Zudem pessimistischer Blick auf die Entwicklungsperspektive
▪ Deutschland wird als Wirtschaftsstandort von den großen Industrieunternehmen im Land ein schlechtes Zeugnis ausgestellt: 57 Prozent beurteilen Deutschland als Standort für Unternehmen als weniger oder gar nicht gut.
▪ Auch die Entwicklungsperspektiven werden eher pessimistisch gesehen: 60 Prozent halten die Chancen, dass Deutschland den Rückstand bei der Wettbewerbsfähigkeit in absehbarer Zeit aufholt, für weniger gut, bzw. sehen kaum oder gar keine Chancen.
▪ Aus Sicht von 43 Prozent der großen Industrieunternehmen bietet Deutschland speziell im Bereich Innovationen schlechte Rahmenbedingungen.
▪ Knapp zwei Drittel der Unternehmen haben den Eindruck, dass es ausländische Wettbewerber leichter haben, neue Ideen und Technologien umzusetzen.
▪ Als Hindernisse in Deutschland werden vor allem zu strenge gesetzliche Vorgaben und Regulierungen sowie lange Genehmigungsverfahren erlebt.
▪ In der Mehrheit der Unternehmen führen die Regulierungen zu einer verstärkten Absicherungs- und Risikovermeidungsmentalität anstelle einer kreativen Innovationsorientierung.
MEHRHEITLICH SCHLECHTE BEURTEILUNG ...
Frage: "Wie beurteilen Sie Deutschland als Wirtschaftsstandort, als Standort für Unternehmen: Ist Deutschland da ...?"
Es beurteilen Deutschland als Standort für Unternehmen als –
Unternehmen ab 250 Mitarbeiter insgesamt
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Unternehmen ab 250 Mitarbeiter
Frage: "Wenn Sie einmal Deutschland mit anderen Wirtschaftsstandorten vergleichen: Würden Sie sagen,
Deutschland bietet vergleichsweise gute Rahmenbedingungen für Innovationen, oder vergleichsweise schlechte Rahmenbedingungen, oder gibt es da keinen großen Unterschied?"
Deutschland bietet für Innovationen vergleichsweise –
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Unternehmen ab 250 Mitarbeiter
Frage: "Wenn Sie einmal an Ihre Wettbewerber im Ausland denken: Würden Sie sagen, dass diese es in der Regel leichter haben, neue Ideen und Technologien umzusetzen und in ihr Geschäftsmodell zu integrieren, oder haben es ausländische Wettbewerber in der Regel schwerer, oder gibt es da keinen großen Unterschied?"
Unternehmen ab 250 Mitarbeiter insgesamt
Ausländische Wettbewerber haben es in der Regel leichter, neue Ideen und Technologien umzusetzen
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Unternehmen ab 250 Mitarbeiter
Ausländische Wettbewerber haben es in der Regel schwerer
Weiß nicht, keine Angabe
IN DIE PRAXIS
Frage: "Wenn es darum geht, Innovationen oder neue Technologien in die Praxis umzusetzen, was sind da aus Ihrer
Sicht die größten Hindernisse: lange Genehmigungsverfahren, zu strenge gesetzliche Vorgaben und Regulierungen, der Fachkräftemangel, mangelnde bzw. ineffiziente Kooperationen zwischen Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen, oder was sonst?"
Es nehmen als größte Hindernisse wahr:
Strenge gesetzliche Vorgaben und Regulierungen
Lange Genehmigungsverfahren
Fachkräftemangel
Mangelnde bzw. ineffiziente Kooperationen
Bürokratie der Finanzierung, Fördermittel sind nur mit hohemAufwand zu erlangen
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Unternehmen ab 250 Mitarbeiter
Frage: "Neulich sagte uns ein Unternehmer: 'Die vielen Regulierungen und gesetzlichen Anforderungen im Zusammenhang mit Innovationen führen bei uns im Unternehmen dazu, dass man sich häufig viel mehr Gedanken über Absicherung und Risikovermeidung macht, als kreativ über Weiterentwicklungen und Chancen nachzudenken.‘
Beobachten Sie das in Ihrem Unternehmen auch, oder ist das bei Ihnen anders?"
Unternehmen ab 250 Mitarbeiter insgesamt
Das beobachten im eigenen Unternehmen auch
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Unternehmen ab 250 Mitarbeiter
Fragen: "Wie hat sich Ihr Budget für Forschung und Entwicklung in den letzten drei Jahren entwickelt: Ist es gestiegen, gesunken oder alles in allem gleichgeblieben? „Und um wie viel Prozent ist Ihr Forschungsbudget in etwa gestiegen/gesunken: um bis zu 5 Prozent, um bis zu 10 Prozent, um bis zu 15 Prozent, oder mehr als 15 Prozent?"
In den letzten drei Jahren ist das Budget für Forschung und Entwicklung –
und zwar um - mehr als 15 Prozent
bis 15 Prozent
bis 10 Prozent
bis 5 Prozent
und zwar um - bis 5 Prozent
bis 10 Prozent mehr als 5 Prozent insgesamt
bis 15 Prozent
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Unternehmen ab 250 Mitarbeiter
Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9259, Nov./Dez. 2024 gestiegen insgesamt gesunken, und zwar umalles in allem gleichgeblieben
Unternehmen –ab
ES WERDEN EHER STEIGENDE ALS SINKENDE BUDGETS
FÜR F&E ERWARTET
Fragen: "Was erwarten Sie, wie sich Ihr Budget für Forschung und Entwicklung in den kommenden drei Jahren entwickelt: Gehen Sie davon aus, dass das Budget Ihres Unternehmens steigen wird oder sinken wird, oder wird das Budget in etwa gleichbleiben?“ „Und um wie viel Prozent wird Ihr Forschungsbudget in etwa steigen/sinken: um bis zu 5 Prozent, um bis zu 10 Prozent, um bis zu 15 Prozent, oder mehr als 15 Prozent?"
Das Budget wird in den nächsten drei Jahren –
INS AUSLAND VERLEGT
Kostenvorteile, weniger Bürokratie und größere Innovationsoffenheit im Ausland
▪ Rund ein Drittel der sehr großen Industrieunternehmen (ab 1.000 Mitarbeiter) hat den Bereich Forschung und Entwicklung bereits ins Ausland verlegt bzw. das beschlossen, weitere 9 Prozent haben darüber schon nachgedacht.
▪ Neben Kostengründen spielen dafür vor allem eine im Ausland geringere Bürokratie und größere Innovationsoffenheit eine Rolle.
▪ Der Fachkräftemangel ist auch im Bereich F&E spürbar, derzeit aber offensichtlich nicht das zentrale Problem.
FAST DIE HÄLFTE DER SEHR GROßEN UNTERNEHMEN HAT
SEINE FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG SCHON INS AUSLAND
VERLAGERT
ODER DENKT DARÜBER NACH
Frage: "Haben Sie in Ihrem Unternehmen schon darüber nachgedacht, den Bereich Forschung und Entwicklung ins Ausland zu verlagern, oder haben Sie das bereits beschlossen bzw. umgesetzt, oder kommt das für Sie aktuell nicht infrage?"
Es haben über eine Verlagerung schon nachgedacht
Es haben eine Verlagerung ihrer F&E ins Ausland bereits beschlossen bzw. umgesetzt ab 250 Mitarbeiter insgesamt mit 250 bis 999 Mitarbeitern ab 1.000 Mitarbeiter Unternehmen –
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Unternehmen ab 250 Mitarbeiter
Frage: "Warum haben Sie den Bereich Forschung und Entwicklung ins Ausland verlagert bzw. denken darüber nach: aus Kostengründen, weil es im Ausland weniger Bürokratie gibt, weil im Ausland eine größere Innovationsoffenheit und Experimentierfreude herrscht, oder warum sonst?"
Unternehmen, die ihre F&E ins Ausland verlagert haben bzw. das beschlossen oder zumindest darüber nachgedacht haben
Eine Verlagerung wurde beschlossen bzw. erwogen –aus Kostengründen
weil es im Ausland weniger Bürokratie gibt
weil dort eine größere Innovationsoffenheit herrscht wegen des Fachkräftemangels in Deutschland aus Gründen der Markt- und Kundennähe aus anderen
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Unternehmen ab 250 Mitarbeiter, die ihre F&E ins Ausland verlagert haben bzw. das beschlossen oder zumindest darüber nachgedacht haben
Frage: "Hat Ihr Unternehmen zurzeit große Probleme, ausreichend qualifizierte Mitarbeiter für den Bereich Forschung und Entwicklung zu finden, oder haben Sie etwas Probleme oder kaum bzw. gar keine Probleme?"
Bei der Suche nach ausreichend qualifizierten Mitarbeitern für den Bereich F&E hat das Unternehmen –
Unternehmen ab 250 Mitarbeiter insgesamt große Probleme Keine Angabe etwas Probleme
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Unternehmen ab 250 Mitarbeiter
Bei digitalen Schlüsseltechnologien eigene Kompetenzen in Europa aufbauen
▪ Dass die EU bei digitalen Schlüsseltechnologien von China abhängig ist, beunruhigt gut drei Viertel der großen Industrieunternehmen in Deutschland (sehr) stark, die Abhängigkeit von den USA gut die Hälfte.
▪ Rund zwei Drittel der Unternehmen teilen den Eindruck, dass der Abstand speziell deutscher Unternehmen zu außereuropäischen Wettbewerbern in diesem Feld in den letzten fünf Jahren eher größer geworden ist.
▪ Gut zwei Drittel plädieren dafür, dass Europa bei digitalen Schlüsseltechnologien eigene Kompetenzen und Produktionskapazitäten aufbauen soll.
▪ Knapp zwei Drittel der großen und gut drei Viertel der sehr großen Industrieunternehmen in Deutschland greifen aber derzeit selbst auf digitale Schlüsseltechnologien außereuropäischerAnbieter zurück, vor allem weil europäischeAlternativen fehlen.
Fragen: "Bei digitalen Schlüsseltechnologien wie Cloud-Systemen oder Künstlicher Intelligenz ist die EU ja nach wie vor abhängig von großen außereuropäischen Unternehmen, vor allem aus den USA und China. Wieweit beunruhigt Sie die Abhängigkeit von den USA in diesem Bereich? Beunruhigt Sie diese Abhängigkeit ... "Und wieweit beunruhigt Sie die Abhängigkeit von China in diesem Bereich? Würden Sie sagen ..."
Es beunruhigt die Abhängigkeit von –
Unternehmen ab 250 Mitarbeiter insgesamt
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Unternehmen ab 250 Mitarbeiter
Frage: "Ist der Abstand von deutschen Unternehmen zu außereuropäischen Wettbewerbern bei digitalen Schlüsseltechnologien in den letzten 5 Jahren eher größer geworden, oder eher geringer, oder in etwa gleichgeblieben?"
Der Abstand von deutschen Unternehmen zu außereuropäischen Wettbewerbern ist in den letzten 5 Jahren –
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Unternehmen ab 250 Mitarbeiter
Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9259, Nov./Dez. 2024 eher größer geworden
20 7 in etwa gleichgeblieben
Unternehmen ab 250 Mitarbeiter insgesamt
Nicht dargestellt: unentschieden, keine Angabe eher geringer geworden 64 %
21 EUROPA SOLLTE BEI DIGITALEN SCHLÜSSELTECHNOLOGIEN
EIGENE KAPAZITÄTEN
AUFBAUEN
Frage: "Sollte Europa bei digitalen Schlüsseltechnologien eher Innovationskooperationen mit außereuropäischen Drittstaaten forcieren oder eher eigene Kompetenzen und Produktionskapazitäten aufbauen?"
Europa sollte bei digitalen Schlüsseltechnologien –
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Unternehmen ab 250 Mitarbeiter
Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9259, Nov./Dez. 2024 eigene Kompetenzen und Produktionskapazitäten aufbauen
Unternehmen ab 250 Mitarbeiter insgesamt
Innovationskooperationen mit außereuropäischen Drittstaaten forcieren
beides gleichermaßen
DIE MEHRHEIT DER GROßEN UNTERNEHMEN GREIFT BEI
DIGITALEN SCHLÜSSELTECHNOLOGIEN AUF AUßEREUROPÄISCHE
ANBIETER ZURÜCK ...
Frage: "Greifen Sie bei digitalen Schlüsseltechnologien auf außereuropäische Anbieter zurück, oder ist das nicht der Fall?"
Es greifen auf digitale
Schlüsseltechnologien von außereuropäischen
Anbietern zurück ab 250 Mitarbeiter insgesamt mit 250 bis 999 Mitarbeitern ab 1.000 Mitarbeiter Unternehmen –
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Unternehmen ab 250 Mitarbeiter
Frage: "Aus welchen Gründen greifen Sie bei Schlüsseltechnologien auf außereuropäische Anbieter zurück: Hat das Kostengründe, sind deren Produkte besser, fehlt es an europäischen Alternativen, oder woran liegt das sonst?"
Unternehmen, die auf digitale
Schlüsseltechnologien von außereuropäischen Anbietern zurückgreifen
Es greifen darauf zurück –
weil es an europäischenAlternativen fehlt
weil die Produkte besser sind
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Unternehmen ab 250 Mitarbeiter, die auf digitale Schlüsseltechnologien von außereuropäischen Anbietern zurückgreifen
Telefonische Interviews nach vorheriger schriftlicherAnkündigung
6. November bis 12. Dezember 2024
274 Unternehmen des produzierenden Gewerbes in Deutschland ab 250 Mitarbeiter (weltweit). Befragt wurden Inhaber, Geschäftsführer, Vorstände sowie Bereichsleiter der jeweiligen Unternehmen.
Auftraggeber:
Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI)
ANSPRECHPARTNER
Sie haben Fragen?
Allensbach:
Dr. Steffen de Sombre
Institut für DemoskopieAllensbach
Gesellschaft zum Studium der öffentlichen Meinung mit beschränkter Haftung