Kapitel 2 Nikolausi schnitzt sein erstes Spielzeug
N
ikolausi hatte sich durchaus einiges an Wissen über die Menschen angeeignet, aber er wusste auch genau, dass diese Kenntnisse nicht ausreichten. Deshalb beschloss er, sie zu vertiefen. Die Unsterblichen stimmten seinem Plan zwar zu, aber richtig glücklich waren sie nicht darüber. Dessen ungeachtet begann er unverzüglich mit seinem Vorhaben. Er wanderte durch das Tal, durchquerte die weite, fast unendlich erscheinende Ebene, die sich daran anschloss, in viele verschiedene Richtungen, und stieß dabei immer wieder auf kleinere menschliche Ansiedlungen. Abgesehen von einigen einsam gelegenen Gehöften handelte es sich meist um kleine Dörfer. Und in fast allen Häusern lebten auch Kinder.
Die neugierigen Kleinen strömten rasch zusammen, angelockt von seinem fröhlichen Lachen und seinem freundlichen, offenen, klaren Blick, der ihnen Vertrauen einflößte. Anfangs begegneten ihm die Eltern dagegen mit kaum verstecktem Spott, weil er sich die Zeit nahm, mit den Kindern zu spielen und deren Wünsche und Launen Ernst zu nehmen. Die kleinen Jungs ritten auf seinen Schultern, die Mädchen flochten seine Haare oder zwickten in seine starken Arme und die Babys zogen sich juchzend an seinen Beinen hoch. Wohin Nikolausi auch immer kam, das überschwängliche Gelächter einer Kinderschar begrüßte und begleitete ihn überall. Um dies besser zu verstehen, müsst ihr wissen, dass Kinder in jenen alten Zeiten von ihren Eltern und Verwandten oft kaum beachtet und häufig nur als unnütze, lästige, zusätzliche Mitesser angesehen wurden. Umso mehr freuten sich die Kleinen, wenn sich auf einmal jemand wie Nikolausi Zeit nahm, und sich um sie kümmerte. Die fantastische Biografie des Nikolausi - Teil II - Kapitel 2 - 49 -