Kapitel 4 Die kleine Maira erschrak sich ganz fürchterlich
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er Winter zog sich zurück, und das ganze Tal des Lachens war voller Vorfreude. Der kleine Bach war so glücklich, nicht mehr zugefroren zu sein und endlich wieder frei dahinplätschern zu können, dass er voller Übermut gegen die Felsbrocken zischte und seine Gischt hoch in die Luft versprühte. Das Gras stieß seine ersten neuen Blätter wie Messerklingen durch die vertrocknete Schicht der alten Grasdecke nach oben, nur für die Wiesenblumen war es noch etwas zu früh, um sich zu zeigen, obwohl die Minorkos eifrig damit beschäftigt waren, ihre Wurzeln zu düngen und zu gießen. Selbst die Sonne war guter Laune und schickte ihre Strahlen weit übers Land und ihr Licht tanzte durchs ganze Tal. Nikolausi aß gerade zu Mittag, als er ein zaghaftes Klopfen an seiner Tür hörte. „Herein!“, rief er. Doch niemand folgte seiner Aufforderung. Stattdessen wiederholte sich das schwache Klopfen nach einer Weile.
Nikolausi sprang auf und öffnete die Tür. Vor ihm stand ein kleines Mädchen, das einen noch kleineren Bruder fest an der Hand hielt. „Bis tu‘s Tlausi?“, fragte sie schüchtern. „In der Tat, der bin ich, meine Kleine!“, erwiderte er mit einem Lachen und begrüßte die beiden Kinder. „Hereinspatziert! Ihr kommt gerade recht, um mit mir zu Mittag zu essen.“ Die fantastische Biografie des Nikolausi - Teil II - Kapitel 4 - 65 -