhoben; und dann kam die Hymne – die ganze Welt war an diesem Abend in unserer Oper. Wie kann man sich die Auffahrt vorstellen? Kamen die Limousinen von der Maximilianstraße wie heute? Schulz: Nein, sie kamen auch durch die Theatinerstraße, die war noch keine Fußgängerzone. Von allen Seiten kamen die Autos angefahren und fast tausend Polizisten haben die Oper geschützt, weil man nicht wusste, was passieren würde nach dem KennedyMord. Und als ich dann drin war, war alles sehr traurig. Nach dem ersten Akt von Meistersinger hat fast kein Mensch geklatscht. Bringen wir ein wenig Klarheit in die ersten Eröffnungstage. Los ging es am 21. November vormittags mit einem Festakt, mit einer Goppel-Rede und Beethovens Weihe des Hauses, dirigiert von Hans Knappertsbusch. Dann folgte ein sogenannter Ehrenabend, fast ausschließlich für Gäste der Staatsregierung, Joseph Keilberth dirigierte Richard Strauss‘ Die Frau ohne Schatten, am 22. November wurde Kennedy getötet und am 23. November am frühen Abend dirigierte Keilberth Wagners Die Meistersinger von Nürnberg. 5


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OPER

Waren Sie überrascht von dem Zuschauerraum? Trepte: Ja. Von der Größe! Im Vergleich zum Prinzregententheater – riesig. Adam: Für mich war die Akustik außergwöhnlich. Oben war es überwältigend. Ich war damals sehr früh als junger Kritiker tätig neben meinem anderen Beruf, so bekam ich Pressekarten. Bei den Meistersingern saß ich dann in der neunten Reihe, zweiter Platz, rechts außen. Das ist ein Platz, der akkustisch gerade für Pressezwecke nicht ganz optimal ist. Sie sind dann aber nicht Kritiker geworden, sondern… Adam: … ich habe Jura studiert und war im Staatsdienst tätig. Kritiker, das war so ein Traum von mir – und ist bis heute ein Hobby. Wie sind Sie beide, die ja keine Pressekarten bekamen, in diese festlichen Vorstellungen reingekommen? Schulz: Ich hab ein Jahr vorher geschrieben. Trepte: Ich auch! Schulz: Dabei kannte ich noch nicht einmal die Preise. Und als dann die Preise bekannt gegeben wurden, wussten alle, dass der teuerste Platz 500 Mark kosten sollte. Ich hatte Glück, ich bekam die viel billigeren Karten. Ich hatte sogar sehr viel Glück. Ich habe in der Fest-Eröffnungswoche drei Aufführungen gesehen: Meistersinger, Aida mit Karl Böhm am Pult und Fidelio – den dirigierte Herbert von Karajan. Erinnern Sie sich noch an die Regisseure? Schulz: Nein. Trepte: Nein. Adam: Rudolf Hartmann hat sie alle inszeniert, außer Aida. Gleich am vierten Abend gab es eine Uraufführung: Werner Egks Die Verlobung in San Domingo, inszeniert von Günther Rennert, dirigiert vom Komponisten. Wie empfanden Sie diese Musik? Adam: Das war hörbar für unsere Ohren, ein bisschen modern, ein bisschen schräg auch. Schon Musik, wenn auch nicht mit großer Melodie. Aber mit einer fabelhaften Besetzung. Oh ja, Evelyn Lear, Fritz Wunderlich, Richard Holm … Adam: Es war ein großer Abend. Keine Musik für die Ewigkeit, aber moderne Musik, die die Menschen auch annehmen. Sagen wir es so: gute Gebrauchsmusik. Diese Eröffnungsfeier, haben Sie oft mit anderen Menschen darüber geredet? Haben Sie angegeben: „Ich war 1963 dabei“? Schulz: Doch, ganz oft. Überall auf der Welt habe ich gesagt, dass ich bei dieser besonderen Eröffnung dabei gewesen bin. Und dann guckten die Leute immer bewundernd. Und dann schwärmen Sie wovon? Schulz: Von dem Haus, den Sängern. Trepte: Vor allem von den Sängern. Theater ist die flüchtigste Kunst überhaupt. Was ist in ihren Köpfen geblieben von diesen Aufführungen seit 1963. Wenn Sie jetzt Ihren Enkeln davon erzählen sollten, was würden Sie ihnen sagen? Adam: Ich würde ihnen erklären, dass diese Wiedereröffnung für die Münchner deswegen so einzigartig war, weil da, wo 6

» Es war ein außergewöhnlicher Abend, eine außergewöhnliche Festvorstellung und eine besondere Stimmung in der Stadt. «

Adam: Genau! Und an dem spielfreien Tag sollte es einen Empfang im Rathaus geben, aber den sagte der damalige Oberbürgermeister Hans-Jochen Vogel ab.

jetzt das Nationaltheater steht, siebzehn Jahre lang nur eine Riesenruine zu sehen war. Sie war für die Münchner so eine Gedenkstätte wie die Gedächtniskirche in Berlin. Ich muss es an dieser Stelle sagen: Es ist ein historisches Verdienst der Theatergemeinde, dass es dieses Haus wieder gibt. Dieser 1951 gegründete Theaterverein, die „Freunde des Nationaltheaters“, hat für dieses Haus gekämpft. Eine ganze Reihe von Münchnern, unter anderem Hans Knappertsbusch, waren Mitglieder. Irgendwann haben diese „Freunde“ eine Tombola ins Leben gerufen. Sie wollten Druck auf die Staatsregierung und auf den Landtag ausüben. Dort war man natürlich – wegen des berühmten Wasserkopfes von München – immer zurückhaltend. Wir hatten ja gerade 1951 das Residenztheater gebaut bekommen. Und bei diesem Bau war es zu einer Baukostenüberschreitung gekommen: ein Riesenskandal. Der hat das Opernprojekt gestoppt. Erst einmal passierte also nichts, aber die Bürger ließen nicht nach. Erster Erfolg: 1958 wurde das Cuvilliés-Theater wiedereröffnet. Und im Oktober desselben Jahres beschloss der Landtag den Wiederaufbau des Nationaltheaters. Im Januar 1959 kam Knapperstbusch, der nicht mehr in München dirigieren wollte, solange keine positive Entscheidung für die Oper gefallen sein würde, wieder ins Prinzregententheater, für Tristan und Isolde. Er ging ans Pult, wandte sich um zum Publikum und sagte: „Meine Damen und Herren! Dreimal bin ich abgesetzt worden, einmal von den Nazis, einmal von den Amis und einmal von mir selber; und jetzt hoff’ ich dass ich Zeit meines Lebens nur noch einmal abgesetzt werde.“ Sie alle kennen viele Opernhäuser – welchen Rang nimmt denn die Bayerische Staatsoper ein. Was ist das Besondere dieses Hauses? Schulz: Das Münchner Opernhaus ist eines der schönsten der Welt – nach wie vor. Im Gegensatz zur Wiener Staatsoper, die kalte Pracht ist so dunkel. Ich kenne Madrid, das Liceu in Barcelona, die Met und die Scala, ich kenne alle großen Opernhäuser, aber das Haus hier ist etwas ganz ganz Besonderes! Keiner von Ihnen widerspricht.

Das Gespräch führte C. Bernd Sucher

SIE WAREN 1963 DABEI: KLAUS ADAM, HEINZ SCHULZ UND MARGOT TREPTE

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OPER–PORTRÄT

LIEBE UND HINGA Wolfgang Koch singt im November in Richard Strauss’ Oper Die Frau ohne Schatten die Partie des Färbers Barak. Am Pult steht dann der neue Generalmusikdirektor Kirill Petrenko. Ein Porträt des Baritons, der auch über seine bisherige Karriere und die Vorfreude auf Krzysztof Warlikowskis Neuinszenierung spricht.

um Gespräch kommt Wolfgang Koch aus Bayreuth, wo er gerade unter Kirill Petrenkos musikalischer Leitung die Partie des Wotans probt. Er gibt damit sein Debüt bei den Bayreuther Festspielen. „Es ist für mich immer eine Offenbarung“, schwärmt Wolfgang Koch über die Zusammenarbeit mit dem Dirigenten Kirill Petrenko. Er schätzt seine „Akribie, verbunden mit Genialität und Humanität“. Petrenko hat die Gabe, „Menschen zu überzeugen und Entscheidungen allein mit seiner gewinnenden Art durchzusetzen“.

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An sein Debüt in München denkt er noch heute mit Begeisterung. 2008 verkörperte er an der Bayerischen Staatsoper unter der Regie von Nicolas Brieger und mit Tomáš Netopil am Pult die Titelpartie von Ferruccio Busonis Doktor Faust. Eine Mammutrolle, die er mit stimmlicher und schauspielerischer Bravour meisterte. „Das war eine faszinierende Rolle, ein fantastisches Stück und eine unglaublich tolle Produktion“, bestätigt er. „Ich bin sehr glücklich, dass sie auf CD erschienen ist.“ Er hat ein Faible für „diese drei großen monolithischen Künstleropern aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.“ Gesungen hat er in allen dreien: Neben Doktor Faust stand er in München in Hans Pfitzners Palestrina als Kardinal Borromeo und als Graf Luna auf der Bühne. In Paul Hindemiths Mathis der Maler übernahm er 2012 am Theater an der Wien die Titelpartie. Außergewöhnliche und selten gespielte Werke wie Alfredo Catalanis La Wally, Umberto Giordanos Andrea Chénier oder Gerhard Schedls Julie & Jean reizen ihn immer wieder und bescherten ihm großartige Erlebnisse. „Wenn ich mich an Die Nase von Schostakowitsch erinnere, das war 2006 in Essen mit Johannes Schaaf und Stefan Soltesz – eine phänomenale Produktion!“ Wolfgang Koch sang den Kollegienassessor Platon Kusmitsch Kowaljow, der eines Morgens ohne Nase erwacht. Nicht immer strebte er aus eigenem Antrieb solche Partien an. Im Nachhinein aber ist er glücklich, „an WOLFGANG KOCH: VIDEOSTILL DER ARBEIT VON WOLFGANG BRECH FÜR DIE NEUE PORTRÄTGALERIE DER BAYERISCHEN STAATSOPER

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Seit 1841

ABE manchen Stücken, die ich vielleicht nicht gewählt hätte, trotzdem mitgewirkt zu haben“. Das gilt insbesondere für die Rolle des Jaufré Rudel in L’amour de loin der finnischen Komponistin Kaija Saariaho. Das Stück hat ihn ungemein fasziniert. An eine Wiederholung denkt er allerdings nicht. Zu einmalig waren jeweils die Konstellationen. Bei Aribert Reimanns Lear etwa, dessen Titelpartie er 2008 in Frankfurt sang, hat die Zusammenarbeit mit dem Regisseur Keith Warner und dem Dirigenten Sebastian Weigle „so irrsinnig gut funktioniert“, dass man bei einer Wiederholung nur dauernd daran denkt, „wie es damals war und sich unglücklich und unerfüllt fühlt“.

Wagnerrollen als Traumpartien

Daneben gibt es die Traumpartien. Hans Sachs aus Wagners Die Meistersinger von Nürnberg ist für Wolfgang Koch eine solche Partie. Er kann sie hundert Mal singen und entdeckt immer wieder neue Facetten in ihr, musikalische, aber auch psychologische. 2003 erhielt er zum ersten Mal das Angebot, den Sachs in Bielefeld zu singen: „Da war ich 37 Jahre alt und die Rolle kam beinahe zu früh. Ursprünglich hatte ich zuerst den Beckmesser singen wollen. Aber diese Chance konnte ich nicht vorbeiziehen lassen.“ 2006 folgte der Sachs in Frankfurt, 2008 in Wien und 2011/12 in London. „Das ist die umfassendste und komplexeste Partie, die ich kenne, auch in ihren Verbindungen zu den anderen Charakteren, insbesondere zum Beckmesser.“ Tatsächlich ist sie auch die längste und eine Herausforderung für jeden Sänger. Wolfgang Koch aber verfügt nicht nur über eine wohlklingende nuancenreiche Stimme voller Volumen, sondern auch über eine stupende Technik. „Der Sängerberuf ist ein sehr handwerklicher“, stellt er nüchtern und mit Nachdruck fest. „Und dieses Handwerk muss in einen Automatismus übergehen. Dann erst kann man künstlerisch tätig werden und der Kreativität eine Form geben.“ Gelernt hat Wolfgang Koch dieses Handwerk bei den alten Gesangsmeistern, bei dem Bariton Josef Metternich in Feldafing, bei Gianni

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OPER–PORTRÄT

TECHNISCHE BÜHNENBILDENTWÜRFE IM 3-D VERFAHREN ZUR NEUINSZENIERUNG DIE FRAU OHNE SCHATTEN VON MAŁGORZATA SZCZĘŚNIAK

Raimondi, dem Lyrico Spinto-Tenor der Mailänder Scala, und Leodino Ferri, dem Stimmcoach von Mario del Monaco. „Die entscheidende Phase eines Sängers liegt im Alter zwischen 38 und 42 Jahren“, erklärt der Bariton. „Vorher sind die Partien noch nicht so schwer und eine junge Stimme verzeiht viel. Dann aber kommt die fatale Klippe, an der sich zeigt, ob man den Beruf erlernt hat.“

Die Frau ohne Schatten Eine weitere Traumpartie für Wolfgang Koch ist der Färber Barak in Richard Strauss’ Oper Die Frau ohne Schatten, die er unter der musikalischen Leitung von Kirill Petrenko in der Neuinszenierung von Krzysztof Warlikowski im November an der Bayerischen Staatsoper übernehmen wird. Er hat sich immer gewünscht, in München zu singen. Hier erlebte er seine erste Opernaufführung, „diesen unglaublichen Don Carlo mit Mirella Freni, Nicolai Ghiaurov, dem jungen Carreras, Kurt Moll und Wolfgang Brendel“. Und hier absolvierte er an der Musikhochschule sein Gesangsstudium. Dass er

nach Engagements am Stadttheater Bern, an der Staatsoper Stuttgart und an der Wiener Volksoper sowie nach zahlreichen Gastauftritten hierher zurückkehren durfte, betrachtet er als großes Glück. Seit seinem grandiosen Faust-Debüt im Jahr 2008 ist er dem Haus eng verbunden. Er sang den Grafen Luna in Palestrina, den Orest in Elektra, den Telramund in Lohengrin, Don Pizarro in Fidelio und den Alberich in der Ring-Inszenierung von Andreas Kriegenburg.

Strauss-Psychologie Barak ist für ihn „die musikalisch schönste Männerrolle“, die Strauss geschrieben hat. „In ihr sind die schönsten Kantilenen enthalten.“ Allerdings ist die Partie schwierig zu singen. Und in ihrem Verständnis ist sie auch nicht gerade leicht zugänglich: „Man denkt immer, es gehe in der Oper ums Kinderkriegen“, erläutert er, „aber das ist zu einfach gegriffen. Dafür sind Strauss und vor allem Hofmannsthal viel zu vertraut mit psychologischen Sichtweisen. Als das Stück entstand, waren die Werke von Sigmund Freud und Otto Weininger

WOLFGANG KOCH

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bereits bekannt. Es ist eine Geschichte über Liebe und Hingabe. Barak ist einfühlsam, gut, gleichmütig und – jetzt kommen wir schon ins Negative – kritikresistent. Man muss sich fragen, warum seine Frau so geworden ist, wie wir sie erleben. Sie ist sicher nicht so gewesen. Sonst hätte Barak sie doch nicht geheiratet. Die Wünsche der Frau prallen an ihm ab. Er ist darauf fokussiert, die Familie zu ernähren. Aber diese Aufgabe überfordert ihn. Er arbeitet von früh bis spät wie ein Wahnsinniger und die Überarbeitung schafft keinen Platz mehr, ein Familienleben zu führen.“ Zweimal hat Wolfgang Koch die Rolle bereits verkörpert, 2011 bei den Salzburger Festspielen und im Jahr darauf an der Wiener Staatsoper. 2013 ist er erstmals in dieser Rolle an der Bayerischen Staatsoper zu erleben. Mit dem Regisseur Krzysztof Warlikowski arbeitet er zum ersten Mal zusammen und er freut sich: „Ich bin neugierig auf das Konzeptionsgespräch, denn ich glaube, dass diese Produktion ganz anders wird.“ Ruth Renée Reif

DIE FRAU OHNE SCHATTEN RICHARD STRAUSS Do., 21.11.2013, 17:00 Uhr (Premiere; Preisgr. M) So., 24.11.2013, 16:00 Uhr (Preisgr. L) Do., 28.11.2013, So., 01.12.2013 (Livestream), Mi., 04.12.2013, jeweils 18:00 Uhr Sa., 07.12.2013, 17:00 Uhr (Preisgr. L)

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MAURICE RAVEL / OLIVIER MESSIAEN / GEORGE BENJAMIN / LEOŠ JANÁČEK

2. AKADEMIEKONZERT

Das erste neutrale Börsenportal für institutionelles Vermögen

Beides trifft zu und trifft nicht zu. Denn Tanz ist Geist und Körper in untrennbarer Verschränkung. Und wer nicht bereit ist, seinen Geist weit zu öffnen, wird auch das Körperliche der Kunst nicht aufnehmen können. Dies vorausgeschickt, sei ein Abend des Staatsballetts empfohlen, der sich durch höchsten Rang und Anspruch auszeichnet. Jerome Robbins Goldberg-Variationen füllen zwei Drittel des Abends. Man kennt Robbins geniale Choreographie der West Side Story. Auf einer ganz anderen Ebene können seine Goldberg-Variationen, je länger sie dauern, in eine Glücks-Trance, eine Art meditativen Rausch versetzen. Kein größerer Kontrast dazu ist zu denken als Gods and Dogs von Jiří Kylián. Eine albtraumhaft-kurze, hochexpressive Choreographie, die fragt, wann der Mensch dem Menschen zum Gott, wann der Mensch dem Menschen zum Wolf wird. Und ob einmal das Ideal zu finden wäre: dem Menschen ein Mensch? Gibt es eine brennendere Frage im Wahljahr 2013?

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in beliebtes Klischee behauptet, Tanz sei die am leichtesten verständliche Kunst, da sie über alle Sprachen hinaus sich unmittelbar – weil körperlich – verständige. Ein ebenso verbreitetes Klischee hält den klassischen Tanz für schwierig, da nur dem Kenner wirklich verständlich.

Jerome Robbins und Jiří Kyliáns Choreographien Goldberg-Variationen und Gods and Dogs

diese Porträtgalerie in ganz neuem Licht: 20 herausragende Sängerpersönlichkeiten der letzten fünf Jahrzehnte wurden über Monate hinweg von bedeutenden bildenden Künstlern der Gegenwart gezeichnet, gemalt, fotografiert oder gefilmt. Entdecken Sie ab dem 17. Oktober unter anderem Anja Harteros, Jonas Kaufmann, Edita Gruberova und Dietrich Fischer-Dieskau.

reits als Komponist der Festspielpremiere Written on Skin bekannt. Als Solist ist mit Pierre-Laurent Aimard einer der führenden Pianisten der Gegenwart zu hören.

GOLDBERG-VARIATIONEN / GODS AND DOGS

Beide Stücke bilden den Rahmen für Olivier Messiaens Oiseaux exotiques für Klavier und Orchester und die Münchner Erstaufführung des Duetts für Klavier und Orchester von George Benjamin, der auch der Dirigent des Konzertes sein wird. Dem Münchner Publikum ist er be-

JENSEITS DES POPULISMUS

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lassiker des 20. Jahrhunderts stehen auf dem Programm des 2. Akademiekonzertes der Spielzeit 2013/14. Zu Beginn wird Maurice Ravels Rapsodie espagnole gespielt, in der er – womöglich angeregt durch seine baskische Mutter – Elemente der spanischen Volksmusik verarbeitete. Typisch spanische Tanzformen wie Habanera oder

(Preisgr. K)

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iele Besucher des Nationaltheaters registrieren sie erst gar nicht, doch sie sind seit Jahrzehnten Bestandteil des Hauses, vom Parkett bis in die Galerie: Die über 120 Porträts von großen Sängerinnen und Sängern, Dirigenten und Intendanten des Hauses. Zum Anlass des 50-jährigen Jubiläums der Wiedereröffnung nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg präsentiert sich

Zeitgenössische Kunst an der Bayerischen Staatsoper

DIE NEUE PORTRÄTGALERIE

Das Wasser wird vor Vorstellungsbeginn mit einem Schlauch in das Becken eingelassen. Die Temperatur beträgt dabei ungefähr 40 °C. Die Erfahrung während der Probenarbeiten hat gezeigt, dass nach einer Stunde, also zu dem Zeitpunkt, zu dem Rusalka in das Becken steigt, das Wasser auf optimale 35 °C abgekühlt ist. So kann sich Kristīne Opolais bei Badewannentemperatur ganz der Verzweiflung der Rusalka hingeben: „Frau oder Nymphe, nichts kann ich sein“. Vorsicht ist beim Einlassen des Wassers angesagt: Nicht zu heiß und nicht zu kalt befüllen!

Wie warm ist das Wasser im „Aquarium“ der Oper Rusalka, in welches die Darstellerin der Titelfigur, Kristīne Opolais, steigt?

Wie lange sitzt die Hexe aus Hänsel und Gretel vor ihrem Auftritt in der Maske? Was hat es mit dem Wasservorhang in der Oper Babylon auf sich? Wie lange halten Spitzenschuhe? Sicherlich haben auch Sie sich schon einmal die eine oder andere Frage zu aktuellen Inszenierungen, technischen Abläufen und den vielen kleinen Geheimnissen des Opernhauses gestellt. Fragen Sie uns! Schicken Sie Ihre Frage per E-Mail an engelsloge@staatsoper.de und vielleicht finden Sie Ihre Antwort in der nächsten Ausgabe der engelsloge.

Nachgefragt

Fandango sind deutlich herauszuhören. Auseinandersetzung mit Folklore spielt auch im letzten Stück des Abends eine Rolle: Leoš Janáčeks Sinfonietta, die, obwohl der Diminutiv des Werktitels das suggeriert, alles andere als Kammermusik ist. Nicht weniger als 25 Blechbläser werden auf der Bühne der Bayerischen Staatsoper zu erleben sein.

Nationaltheater Preisgruppe K: ab 85,18 € bis 150,14 € Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum

Do., 03.10.2013, 20:00 Uhr (Preisgr. K) So., 06.10.2013, Mi., 09.10.2013, jeweils 19:00 Uhr

ALBAN BERG

WOZZECK

George Benjamin und das Bayerische Staatsorchester

2. AKADEMIEKONZERT

Betroffen von dem Mord-„Fall Wozzeck“ schuf Alban Berg mit seiner Partitur eine Trauermusik für den fallenden Menschen in einer im Zerfall begriffenen Welt.

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it Alban Bergs Wozzeck steht zu Beginn der Spielzeit ein Klassiker der Moderne auf der Bühne. In der Vertonung des Dramas von Georg Büchner, das auf einer wahren Begebenheit beruht, spiegelt sich die soziale Realität der 1920erJahre, in denen das Stück entstanden ist, wider. Ein guter Mensch möchte Wozzeck sein, doch in der Wirklichkeit scheitert er an diesem Anspruch: Um sich, seine Freundin Marie, interpretiert von Angela Denoke, und den gemeinsamen Sohn ernähren zu können, lässt er sich von seinen Vorgesetzten erniedrigen und stellt sogar seinen Körper für medizinische Experimente zur Verfügung. Als Marie ihn mit dem schneidigen Tambourmajor (Roman Sadnik) betrügt, greift er zum Äußersten. Andreas Kriegenburg, der am Haus zuletzt Wagners Der Ring des Nibelungen inszenierte, stellt in Wozzeck die Fragilität der Welt bildlich dar: Die Bühne des Nationaltheaters steht unter Wasser. Darüber hängt – wie am seidenen Faden – der Raum, in dem die Handlung spielt. Mit Simon Keenlyside (links, mit Kevin Conners) in der Titelrolle kehrt ein Stammgast an die Bayerische Staatsoper zurück.

Wozzeck als packendes Psychodrama

„WIR ARME LEUT’“

HIGHLIGHTS / NACHGEFRAGT


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Sa., 02.11.2013, Do., 07.11.2013, jeweils 19:30 Uhr Nationaltheater

JIŘÍ KYLIÁN /JEROME ROBBINS (Preisgr. F)

Nationaltheater Preisgruppe E: ab 35,90 € bis 61,66 € Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum

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Beides trifft zu und trifft nicht zu. Denn Tanz ist Geist und Körper in untrennbarer Verschränkung. Und wer nicht bereit ist, seinen Geist weit zu öffnen, wird auch das Körperliche der Kunst nicht aufnehmen können. Dies vorausgeschickt, sei ein Abend des Staatsballetts empfohlen, der sich durch höchsten Rang und Anspruch auszeichnet. Jerome Robbins Goldberg-Variationen füllen zwei Drittel des Abends. Man kennt Robbins geniale Choreographie der West Side Story. Auf einer ganz anderen Ebene können seine Goldberg-Variationen, je länger sie dauern, in eine Glücks-Trance, eine Art meditativen Rausch versetzen. Kein größerer Kontrast dazu ist zu denken als Gods and Dogs von Jiří Kylián. Eine albtraumhaft-kurze, hochexpressive Choreographie, die fragt, wann der Mensch dem Menschen zum Gott, wann der Mensch dem Menschen zum Wolf wird. Und ob einmal das Ideal zu finden wäre: dem Menschen ein Mensch? Gibt es eine brennendere Frage im Wahljahr 2013?

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in beliebtes Klischee behauptet, Tanz sei die am leichtesten verständliche Kunst, da sie über alle Sprachen hinaus sich unmittelbar – weil körperlich – verständige. Ein ebenso verbreitetes Klischee hält den klassischen Tanz für schwierig, da nur dem Kenner wirklich verständlich.

Jerome Robbins und Jiří Kyliáns Choreographien Goldberg-Variationen und Gods and Dogs

diese Porträtgalerie in ganz neuem Licht: 20 herausragende Sängerpersönlichkeiten der letzten fünf Jahrzehnte wurden über Monate hinweg von bedeutenden bildenden Künstlern der Gegenwart gezeichnet, gemalt, fotografiert oder gefilmt. Entdecken Sie ab dem 17. Oktober unter anderem Anja Harteros, Jonas Kaufmann, Edita Gruberova und Dietrich Fischer-Dieskau.

reits als Komponist der Festspielpremiere Written on Skin bekannt. Als Solist ist mit Pierre-Laurent Aimard einer der führenden Pianisten der Gegenwart zu hören.

GOLDBERG-VARIATIONEN / GODS AND DOGS

Beide Stücke bilden den Rahmen für Olivier Messiaens Oiseaux exotiques für Klavier und Orchester und die Münchner Erstaufführung des Duetts für Klavier und Orchester von George Benjamin, der auch der Dirigent des Konzertes sein wird. Dem Münchner Publikum ist er be-

JENSEITS DES POPULISMUS

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lassiker des 20. Jahrhunderts stehen auf dem Programm des 2. Akademiekonzertes der Spielzeit 2013/14. Zu Beginn wird Maurice Ravels Rapsodie espagnole gespielt, in der er – womöglich angeregt durch seine baskische Mutter – Elemente der spanischen Volksmusik verarbeitete. Typisch spanische Tanzformen wie Habanera oder

(Preisgr. K)

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iele Besucher des Nationaltheaters registrieren sie erst gar nicht, doch sie sind seit Jahrzehnten Bestandteil des Hauses, vom Parkett bis in die Galerie: Die über 120 Porträts von großen Sängerinnen und Sängern, Dirigenten und Intendanten des Hauses. Zum Anlass des 50-jährigen Jubiläums der Wiedereröffnung nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg präsentiert sich

Zeitgenössische Kunst an der Bayerischen Staatsoper

DIE NEUE PORTRÄTGALERIE

Das Wasser wird vor Vorstellungsbeginn mit einem Schlauch in das Becken eingelassen. Die Temperatur beträgt dabei ungefähr 40 °C. Die Erfahrung während der Probenarbeiten hat gezeigt, dass nach einer Stunde, also zu dem Zeitpunkt, zu dem Rusalka in das Becken steigt, das Wasser auf optimale 35 °C abgekühlt ist. So kann sich Kristīne Opolais bei Badewannentemperatur ganz der Verzweiflung der Rusalka hingeben: „Frau oder Nymphe, nichts kann ich sein“. Vorsicht ist beim Einlassen des Wassers angesagt: Nicht zu heiß und nicht zu kalt befüllen!

Wie warm ist das Wasser im „Aquarium“ der Oper Rusalka, in welches die Darstellerin der Titelfigur, Kristīne Opolais, steigt?

Wie lange sitzt die Hexe aus Hänsel und Gretel vor ihrem Auftritt in der Maske? Was hat es mit dem Wasservorhang in der Oper Babylon auf sich? Wie lange halten Spitzenschuhe? Sicherlich haben auch Sie sich schon einmal die eine oder andere Frage zu aktuellen Inszenierungen, technischen Abläufen und den vielen kleinen Geheimnissen des Opernhauses gestellt. Fragen Sie uns! Schicken Sie Ihre Frage per E-Mail an engelsloge@staatsoper.de und vielleicht finden Sie Ihre Antwort in der nächsten Ausgabe der engelsloge.

Nachgefragt

Fandango sind deutlich herauszuhören. Auseinandersetzung mit Folklore spielt auch im letzten Stück des Abends eine Rolle: Leoš Janáčeks Sinfonietta, die, obwohl der Diminutiv des Werktitels das suggeriert, alles andere als Kammermusik ist. Nicht weniger als 25 Blechbläser werden auf der Bühne der Bayerischen Staatsoper zu erleben sein.

Nationaltheater Preisgruppe K: ab 85,18 € bis 150,14 € Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum

Do., 03.10.2013, 20:00 Uhr (Preisgr. K) So., 06.10.2013, Mi., 09.10.2013, jeweils 19:00 Uhr

ALBAN BERG

WOZZECK

George Benjamin und das Bayerische Staatsorchester

2. AKADEMIEKONZERT

Betroffen von dem Mord-„Fall Wozzeck“ schuf Alban Berg mit seiner Partitur eine Trauermusik für den fallenden Menschen in einer im Zerfall begriffenen Welt.

M

it Alban Bergs Wozzeck steht zu Beginn der Spielzeit ein Klassiker der Moderne auf der Bühne. In der Vertonung des Dramas von Georg Büchner, das auf einer wahren Begebenheit beruht, spiegelt sich die soziale Realität der 1920erJahre, in denen das Stück entstanden ist, wider. Ein guter Mensch möchte Wozzeck sein, doch in der Wirklichkeit scheitert er an diesem Anspruch: Um sich, seine Freundin Marie, interpretiert von Angela Denoke, und den gemeinsamen Sohn ernähren zu können, lässt er sich von seinen Vorgesetzten erniedrigen und stellt sogar seinen Körper für medizinische Experimente zur Verfügung. Als Marie ihn mit dem schneidigen Tambourmajor (Roman Sadnik) betrügt, greift er zum Äußersten. Andreas Kriegenburg, der am Haus zuletzt Wagners Der Ring des Nibelungen inszenierte, stellt in Wozzeck die Fragilität der Welt bildlich dar: Die Bühne des Nationaltheaters steht unter Wasser. Darüber hängt – wie am seidenen Faden – der Raum, in dem die Handlung spielt. Mit Simon Keenlyside (links, mit Kevin Conners) in der Titelrolle kehrt ein Stammgast an die Bayerische Staatsoper zurück.

Wozzeck als packendes Psychodrama

„WIR ARME LEUT’“

HIGHLIGHTS / NACHGEFRAGT


GUT GEFRAGT

extra

КIRILL PETRENKO Der neue Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper in Stichworten

Vita Kirill Petrenko wurde 1972 im sibirischen Omsk geboren, wo er auch an der Musikfachschule sein Klavierstudium begann. 1990 übersiedelte die Familie nach Vorarlberg (Österreich), wo er seine Ausbildung abschloss. Anschließend studierte er Dirigieren an der Musikuniversität in Wien. Schnell fiel er durch sein herausragendes Talent auf und wurde bereits 1999 als Generalmusikdirektor ans Meininger Theater berufen. Er debütierte dort mit Schostakowitschs Lady Macbeth von Mzensk, vor allem aber erregte er 2001 mit dem Ring des Nibelungen in der Inszenierung von Christine Mielitz (Ausstattung: Alfred Hrdlicka) internationales Aufsehen. 2002 ging Kirill Petrenko als Generalmusikdirektor an die Komische Oper nach Berlin. Es folgten einige Jahre als freischaffender Dirigent. Seit Beginn der Spielzeit 2013 /14 ist Kirill Petrenko Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper. „Mit ihm wird ein zwar junger, aber bereits erfahrener und renommierter Dirigent an die musikalische Spitze des Hauses berufen. Mit seiner Kreativität und Persönlichkeit wird er neue Impulse setzen“, sagte Staatsintendant Nikolaus Bachler anlässlich Petrenkos Berufung.

Gastdirigent in aller Welt Als Kirill Petrenko 2007 beschloss, seinen Vertrag an der Komischen Oper Berlin nicht zu verlängern, wollte er ausschließlich als freischaffender Musiker arbeiten. Weniger Administration, mehr Musik, so war seine Hoffnung. Er hatte Auftritte an der Met in New York, am Royal Opera House Covent Garden, in Frankfurt und Lyon und an der Wiener Staatsoper – um nur eine Auswahl zu nennen. Bald aber erkannte er: „Mir liegt die Arbeit an einem festen Ort mehr." Ein neues Orchester müsse man erst kennen lernen. "Und bis du dann das Gefühl bekommst, du weißt, wie es geht, ist schon Generalprobe.“ Wenn er die Menschen bereits kenne, wisse er, die Arbeit besser anzugehen. Der Ruf aus München traf sich mit dieser Erkenntnis im rechten Augenblick.

Große Aufgaben in Bayern Mit der Spielzeit 2013/14 hat Kirill Petrenko nicht nur sein neues Amt an der Bayerischen Staatsoper angetreten, er wird auch als Dirigent bei den Bayreuther Festspielen die Neuproduktion von Wagners Der Ring des Nibelungen leiten. Diese Doppelbelastung hatte ihn zunächst zögern lassen, das Angebot aus München anzunehmen. Schnell sei für ihn aber klar gewesen, „die Bayerische Staatsoper ist ein Haus mit einer überwältigenden musikalischen 14

Tradition. Sie bedeutet für jeden, der an diesem Theater arbeitet, eine große Verantwortung. Ich würde mich dieser Verantwortung nicht stellen, wenn ich nicht wüsste, auf was für wunderbare Musiker ich mich dabei stützen kann – im Orchester, im Chor, im Sängerensemble und bereichert durch viele wunderbare Gastsolisten“.

Süchtig nach Musik Nach Proben und Vorstellungen sei er schlagartig müde, sagt Petrenko. Aber lange Pausen braucht er nicht. Im Gegenteil: „Wenn ich viel Urlaub mache, dann kriege ich bloß Entzugserscheinungen.“

Dirigate an der Bayerischen Staatsoper Drei Premieren wird der neue Generalmusikdirektor in der Spielzeit 2013 / 14 dirigieren: Die Frau ohne Schatten von Richard Strauss am 21. November, Mozarts La clemenza di Tito am 10. Februar sowie Die Soldaten von Bernd Alois Zimmermann am 25. Mai. Aus dem Repertoire leitet er Boris Godunow, Tosca, Der Rosenkavalier und Eugen Onegin. Neben den genannten Opern wird er außerdem beim 3. Akademiekonzert Gustav Mahlers 3. Symphonie und beim 5. Akademiekonzert Werke von Shchedrin, Strawinsky und Scriabin dirigieren. Außerdem wird er die musikalische Leitung des Galakonzertes anlässlich des 150. Geburtstages von Richard Strauss übernehmen. Zu den Neuinszenierungen sagt Petrenko: „Die Möglichkeit, Die Frau ohne Schatten von Strauss zu dirigieren, hat mich wie der Blitz getroffen. Das ist für mich ein Geschenk des Himmels! Es erfüllt mich mit großer Ehrfurcht, diese Oper an diesem Ort aufzuführen und eine solch eindrucksvolle Tradition fortzusetzen. Auch mit La clemenza di Tito betrete ich gewissermaßen Neuland, denn es ist die einzige von Mozarts späten Opern, die ich noch nie dirigiert habe.“ Zimmermanns Die Soldaten stellen vor allem handwerklich eine große Herausforderung dar. „Es ist sicherlich eine der komplexesten Partituren des 20. Jahrhunderts, in deren stilistischer Vielfalt – die Anklänge reichen von Bach bis zum Jazz – alles zu einem Plädoyer für Humanität und Frieden verschmilzt.“

München – die neue Heimat? Seit Anfang des Jahres wohnt der Kosmopolit Petrenko nun in der bayerischen Landeshauptstadt, in Fußnähe zur Oper. Die Frage nach seiner geografischen Heimat, die beschäftigt ihn längst nicht mehr: „Das klingt jetzt sehr pathetisch, aber ich fühle mich in der Musik zu Hause.“ Zusammengestellt von Katja Schönherr n°19


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STECKBRIEF

DER ZWERG Komponist

Alexander von Zemlinsky (geb. 1871 in Wien, gest. 1942 in Larchmont, New York)

Libretto

Georg C. Klaren nach Der Geburtstag der Infantin von Oscar Wilde

Genre

Ein tragisches Märchen für Musik

Sprache Deutsch

Uraufführung

28. Mai 1922, Opernhaus der Bühnen Köln

Münchner Erstaufführung

27. Februar 2011 an der Bayerischen Staatsoper

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Inhalt

Ein Zwerg freut sich, dass er persönlich der Prinzessin zu ihrem Geburtstag gratulieren darf und ahnt nicht, dass er lediglich zur Erheiterung der Festgesellschaft seine Hässlichkeit zur Schau stellen soll. Noch nie hat er sich nämlich im Spiegel gesehen und ist, als er die Prinzessin zum ersten Mal sieht, von der Liebe zu ihr gefangen. Der Zwerg sieht sich bald als Beschützer der Prinzessin und gesteht ihr seine Liebe. Mitleid mit dem Zwerg zeigt nur eine Kammerzofe der Prinzessin, doch nimmt er ihre Warnungen nicht wahr und will nicht von seiner Liebe ablassen. Als er sich im Spiegel erblickt, begreift er das böse Spiel. Er erkennt, dass er nur ein Spielzeug war und bricht tot zusammen.

Entstehung

Der Wiener Alexander von Zemlinsky vertonte das Libretto des jungen Journalisten und Schriftstellers Georg C. Klaren mit einer schillernd orchestrierten Musik, die den Seelenzuständen des Zwergs und der anderen Figuren charakteristische Leitmotive verlieh. Zemlinsky stand privat und künstlerisch Gustav Mahler nahe und verlor seine Geliebte Alma Schindler an ihn, die ihn später als „kleinen, hässlichen Gnom“ bezeichnete. Diese Beziehung und die daraus resultierende Zurückweisung wurde zur Inspirationsquelle von Zemlinskys Oper Der Zwerg.

Rezeption

Die Uraufführung des Einakters war 1922 an der Oper Köln unter der Leitung des damaligen Intendanten Otto Klemperer. Zemlinskys Musik, die sowohl spätromantische Züge aufweist als auch von der Moderne beeinflusst wird, verlässt nie die tonale Ebene. Dem damaligen Zeitgeist entsprach das Stück aufgrund der musikalischen Struktur und wohl auch wegen der Handlung nicht mehr. So hatte das Stück nur mäßigen Erfolg. Erst 30 Jahre später fand Zemlinskys Werk den Weg zurück auf die Bühnen der Welt. 1977 wurde Der Zwerg zusammen mit dem mindestens ebenso bedeutenden Werk Eine florentinische Tragödie in Kiel wieder aufgeführt und so erneut ins Opernrepertoire der deutschsprachigen Häuser aufgenommen. Doch erst durch die Inszenierung von Adolf Dressen 1981 an der Hamburger Staatsoper stellte sich der erste Erfolg ein.

Regiekonzept

Der polnische Regisseur Grzegorz Jarzyna betont in seinem Doppelabend L’Enfant et les sortilèges/Der Zwerg die filmschnittartige Szenenfolge der fantasievollen Geschichte. Im Mittelpunkt von Der Zwerg, der zweiten Inszenierung des Abends, steht eine heutige dekadente Gesellschaft auf der Suche nach immer neuen materiellen Reizen, die durch die authentischen Gefühle des Außenseiters in Gestalt des Zwergs erschüttert wird.

L’ENFANT ET LES SORTILÈGES/ DER ZWERG MAURICE RAVEL/ ALEXANDER ZEMLINSKY So., 20.10.2013, Fr., 25.10.2013, jeweils 19:00 und So., 27.10.2013, 18:00 Uhr

(Preisgr. I)

Nationaltheater Preisgruppe I: ab 65,02 € bis 114,30 € Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum

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BALLETT – PREMIERE

EIN SOMMER‒ NACHTS‒ TRAUM Neumeiers Klassiker kehrt nach zehnjähriger Pause auf die Bühne der Staatsoper zurück. Marlon Dino tanzt in der Neueinstudierung die Doppelrolle des Theseus/Oberon.

MARLON DINO IST SEIT DER SPIELZEIT 2009/10 ERSTER SOLIST BEIM BAYERISCHEN STAATSBALLETT

edes Stück hat seine eigene Farbe: Parzival ist rot, die Möwe hellgrau – und der Sommernachtstraum dunkelblau: Sogar beim Einband seiner Arbeitsbücher legt John Neumeier Wert auf Nuancen. So wie jeder einzelne Schritt in Neumeiers Choreographien einen zwingenden Grund hat, müssen für ihn auch die Arbeitsmittel stimmig sein und sich in den Gesamtkontext fügen. Schwer vorstellbar, dass er Gedanken, Skizzen und literarische Assoziationen zu Shakespeares Meisterwerk zwischen gelben oder braunen Buchdeckeln festgehalten hätte. Auch nach über 35 Jahren – das Ballett wurde im Juli 1977 in Hamburg uraufgeführt – ist Ein Sommernachtstraum ein Wunder voller Poesie, Komik und Erotik; ein Gesamtkunstwerk, das nichts von sei-

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ner Anziehungskraft verloren hat. „Ich sehe das Stück überhaupt nicht historisch und habe ihm gegenüber auch keine musealen Gefühle“, erklärt Neumeier in einem Interview, „denn Tanz ist essenziell, eine gegenwärtige Kunst“. Außerdem, fügt er hinzu, habe dieses Ballett in all den Jahren eine Evolution durchlaufen. Man braucht Shakespeares Werk nicht gelesen zu haben, um Neumeiers Ein Sommernachtstraum zu verstehen. Das Thema, um das es bei Shakespeare wie bei Neumeier geht, ist das Mysterium der menschlichen Liebe in all ihren Varianten. Die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit verschwimmen: Theseus und Hippolyta begegnen uns als Elfenkönigspaar Oberon und Titania wieder. Der


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KLASSIK UND MEER …

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Raum des Prologs, der am Hofe des Herzogs von Athen spielt, weitet sich im 1. Akt – und vor den Augen des Zuschauers entsteht eine fantastische Welt, die keine Begrenzung mehr kennt. Neben der höfischen Gesellschaft und dem Reich der Feen und Elfen gibt es noch eine dritte, komödiantische Handlungsebene: die der naivburschikosen Handwerker. Neumeier charakterisiert diese Welten szenisch, tänzerisch und musikalisch. Felix Mendelssohn Bartholdy trifft auf György Ligeti, Leierkastenmusik auf sphärische Klänge. Natürlich lösen sich zu guter Letzt die Liebes-Verirrungen und -Verwirrungen in Wohlgefallen auf, und eines der geistreichsten und humorvollsten „Shakespeare“-Ballette entlässt sein Publikum in eine traumhafte Nacht. n° 19

as Meer und die Musik gehen an Bord der DEUTSCHL CHL LA AND – auf ihre Art selbst tonangebend – bei unseren Klassikreisen eine besonders innige Verbindung eerbin ein. Wohl o nirgends kann man klassische Musik intensiver genießen, als auf einer Kreuzfahrt mit dem schwimmenden Grandhotel, bei virtuosen Konz o erten junger Kü ünstler und . Meisterweerke großer Komponisten großer Könner ö o erklingen auf der DEUTSCHL LA AND, während stilvolles Ambiente, klassische Eleganz und unübertroffene Gastlichkeit musikalischen Glanzlichtern den passenden Rahmen geben. Auf unserer diesjährigen Weeihnachts- und Silvvesterr e eise erwarten Sie nicht nur exotische Traumziele rraum zwischen Indien und Fernost wie Cochin, Sri Lanka, Madras oder die Andamanen mit tropischen Stränden sowie das pulsierende Leben Singapurs, sondern auch Musikgenuss der Extraklasse im Rahmen a des festlichen Bordprogramms: Starpianist SEBASTIAN KNA AUER U gastiert auf der DEUTSCHLAND. Eine Reeise, die nicht nur Klassikkenner und -liebhaber begeistern wird – herzlich willkommen auf dem Trraumschiff! I IQ8lY_]D8JEZ]llEcYZaf]D8hjg8h]jkgf8YZ8` Q8lY_]D8JEZ]llEcYZaf]D8hjg8h]jkgf8YZ8`8

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BALLETT – PREMIERE

Interview mit Marlon Dino In John Neumeiers Ein Sommernachtstraum werden Sie den Theseus und den Oberon tanzen. Stellt diese Doppelrolle eine besondere Herausforderung dar? Das Bewegungsvokabular der beiden Partien könnte in der Tat nicht gegensätzlicher sein. Am Hof des Theseus bewegt sich die aristokratische Gesellschaft mit eleganter Selbstverständlichkeit, während die Traumwelt, in der Oberon und Titania herrschen, von Anarchie und Eros geprägt ist. Doch mein Konzept ist ganz einfach: Ich finde mich während der Proben in die jeweiligen Rollen ein und suche in ihnen nach Anteilen meiner eigenen Persönlichkeit. Man kann natürlich beim Tanzen Gefühle erfinden, aber um wirklich in eine Rolle zu schlüpfen, bedarf es der eigenen Lebenserfahrung. Ihre Partnerin in der Rolle der Titania/Hippolyta ist Ihre Ehefrau Lucia Lacarra. Empfinden Sie es als Vorteil für die Arbeit an einem Stück, wenn man sich so gut kennt – oder ist manchmal das Gegenteil der Fall? Es gibt für mich nichts Schöneres, als mit Lucia zu tanzen; in ihr habe ich die perfekte Partnerin gefunden. Das Vertrauen, das wir einander entgegenbringen, ist absolut – und das ist beim Tanz enorm wichtig. Auf der Bühne können immer mal Dinge passieren, mit denen du nicht gerechnet hast; da fühlt es sich gut an, deinen Partner genau zu kennen. Wenn ich Lucia während eines Pas de deux in die Augen sehe, ergreift mich das nach wie vor. Sie identifiziert sich ganz und gar mit ihrer jeweiligen Rolle, und wenn eine Partie vorsieht, dass sie mich hasst, dann hasst sie mich in diesem Moment wirklich. Sie tanzen zum ersten Mal den Sommernachtstraum. Wie eignen Sie sich eine neue Partie technisch und inhaltlich an? Das kommt ganz auf das Stück an. Für John Crankos Eugen Onegin habe ich Puschkins Roman gelesen. Im Fall von Ein Sommernachtstraum wollte ich mich mit der literarischen Vorlage erst gar nicht befassen. Schließlich ist John Neumeier selbst ein grandioser Erzähler. Seine Ballette erschließen sich von selbst. Auch für mich als Tänzer ist es das Wichtigste, eine Ge20

» Bei John Neumeier kommt die Choreografie nicht aus den Beinen, sondern aus dem Herzen. «

JOHN NEUMEIERS EIN SOMMERNACHTSTRAUM

schichte zu erzählen und damit das Publikum zu berühren. Wenn du dich nur auf die Technik konzentrierst, hast du schon verloren. Möglichst viele Pirouetten drehen und immer noch höher springen: Das ist Bravour, aber kein Tanz. Natürlich ist eine perfekte Technik Voraussetzung für die Charakterzeichnung. Ich studiere meine Schrittfolgen alleine ein – so wie ein Schauspieler seinen Text lernt, denn ich will im Ballettsaal keine kostbare Zeit verlieren; Zeit, die ich brauche, um mit meinen Lehrerinnen und Lehrern an Details zu feilen. Sie standen bereits in mehreren Balletten von John Neumeier auf der Bühne. Was ist das Charakteristische an seinen Choreographien? Wissen Sie, John Neumeier hat mein Leben verändert. Ich finde es einfach genial, wie er den Menschen aus dem Tänzer herausholt. Besonders stark erlebe ich das bei seinen Pas de deux, in denen er die Beziehung zwischen Mann und Frau in all ihren Facetten vor Augen führt. Er fordert uns Tänzer auf, für jeden Schritt eine Begründung zu finden. Bei John Neumeier kommt die Choreographie nicht aus den Beinen, sondern aus dem Herzen. Und das den Zuschauern zu vermitteln, liegt wiederum Ihnen sehr am Herzen ... Aber ja, denn ohne Publikum gäbe es kein Ballett. Und bei jeder Vorstellung wünsche ich mir, dass die Zuschauer etwas von dem, was wir Tänzer geben, mit nach Hause nehmen. Margit Uber

EIN SOMMERNACHTSTRAUM JOHN NEUMEIER So., 13.10.2013, 19:30 Uhr (Premiere; Preisgr. H) Mo., 14.10.2013, Do., 17.10.2013, Sa., 19.10.2013, Mi., 23.10.2013, jeweils 19:30 (Preisgr. G) So., 08.12.2013, 18:00 Uhr (Preisgr. G) EXKL. VVK AB DI. 01.10.2013 Sa., 14.12.2013, 19:30 Uhr (Preisgr. G) EXKL. VVK AB MO. 07.10.2013

Nationaltheater Preisgruppe G: ab 47,10 € bis 80,70 € Preisgruppe H: ab 58,30 € bis 100,86 € Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum

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OPER

GESCHICHTE UND GESCHICHTEN Die Bayerische Staatsoper erforscht ihre Historie während des Dritten Reichs – und danach. ubiläen muss man feiern, wie sie fallen. Auf den Tag genau 50 Jahre nach der festlichen Wiedereröffnung des rekonstruierten Nationaltheaters nach dem Krieg steht mit der Premiere von Richard Strauss’ Die Frau ohne Schatten dasselbe Stück auf dem Spielplan, das damals, am 21. November 1963, präsentiert wurde. In einem geschlossenen Festakt wohlgemerkt – zwei Tage später folgte als offizielle Eröffnungsvorstellung Hitlers erklärte Lieblingsoper Die Meistersinger von Nürnberg. Wie kam es zu dieser umstrittenen Entscheidung? Das ist nur eine von vielen ungeklärten Fragen, denen die Bayerische Staatsoper anlässlich des Jubiläums nachgehen will.

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KONZERT

Passend zum Spielzeit-Motto „Wie man wird, was man ist.“ haben Intendanz und Dramaturgie ein Forschungsprojekt initiiert, zunächst auf zwei Jahre angelegt, das in Zusammenarbeit mit der Münchner Theaterwissenschaft realisiert wird. Als geeignete Kandidaten dafür wurden zwei junge Mitarbeiter des Instituts ins Boot geholt: Dr. Rasmus Cromme, 33, hatte sich durch seine Dissertation zur Geschichte des Gärtnerplatztheaters für diese Aufgabe empfohlen, die Promotionsarbeit von Dominik Frank, 29, entsteht im Rahmen des Forschungsprojekts. Eine Riesenchance für die beiden, die sich voller Elan auf diese Herkulesaufgabe stürzen, die einschlägigen Archive plündern und sich durch die Fülle des Materials wühlen.

Zwei junge enthusiastische Wissenschaftler Mit der Aufarbeitung ihrer Geschichte im Dritten Reich liegt die Staatsoper im Trend, wie ähnliche Projekte der Bayreuther Festspiele oder der Wiener Philharmoniker zeigen, die endlich – wenn auch zögerlich – ihre Archive öffnen. „Es geht mitunter darum“, sagt Rasmus Cromme, „begrenzt auf die drei Jahrzehnte von 1933 bis 1963, aus Zuschaueroder Mitarbeiter-Perspektive erlebte Geschichten des NatioEs geht darum, begrenzt auf naltheaters zusammenzutragen, die ein Profil, eine umfassende die drei Jahrzehnte von 1933 bis 1963, Historie dieses Hauses darstellen.“ Eckdaten sind die Machteraus Zuschauer- oder Mitarbeiter-Perspektive greifung Hitlers, die alliierte Bombardierung der Staatsoper 1943 erzählte Geschichten des Nationaltheaters und die lange Interimszeit im Prinzregententheater bis zur Wiezusammenzutragen. dereröffnung des Nationaltheaters 1963.

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Cromme will sich in seinem Postdoc-Projekt aus theaterwissenschaftlicher Perspektive schwerpunktmäßig die Institutionengeschichte vornehmen, also Kontinuitäten und Brüche in der Spielplangestaltung und -gewichtung sowie in der Personalpolitik vor und nach 1945 untersuchen: Warum zum Beispiel waren Hoffmanns Erzählungen des jüdischen Komponisten Jacques Offenbach im nationalsozialistischen München verboten – und durften doch in anderen Städten des Deutschen Reiches gezeigt werden? Warum funktionierten dieselben Opern wie etwa Fidelio oder eben Die Meistersinger vorher als PropagandaStücke des braunen Regimes – und danach als Symbole des demokratischen Aufbruchs? Wie konnte ein in München zur Nazi-Zeit vielbeschäftigter Regisseur wie Rudolf Hartmann nach dem Krieg an der Bayerischen Staatsoper bald wieder Oberspielleiter und sogar Intendant werden? Für Dominik Frank und seinen Doktorvater Prof. Jürgen Schläder steht bei dem Projekt insbesondere der theaterästhetische Aspekt im Vordergrund – der Wandel der Inszenierungsweise, das irritierende ambivalente Nebeneinander von Illusion und Abstraktion: „Auf der einen Seite eine Aida im Reichparteitags-Look mit Lichtdom und Monumentalbauten und in ganz ähnlicher Manier Die Afrikanerin des jüdischen Komponisten Giacomo Meyerbeer, auf der anderen Hartmanns modern-schlichte Frau ohne SchattenInszenierung in Wieland-Wagner-Ästhetik – woher kam das auf einmal?“


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KONZERT

Um solche Geschichten zu finden, die Geschichte schreiben, wollen Frank und Cromme keineswegs nur Aktenstudium betreiben, Korrespondenz sichten oder Statistiken auswerten, sondern Einzelschicksale beleuchten, etwa einen Inspizienten oder einen Beleuchter porträtieren, die dreißig Jahre lang ununterbrochen am Haus arbeiteten. Und vor allem Erinnerungen von Besuchern protokollieren, die lange Fußmärsche quer durch die zerstörte Stadt auf sich nahmen, um „ihren“ Fidelio im Prinze zu erleben, oder die bei der Wiedereröffnung des Nationaltheaters 1963 dabei waren – ein Stück „oral history“.

Haus ohne Schatten

» Mit legendären Tombolas und anderen

Spendenaktionen beschafften Eine hilfreiche, bislang nicht wissenschaftlich erschlossene Quelle ist für die Freunde des Nationaltheaters die beiden Forscher das Archiv der „Freunde des Nationaltheaters“, die die nötigen Finanzmittel. sich 1951 als Bürgerinitiative formierten, um die Öffentlichkeit für den Wiederaufbau zu mobilisieren. Mit ihren legendären Tombolas und anderen Spendenaktionen beschafften sie die nötigen Finanzmittel – und das schlagende Argument für die konservative architektonische Variante, eben die möglichst originalgetreue Rekonstruktion des Münchner Operntempels. Die Debatte um den Wiederaufbau zwischen Tradition und Innovation wollen Cromme und Frank zunächst zum Schwerpunkt ihrer Arbeit machen; bei einer „Langen Nacht der Geschichte“ (genannt „Haus ohne Schatten“) rund um das 50-jährige Jubiläum im November wollen sie erste Ergebnisse präsentieren und dabei zeigen, dass es durchaus Alternativen – oder zumindest Varianten – zum Historismus gegeben hätte, Neubauten wie in Frankfurt oder Hamburg. Frank bezeichnet einen entsprechenden Entwurf für München als „extrem futuristisch anmutendes Designobjekt“, das in der zeitgenössischen Karikatur freilich als „Architekturmonster“ verspottet wurde. München und moderne Architektur – das war schon immer ein ganz eigenes Kapitel.

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Themenkonzerte: „Wie man wird, was man ist.“ Flankiert wird das Projekt im Jubiläumsjahr durch die neu konzipierten Themenkonzerte, die in bewährter Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft an fünf signifikanten, über die Stadt verteilten Orten veranstaltet und zum Großteil von Mitgliedern des Bayerischen Staatsorchesters bestritten werden. Für die Koordinatorin Annette Zühlke, musikalische Direktorin der Bayerischen Staatsoper, war es wichtig, die fünf Konzerte zeitlich zu bündeln und inhaltlich eng mit dem Spielzeit-Motto zu verknüpfen. Unterstützt wurde sie bei der Planung von Malte Krasting, der das Dramaturgen-Team an der Staatsoper seit der neuen Saison verstärkt. Krasting, der schon in Meiningen und an der Komischen Oper

DAS ZERSTÖRTE NATIONALTHEATER NACH DEM BOMBENANGRIFF 1943

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in Berlin eng mit dem neuen Münchner Generalmusikdirektor Kirill Petrenko zusammenarbeitete, freut sich über die programmatischen Ideen aus den Reihen der Musiker ebenso wie über die begleitenden interdisziplinären Vorträge. So macht das visionäre Quatuor pour la fin du temps, das Olivier Messiaen 1941 als Kriegsgefangener in einem Internierungslager bei Görlitz schrieb und dort mit Mithäftlingen uraufführte, das Thema „Apokalypse“ beklemmend erfahrbar. Zum Thema „Friede“ führt die Münchner Hofkantorei Karl Amadeus Hartmanns selten zu hörende Kantate Friede anno 48 auf, die mit Gryphius-Sonetten an das Ende des Dreißigjährigen Krieges erinnert. Barockmusik aus dieser Zeit präsentieren Musiker auf historischen Instrumenten zum Thema „Krieg“. Den Umgang mit „Verantwortung“ schließlich thematisieren die resignativen Metamorphosen des alten Richard Strauss und das geniale Erstlingswerk des jüdischen Wunderkinds Erich Wolfgang Korngold, der später nach Hollywood emigrierte. Dem Gedenken an die Reichspogromnacht von 1938 ist das Konzert zum Thema „Verfolgung“ gewidmet. Auf dem Programm stehen Werke zweier verfemter jüdischer Komponisten, die beide 1944 in den Gaskammern von Auschwitz ermordet wurden: Sowohl Viktor Ullmanns Melodram nach Rilkes Cornet als auch die Kinderoper Brundibár von Hans Krása wurden im „Vorzeigelager“ Theresienstadt aufgeführt. Dem Kinderchor der Bayerischen Staatsoper wird dann auch die mittlerweile 84-jährige Holocaust-Überlebende Dr. Dagmar Lieblová aus Prag zuhören – sie hatte als KZ-Häftling in Theresienstadt selbst an Brundibár-Aufführungen teilgenommen. Die Anwesenheit dieser Zeitzeugin lenkt den Fokus von der Oper auf die nackte Realität des Naziterrors, die auch die Wissenschaftler Cromme und Frank bei ihren Recherchen nie aus den Augen verlieren wollen. Man müsse den theaterimmanenten „Tunnelblick“ vermeiden und alle Forschungsergebnisse im historisch-politischen Umfeld verorten. Fridemann Leipold

Wer als Zuschauer oder ehemaliger Mitarbeiter über die Bayerische Staatsoper in den Jahren 1933 bis 1963 berichten kann, wird gebeten, sich mit den Ansprechpartnern des Projekts in Verbindung zu setzen: E-Mail:

geschichte-nationaltheater@lrz.uni-muenchen.de

Postanschrift:

LMU München Institut für Theaterwissenschaft Forschungsprojekt Nationaltheater Georgenstraße 11 80799 München

Telefon:

+49 (0)89-2180 3503

1. VORTRAG / THEMENKONZERT Thema: „APOKALYPSE“ PAUL / MESSIAEN Fr., 08.11.2013, 19:00 Uhr

4. VORTRAG / THEMENKONZERT (Freier Verkauf)

Max-Planck-Haus Preis: 24,70 €

Do., 14.11.2013, 19:00 Uhr

2. VORTRAG / THEMENKONZERT Thema: „FRIEDE“ SCHÜTZ / HARTMANN So., 10.11.2013, 11:00 Uhr

Thema: „VERFOLGUNG – REICHSPOGROMNACHT“ SANDFORT / KRÁSA / ULLMANN (Freier Verkauf)

Jüdisches Kulturzentrum, Hubert-Burda-Saal Preis: 24,70 € / 35,90 € 5. VORTRAG / THEMENKONZERT

(Preisgr. AS)

Allerheiligen Hofkirche Preisgruppe AS: 20,22 € bis 29,18 € 3. VORTRAG / THEMENKONZERT

Thema: „VERANTWORTUNG“ KRONGOLD / STRAUSS Sa., 16.11.2013, 19:00 Uhr

(Freier Verkauf)

Akademie der Schönen Künste Preis: 24,70 €

Thema: „KRIEG“ KAPSBERGER / MEALLI / BIBER U.A.

LANGE NACHT DER GESCHICHTE

Mo., 11.11.2013, 19:00 Uhr

Mo., 25.11.2013

(Freier Verkauf)

Alte Pinakothek, Rubenssaal Preis: 38,14 € Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum

n° 19

(Freier Verkauf)

Nationaltheater Preis: 11,26 €

25


IMPRESSUM / SERVICE

Impressum

DIE SCHNELLSTEN OPERN-TICKETS IN MÜNCHEN:

Süddeutsche Zeitung GmbH Hultschiner Straße 8, D – 81677 München Telefon +49 (0)89-2183-0 www.sz-tickets.de Registergericht: AG München HRB 73315 USt-IdNr.: DE 811158310 Redaktion Süddeutsche Zeitung GmbH: Anne R. Hoof (verantwortliche Redakteurin, V.i.S.d.P.) Bayerische Staatsoper: Annette Baumann Maria Gaul Christoph Koch Design, Konzept und Realisierung Süddeutsche Zeitung GmbH in Zusammenarbeit mit: Bayerische Staatsoper und neophyten Gestaltung neophyten, Schellingstraße 36, D–80799 München www.neophyten.eu mit Tümmersdesign Fotos Titel: Joachim Baldauf Seiten 4, 22, 24: Zur Verfügung gestellt durch die Freunde des Nationaltheaters Seiten 6, 12 – 13, 16/17: Wilfried Hösl Seite 8: Wolfgang Brech Seite 10 – 11: 3-D Rendering Małgorzata Szczęśniak Seite 10: Dimo Dimov Seite 14: Joachim Baldauf Seite 18 /19: Jindra Brandström Seite 20: Charles Tandy Seite 30: Daniel Stolle Druck pva, Druck und Medien-Dienstleistungen GmbH Industriestraße 15, D – 76829 Landau/Pfalz Anzeigen Jürgen Maukner (verantwortlich) Anzeigenberatung Süddeutsche Zeitung: Ralph Neumann Telefon +49 (0)89-2183 8339 ralph.neumann@sueddeutsche.de Bayerische Staatsoper: Dr. Imogen Lenhart Telefon +49 (0)89-2185 1006 imogen.lenhart@staatsoper.de Redaktionsschluss: 31. Juli 2013

Karten für alle Vorstellungen der Bayerischen Staatsoper, des Bayerischen Staatsballetts und des Bayerischen Staatsorchesters erhalten Sie bereits eine Woche vor dem offiziellen Schalterverkauf exklusiv bei Süddeutsche Zeitung Tickets. Begrenztes Kontingent, keine Reservierung möglich, Verkauf solange Vorrat reicht.

DEN VORGEZOGENEN VORVERKAUF GIBT ES NUR BEI SÜDDEUTSCHE ZEITUNG TICKETS:

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Marienplatz

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Karten für alle Veranstaltungen und weitergehende Informationen erhalten Sie in unserer Verkaufsstelle, kommen Sie doch persönlich vorbei:

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Ticketbox SZ-ServiceZentrum Fürstenfelder Straße 7 80331 München

Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 9:30 bis 18:00 Uhr Freitag und Samstag 9:30 bis 16:00 Uhr

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Bestellschein Bitte füllen Sie den Bestellschein aus und schicken Sie diesen in einem Briefkuvert an folgende Adresse: Süddeutsche Zeitung Tickets SZ-ServiceZentrum Fürstenfelder Straße 7 D – 80331 München Senden Sie ihn als Fax an: + 49 (89) 2183- 8645 oder schicken Sie Ihre Bestellung inkl. aller Bestellscheinangaben an: opernkarten@sz-tickets.de Ich zahle per Lastschriftverfahren und ermächtige Sie hiermit zum Einzug. Ich zahle mit Kreditkarte American Express Visa Eurocard /Mastercard Versand 4,90 € Bearbeitungsgebühr 2,00 € /Ticket Schriftliche Bestellungen werden nach dem Schalterverkauf bearbeitet

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Falls Sitzplätze nebeneinander nicht mehr verfügbar sind, akzeptiere ich auch Einzelplätze. Falls Sitzplätze nebeneinander nicht mehr verfügbar sind, akzeptiere ich auch Plätze der nächst höheren Kategorie. Falls Sitzplätze nebeneinander nicht mehr verfügbar sind, akzeptiere ich auch Plätze der nächst niedrigeren Kategorie. Falls alle Sitzplätze ausverkauft sind, akzeptiere ich auch Stehplätze, Hörer- und Partiturplätze.


SPIELPLAN — SEPTEMBER BIS NOVEMBER

25 Mi L’Elisir d’amore DONIZETTI 26 Do Don Giovanni MOZART 27 Fr Le nozze di Figaro MOZART 28 Sa L’Elisir d’amore DONIZETTI 29 So Don Giovanni MOZART

BALLETT 21 Sa Romeo und Julia CRANKO / PROKOFJEW 28 Sa Ballett extra: Shakespeare im Ballett Probenhaus, Platzl 7 30 Mo Romeo und Julia CRANKO / PROKOFJEW

KONZERT 23 Mo 1. Akademiekonzert 24 Di

1. Akademiekonzert

Oktober OPER 01 Di

Le nozze di Figaro MOZART

03 Do Wozzeck BERG 06 So Wozzeck BERG 09 Mi Wozzeck BERG

OPER

29 Di

01 Fr Rusalka DVOŘÁK

Rusalka DVOŘÁK

31 Do Così fan tutte MOZART

BALLETT 05 Sa Romeo und Julia CRANKO / PROKOFJEW

03 So Così fan tutte MOZART

Falls nicht anders angegeben, finden die Veranstaltungen im Nationaltheater und als Abendveranstaltung statt.

04 Mo Rusalka DVOŘÁK

07 Mo Romeo und Julia CRANKO / PROKOFJEW

08 Fr Rusalka DVOŘÁK

12 Sa Spielballett: Helden und Heldinnen der Bühne und des Alltags

12 Di

13 So Ein Sommernachtstraum NEUMEIER / MENDELSSOHN BARTHOLDY / LIGETI

16 Sa Sitzkissenkonzert: Hänsel und Gretel

14 Mo Ein Sommernachtstraum NEUMEIER / MENDELSSOHN BARTHOLDY / LIGETI

16 Sa Il trovatore VERDI

Weitere Informationen und Karten erhalten Sie in unserer Vorverkaufsstelle:

17 Do Ein Sommernachtstraum NEUMEIER / MENDELSSOHN BARTHOLDY / LIGETI

17 So Die Zauberflöte MOZART

SZ-ServiceZentrum

19 Di

09 Sa Il trovatore VERDI Il trovatore VERDI

14 Do Die Zauberflöte MOZART

Die Zauberflöte MOZART

17 Do Ballett-Werkstatt 2013/14 Ballett-Probenhaus Platzl 7

20 Mi Il trovatore VERDI

19 Sa Ein Sommernachtstraum NEUMEIER / MENDELSSOHN BARTHOLDY / LIGETI

02 Sa Goldberg-Variationen / Gods and Dogs ROBBINS / KYLIÁN

19 Sa Spielballett: Helden und Heldinnen der Bühne und des Alltags 23 Mi Ein Sommernachtstraum NEUMEIER / MENDELSSOHN BARTHOLDY/LIGETI 23 Mi Ballett-Werkstatt 2013/14 Ballett-Probenhaus Platzl 7

BALLETT

07 Do Goldberg-Variationen / Gods and Dogs ROBBINS / KYLIÁN 10 So Romeo und Julia CRANKO/ PROKOFJEW

26 Sa Ein Sommernachtstraum NEUMEIER / MENDELSSOHN BARTHOLDY/LIGETI

15 Di

KONZERT

KONZERT

13 So 1. Kammerkonzert Allerheiligen Hofkirche

08 Fr 1. Vortrag/Kammerkonzert Max-Planck-Haus

15 Di

10 So 2. Vortrag/Kammerkonzert Allerheiligen Hofkirche

Rigoletto VERDI

19 Sa Sitzkissenkonzert: Oskar und der sehr hungrige Drache 20 So L’entfant et les sortilèges / Der Zwerg RAVEL /ZEMLINSKY 25 Fr L’entfant et les sortilèges / Der Zwerg RAVEL /ZEMLINSKY

17 So FESTAKT: 50 Jahre Wiedereröffnung Nationaltheater 25 Mo Lange Nacht der Geschichte

12 Sa Rigoletto VERDI 18 Fr Rigoletto VERDI

EXTRA

03 So Premierenmatinee: Die Frau ohne Schatten

16 Sa Ballett extra: Proben zu La Bayadère Probenhaus, Platzl 7

11 Fr Le nozze di Figaro MOZART

16 Sa 5. Vortrag/Kammerkonzert Akademie der Schönen Künste

1. Kammerkonzert Allerheiligen Hofkirche

21 Mo 2. Akademiekonzert 22 Di

2. Akademiekonzert

11 Mo 3. Vortrag/Kammerkonzert Alte Pinakothek, Rubenssaal

Ihr Individualität. Ihre Lösung. Lassen Sie sich in unserer aktuellen Ausstellung inspirieren.

Fragen Sie nach detaillierten Unterlagen oder besuchen Sie unsere Showrooms. by USM München, Wittelsbacherplatz 1, 80333 München, Tel. +49 89 22 84 702 0 Deutschland: USM U. Schärer Söhne GmbH, D-77815 Bühl, Tel. +49 72 23 80 94 0, info@de.usm.com Showrooms: Berlin, Bern, Düsseldorf, Hamburg, München, New York, Paris, Stuttgart, Tokio www.usm.com

Alle Preise inkl. System- und VVK-Gebühren zzgl. Bearbeitungsund Versandgebühren bei Faxbestellungen.

Fürstenfelder Straße 7 80331 München

Öffnungszeiten: Montag bis Donerstag 9:30 bis 18:00 Uhr Freitag und Samstag 9:30 bis 16:00 Uhr Kaufi nger straß e tr. rS lde fe en en rst ab Fü gr er rb Fä

04 Fr Le nozze di Figaro MOZART

November

28 Mo Così fan tutte MOZART

09 Mi Verdi Geburtstag

Marienplatz

er ling nd Se

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22 So Don Giovanni MOZART

27 So L’entfant et les sortilèges / Der Zwerg RAVEL /ZEMLINSKY

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20 Fr L’Elisir d’amore DONIZETTI

26 Sa Sehend hören Museum Brandhorst

14 Do 4. Vortrag/Kammerkonzert Hubert-Burda-Saal, Jüdisches Kulturzentrum

Di en

Bühnen-Dinner

23 Mi Konzert des Opernstudios Cuvilliés-Theater

EXTRA

Weins tr.

17 Di

26 Sa Sitzkissenkonzert: Oskar und der sehr hungrige Drache

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OPER

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September


SAALPLÄNE / OPERNRÄTSEL

NATIONALTHEATER Partiturplätze

Partiturplätze

Hörerplätze

Hörerplätze

Galerie

Galerie

3. Rang

3. Rang

Mittelloge

2. Rang

2. Rang

ProszeniumsLoge

1. Rang

1. Rang

Balkon

Balkon

Parkett rechts

Parkett links

Orchestersitze

Kategorie I

Kategorie II

Kategorie I

Kategorie II

Preisgruppe A

35,90 €

32,54 €

28,06 €

22,46 €

Preisgruppe G

80,70 €

72,86 €

61,66 €

47,10 €

Preisgruppe B

40,38 €

35,90 €

30,30 €

24,70 €

Preisgruppe H

100,86 €

88,54 €

72,86 €

58,30 €

Preisgruppe C

43,74 €

39,26 €

33,66 €

28,06 €

Preisgruppe I

114,30 €

100,86 €

84,06 €

65,02 €

Preisgruppe D

52,70 €

47,10 €

39,26 €

32,54 €

Preisgruppe K

150,14 €

131,10 €

108,70 €

85,18 €

Preisgruppe E

61,66 €

53,82 €

47,10 €

35,90 €

Preisgruppe L

184,86 €

161,34 €

133,34 €

104,22 €

69,50 €

61,66 €

52,70 €

41,50 €

Preisgruppe M

218,46 €

190,46 €

161,34 €

133,34 €

Preisgruppe F

Kategorie III Kategorie IV

Kategorie III Kategorie IV

Alle Preise inkl. System- und VVK-Gebühren zzgl. Bearbeitungs- und Versandgebühren bei Faxbestellungen.

ALLERHEILIGEN HOFKIRCHE Empore links unnummeriert

Empore rechts unnummeriert

Parkett

Eingang für Rollstuhlfahrer Empore Mitte

Eingang

Kategorie I

Kategorie II

Preisgruppe AR

24,70 €

21,34 €

Kategorie III Kategorie IV 19,10 €

16,86 €

Preisgruppe AS

29,18 €

25,82 €

23,58 €

20,22 €

Preisgruppe AT

38,14 €

32,54 €

25,82 €

23,58 €

Preisgruppe AU

44,86 €

38,14 €

32,54 €

29,18 €

Preisgruppe AW

86,30 €

75,10 €

66,14 €

54,94 €

Alle Preise inkl. System- und VVK-Gebühren zzgl. Bearbeitungs- und Versandgebühren bei Faxbestellungen.

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n°19


CUVILLIÉS-THEATER 3. Rang

3. Rang

2. Rang

2. Rang Mittelloge

1. Rang

1. Rang

ParterreLogen

ParterreLogen

Orchestersitze

Parkett rechts

Parkett links

Kategorie I

Kategorie II

Kategorie III

Kategorie IV

Preisgruppe CB

29,18 €

24,70 €

20,22 €

13,50 €

Preisgruppe CD

40,38 €

35,90 €

29,18 €

22,46 €

Preisgruppe CE

51,58 €

47,10 €

38,14 €

26,94 €

Preisgruppe CF

75,10 €

63,90 €

52,70 €

31,42 €

Preisgruppe CS2

220,70 €

187,10 €

112,06 €

60,54 €

Alle Preise inkl. System- und VVK-Gebühren zzgl. Bearbeitungs- und Versandgebühren bei Faxbestellungen.

Nymphenburger 124

DAS OPERN-RÄTSEL

PREISFRAGE:

Neuhausen: Erstklassig und prominent wohnen in zentraler Lage

Mit welcher Oper eröffnet der neue Generalmusikdirektor Kirill Petrenko die Spielzeit 2013/14? Beantworten Sie die Frage und gewinnen Sie zwei Übernachtungen auf Schloss Elmau Luxury Spa & Cultural Hideaway in einer Junior Suite mit allerhöchstem Wohnkomfort für zwei Personen inklusive Frühstück und Abendessen, Nutzung der Spas und Oriental Hamam sowie Eintritt zu allen kulturellen Veranstaltungen mit einigen der besten Künstler und Autoren unserer Zeit. In Saison C und D nach Absprache mit dem Hotel. Schicken Sie Ihre Lösung unter Angabe einer Rückrufnummer per E-Mail an: opernraetsel@sz-tickets.de oder per Post an: Süddeutsche Zeitung Tickets, Stichwort: OPERNRÄTSEL, Hultschiner Straße 8, 81677 München Einsendeschluss: 17.10.2013. Der Gewinn wird unter allen richtigen Einsendungen verlost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Anschrift: Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner Str. 8, 81677 München; Sitz der Gesellschaft: München; Registergericht: Amtsgericht München, HRB 73315; Geschäftsführer: Dr. Detlef Haaks, Dr. Karl Ulrich.

Wir gratulieren dem Gewinner unseres letzten Opernrätsels: E. Mathiak. (Lösung: Agnès)

Besuchen Sie uns im Info-Pavillon in der Nymphenburger Straße 124, 80636 München, täglich, auch am Wochenende, von 15 – 18 Uhr

Wenn der historische Charme der Gründerzeit auf stilvollen Zeitgeist trifft, entstehen außergewöhnliche Wohnkonzepte, die rundum überzeugen. Lassen Sie sich inspirieren: ❚ Exklusive 2- bis 4-Zimmer-Eigentumswohnungen mit ca. 48 m2 bis 146 m2 Wohnfläche ❚ Hochwertige Ausstattungsdetails: edles Parkett, Fußbodenheizung, bodengleiche Duschen, Einbauküchen mit Markengeräten ❚ Große Terrassen, Balkone oder Dachterrassen zum Genießen ❚ Repräsentative Lage zwischen der zentralen Maxvorstadt und dem Stadtteil Neuhausen ❚ Zahlreiche Cafés, Restaurants, Bars sowie abwechslungsreiche Freizeitangebote in Ihrer Nähe ❚ Beste Verkehrsanbindung und vielfältige Einkaufsmöglichkeiten ❚ Nachhaltige und umweltschonende Bauweise ❚ Provisionsfreier Verkauf ❚ Bezug Sommer 2014

Telefon

089 9238-604 www.hausbau.de


LETZTE SEITE

Opernlexikon

SINFONISCHE DICHTUNG ls sinfonische Dichtung oder Tondichtung bezeichnet man ein sinfonisches Instrumentalstück, dem ein außermusikalischer Inhalt oder ein Programm zugrunde liegt. In Antonio Vivaldis Vier Jahreszeiten ist dies beispielsweise der Fall. Im 19. Jahrhundert, als die Gattung besonders populär wurde, spaltete die Frage, ob Musik, Bilder und Vorgänge aus der Realität nachbilden kann und soll oder nicht, die Komponisten in zwei Lager. Einige sahen gerade in der Gegenstandslosigkeit von Musik ihr Alleinstellungsmerkmal unter den Künsten. Die Anhänger der sogenannten „Neudeutschen Schule“ traten jedoch für die sinfonische Dichtung ein, da die Musik an sich ihrer Überzeugung nach immer mit einem außermusikalischen Gehalt verbunden war. Der Streit der beiden Parteien legte sich. Um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert machte sich ein Münchner Komponist um die sinfonische Dichtung besonders verdient: Richard Strauss’ Tondichtungen sind heute aus dem Konzertbetrieb nicht mehr wegzudenken. Auffällig ist ihre besonders plastische Tonsprache, die auch vor dem Geräuschhaften nicht zurückschreckt. Man denke dabei nur an Till Eulenspiegels lustige Streiche, wenn am Ende das fallende Beil des Henkers zu hören ist.

A

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n°19


MUSIK HAT EIN ZUHAUSE. ERLEBEN SIE UNSERE EINZIGARTIGE MUSIKWELT IM KAUFHAUS DER SINNE AM MÜNCHNER MARIENPLATZ. MIT NOCH MEHR AUSWAHL, NOCH MEHR KOMPETENZ UND IMMER EINEM OFFENEN OHR FÜR SIE.

Anna Netrebko Verdi

Jonas Kaufmann The Verdi Album

Für alle, die süchtig geworden sind, nach dem samtigen Klang von Anna Netrebkos dunkler Sopranstimme. Kein Ton ist ihr zu hoch, keine Phrase zu lang – ihr neues Verdi-Repertoire deutet auch einen stimmlichen Reifungsprozess an: aus dem Mädchen ist eine Frau geworden.

Jonas Kaufmann debütiert bei der SONY, seinem neuen Label, mit Verdi-Arien. Das eminente Stilgefühl, das der gefeierte Tenor besitzt, ermöglicht es ihm, mühelos vom deutschen Fach ins französische oder auch italienische zu wechseln. Immer klingt es idiomatisch überzeugend.

Sony Classical 88765492002

DG 4791736

CD € 17,90

Deluxe Version € 21,90 DG 4791052

CD € 15,90 AP*

Sony Classical 88883733122

Plácido Domingo Verdi Bariton-Arien

Sol Gabetta Il Progetto Vivaldi III

Er hätte wohl als Bariton dasselbe einsame sängerische Niveau erreicht, das ihm als Tenor zu Eigen war. Nur wenige Sänger der vergangenen hundert Jahre waren so vielseitig wie er. Ein erstaunliches Album: hochmusikalisch wie immer, technisch versiert, ökonomisch im Einsatz und sehr ausdrucksstark.

Sol Gabetta setzt ihrer beliebten Vivaldi & Zeitgenossen-Sammlung noch eins drauf. Perlen der barocken Cello-Literatur Italiens kommen hier zum Klingen, die von der Cellistin dem Nebel des Vergessens abgetrotzt wurden und hier in neuem Licht erstrahlen.

CD € 15,90

CD € 17,90

Olga Peretyatko Arabesque

Philippe Jaroussky Farinelli Porpora Arias

Olga Peretyatko, vielversprechender RusslandImport auf den Spuren Anna Netrebkos, stellt auf ihrer zweiten CD einen bunten Strauß Lieder und Arien von Bellini, Mozart und Rossini vor. Alabieffs selten gehörte Nachtigall, ein Paradestück für „geläufige Gurgeln” darf dabei nicht fehlen.

Der derzeitige „primo uomo” unter den Countertenören hat sich für sein neues Album beim Label Erato eine Auswahl von Arien vorgenommen, die einst der Händel-Konkurrent Nicola Porpora seinem Schüler, dem damaligen Superstar der Barockoper Farinelli in die Kehle schrieb. Das verspricht exquisiten Hörgenuss.

Erato 50999 9341302 2

Sony Classical 88883738592

Deluxe Version € 19,90

CD € 17,90

DG 7906414

3 CD € 32,00

DDG 47910411

Sony Classical 88883765822

W. A. Mozart Così fan tutte Nézet-Séguin / Baden Baden

Igor Levit Ludwig van Beethoven The Late Piano Sonatas

Miah Persson, eine der besten Fiordiligis unserer Tage, ist der funkelnde Edelstein in dieser erlesen besetzten Così-Einspielung. Eine konzertante Aufführung beim Festival in Baden Baden, wo nacheinander alle da-Ponte-Opern Mozarts unter Nézet-Séguin vorgestellt werden, liegt dieser Aufnahme zugrunde.

Mit Mitte zwanzig verfügt er bereits über eine geradezu abgeklärte künstlerische und technische Reife, die ihn für eine Weltkarriere prädestiniert. Igor Levit bringt alle, die etwas vom Klavierspielen verstehen zum Staunen. Etwas Vergleichbares gab es lange nicht.

Sony Classical 88883703872

CD € 17,90

Richard Strauss Also sprach Zarathustra G. Dudamel / Berliner Philharmoniker

Giuseppe Verdi Messa da Requiem Barenboim / Orch. + Chor Scala Milano

Wenn Gustavo Dudamel zum Taktstock greift, um Richard Strauss‘ archaisches Werk zum Klingen zu bringen und ihm dabei auch noch die Berliner Philharmoniker als Orchester folgen, können höchste Erwartungen sogar noch übertroffen werden.

Bei einer solchen Traumbesetzung würde wohl auch der Komponist ins Schwärmen geraten: Anja Harteros, Elina Garanca, Jonas Kaufmann und René Pape, sowie Chor und Orchester der Mailänder Scala gestalten unter Daniel Barenboims Dirigat eine ergreifende Aufführung von Verdis Totenmesse.

CD € 17,90

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2 CD € 19,90

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Bestell-Service für CDs/DVDs: musik@ludwigbeck.de s LUDWIG BECK, Marienplatz 11, 80331 München s 0REISE GàLTIG BIS 31.10.2013. Sie möchten immer über die Neuheiten und Empfehlungen aus unserer Musikabteilung auf dem Laufenden bleiben? Dann besuchen Sie unsere Website und registrieren Sie sich für unseren monatlichen Email-Newsletter unter: www.ludwigbeck.de/kaufhaus/musik


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S T E U E R B E R AT E R Schackstraße 2 ( Am Siegestor ) 80539 München www.psp.eu


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