BDP BLATT 02/14

Page 1

Das Magazin des Bund Deutscher Pfadfinder_innen

THEMA: zwischen Freiräumen und Ansprüchen PROJEKTVORSTELLUNG: Das Projekt In - Hub EINBLICK: Blick nach vorn – Radikale Utopien!

BLATT AUSGABE 02/2014


BLATT WEGWEISER EDITORIAL THEMA

INTERNATIONAL

EINBLICK

SPIELPLATZ

LIEBE LESER_INNEN

1

ZWISCHEN FREIRÄUMEN UND ANSPRÜCHEN

3–5

GLOSSE Schubladen voller Sternchen

5

DAS PROBLEM DER KULTURELLEN ANEIGNUNG

12 – 13

WARUM GENDERQUEER

14

DAS PROJEKT In - Hub

6–7

KOMMENTAR

7

ES WAREN MENSCHEN WIE DU UND ICH

15

MITREISEGELEGENHEIT

16

BLICK NACH VORN Radikale Utopien

2

NEWS aus dem BuVo

7

PORTRAIT Sadee' Quest

11

BLÄT TCHEN Was ist genderqueer

8

BLÄT TCHEN Mach was dir gefällt

9

TIPPS

10

SAMMELKARTEN

17

FEEDBACK + ABO

18

BDP Sommer

CamP

01.08. – 09.08.2015 in geretSrieD www.bdp.org


Liebe Leser_innen, überall, wo wir hinschauen, werden Stereotype reproduziert – traditionelle Familienbilder in Kinderbüchern, heterosexuelle Pärchen in Filmen oder 'Indianer'- Zeltlager bei den Pfadis. Damit wachsen wir auf, ohne die dahinter liegenden Machtstrukturen zwischen Geschlechtern oder Herkunft unbedingt zu hinterfragen.

DAS BLATT erscheint unregelmäßig alle 4 – 8 Monate. Es dient der gegenseitigen Information über die BDP-Kinder- und Jugendarbeit in allen Bereichen.

Wir – das Redaktionsteam vom BLATT – wollen in dieser Ausgabe mit den Schwerpunkten genderqueer und struktureller Rassismus zum Hinterfragen anregen und Beispiele aufzeigen, bei denen die Fragen und Forderungen von Kindern und Jugendlichen aufgegriffen werden, auch wenn oder gerade weil es Stereotype und Vorurteile weiterhin geben wird.

DAS BLATT wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Frauen, Senioren, Familie und Jugend (BMFSFJ) gefördert. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht immer die Meinung der Redaktion wieder.

Daneben findet ihr hier aber auch Aktuelles zur Interkulturellen Arbeit, zur Bundesebene und Spezielles aus den Landesverbänden. Uns ist wichtig, die Vielfalt im BDP anzureißen, die überall sichtbar ist, wenn genau hingeschaut wird.

WEITERE EXEMPLARE KÖNNEN BESTELLT WERDEN BEIM: Bund Deutscher Pfadfinder_innen Bundesverband Baumweg 10 60316 Frankfurt FON (069) 431030 FAX (069) 4059595

E-MAIL: bundesverband@bdp.org

HERAUSGEBER BDP Bundesverband REDAKTION Elena Barta, Torsten Jahr,

Janna Klee, Esther Philipps, Nadine Schuler, Laura Selle

GESTALTUNG Atelier Hurra GEFÖRDERT DURCH:

Die Themen für eine BLATT - Ausgabe finden wir übrigens in unserer Arbeit im BDP, in politischen Gruppen oder einfach durch Fragen, die uns in der Redaktion schon länger beschäftigen. Wir diskutieren, lassen uns inspirieren von Menschen und Projekten im BDP und vertiefen unser Wissen gemeinsam. Dabei kommt es gar nicht so sehr auf das Schreiben an, sondern vielmehr auf den Prozess zum sichtbaren Ergebnis. Für diese Ausgabe trafen wir uns zum Beispiel in Hamburg und nahmen gleich auch noch die Buchmesse radical bookfair mit. Workshops, Buchvorstellungen und ganz viel zum selber Schmökern rundeten die Arbeit an unseren Artikeln ab. Neu in dieser Ausgabe ist der Online Pfeil , der auf mehr Hintergrundinfos in der Online -Version des BLATTs verweist. Außerdem wird euch auch sicher der Stern* als geschlechtergerechtes Schreibmittel auff allen und vielleicht für Diskussionen sorgen. Gut so. Ferner haben wir witzige Rechtschreibfehler in der letzten Ausgabe gefunden – ihr auch? Wer was findet und uns per Email schreibt, bekommt eine kleine Überraschung. Nun wünschen wir euch viel Spaß beim selber Schmökern und freuen uns über Feedback oder Menschen, die mit uns den Prozess der nächsten Ausgabe gestalten wollen. Euer Redaxteam

Editorial

1


einBliCK

BliCK naCH Vorn Radikale Utopien! Es fing auf der Bundesdelegiertenversammlung 2013 an. Vier Frauen aus Hamburg teilten sich die zwei Delegiertenstimmen und verbrachten ein Wochenende in Berlin und am Ende waren alle vier zu Außenvertreterinnen für den Kongress der Bundeskoordination Internationalismus (BUKO) im Mai 2014 in Leipzig gewählt. Das diesjährige Motto des Kongresses lautete: alle oder nirgends! Räume und globale Bewegungsfreiheit erkämpfen! Recht auf Stadt und Recht auf Bewegung – genau das, womit sich der BDP Hamburg sowieso beschäftigte.

Das Kongresszentrum in der Hochschule war schon liebevoll eingerichtet, Programmhefte wurden verteilt und die Schlafplätze organisiert. Dann ging es los. Auf vier Tage verteilt warteten fast 70 Workshops, Podiumsdiskussionen, Film- und Buchvorstellungen und Vernetzungstreffen auf die etwa 300 Besucher_innen.

Der Themenschwerpunkt Recht auf Bewegung umfasste Workshops über die steigende Militarisierung der EU - Außengrenzen mit ihren Kontrollinstrumenten wie Frontex. Anhand konkreter sozialer Bewegungen wie die Zapatist_innen in Mexiko, die no border - BeweWas sich auf der BDV spontan ergeben hatte, wurde gung oder die Gruppe Lampedusa in Hamburg konnte zu einem wirklich großen Planungsaufwand, aber alle der Einblick praktisch vertieft werden. Die Mischung vier fanden tatsächlich die Zeit, am 29. Mai für vier aus Vorträgen, Wissensvermittlung und internationaTage mit dem Zug nach Leipzig zu fahren. Das war auch lem Erfahrungsaustausch ließen die Diskussionen beim gut so, denn so unterschiedlich ihre politischen Inte- Essen der selbst organisierten Volxküche (VoKü) oder ressen auch waren, kamen alle mit unglaublich viel abends beim Bier vor der Hochschule nicht aufhören. Hintergrundwissen und Utopien für den BDP zurück. Beim Themenschwerpunkt Recht auf Stadt ging es neben einführenden Workshops zur neoliberalen Stadt von Heute auch um theoretische Ansätze, zum Beispiel anhand David Harveys Werk Urbane Politische Ökonomie und rebellische Städte. Ebenfalls wurden die Probleme der Instrumentalisierung sozialer Bewegungen, die Verdrängung und Privatisierung durch Gentrifizierung oder Marginalisierung der Unverwertbaren aufgezeigt und diskutiert. Anhand der vielen verschiedenen Initiativen, die diese Workshops leiteten, konnten konkrete Handlungsoptionen auch innerhalb kapitalistischer und globaler Herrschaftsverhältnisse aufgezeigt werden. So ging es nie darum, in Selbstmitleid zu versinken, sondern sich von den Nischen und der Vielfalt der schon vorhandenen Utopien und linken Bewegungen inspirieren und motivieren zu lassen. Nicht zuletzt wurden beide Schwerpunkte noch in vielen Workshops über urbane Kämpfe verknüpft und um Themen wie Klimawandel, Emanzipation und Rassismus in Sprache ergänzt. Als die vier wieder im Zug nach Hamburg saßen, hatten sie genau das Gefühl, welches der BUKO in seiner Ankündigung erzeugen wollte: »Die kapitalistische Realität wird nachgeben, wenn wir uns gegen sie verbünden!« Esther Philipps

2

Einblick


tHema

ZWiSCHen FreirÄUmen UnD anSPrÜCHen

Mädchen*[1]arbeit im BDP ist so vielseitig wie die INSEL AM BERG Mädchen*, die sich in einem der drei großen Projekte, N* IST DER TREFF EIN RAUM, dem Mädchentreff Felsberg, dem Mädchen_kultur- »FÜR DIE MÄDCHE HEN KÖNNEN UND ERS T MAL NICHTS MAC haus Bremen und dem Mädchenladen Spandau treffen. IN DEN SIE KOMMEN DÜRFEN – ABSEITS MÜSSEN, SONDERN GANZ VIEL MACHEN IM LAND«, DER STRENGEN SOZIALEN KONTROLLE Grundlage der Mädchen*arbeit im BDP ist die Kritik an einer Gesellschaft, die Menschen in zwei Geschlechter einteilt, Hierarchien herstellt und Kinder von Anfang an in eine Rolle presst. Dabei geht es nicht nur darum, Vorstellungen weiblicher* Arbeit als Hausfrau oder Mutter zu hinterfragen, sondern mit den paradoxen Ansprüchen zu arbeiten, die an Mädchen* gestellt werden. Mädchen* sollen nicht nur fürsorglich und empathisch sein, sondern sich durchsetzen, ohne dominant zu sein, schlank aber nicht zu dürr, attraktiv aber nicht zu sexy, klug aber nicht besserwisserisch und noch vieles mehr sein. Mädchen*, im Umgang mit diesen Anforderungen zu begleiten, bedeutet vor allem, Themen und Wünsche der Mädchen* ernst zu nehmen. Dabei werden die Pädagoginnen* der Mädchen*arbeit immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt, in denen sie Mädchen* alternative Handlungsmöglichkeiten und Perspektiven aufzeigen und sie in ihren Bedürfnissen bestärken. Mehr zu Konzeption von Mädchen*arbeit im BDP findest du online. Die drei Mädchen*projekte im BDP sind trotz dieser Gemeinsamkeiten geopolitisch sehr unterschiedlich verortet: Während beim Mädchentreff (Felsberg, Nordhessen) die fehlende Infrastruktur im ländlichen Raum zum Problem wird, ist der Mädchenladen (Berlin-Spandau) stark in die interkulturelle Arbeit im Kiez verwebt, wie sie nur in einer Großstadt möglich ist. Das MKH (Bremen) ist, im Gegensatz zu den anderen beiden Projekten, in einer mittlerweile eher wohlhabenden Gegend angesiedelt.

erklärt Steffi, die seit 1995 im Mädchentreff am Felsberg arbeitet. Es verwundert daher nicht, dass es in der offenen Arbeit vor allem darum geht, den Möglichkeitshorizont der Mädchen* zu erweitern. Die Rockmusik AG dient beispielsweise nicht nur dazu, Instrumente und eine als männlich bekannte Musikrichtung in einem geschützten Rahmen zu erproben, sondern sich selbst als Teil einer Gruppe zu finden und durch die Teamerinnen* weibliche Vorbilder zu haben, die Berufe außerhalb der Norm gewählt haben. Sowohl in der Berufsvorbereitung, als auch bei Reisen in Städte wie Hamburg und Berlin, soll der Horizont der Mädchen* erweitert werden.

»DIE MÄDCHEN LERNEN DORT AUCH GANZ ALLTÄ GLICHE SACHEN, WIE SICH SELBSTSTÄNDIG IM U - BAHN - NETZ ZU BEWEGEN«, illustriert Steffi die Wichtigkeit, Mobilität zu üben und in der offenen Jugendarbeit einen ganzheitliches Konzept zu haben.

ZWISCHENRÄUME IM KIEZ Auch im Mädchenladen Spandau beginnt die offene Jugendarbeit mit dem Alltag der Mädchen.

»MOBBING, KOPFTUCH ODER FEMINISMUS SIND IMMER THEMA. GERADE INTERESSIEREN SICH DIE MÄDCHEN* ABER AUCH FÜR DIE DISKRIMINIERUNG VON ROMA UND SINTI, WEIL MANCHE MÄDCHEN* HIER DAVON BETROFFEN SIND«, erklärt Mohti, während um sie herum eine Gruppe jüngerer Mädchen schwirrt, die zur Hausaufgabenbetreuung gekommen sind. Bekannt ist der Mädchenladen insbesondere durch seine interkulturelle und Kiez Thema

3


gebundene Arbeit. Als 2012 Rechte Briefe mit der Aufforderung, Deutschland zu verlassen an Familien in der Spandauer Neustadt versandt wurden, reagierten die Mädchen* mit selbst gestalteten Solidaritäts - Plakaten in denen sie thematisierten, dass sie sich wohl in ihrem »Multi - Kulti - Kiez« fühlen. Ein ausführlicher Bericht von Mohtaram Zaherdoust ist online abrufbar.

»INTERKULTURALITÄT IST IM MÄDCHENL ADEN NIC HT NUR PR ÄSENT, WEIL SICH HI ER MÄDCHEN* MI T 14 VE RSCHIEDEN NATIONALITÄTEN BEWE GEN UND WIR IHRE AUSG RENZUNGSERFAHRUNGEN AUFGREIFE N UND BEGEGNUNG ZWISC HEN KULTUREN FÖRDERN. ES GEHT AUCH DARUM, DIE GE MEINSAMKEIT EINER MÄDCHE N*IDENT ITÄT ÜBER KULTU RELLE DIFFERENZEN HINWEG DE UTLICH ZU MACHEN UND DIE SELBS TVERSTÄNDLICHK EIT VON MÄDCHEN*-UND FR AUEN*FREIFR ÄUMEN ZU ER FAHREN«, erklärt Mohti, die seit 25 Jahren im Mädchenladen arbeitet und dort maßgeblich für das Konzept der interkulturellen Mädchen*arbeit verantwortlich ist.

COOL UND ANDERS Freiräume schafft auch das Mädchen_kulturhaus in Bremen. Besonders die seit diesem Herbst gestartete young & queer - Gruppe und die schon seit längerem bestehende Coole Mädchen mit Beeinträchtigung - Gruppe schaffen ein zusätzliches Angebot für Jugendliche, die sonst wenig Platz haben. IT AUSEINANDERGESE TZT, »WIR HABEN UNS DIESES JAHR DAM DASS WIR ALLE FÜR WEN UNSER HAUS OFFEN IST, UND DIE SICH ALS N, JUGENDLICHE WILLKOMMEN HEISSE DIE JENIGEN, DIE MÄDCHEN* FÜHLEN UND AUCH FÜR NICHT SEIN MÖCHTEN. MÄDCHEN* SEIN SOLLEN, DAS ABER GAR MA LESBISCHBITRANS* EINEN TREFFPUNKT RUND UM DAS THE WAR FÜR UNS FÜR JUGENDLICHE ZU ORGANISIEREN, Z UNSERES SELBST VEREINFACH EINE LOGISCHE KONSEQUEN STÄNDNISSES«,

so Julia, die gemeinsam mit Lena Anfang 2014 die Leitung des MKH übernommen hat. Die Offenheit des Hauses für diese zwei Gruppen führt außerdem dazu, dass sich die Jugendlichen ermächtigt fühlen, auch an Programmpunkten der offenen Jugendarbeit teilzunehmen und die Pädagoginnen* diese im Zusammenspiel mit den Jugendlichen inklusiver gestalten können.

fussnote: [1]

4

Thema

Der Stern ist wie der Unterstrich eine geschlechtergerechte /queere Schreibweise. Sie weist darauf hin, dass es sich bei dem Begriff Mädchen* um eine sehr diverse Gruppe an Menschen handeln kann und beispielsweise Trans - Mädchen* und Kinder, die sich weder als männlich, noch als weiblich fühlen einschließen kann. Wie der gender gap (Unterstrich) zeugt diese Schreibweise auch von der Überzeugung, dass die gesellschaftliche Einteilung von Menschen in zwei Geschlechter nicht in Stein gemeißelt ist, sondern es viele Möglichkeiten gibt, sich außerhalb dieser Norm zu verorten. Bei Bezeichnungen, die eine vergeschlechtliche Gruppe (Pfadfinderinnen*, Männer*) meint, ist der Stern ein gängiges Schreibmittel.


gloSSe

JUGENDARBEIT BRAUCHT RAUM UND ZEIT Allen Projekten gemeinsam ist ein kreativer Umgang mit Einsparungen bei den öffentlichen Mitteln, die den Projekten zur Verfügung stehen. Steffi ist mit einer halben Stelle mittlerweile die einzige Hauptamtliche am Felsberg, während sie dort 1995 mit zwei weiteren Kolleginnen* anfing. Der Mädchenladen Spandau konnte 1996, nachdem bereits die Hälfte der Stellen gekürzt waren und eine weitere Kürzungsrunde drohte, nur durch lokales Engagement und Protest gerettet werden. In Bremen wurde seit 10 Jahren die Fördersumme nicht erhöht, obwohl die Kosten extrem gestiegen sind. Mädchen*arbeit ist, wie viele anderen Projekte der offenen Jugendarbeit, chronisch unterfinanziert, obwohl es gerade Zeit und Raum braucht, damit sich Aspekte wie Selbstorganisation, kritisches Denken und ein gutes Gefühl zum eigenen Körper entfalten kann. Elena Barta

SCHUBlaDen voller Sternchen!

Während wir aufwachsen bilden wir Kategorien und Schubladen in unseren Köpfen, um die Welt um uns herum zu verstehen. So gehören Kugel, Ball, Mond und Mandarine alle in die Schublade 'rund'. Das Gleiche tun wir mit den Menschen, die uns umgeben. Wir bilden Kategorien aus unseren Erfahrungen. »Alle Danielas, die ich kenne, haben einen Schuhtick« oder »Wer arabisch aussieht, ist Muslim« oder »Indianer tragen Federschmuck und wohnen in Tipis«. Als Kinder lernen wir von den Großen, sie geben ihr Wissen über die Welt an uns weiter. »Alle Mädchen mögen rosa« wird so immer wieder und wieder produziert. Mit der Sprache, die uns zur Verfügung steht, beschreiben wir die Welt um uns herum und lassen sie Realität werden. Was wir als Wahrheit aussprechen, wird Wahrheit, und das ganz besonders für unsere Kinder. Nun soll eine politisch korrekte Sprache dafür sorgen, dass wir lernen, offen zu sein, niemanden zu diskriminieren und vielfältig zu denken. Aber die Sprache selber verliert so ihre Offenheit, das, was ich sagen darf, wird begrenzt. Wenn ich Mädchen* jetzt nur noch mit Sternchen schreibe, nehme ich dem Wort 'Mädchen' ohne Sternchen die Diversität, die es vorher für mich längst hatte.

Wenn du von Mädchen*arbeit nicht nur lesen willst, dann besuche oder melde dich bei: Mädchenladen Spandau (seit 1983) Lasiuszeile 2 13585 Berlin Tel. (030) 335 83 93 maedchenladen-spandau@bdp.org 6 – 18 Jahren

In politisch korrekten Kreisen kann es einem schon die Kehle zuschnüren, aus Angst etwas falsches zu sagen, obwohl man weiß, dass der eigene Gedanke nicht diskriminierend gemeint war,jemanden beleidigen oder irgendwelche Geschlechtergruppen ausschließen wollte. Was wir meinen mit unseren Wörtern, das ist doch eigentlich entscheidend. Das gleiche Wort aus einem anderen Mund kann eine andere Bedeutung habe – das ist, was wir unseren Kindern beibringen müssen – die Sprache zu hinterfragen.

Mädchenkulturhaus Bremen (seit 1993) Heinrichstr. 21 28203 Bremen Tel.: (0421) 32 87 98

Anstatt unsere Zungen zu verknoten aus Angst etwas Falsches zu sagen, könnten wir auch einfach mehr Kontakt zu Menschen haben, die unsere Kategorisierungen und Schubladen aufbrechen!

info@bdp-maedchenkulturhaus.de http://www.bdp-maedchenkulturhaus.de/ Mädchentreff Felsberg (seit 1995)

Gebt euren Kindern die Möglichkeit, Frauen* kennenzulernen, die kein rosa mögen, mit Araber_innen zu sprechen, die nicht an Allah glauben, Danielas zu treffen, die barfuß laufen …

Untergasse 17 34587 Felsberg Tel.:(05662) 6557 maedchentreff@bdp.org http://maedchentreff-felsberg.blogspot.de/

Überprüft eure eigenen Schubladen und öffnet sie für mehr, dann könnt ihr euren Kindern auch mit politisch nicht ganz korrekter Sprache die Offenheit für Diversität vermitteln, die Sternchen und Unterstriche ausdrücken wollen. Janna Klee 5


international

DaS ProJeKt in-HUB Wie geht es weiter mit der interkulturellen Zusammenarbeit und dem Jugendaustausch mit arabischen Ländern?

Ein Nachmittag im September 2013 in der mittelalterlichen Altstadt von Lyon; Teilnehmer_innen der trinationalen Aus- und Fortbildung Partizipation und interkulturelles Lernen aus Ägypten, Frankreich und Deutschland arbeiten in Kleingruppen zum Thema. Nach dem ersten Teil des Seminars in Frankfurt und dem zweiten in Kairo ist es nun der letzte und abschließende Teil der Begegnung von jungen Menschen aus den drei Ländern. Während der Dauer des Seminars haben wir uns mit zivilgesellschaftlichem Engagement und Beteiligungsmöglichkeiten, sowie Formen der Jugendarbeit beschäftigt und viel voneinander gelernt, intensive Gespräche geführt und viel gelacht. Die Sonne scheint draußen auf die ockerfarbenen und gelbbraunen Häuser, während wir in den Räumen unseres Kooperationspartners Maison des Passages (frz.: 'Haus der Durchreise') Ideen für die Zukunft spinnen. Es ist die Geburtsstunde des Projekts In - Hub. In - Hub bedeutet – phonetisch – im Arabischen in etwa 'Ich mag dich', Hub im Englischen 'Drehscheibe, Zentrum'; ein passender Name für eine Idee, die Menschen zusammenführen soll. 6

International

keit, die Netzwerkprofis sind da und alle sind interkulturell erfahren und ermutigen sich gegenseitig: Die Schaffung eines solchen Netzwerks ist machbar: think big! Acht Monate später wird erst in Kairo, 2015 wird In - Hub weiterentwickelt – diesdann in El Fayoum in Ägypten In - Hub in mal wahrscheinlich in Deutschland. die Tat umgesetzt. In - Hub ist als eine interaktive Internetplattform geplant, die Tobias Dreizler von Akteur_innen aus verschiedenen Ländern mit Informationen gefüttert wird. Es soll offen und kostenlos sein und Akteur_ innen der internationalen Arbeit aus dem arabischen und europäischen Raum zusammenbringen. Ziel ist es, eine Methodensammlung der interkulturellen (Jugend-) Arbeit zu erstellen oder einfach über Projekte und Partner_innen zu informieren. Die Basis dieses interkulturellen Dialogs und Lernens auf der Kooperationsplattform ist Respekt, Gleichheit, Toleranz und Offenheit.

»THINK BIG« – ANDERS WOLLEN WIR NICHT ANFANGEN.

Ein bisschen Sorge vor der Fülle an Anforderungen und der Arbeit, die auf uns alle zukommt, haben alle in unserem Arbeitsraum. Aber es sind viele verschiedene Kompetenzen vertreten: Die Computer- und Programmier - Nerds sind da und nehmen die Sorge vor den technischen Anforderungen, die Antragsprofis sind da und nehmen die Sorge vor der Finanzierbar-

Partner im Projekt Partizipation und interkulturelles Lernen waren Peuple et Culture, Trajet Spectacle, Maison des Passages (F) und Egyptian Youth Federation (Ägy). Partner im Projekt In - Hub sind Peuple et Culture (F), Egytian Youth Federation, Mesaha, Nahdet el Mahrousa (Ägy) und CRISP (D).


international

Kommentar

Die Grausamkeiten des so genannten Islamischen Staates, die Reaktionen der Welt auf deren militärische und propagandistische Untaten beschäftigen uns alle. Mit dem Aufruf, wahllos westliche Bürger_innen anzugreifen und zu töten, wachsen die Sorge und die Angst;einige der Länder, mit denen der BDP interkulturelle Begegnungen organisiert, stehen auf der genannten Liste des Auswärtigen Amts. Welche Konsequenzen haben der Aufruf und die Reise- und Sicherheitswarnung für die Kooperationen mit diesen Ländern? Wie gehen wir damit um? Sollten die Reisen in diese Länder auf Eis gelegt werden? Angesichts dieser Entwicklungen, der ansteigenden Angst und antimuslimischer Stimmung ist es umso wichtiger, den Kontakt zu halten, die Kooperationen zu vertiefen, den Dialog zu fördern und im Austausch zu bleiben. Konsequenz ist aber

»Die Terrormiliz 'Islamischer Staat' droht dem Westen mit Anschlägen. Das Auswärtige Amt warnt nun deutsche Bürger im Ausland vor erhöhten Risiken – in mehreren afrikanischen, arabischen und asiatischen Ländern.«

leider auch, dass Fahrten in die betroffenen Länder gegebenenfalls unterbleiben müssen. Wir tragen Verantwortung! Wir dürfen kein Risiko für die Teilnehmenden eingehen. Damit ginge die Strategie der Fanatiker_innen, das Sähen von Intoleranz und die Schaffung von tiefen Gräben zwischen Kulturen, zum Teil auf. Trotzdem gehen die Kooperationen weiter, ist Zusammenarbeit und Austausch möglich und nötiger denn je – Face - to - Face eventuell nur auf 'sicherem' Terrain. Es ist bedauerlich, erschreckend und traurig, dass die aktuellen Entwicklungen jahrelange Bemühungen der interkulturellen Arbeit und Annäherung gefährden. Wir müssen uns deshalb zusammen überlegen, wie es weitergehen kann und aufpassen, dass wir den Hasspredigten aller Seiten und der allgemeinen Tendenz der Abschottung nicht auf den Leim gehen. Tobias Dreizler

(26. 09. 2014 Spiegel - Online)

NEWS + BUVO + NEWS + BUVO + Was macht eigentlich der Bundesvorstand? + Teilnahme am Arbeitskreis genderqueer in Berlin + Beschäftigung mit der Zuschreibung von Geschlecht und deren Auswirkungen auf uns als Einzelpersonen und auf unsere Zeit im BDP + Besuch des Thementags zu Flucht und Asyl in Deutschland und Europa vom BDP Berlin mit Unterstützung des Arbeitskreises Interkulturelle Arbeit (AKIA) + die Teilnah-

me einer Gruppe junger Geflüchteten aus Bremen hat uns dabei besonders gefreut + Organisation einer Fortbildung zur Interkulturellen Öffnung in Frankfurt + mit externer Referentin Erarbeitung eines Weges hin zu einem interkulturell geöffneten Jugendverband + Materialien dazu können in der Bundeszentrale angefordert werden + Teilnahme an und Moderation des Geschäftsführenden Ausschusses (GA) des BDP

+ Vorstandssitzungen sowohl mit, als auch ohne die Mitarbeitenden der Bundeszentrale + Abstimmung unserer Arbeit und Positionen im BDP + In den nächsten Wochen Organisation der Bundesdelegiertenversammlung (BDV) + dieses Jahr im Bessunger Forst in Darmstadt + Wir hoffen, und freuen uns darauf, viele von euch dort wiederzutreffen! + Liebe Grüße + Euer BUVO International

7


Mach dir Zu welchem Baum gehört dieses Blättchen? Auflösung siehe unten

Was ist eigentlich (ausgesprochen: djenderkwir) Im Wort

stecken zwei englische Worte, nämlich und . heißt übersetzt Geschlecht und wird oft von Personen benutzt, die sich fragen, was es eigentlich bedeutet, wenn man sich als Junge oder als Mädchen oder als keines von den beiden fühlt. ist auch englisch und bedeutet unter anderem seltsam und eigenartig. Früher wurde der Begriff vor allem als Schimpfwort für schwule Männer und lesbische Frauen benutzt. Heute kann queer Menschen meinen, deren Geschlecht, Sexualität, Körper und Gefühle sehr vielfältiger sind als die wenigen Möglichkeiten, die in unserer Gesellschaft als normal gelten. Das klingt erst mal kompliziert, ist es aber gar nicht. Die queer - Gruppe im BDP Mädchenkulturhaus in Bremen hat sich einfach ganz viele Fragen gestellt, um zu beschreiben was eine queere Person sein kann. Diese Fragen könnten sein: *? Du bist als fühlst dich eher als Junge du er ab t, bis n* he dc Mä Du hast das Alle sagen, dass du ein lieber ein Mädchen* sein? ch tli en eig er ab st te ch en passt, wie Junge* aufgewachsen, mö llst, nicht mit dem zusamm so n be le du m de in , ht ec gen* verGefühl, dass das Geschl n mal in einen anderen Jun ho sc h sic r de *, ge Jun ein ied zwischen du dich fühlst? Du bist warum alle einen Untersch , ht nic r ga ch tli en eig t liebt hat? Du verstehs en? Mädchen* und Jungen* mach Orte oder Veranstaltungen sind also Räume, in denen solche Fragen diskutiert werden und in denen Menschen sich über ihrer Erfahrungen austauschen können. bedeutet nämlich auch, darüber nachzudenken, wie eine Gesellschaft aussehen kann, in der Niemand wegen seines Aussehens, Geschlechts oder der eigenen Sexualität schlecht behandelt und ausgeschlossen wird. Spielplatz

Auflösung des Blättchens: Birke

8


A Zwei mal drei macht vier widdewiddewitt und drei ma cht neune! Ich mach‘ mir die Welt – widd ewidde wie sie mir gefällt Hey – Pippi Langstrumpf ho llahi - hollaho - holla - hopsasa Hey – Pippi Langstrumpf – die macht, was ihr gefällt.

die Welt, wie sie dir gefäaellt

B Hey – Pippi Langstrumpf ho llahi - hollaho - holla - hopsasa Hey – Pippi Langstrumpf – die macht, was ihr gefällt. C Ich hab‘ ein Haus, ein kunterbu ntes Haus ein Äffchen und ein Pferd, die schauen dort zum Fenster rau s. Ich hab‘ ein Haus, ein Äffchen und ein Pferd, und Jeder, der uns mag, krieg t unser 1 x 1 gelehrt. A

Pippi Langstrumpf ist die Hauptfigur in mehreren Romanen von Astrid Lindgren. Sie ist wild und sehr stark, klug und auch richtig witzig. Das erste Pippi - Buch wurde zwischen 1941 und 1945 geschrieben und die ersten Filme entstanden in den 1970er Jahren – Pippi ist also schon sehr alt. Pippi war für viele Kinder, die jetzt erwachsen sind, ein großes Vorbild, vor allem weil sie viel fragt und immer den Grund für alles wissen will. Wenn ein Buch oder Film so alt ist wie Pippi, dann stehen darin manchmal Wörter, vor allem Schimpfwörter, die für viele Menschen sehr verletzend sind. Wenn du solche Wörter liest oder hörst, dann ist es immer gut zu fragen, warum das dort steht oder was damit gemeint ist.

D Drei mal drei macht sechs – widdewidde Wer will‘s von mi r lernen? Alle groß und klein – trallalala lad‘ ich zu mir ein. C A D

In der Onlineversion des BLATTs findest du einen Link zu einem Brief einer Neunjährigen, die sich dafür einsetzt, dass verletzende Wörter aus Kinderbüchern gestrichen werden. Wenn dich das mehr interessiert, dann schau dir den Link doch mit einer erwachsenen Person an. Falls du mehrere Sprachen sprichst oder einfach neugierig bist, dann kannst du mal online nach anderen Versionen des Pippi - Liedes schauen, oder frag Erwachsene, die zum Beispiel schwedisch oder italienisch sprechen und vergleiche mit ihnen die Liedtexte miteinander!

Spielplatz

9


Wie entSteHt ein BaBY?

inter* tranS* eXPreSS*

tiPPS Kultur, Medien, Literatur

mÄDCHen mannSCHaFt Ein Buch für jede Art von Familie und jede Art von Kind

Eine Reise an und über Geschlechtergrenzen

Cory Silverberg / Fiona Smyth

So normal will ich gar nicht sein. Der Inter*Trans*Express ist poetisch und politisch. In ihm kannst du Geschichten von Menschen lesen, die gegen ihren Willen in die Schublade 'Frau' oder 'Mann' gesteckt werden. Manche Geschichten erzählen, wie sich das anfühlt, erzählen von Begegnungen in der Schule, auf Partys, mit Freund_innen und auf Reisen. Manche Geschichten erzählen davon, wie sich Menschen gegen diese Schubladen wehren. Manche Geschichten erzählen von einer Welt, in der es keine Einteilung in männlich und weiblich gibt, oder in der die allermeisten Menschen vielgeschlechtlich sind. Diese Geschichten bringen einen zum Schmunzeln, weil sie zeigen, wie absurd unsere Welt manchmal ist. Außerdem gibt es im Inter*Trans*Express Gedichte, die man mit einem Rap - Beat im Kopf lesen muss, um sie zu verstehen. Die Kapitel haben Zeichnungen, um die eigenen Lieblingsstellen schnell wiederzufinden oder sie anderen Menschen vorzulesen. Geeignet ist es für neugierige, nachdenkliche, poetische oder kritische Jugendliche – und manche Geschichten auch für Jüngere – aber auch, um Seminare und Veranstaltungen um eine nicht theoretische, aber sehr anregende Stimme zu erweitern.

Babys entstehen immer irgendwie. Dieses Aufklärungsbuch für Kinder im Vorschulalter lässt bunte Samen- und Eizellen miteinander tanzen, sich ihre persönlichen Geschichten erzählen und manchmal bunte Babys in der Gebärmutter direkt unter dem Bauchnabel wachsen. In einer bunten, vielfältigen Welt, gibt es viel mehr, als das klassische Familienmodell von Vater und Mutter, die sich lieben und deshalb ein Baby bekommen. Hier geht es um dich: das Kind, was wissen will, wie es entstanden ist. Ein Baby entsteht auf ganz unterschiedliche Weise und jedes wächst auf seine eigene Weise. Manchmal will es von selbst geboren werden, manchmal holen es Erwachsene, die sich damit auskennen, direkt aus dem Bauch. Manchmal tut die Geburt für die Menschen, die lange auf das Baby gewartet haben, ein bisschen weh, manchmal ganz doll. Bunte Bilder, bunte Menschen helfen dabei, die Fragen der ganz eigenen, persönlichen Herkunft zu beantworten, ohne sich selbst oder andere als anders, besonders oder komisch zu beschreiben. Und wer hat darauf gewartet, dass du geboren wurdest? Mabuse - Verlag | 2014 | 16,90 EUR | ISBN 978 - 3 - 86321 - 170 - 7 | www.mabuse-verlag.de

10

Spielplatz

Ika Elvau

Edition Assemblage | 2014 | 9,80 EUR | ISBN 978 - 3 - 942885 - 69 - 0 | www.edition-assemblage.de

Ein Einstieg in die feministische Netzkultur Feminismus spielt in den Lebensrealitäten vieler Menschen eine wichtige Rolle. Theorien und Selbstverständnisse sind unglaublich divers und werden ständig neu ausgehandelt. Welches Medium ist für so aktive Diskurse besser geeignet, als die Blogsphäre? Das tolle am Blog der Mädchenmannschaft ist ihr gemischtes Autorinnen*team, welches sich in der Diversität der Artikel widerspiegelt; es geht unter anderem um Netzkultur, Körper, Literatur und Zeitgeschehen. Die Texte der Mädchenmannschaft sind dabei manchmal ziemlich radikal, regen dadurch aber immer wieder zum kritischen Hinterfragen an, selbst wenn eins am Ende nicht zustimmt. Auch super: regelmäßige Linkspams, die zu einem bestimmten Thema kurz kommentierte Linksammlungen bieten. Da die meisten Autorinnen* eigene Privatblogs haben und sehr gut vernetzt sind, bietet der Blog zudem einen top Startpunkt um sich weiter durch die feministische Blogsphäre zu klicken. www.maedchenmannschaft.net


einBliCK

Portrait Sadee' Quest Routine nervt mich!

Sadee's Art zu sprechen ist genauso, wie ihre Art zu leben: schnell, abwechslungsreich, vielschichtig, präsent und motiviert. Das Jonglieren zwischen Arbeit und Studium und den sehr unterschiedlichen Projekten in denen sie sich engagiert, wirkt bei Sadee' easy, auch wenn das zwischen mehrere Termine geschobene Gespräch zeigt, dass es eine Kunst ist, alles unter einen Hut zu bringen. Wenn sie Geschichten aus dem BDP erzählt wird er lebendig, spannend und divers. Eingestiegen ist Sadee' als Jugendliche, weil ihre Patentante das WildwuX - Projekt in Niedersachsen kannte und sie ermutigt hat zu Zzongstedt zu fahren. »ICH KANN

MICH EIGENTLICH AN NICHTS ERINNERN, AUSSER DASS ICH DEN GANZEN TAG GEKICKERT HABE« – eine Freizeitbeschäftigung, mit der Sadee' auch immer wieder auf der BDP - Bundesebene neue Leute kennengelernt hat. Als Teamerin entdeckte Sadee' dann schnell die Leidenschaft für Spielepädagogik, politische Arbeit und die Freude an Freizeiten mit Kindern und Jugendlichen. Mittlerweile studiert sie so-

Während Hamburg keine Schlafzeiten hatte, war das in Niedersachsen total üblich und Rheinland - Pfalz hatte eine eigene Mischform, das Terminstübchen. Gerade Das Studium zog Sadee' nach Berlin, wo für die bundesweite Arbeit wünscht sich sie einen ganz anderen BDP vorfindet als Sadee', dass unterschiedliche Verbandssie ihn aus Niedersachsen kennt – weni- kulturen Platz haben, dass »SICH ALLE ger Freizeiten, viel mehr konkrete Projek- WIEDER MEHR ZUHÖREN, MEHR NACHte und offene Kinder- und Jugendarbeit. FRAGEN UND VERSUCHEN, SICH GEGENTrotzdem ist klar: »ICH WILL MICH DIE- SEITIG ZU VERSTEHEN, AUCH WENN DAS SER HERAUSFORDERUNG STELLEN!« Als ANSTRENGEND IST.« sie gefragt wird, ob sie als Teamerin bei der Schwedenreise des Integrationsprojekts Diese vielen Erfahrungen haben Sadee' (kurz: Inti) mitmachen will, ist sie kurz tiefgehend geprägt, sie ist im BDP 'erunsicher, sagt dann aber zu und spricht wachsen' geworden. »NÄHER KOMM ICH voller Begeisterung davon, »JETZT MIT AN DEN STATUS VON ERWACHSEN GAR DEM INTI VERKITTET ZU SEIN.« Trotzdem NICHT RAN«, lacht sie und spricht davon, bleibt sie dem BDP Niedersachsen treu und gelernt zu haben, wie politische Prozesse teamt dort weiterhin Freizeiten w ein gro- funktionieren, wie man sich für eigene Ideen einsetzt und sie mit anderen diskußer Unterschied. Diesen Spagat kennt Sadee' schon von der tiert. Vor allem aber hat Sadee' im BDP ein Bundesebene des BDP: »BEIM VORBEREI- Thema gefunden und Selbstvertrauen in TUNGSTREFFEN FÜR DAS BUNDESCAMP ihre Fähigkeiten entwickelt: »ICH FÜHLE ziale Arbeit und »LERNT AN DER UNI DIE THEORIE, DIE ICH SCHON LÄNGST AUS DER PRAXIS IM BDP KENNE.«

2007 WAR ICH VÖLLIG ÜBERFORDERT DAVON, DASS SICH ALLE ZWAR ÄHNLICH SIND, ABER DANN IM DETAIL DOCH GANZ ANDERS ARBEITEN.«

MICH ALS SPIELEPÄDAGOGIN UND WENN ICH EINS KANN, DANN IST DAS EINE GRUPPE ZU ROCKEN!« Elena Barta

Einblick

11


THEMA

Das Problem der kulturellen Aneignung Oder: Warum wir uns über 'Indianer'-Zeltlager unterhalten sollten Zu den Stolperfallen politischen Lernens gehört es, dass es nie aufhört sich weiterzuentwickeln; immer wieder gibt es Momente, in denen man zurückblickt und mit Schrecken feststellt, dass man genau die Dinge oder Fehler selbst gemacht hat, die man heute problematisch findet. Als ich in den 1990er Jahren auf meinen ersten BDP - Kinderzeltlagern war, gehörten 'Indianer' fest zum Programm. Wir verkleideten uns, flochten uns bunte Strähnen ins Haar, bastelten Kostüme aus zerschnittenen Betttüchern und trugen Federschmuck. Damals war das zauberhaft und spannend und ich bin mir sicher, dass ich im BDP nicht die Einzige bin, die solche Veranstaltungen als schön erlebt hat. Dass es die Natives – also Ureinwohner_innen – Amerikas heute noch immer gibt, dass sie eine leidvolle Geschichte der Unterdrückung erlebt haben, dass ihre Lebensumstände sehr anders sind, als in unserer Vorstellung und in vielen Fällen weiterhin prekär, das war mir damals nicht bewusst. Wenn ich heute auf diese Ferienlager zurückblicke, bereitet mir das Bauchschmerzen.

vergangenen Epoche Amerikanischer Geschichte. Es gibt diese Natives jedoch noch und sie blicken auf eine jahrhundertelange Geschichte von Unterdrückung, Vertreibung und Genozid durch weiße amerikanische Siedler_innen zurück. Der Rassismus, dem sie direkt und indirekt ausgesetzt sind, beeinflusst ihre Lebensrealität weiterhin maßgeblich; Diskriminierung erfahren sie überall und in den ihnen zugewiesenen Reservaten kämpfen sie mit schlechten Lebensbedingungen, unter anderem Alkoholismus und hohen Kriminalitätsraten.

Die kulturelle Aneignung (engl. 'cultural appropriation') von Bestandteilen marginalisierter Kulturen ist eine rassistische Praxis, die deshalb dringend neu gedacht werden muss. Wer Menschen, besonders in politisierten Kontexten, auf solches diskriminierendes Verhalten oder Sprachgebrauch hinweist, wird jedoch oft mit harschen Rechtfertigungen konfrontiert. In der Kinder - und Jugendarbeit wird, gerade im Bezug auf die Darstellung von Native Americans als 'Indianer', gerne argumentiert, dass diese ja nicht 'Indianer'- Zeltlager oder - Themenwochen haben in der Arbeit mit rassistisch gemeint sei und die Kultur vielmehr gewürdigt würKindern und Jugendlichen Tradition; schon in der Jugendbewe- de. Die Reproduktion rassistischer Klischees sei als Thematik für gung, aber auch in den Anfängen des Pfadfindertums in England, Kinder sowieso zu Komplex zu verstehen, also auch kein Problem. war die romantisierte Vorstellung des 'edlen Wilden' eine Projektionsfläche für ein naturnahes, anti - modernistisches Leben. In In solchen Reaktionen spiegeln sich typische Abwehrreaktionen Deutschland hat sich dieses Bild unter anderem durch die Romane und Problematiken. Zum einen gibt es, aufgrund ihrer Historie Karl Mays, später durch Faschingskostüme und – im Gegensatz zu speziell in der Deutschen Gesellschaft, sehr starke BefindlichkeiNordamerika – durch die überwiegende nicht - Präsenz der Native ten wenn Verhalten als rassistisch bezeichnet wird. Im UN - SonAmericans[1] zu so etwas wie einem eigenen Kulturgut entwickelt; derbericht zu Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Deutschmit der tatsächlichen Kultur und heutigen Lebenswelt derselben land 2010 sieht der Berichterstatter dies als ein Problem der haben diese 'Indianer' allerdings nichts zu tun. Rassismus - Definition; allzu oft werde Rassismus nur mit der exDas hochgradig vereinfachte Bild des 'Indianers' ist aus diversen tremen Rechten in Verbindung gebracht, womit jedoch alltägliGründen problematisch. Zum einen schert es über 500 verschie- cher, struktureller Rassismus ausgeblendet werde. Da die wirkendene indigene Stämme Amerikas mit unterschiedlichen Kulturen den Machtstrukturen und damit die eigenen Privilegien zumeist über einen Kamm und macht daraus eine uniforme, stereotypi- unsichtbar sind, werden rassistische Verhaltensweisen oft aus sierte Gestalt. Die Darstellung erfolgt zudem als die einer längst Unwissenheit und ohne bösartige Absicht reproduziert. fussnote:

12

[1]

'Native Americans' ist keine Selbstbezeichnung und wird von manchen indigenen Gruppen kritisch gesehen. Sie ist lediglich weniger problematisch und homogenisierend als das deutsche »Indianer«.

[2]

'People of Colour' (POC), wörtlich übersetzt 'Menschen von Farbe', ist eine Selbstbezeichnung von Menschen, die keine weißen Privilegien besitzen. Sie wird von Menschen verwendet, die sich einer Vielzahl von Ethnien zuordnen, von Schwarzen ebenso wie von kaukasisch-stämmigen, Hispanics (lateinamerikanischer Hintergrund), Native Americans, diversen 'Brown people' (bspw. nordafrikanischer, arabischer, indischer oder pakistanischer Hintergrund) oder Sinti und Roma.

Thema


Online gibt es Links zum Weiterlesen:

Linkspam/Linksammlung mit kurzen Zusammenfassungen auf dem Mädchenblog http://maedchenblog.blogsport.de/2013/09/06/kulturelle-aneignungcultural-appropriation-linkspam/ Kritik an kultureller Aneignung anhand von einer Kosmetikreihe bei der Mädchenmannschaft http://maedchenmannschaft.net/cultural-appropriation-fall-nr-89532791-diesmal-alverde/ Reaktion einer Leserin auf den Mädchenmannschaft - Artikel bei Reality Rags http://realityrags.blogsport.de/2013/09/02/cultural-appropriation-cultural-paternalism/ Artikel zum Holi - Festival und theoretischer Nachtrag bei Tea-Riffic http://teariffic.de/2013/07/19/you-know-what-they-say-about-going-to-holi-festival-tomorrow-dont/ http://teariffic.de/2013/08/13/nachtrag-zum-thema-kulturelle-aneignung/

Während kulturelle Adaption, wie Bloggerin Heng (teariffic.de) erklärt, nicht generell negativ ist – zum Beispiel mit Blick auf multikulturelle Küche – grenzt sie sich klar von kultureller Aneignung ab. Kulturelle Aneignung heißt nämlich nicht nur, Elemente einer anderen Kultur zu übernehmen, sondern sich bestehender Machtstrukturen zu bedienen: Wenn ein weißer Mensch sich mit den Symbolen einer Kultur schmückt, kann sie_er damit für einen Tag, einen Abend oder ein Foto aufregend und exotisch aussehen. Die Person darunter bleibt jedoch offensichtlich weiß, womit sie weiterhin die Privilegien einer_s Weißen genießt; das Erscheinungsbild der angeeigneten Kultur kann stets abgelegt werden. Den Mitgliedern der entsprechenden Ethnie fehlt genau dieses Privileg. People of Colour [2] werden für ihre Hautfarbe, aber eben auch für das Tragen von Symbolen ihrer Kultur diskriminiert, werden als primitiv oder rückständig und damit als weniger wert abgestempelt, ihre Existenz in Frage gestellt oder – Stichwort aufreizende 'Indianerinnen'- Kostüme – sexualisiert. Gerade ein politischer Jugendverband sollte sich in der Pflicht sehen, kritisch mit Privilegien umzugehen und – auch im Rahmen einer interkulturellen Öffnung – verschiedene und eventuell versteckte rassistische Praxen zu hinterfragen. Wenn schon in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen thematisiert wird, wie solche Rassismen im Alltag reproduziert werden, kann dieser Art von struktureller Diskriminierung vielleicht auf lange Sicht vorgebeugt werden. Laura Selle

Kulturelle Aneignung in der Konsumgesellschaft: Hauptsache Exotisch!

Thema

13


tHema

WarUm

Diese Frage stellt sich auch der BDP Arbeitskreis Genderqueer

Im Mai traf sich eine Gruppe BDPler_innen in Berlin zum AK Genderqueer. Alle kamen mit dem sicheren Gefühl, dass queere Arbeit in den Verband gehört, diskutierten aber das erste Mal über die konkreten Anknüpfungspunkte und die Ziele eines solchen Arbeitskreises.

Schwerpunkt. Es ist die Zeit, in der reine Mädchen*gruppen, sowie der Mädchentreff am Felsberg und der Mädchenladen Spandau entstehen. Die kontinuierliche Frauen*- und Mädchen*arbeit führt dazu, dass sich der BDP auf der Bundesdelegiertenversammlung 1988 in Bund Deutscher PfadfinderInnen umbenennt. Um zu verstehen, was genderqueer mit Es folgen innerverbandliche Diskussionen dem BDP zu tun hat, lohnt ein Blick in die um Frauen*auszeiten, Kampagnen, BeaufVergangenheit. Die Auseinandersetzung tragte für Gender-Mainstreaming auf Bundes BDP mit Geschlechterfragen beginnt descamps, einen Fachausschuss Frauen und 1967, als sich der damalige reine Jun- Mädchen; Gender ist als Schwerpunktthema genverband für die Arbeit mit Jungen und im BDP angekommen. Von 1990 bis 1992 gibt Mädchen entscheidet; er soll damit den es einen rein weiblichen* Bundesvorstand, eigenen erzieherischen Aufgaben im Sin- 2003 wird dessen geschlechtergerechte Bene einer allgemeinen Teilhabe an gesell- setzung in die Satzung aufgenommen. schaftlichen Prozessen nachkommen. In den 1970er Jahren bedeutet das vor allem Die Frage »Warum genderqueer?« lässt gemischte Gruppen, aber auch Sensibilität sich daher ganz einfach beantworten: Weil für Rollenbilder und deren Hinterfragung. Es es die logische Fortführung der Auseingibt außerdem konkrete feministische Kam- andersetzung des BDP mit gesellschaftlipagnenarbeit und Sexualpädagogik wird chen Prozessen ist. Genderqueer ist dabei zum Thema auf Zeltlagern. 1975 ist das erste selbst nicht die Antwort, sondern stellt Mal eine Frau im Bundesvorstand des BDP. weitere Fragen: Worüber definiert sich Geschlecht? Welche Normen bestimmen In den 1980er Jahren konsolidiert sich die Entwicklung der sexuellen Identität die Mädchen*arbeit im BDP als eigener von Kindern und Jugendlichen? Wie be-

PS: ALLE INTERESSIERTEN KÖNNEN SICH AUF DER MAILINGLISTE genderqueer@bdp.org EINTRAGEN. 14

Thema

einflussen Machtmechanismen das Leben von jungen Menschen, die von den etablierten Normen abweichen? Wie können im Jugendverband sichere Räume für diese Menschen geschaffen werden? Wie überschneiden sich Themenfelder, beispielsweise mit der interkulturellen Arbeit? Wie kann sich ein Jugendverband im Spannungsfeld von Theorie, Lebensrealität und Aktivismus bewegen? All diese Fragen und viele mehr können Thema des Arbeitskreises sein. Durch sie inspiriert könnte der AK Aus- oder Fortbildungen für Multiplikator_innen organisieren oder Leitfäden für Freizeiten oder Jugendzentren erstellen, es könnten Spiele- und Methodensammlungen sowie Literaturlisten entstehen, in Kooperation mit Landesverbänden könnten Juleica-Module konzipiert oder angepasst werden. Toll wäre, wenn sich mehr Menschen im BDP finden, die vielleicht schon Geschlechterarbeit machen oder sich dafür interessieren, damit auf verschiedene Bedürfnisse der Untergliederungen eingegangen werden kann. Klar bleibt bei all dem: Die kritische Auseinandersetzung mit Geschlecht und allem was genderqueer ist – also von den Normen abweicht – ist nicht abgehoben oder neu, sondern genau unser Thema! Laura Selle


international

eS Waren menSCHen Wie DU UnD iCH Sechs Millionen Juden und Jüdinnen wurden während der NS-Zeit ermordet. Hunderttausende Menschen haben wegen ihres Andersseins ihr Leben lassen müssen. Die meisten Menschen sind im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau getötet worden. Diese Gedenkstätten Auschwitz I und Auschwitz-Birkenau besuchten wir im April 2014 und übernachteten vier Tage in Krakau, Polen. Unser Ziel war es, Erfahrungen und Eindrücke zu sammeln, wie man in der Zeit des Nationalsozialismus mit Menschen umgegangen ist. Die Teilnehmer_innen der diesjährigen Gedenkstättenfahrt sind zu Zweidritteln Jugendliche mit arabischem Migrationshintergrund – eine sensible Angelegenheit. Der Nahost-Konflikt schürt bis in die Gegenwart Vorurteile gegenüber Israelis und gegenüber Menschen jüdischen Glaubens. Und nun besuchten ausgerechnet arabisch-stämmige Jugendliche Orte, an denen die »totale Vernichtung« von Jüdinnen und Juden umgesetzt wurde. Wir fragten uns: Sind nicht die Vorurteile vieler Menschen heutzutage der Keim, aus dem auch der Hass stammt, der damals im NS-Deutschland angewachsen ist? Die Massenvernichtung von Menschen ist für uns Jugendliche, die in den 1990er Jahren geboren sind, nur schwer zu fassen. So war allen Teilnehmenden

klar, dass diese Reise keine Freizeitfahrt sein würde, sondern wir nach Polen gefahren sind, um uns selbst ein Bild zu machen. Das Thema Nationalsozialismus und Konzentrationslager im Frontalunterricht durchzunehmen oder Dokumentationen zu sehen ist nicht dasselbe. Durch den Ort wird es viel konkreter, was es bedeutet hat, in einem Lager zu leben. Uns haben vor allem die ausgestellten privaten Dinge mitgenommen. Wir sahen die Schuhe der Kinder, die Haare und Brillen der Menschen, das Besteck, mit dem sie gegessen haben. Das regte uns zum Nachdenken an: »Dieses Gefühl ist unbeschreiblich – dort zu stehen, wo unzählige, unschuldige Menschen ermordet wurden«, sagte eine Jugendliche. Abends in Krakau hatten wir Zeit, über das Erlebte nachzudenken und in einer guten Atmosphäre auch über die Zukunft nachzudenken. Für uns ist klar geworden: Wir sind alle dafür verantwortlich, was mit unseren Mitmenschen geschieht und dass wir in einer Demokratie leben. Diese Fahrt wird uns lange daran erinnern, zu was Menschen fähig sind und dass wir schon am Beginn energisch gegen rechte Tendenzen eingreifen müssen. Denn diese Menschen waren Menschen wie du und ich. Ein Bericht von Diana El - Nasser und Maria Yosef Mädchenladen Spandau e. V.

Thema

15


international

mitreiSegelegenHeit … Mit dem BDP kannst Du fast die ganze Welt bereisen. Unglaublich viele Reisen, Jugendbegegnung und Studienfahrten in verschiedenste Länder werden jedes Jahr organisiert. Hier findest Du Ideen für die nächsten Wochen! Eine größere Auswahl gibt es online unter www.bdp.org

… NACH DEUTSCHLAND UND FRANKREICH interKUltUrelle grUnDaUSBilDUng i UnD ii

... ÜBER STOCK UND STEIN 3. Juni – 7. Juni 2015 an der Fulda / Leine, Deutschland ALTER: ab 15 Jahren An einem verlängerten Wochenende werden wir in kleineren Gruppen mit Kanadiern, Fahrrädern und Wanderschuhen dem Flusslauf der Fulda oder der Leine drei Tagen folgen. Abends treffen sich unsere Gruppen an einem gemeinsamen Lagerplatz wieder. Während der Fahrt werden wir traditionelle Techniken wie Zeltbau, Lagerfeuer, Orientierung und Routenplanung erlernen und ausprobieren.

MEHR INFOS:

International

ALTER: 18 Jahre PREIS: 150 € für Modul I und 250 € für Modul II (Fahrtkosten werden gemäß den DFJW - Tabellen erstattet)

Bei den zwei Modulen der Interkulturellen Grundausbildung geht es darum, gemeinsam Methoden und Werkzeuge für interkulturelle und pädagogische Arbeit zu erlernen, um mit den dort gewonnenen Erfahrungen internationale Jugendbegegnung durchführen zu können.

MEHR INFOS:

1. August – 9. August 2015 in Geretsried, Bayern ALTER: 14 – 27 Jahre Diesen Sommer werden Jugendliche und junge Erwachsene aus regionalen Gliederungen gemeinsam mit internationalen Kooperationspartner_innen Pfade in der Natur und Gesellschaft suchen. Im Vordergrund des Sommercamps steht, sich selbst zu organisieren, eigene Wünsche und Perspektiven auszudrücken und die Umgebung mit kritischem Blick zu betrachten. Das Workshop- und Freizeitprogramm wird von einem ehrenamtlichen Orga - Team geplant, welches sich von 9. – 11. Januar 2015 in Geretsried trifft.

BDP Bundeszentrale

E-MAIL:

Jan-Eric Hofmann

tobias.dreizler@bdp.org

stockundstein@bdp.org

Deutsch-Französisches Jugendwerk

E-MAIL:

16

14. Februar – 21. Februar 2015 in Berlin 15. Juni – 22. Juni 2015 in Marseille

… ZUM BESTEN SOMMERCAMP DES JAHRES natUre, PeoPle, PolitiCS

GEFÖRDERT DURCH:

MEHR INFOS: BDP Bundeszentrale

E-MAIL:

torsten.schulte@bdp.org


Als erstes zerdrückt ihr die Banane mit einer Gabel und gebt bis auf die Kuvertüre alle anderen Zutaten hinzu und verrührt diese mit Schneebesen oder einem Rührgerät. Anschließend hackt ihr die Kuvertüre. Die Hälfte der Teigmasse nun auf zwei Tassen verteilen und die Hälfte der Kuvertüre (vegane gibt es in Bioläden zu kaufen) ebenfalls auf die zwei Tassen aufteilen

ZUTATEN FÜR ZWEI TASSENKUCHEN: - 4 EL oder ca. 70g Weizenmehl Typ 550 - 1 sehr reife Banane - 1-2 EL Kakaopulver | je nachdem wie intensiv der Kakaogeschmack sein soll - 2 EL Ahornsirup - ca. 35 ml Pflanzenmilch - 0,5 EL Backpulver - 25g dunkle, vegane Kuvertüre (Backschokolade)

Jugendarbeit im Verfassungsschutz International

17

und den restlichen Teig darüber geben. Als abschließende Krönung die restliche Kuvertüre oben drauf geben. Beide Tassen 4-5 Minuten bei 650 Watt in die Mikrowelle geben.

Vegane Tassenkü c h l e in aus der M ik r o w e l le

Zuerst presst ihr die Orange aus. Dann schält und entkernt ihr die Birne und schneidet sie in kleine Stücke. Nun die Birnenwürfel, den Orangensaft, Birnendicksaft

EIN FRUCHTIG-SAFTIGER COCKTAIL FÜR DIE KALTE JAHRESZEIT, DER ENERGIE BRINGT! ZUTATEN FÜR ZWEI GLÄSER: - 1 Orange - 1 reife Birne - 2 EL Birnendicksaft - 1 EL flüssiger Honig oder Agavendicksaft - Stilles Wasser Für Eiswürfel: - Etwas Granatapfel- oder Waldmeistersirup - Stilles Wasser

und Honig im Mixer oder mit dem Pürierstab fein pürieren. Den Birnen-Orangen Cocktail in Gläser gießen und mit Wasser auffüllen. Dazu passen geschmacklich und farblich Eiswürfel aus Granatapfel- oder Waldmeistersirup, die ihr vorher mit 50% Wasser gemischt im Eisfach gefrieren lasst.

Alk oho lfr eier Coc kta il Bir ne- Ora nge

Als erstes die Kerzenreste in einem Topf im Wasserbad schmelzen lassen. Parallel dazu den Stoff mehrmals um die Spitze eures Stockes wickeln. Ganz oben an der Spitze ein Stück Stoff locker als Docht heraushängen lassen. Dann mit einem Pinsel das Wachs auf den Stoff auftragen, kurz trocknen lassen und die nächste Schicht auftragen. Je mehr Wachs, desto länger brennt die Fackel später, wird aber auch schwerer. Den Docht nur ein wenig mit Wachs beschmieren.

EIGNET SICH FÜR KINDER AB 7 JAHRE. IHR BRAUCHT: - Stoffreste oder alte Verbände (kein Synthetik) - Kerzenreste - lange, gerade Stöcke, die ihr gut selber tragen könnt

Wenn es Dunkel wird und ihr mit euren Fackeln durch den Wald lauft, achtet darauf, dass immer jemand hinterherläuft – es könnten brennende Stofffetzen herunter fallen. Am Ende Fackeln in der Erde oder im Wasser ausmachen. Viel Spaß!

Fackelbau

ZUM AU UND SSCHNEI SAMM DEN ELN


Du möchtest, dass das ‚BLATT‘ direkt in deinen Briefkasten flattert? Das freut uns! Schreib uns deine Adresse per E-Mail an blatt@bdp.org und abonniere das BLATT gegen eine jährliche Spende.

Hast du Anregungen oder möchtest Feedback geben?

Klicke auf http://bundesverband.bdp.org/blatt-feedback


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.