Zehn Punkte für faire und nachhaltige Zuliefererbeziehungen

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Zehn Punkte für faire und nachhaltige Zuliefererbeziehungen Partnerschaft auf Augenhöhe für internationale Wettbewerbsfähigkeit

1. Internationale Wettbewerbsfähigkeit stärken

Die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie beruht im Kern auf der Fähigkeit, im Verbund von großen, mittleren und kleineren Unternehmen auf Märkten weltweit komplette Systemlösungen, vielseitige Produkte und passende Dienstleistungen erfolgreich anzubieten. Das Einbinden wettbewerbsfähiger Zulieferer ermöglicht in hohem Maße die Flexibilität aller Anbieter auf Märkten.

2. Wettbewerbsvorteile durch Zuliefernetzwerke begründen

Differenzierte Branchen- und Unternehmensstrukturen sind ein Garant für die dynamischen Wettbewerbsvorteile der deutschen Industrie. Unternehmerische Ökosysteme, Cluster und Netzwerkstrukturen, die steter Überprüfung und dynamischer Veränderung standhalten, haben eine besondere Bedeutung, um Kompetenzbündel und Synergien – und damit Wettbewerbsvorsprünge – entwickeln zu können.

3. Geistiges Eigentum schützen

Begünstigt werden Kompetenzbündel und Synergien – und damit Wettbewerbsvorteile – durch große Innovationskraft, durch gut ausgebildete Mitarbeiter mit hoher Kreativität, durch das Know-how zur Beherrschung hochkomplexer Systeme und durch die Fähigkeit, Kundenbedürfnisse zu erkennen und schnell wie kundenorientiert auf deren Änderungen zu reagieren. Dabei gilt es insbesondere, den Schutz geistigen Eigentumsfür alleBeteiligten zujedem Zeitpunkt undauf allen Stufender Wertschöpfungsprozesse konsequent zu respektieren und verlässlich zu erhalten

Fabian Wehnert | Mittelstand und Familienunternehmen | T: +49 30 2028-1470 | f.wehnert@bdi.eu | www.bdi.eu
31. März 2023
POSITION | MITTELSTANDSPOLITIK | WERTSCHÖPFUNG

4. Innovation durch Planungssicherheit stärken

Stete Innovation, höchste Produktqualität und nachhaltige Liefertreue sind zentrale Attribute des industriellen Mittelstandes sowie notwendige Voraussetzungen für die Belastbarkeit der inter- und intraindustriellen Zulieferbeziehungen. Zu diesen Voraussetzungen zählt auch Partnerschaft auf Augenhöhe sowie die Fähigkeit zu kontinuierlichen Investitionen, die transparente wie auch verlässliche Kommunikation zum Markt sowie unternehmerische Planungssicherheit zu Rohstoff-, Material- und Finanzflüssen im Rahmen der vertraglichen Zulieferbeziehungen erfordert. Lieferkapazitäten auch bei kurzfristig schwankenden Abrufen vorzuhalten,erhöhtden Aufwand für Lagerhaltung und Logistik, den es in der Lieferbeziehung ebenfalls angemessen zu berücksichtigen gilt.

5. Fairen Wettbewerb ermöglichen

Offener und fairer Wettbewerb auf allen Stufen der Wertschöpfung bei niedrigen Markteintritts- und Austrittsschranken und unter Beachtung der gesetzlichen Regeln (Compliance) ist eine zwingende Voraussetzung für das effiziente Zusammenspiel entlang der industriellen Wertschöpfungsstrukturen. Durch gegenseitige Verantwortlichkeit in den Zulieferbeziehungen lässt sich eine ausgewogene Balance im individuell zu betrachtenden Spannungsfeld von Verbundvorteilen und Marktmacht erhalten. Gemeinsamer Erfolg und gemeinsame Verantwortung gelingen, wenn Verantwortlichkeiten verlässlich geklärt und wenn Risiken und Chancen zwischen Partnern angemessen ver- und geteilt werden.

6. Globale Herausforderungen partnerschaftlich meistern

Der Druck der Weltmärkte wird weiter zunehmen und die Zulieferbeziehungen kontinuierlich verändern. Auch (geo-)politische Spannungen und Unsicherheiten durch kaum vorhersehbare disruptive Ereignisse fordern unternehmerisch heraus. Strukturelle Veränderungen, die sich auch auf Standortentscheidungen auswirken, lassen sich nicht aufhalten. Sie müssen partnerschaftlich durch wettbewerbsfähige Prozesse zum Nutzen und Vorteil aller Seiten gestaltet werden.

7. Verantwortungsvolles Handeln unterfüttern

Integrität, Haltung und gegenseitiges Verantwortungsbewusstsein in den Zulieferbeziehungen – auch bei Leistungen und Gegenleistungen – sowie die Beachtung von Recht und Gesetz (Compliance) sind gleichermaßen Voraussetzungen für unternehmerischen Erfolg auf globalen Märkten. Sie sind keine Gegensätze zu wettbewerblichenVerhaltensweisen,sondernunterstützenfairenWettbewerbund wirtschaftliche Resilienz nachhaltig.

8. Ehrbaren Kaufmann als Maßstab anlegen

Fairness im Umgang miteinander, die Einhaltung von Verträgen und der Respekt vor schutzwürdigen Belangen des Vertragspartners sind in deutschen Großunternehmen, wie im deutschen Mittelstand, fester Bestandteil der Unternehmensführung und Unternehmenskultur (Leitbild des „Ehrbaren Kaufmanns“). Es gehört zum Selbstverständnis der deutschen Industrie, diese Aspekte auch auf den internationalen Märkten in der täglichen Praxis zu beachten.

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9. Digitalisierung und Nachhaltigkeit gestalten

Immer mehr Anforderungen aus Nachhaltigkeit („ESG“) und Digitalisierung werden industrielle – und auch andere – Wertschöpfungsstrukturen zunehmend zu gleichberechtigten Netzwerken wandeln. Sie werden neue Formen der Zulieferbeziehungen schaffen. Unternehmen müssen individuell Chancen und Herausforderungen identifizieren und notwendige Schlüsse ziehen. Lösungen zu gegenseitigem Nutzen können nur gemeinsam von Großunternehmen und industriellem Mittelstand erkannt und entwickelt werden. Allen Unternehmen hilft es, Vorgaben auf das Nötige zu beschränken, auf bürokratiearme Umsetzung zu achten und effiziente Zusammenarbeit zu suchen.

10. Wertschöpfungsnetzwerke als Standortvorteil erkennen

Es liegt im Interesse von deutschen Unternehmen aller Größenordnungen, Branchen und Regionen, das einmalige Zusammenwirken der industriellen Wertschöpfungsstrukturen als internationalen Wettbewerbsvorteil zu verstehen und dieses Verständnis in die jeweils eigene, langfristige Unternehmensstrategien zu integrieren.

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Impressum

Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI)

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Lobbyregisternummer: R000534

Redaktion

Herr Fabian Wehnert

Abteilungsleiter Mittelstand und Familienunternehmen

T: +49 30 2028-1470

f.wehnert@bdi.eu

BDI-Dokumentennummer: D 1726

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