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Deutsche Elektroindustrie: Erholung trägt die Branche aktuell sogar über das 2018er Niveau

Deutsche Elektroindustrie: Erholung trägt die Branche aktuell sogar über das 2018er Niveau

Nachdem die deutsche Elektroindustrie mit einem 2020er Produktionsrückgang von 6,1 Prozent vergleichsweise glimpflich durch das vergangene (Pandemie-)Jahr gekommen ist, liegt der Zuwachs der preisbereinigten Produktion für die ersten neun Monate 2021 bei 11,8 Prozent. Damit hat die Erholung die Produktion nicht nur auf ein Niveau gehoben, das die Verluste aus dem Vorjahr, sondern auch die aus 2019 mehr als aufgeholt hat. Die Entwicklung der nominalen Umsätze ist ähnlich verlaufen. Nach dem Rückgang um 6,2 Prozent auf 181,9 Milliarden Euro im letzten Jahr steht im bisherigen Jahresverlauf (Januar - September) 2021 ein Plus von 11,3 Prozent zu Buche. Auch hier gilt, dass das Umsatzniveau über 2018 liegt und damit einen neuen Höchstwert darstellt. Sowohl die Produktions- als auch die Umsatzentwicklung hinken jedoch den Auftragseingängen hinterher. Diese rangierten in den ersten neun Monaten 2021 26,3 Prozent über Vorjahr. Entsprechend hoch fällt dann auch die Auftragsreichweite aus. Sie markierte im Oktober ein Allzeithoch bei 5,4 (Produktions-)Monaten.

Dass Produktion und Umsatz hinter den Auftragseingängen zurückbleiben, dürfte vor allem auch mit einem Mangel an Vorprodukten zusammenhängen. So berichten aktuell fast 85 Prozent der Betriebe aus der Elektroindustrie von Produktionsbehinderungen durch Materialknappheit – der höchste Wert seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1991.

Die Zahl der Beschäftigten in der deutschen Elektroindustrie belief sich zuletzt auf 871 Tausend Mitarbeiter, womit sie nur minimal unter dem Vorjahreswert lag. Auch das Instrument der Kurzarbeit wird seitens der Unternehmen immer weniger eingesetzt. Während sich im Frühjahr 2020 auf dem Höchststand gut zwanzig Prozent der Branchenbeschäftigten in Kurzarbeit befanden, ist dieser Anteil inzwischen nur noch bei zwei Prozent.

Das Geschäftsklima der deutschen Elektroindustrie befindet sich weiter im expansiven Bereich, auch wenn es inzwischen zu einer gewissen Abkühlung gekommen ist. Beides gilt sowohl für die Lagebeurteilung als auch für die Erwartungen. Letztere haben sich seit Februar dieses Jahres von sehr hohem Niveau fast stetig eingetrübt. Erstere wurde in den letzten drei Monaten jeweils negativer bewertet als im Vormonat, sodass auch das Geschäftsklima insgesamt nun drei Mal in Folge nachgegeben hat.

Gemäß der aktuellen Prognose rechnet der ZVEI – Verband der Elektro- und Digitalindustrie für 2021 mit einem Anstieg der preisbereinigten Produktion der deutschen Elektroindustrie um acht Prozent. Mit Blick auf die höheren Vergleichswerte im Schlussquartal 2020 dürfte sich die tatsächliche Entwicklung dieser Vorhersage in den ausstehenden drei Monaten von oben annähern.

Elektroexporte: Erholung auf breiter Front

Die Ausfuhren der deutschen Elektroindustrie haben sich – nach dem Rückgang um 5,7 Prozent auf 202,7 Milliarden Euro im Jahr 2020 – im bisherigen Jahresverlauf (Januar - August) 2021 mit einem Anstieg um 12,3 Prozent zum Vorjahr deutlich erhöht. Die Erholung hat dabei regional auf breiter Front stattgefunden. So wurden unter den zehn größten Abnehmerländern heimischer Elektroexporte die Ausfuhren nach China (Platz 1) in den ersten acht Monaten dieses Jahres zum Vorjahreszeitraum um 10,6 Prozent gesteigert. Die Elektroexporte in die USA (Platz 2), die sich zu Jahresbeginn noch etwas schleppender entwickelt hatten, kommen auf ein Plus von 9,6 Prozent. Zweistellige Zuwachsraten wurden im Gesamtzeitraum von Januar bis August 2021 verbucht für die Branchenausfuhren nach Frankreich (Platz 3, plus 18,4 Prozent) und in die Niederlande (Platz 5, plus 18,5 Prozent). Beide waren im vergangenen Jahr aber auch spürbar eingebrochen. Die Elektroexporten nach Polen konnten 2021

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