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Nichteisen-Metallindustrie

Der Sommer war insbesondere durch einen starken Urlaubsverkehr nach Süd- und Südosteuropa geprägt teilweise wurde bereits die Nachfrage auf Vorkrisenniveau erreichte. Der Interkontinentalverkehr litt weiterhin unter den starken Reisebeschränkungen und der innerdeutsche Verkehr kehrt auch nur verhalten zurück. Einige Fluggesellschaften berichten über eine Rückkehr der Geschäftsreisenden, aber es fehlen viele relevante Anlässe für berufliche Reisen, wie zum Beispiel Messen und Kongresse. Auch ist der wichtige Geschäftsreiseverkehr nach Asien, insbesondere nach China und Indien, aufgrund der Reisebeschränkungen noch sehr stark begrenzt. Die Preise haben für den deutschen Kunden (Warenkorb des statistischen Bundesamtes) gegenüber 2019 angezogen. Dies betrifft v.a. den Europa- und den innerdeutschen Verkehr.

Im Ausblick auf die Entwicklung in den nächsten drei Monaten zeigt sich, dass das Angebot an Sitzen zu ca. 66 Prozent zurückkehrt. Es setzt sich der Trend fort, dass sich der innerdeutsche Verkehr unterdurchschnittlich entwickelt, während der Europaverkehr wieder bei 70 Prozent liegen wird. Die Öffnung des Verkehrs mit den USA auch für Europäer wird die Dynamik im Winterflugplan stark mitbestimmen. Dies umfasst sowohl die Langstrecken wie auch die Zubringerstrecken zu den Drehkreuzen. Vollkommen gegensätzlich entwickelt sich die Luftfracht: Ein stabiles globales, aber auch nationales Wachstum hält seit mehreren Monaten an. Global stieg der Luftfrachtverkehr für den Zeitraum Januar bis September um acht Prozent. Die Luftfracht von und nach Deutschland stiegt um elf Prozent an. Die Gründe sind vielfältig: Nachholeffekte, die Dynamik der globalen Wirtschaft und des Handels aber auch Störungen im Seeverkehr sind hier zu nennen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Krise ist nicht vorbei. Die stark verschuldeten Unternehmen müssen mit einer sehr volatilen Verkehrs- und Umsatzsituation umgehen. Neben den finanziellen Problemen zeigt sich das Phänomen, dass die Nachfrage noch sehr spitzenlastig (einzelne Tage / Ferienbeginn) zurückkehrt. Das Handling dieser einzelnen Verkehrsspitzen mit einem krisenbedingt reduzierten Personalstand, das sich an der durchschnittlichen Verkehrsentwicklung orientieren muss, stellt die Unternehmen vor große Herausforderungen. In diesem Zusammenhang ist es insbesondere wichtig, dass die geltende Kurzarbeiterregelung verlängert wird. Nur so können die Flughäfen und Fluggesellschaften einen störungsfreien Betrieb für eine wachsende Nachfrage sicherstellen. Eine besonders problematische Herausforderung ergibt sich dadurch, dass die massiv preiserhöhenden „Fit for 55“-Vorschläge ohne einen Carbon Leakage Schutz für die europäischen Luftverkehrsdrehkreuze und Fluggesellschaften eingebracht wurden. Ohne einen solchen Schutz droht nicht nur erheblicher Carbon Leakage sondern auch eine massive Wettbewerbsbenachteiligung der europäischen Luftverkehrsunternehmen.

Kontakt: Norbert Lübben; Tel.: +49 30 5200 771 30; E-Mail: Norbert.Luebben@bdl.aero

Nichteisen-Metallindustrie

Die deutsche Nichteisen(NE)-Metallindustrie blickt trotz voller Auftragsbücher etwas weniger optimistisch ins erste Halbjahr 2022. Maßgeblich hierfür sind zunehmende Materialknappheit und Fachkräftemangel. Bis auf wenige Teilmärkte ist die Auftragslage sehr erfreulich. Von Januar bis September 2021 erzielte die Branche mit 105.000 Beschäftigten in 620 Unternehmen eine Produktion von 5,4 Millionen Tonnen (plus neun Prozent gegenüber dem jeweiligen Vorjahreszeitraum) und einen

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