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Gießerei-Industrie: Erholung mit großen Herausforderungen

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Bauindustrie

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bisher weiter erhöht werden (Platz 4, plus zwölf Prozent). Polen war dabei neben China das einzige Land innerhalb der Top-10, in das die Ausfuhren auch 2020 trotz Corona-Pandemie signifikant gesteigert werden konnten.

Die Aussichten auf das zukünftige Exportgeschäft bewerten die Unternehmen der deutschen Elektroindustrie weiterhin zuversichtlich. So befand sich der Saldo der Exporterwartungen mit plus 18 Prozentpunkten im Oktober 2021 weiter im positiven Terrain, wenngleich auch hier der Optimismus in den letzten Monaten etwas nachgelassen hat.

Kontakt: Matthias Düllmann; Tel.: +49 69 6302 329; E-Mail: matthias.duellmann@zvei.org

Gießerei-Industrie: Erholung mit großen Herausforderungen

Bei den deutschen Gießereien ist die Stimmungslage im Herbst 2021 durchwachsen. Der Saldo der Gut- und Schlechtbewertungen des Ifo-Institutes liegt im Oktober bei hohen plus 30,8 Punkten. Zwar wurde das vergangene halbe Jahr insgesamt tendenziell positiv bewertet, vielschichtige Herausforderungen setzen einzelne Sparten jedoch teils erheblich unter Druck. Während sich die Auftragslage nach der langen Talfahrt im Vorjahr insbesondere durch eine hohe Nachfrage aus dem Maschinenbau über den Sommer hinweg auf einem sehr hohen Niveau bewegte, wirken sich die Probleme bei der Halbleiterversorgung in der Automobilindustrie stark auf die zuliefernden Gießereien aus. Stornierungen und verschobene Abrufe bei gleichzeitiger Erwartung jeder Zeit liefern zu können, machen eine seriöse Produktionsplanung nahezu unmöglich und treiben zusätzliche Kosten für Lagerhaltung in die Höhe. Auf der anderen Seite bringen die explodierenden Rohstoffkosten und die enorme Dynamik bei den Energiepreisen die Branche insgesamt in eine Gefahrenlage. 40 Prozent der Gießereien gaben im Oktober an, dass Materialengpässe die Produktion behindern. Arbeitskräftemangel schränkt bei der teils guten Auftragslage derweil jedes zweite Unternehmen bei der Produktion ein.

Die Gussproduktion in den ersten drei Quartalen stieg um 19,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Während die Eisen- und Stahlgießereien ein Plus von 20,6 Prozent melden, liegen NichtEisen-Metallgießereien bei einem Plus von 14,9 Prozent. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Jahres 2019 fällt die Produktion für beide Werkstoffgruppen kumuliert noch rund 20 Prozent geringer aus. Nachdem der Umsatz im Vorjahr um rund 18 Prozent einbrach, ist für das Gesamtjahr 2021 aktuell noch ein Zuwachs von 15 Prozent zu erwarten. Hohe Rohstoff- und Energiekosten drücken gleichwohl das Ergebnis der Unternehmen entscheidend. In den knapp 600 Unternehmen (BDG Erhebung) sind aktuell rund 69.000 Personen beschäftigt. Die Halbleiterkrise in der Automobilindustrie dauert bereits seit Monaten und wird die Branche auch in den kommenden Monaten noch maßgeblich beeinträchtigen. Die damit verbundenen Probleme bei den zuliefernden Gießereien haben sich in den vergangenen Wochen nochmal deutlich intensiviert.

Decoupling und internationale Lieferketten

Der Umsatz der deutschen Gießereien beziffert sich für die Monate Januar bis August 2021 auf rund 7,6 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ergibt sich damit ein Minus von 20,6 Prozent. Die Exportquote ist mit rund 33 Prozent stabil geblieben. Der Umsatz im Euro-Ausland ist derweil mit knapp 15,9 Prozent schwächer gewachsen als der Umsatz im übrigen Ausland, welcher um 24,7 Prozent zulegen konnte, wobei der Einbruch im Vorjahr im übrigen Ausland nur geringfügig größer war

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