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BERATENDE INGENIEURE FACHMAGAZIN FÜR PLANEN UND BAUEN

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INDUSTRIE-/GEWERBEBAU I FIDIC-SEMINARE I PRODUKTE UND PROJEKTE

2012


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KOMPETENTER RATGEBER BEI ALLEN FRAGEN RUND UMS BADEZIMMER

FOTO: STUDIO BE

Seit bereits 30 Jahren steht wohnbaden seinen Lesern mit Rat und Tat in Sachen Badausstattung zur Seite. Als kompetentes und trendorientiertes Magazin hat wohnbaden mehreren hunderttausend Einrichtern geholfen, ihr Badezimmer erfolgreich zu modernisieren. Eine kompetente Beratungs- und Planungshilfe für das neue Wunschbad ist einmal mehr die aktuelle Ausgabe. Im Heft findet der Leser ausgeklügelte Ideen und Anregungen zu vielfältigen Badlösungen für jeden Grundriss – vom Mini- bis zum Luxusbad. Und dazu noch jede Menge Tipps rund um neueste Produktserien, Materialien sowie Techniken für anspruchsvolle und realisierbare Wohnbäder.

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EDITORIAL

Ausblick

Im Wettlauf mit der Zeit

Ines Bronowski, Chefredakteurin

... befindet sich die HOAI-Reform 2013. Der vom zuständigen Bundeswirtschaftsministerium auf der AHO-Tagung Ende des vergangenen Jahres vorgelegte neue Zeitplan zur Novellierung ist nämlich bedenklich eng, aber schaffbar. Die Planerorganisationen unter AHO-Federführung haben ihre Zuarbeiten in enger Abstimmung mit dem fachlich koordinierenden Bundesbauministerium zur baufachlichen Aktualisierung und Modernisierung der Leistungsbilder vorgelegt. Die jetzt entstandene Verzögerung ist Folge der notwendig gewordenen Neuausschreibung des Gutachtens zur Ermittlung des Aktualisierungsbedarfs der Honorarstruktur, weil in der ersten Runde die Bieter die Aufgabenstellung derart unterschiedlich gedeutet und kalkuliert hatten, dass eine Vergabe nicht zustande kam. Das weckt ungute Erinnerung an die Verzögerungstaktik auf dem Weg zur 2009er Novelle, die zu der derzeit gültigen Fassung und deren Problemstellen, mit den aus dem geregelten Bereich verbannten Planungsleistungen (u. a. der Erd- und Grundbau, Thermische Bauphysik, Vermessung) führte. Enttäuschend mager ausgefallen war dann bekanntlich auch die Tafelanpassung – und das nach 13 Jahren ohne jedes Plus. Das kann diesmal eigentlich nur besser werden. Mit der vom BMWi jetzt angekündigten Vergabe des besagten wichtigen Gutachtens im Februar und der Abgabe-Deadline 30. November sowie der parallel dazu laufenden Erabeitung des Referentenentwurfs wäre man wieder im Soll. Die HOAI 2013 könnte im April nächsten Jahres dem Kabinett vorliegen, im Mai den Bundesrat passieren und alsbald die jetzige Honorarverordnung samt ihrer Problemzonen ablösen. Zugleich wäre der Bundesratsauftrag an die amtierende Koalition erfüllt, bevor diese sich in ihre letzte parlamentarische Sommerpause vor der nächsten Bundestagswahl verabschiedet. Gelingt dies nicht, dann stünde die Novelle und mithin die von den Ingenieuren und Architekten so dringend erwartete Erhöhung der Vergütungssätze für ihre hochqualifizierte Arbeit erneut in den Sternen. Noch befindet sich die aktuelle VBI-Konjunkturumfrage in der Auswertung. Es zeichnet sich jedoch ab, dass das Ergebnis in punkto Umsatzren-

dite ähnlich ausfällt wie im vergangenen Jahr, nämlich zu Ungunsten der Büros. Die waren 2010 zwar in der Mehrzahl gut ausgelastet und verbuchten stabile oder steigende Umsätze, wie die VBI-Umfrage zeigte, die Umsatzrendite jedoch stagnierte oder verschlechterte sich erneut. Unterm Strich müssen viele Ingenieure in den Planungsbüros daher mit Einkommen vorlieb nehmen, die ihnen seit Jahren trotz ständig steigender Anforderungen die rote Laterne im Gehaltsvergleich der Ingenieurberufe einbringt – und zwar mit Abstand. Im Kampf um die klügsten Köpfe haben die Büros unabhängiger Planer damit deutlich schlechtere Karten als die gut zahlende Industrie. Auf der VBIWebsite annoncieren die Mitgliedsbüros schon seit geraumer Zeit immer mehr freie Stellen, umgekehrt aber findet sich nur noch höchst selten jemand, der eine Stelle in einem Ingenieurbüro sucht. Der gefürchtete Braindrain ist aber nur aufzuhalten, wenn die Büros für ihre qualifizierte Planerarbeit auch so honoriert werden, dass sie das benötigte Personal davon bezahlen können. Daher sollte ab sofort nichts mehr dazwischen kommen, kein weiterer Stolperstein den engen Zeitplan für die HOAI-Novelle in Gefahr bringen, damit die Streiter für eine praxisgerechte Honorarordnung 2013 mit einer ordentlichen Honorarhöhung für den Berufsstand am Ende den laufenden Wettlauf mit der Zeit gewinnen. Vor Ihnen liegt die erste Ausgabe 2012, die Sie nunmehr auch regelmäßig als Pdf-Version im Internet finden (www.vbi.de / Publikationen). Dort, auf der VBI-Website, stehen außerdem immer die neuesten Nachrichten aus Verband und Branche zu Ihrer Information bereit. Dazu finden Sie Informationen aus den Landesverbänden und Fachgruppierungen, die Planerdatenbank mit den Eckdaten aller Verbandsmitglieder und einiges mehr, das zu entdecken sich lohnt. Neu gestartet ist der VBINewsletter, der Mitte Januar erstmals per E-Mail an alle Mitglieder ging. Er komplettiert den neuen Dreiklang der VBI-Komunikation mit Mitgliedern und Fachöffentlichkeit aus Internet, Newsletter und Magazin. Ich hoffe, dass kommt an – wenn nicht, dann sagen Sie es uns: bronowski@vbi.de.

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BuAnzWo?rterbuch_KK:Muster_RAS_Engl_4sp

12.12.2008

11:56 Uhr

Seite 101

Matthew Gray

Wörterbuch der Haustechnik Deutsch - Englisch Englisch - Deutsch Ausgabe 1 1. Auflage 2007, ca. 680 Seiten, ISBN 978-3-88382-085-9, 39,80 €, zzgl. Versandkosten Krammer Verlag Düsseldorf AG. KRAMMER VERLAG DÜSSELDORF AG

Matthew Gray

Wörterbuch der Haustechnik Der Autor Matthew Gray, seit einigen Jahren im Krammer Verlag Düsseldorf AG zuständig für den internationalen Teil der Fachzeitschrift RAS, hat ca. 10.000 aktuelle Begriffe aus dem Bereich der Haustechnik zusammengetragen und diese in dem neuen Wörterbuch der Haustechnik Deutsch – Englisch/Englisch – Deutsch veröffentlicht. Ausgehend von seiner Tagesarbeit bildete u. a. mehrsprachiges Informationsmaterial, das ihm von Herstellern der Haustechnik zur Verfügung gestellt wurde, die Quelle für dieses Wörterbuch. So entstand ein Nachschlagewerk, das nicht nur als Handwerkszeug für die Konservation jedweder schriftlicher Form geeignet ist, sondern darüber hinaus sich für die Angebotserstellung, für die Anfertigung grundlegender Verkaufsunterlagen, wie beispielsweise Kataloge, Bedienungsanleitungen, Pressenotizen etc. anbietet. Das Wörterbuch enthält zusätzlich einen umfangreichen Anhang mit ca. 1.000 idiomatischen Sätzen zu den Themen Montage, Inbetriebnahme, Wartung und Vertragsrecht. Dies kann als Grundlage muttersprachlicher Formulierungen dienen. Damit wird das Wörterbuch sowohl für den Kaufmann, den Techniker und den Planer der SHK-Branche zu einem wichtigen Wegbegleiter.

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INHALT

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EDITORIAL Ausblick - Im Wettlauf mit der Zeit Ines Bronowski

6 NAMEN UND NACHRICHTEN FIDIC-Verträge: Was und wie? – Interview mit Götz-Sebastian Hök 14

WORAN ARBEITEN SIE GERADE?

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INDUSTRIE-/GEWERBEBAU Bühler in Braunschweig – Fabrikumbau aus einer Hand Ines Bronowski

Foto: Bühler GMBH/Fotograf: Uwe Brodmann

22 Kraftwerke Boxberg und Moorburg – Bauplanung für Großprojekte Bernd Rabann, Aldo Klappner, Steffen Kober

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Stahlwerk Bous – Bau einer Stranggussanlage Erik-Reinhard Fiedler, Reiner Horstmeyer

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A310-Wartungshalle Köln-Wahn – Hoch das Tor! Detlev Rente

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Windpark „London Array“ – Der Superlativ vor der britischen Küste Bärbel Rechenbach

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Audi-Autohäuser – Markenarchitektur nach Handbuch Christian Brensing

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Urteile Zulässige Mindestsatzunterschreitung bei laufender Geschäftsbeziehung Wolf Osenbrück

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PRODUKTE UND PROJEKTE Projektmanagement komplexer Vorhaben Tino Böhler

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TIPPS UND TERMINE

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IMPRESSUM

INDUSTRIE-/GEWERBEBAU I FIDIC-SEMINARE I PRODUKTE UND PROJEKTE

Zum Titelbild: Neue Stranggusshalle des Stahlwerks Bous GmbH an der Saar Foto: Klemens Ortmeyer

BERUF UND RECHT ABC des Baurechts Allgemein anerkannte Regeln der Technik – häufige irrtümer und Trugschlüsse Eva Reininghaus

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NAMEN UND NACHRICHTEN

Außenwirtschaftstag

Einladung

VBI gehört zu Trägerinstitutionen

Bridge Assessment

Das neue Stadtmuseum Hanoi, geplant von der Inros Lackner AG gemeinsam mit gmp (von Gerkan, Marg und Partner). Foto: Inros Lackner

Im Verbund mit BDA, Bundesarchitektenkammer, den Hauptverbänden der Deutschen Bauindustrie und des Baugewerbes sowie dem Netzwerk Architekturexport NAX gehört der VBI zu den tragenden Institutionen des „Außenwirtschaftstages Architektur, Planen und Bauen“, der am 9. Februar vom Auswärtigen Amt in Berlin veranstaltet wird. Konzipiert ist dieser Außenwirtschaftstag als branchenübergreifendes Netzwerktreffen außenwirtschaftlich erfahrener Unternehmer und Freiberufler aus den Bereichen Architektur, Ingenieur-

leistungen und Bauausführung. Er dient dem Erfahrungs- und Meinungsaustausch zwischen Planern, Unternehmern und der den Export unterstützenden Politik und Diplomatie und soll einen Beitrag zu einer branchenübergreifenden Konsortialbildung leisten. Der VBI ist im Veranstaltungsprogramm durch VBI-Vizepräsident Jörg Thiele, Auslandsausschuss-Chef Dr. Bernd Kordes und weitere Referenten aus Mitgliedsunternehmen sehr gut vertreten. VBI-Ingenieure genießen weltweit einen exzellenten Ruf. In vielen Regionen der Welt vertrauen Auftraggeber auf die strukturierte und lösungsorientierte Herangehensweise deutscher Planungsbüros – von Infrastrukturentwicklung bis zum Hochhausbau.

VBI-Unternehmen

Engineering Card für Mitarbeiter

Der VBI gehört seit Jahresbeginn zu den Trägern der sogenannten Engineering Card. Er hat dafür mit dem Verein Deutscher Ingenieure VDI, der in Deutschland diesen Beraufsausweis ausstellt, eine Kooperationsvereinbarung getroffen. Die „engineerING Card“, so die offizielle Bezeichnung, wurde von einigen EU-Mitgliedsländern eingeführt, um Hindernisse beim Arbeitsplatzwechsel zwischen den einzelnen Mitgliedsstaaten für Ingenieure weitgehend auszuräumen. Sie soll die Anerkennungsverfahren beruflicher Qualifikationen beschleuni-

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gen und andere administrative Hürden, die beim Jobwechsel innerhalb der EU auftauchen, überwinden helfen sowie vergleichbare Standards schaffen. Jeder Ingenieur in Deutschland, der über den Abschluss eines ingenieurwissenschaftlichen Studiengangs an einer staatlich anerkannten deutschen Hochschule verfügt, kann sich bewerben. Abschlusszeugnisse und nach Wunsch auch Nachweise über einschlägige Berufserfahrung sowie Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen werden durch ein Fachgremium geprüft und in einer zentralen Datenbank erfasst. Das kostet einschließlich Ausstellung der Engineering Card für die Mitarbeiter in VBI-Mitgliedsunternehmen dank der Kooperation mit dem VDI nur 95 statt regulär 120 Euro. Mitgliedsbescheinigungen erhalten VBI-Büros in der VBI-Geschäftsstelle bei Antje Gräser, graeser@vbi.de. www.engineering-card.de

Die bereits vierte „Munich Bridge Assessment Conference MBAC 2012“ vom 23. bis 24. Mai in München steht unter der Überschrift „Inspection and Damage Assessment“. Themenbereiche sind Methoden zur Datengewinnung hinsichtlich der Tragfähigkeit an bestehenden Brücken, außerdem Berechnungsverfahren, Sicherheitskonzepte sowie die schnelle Abschätzung der Tragfähigkeit. Außerdem stehen Methoden zur Validierung von Berechnungsergebnissen auf der Agenda. Die Tagung ist eine Veranstaltung der Fakultät für Bauingenieurwesen der Universität der Bundeswehr München. www.unibw-mbac.net Baubestand

Schlechte Energiebilanz Rund 70 % der Gebäude, die vor 1979 gebaut wurden, verfügen über keinerlei Wärmedämmung, bei 20 % ist sie unzureichend. Nur 10 % der Altbauten in Deutschland genügen hinsichtlich ihres Dämmstandards den aktuellen Anforderungen. Das geht aus einer Veröffentlichung der Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz (geea) hervor. Ein ähnlich schlechtes Bild ergibt eine Bestandsaufnahme zu den Heizungsanlagen in deutschen Kellern. Von den 18 Mio. Heizungsanlagen im Bestand sind rund 13 Mio. veraltete Gas- und Ölkessel, somit entsprechen 70 % der Heizungsanlagen nicht dem Stand der Technik. 13 von 18 Mio. Gebäuden in Deutschland wurden vor 1979 gebaut, also noch vor der ersten Wärmeschutzverordnung. Drei Viertel der Energie, die für Raumwärme und Warmwasser im Gebäudebestand in Deutschland verbraucht wird, gehen auf das Konto unsanierter Altbauten. Die „geea“ wurde auf Initiative der Deutschen Energieagentur Dena als branchenübergreifender Zusammenschluss führender Vertreter aus Industrie, Forschung, Handwerk, Planung, Energieversorgung und Finanzierung gegründet.


Das Gebäude-Energieberater-Forum

tnt a b a R % 2 0 Teilnahmegebühre auf die ung für e-Anmeld bei Onlin des VBI r Mitgliede nzforum.de ie iz ff .e w ww

Auszeichnung

Bundesverdienstkreuz für Karstedt Dr.-Ing. Jens Karstedt (Foto links), Präsident der Bundesingenieurkammer und lanngjähriges VBI-Mitglied, ist mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik ausgezeichnet worden. Überreicht wurde der Orden auf dem Parlamentarischen Abend der Bundesingenieurkammer am 18. Januar in Berlin von Bundesbauminister Dr. Peter Ramsauer. Karstedt erhielt die Auszeichnung für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement im Dienste der Beratenden Ingenieure, die er seit 2003 als Präsident der Baukammer Berlin und seit 2008 auch als Präsident der Bundesingenieurkammer vertritt. Dr.-Ing. Karstedt, der am 23. November 1947 in Homburg/Saar geboren wurde, studierte von 1969 bis 1974 Konstruktiven Ingenieurbau an der TU Berlin, wo er nach einer Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Assistent 1980 auch promovierte. Anschließend war er als freiberuflicher Ingenieur schwerpunktmäßig im Erd- und Grundbau tätig und engagierte sich in vielen ehrenamtlichen Funktionen für den Berufsstand der Ingenieure. Mark Husmann

Spiekermann AG mit neuer Führung Im Januar übernahm Dr. Mark Husmann den Vorstandsvorsitz der Spiekermann AG Consulting Engineers. Der gebürtige Frankfurter löst Peter H. Riedel ab, der das Unternehmen zum Ende des vergangenen Jahres verlassen hat. Der 45-jährige Husmann arbeitet seit über zwölf Jahren im internationalen Ingenieurwesen und war zuvor bei der Pöyry-Gruppe für 320 Mitarbeiter verantwortlich. Die Spiekermann AG Consulting Engineers ist mit 220 Mitarbeitern an acht Standorten in Deutschland vertreten. Die Ingenieure bieten das komplette Spektrum von der Beratung über die Konzeption und Planung bis hin zur Projektabwicklung und -steuerung. Jährlich werden 400 bis 500 Infrastrukturmaßnahmen mit einem Bauleistungsvolumen von rund drei Milliarden Euro bereut.

2. März 2012 Messe Freiburg www.effizienzforum.de

10.45 Uhr 11.30 Uhr 12.00 Uhr

14.00 Uhr 14.45 Uhr 16.00 Uhr

Vortragsprogramm Ergebnisse der Studie „Wo steht die Energieberater-Branche?“ BAFA-Vor-Ort-Beratung - Aktuelles zu den Fördermitteln 2012 und der Listung Podiumsdiskussion: „Daseinsberechtigung der Energieberater“ – was ist (eine gute) Energieberatung? Was müssen Energieberater zukünftig können/leisten? Neuer KfW-Effizienzhausstandard “Effizienzhaus Denkmal“ Rechtsicher Netzwerken - Chancen und Potenziale für Energieberater Workshops Bürokosten/Honorare, Marketing, Messerundgang über die GETEC

BERATENDE INGENIEURE 1/2 n 2012 7 Parallelveranstaltung: Gebäude.Energie.Technik 2.–4.3.2012 | Messe Freiburg | www.getec-freiburg.de


NAMEN UND NACHRICHTEN

Die Jury nach der Nominierungsrunde: Dr. Christoph Lemmer von der Bahn AG, Prof. R. Maurer, Uni Dortmund, Brit Colditz vom BMVBS, Prof. Stritzke, MinR a.D. Joachim Naumann und Holger Svensson (v. l.) Foto: Torsten George

Deutscher Brückenbaupreis 2012

Einladung nach Dresden Am 12. März ist es soweit: Die Sieger im Wettbewerb um den Deutschen Brückenbaupreis 2012 werden bekanntgegeben. Zur feierlichen Preisverleihung laden die Auslober des Wettbewerbs, Bundesingenieurkammer und VBI, die Fachwelt wiederum in das Audimax der TU Dresden ein. Eine Einladungskarte zur Festveranstaltung finden Sie in dieser Ausgabe. Bis dahin steht fest, welche beiden Brücken bei der nunmehr vierten Auflage des Wettbewerbs zur Würdigung herausragender Ingenieurleistungen im Rahmen der Initiative Architektur und Baukultur die Gewinner sind. Nominiert sind in den beiden Wettbewerbs-

kategorien Straßen- und Eisenbahnbrücken bzw. Fuß- und Radwegbrücken jeweils drei Bauwerke. Die Jury unter Vorsitz von Prof. Dr. Jürgen Stritzke tagt erst Anfang März, um unter diesen drei Brücken je Kategorie jeweils die eine auszuwählen, die mit dem Deutschen Brückenbaupreis 2012 ausgezeichnet wird. Die Preisverleihung am 12. März findet wiederum am Vorabend des Dresdner Brückenbausymposiums statt, zu dessen 22. Auflage in diesem Jahr wieder mehr als 1.000 Teilnehmer erwartet werden. Das Programm bietet die bewährte Mischung aus grundlegen-

den Vorträgen und Berichten aus der Praxis. Zur Eröffnung wird Prof. Dr.-Ing. Manfred Curbach, neuer Leiter des Brückenbausymposiums, mit einem Vortrag über „Die Verantwortung des Brückenbauingenieurs“ ein Plädoyer für kleine Brücken halten. Dipl.-Ing. Brit Colditz, Leiterin des Referates „Brücken, Tunnel und sonstige Ingenieurbauwerke“ im BMVBS betrachtet die „Europäische Normung im Brückenbau“ als Herausforderung und Chance. Anmeldungen zum Symposium und zur Preisverleihung: www.tu-dresden.de/biwitb/mbau/veranstalt/dbbs/bbs22.html

Bauindustrie

Umsatzplus prognostiziert Nach Einschätzung des Hauptverbandes der deutschen Bauindustrie wird sich das Umsatzwachstum im deutschen Bauhauptgewerbe zwar verlangsamen, aber mit einem Umsatzplus von immerhin nominal 2,5 %, real 1 %, auch 2012 wachsen. Im Jahr 2011 waren die Umsätze so stark gestiegen wie seit 1994 nicht mehr: Das Umsatzplus lag bei nominal 9,5 %, real 6,5 %. Der Wohnungsbau werde auch 2012 von der Krise der Kapitalmärkte profitieren, glaubt der Präsident des Hauptverbandes, Prof. Thomas Bauer. Durch die anhaltende

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Unsicherheit auf den Kapitalmärkten werde Kapital in Wohnimmobilienanlagen gelenkt. Die Wohnungsbauumsätze werden zwar nicht mehr so stark wie im vergangenen Jahr wachsen, aber der Hauptverband rechnet noch einmal mit nominal 6 % (2011: + 14 %). Die Wirtschaftsbauprognose sei mit großen Unsicherheiten verbunden, so Bauer. Zwar zeichneten die Frühindikatoren – Auftragseingänge wie Baugenehmigungen – nach wie vor ein positives Bild – die Branche wisse jedoch aus Erfahrung, dass der Wirtschaftsbau sehr viel schneller auf konjunkturelle Schwan-

kungen mit dem Abbruch von Vorhaben und dem Einfrieren von Baugenehmigungen reagiere als z.B. der Wohnungsbau. Im öffentlichen Bau rechnet die Branche 2012 mit Umsatzrückgang. Die Konjunkturprogramme seien endgültig ausgelaufen, neue konjunkturstützende Maßnahmen seien wegen der Eurokrise nicht zu erwarten. Die deutsche Bauindustrie prognostiziert deshalb, dass die Umsätze im öffentlichen Bau 2012 um nominal 2,5 % zurückgehen werden (2011: + 4 %).


Weltleitmesse für Architektur und Technik

Frankfurt am Main 15. – 20. 4. 2012

Top-Themen: Digitalisierung von Licht und Gebäude. Das Gebäude als Kraftwerk.

Pollux Tower in Frankfurt/M.

DGNB-Zertifizierung

Gold für Pollux Tower Der Pollux Tower in Frankfurt/Main bekam als weltweit erstes Bürogebäude in der Kategorie Bestandsbauten die Auszeichnung mit DGNB-Gold der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen. Pollux wurde auch als erstes Bürogebäude auf dem europäischen Festland mit dem Nachhaltigkeitsprädikat BREEAM In-Use Excellent ausgezeichnet. Beide Zertifizierungsprozesse wurden von Happold Ingenieurbüro als Auditor geleitet. Pollux Frankfurt ist ein 1997 erbautes Bürogebäude. Mit seinen 130 m ist es Teil der Skyline des Bankenviertels der Frankfurter Innenstadt. Auf 32 Etagen des Hochhauses erstrecken sich rund 32.000 m2 Büroflächen. Die Zertifizierung von Bestandsbauten nach DGNB ist erst seit Juni 2011 möglich. Pollux Frankfurt ist ein Pilotprojekt in dieser Kategorie. Da sich dieses Analyseinstrument, anders als bei der Zertifizierung von Neubauten, auf reale Messwerte und tatsächlichen Verbrauch bezieht, erhält man ein aussagekräftiges Ergebnis. Für Gold sind neben geringem Energieverbrauch und bestmöglicher Ökobilanz auch hoher Komfort sowie Nutzerfreundlichkeit notwendig.

> Licht > Elektrotechnik > Haus- und Gebäudeautomation > Software für das Bauwesen

www.light-building.com

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NAMEN UND NACHRICHTEN

Zahlungsmoral

Inovis Ingenieure

Keine Besserung in Sicht

Neue Niederlassung

Schon seit Jahren macht der VBI immer wieder zur Jahreswende auf die anhaltend schlechte Zahlungsmoral aufmerksam. Auch zum Ende des Wirtschaftsjahres 2011 musste der Verband leider wieder an alle Auftraggeber appellieren, offene Honorarrechnungen schneller zu begleichen. „Staatsangestellte bekommen jeden Monat pünktlich ihr Geld aufs Konto überwiesen, Beratende Ingenieure müssen oft Monate lang bitten und betteln, bis ihnen ihre Honorare aus der Staatskasse gezahlt werden. Das empört den Berufsstand besonders. Ingenieure laufen oft noch nach Inbetriebnahme von Gebäuden und Anlagen ihrem Honorar hinterher“, kommentiert die kommissarische VBI-Hauptgeschäftsführerin Sabine von Berchem die Lage. Denn die Konjunkturumfrage 2011 zeigte, nur rund 40 % der Auftraggeber von Planungsleistungen begleichen die Rechnungen der von ihnen beauftragten Ingenieure fristgerecht. 14 % der befragten VBI-Büros stellten im vergangenen Jahr eine Verschlechterung der Zahlungsmoral bei öffentlichen Auftraggebern fest; 12 % bei den privaten Auftraggebern. Zahlungsverzögerungen seien aber kein Kavaliersdelikt, sondern trieben die oft mit geringem Eigenkapital ausgestatteten Planungsbüros schnell in den Ruin, so von Berchem.

Unter Leitung des neuen Geschäftsführenden Gesellschafters Dieter Leipoldt eröffnete die Inovis Ingenieure GmbH einen zweiten Standort in Frankfurt. „Unsere Akquise im Großraum Frankfurt ist sehr erfolgreich“, so Leipoldt. „Da wir für unsere Kunden natürlich direkt vor Ort präsent sein wollen, war dieser Schritt naheliegend.“ Zu den InovisKunden zählen namhafte Frankfurter Projektentwickler und Banken sowie Frankfurter Architekten als Generalplaner. Das Unternehmen konzentriert sich auf die Sanierung von Bürogebäuden. Eines der ersten Projekte im Frankfurter Westend ist die Revitalisierung einer Immobilie mit ca. 3.500 m² und der Innenausbau eines Restaurants in der Frankfurter Innenstadt.

Stahl-Verbände

Fusion zum „bauforumstahl“ Die Marketingorganisation Bauforumstahl und der Deutsche Stahlbau-Verband DSTV haben ihre Aktivitäten unter dem gemeinsamen Dach von bauforumstahl e.V. in Düsseldorf zusammengeführt. In diesem neuen Verband ist jetzt die gesamte Lieferkette für den Stahlbau vertreten, von Stahlherstellern und -händlern bis zu Stahlbauern einschließlich Planern und Zulieferern sowie Feuerverzinkungsbetrieben. „Der Zusammenschluss von Bauforumstahl und Deutschem Stahlbau-Verband ist die logische Konsequenz einer immer intensiveren Zusammenarbeit beider Organisationen in den vergangenen Jahren. Damit gibt es zukünftig nur noch einen Ansprechpartner für den Stahlbau“, erläutert Geschäftsführer Dr. Bernhard Hauke die Neuorganisation. Auch für die künftige Normungsarbeit werden Vorteile gesehen. „Bei der Einführung der neuen Eurocodes tut sich der Stahl leichter als andere Baustoffe. Diesen Vorteil können wir nutzen, um auch in Deutschland die ressourceneffiziente Bauweise weiter nach vorn zu bringen“, so Hauke.

KURZ GESAGT n Auf der neuen Website des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) gibt es Informationen zum Energieeinsparungsgesetz (EnEG) und zur Energieeinsparverordnung (EnEV). Neben Rechtsvorschriften und offiziellen Auslegungen der EnEV sowie Informationen zum ergänzenden Recht der Bundesländer finden Interessenten auch Inhalte zur europäischen Dimension des Energieeinsparrechts: www.bbsr-energieeinsparung.de n Ein neuer Leitfaden der Deutschen Energieagentur dena erklärt die energetische Gebäudebilanzierung von Wohn- und Nichtwohngebäuden.. Der Aufbau der Publikation „Energetische Gebäudebilanzierung nach DIN V 18599“ entspricht der Vorgehensweise bei einem realen Bilanzierungsprojekt. Der Leitfaden kostet 49,90 Euro und kann unter www.zukunft-haus.info/publikationen bestellt werden.

Baustelle Gebäudeaufstockung mit Stahl Foto: Architekt Thomas B. Strunz

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NAMEN UND NACHRICHTEN

Jubiläum

60 Jahre Dorsch-Gruppe Die Dorsch-Gruppe feierte mit mehreren hundert Gästen vergangenes Jahr ihr 60-jähriges Bestehen. Mit dem Schwerpunkt urbane Infrastruktur erstreckt sich das Leistungsspektrum der Dorsch-Gruppe über die Geschäftsbereiche Hochbau, Städtebau, Wasser und Umwelt, Airports, Infrastruktur, Verkehr sowie Industrie- und Anlagenbau. Dorsch ist allein in Deutschland mit rund 450 Mitarbeitern tätig. Aufgrund der großen Bandbreite an Ingenieurdienstleistungen und der langjährigen Erfahrung ist die Dorsch-Gruppe mit 12 Tochtergesellschaften und zahlreichen Niederlassungen und Projektbüros im In- und Ausland in der Lage, Bauprojekte aller Art verantwortlich zu planen und in allen Lebenszyklen zu betreuen. Dorsch-Projekt in München: Kreuzungsfreier Ausbau des Mittleren Rings

Foto: Dorsch

Nachruf

Bertram Canzler Am 18. Dezember 2011 ist Bertram Canzler, der Firmengründer von Canzler Ingenieure, gestorben. Canzler, 1920 in Dresden geboren, entwickelte sein 1960 gemeinsam mit seiner Frau Hannelore in Oberhausen gegründetes, unabhängiges Planungsbüro zu einem namhaften Ingenieurdienstleister für Technische Gebäudeausrüstung.. 1979 trat Bertram Canzler junior in das Büro ein. Damit war die Kontinuität als Familienunternehmen auch für die nächste Generation gesichert. Der jetzt verstorbene Senior war mehr als 40 Jahre VBI-Mitglied, übernahm im Laufe seines Berufslebens unzählige Ehrenämter in Fach- und Berufsverbänden, setzte sich für den Berufsstand und die Vergütung der Beratenden Ingenieure ein. Er veröffentlichte Fachaufsätze, hielt immer wieder Vorträge und trug als Schlichter bzw. Moderator zur Beilegung von Konflikten bei. Dafür hat er viele Auszeichnungen, u.a. die Hermann-Rietschel-Medaille der VDI-Gesellschaft Techni-

sche Gebäudeausrüstung, und die Anerkennung der Fachwelt erhalten. Seit der Gründung ist das Unternehmen Canzler Ingenieure kontinuierlich gewachsen und besteht heute aus drei verzahnten Dienstleistungsbereichen: Canzler Ingenieure, Canzler FM-Solutions und Canzler Concept mit insgesamt 80 festangestellten Mitarbeitern an den fünf Standorten Berlin, Dresden, Erfurt, Frankfurt am Main und Mülheim an der Ruhr. Gearbeitet wird in spezialisierten Teams, die maßgeschneiderte Konzepte und Lösungen liefern.

Nachruf

Leonhard Obermeyer Im Alter von 87 Jahren ist Leonhard Obermeyer am 28. Dezember vergangenen Jahres verstorben. Der promovierte Bauingenieur gründete im Jahr 1958 das Ingenieurbüro Obermeyer in Krailling, das zwei Jahre später bereits 25 Mitarbeiter beschäftigte und sich über die Jahre hinweg durch kluges Unternehmer-

tum zur weltweit agierenden Obermeyer Planen und Beraten GmbH mit nunmehr 1.300 Mitarbeitern entwickelte. Vorausschauend hatte Leonhard Obermeyer, seit 1962 Mitglied im VBI, bereits Anfang der 1970er Jahre die Vision, Fachplanungen in die Gesamtplanung einzubinden. Anstelle dem Kunden viele Teilplanungen in einzelnen Fachbereichen anzubieten, sollten Großprojekte fortan aus einer Hand und über alle Gewerke hinweg geplant werden. Der Mauerfall 1989 läutete eine Phase mit Gründungen weiterer Niederlassungen in Deutschland und einen enormen Anstieg der Mitarbeiterzahlen ein. Das Unternehmen, inzwischen zur GmbH geworden, war bei zahlreichen Projekten im Rahmen des Ausbaus der Ost-West-Verkehrsinfrastruktur beteiligt. Gleichzeitig begann die Expansion ins Ausland sowie die weitere Integration von Fachplanern und Architekten, so dass sich die Idee des Gesamtplanungsbüros immer mehr durchsetzte. Im Dezember 2006 gab Leonhard Obermeyer nach 48 Berufsjahren den Vorsitz der Geschäftsführung ab.

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NAMEN UND NACHRICHTEN

Im Interview

FIDIC-Verträge – Was und wie?

1. Warum sollten sich Beratende Ingenieure mit den FIDIC-Verträgen auseinandersetzen? Weil alle diejenigen, die außerhalb Deutschlands im Geschäft sind oder dieses anstreben, an den FIDIC-Verträgen kaum vorbei kommen, zumal auch große Finanzierer wie die Weltbank und regionale Entwicklungsbanken FIDIC-Verträge einsetzen. Mit dem „White Book“ gibt es überdies einen speziellen Ingenieurvertrag von FIDIC. 2. Sind FIDIC-Verträge also ausschließlich für Auslandsprojekte interessant oder lassen sich die FIDIC-Regularien auch in deutschen Projekten einsetzen? Sie werden üblicherweise in Deutschland nicht gebraucht, hier werden VOB/B und VOF bevorzugt. Aber es gibt inzwischen einige Projekte, die nach FIDIC-Vertragsbedingungen abgewickelt werden, beispielsweise die Offshore-Windkraftparks vor den deutschen Küsten. Das hat folgenden Hintergrund: Da der Wettbewerb für die Realisierung solcher Projekte international – vor allem dänisch und britisch – ist, diese Unternehmen aber nicht bereit sind, die aus den deutschen Vertragsmodellen für sie resultierenden Risiken zu übernehmen, entstehen die Offshore-Projekte auf der Grundlage von FIDIC-Verträgen. Auch ausländische Investoren, die weltweit das internationale Vertragswerk als Grundlage ihrer Projekte nutzen, bauen in Deutschland auf die FIDIC-Vertragsmodelle. So ein Projekt eines amerikanischen Investors begleite ich z. B. gerade in Hamburg. Auch bei der KfW gibt es die Tendenz, deut-

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sches Geld für die Entwicklungszusammenarbeit zunehmend unter Nutzung der FIDIC-Regularien zu investieren. 3. Innerhalb der FIDIC-Seminare bestand von Beginn an die Möglichkeit zur Fortbildung zum „Dispute Adjudicator“. Mittlerweile haben schon mehr als 25 Kandidaten das Assessment erfolgreich absolviert. Der VBI führt im Auftrag der FIDIC auch eine „Nationale Liste“ deutschsprachiger Dispute Adjudicators. Was unterscheidet Dispute Adjudication von anderen Verfahren der Streitbeilegung? Es ist ein außergerichtliches Verfahren, dass von beiden Seiten – Auftraggeber und Auftragnehmer – einvernehmlich und projektbegleitend, also nicht erst im Streitfall, beauftragt wird. Durch diese projektbegleitende Tätigkeit des Adjudication Board als kleine Schiedsgerichtsbarkeit kann mancher Streit im Frühstadium beigelegt bzw. ganz vermieden werden. Deshalb wurde Dispute Adjudication als einfaches, schnelles und kostengünstiges Verfahren mit der neuen Generation der FIDIC-Vertragsbedingungen 1999 eingeführt. 4. Ist Dispute Adjudication eine Aufgabe für Juristen oder für Ingenieure? Es ist vor allem ein Tätigkeitsfeld für Ingenieure. Aufgabe von FIDIC als Weltverband der Beratenden Ingenieure ist es vor allem, Ingenieure und ihr Tun zu fördern. Daher hat der „Engineer“ in den Vertragsbedingungen nach FIDIC sehr weitreichende Befugnisse. Dazu ge-

hörte vor Einführung von Dispute Adjudication auch die Entscheidung von Streitigkeiten zwischen Auftragnehmer und Auftraggeber. Da der Engineer aber im Dienst des Auftragnehmers agiert und von diesem bezahlt wird, wurde das Dispute Adjudication Board, wie erwähnt, 1999 als sozusagen 3. Instanz in die FIDIC-Vertragsverfahren eingeführt. Und einer der Hauptunterschiede zwischen Dispute Adjudication und gerichtlicher Streitbeilegung besteht ja darin, dass die Adjudicatoren in der Regel Ingenieure sind und daher zu den fachlichen Problemen eines Projekts eigene Lösungen vorschlagen können. Inzwischen gibt es aber auch einige Juristen, wie mich, die erfolgreich als Adjudicatoren tätig sind; aber überwiegend im Team mit Ingenieuren. 5. Verbirgt sich dahinter eigentlich ein wachsendes Geschäftsfeld? Oder anders gefragt: Kann man als Dispute Adjudicator Geld verdienen? Es ist ein gutes Aufgabengebiet für erfahrene Ingenieure, die dabei auch gut honoriert werden. Mindestanforderung der FIDIC für die Listung als Dispute Adjudicator sind 10 Jahre Berufserfahrung. Um im Konfliktfall in der Praxis die benötigte Entscheidung zügig fällen zu können, braucht man neben umfangreicher fachlicher Praxiserfahrung auch Erfahrungen bei der Anwendung der FIDIC-Vertragswerke. Wichtig sind außerdem gute englische Sprachkenntnisse und eine kommunikative Persönlichkeit. 6. Was würden Sie VBI-Ingenieuren raten, die sich erstmals mit dem Thema FIDIC-Verträge beschäftigen wollen oder müssen? Sich umgehend für unser diesjähriges Einführungsseminar zur Systematik und Anwendung der Vertragsbedingungen am 23. März hier in Berlin anzumelden. Dieser Basiskurs vermittelt einen guten Überblick über die FIDIC-Vertragsmodelle für Ihre Mitglieder, aber auch andere Interessenten. Darauf bauen die Folgeveranstaltungen des neuen Seminarzyklus auf. Am Ende folgt der Adjudicator-Prüfungskurs im Januar 2013. Das Gespräch führten Tatjana Steidl und Ines Bronowski, VBI. Weitere Informationen: www.germanfidicseminare.de


NAMEN UND NACHRICHTEN

Umfrage

VBI, BDB und AHO starten Bürokostenvergleich Der VBI hat gemeinsam mit dem AHO und dem Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure BDB den Bürokostenvergleich 2011 gestartet. Zur Teilnahme aufgerufen sind alle freiberuflich tätigen Ingenieure und Architekten. Ziel der Umfrage ist es, mit der Auswertung der Daten des Wirtschaftsjahres 2011 allen Planungsbüros in Deutschland aktuelle Kennzahlen für betriebswirtschaftliche Entscheidungen zur Verfügung zu stellen. Zu diesen Kennzahlen gehören z. B. der Umsatz pro Mitarbeiter, Gemeinkostenfaktor und der Bürostundensatz. Die Daten für den Bürokosten-

vergleich 2011 werden bei Ingenieuren und Architekten aller Fachrichtungen erhoben und im Juni öffentlich vorgestellt. Anschließend stehen die Ergebnisse allen Interessenten zur Verfügung. Der AHO wird die Daten auf seiner Herbsttagung zur Novellierung der HOAI am Jahresende präsentieren. Der Fragenkatalog beschränkt sich auf die für die relevanten betriebswirtschaftlichen Kennzahlen erforderlichen Kerndaten. Er ist auf Basis des Jahresabschlusses schnell auszufüllen. Zusätzlich bittet der AHO um das Ausfüllen eines Fragebogens für abgerechnete Projekte, mit denen die Auskömmlichkeit der Ho-

norierung nach HOAI ermittelt wird. Mit der Erfassung und Auswertung wurden das Institut für Freie Berufe, Nürnberg, und die Unita Unternehmensberatung aus Mülheim betraut. Einsendeschluss ist der 30. April 2012. Alle unternehmensbezogenen Daten werden streng vertraulich behandelt. Auf Anfrage bietet die Unita zusätzlich eine kostenpflichtige individuelle Auswertung der eigenen Daten an. Die Umfrage steht als ausdruckbarer, dreiseitiger Fragebogen zur Verfügung, der aber auch online ausgefüllt werden kann: www.buerokostenvergleich.de

BIT Consult GmbH, Beratende Ingenieure Tiefbau, www.b-i-t-consult.de

Die BIT Consult GmbH hat sich aus sechs leistungsfähigen Ingenieurbüros aus Baden-Württemberg und Bayern mit insgesamt 150 Mitarbeitern mit dem Ziel gegründet, anspruchsvolle Projekte im In- und Ausland, die den Kernkompetenzen der Einzelgesellschaften entsprechen, aus einer Hand anzubieten und abzuwickeln. Für unsere Schwerpunkte im Bereich kommunaler Tiefbau suchen wir aufgrund der wachsenden Nachfrage an unseren Dienstleistungen zum schnellstmöglichen Zeitpunkt für unsere Bürostandorte in Karlsruhe:

Bauingenieur/in Tiefbau (Uni/TH/FH)

Fachrichtung Wasserversorgung/Siedlungswasserwirtschaft für die Planung und/oder Bauleitung in Villingen-Schwenningen:

Bauingenieur/in Tiefbau (Uni/TH/FH)

Fachrichtung Kanalisation/Siedlungswasserwirtschaft für die Planung und/oder Bauleitung

Bei Interesse und Freude am Arbeiten in einem innovativen, wachsenden Ingenieurbüro wäre es vorteilhaft, wenn Sie bereits etwas Berufserfahrung in einer der Fachrichtungen der Siedlungswasserwirtschaft gesammelt haben und über Kenntnisse in der üblichen Büro-Software besitzen. Wir geben aber auch motivierten Berufsanfängern eine Chance und arbeiten sie professionell ein. Wenn Sie Interesse an der Mitarbeit in einem teamorientierten Unternehmen mit großer Planungsvielfalt haben, senden Sie bitte Ihre schriftlichen Bewerbungsunterlagen an:

Büro Villingen-Schwenningen:

ERNST+CO Beratende Ingenieure GmbH

Goethestraße 6 - 78048 Villingen-Schwenningen Tel. +49 7721 2026-0 - Fax +49 7721 2026-11

villingen@ernst-co.de

Büro Karlsruhe:

Ingenieurbüro für Bauwesen

Dipl.-Ing. (FH) Harald Miltner

Am Storrenacker 1b - 76139 Karlsruhe

Tel.: +49 721 96232-10 - Fax +49 721 96232-55

ingenieur@miltner-ag.de

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WORAN ARBEITEN SIE GERADE?

IDK KLEINJOHANN GmbH & Co. KG, Köln, www.idk-koeln.de

Wir arbeiten ... Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) plante im Rahmen des Projektes „Gärten der Technik“ die Errichtung des Forschungsgebäudes :envihab, um die bemannte Raumfahrt zum Mars vorzubereiten und die Forschung für die Öffentlichkeit erlebbar zu machen. Das DLR hat die IDK Kleinjohann mit der Tragwerkspla-

... am neuen DLR-Forschungsgebäude „:envihab“, Köln nung über alle Leistungsphasen für den Neubau beauftragt. Das vom Berliner Architekturbüro Glass Kramer Löbbert und Uta Graff Architekten entworfene Gebäude wird eine Grundfläche von ca. 4.200 m2 haben. Es besteht aus zwei Ebenen, der unteren Nutzerebene und der darüber liegenden Technikebene mit der ge-

Abbildung: Glass Kramer Löbbert Architekten BDA mit Uta Graff Architektin BDA, Berlin

samten Gebäudeversorgung. Die Nutzerebene rund um die Module sowie der teilbare Hörsaal und die Ausstellungsfläche sind öffentlich zugänglich und nutzbar. Ausgeführt wird das Gebäude auf dem DLR-Gelände in unmittelbarer Nachbarschaft zum Flughafen Köln/Bonn derzeit als Stahlbetonkonstruktion. Besondere Herausforderungen für IDK Kleinjohann, die das Projekt seit dem Architektenwettbewerb begleiten, sind dabei zum einen die erhöhten Nutzlasten (im Unterdruckraum bis zu 70 kN/m2) und zum anderen die großen Spannweiten mit bis zu 20 m. Für das Dachtragwerk wurde eine besondere Verbundkonstruktion entwickelt, bei der die geschosshohen Fachwerkträger aus Stahl mit der Stahlbetonbodenplatte der „schwebenden“ Dachkonstruktion zusammenwirken. Die Bauzeit beträgt ca. 18 Monate und soll im Sommer 2012 abgeschlossen werden. 쮿

Spiekermann AG Consulting Engineers, www.spiekermann.de

... an der Grundwassersanierung eines ehemaligen Wäschereistandortes in Helmstedt Die Kontamination des Grundwassers mit leichtflüchtigen Halogenkohlenwasserstoffen (LHKW) auf dem Wäschereigelände war seit 1992 bekannt. 2009 wurde Spiekermann dann von den Gesellschaftern des neuen Nutzers Auto plus mit detaillierten Untersuchungen und der Erarbeitung eines geeigneten Sanierungskonzepts beauftragt. Eine kombinierte Mischung aus Pump and Treat-Maßnahmen für den unteren Aquifer-Bereich sowie dem Air-Sparging-System im oberen, stärker kontaminierten Aquiferbereich stellte sich dabei als sinnvolle und zeitsparende Lösung heraus. Nach der Genehmigung durch das Umweltamt Helmstedt begann im Oktober 2011 die Sanierung, gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). „Mit dem Air-Sparging-Verfahren konnten wir dem neuen Nutzer des Geländes ein zeit- und damit auch kostensparendes Verfahren zur Sanierung anbieten“, erklärt Peter H. Riedel, Vorstandsvorsitzender der Spiekermann AG Con-

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sulting Engineers. Das Air-Sparging wird seit den achtziger Jahren angewendet. Dabei wird über Injektionslanzen oder -bohrungen kontinuierlich Frischluft in die wassergesättigte Zone gepresst. Die Luft verdrängt Wasser aus den Poren. Durch das permanente Durchlüf-

ten der wassergesättigten Zone werden Selbstreinigungsprozesse aktiviert und flüchtige Schadstoffe herausgetragen. Ende 2014 soll die von Spiekermann begleitete Grundwassersanierung abgeschlossen werden. 쮿


WORAN ARBEITEN SIE GERADE?

Dr. Born – Dr. Ermel GmbH, Achim, www.born-ermel.de

… an der Planung für den Bau einer Abwasserdruckleitung in Wilhelmshaven Der Innenstadtbereich der Stadt Wilhelmshaven wird über ein Mischwassersystem entwässert, das in zwei Teileinzugsgebiete unterteilt ist. Die Teileinzugsgebiete sind jeweils einem Hauptpumpwerk zugeordnet. Bei hohen Niederschlagsmengen kommt es an den Pumpwerken zu einer Mischwasserentlastung. Das Pumpwerk Süd entlastet hierbei in den Jadebusen. Um die hygienische und ästhetische Situation des Jadebusens im Bereich des Südstrandes der Stadt Wilhelmshaven zu verbessern, ist es Ziel, die Mischwasserentlastungsereignisse dort um rund 85 % zu reduzieren. Dafür ist der Bau einer rund 5,5 km langen Druckleitung DN 1200 zur Zentralkläranlage und die Erhöhung der Pumpwerksleistung geplant. Die Dr. Born – Dr. Ermel GmbH -Ingenieure- wurde im Rahmen eines VOF-Verfahrens als Federführender einer Arbeitsgemeinschaft zusammen mit dem Unternehmen p2mberlin (www.p2mberlin.de) mit der Planung dieser Baumaßnahme beauftragt. Die Leitung verläuft rund 1,3 km im Innenstadtbereich und rund 4,2 km im Außenstadtbereich (siehe Abbildung Trassenverlauf). Bei der Planung der Leitung und Wahl der Bauweise sind die oberflächennahen Grundwasserstände sowie der bedingt tragfähige Baugrund zu berücksichtigen. Zur Steigerung der Pumpwerksleistung um rund 7.000 m³/h wird parallel zum Leitungsbau eine entsprechend leistungsstarke Pumpe installiert. Die Stromversorgung der Pumpe sowie ihre Einbindung in das Automatisierungssystem des Pumpwerks gehören ebenfalls zum Leistungsumfang der Arbeitsgemeinschaft. Die Inbetriebnahme der Leitung ist für Dezember 2013 geplant. 쮿

Ingenieurbüro für Bauwesen, Dipl.-Ing. (FH) Harald Miltner, www.miltner-ag.de

... am neuen Wasserwerk des Wassergewinnungszweckverbandes Hardtwald Nach fast 50 Jahren Dauerbetrieb stand die veraltete Technik des Wasserwerkes des Wassergewinnungszweckverbandes Hardtwald auf dem Prüfstand. Mitglieder des Zweckverbandes sind der Zweckverband Wasserversorgung Letzenberggruppe (7 Teilgemeinden) und die Gemeinde St. Leon-Rot. Eine Studie zum Zustand der Anlage belegte die Gefährdung der Versorgungssicherheit der über 35.000 Bürger im Verbandsgebiet. Genauere Untersuchungen vor Ort zeigten, dass eine Sanierung bei laufendem Betrieb zwar technisch möglich, aber mit erheblichen Kosten und Risiken verbunden gewesen wäre. Vor allem die große Gefahr einer Verkeimung des Trinkwassers sprach gegen diese Variante. Insgesamt wurden fünf Varianten einer Sanierung entwickelt und in einer KostenNutzen-Abwägung gegenübergestellt. Daraus ging sowohl aus technischer als auch langfristig betrachtet aus wirtschaftlicher Sicht der Neubau als

zu favorisierende Lösung hervor. Anhand einer Präsentation der Planungen dafür mit 3D-Entwicklungen von Gebäude und technischer Ausrüstung beschlossen die verantwortlichen Entscheidungsträger Ende 2010 den Neubau des Wasserwerks. Während der Bauzeit von ca. 2,5 Jahren übernimmt das alte Wasserwerk weiterhin die Versorgung im Verbandsgebiet, wird aber nach Inbetriebnahme des neuen vollständig zurückgebaut. Im Planungsprozess wurden viele Gespräche

mit dem Betreiber, Genehmigungsbehörden, z. B. Gesundheitsamt, Wasserrechtsamt und Forstverwaltung sowie verschiedenen Fachplanern geführt, um das Projekt frühzeitig in die richtigen Bahnen zu lenken. „Ein gut koordinierter, interdisziplinärer Planungsprozess ist für das Gelingen eine Projektes sehr wichtig“ erläutert der Inhaber des Ingenieurbüros Harald Miltner. Mit dem Bau wurde im November 2011 begonnen, das Projektvolumen umfasst ca. 5 Mio. Euro. 쮿

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Bühler in Braunschweig

Fabrikumbau aus einer Hand von Ines Bronowski

Das mittlerweile erfolgreich abgeschlossene Großvorhaben im Umfang von 22 Mio. Euro trug den bezeichnenden Namen „Marathon“. Der war natürlich zuallererst der Dauer des Vorhabens und dem Umfang der verschiedenen Maßnahmen geschuldet, erzählt Burkhardt Neusel, Architekt bei Assmann Beraten + Planen und Planungschef des Bühler-Marathons. Zugleich signalisierte der Projektcode den Büh-

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ler-Beschäftigten aber auch, dass ihnen in der täglichen Arbeit einiges an Erschwernissen abverlangt werde. Vor dem eigentlichen Start des Umbau- und Umstrukturierungsmarathons war natürlich eine gewisse „Trainingsphase“ erforderlich – in diesem Falle in der Studie zur „Bewertung der technisch-wirtschaftlichen Zukunftsperspektiven am Standort Braunschweig“ auf 260 Seiten dokumentiert. Der Auftrag zu

diesen planungsvorbereitenden Maßnahmen war 2003 an Assmann gegangen, nachdem eine „ganz normale Akquise-Aktion“, so Neusel, den Fabrikplanern eine Einladung zur Präsentation bei Bühler eingetragen hatte. Das dort vorgestellte Generalplaner- und Projektsteuerer-Know-how überzeugte die Führungsspitze bei Bühler, der Auftrag zur Standortbewertungsstudie war erteilt.


INDUSTRIE-/GEWERBEBAU

Neues Empfangsgebäude und historische Fabrikfassade Der Uhrenturm als

Abriss der alten

standortprägendes

Hallenkon-

Bühler-Signet

struktionen

Bestandsanalyse und Zukunftsszenarien Die Arbeiten daran begannen mit der Bestandsaufnahme, wer, wo, was, in welchen Gebäuden und Hallen, in was für einem baulichen Zustand auf den insgesamt 143.000 m² großen Flächen des Bühler-Geländes tut. Analysen dieses Ist-Zustandes und die Ermittlung des künftigen Bedarfs schlossen sich an. Darauf aufbauend entwickelten Neusel und das Marathonkernteam um seinen langjährigen Mitstreiter und Architektenkollegen Uwe Börner verschiedene Zukunftsszenarien. Dazu gehörten beispielsweise die Verlagerung der Produktion nach Osteuropa oder der Umzug in die neuen Bundesländer (beispielsweise nach Magdeburg).

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INDUSTRIE-/GEWERBEBAU

Anlieferung Stahldachkonstruktion für die neue Halle

Details Dachkonstruktion

Ein weiteres Szenario galt dem kompletten Fabrikneubau auf der grünen Wiese – verkehrsgünstig direkt an der A 2 gelegen. Es folgte die Betrachtung, ob sich dieses „Grüne-Wiese-Konzept“ einer modernen, kompakten Fabrik auch auf dem vorhandenen Firmengelände realisieren ließe. Das sei durch 100 Jahre Industriegeschichte geprägt und einfach „eine Adresse“ in Braunschweig, erzählt Börner. Die MIAG baute seinerzeit hier, weil die Stadt u. a. mit einem Bahnanschluss die attraktiveren Konditionen als die heutige Lan-

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deshauptstadt Hannover zu bieten wusste. Hallen und Verwaltungsgebäude entstanden. Auf den ersten Blick sprach wenig für einen Neuanfang im Bestandsgelände, erinnert sich Neusel: „Viel Leerstand, viel marode Substanz, Jahrzehnte war ja kaum noch in die Gebäude und in den Standort investiert worden.“ Aber die Idee von der Revitalisierung des Altstandortes hatte sich da längst in den Köpfen der Projektgruppe festgesetzt. Die ging der Frage nach, wie aus dem historisch-gewachsenen Standort eine kompakte Fabrik des 21.

Jahrhunderts werden könne und holte sich dafür fachliche Unterstützung von der FH Lübeck. Die Analyse der Abläufe und der Organisation in der Fertigung hatte nämlich gezeigt, dass das Produktionsgut -zigmal angefasst wurde, lange unproduktive Wege bis zur Verladung die Regel waren. Um das darin schlummernde Optimierungspotenzial zu erschließen, sah das Vorszugsszenario des Studienteams vor, die Bereiche Mechanik, Schlosserei, Oberflächentechnik und Montage in einer Halle – „größer als das Eintracht-Stadion“, so Neusel, zu konzentrieren. Der Auftrag Dementsprechend lautete die Empfehlung an die Konzernleitung: Durch Umnutzung der vorhandenen Bausubstanz und Veräußerung freiwerdender Flächen und Bauten ist die Revitalisierung des Braunschweiger Standortes die wirtschaftlichste Lösung. Konkret sah die Assmann-Studie vor, die Grundstücksflächen von 143.200 m² auf rund 82.000 m² zu reduzieren, die Zufahrt für den Schwerlastverkehr


INDUSTRIE-/GEWERBEBAU

Die neue Halle 3 mit freitragender Dachkonstruktion

direkt von der Autobahn her neu anzulegen und die Gebäudefläche von ca. 97.000 m² auf 37.700 m² zu reduzieren. Außerdem sollten nach Abriss alter Hallen ein neuer Parkplatz entstehen und als Kernstück des Ganzen der schrittweise Neu- und Umbau der großen Fertigungshalle bei laufender Produktion erfolgen. Der im Laufe der Jahre total zugebaute 30er-Jahre-Bau mit seinem einst standortprägenden Uhrenturm soll nach der Modernisierung für Verwaltung und Vertrieb seine ursprüngliche architektonische Qualität zurückerlangen und das künftige Bühler-Signet im Stadtbild Braunschweigs werden, ergänzt durch ein neues Empfangsgebäude mit Konferenzzentrum. Auch der historische Backsteingiebel der früheren Schlosserei soll in alter Schönheit in die neue Werkhalle integriert werden. Mit der Studie lag somit nach dieser planungsvorbereitenden Phase, dem Marathontraining im späteren Projektsinn, neben Analyse und Bestandsaufnahme die Konzeption einer produktiven Fabrik des 21. Jahrhunderts am traditionellen Standort samt der notwendigen

Planungs- und Realisierungsschritte zu deren Bau vor. Das Bühler Management, die Braunschweiger Geschäftsleitung und das in der Schweiz zuständige Steeringcomitee waren angetan. Dieser Ausschuss lud die verantwortliche Assmann-Geschäftsleitung und das Kernteam im Dezember 2004 zur Präsentation nach Wolfsburg ein. „Danach hatten wir den Auftrag, direkt per Handschlag über den Tisch“, erinnert sich Neusel. Einzige Bedingung sei gewesen, dass das Projektteam aus der Studie in

das Planungsteam integriert wurde. „Ich habe dann erst das Angebot geschrieben, das Budget war ja gedeckelt“. So etwas erlebe man heute nur noch ganz selten, ergänzt Börner, der 1995 gemeinsam mit Neusel bei Assmann in Braunschweig eingestiegen ist, um den Bereich der Objektplanung weiter zu entwickeln. Der Auftrag umfasste die Generalplanung der Umstrukturierung des Produktions- und Bürobereichs der Bühler GmbH Braunschweig und zugleich die Projektsteuerung unter verantwortlicher Leitung des geschäftsführenden Gesellschafters Hans-Peter Heller, der auch die Gesamtverantwortung für das Projekt Marathon bei Assmann inne hatte. Eine ungewöhnliche Konstellation, wie Planungschef Neusel bestätigt. Aber auch die Zusammenarbeit zwischen Planern und Bühler-Management als Auftraggeber war außergewöhnlich vertrauensvoll und so gut, wie man das nur selten erlebe. Planung und Bau Nahm das neue Bühler-Gelände zunächst nur im büroeigenen und mit dem Bauherrn ver-

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INDUSTRIE-/GEWERBEBAU

knüpften webbasierten Projektmanagementund Kommunikationssystem DOC.project in Plänen, Berechnungen und Kalkulationen Gestalt an, begann im September 2006 mit dem Abriss der Alten Schmiede die sichtbare Bauphase. Es folgten der Neubau der sogenannten Halle 1, später Teil der konzipierten Großhalle aus Neu und Alt, und die Sanierung von Sozialräumen und Leitständen im Bestand. Auch der Verkauf nicht mehr benötigter Flächen kam gut voran, allerdings nicht in der ursprünglich vorgesehen Reihenfolge und Lage – Umplanungen wurden erforderlich. Planungschef Neusel und seine Kollegen waren im ganz normalen Alltag derartiger Großprojekte angekommen, dank der guten Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber bleibt dieses Projekt aber ohne Streit und Nervereien. Traf man sich anfangs wöchentlich zum Jour fixe, reichten später monatliche Treffs, um die nächsten Schritte und „Streckenabschnitte“ des Projekts zu besprechen. Alle zwei Monate gab es Abstimmungen mit dem Steeringcomitee der Schweizer Konzernzentrale. Neue Bürowelten Nach dem Umbau des Verwaltungsgebäudes arbeiten Vertrieb, Projektmanagement und Technisches Büro nicht nur in hellen und freundlichen Räumen, sondern dies auch nach allen Regeln der modernen Büroorganisationskunst. Wo früher verschachtelte Räume zu langen Wegen und wenig transparenten Arbeitsstrukturen führten, hat das Bühler-Arbeitspro-

zessmodell „process view“ Einzug gehalten, erklärt Börner. Das sei im Grunde genommen eine Großraumlösung, in deren Mittelzone sogenannte Think Tanks platziert sind, die Raum schaffen für eine konzentriertere Arbeit an Lösungen in Kleingruppen. Außerdem gehöre zum Konzept der in wechselnder Besetzung arbeitenden Projektteams auch die Ruhezone, die zum Denken anregen, aber auch zum Entspannen einladen soll, ganz im Sinne produktiver Arbeitsbedingungen. „Dafür in Bestandsgebäuden die räumlichen Voraussetzungen zu schaffen, ist immer schwierig“, sagt Börner. „Wir mussten entkernen, größere Räume schaffen.“ Hallen-Gebäudetechnik Von Anfang an Marathon-Mitstreiter war André Voermanek, Niederlassungsleiter und Prokurist der Kofler Energies Ingenieurgesellschaft mbH (ehem. NEK Beratende Ingenieure), mit der Assmann Braunschweig seit Jahren gut und eng kooperiert. „Die gesamte gebäudetechnische Infrastruktur wurde erneuert“, sagt der Diplomingenieur. „So haben wir den Heizungsanschlusswert von 14 auf 5 MW gesenkt“. Die neuen fernwärmegespeisten Deckenstrahlplatten zur Hallenheizung verbessern den Komfort für die Mitarbeiter ebenso wie die tageslichtabhängige Lichtsteuerung per DALI-Bus. Hochwertig, blendfrei und komfortabel sei die neue Beleuchtung, sagt Voermanek. Habe es früher aus allen Ritzen unbehaglich in die Hallen gezogen, sorge der jetzige Komfort für deutlich verbesserte Arbeitsbedingungen.

Halle 1 und Gebäude mit Büros und Personalräumen

Von Anfang an mit zum Auftragsumfang gehörte das spätere Facility Management. Die Betrachtung der künftigen Betriebs- und Wartungskosten sei direkt in die Investitionsentscheidungen mit eingeflossen. Als Besonderheit verweist Voermanek auf die Medienversorgung der Maschinen mit Strom, Wasser, Druckluft usw., die ebenfalls zum Kofler Energies-Subplanerpaket gehörte. Während die Medientrassen oben in der Dach-Fachwerkbinderkonstruktion verlaufen, befinden sich die Maschinenanschlüsse in den Sohlplatten – zu konzipieren waren aber nicht nur die Schnittstellen und die gesamte Leitungsinfrastruktur, sondern auch genügend Leerrohre als Flexibilitätsreserve, so der Ingenieur. Bauen im Bestand Den tragwerksplanerischen Part des BühlerMarathons verantwortete Rouven Brückner, seit mehreren Jahren bei Assmann in Braunschweig tätig. Das Spannende an diesem Projekt waren die vielen Überraschungen beim Bauen im Bestand. Das Gelände schien geprägt von An- und Umbauten sowie unzähligen „Bastellösungen“. „Immer, wenn wir eine Konstruk-

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Das neue Empfangsgebäude mit Konferenzzentrum Fotos: Bühler GmbH/Fotograf Uwe Brodmann

tion für überschaubar hielten, erlebten wir die nächste Überraschung“, sagt der Bauingenieur. Dabei habe man insbesondere beim Ausbessern der Bombentreffer seinerzeit unglaublichen Erfindergeist entwickelt. Als Spezialfall dieser Baustelle, so Brückner, erwies sich auch der Anschlussbereich zwischen Neubau und Bestand: „Wenn wir Fundamente für neue Hallen betoniert haben, während nur einen Meter weiter Leute an ihrem Schreibtisch saßen, getrennt lediglich durch eine halbsteinige Mauerwerkswand, war das nicht gerade alltäglich.“ Typische Details des kompakten Hallenkomplexes heute sind z. B. die filigrane Stahlkonstruktion für das Dach mit 22 m Spannweite und die im Dienste des baulichen Brandschutzes recht massiven und jeweils am Fußpunkt eingespannten Stahlbetonstützen im Raster 12 m x 22 m bis 29 m. Außerdem verwendete man im Interesse kurzer Bauzeiten möglichst viele Fertigteile, beispielsweise als Stahlbetonbrandwand an der Nahtstelle zwischen Neubau und Bestand.

Fazit „Hier ist jahrzehntelang wenig investiert und modernisiert worden“, erinnert Planungschef Neusel an die Ausgangslage. Eine der Zukunftsoptionen in der Projektstudie hätte daher auch gelautet, weitere zehn Jahre auf Verschleiß zu fahren und danach den Standort Braunschweig stillzulegen. Das ist inzwischen ebenso Geschichte wie die auf dem Werksgelände mancherorts noch zu entdeckenden Schienen aus den MIAG-Anfangsjahren. Die Grünfläche mit Teich neben dem Hallenneubau steht dagegen für die Fabrik des 21. Jahrhunderts. Das Projekt „Marathon“ ist am Ziel. Im Zusammenhang mit dem 150-jährigen Firmenjubiläum der Bühler AG wurde am 8. April 2010 die neue Fabrik in Braunschweig feierlich eingeweiht. Dazu war die gesamten Bühler-Konzernleitung aus Uzwil mit Urs Bühler und Calvin Grieder (CEO) angereist, die Braunschweiger Politik prominent vertreten, der damalige Niedersächsische Ministerpräsident Wulff anwesend. „Die Zufriedenheit der Braunschweiger Bühler- Geschäftsführung und der Mitarbeiterschaft sowie die weitere Nutzung unseres Know-hows durch Bühler bestätigt uns den Erfolg des `Ma-

rathon`-Projektes“, resümiert Planungschef Neusel. „Wir sind fit für den nächsten Marathon“. Auch Bühler zieht ein durchweg positives Fazit: „Über die gesamte Planungszeit haben wir Assmann und seine Arbeitsweise genau kennen und schätzen gelernt“, merkt Stephan Lange, Geschäftsführer der Bühler GmbH Braunschweig, an. „Auch heute arbeiten wir beständig zusammen bei den kleinen und großen Aufgaben der Instandhaltung und Erweiterung unseres Braunschweiger Werkes. Assmann ist für uns ein langjähriger, zuverlässiger Partner in einer zunehmend schnelllebigen Zeit.“ Autorin: Ines Bronowski, Redaktion Beratende Ingenieure, Berlin

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INDUSTRIE-/GEWERBEBAU

Kraftwerk Block R in Boxberg und Kraftwerk Moorburg in Hamburg

Bauplanung für Großprojekte von Bernd Rabann, Aldo Klapper und Steffen Kober

Kraftwerk Moorburg, Bautenstand 2011

Aufgabe Im Jahr 2004 begannen die Vorbereitungen für den Bau von zwei Großkraftwerken der Vattenfall AG. Zum einen handelte es sich um einen weiteren Block für das Braunkohlekraftwerk in Boxberg, zum anderen war das Steinkohlekraftwerk Moorburg im Hafengebiet von Hamburg zu planen. Für beide Standorte waren aus der anlagentechnischen Rahmenkonzeption Bauplanungen für einen Braunkohleblock mit ca. 600 MW in Boxberg und einen Steinkohleblock mit ca. 800 MW in Moorburg zu erbringen. Noch während der Konzeptphase wurde Moorburg auf eine Doppelblockanlage mit 2 x 800 MW erweitert. Die Anforderungen an die Bauplanung für ein Kraftwerk sind im Wesentlichen ganz einfach zu formulieren: Die Planungsleistungen sind genehmigungsfähig, termin- und budgetgerecht zu erbringen.

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In dieser Einfachheit der Anforderung liegt zugleich die Herausforderung an die Bauplanung für ein Kraftwerk, da die Bautechnik intensiv mit der Anlagentechnik verzahnt ist. Dies um so mehr, da eine Vielzahl von Komponentenlieferanten zum Gesamtprojekt beitragen. Projektorganisation Der Auftraggeber und Bauherr war hier in besonderer Verantwortung. Er trug mit seinen frühen Entscheidungen zur Vergabe der Planungsleistungen bereits wesentlich zum Gelingen der Projekte bei. Bei der Projektorganisation der Bauplanung galt es, alle ingenieurtechnischen Leistungsbereiche zu erfassen und durch kurze Informationswege zu verbinden. Dies lässt sich am ehesten durch eine Gesamtbauplanung realisieren. Eine straffe bautechnische Projektorganisation über u. a. turnusgemäß regelmäßig statt-

findende Projektgespräche zum Gesamtprojekt und einer darauf abgestimmten Protokollierung wurden erforderlich. Frühzeitig war die Beschreibung der Schnittstellen neben der fachlichen Konzeptarbeit an den bautechnischen Objekten zu leisten. Eine schnittstellenarme Organisationsstruktur der Gesamtbauplanung wurde aufgebaut. Dazu sei hier auf einen Beitrag im Betonkalender 2011 [1] verwiesen. Beide Projekte wurden parallel mit einem zeitlichen Versatz von ca. einem halben Jahr bautechnisch geplant. Projektbeschreibungen Kraftwerk Boxberg Block R Für dieses Vorhaben wurden etwa 30 Objekte und bautechnische Anlagen bearbeitet. Die Anordnung des gesamten Blockes R mit seinen wesentlichen Komponenten ist im Lageplan


INDUSTRIE-/GEWERBEBAU

Kraftwerk Boxberg Block R, Bautenstand 2011

PROJEKTBETEILIGTE

Bauherr Vattenfall Europe Generation AG Gesamtplaner Vattenfall Europe PowerConsult Gesamtbauplaner ARCUS Planung + Beratung Bauplanungsgesellschaft mbH Cottbus

und der Seitenansicht (s. Abb. S. 24) dargestellt. Für das Projekt wurden 2.560.000 m³ umbauter Raum und 81.600 m² Bruttogeschossfläche geplant. Der Kraftwerksblock befindet sich auf einer ca. 11,15 ha großen Fläche. Kraftwerk Moorburg Das Projekt besteht aus ca. 90 Objekten und bautechnischen Anlagen. Die Anordnung der beiden Blöcke A und B mit ihren wesentlichen Komponenten ist ebenfalls grafisch dargestellt (s. Abb. S. 25). Für das Kraftwerk Moorburg wurden 4.725.500 m³ umbauter Raum und 229.500 m² Bruttogeschossfläche geplant. Das Kraftwerk ist auf einem Baufeld von 30,34 ha angeordnet.

Genehmigungsfähigkeit Die Umsetzung von Großprojekten wird in Deutschland immer schwieriger. Beispiele wie „Stuttgart 21“ zeigen die entscheidende Bedeutung der öffentlichen Akzeptanz derartiger Vorhaben. Kraftwerk Boxberg Block R In der Lausitz, einer von der Braunkohleförderung und Energieerzeugung geprägten Region, sind Braunkohlekraftwerke nach wie vor akzeptiert. Insofern konnte sich der Gesamtbauplaner unter anderem auf folgende Kernaufgaben konzentrieren: - die konsequente Umsetzung aller Anforderungen aus der Kraftwerkstechnik in Gebäuden und baulichen Anlagen, - die architektonische Gestaltung und Einordnung der neuen Baukörper in das vorhandene Kraftwerk, - die Umsetzung aller öffentlich-rechtlichen Anforderungen im Bereich des Bauordnungsund Wasserrechts. Kraftwerk Moorburg Im Umfeld einer Großstadt wie Hamburg war die Sicherung der bautechnischen Genehmi-

gungsfähigkeit eines solchen Großkraftwerkes die weitaus anspruchsvollere Aufgabe. Als besondere Herausforderungen für die Bautechnik erwiesen sich in Zusammenarbeit mit der Gesamtplanung der Anlagentechnik folgende Randbedingungen: - die Einordnung der Gesamtanlage im Hafenerweiterungsgebiet auf eng begrenztem Baufeld, - die städtebauliche und architektonische Gestaltung der Gesamtanlage mit starkem regionalen Bezug, - die Planung der Gebäude und baulichen Anlagen der Ver- und Entsorgung des Kraftwerkes über zwei Kaianlagen, - die Umsetzung der Anforderungen des Hochwasserschutzes unter Berücksichtigung schwieriger inhomogener Baugrundverhältnisse. Darüber hinaus wirkte sich ein Regierungswechsel in der Freien und Hansestadt im Frühjahr 2008 erschwerend auf das Genehmigungsverfahren aus. Ungeachtet dessen konnten 2008 die Genehmigungen für die Errichtung und den Betrieb des Kraftwerkes Moorburg als Doppelblock erteilt werden. Auflagen der Behörden hatten

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INDUSTRIE-/GEWERBEBAU

Maschinenhaus

Kesselhaus

E-Filter

Saugzug

REA

Nasszugkühlturm

Lageplan Boxberg , Block R mit Hauptkomponenten und Seitenansicht Bautenstand KW Boxberg Block R im Mai 2009

aus bautechnischer Sicht im Wesentlichen die Veränderung des Einleitbauwerkes wegen des geforderten erhöhten Sauerstoffeintrages beim Kühlwasserauslauf und die Änderung der Fassadengestaltung von Trapezblechfassaden zu gemauerten Klinkerfassaden zur Folge. Zusätzlich war 2010 noch die Einordnung eines Hybridkühlturmes erforderlich. Alle diese Änderungen erfolgten während des bereits begonnenen Bauprozesses und konnten qualitäts- und termingerecht entsprechend Projektterminplan umgesetzt werden.

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INDUSTRIE-/GEWERBEBAU

Kohlekreislager

Kaianlage

Wasseraufbereitung

Stand der Arbeiten Kraftwerk Boxberg Block R Die Bauarbeiten am Projekt sind im Wesentlichen abgeschlossen. Der größte Teil der Anlagen des Kraftwerkes befindet sich in der Inbetriebnahme bzw. ist bereits in Betrieb. Der bautechnische Teil ist bis auf die endgültige Fertigstellung der Außenanlagen vollständig erbracht. Der Beginn der Netzschaltung ist in diesem Jahr vorgesehen. Kraftwerk Moorburg Alle bautechnischen Planungen sind planmäßig erbracht worden und zum größten Teil bereits abgeschlossen. Die bautechnischen Leistungen sind vollständig in der Realisierungsphase. Viele Objekte wie beispielsweise das Verwaltungsgebäude, der Lager- und Werkstattkomplex oder auch das Regenwasserrückhaltebecken sind bereits in Betrieb und werden durch die Baustelle genutzt.

Maschinenhaus und Dampferzeuger

Hybridkühlturm

Lageplan Moorburg mit Hauptkomponenten und Ansicht von der Süderelbe Bautenstand KW Boxberg Block R im Mai 2009

Bautechnische Planungen sind nur noch für wenige Projektteile baubegleitend erforderlich. Der Kletterprozess für den als Turnkey-Objekt zu errichtenden Hybridkühlturm ist im Dezember 2011 abgeschlossen worden. Die Inbetriebnahme der ersten Anlagen hat begonnen. Weitere wesentliche anlagentechnische Komponenten befinden sich noch in der Montagephase. Das Kraftwerk wird voraussichtlich im Jahr 2013 fertiggestellt und in Betrieb gehen. Die Bautechnik hat ihre Arbeiten gemäß den o.g. Projektzielen reibungslos erbracht.

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Kraftwerk Moorburg, Dachtragwerk Kohlekreislager

Fazit Man geht immer erfahrener aus den Projekten heraus als hinein. Großprojekte sind auch heute noch in Deutschland machbar. Wichtig dafür ist, auch aus der Sicht der Architekten und Bauingenieure, die frühzeitige Einbeziehung der Öffentlichkeit. Insbesondere mit den Mitteln der architektonischen und ingenieurtechnischen Gestaltung können wichtige Beiträge zur Genehmigungsfähigkeit erbracht werden. Änderungen sind insbesondere im Industrieund Kraftwerksbau keine Störungen im Planungsprozess, sie sind integraler Bestandteil

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Bautenstand Moorburg 2011 Fotos: ARCUS

der Arbeit. Werden die Planungsabläufe darauf ausgerichtet, so ist die Gesamtbauplanung ein Schlüssel zum Erfolg derartiger Großprojekte. Sachkundige Bauherren und Gesamtplaner für die Anlagentechnik sowie engagierte Behörden tragen entscheidend zum Projekterfolg bei.

Quelle: [1] Osterrieder P., Werner D., Simon M.: Konzepte der Tragwerksplanung im Kraftwerksbau. Betonkalender 2011. S. 313,

Autoren: Bernd Rabann, verantw. Prokurist Kraftwerksbau, Aldo Klapper, Entwurfsverfasser KW BoxR und KW Moor, Steffen Kober, Projektleiter KW Moor, ARCUS Planung + Beratung Bauplanungsgesellschaft mbH Cottbus


wbApp/Internet_Layout 1 20.10.11 09:29 Seite 1

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INDUSTRIE-/GEWERBEBAU

Stahlwerk Bous GmbH

Bau einer Stranggussanlage von Erik-Reinhard Fiedler und Reiner Horstmeyer

In Bous wurden schon 1889 nahtlose Rohre nach dem Mannesmann-Pilgerschrittverfahren gewalzt. Das Werk Bous – die ehemalige Mannesmannröhren-Walzwerk AG – kann für sich in Anspruch nehmen, dass dort die ersten nahtlosen Stahlrohre serienmäßig hergestellt wurden. Zur besseren Versorgung der Röhrenherstellung mit hochwertigem Ausgangsmaterial wurde 1961 ein Elektrostahlwerk in Betrieb genommen. Dieses Werk ging 1998 als eigenständige Tochtergesellschaft in den Besitz der Georgsmarienhütte Holding GmbH über. Mit der Investition in die neue Stranggussanlage soll die Wirtschaftlichkeit des Werksstandorts Bous insgesamt gestärkt werden. Die pbr Planungsbüro Rohling AG Architekten und Ingenieure erhielt 2006 den Auftrag zur Planung des neuen, repräsentativen Bauwerks als Teil der historisch gewachsenen lokalen Industriekultur. Industrielle Bauprojekte Bei der Planung und Realisierung von Industriebauten ist das schnelle Erzielen von Ergebnissen ein wichtiger Erfolgsfaktor. Für industrielle Bauprojekte gelten kurze Realisierungszeiten. Verzögerungen des Baufortschritts verursachen zusätzliche Kosten für den Bauherrn, so dass Terminsicherheit zu einer maßgeblichen Größe wird. Die Planung von Gebäuden für die Industrie und das Gewerbe stellt komplexe Anforderungen an die beteiligten Planer, Nutzer und Betriebswirte. Die Koordinierung der baubeteiligten Unternehmen muss strategisch durchdacht sein und auch die Schnittstellen zu den Anlagenbauern sind zu optimieren. Gebäude der Stahlindustrie müssen bekannt-

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Gebäude der neuen Stranggussanlage Blick in die Produktionsebenen

lich für hohe Belastungen wie massive und besonders schwere Produktionsanlagen, große Temperaturwechsel sowie chemische und dynamische Einflüsse ausgelegt sein. Häufig werden Fachspezialisten herangezogen, um diesen Anforderungen in der Planung begegnen zu können. Der Standort Der Generalbebauungsplan für den Standort wurde durch die GMH Engineering GmbH, Georgsmarienhütte, entwickelt und gemeinsam mit der pbr Planungsbüro Rohling AG als Objektplaner im Auftrag der Stahlwerke Bous GmbH erfolgreich umgesetzt. Die Gesamtbaumaßnahme zur Erweiterung des Stahlwerks Bous besteht aus den drei Bau-

körpern der Stranggussanlage, der zugehörigen Kühlwasserwirtschaft, der Erweiterung der Energiezentrale sowie den zwei Gebäuden Segment- und Dolomitwerkstatt (siehe Lageplan). Zusätzlich wurden die notwendigen Außenanlagenflächen geplant und hergestellt. Mit dieser Erweiterung der bestehenden Produktionsanlagen wurde die vorhandene Werksstruktur sinnvoll ergänzt und aufgewertet. Trotz des mit 16 Monaten sehr kurzen Realisierungszeitraums konnten die Baumaßnahmen zur terminierten Inbetriebnahme der Anlage im Sommer 2009 fertiggestellt werden. Stahlerzeugungsprozess Die Belieferung der Stranggussanlage mit dem flüssigen Rohmaterial aus dem werkseigenen


Lageplan

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INDUSTRIE-/GEWERBEBAU

PROJEKTBETEILIGTE

Architekten Allmann Sattler Wappner Architekten, München Tragwerk Werner Sobek, Stuttgart TGA Transsolar, Stuttgart

Gebäude 1–3 der Stranggussanlage Stranggussauslauf

Stahlerzeugungsprozess erfolgt durch einen Pfannentransport mit Hilfe von Spezialtransportwagen. Innerhalb des Gebäudes werden die Pfannen mit dem Flüssigstahlinhalt über einen entsprechenden Hallenkran mit einer Hubkapazität von 110 t in den Pfannendrehturm abgesetzt. Ist die Pfanne in Gussposition gedreht, erfolgt der Abguss ihres Inhalts in der 2-strängigen Stranggussanlage. Der flüssige Stahl verlässt die Pfanne über einen Schieberverschluss und wird über ein Schattenrohr unter Inertgasbeaufschlagung in einen Verteiler geleitet. Aus dem Verteiler fließt der Flüssig-

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INDUSTRIE-/GEWERBEBAU

kann jetzt zusätzlich der rechteckige Strangguss als Vormaterial für Walzstraßen angeboten werden. Zukünftig ist durch eine Ergänzung der Anlagentechnik auch die Herstellung von rundem Stranggussmaterial beabsichtigt. Von der Planung zur Realisierung Die pbr Planungsbüro Rohling AG Architekten und Ingenieure bearbeitete als Gesamtplaner alle Leistungsphasen der Architektur, Tragwerksplanung, Gebäudetechnik sowie Ingenieurbauwerke und Verkehrsanlagen. An der Planung und Baubetreuung waren 25 pbr-Mitarbeiter beteiligt. Trotz der 450 km Entfernung vom Planungsstandort Osnabrück zum Werksstandort

stahl durch zwei Tauchrohre, die in wassergekühlten Kupferkokillen enden. Stopfen regeln die Fließgeschwindigkeit. Die Erstarrung beginnt sofort und wird in der Kühlkammer durch Wasser-Luftdüsen fortgesetzt bis die durcherstarrten Stränge aus einem Radius von 15 m durch Richttreiber in die Horizontale geführt werden. Die Portionierung erfolgt durch die nachgeschalteten Brennschneidemaschinen. Am Ende der Anlage findet die Übergabe des Materials statt, entweder zur Weiterverarbeitung durch einen zukünftig nachgeschalteten Hubbalkenofen mit Walzstraße oder zum Abtransport für den Verkauf. Neben der bisherigen Blockgussanlage, deren Stahl als Vormaterial für das Schmieden dient,

Bous hat das bundesweit tätige Büro die örtliche Betreuung der Baustelle kontinuierlich sichergestellt. Im Rahmen der Baumaßnahme wurden etwa 30.000 m³ Erdreich bewegt, 23.000 m³ Beton mit 1.500 t Bewehrungsstahl in die Schalungsformen für hochsensible Fundamente mit hohen und dynamischen Beanspruchungen gegossen. 2.500 t Profilstahl wurden für die Tragkonstruktion verbaut. Teilweise wurden Gründungskörper bis in eine Tiefe von 9 m geführt. Diese mussten wegen der Nähe zur Saar über Zugpfähle gegen Auftrieb gesichert werden. Die Gebäude erreichen teilweise Traufenhöhen von über 40 m über Terrain. Durch die parallele Errichtung der einzelnen

Kurz vor Inbetriebnahme Alle Abbildungen: Klemens Ortmeyer, pbr Planungsbüro Rohling AG

Bauten, die zum Betrieb der Anlage erforderlich sind, arbeiteten bis zu 400 Bauarbeiter, Gebäudetechniker, Maschinenbauer, Elektro- und Anlagenmonteure gleichzeitig auf der Baustelle des Projektes neue Stranggussanlage des Stahlwerks Bous. Die Hochbauleistungen erbrachte eine regional aufgestellte Arbeitsgemeinschaft als Generalunternehmer. Autoren: Dipl.-Ing. (FH) Dipl.-Wirtschaftsing. (FH) Erik-Reinhard Fiedler, Vorstand Dipl.-Ing. (FH) Reiner Horstmeyer, Geschäftsbereichsleiter, pbr Planungsbüro Rohling AG Architekten und Ingenieure, Osnabrück

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Luftbild der Flugbereitschaftshallen

A310-Wartungshalle in Köln-Wahn

Hoch das Tor ! von Detlev Rente

Der Beginn Die in den 1970er Jahren erbauten und weitgehend ungedämmten Hallen der Flugbereitschaft haben einen nicht mehr zeitgemäßen Energiebedarf. Dies ist nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass in den Flugzeugwartungshallen für Instandhaltungsarbeiten eine Temperatur von 21 °C erforderlich ist. Diese Temperatur ist auch im Winter notwendig – einerseits um z. B. Arbeiten mit Epoxidharz durchzuführen, anderseits damit das Personal „keine kalten Finger bekommt“. „Wer mit kalten Fingern arbeitet, macht mehr Fehler. Und die kann man sich bei einem Flugzeug einfach nicht erlauben“, berichtet Infrastrukturfeldwebel Frank Tews. Um den Energiebedarf deutlich zu senken, entschloss sich der Eigentümer, eine umfangreiche Sanierung von insgesamt vier Hallen gemäß aktueller Energieeinsparverordnung (EnEV) durchzuführen. Mit der entsprechenden Planung beauftragte er das Architekturbüro PTW, das wiederum Schüßler-Plan als Tragwerksplaner mit in das Projekt holte. Für die Architekten standen im Wesentlichen objektplanerische Aufgaben im Vordergrund, die sich aus der Forderung einer Dämmung der Wände (12 cm Sandwichfassade) und der Dächer (20 cm Steinwolle-Platten) ergaben.

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Die tragwerksplanerische Herausforderung bestand in der Klärung der Kernfrage, ob die Stahlkonstruktionen der Hangars, mit Spannweiten bis zu 120 m, die Mehrbelastung aus den neuen Dachaufbauten tragen können. Die Idee Aufgrund unvollständiger Bestandsunterlagen waren etliche Ortsbegehungen zur Erkundung des Bestandes erforderlich. Im Rahmen eines solchen Ortstermins in der Halle 5 stellten wir fest, dass die dort gewarteten Flugzeuge mit ihrem Heck höher als der Torbinder selbst waren. Frank Tews erläuterte den Umstand, der beim Rein- und Rausschleppen der großen Maschinen notwendig ist. „Hier muss eine A310 vor der Instandsetzung ähnlich wie eine Schubkarre vorne angehoben werden, damit sich das Leitwerk hinten senkt und so durch das Tor passt“. Dazu muss zuvor die Gewichtsverteilung im Flugzeug verändert werden, etwa durch anderes Betanken. „Sonst würde sich das Flugzeug beim Anheben auf den Po setzen“, so Tews. Außerdem belaste jedes Anheben und Absenken die Konstruktion des Flugzeuges wie ein regulärer Startund Landevorgang. Da Flugzeuge nach einer definierten Anzahl von Starts und Landungen ausgemustert werden, verkürzt jedes derarti-

ge Manöver auf dem Flugplatz in Köln-Wahn die Lebensdauer der betroffenen Maschine. Aus dem daraufhin spontan geäußerten Vorschlag unserer Tragwerksplaner, den Binder doch „einfach“ anzuheben, entwickelte sich ein Konzept, dass den Bauherrn, den Bauund Liegenschaftsbertrieb BLB NRW, überzeugte und ca. drei 3 Jahre später nach detaillierter Planung umgesetzt wurde.


INDUSTRIE-/GEWERBEBAU

PROJEKTBETEILIGTE

Bauherr Bundesministerium der Verteidigung vertreten durch den Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW Bauunternehmen Eiffel Deutschland Stahltechnologie GmbH Objektplanung PTW Architekten Planungsgesellschaft mbH Tragwerksplanung Schüßler-Plan Consult GmbH Prüfingenieur Jeromin + Vester

Die Umsetzung Im ersten Schritt musste das Dachtragwerk vom Torbinder abgetrennt werden. Dazu wurden zunächst die Dachbinder (siehe weiße Gerüsttürme) und anschließend der als Doppelfachwerkträger ausgebildete Torbinder (siehe rote Gerüsttürme) abgestützt. Das Anheben des Torbinders um gut 2 m wurde im Pilgerschrittverfahren durchgeführt. Dafür wur-

den hydraulische Pressen mit 500 t Hubkraft eingesetzt. Nach dem Absetzen auf die neuen, endgültigen Lagerkonstruktionen erfolgten die erforderlichen Ertüchtigungsmaßnahmen, bevor Dach- und Torbinder wieder miteinander gekoppelt wurden. Durch die Erhöhung des Torbinders konnte eine lichte Durchfahrtshöhe von 16,30 m realisiert werden, so dass „jetzt zwei 15,80 m hohe A310 ganz ohne Tricks hineinpassen“, so

Ansgar Zimmermann von der BLB-Niederlassung. Der vorgeschriebene Sicherheitsabstand von einem Meter darf hier aufgrund einer Sondergenehmigung unterschritten werden. Ausgeführt wurde diese Stahlbauaufgabe von der Firma Eiffel, Tochter des französischen Unternehmens, auf das auch der Bau des Pariser Eiffelturms zurückgeht. Alle Arbeiten erfolgten wie geplant.

Die Idee

Halle 5 vor der Torvergrößerung

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INDUSTRIE-/GEWERBEBAU

Der Bauingenieur Diese erfolgreiche Maßnahme dient als Beispiel dafür, dass der Tragwerksplaner viel mehr als ein Fachplaner sein kann, der die „Ideen“ anderer umsetzt, sondern dass von seiner Seite wichtige Impulse – in diesem Fall sogar die Initiierung des Projekts – ausgehen können. Die Halle 5 hat durch den geplanten Dachaufbau und die Erhöhung des Binders höhere Vertikal- und Windkräfte abzutragen. Hier hat die Ingenieurkunst des Statikers entschieden, dass die notwendigen Ertüchtigungen in einem sehr wirtschaftlichen Rahmen blieben.

Bauzustand Außenansicht Bauzustand Presseneinsatz

Bauzustand Innenansicht

Andernfalls wäre die Halle irgendwann mal abgerissen worden. Gerade im Bestand lohnen immer wieder Ortsbesichtigungen und eine gewisse Hingabe, um unerwartete Probleme, die spätestens bei der späteren Bauausführung auftauchen, zu antizipieren. Das frühe Einschalten des Tragwerksplaners sorgt für Planungssicherheit und ist Vorraussetzung für einen geregelten Bauablauf. Ebenso sinnvoll ist es, den Prüfingenieur früh einzubinden. Hier war der enge Kontakt mit dem Prüfingenieurbüro Jeromin + Vester mit entscheidend für den Projekterfolg. Das Fazit Der 1971 erbaute Hangar 5 wurde für Flugzeuge mit Höhen bis zu 13 m konzipiert. Im Laufe der Zeit wurden größere Flugzeuge gebaut. Um einen Abriss zu vermeiden, manövrierten Flugbereitschaftsmitarbeiter und Servicepersonal die Flugzeuge jeweils mit erheb-

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lichen Aufwand in die Halle hinein und wieder hinaus. Im Zuge einer Sanierungsplanung wurde von Schüßler-Plan vorgeschlagen, dieses Manko durch eine bauliche Maßnahme zu beseitigen. Das Konzept der Bindererhöhung wurde schließlich vom Bauherrn mitgetragen und zusätzlich beauftragt, obwohl es anfänglich nicht Aufgabe war. Der Airbus A310 ist nicht irgendeine Maschine, er ist das Regierungsflugzeug der BRD. Jahrelang hat man sich hier bei der Instandsetzung mit einem „Trick“ beholfen. Nun sorgte ein einfacher statischer „Trick“ für Abhilfe: Die Transformation des Torbinders von einem Unterzug zu einem Überzug. Autor: Dipl.-Ing. Detlev Rente, Fachbereichsleiter Hoch- und Ingenieurbau, Schüßler-Plan, Köln


INDUSTRIE-/GEWERBEBAU

Geplante Ertüchtigungsmaßnahme am Torbinder, Detail b – Binderanschluss oben

Ausgeführte Ertüchtigungsmaßnahme

Gesamtansicht nach Anheben des Torbinders Alle Abbildungen: Schüßler-Plan

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INDUSTRIE-/GEWERBEBAU

Offshore-Windpark „London Array“

Der Superlativ vor der britischen Küste von Bärbel Rechenbach

Das dänische Energieversorgungsunternehmen Dong Energy (50 %), Eon UK Renewables (30 %) und der saudiarabische Finanzinvestor Masdar (20 %) sind die Auftraggeber dieses gigantischen Windenergie-Projekts. Von der Idee 2001 über die Genehmigung 2007 und den Bau des Onshore-Umspannwerks in Cleve Hill 2009 bis zum Setzen des ersten Fundaments im März 2011 vergingen fast zehn Jahre. Ende 2012 soll die erste Ausbaustufe mit 175 Windkraftanlagen und zwei Umspannplattformen auf etwa 100 km² fertiggestellt sein.

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Das ist zumindest erklärtes Ziel der damit beauftragten Arbeitsgemeinschaft ABJV. Dahinter verbirgt sich ein deutsch-dänisches Joint Venture mit den Partnern Per Aarsleff A/S aus Aarhus und Bilfinger Berger GmbH, Hamburg. Sie sind für Planung, Design, Produktion, Transport und Installation der Fundamente verantwortlich. Die Logistik dafür stellt zweifelsohne einen der kompliziertesten Parts im Bauablauf dar. Diplomingenieur Moritz Horn, seit Jahren in diesem Metier auf internationalen Baustel-

len unterwegs, agiert als Direktor der außergewöhnlichen Baustelle. Der Mittvierziger berichtet stolz über den aktuellen Projektstand, verschweigt aber auch die Probleme nicht: „Fast 100 Fundamente haben wir bis Ende 2011 in die Nordsee gesetzt. Eigentlich wollten wir sogar noch schneller sein, doch der Teufel steckt bekanntlich immer im Detail. Wir haben uns für die Monopfahl (Monopile) -Gründung entschieden. Die Komponenten dafür stammen aus Dänemark, Polen und Deutschland und müssen über die Nordsee zu-


INDUSTRIE-/GEWERBEBAU

Spezialschiff „Adventure“ im Einsatz

Fertige Fundamente Fotos: Archiv Bilfinger/Berger

nen sie bei der Ankunft im britischen Hafen punktgenau, auf engstem Raum aus der Liegeposition heraus aufgerichtet werden. Dazu wurde ein drehbares Gelenk entwickelt, in das ein Ende des Rohrs gelegt wird. Der Transport auf die Nordsee-Baustelle erfolgt dann stehend, um dort per Greifarm eine zügige Installation auf den Gründungspfählen (Monopiles) zu gewährleisten.

nächst hierher ins britische Harwich transportiert und dann wiederum für die Installation auf der Baustelle umgeladen werden. Die Fundamente in der geforderten große Stückzahl in kurzer Zeit auf hohe See zu transportieren und in hoher Qualität zu installieren, bedarf einer Logistik, die alle Beteiligten bis aufs Äußerste und dazu neue technische Lösungen fordert.“ So werden beispielsweise die Übergangsstücke (Transition pieces) während des Transports über die Nordsee von Dänemark nach Harwich auf Schienen befestigt. Dadurch kön-

Komponenten Ein Fundament im Windpark „London Array“steht in der Regel über 20 m im Meeresboden, muss dann eine Wassertiefe von über 25 m überbrücken und ragt weitere 20 m aus dem Wasser. Den Abschluss bildet die Plattform, auf die schließlich die Windturbine montiert wird. Allein ein solches Fundament wiegt 1.000 t. Es kann je nach Wassertiefe bis 90 m hoch sein und besteht aus mehreren Komponenten: 1. Monopfahl (Monopile): Die langen rostroten Zylinder werden in Rostock hergestellt. Sie sind bis zu 67,4 m hoch, wiegen bis 645 t und sind bis zu 5,7 m breit. 2. Übergangsstück (Transition piece): Die signalgelben Rohre stammen aus dem dänischen Aalborg, wiegen bis 343 t. Ihre Län-

ge beträgt bis zu 27,75 m und ihre Durchmesser bis zu 5,6 m. Diese signalgelben Übergangstücke werden millimetergenau auf die Monopiles gesetzt und ragen dann weithin sichtbar aus dem Wasser heraus. 3. Plattform: Auf den Plattformen, die aus dem polnischen Swinoujscie kommen und jeweils etwa 85 t wiegen, werden die Siemens-Turbinen (CWP) montiert. „Ein wichtiger Fakt, den wir bei der Montage beachten müssen, ist der Korrosionsschutz“, erklärt Moritz Horn. „Die Fundamente sind für eine Mindestlebensdauer von 20 Jahren ausgewiesen. In dieser Zeit müssen sie aggressivem Salzwasser, großen Wind- und Wellenlasten sowie extrem starken Wasserströmungen während der Gezeiten standhalten. Deshalb setzen wir sogenannte Anoden Cages ein, eine Art Eisenkäfige. Sie werden mit einem Gewicht von 100 t über die Monopiles gepresst, wobei der erzeugte Anpressdruck zwischen AnodenCage und Monopfahl die benötigte elektrische Leitfähigkeit erzeugt, um so den ausreichenden kathodischen Korrosionsschutz zu gewährleisten. Die geforderte, dafür nötige Passgenauigkeit wird durch Unterwasserkameras während der Montage kontrolliert, um Abweichungen ausgleichen zu können.“

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INDUSTRIE-/GEWERBEBAU

Installation Jede Komponente des Fundaments ist nummeriert und muss präzise nach einem genau vorgegebenen Schema an seine geplante Position gesetzt werden. Nur minimale Toleranzen sind zugelassen. Bei der Stückzahl von 177 Fundamenten sind das auch für erfahrene Logistiker neue Dimensionen. Zwei Arbeitsschiffe, die eigens für dieses Projekt entwickelt wurden, unterstützen den Bauablauf: Das Hubschiff „Seaworker“ zum einen und die „Adventure“ zum anderen, ein 141 m langes und 40 m breites Schiff mit Hubschrauberlandeplatz und einem 1000-t-Kran. Beide Schiffe kommen sowohl offshore als auch im Hafen, wenn eine neue Lieferung umgeladen werden muss, zum Einsatz. Sie können je nach Bedarf auch auf Stelzen stehen, den sie verfügen über vier ausziehbare „Füße“. Hochgestellt dienen sie als Plattform für die Ramme, mit der die Monopiles relativ ein Systemskizze Fundamentkonstruktion 1 Access ladder, 2 Resting platform, 3 Boat landing, 4 Grout pipe, 5 Cable pipe, 6/9 Bell mouth, 7 Steel cage bzw. Anode

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INDUSTRIE-/GEWERBEBAU

Spezialschiff

PROJEKTDATEN

„seaworker“ zur

Fertigstellung 1. Ausbaustufe: Ende 2012 Leistung: 630 MW; das entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von 480.000 britischen Haushalten; 175 Windenergieanlagen, 2 Offshore-Umspannwerke, etwa 450 km Offshore-Verkabelung, 1 OnshoreUmspannwerk; Windkraftanlagen-Typ: SWT 3.6-120 mit 3,6 MW Nennleistung, einem Rotordurchmesser von 120 m und einer Nabenhöhe von 87 m; Fertigstellung 2. Ausbaustufe: 2016 mit insgesamt 341 Turbinen, die mehr als ein Gigawatt Strom liefern sollen.

Arbeitsplattform aufgestelzt

Umspannwerk offshore

fach und schnell installiert werden. Die Monopfahl-Gründung erfordert keinen speziell vorbereiteten Baugrund, das erübrigt teure Bohrarbeiten. Das Rohr wird mit Hilfe eines hydraulischen Hammers mit über 200 t aus 50 m Höhe von der Plattform aus in den Meeresboden aus Sand und Kies gerammt. „Während der gesamten Rammarbeiten übrigens beobachtet ein Forschungsschiff Delfine und Wale, damit ihnen nichts passiert“, betont Horn. Monopfahl und Übergangsstück werden über einen Spezialmörtel verbunden und mit Hilfe eines Gummirings abgedichtet. Erst wenn das Fundament fertig ist, kann die Montage der eigentlichen Windkraftanlage folgen.

mer noch in der Kritik. Die unabsehbaren Wartungskosten sind ein Argument der Skeptiker, die Offshore-Windparks für überschätzt halten. Fachleute gehen bei Windkraftanlagen auf hoher See von Wartungskosten von etwa drei bis vier Cent pro Kilowattstunde aus, an Land kostet die Wartung nur einen Cent. Wie sich auch bei „London Array“ herausstellt, sind vor allem die Verbindungskabel der Anlagen vom Meer zum Stromnetz auf dem Festland sehr störanfällig. Was nicht verwunderlich ist, da die verlegten Kabel in der Nordsee unaufhörlich den Gezeitenströmen ausgeliefert sind. Fest steht auch, dass in den nächsten 15 Jahren rund 80 % der Windenergiekapazitäten immer noch in Windparks an Land bestehen werden. „Dennoch sind Offshore-Anlage eine zukunftsträchtige Alternative“, ist Moritz Horn überzeugt. „Angesichts der Energielage auf dem Weltmarkt kommen wir nicht umhin, alle möglichen alternativen Energiequellen zu nutzen, damit Strom auch weiterhin zuverlässig aus der Steckdose fließt.“ Von „London Array“-Strom profitieren ab 2016 etwa 750.000 britische Haushalte des Großraums London. Allein diese Zahl spricht für sich – für Offshore-Windkraft.

Für und Wider Offshore-Windparks stehen hinsichtlich des Verhältnisses von Aufwand und Nutzen im-

Autorin: Bärbel Rechenbach, Freie Journalistin, Berlin

Monopile vor der Verladung

Auf der Fahrt zum Schiffskran Fotos: Archiv Bilfinger/Berger

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INDUSTRIE-/GEWERBEBAU

Audi-Autohäuser

Markenarchitektur nach Handbuch von Christian Brensing

Die Architektur der Moderne und damit auch das Ingenieurwesen sind beide von Mobilität und deren Anforderungen an Materialien und Menschen geprägt. Insbesondere die individuelle Beschleunigung z. B. durch Autos zieht Planer und Konstrukteure moderner Bauten immer wieder in ihren Bann. Was wäre so manche historische Aufnahme von Le Corbusiers Architektur ohne den kunstvoll davor geparkten Pkw? Auch einhundert Jahre später fasziniert die Assoziation von Moderne und Mobilität nicht nur Autoliebhaber. Inzwischen pflegt und folgt man dem Prinzip der Marke, wobei Produkte im Stil der Zeit dynamisch durchgestylt werden, um in vielerlei Lebensbereichen präsent zu sein. Dabei spielt die Architektur immer noch (oder wieder) eine gewichtige Rolle. Und so verzeichnet die jüngste Vergangenheit, z. B. im Umfeld deutscher Automobilmarken, eine entsprechend aktive Bautätigkeit, die

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der Produktion, der Ausstellung und dem Verkauf von Automobilen gilt. Markante Automuseen, Fabriken, eine „gläserne“ Manufaktur oder gar eine ganze „Autostadt“ sind allesamt moderne Industriebauten im erweiterten Sinne. Der Pkw-Hersteller Audi spricht in diesem Zusammenhang bewusst von einer Audi Corporate Architecture. Das „Audi Forum Ingolstadt – KundenCenter“ (1992) und das 2000 fertig gestellte „Audi Forum Ingolstadt – museum mobile“ (beide Henn Architekten, München) bildeten den Grundstock. Dann ging es an die Überarbeitung der über Stadt und Land verstreuten Audi-Autohäuser, wo der modernmondäne Mensch sein Automobil auswählt, bestellt, abholt. Gestiegener Platzbedarf, eine stetig wachsende Modellpalette, aber auch der Wunsch nach Präsenz der Marke Audi in den internationalen Metropolen – die neuen Au-

tohäuser sollten eine Vielzahl von Eigenschaften, die die eines regulären „Industriebaus“ weit hinter sich lassen, in sich vereinen. Ein 2005 von der Audi AG eingeladener zweistufiger Architekturwettbewerb hatte die Neudefinition und -bewertung des Autohauses zum Ziel. Gewonnen wurde er von Allmann Sattler Wappner Architekten, München, die in Zusammenarbeit mit den Ingenieuren der Büros Werner Sobek und Transsolar (beide Stuttgart) die Corporate Architecture für die Marke Audi neu erschufen. Das Prinzip der Serie Nach dem Prinzip der Serie und der Variation des immer Gleichen versuchen Allmann Sattler Wappner in bisher 140 weltweit realisierten Projekten (Stand Dezember 2011) von Buenos Aires über München bis Las Vegas das Thema Audi-Autohaus kreativ neu zu definieren.


INDUSTRIE-/GEWERBEBAU

Audi-Autohaus in München Straßenansicht Autohaus München Rückseite

Wie einen Fahrzeugtyp wollte man eine Bautypologie erschaffen oder zumindest wiederbeleben. Vorläufer dieses Ansinnens in punkto Standardisierung war der sogenannte AudiHangar (1997) der Münchener Architekten Schmidhuber+Partner, ein ebenerdiges gläsernes Bauwerk mit eingehängter Büroetage. Während dieser allerdings noch für die Vorstädte oder die grüne Wiese konzipiert war, wollte man mit dem neuen „Audi terminal“ jedoch wieder hinein in die Stadt, ins urbane Gefüge, den Block, an den Boulevard oder gar den Strip. Bei aller Typologie soll das neue Audi-Autohaus auf Standort, Kontext und Umgebung sensibel und variantenreich reagieren. Nach Sydney und Genf eröffnete 2008 der deutschlandweit erste „Audi terminal“ in München unweit des Zentrums an der Albrechtstraße. Bei einem Grundriss von 26 m x 46 m und einer Höhe über Gelände von 18 m verfügt das Gebäude über vier oberirdische Geschosse sowie bereichsweise ein Untergeschoss. In Punkto Architektursprache und Materialbezogenheit wurde es das Gegenstück zu den einfallslosen Showrooms der Vergangenheit. Mit seiner typischen Ganzglasecke verwandelte der neue Terminal den bisherigen Standort einer Audi-Werkstatt in eine der ersten Adressen einer neuen globalen Autokultur. Mit den Leitthemen Dynamik, Transparenz, Asymmetrie sowie einer flexiblen konstruktiven und räumlichen Struktur stand die Herausarbeitung einer eindeutigen Corporate Identity (CI) im Vor-

dergrund. Kompakt und konzentriert nimmt das neue Autohaus seine Rolle im städtischen Gefüge ein. Das Motiv Steilkurve Nukleus der „Terminals“ ist die Steilkurve als dynamisch-räumlich-konstruktive Metapher, um möglichst stützenfreie Ausstellungsräume, weitere Freiräume sowie eine hohe Transparenz und Offenheit zu erlangen. Bewusst tangiert die Audi-Kurve Assoziationen zum Rennsport und setzt auf die dynamisch-räumliche Wirkung der Steilkurve. Sie wurde zum Signum der neuen „Audi terminals“. Konstruktiv stellt sie eine im Grundriss gekrümmte und im Aufriss geneigte Stahlbetonwand dar. Der Übergang zwischen Boden, Wand und Decke ist fließend und fungiert bei übereinander gestapelter

Anordnung gleichzeitig als wandartiger Träger. Nach dem binären Prinzip einer einander entsprechenden Boden- (grau, belegt mit Quarzkiesel) und Deckenkurve (weiß gestrichen) begrenzen sie die zweigeschossigen Schauräume und trennen Nebenbereiche in Form von Galerien ab. Wo es auf Sichtbeziehungen ankommt, sind die Kurvenwände in geneigte Stützen aufgelöst. Die Schauräume werden von Stahlbetondecken mit Unterzug-Spannweiten von bis zu 18 m und einer Betongüte C35/45 mit 35 cm Stärke überspannt, die auf den Kurvenwänden auflagern. Der Verlauf der Unterzüge ist abhängig von den Auflagerpunkten der Decke, also Wänden und

Das Prinzip Steilkurve einzeln und als Typenstapel

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INDUSTRIE-/GEWERBEBAU

Stützen. Hierdurch entstehen unterschiedlichste Winkel der Unterzüge zueinander und somit eine teilweise aufwändige Bewehrungsführung im Bereich der Kreuzungspunkte. Die Decken der Nebenbereiche sind abhängig von der Spannweite 25 bis 30 cm stark ausgeführt und weisen die gleiche Betongüte wie in den Schauräumen auf. Die Decken dienen der Weiterleitung der horizontalen Abtriebskräfte infolge der geneigten Wände und Stützen sowie der horizontalen Windlasten zu den Stahlbetonkernen. Hierfür sind zusätzlich zur erforderlichen Biegebewehrung in den Decken Zulagen vorgesehen, die diese Horizontalkräfte auf möglichst kurzem Weg, allerdings um Deckenöffnungen wie die ca. 8 m x 3 m große Rolltreppenöffnung herum, zu den Kernen leiten. Einer dieser Kerne wird im zweiten und dritten Obergeschoss in eine Stahlverbundkonstruktion aufgelöst, bestehend aus vier vertikalen Stahlverbundstützen, einer Stahlverbunddiagonalen je Seite und Geschoss sowie horizontalen Stahlverbundriegeln auf Höhe der Geschossdecke. Diese einbetonierten I-Profile sind Teil der Pkw-Aufzugskonstruktion und durch die Betonummantelung ausreichend brandgeschützt. Die Fachwerkkonstruktion leitet Horizontal- und Vertikallasten aus dem Dach in die darunter liegenden vertikalen Wände ein. Diese Konstruktion erlaubt es, mühelos Stockwerke auf einander zu stapeln, sie auskragen zu lassen und sonstige Raumkonfigurationen je nach dem städtischen Umfeld bis hin zu spitzgiebligen Bauten auszureizen. Immer schneidet jedes neue Kurvensegment asymmetrisch und schräg in die Kubatur. Architekten wie Ingenieure spielen mit dem Schnitt, der klaren Grenze und dem Übergang von Gegensätzen: Innen-außen, hell-dunkel, transparent-dicht, leicht-schwer, orthogonal-diagonal, horizontal-vertikal etc. Die Umsetzung vor Ort Alle diese Charakteristika sind in einem 250seitigen Handbuch versammelt, sind Richtlinienkompetenz und Basis-Standards für die Typen. Und lassen dennoch gestalterische Freiheit für die lokal beauftragten Architekten, z. B. beim Neigungswinkel und den Radien der Kurven, der individuellen Möblierung etc. zu. Außer dem formal-konstruktiven Gerüst sollte auch ein Energiekonzept vorgegeben werden,

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PROJEKTBETEILIGTE

Architekten Allmann Sattler Wappner Architekten, München Tragwerk Werner Sobek, Stuttgart TGA Transsolar, Stuttgart

Variation des immer Gleichen im jeweiligen lokalen Kontext

„Steilkurve“ in München Fotos: ASW/Jens Passoth

Ganzglasecke am Münchener Audi-Haus


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INDUSTRIE-/GEWERBEBAU

Derzeit entstehen u. a. „Auditerminals“ in Paris

...in Frankfurt/Main

...in Tokio

Abbildungen (alle): Allmann Sattler Wappner Architekten

was aber auf Grund der weltweit immer noch sehr unterschiedlichen Standards nicht gelang. Das äußere Erscheinungsbild der Autohäuser entstammt der Familie der Container. Die horizontal gefaltete und perforierte Aluminiumhaut weckt Erinnerungen an die industrielle „Abstammung“ des Autos, die schräg eingeschnittenen länglichen Schaufenster inklusive der charakteristischen Ganzglasecke widerspiegeln die Architektur der Moderne mit ihrem hohen Verglasungsanteil. Ohne Sonnenschutzglas oder sonstigen vorgehängten Sonnenschutz sind die „Audi terminals“ voll einsehbar. Kein Terminal gleicht dem anderen, alle sind maßgeschneiderte Bauten, die spezifisch auf ihre Nutzung und den baulichen Kontext eingehen. Teil des globalen Bausatzes für neue Audi-Autohäuser ist demnach eine gewisse interpretatorische Freiheit durch den jeweiligen lokalen Architekten und dessen Bauherrn, den AudiImporteur des entsprechenden Landes in Abstimmung mit der Audi AG Ingolstadt. So werden z. B. nach der Besichtigung eines neuen Bauplatzes die ausgewählten örtlichen Architekten zu einem dreitägigen Kurs nach Ingolstadt eingeladen, worauf eine Zertifizierung der Teilnehmer erfolgt. Das von Allmann Sattler Wappner Architekten entwickelte Manual und eine Datenbank bilden die Grundlage jeder neuen Planung. Die Endabnahme des fertigen Bauwerks erfolgt dann wieder unter Aufsicht der Audi AG und durch Allmann Sattler Wappner Architekten. In deren Regie, allerdings mit jeweils unterschiedlichen Fachplanern entstehen zurzeit nach dem Prinzip sogenannter Flagship Stores weitere „Audi-terminals“ in Frankfurt am Main, Madrid und Paris. Schlussbemerkung Abschließend sei angemerkt, dass trotz rasanter Steilkurve und manch anderer formalen Anspielung auf Geschwindigkeit keine abgehobene oder halsbrecherische Architektur entstand. Mit wohl kalkuliertem und dosiertem Risiko ist den Architekten und Ingenieuren ein Bautypus gelungen, dessen besonderer Kick nicht zu verleugnen ist. Autor: Christian Brensing CBE-enterprises, Berlin

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BERUF UND RECHT

ABC des Baurechts

Allgemein anerkannte Regeln der Technik – häufige Irrtümer und Trugschlüsse von Rechtsanwältin Eva Reininghaus Bei den allgemein anerkannten Regeln der Technik – auch allgemein anerkannte Regeln der Baukunst genannt – handelt es sich um technische Regeln für die Ausführung baulicher Leistungen, die zum einen in der technischen Wissenschaft als theoretisch richtig beurteilt werden und zum anderen in der Praxis durchweg bekannt und aufgrund der praktischen Erfahrung als technisch geeignet sowie notwendig anerkannt sind. Eine anerkannte Regel der Technik muss sich demnach sowohl in der Wissenschaft als auch in der praktischen Anwendung durchgesetzt haben. Im Zusammenhang mit den allgemein anerkannten Regeln der Technik wird häufig auf DIN-Normen Bezug genommen. DIN-Normen dürfen jedoch nicht per se mit den allgemein anerkannten Regeln der Technik gleichgesetzt werden. Vielmehr stellen DIN-Normen nur dann anerkannte Regeln der Technik dar, wenn sie jeweils den einschlägigen anerkannten wissenschaftlichen, technischen und handwerklichen Erfahrungen entsprechen. Sicherlich handelt es sich bei DIN-Normen in aller Regel um allgemein anerkannte Regeln der Technik. DIN-Normen kommt daher auch die Vermutung zu, die allgemein anerkannten Regeln der Technik darzustellen. Diese Vermutung kann jedoch durchaus im Einzelfall widerlegt werden. Gleiches gilt beispielsweise für die Bestimmungen des Verbandes Deutscher Elektrotechniker (VDE) sowie für die Unfallverhütungsvorschriften der Berufsgenossenschaften. Die Frage, ob ein Regelwerk den allgemein anerkannten Regeln der Technik entspricht oder nicht, ist vor allem vor dem Hintergrund technischer Fortentwicklungen relevant. Beispielsweise kann eine Norm während eines bestimmten Zeitraums den anerkannten Regeln der Technik entsprochen haben, auf Grund einer zwischenzeitlich eingetretenen Fortentwicklung der Technik zu einem späteren Zeitpunkt jedoch hinter den allgemein anerkannten Regeln der Technik zurückbleiben. Die am Bau Beteiligten sind daher verpflichtet, sich fortlaufend über neue Entwicklungen der anerkannten Regeln der Technik in ihrem jeweiligen Fachgebiet zu informieren. Ist eine DIN-Norm oder ein anderes Regelwerk auf Grund der technischen Fortentwicklung über-

holt und erfüllt damit nicht mehr die Anforderungen der allgemein anerkannten Regeln der Technik, so müssen der Architekt, die Fachingenieure und Sonderfachleute sowie das bauausführende Unternehmen die anerkannten Regeln der Technik auf Grundlage der eingetretenen Fortentwicklung erfüllen. Dabei dürfen sie sich nicht auf überholte Regelwerke berufen. Existieren zu einer bestimmten baulichen Leistung noch keine Erfahrungswerte und damit auch keine anerkannten Regeln der Technik, müssen die am Bau Beteiligten den Auftraggeber über bestehende Ungewissheiten und Risiken aufklären und sorgfältig prüfen, wie die Anforderungen des Bauherrn in technischer Hinsicht mangelfrei erfüllt werden können. So ist eine Neukonstruktion auf ihre Gebrauchstauglichkeit und Haltbarkeit zu untersuchen. Maßgeblicher Zeitpunkt für die Beurteilung der Frage, ob ein Werk den allgemein anerkannten Regeln der Technik entspricht, ist der Zeitpunkt der Abnahme der Leistungen. Dieser Grundsatz bereitet dann Schwierigkeiten, wenn sich die zum Zeitpunkt der Abnahme geltenden anerkannten Regeln der Technik in nicht vorhersehbarer Weise gegenüber den anerkannten Regeln der Technik zum Zeitpunkt der Ausführung geändert haben. Der Auftraggeber kann erwarten, dass die am Bau Beteiligten die anerkannten Regeln der Technik berücksichtigen, die zum Zeitpunkt der Abnahme voraussichtlich gelten werden. Demgegenüber besteht keine berechtige Erwartung des Auftraggebers an der Einhaltung von anerkannten Regeln der Technik, die zum Zeitpunkt der Bauausführung noch nicht vorhersehbar waren. Sofern sich während der Bauausführung die allgemein anerkannten Regeln der Technik in einer für die betreffende Leistung maßgeblichen Weise ändern, müssen der Architekt/Ingenieur sowie der Bauunternehmer den Bauherrn demnach auf diesen Umstand hinweisen, sobald diese Entwicklung für sie erkennbar ist, und auf eine Entscheidung des Bauherrn hinwirken, wie

die Ausführung konkret erfolgen soll. Auf diese Weise kann eine Haftung für eine mangelhafte Leistung infolge Änderung der anerkannten Regeln der Technik vermieden werden. Anzumerken ist ferner, dass eine Leistung auch dann mangelhaft sein kann, wenn sie den anerkannten Regeln der Technik entspricht. Dies gilt nach der Rechtsprechung des BGH beispielsweise dann, wenn sich das Werk nicht für den nach dem Vertrag vorausgesetzten oder gewöhnlichen Verwendungszweck eignet, obwohl es den anerkannten Regeln der Technik entspricht. Nach der Intention des Gesetzgebers trägt der Auftragnehmer das Risiko, dass sich die anerkannten Regeln der Technik als unzulänglich erweisen können. Von den allgemein anerkannten Regeln der Technik zu unterscheiden ist der Stand der Technik. Dabei handelt es sich um einen gegenüber den anerkannten Regeln der Technik fortschrittlicheren Entwicklungsstand, der bereits dann erreicht ist, wenn die Wirksamkeit fortschrittlicher Verfahrensweisen in der Praxis zuverlässig nachgewiesen ist. Im Gegensatz zu den allgemein anerkannten Regeln der Technik muss sich dieser Entwicklungsstand nicht über einen längeren Zeitraum in der Praxis bewährt haben. Vorsicht ist daher geboten, wenn ein Vertrag die Einhaltung des Stands der Technik als geschuldetes Leistungssoll vorsieht. Die am Bau Beteiligten sollten demnach vor Ausführung einer Leistung zunächst prüfen, nach welchem Standard sich die Mangelfreiheit ihrer Leistung bemisst, nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik oder dem weitergehenden Stand der Technik. Ferner müssen sich Architekten, Ingenieure sowie die bauausführenden Unternehmen fortlaufend über Entwicklungen der anerkannten Regeln der Technik in dem für sie maßgebenden Bereich informieren. DIN- und VDE-Normen können zwar Anhaltspunkte für die anerkannten Regeln der Technik sein, sind aber nicht ohne Weiteres mit diesen gleichzusetzen. Autorin: Dr. Eva Reininghaus, Fachanwältin für Bau- und Architektenrecht, TSP Theißen Stollhoff und Partner Rechtsanwaltsgesellschaft, Berlin

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BERUF UND RECHT

Urteile

Zulässige Mindestsatzunterschreitung bei laufender Geschäftsbeziehung? von Rechtsanwalt Reinhard Voppel BGH, Urteil vom 27. 10. 2011 – VII ZR 163/10 Die Klägerin, eine bulgarische Ingenieurgesellschaft, hatte mit der Beklagten, einer deutschen Ingenieurgesellschaft, 2005 schriftlich einen Vertrag über Leistungen der Tragwerksplanung für ein Vorhaben in Deutschland zu einem Pauschalpreis von 35.000 Euro abgeschlossen. Die Klägerin stellte auf der Basis der Mindestsätze der HOAI eine Schlussrechnung über 48.000 Euro. Die Beklagte verweigert eine Zahlung über das vereinbarte Pauschalhonorar hinaus; es liege ein Ausnahmefall im Sinne des § 7 Abs. 2 HOAI vor. Der BGH weist diese Argumentation zurück. Bei der Frage, ob ein Ausnahmefall gegeben sei, müssten die gesetzgeberische Zwecksetzung, einen ruinösen Preiswettbewerb zu verhindern, sowie die Interessen der Beteiligten berücksichtigt werden. Danach können alle Umstände eine Unterschreitung des Mindestsatzes rechtfertigen, die das spezielle Vertragsverhältnis deutlich von den übrigen Vertragsverhältnissen unterscheiden. Das kann der Fall sein, wenn die geschuldete Leistung nur einen besonders geringen Aufwand erfordert, enge Beziehungen rechtlicher, wirtschaftlicher, sozialer oder persönlicher Art bestehen oder eine Planung mehrfach verwendet werde. Die Beklagte macht geltend, sie habe mit der Klägerin seit 2003 bereits siebzehn Mal jeweils auf der Basis einer Pauschalhonorarvereinbarung zusammengearbeitet. Aus früheren Entscheidungen des BGH ist weithin abgeleitet worden, dass ständige Geschäftsbeziehungen zwischen den Parteien generell einen Ausnahmefall darstellten, so dass der Mindestsatz wirksam unterschritten werden könne. Dem tritt der BGH in dieser Entscheidung entgegen: Die wiederkehrende Zusammenarbeit von Ingenieuren in der Weise, dass ein Ingenieur den anderen als Nachunternehmer für Teilleistungen beauftrage, sei keine ungewöhnliche Zusammenarbeit, sondern eine übliche Vertragsgestaltung. Auch der als Nachunternehmer beauftragte Ingenieur müsse da-

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BERATENDE INGENIEURE 1/2 n 2012

vor geschützt werden, unter dem Druck des Wettbewerbs einen nicht auskömmlichen Preis anzubieten. Dabei – so der BGH ausdrücklich – kommt es nicht darauf an, ob im konkreten Fall der Preis noch auskömmlich sei oder in welchem Ausmaß der Mindestsatz unterschritten werde. Allerdings ist die Vorinstanz bei ihrer Entscheidung davon ausgegangen, dass gar kein Wettbewerb stattgefunden habe: Die Klägerin sei, ohne dass überhaupt Parallelangebote eingeholt wurden, beauftragt worden. Das sieht der BGH zu Recht anders: Tatsächlich bestand eine Wettbewerbssituation, die die Klägerin zu dem mindestsatzunterschreitenden Angebot veranlasst hat; durch das niedrige Angebot hat die Klägerin aber diese Wettbewerbssituation von vornherein zu ihren Gunsten beeinflusst. Gerade in einer derartigen Situation sieht der BGH die Gefährdung realisiert, vor der die Mindestsätze schützen sollen. Entsprechend deutlich formuliert der BGH, es gehe nicht an, eine Zusammenarbeit dieser Art dem Anwendungsbereich des § 7 Abs. 1 HOAI zu entziehen. Allein die vielfache Zusammenarbeit rechtfertigt also nicht die Mindestsatzunterschreitung. Dies gilt meines Erachtens nicht nur im Verhältnis zwischen Ingenieuren – worüber der BGH zu entscheiden hatte –, sondern auch im Verhältnis zwischen Bauherr und Planer. Der BGH prüft, ob besondere Umstände eine enge Beziehung rechtlicher oder wirtschaftlicher Art begründen und eine andere Bewertung zulassen. Dazu stellt er fest, dass die Beziehungen der Parteien über die geschlossenenen Verträge nicht hinausgingen. Daraus folge keine besondere, enge Beziehung. Nicht einmal dieTatsache, dass die Klägerin etwa 20 % ihres Jahresumsatzes über Verträge mit der Beklagten macht, reicht dafür aus. Der BGH stellt danach zu Recht sehr hohe Anforderungen an die Annahme eines Ausnahmefalles. Der normale geschäftliche Verkehr, auch bei einer größeren Zahl von Aufträgen, reicht nicht aus, selbst wenn aufgrund des getätigten Umsatzes eine gewisse Abhängigkeit konstatiert werden kann. Damit ist der von Auftraggebern nicht selten als Argument für die

Zulässigkeit einer Mindestsatzunterschreitung vorgetragenen Begründung, es bestünden – dokumentiert durch mehrere Aufträge – enge wirtschaftliche Beziehungen, ein Riegel vorgeschoben. Der BGH spricht einen Fall an, der möglicherweise eine andere Beurteilung erlaubt, über den er aber im Ergebnis nicht entschieden hat, weil die Voraussetzungen nicht gegeben waren: Enge wirtschaftliche Beziehungen, die ein Vertragsverhältnis von anderen, üblichen Vertragsverhältnissen abheben, können unter Umständen vorliegen, wenn zwischen den Parteien ein Rahmenvertrag besteht, der dem Auftragnehmer sonstige Vorteile bringt. Welcher Art diese Vorteile sein müssen, lässt sich der Entscheidung nicht entnehmen. Jedenfalls müssen sie über das reine Verhältnis von Leistung und darauf bezogen angemessener Gegenleistung hinausgehen. Der BGH prüft schließlich noch einen weiteren Gesichtspunkt: Der Auftraggeber hat vorgetragen, die Klägerin lasse die Leistungen teilweise kostengünstig in Bulgarien erbringen. Auch dies führt aber nicht zur Zulässigkeit einer Mindestsatzunterschreitung. Diese ist nämlich immer nur bezogen auf den speziellen Fall zu prüfen. Die generell günstige Kostenstruktur eines Ingenieurbüros (geringe Bürokosten bei einem kleinen Büro, der Planer ist bereits im Ruhestand und daher auf die Tätigkeit zum Lebensunterhalt oder zur Deckung der Fixkosten des Büros nicht mehr angewiesen) berechtigt dagegen nicht zur Mindestsatzunterschreitung. Dies würde einem entsprechenden Büro die generelle Unterschreitung des Mindestsatzes erlauben und damit gerade zu der Wettbewerbssituation führen, die das Verbot der Mindestsatzuntzerschreitung verhindern will. Insbesondere ist diese Situation nicht mit dem Fall vergleichbar, dass bei dem konkreten Objekt aufgrund von dessen Eigenheiten nur ein geringer Aufwand erforderlich ist: Dies erlaubt die Unterschreitung nur im jeweiligen Einzelfall. Daher ist die den Mindestsatz unterschreitende Honorarvereinbarung als unwirksam anzusehen. Der BGH erwägt aber, ob die über den Mindestsatz hinausgehende Forderung einen Verstoß gegen Treu und Glauben darstellt. (Fortsetzung im nächsten Heft) Autor: Dr. Reinhard Voppel, Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht, Rae Osenbrück Bubert Kirsten Voppel, Köln


PRODUKTE UND PROJEKTE

Obermeyer-Projekt Gesamtplanung SEHA-Krankenhaus Al Ain, Abu Dhabi

Obermeyer-Verkehrsprojekt: Planung Ringstraße Aschaffenburg

Fotos: OBERMEYER Planen + Beraten

Wiko Bausoftware

Projektmanagement komplexer Vorhaben von Tino M. Böhler

Die Gesamtleistung der Unternehmensgruppe lag 2009 bei über 100 Mio. Euro. Um auch in Zukunft den Überblick über Projekte und Kosten zu behalten, entschied sich die Geschäftsführung für die Einführung der Projektmanagement-Lösung wiko der wiko Bausoftware GmbH. So bewältigen heute 850 Mitarbeiter – gemäß dem Zugriffsberechtigungskonzept der Obermeyer Planen + Beraten GmbH – deutschlandweit und international ihre tägliche Arbeit in Sachen Projektkalkulation, Projektsteuerung und Leistungserfassung mit wiko. „Nach einem strengen Auswahlverfahren entschieden wir uns für die Lösung des Projektmanagement-Spezialisten wiko – einem der wenigen Anbieter, dem wir unser Geschäft nicht erklären mussten, sondern der es im Wording und in den Funktionalitäten der Software beherrscht“, erinnert sich Dr. Robert Balder, Fachbereichsleiter Software-Entwicklung und Betreuung bei Obermeyer. Konkret wa-

ren das die Obermeyer-Standardvorgaben wie etwa Leistungserfassung, Personalplanung, Kalkulation und die Einrichtung von Projektstrukturen, ebenso Zusatz-Features wie die Freigabe von Stunden und die Rechnungsplanung. So wurde Ende 2008 in einem ersten Unternehmen der Obermeyer-Gruppe wiko implementiert. Im Sommer 2009 fiel die Entscheidung, am Stammsitz München bis zum Jahresbeginn 2010 sowohl die ERP-Software als auch wiko einzuführen. Danach wurden die Schnittstellen zum ERP-System definiert und Vorbereitungen zur Datenübernahme eingeleitet. Insgesamt wurden 1.435 Projekte übernommen – zum Teil mit projektbezogenen Stunden seit 1992. „Das waren zehntausend Datensätze. Das lief alles im Rahmen der Datenübernahme an einem Tag ab“, fasst Balder den erfolgreichen Schritt zusammen. An den Stellen, wo wiko in der Anwendung auf Daten aus dem ERP-System trifft, punktet

die Projektmanagement-Lösung ebenfalls. „In wiko bilden wir heute die komplette Projektstruktur sowie die Rechnungsplanung ab. Die Schnittstellen zum ERP-System und die beiden Lösungen miteinander funktionieren reibungsfrei. So werden die Mitarbeiterstammdaten, Adressen und Projekte aus dem ERPSystem in wiko übernommen, andersherum liefert wiko wichtige Planwerte wie Kosten, Personaleinsatz, Kalkulation, Subunternehmer und natürlich die erfassten Stunden an das ERP-System, hier speziell an die Personalabteilung und das Rechnungswesen.“ Eine weitere Erfahrung ist für den IT-Verantwortlichen Balder von ganz besonderer Bedeutung: „Das Unternehmen bietet einen verlässlichen Service. Mit wiko haben wir einen kleinen, aber kompetenten Software-Partner.“ Autor: Tino M. Böhler, Dresden

BERATENDE INGENIEURE 1/2 n 2012

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PRODUKTE UND PROJEKTE

rmDATA

3D-Geländemodellierung mit Modellangleichung

Innenstadtbaustelle Arneken-Galerie in Hildesheim

Doka

Abgestimmtes Schalungskonzept reduziert Schnittstellen Eng, sehr eng geht es zu auf der Baustelle Arneken Galerie. Denn nicht auf der grünen Wiese wächst das dreigeschossige Einkaufszentrum, sondern im Herzen der Innenstadt von Hildesheim. In nur 11 Monaten Rohbauzeit entstehen hier 27.500 m² Verkaufsfläche für 90 Ladenlokale. Die bei nahezu 100 % bebauter Fläche äußerst beengten Platzverhältnisse und die oft eingeschränkte Andienung solcher Innenstadtbaustellen erfordern die konsequente Optimierung der Materialmengen und eine maximale Schalungsausnutzung, um den ehrgeizigen Zeitplan nicht zu gefährden. Bisherige gute Erfahrungen veranlassten die bauausführende Köster GmbH, bei diesem Projekt ausschließlich Schalung von Doka zu verwenden. Dies reduziert die Schnittstellen und begünstigt den Bauablauf. Bauleiter Sebastian Geese ist überzeugt, „einen einzigen Schalungslieferanten zu haben, bringt erhebliche Vorteile.“ Auf der Hildesheimer Baustelle findet man deshalb ein bis ins Detail abgestimmtes Schalungskonzept: Rahmenschalungen Frami bzw. Framax Xlife für Fundamente und Wände, bei den einseitigen Umfassungswänden im Untergeschoss kombiniert mit Abstützböcken, sowie Trägerschalung FF 20 für Wände mit erhöhten Anforderungen.

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BERATENDE INGENIEURE 1/2 n 2012

Die Rundschalung H 20 sorgt für schnelles Schalen bei der Spindel der Tiefgarage, Stützenschalungen RS bei den bis zu 5,50 m hohen Rundstützen und die Träger-Deckenschalung Dokaflex 1-2-4 bei den Unterzügen und der anspruchsvollen Geometrie der Geschossdecken. Das Aufstiegssystem XS mit Stützenbühnen und 220 lfm Seitenschutzsystem XP erhöhen in vielen Bereichen die Arbeitssicherheit – für einen ungestörten Bauablauf. Mit einer Vorhaltung von nur 3.500 m² Wandschalung, 180 m² Stützenschalung und 10.000 m² Dokaflex-Deckensystemen entstehen termingerecht 25.000 m² Wände, 2.500 m² Stützen und 36.000 m² Deckenfläche samt Unterzügen.

Daten für digitale Geländemodelle stehen dem Vermesser in unterschiedlicher Qualität und aus unterschiedlichen Quellen zur Verfügung. Eine DGM-Software, die solche Datensätze korrekt zusammenführt und alle wesentlichen Informationen berücksichtigt, bietet rmDATA, eines der führenden Software-Häuser für Vermessung, Geoinformation und Geodatenmanagement, jetzt erstmals an. Das Programm rmDATA GeoModeller zur digitalen Geländemodellierung enthält dazu das neue, innovative Modul Modellangleichung, das es dem Anwender erlaubt, einen Datensatz geringerer Genauigkeit – etwa aus Airborne Laserscanning (ALS) – mit terrestrisch gemessenen Daten zu kombinieren. Die Angleichung basiert auf der Morphologie des Geländes und wird sowohl in Höhe als auch in Lage durchgeführt. Dabei wählt der Anwender aus unterschiedlichen Methoden oder entscheidet sich für eine Kombination von Methoden. Zusätzlich können mit der DGM-Software Massenaufnahmen von Punkten, wie sie bei ALS entstehen, ohne Informationsverlust intelligent reduziert und ausgedünnt werden. Hinter beiden Funktionalitäten steckt viel technisches und mathematisches Knowhow: Die Algorithmen wurden in Zusammenarbeit mit dem Institut für Navigation der Universität Stuttgart entwickelt. Mit GeoModeller erstellen Anwender Geländemodelle ganz einfach aus einem AutoCAD-Datenbestand. Damit ist die Software optimal auf die Anforderungen von Vermessern abgestimmt und reduziert den Aufwand bei der Datenbearbeitung beträchtlich. www.rmdata.de Systemteile wie das Aufstiegssystem XS mit Stützenbühnen sorgen für Arbeitssicherheit bei der Arneken-Galerie Fotos: Doka


PRODUKTE UND PROJEKTE

arcon Glas

KURZ GESAGT

Kleine Revolution in der Glasveredelung Es klingt wie eine Revolution in der Glasproduktion: In fünfjähriger Entwicklung hat Arcon Glas, Hersteller beschichteter Architektur- und Einscheibensicherheitsgläser, eine neue Verfahrenstechnik entwickelt, mit der sogenannte Anisotropien erheblich reduziert werden können. Diese bei thermisch vorgespannten Gläsern je nach Betrachtungswinkel und Beleuchtungssituation störenden Doppelbrechungserscheinungen sind produktionsbedingt: Einscheibensicherheitsglas ESG oder teilvorgespanntes Glas TVG wird in einer Vorspannanlage auf rund 650 °C erhitzt und anschließend mit Kaltluft abgeschreckt. Dabei entstehen Spannungszonen, die zu Doppelbrechungen des Lichts im Glas führen. Dieser physikalische Effekt wird als Anisotropie bezeichnet und kann in polarisiertem Licht, wie es das natürliche Tageslicht enthält, sichtbar werden – vor allem unter einem streifenden bzw. flachen Blickwinkel sowie bei bestimmten Einbausituationen. Die Folge sind Irisationen, die als Polarisationsflecken, Bänder, Ringe, Streifen oder auch Leopardenmuster wahrgenommen werden. Mit zunehmender Glasdicke zeichnet sich der Effekt stärker ab. Er kann bei modernen Sonnenschutzbeschichtungen verstärkt auftreten, wenn aus den grauen Musterungen farbige Effekte entstehen.

Da außer Arcon derzeit noch kein Hersteller in der Lage ist, thermisch vorgespanntes Glas mit geringster Anisotropie zu produzieren, akzeptieren sogar allgemein gültige Normen und Richtlinien den physikalischen Effekt. In der europäischen Norm für „Thermisch vorgespanntes Kalknatron-Einscheibensicherheitsglas“ EN 12150-1:2000 ist Anisotropie als physikalische Eigenschaft aufgeführt. Für Bauherren heißt das: Der Effekt ist charakteristisch für ESG/TVG, produktionsbedingt und damit kein rügefähiger Mangel. Am Markt verfügbare thermisch vorgespannte Gläser zeigen Isotropiewerte von ca. 55 bis 80 %. arcon topview liegt bei einem Wert größer 95 %. Dabei gilt: Je größer der Isotropiewert, desto weniger sichtbar ist die Anisotropie. Während der Entwicklungszeit von Arcon topview hat das Unternehmen zunächst eine Messtechnik entwickelt, um Anisotropie überhaupt quantitativ messen zu können. Diese Technologie ist zwischenzeitlich patentiert. In den nächsten Schritten wurde das Verfahren zur Herstellung vorgespannter Gläser weiterentwickelt und die Glasbeschichtung optimiert. Erstmals umgesetzt und eingebaut wurde Arcon topview in das Verwaltungsgebäude des Fassadenherstellers Alubau Puhlmann in Rhede.

Glasfassade mit optisch störender Anisotropie (l.) und ohne

Fotos: arcon Glas

n Das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt), Berlin, hat Verbund-Sicherheitsglas (VSG), das mit der hochsteifen SentryGlas® Zwischenlage von DuPont hergestellt ist, die „Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung“ als „Verbundsicherheitsglas mit Schubverbund“ erteilt. Diese Zwischenlage, die fünfmal fester und rund einhundertmal steifer ist als herkömmliche PVB-Zwischenlagen, darf damit ab sofort in Deutschland als lastübertragendes Element in die Berechnung des Tragverhaltens entsprechender Verglasungen einbezogen werden. www.dupont.com n Die internetbasierte Projektplattform think project! ist seit November 2011 in der Produktversion 6.0 verfügbar. Zu den wichtigsten Neuerungen zählen neue Schnittstellen zu anderen Systemen (Microsoft Outlook) sowie Integrationsmöglichkeiten von think project! in Anwendungen auf dem eigenen PC. Darüber hinaus gibt es eine MultiUpload-Funktion, die das Hochladen von Dateien beschleunigt sowie die Option, den Datenversand völlig im Hintergrund ablaufen zu lassen. Die Projektplattform kann jetzt auch auf mobilen Endgeräten wie dem iPad genutzt werden. www.thinkproject.com n Die Gebäudemanagement SchleswigHolstein AöR (GMSH), zentraler Dienstleister des Landes für Bauen, Bewirtschaften und Beschaffen, hat im Herbst 2011 als drittes Bundesland den Echtbetrieb mit der elektronischen Vergabeplattform ARRIBA net von RIB gestartet. Zuvor hatte die RIB-Plattform ihre Praxistauglichkeit in einer Testphase unter Beweis gestellt. Inzwischen sind bereits 750 Unternehmen auf der Plattform registriert. Die GMSH hat bereits in den ersten vier Wochen mehr als 150 Ausschreibungen erfolgreich über die Vergabeplattform abgewickelt. www.rib-software.com

BERATENDE INGENIEURE 1/2 n 2012

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PRODUKTE UND PROJEKTE Paschal

Kreative Konstruktionen für schwebende Kuppel In Frankreich ist es immer der Place de la République, an dem die wichtigsten Bauwerke stehen. In Straßburg ist dieser groß und kreisförmig. Neben der Präfektur des Départements, dem Kultur- und dem Finanzministerium befindet sich hier auch die Bibliothèque Nationale et Universitaire. Nach Entwürfen der Architekten Skjold Neckelmann und August Hartel zwischen 1889 und 1894 im Stil des Historizismus erstellt, ist sie inzwischen die zweitgrößte Bibliothek Frankreichs. Da die mehr als 100-jährige Substanz des denkmalgeschützten Gebäudes jedoch heutigen Anforderungen an Statik, Brandschutz usw. immer schlechter gerecht wurde, entschloss man sich zu einem kompletten Umbau – veranschlagte Bausumme: 61 Mio. Euro. Das Gebäude, genauer der Gebäudekomplex, musste zunächst größtenteils entkernt werden. Dabei durfte die Fassade jedoch keinen Scha-

den nehmen. Jeder Zugriff mit Maschinen, Menschen und Material musste also durch die bestehenden Zugänge erfolgen, die dafür gar nicht gedacht sind. Erschwerend zu den schwierigen Bedingungen im Inneren des Gebäudes kommen die beengten Platzverhältnisse auf dem Gelände selbst. Und auch die umliegenden Straßen dürfen durch die Baustelle nicht blockiert, der Verkehr nicht behindert werden. Dies erforderte eine besonders akribisch geplante Logistik. Schwierigster Teil des Umbaus war die Entkernung des Mittelbaus, der von der weithin sichtbaren viereckigen Kuppel gekrönt wird. Auch hier war ein Zugang von oben nicht möglich. Die Kuppel soll auch künftig den Innenraum bis zum Erdgeschosses mit Tageslicht erhellen. Ohne statische Unterstützung drohte sie jedoch in den Innenraum zu stürzen! Um das zu verhindern, wurde nach Entfernen der statisch nicht wirksamen Gebäudebestandteile ein etwa 24 m hohes Lehrgerüst aus vier Türmen erstellt, das die Kuppellast aufnimmt. An den vier Ecken des Mittelbaus wurden in größtmöglicher Höhe, aber unterhalb der Stützkonstruk-

tion der Kuppel und damit nicht in idealer Lage, jeweils ein Kranarm installiert. Die maximale Belastung beträgt aber nur 1,5 t. Als nächster Schritt wurde auf dem Lehrgerüst ein viereckiger Unterzug aus Ortbeton erstellt, auf dem die Kuppel aufliegt. Zusammen wiegt allein diese Konstruktion über 600 t. An den frei gehaltenen Ecken wuchsen dem Unterzug Lförmige, mit 32-mm-Armierung versehene Betonsäulen entgegen, die letztlich die Gesamtlast abtragen sollen. Zwischen Pfeiler-Rückseiten und dem historischen Bestand gibt es dabei lediglich 1,5 m Freiraum. Sobald der statisch-konstruktive Anschluss an den Unterzug gelungen ist, werden die Stützgerüste rückgebaut. Dann kann der eigentliche Innenausbau beginnen. Unter diesen Umständen stellten die Betonarbeiten höchste Anforderungen. In allen Planungs- und Ausschreibungsphasen sprangen Bewerber ab, weil sie das Projekt in der gewollten Form für technisch oder kostenmäßig nicht durchführbar hielten. Letztlich kristallisierte sich Paschal als einziger Dienstleister heraus, der das hier vorgestellte tragfähige Konzept realisieren half. www.paschal.de

Baustelle der Straßburger Bibliothek

Bauzustand während der Herstellung der neuen Kuppelstützen Fotos: Paschal

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PRODUKTE UND PROJEKTE

Institut Feuerverzinken

Oeconomicum mit Streckmetallfassde

Fakultätsgebäude mit hinterlüfteter Fassade aus feuerverzinktem Streckmetall Foto: Holger Knauf, Düsseldorf

Oeconomicum heißt das neue Juwel der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Die großzügige Schenkung der Schwarz-Schütte-Förderstiftung liegt exponiert auf dem Hochschulgelände am Universitätssee. Entworfen, geplant und realisiert wurde das nachhaltige Projekt von ingenhoven architects. Aufgrund der auf dem Baugrundstück befindlichen Tiefgaragenzufahrt wurde der dreigeschossige Neubau aufgeständert und schließt auf einer Seite an das höher gelegene Niveau der Universitäts-Magistrale an. Dort befindet

sich auch der Hauptzugang. Der schmale Baukörper fasst durch seine leichte Krümmung den Universitätssee räumlich und erlaubt eine spätere Erweiterung zur Universitätsstraße hin. Derzeit bietet der Neubau Räume für 14 Lehrstühle der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät und dazugehörige Sonderflächen. Glasfassaden im Süden, Westen und Osten geben dem Gebäude Leichtigkeit. Die Nordfassade und das Dach sind einheitlich mit einer Streckmetallhaut verkleidet. Diese Verkleidung aus feuerverzinkten Streckmetallgittern setzt

das Gebäude von der umgebenden Bebauung ab. Die unter der Streckmetallverkleidung liegende Dachhaut wurde als Foliendach mit Gefälledämmung ausgeführt. Im Brüstungsbereich der Nordfassade betonen Streckmetallverkleidungen, im Rasterabstand von 1403 mm polygonal angeordnet, den gerundeten Gebäudegrundriss. Die Streckmetallbleche – 2 mm feuerverzinkt nach DIN EN ISO 1461 – wurden auf rechteckigen Trägerrahmen befestigt, mit deren Hilfe sie wandseitig eingehängt werden konnten. www.feuerverzinken.com

Leipfinger-Bader KG

Bauteilaktivierung im Ziegelhaus Mit der neuen Flächenheizung „Unitherm“ bieten die Ziegelwerke Leipfinger-Bader jetzt ein geeignetes Mittel zur Bauteilaktivierung speziell für Ziegelhäuser an. Dabei wird die thermische Speicherfähigkeit von Wänden, Böden und Decken genutzt. Aufgrund der deutlich größeren Übertragungsfläche als bei einem normalen Heizkörper genügen niedrigere Temperaturen des Heizungswassers, so können bis zu 40 % Energie gespart werden. Das Ziegel-Flächenheizungssystem ist nach DIN EN 1264 zertifiziert und KfWförderungsfähig. Unitherm ist dabei sowohl

für den Neubau als auch für die Bestandssanierung geeignet. Die Unitherm-Heizelemente bestehen aus geschlossenen Ziegelschalen mit einem in vier Schleifen eingebetteten Heizrohr. Dank der Ziegelschale fügt sich das Heizsystem in das homogene Mauerwerk ein und unterstützt durch den massiven Wärmepuffer auch dessen Schallschutzeigenschaften. Das kapillare Innenleben des Ziegels fördert die klimatische Selbstregulierung der Wandheizung. www.leipfinger-bader.de

Unitherm-Heizelement für Ziegelhäuser Foto: Leipfinger-Bader

BERATENDE INGENIEURE 1/2 n 2012

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PRODUKTE UND PROJEKTE

Elbphilharmonie Foto: BSW GmbH

BSW GmbH

Trittschalldämmung in der Elbphilharmonie Spektakulär im wahrsten Wortsinne gestaltet sich der Bau der Hamburger Elbphilharmonie. Inmitten der Elbe, im Zentrum der HafenCity soll dabei auf dem Kaispeicher A nach Plänen der Schweizer Architekten Herzog & de Meuron eines der weltbesten Konzerthäuser entstehen. Drei Konzertsäle, ein Hotel mit 250 Zimmern, 45 Wohnungen, Restaurants, Bars und ein Parkhaus finden in dem bereits jetzt stadtbildprägenden Gebäudekomplex Platz. Wirkt die Backsteinfassade des alten, von 1963 bis 1966 erbauten Speichers fast stoisch, so präsentiert sich die Glasfassade des aufgesetzten Neubaus lebendig und kühn. Trennfuge und zugleich Verbindungsglied zwischen

alt und neu ist in 37 m Höhe die ca. 4.000 m² große Plaza, von der aus sich Konzertbesuchern, Hotelgästen und Touristen ein einzigartiges 360°-Panorama über die Hansestadt bieten soll. Der ständigen Bewegung des Elbestroms nachempfunden wurde die wellenförmige Dachsilhouette. In weiten Schwüngen schafft sie einen 30-m-Höhensprung von der Ostfassade bis in eine Höhe von 110 m, dem höchsten Punkt der Elbphilharmonie an der Kaispitze. Der Große Konzertsaal mit seinen 2.150 Plätzen befindet sich auf einer Höhe von 50 m im Gebäude und stellt eine bauliche Meisterleistung dar. Aus Schallschutzgründen ruht der 12.500 t schwere

Detailansicht Estrichdämmung Regupal BA

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BERATENDE INGENIEURE 1/2 n 2012

Saal auf Federpaketen, seine Wände sind vollständig von allen anderen Gebäudeteilen entkoppelt. Um eine perfekte Akustik im gesamten Konzertsaal zu gewährleisten, wurde von einem der weltbesten Akustiker, Yasuhisa Toyota, ein Konzept entwickelt, das anhand eines detailgetreu im Maßstab 1:10 gebauten Modellsaals messtechnisch überprüft wurde. 10.000 individuell bearbeitete Wand- und Deckenplatten mit einer weltweit einzigartigen Oberfläche und ein in der Mitte des zeltförmigen Deckengewölbes aufgehängter Klangreflektor sorgen dafür, dass sich der Klang des Orchesters gleichmäßig im Raum verteilt. Auch im Kleinen Saal und im Kaistudio, Musikräumen, die für Kammermusik, zeitgenössische und experimentelle Musik, Kinderkonzerte und Chorproben vorgesehen sind, wurden alle schalltechnischen Anforderungen für Konzertsäle erfüllt. So stellt der Einsatz von Trittschalldämmbahnen des Herstellers BSW beim Konstruktionsaufbau der Geschossdecken eine Minimierung der Schallübertragung sicher. Im Kaistudio wurden zur Anpassung an die erforderliche Bauhöhe zwei Lagen Regupol BA und eine Lage Regupol E48 übereinander liegend eingebaut. Da sich das Kaistudio unmittelbar über der Tiefgarage befindet, wurde aus luftschalltechnischen Gründen eine ca. 100 mm dicke Estrichplatte zur Reduzierung der Luftschallübertragung auf den Regupol Estrichdämmbahnen verbaut. Die aus PU-gebundenen Gummifasern hergestellten Dämmbahnen mit bauaufsichtlicher Zulassung zeichnen sich durch eine hohe Tragfähigkeit, minimale Zusammendrückbarkeit und ein hohes Rückstellvermögen aus. Vor dem Einbau der Estrichdämmplatten im Kaistudio der Elbphilharmonie wurden die aufgehenden Bauteile mit Regupol Randdämmstreifen belegt. Nach der Stoß-anStoß-Verlegung erfolgte die Verklebung mit Klebeband und abschließende Abdeckung mit einer 0,2 mm dicken PE-Folie. Die PE-Folie verhindert ein Eindringen des Estrichs in die poröse Struktur des Regupol und somit die Bildung von Schallbrücken. www.berleburger.com


PRODUKTE UND PROJEKTE

Van-de-Velde-Bau der Bauhaus-Uni Weimar

Schell-Armaturen

Neuer Glanz im Atelier Mit dem Bau der Kunstgewerbeschule (1905/1906) krönte der belgische Architekt und Designer Henry van de Velde sein Wirken in Weimar. Ein Jahrhundert später hatten diverse Umbauten den Van-de-Velde-Bau derart überformt, dass von dem ehemaligen Werkstattgebäude nur noch wenig zu erkennen war. Nach umfangreichen Sanierungen strahlt der Bau jetzt in neuem altem Glanz. 1954 wurde das Van-de-Velde-Gebäude zur Hochschule für Architektur und Bauwesen (HAB), die 1996 in der Bauhaus-Universität Weimar aufging. Seitdem ist der historische Bau Teil des Unesco-Weltkulturerbes der Stadt Weimar. Er dient heute der Fakultät Gestaltung als Atelier- und Unterrichtsgebäude. Die Instandsetzung und Neuordnung des Gebäudes unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten begann 2008. Auf Basis intensiver Recherchen versetzten die Architekturbüros Pitz & Hoh, Berlin, und Junk & Reich, Weimar, den historisch wertvollen Van-de-Velde-Bau in seinen ursprünglichen Zustand zurück. Dabei zeigte sich, dass die Gebäudesubstanz die zahlreichen baulichen Veränderungen relativ gut überstanden hatte.

Schell-Armaturen in den Sanitärräumen

Nachträglich eingebaute Wände und Zwischendecken wurden entfernt und die historische Türsituation wiederhergestellt. Bei allen Maßnahmen beachteten die Architekten die restauratorischen Befunde, gleichzeitig berücksichtigte die Sanierung die baulichen Ansprüche an ein modernes Unterrichtsgebäude. Die TGA-Planung verantwortete das Ingenieurbüro IPH Klawonn.Selzer aus Weimar. Die alten Sanitäranlagen in Eingangs- und Treppenbereichen wurden vollständig entfernt, um die Treppen wieder in den Originalzustand versetzen zu können. Inzwischen sind die neuen Sanitärräume im Gebäude einheitlich gestaltet, die Sanitärarmaturen entsprechen

Fotos: Schell

funktional und optisch dem Bauhaus-Charakter. Bei den Urinalen kam deshalb die Steuerung „Schell Compact HF“ zum Einsatz, bei den Waschplätzen entschieden sich Fachplaner und Architekten für den Wandauslauf „Linus“ von Schell. Mit seiner geometrischen Form fügt sich der Wandauslauf hervorragend in das puristische und zeitlose architektonische Umfeld ein. Weitere wichtige Kriterien bei der Armaturenwahl waren Funktionalität und Langlebigkeit, einfache Pflege, Trinkwasserhygiene und Wasserund Energieeinsparung sowie Berührungslosigkeit im Urinalbereich. www.schell.eu

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PRODUKTE UND PROJEKTE

Sto AG

„Schlanke“ Innendämmung Superschlanke Dämmsysteme auf der Basis von Aerogelen fanden sich bislang hauptsächlich im Flugzeug- und Raketenbau. Nun steht das Hightech-Material mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,016 W/(mK) auch für das Bauen und Sanieren von Gebäuden zur Verfügung. So lässt das neue Innendämmsystem StoTherm In Aevero den Energieverbrauch schrumpfen – ohne die Fassade anzutasten und ohne die nutzbare Raumfläche spürbar zu verringern . Wegen seiner geringen Wärmeleitfähigkeit von 0,016 W/(mK) genügen bereits extrem dünne Dämmplatten (je nach Wandbildner 15–40 mm) zur Erreichung der gesetzlichen Vorschriften – in vielen Fällen sogar der anspruchsvollen Neubauanforderungen! Grundlage dieser Leistung ist die auf einer AerogelTechnologie basierende Sto-Aevero-Innendämmplatte. Sie beruht auf einer mikrosko-

pisch kleinen offenporigen Struktur, deren Hohlräume so klein sind, dass die darin befindlichen Luftmoleküle in ihrer wärmeleitenden Bewegungsfähigkeit erheblich eingeschränkt werden. Das Aerogel selbst basiert dabei auf Siliziumdioxid, dem Grundstoff von Sand und Glas. Das neue Dämmsystem ist diffusionsoffen, das heißt, es kommt ohne Dampfsperre aus. Ermöglicht wird dies durch den kapillaraktiven Spezialklebe- und Armierungsmörtel StoLevell In Aevero. Die Schichtdicke des Klebers (5–10 mm) mit der ausgeprägten Fähigkeit Wasser aufzunehmen wird auf die Dicke der Dämmplatte abgestimmt. Anfallende Feuchte durchdringt das diffusionsoffene Dämmsystem und fällt in der Kleberschicht aus, wo sie kapillar verteilt und zwischengespeichert wird. Sobald die Umgebung es zulässt, wird die Feuchtigkeit durch Verduns-

Systemschnitt Stotherm In Aevero

Abb: Sto AG

tung wieder abgegeben. Der Mörtel ist also Kleber und Funktionsschicht zugleich. Zusammen mit der Dämmplatte, den Zwischen- beziehungsweise Schlussbeschichtungen und dem Armierungsgewebe bildet er ein in sich geschlossenes System. www.sto.de

Heying + Herzsprung

Schwerlastdübel schließen Marktlücke Mit einem neuen Schwerlastdübel für die Distanzmontage von Fassaden und Decken schließt der Berliner Bauingenieur Gerhard Heying eine Marktlücke. „Die jetzt unter dem Namen Innofixx produzierten und vermarkteten Schwerlast- und Fassadendübel können, was bislang noch kein Schwerlastdübel konnte: Sie leiten gleichzeitig hohe vertikale und horizontale Lasten über große Distanzen sicher in den Traggrund ab.“ Tatsächlich sei das eine Weltneuheit. „Bislang war kein Schwerlastdübel auf dem Markt, der gleichzeitig diese Anforderungen erfüllte“, erläutert Entwick-

ler Heying, der in Berlin ein Ingenieur- und Sachverständigenbüro führt. Bereits im Mai 2002 hatten Heying und sein Praxispartner Metallbaumeister Axel Herzsprung einen neuen Schwerlast- und Fassadendübel zum Patent eingereicht. 2005 wurde der Heying + Herzsprung GbR das Patent für 29 Länder in Europa erteilt. Im September 2011 folgte die Zulassung durch das deutsche Institut für Bautechnik. Für jede Distanzmontage findet sich dank Innofixx der passende Dübel. Die aus mehreren Stahlelementen bestehenden Schwerlastdübel mit einer Rohrhülse von 12 bis 51 mm Außendurchmesser und einer Wanddicke von 2 bis 6 mm überbrücken Entfernungen bis 300 mm. Die kleineren Dübel (Durchmesser 12, 16 oder 20 mm) dienen der Herstellung von Fassadenunterkonstruktionen. Durch ein stark vereinfach Innofixx-Schwerlastdübel Foto: hhp/Nora Erdmann

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tes Montageverfahren lassen sich vorgehängte hinterlüftete Fassaden mit unterschiedlichen Bekleidungen sicher und schnell an allen Konstruktionen und Betonwänden befestigen. Wetterschalen können unkompliziert nachverankert und neue Fassadenelemente an vorhandene Konstruktionen angebaut werden. Auch die Sanierung von Fassaden mit alten Wärmedämmverbundsystemen oder die Montage neuer Fassaden im Zuge der energetischen Modernisierung wird durch den Einsatz der Schwerlastdistanzdübel vereinfacht. Beim Anbau neuer Balkone, Fluchttreppen oder Außenaufzügen an bestehende Gebäude reduziert sich der Aufwand, weil deutlich weniger Dübel als bisher benötigt werden und eine Abstützungskonstruktion entlang der Hauswände eingespart werden kann. „Die Innofixx-Dübel sind von hoher Tragfähigkeit, verhindern durch punktuelle Montage Wärmebrücken und verkürzen Montagezeiten“, erklärt Heying. www.hhp-gbr.de


PRODUKTE UND PROJEKTE

Maurer Söhne

Zulassung für den glänzenden Gleiter

50.000 t – mehr als alle staatlichen Goldreserven der Welt. Die Zulassung hat vor allem internationale Bedeutung. Sie ist für die europaweit größten Kalottenlager der neuen Schräg-Kabel-Brücke über die Waal bei Ewijk in Holland Grundlage für die geforderte CE-Kennzeichnung. Maurer Söhne bekam diesen Auftrag ebenso wie den für die prestigeträchtige SignatureBrücke in Delhi. „Für die indischen Bauträger war die europäische Zulassung ein bestätigendes Qualitätsargument für die Beauftragung der weltgrößten Brückenlager ihrer Art“, sagt Dr. Christian Braun, Geschäftsführer Bauwerkschutzsysteme bei Maurer Söhne München. www.maurer-soehne.de Kalotten aus der glänzenden Gleitlegierung MSA® Foto: Maurer Söhne

KURZ GESAGT MSM® – das revolutionäre Maurer Sliding Material erhielt vor fünf Jahren die Europäische Technische Zulassung ETA-06/0131. Nun wurde diese ETA wesentlich erweitert, und zwar durch die - Zulassung von MSA® – Maurer Sliding Alloy – für verbesserte Umweltbeständigkeit, Lebensdauer und Wirtschaftlichkeit, - Zulassung größerer Durchmesser und damit über 50.000 t Auflast für MSM®-Kalottenlager, - Zulassung von wirksamen Lagertemperaturen bis 70 °C und die - Erweiterung von MSM® auf Zylinderlager. MSA® ist eine spezielle Metalllegierung mit besonderer Oberflächenbehandlung. Die hochglänzenden MSA®-Kalotten sind deutlich korrosionsbeständiger als verchromte Stahlkalotten. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Gleitlegierung resistent gegen Fluor- und Chlorionen in saurer Lösung ist, wie sie in manchen Industriegegenden vorkommen. Zudem ist die Produktion der MSA®-Kalotten wirtschaftlicher, da das externe Verchromen des Stahls entfällt und die gesamte Kalotten-Herstellung und -Oberflächenbehandlung bei Maurer Söhne im eigenen Werk erfolgt. MSA® wurde speziell für Kalotten in Brückenund Hochbaugleitlagern entwickelt. Das Deutsche Institut für Bautechnik erteilte Anfang 2010 die Allgemeine bauaufsichtliche Zulas-

sung (AbZ Z-16.4-436). Nun erfolgte auch die Aufnahme in die Europäische Zulassung ETA06/0131. Wie der Gleitwerkstoff MSM® garantiert MSA® eine Lebensdauer der Kalottenlager von mindestens 50 Jahren. Das bedeutet, dass auch unter schwierigen Umweltbedingungen (Feuchtigkeit, Überflutung, Industrieluft) in der Regel kein vorzeitiges und kostenintensives Auswechseln nötig wird. Auch der zulässige Durchmesser der Gleitwerkstoffe von Kalottenlagern wurde nun erstmals erweitert, auf 2,5 m. Bisher lag das Limit bei 1,5 m, größere Durchmesser für höhere Auflasten, wie Maurer Söhne sie bereits mehrmals eingebaut hat, erforderten stets eine Zustimmung im Einzelfall. Ein Blick zurück: Bis zur Einführung von MSM® im Jahr 2003 waren PTFE-Lager nach EN 13377 auf Auflasten von ca. 100 MN beschränkt. MSM® kann im Vergleich zu PTFE doppelte Pressungen aufnehmen und erweiterte so den Einsatzbereich auf ca. 200 MN. PTFE-Gleitplatten sind aus Herstellungsgründen auf 1,1 m limitiert, was bereits in der Vergangenheit bei Überschreitung dieser Grenze zu Sonderausführungen mit geteilten Gleitelementen führte. MSM® kann wesentlich größer hergestellt werden. Mit der neuen Zulassung bis 2,5 m sind nun MSM®-Kalottenlager bis zu einer Auflast von über 500 MN möglich. Das sind

n Mit untermStrich X wird die Softwarelösung zur wirtschaftlichen Büroführung und zur Organisation der Prozesse im Architektur- oder Ingenieurbüro mobil, geräte- und plattformunabhängig. Die neue Generation der bewährten Branchen-Lösung für Planungsbüros ist eine Neuentwicklung mit dem gewohnten Funktionsumfang der untermStrich-Programme. Anwender können damit jederzeit und wo auch immer auf Büro- oder Projektdaten zugreifen – egal mit welchem Endgerät und welchem Betriebssystem. www.untermStrich.com n Der gefüllte Geschossbau-Mauerziegel „Unipor WS07 Coriso“ der Unipor-Gruppe (München) hat jetzt die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt., Z-17.1-1056) erhalten. Diese bestätigt die guten bauphysikalischen Eigenschaften. So ermöglicht der Unipor WS07 Coriso monolithische Außenwände mit einem U-Wert von 0,18 W/(m2K). In Kombination mit einem hohen Schallschutz eignet sich der Ziegel damit besonders für den Bau von mehrgeschossigen Wohnungs- und Zweckobjekten nach KfW-Förderstandard. www.unipor.de

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TIPPS UND TERMINE

BÜCHER TRAGWERK UND ARCHITEKTUR ALS EINHEIT „Die Baukunst ist unteilbar. Denn sinnfällige Konstruktion und ökologische Effizienz stehen bei jedem Bauwerk gleichberechtigt neben Funktionalität und Gestaltungsansprüchen. Form und Tragwerk überzeugen erst, wenn sie im Bauwerk zu einer Einheit verschmelzen, die nicht hinterfragt werden will und als Teil einer umfassenden Baukultur begriffen wird.“ Getreu dieser Maxime von Jörg Schlaich arbeitet das Stuttgarter Ingenieurbüro schlaich bergermann und partner seit mehr als 30 Jahren national und international erfolgreich mit Architekten bei den unterschiedlichsten Bauvorhaben zusammen. Dabei stehen innovative und nachvollziehbare Konstruktionen auch nach dem in den vergangenen Jahren vollzogenen Generationswechsel bei sbp ebenso im Mittelpunkt wie ganzheitliches Denken, Konstruieren und Handeln. In diesem ersten Band der neuen Reihe „Detail engineering“ werden die Philosophie, die Arbeitsweise und der interdisziplinäre Ansatz der sbp-Ingenieure vorgestellt. Mit der Darstellung aktueller Projekte in allen wesentlichen Facetten sowie mit Fachbeiträgen zahlreicher Autoren fügt sich ein Gesamtbild, das verständlich macht, warum das Ingenieurbüro als eines der renommiertesten weltweit erfolgreich agiert – ohne dabei an Authentizität zu verlieren. Detail engineering 1: schlaich bergermann und partner. Mit Beiträgen von Annette Bögle, Christian Brensing, Falk Jäger, Roland Pawlitschko, Oliver Schaeffer, München 2011, 39 Euro, ISBN 978-3-920034-57-7.

DENKMAL UND ENERGIE Die Gebäudehülle muss wie kaum ein anderes Bauteil gleichzeitig eine Vielzahl an Anforderungen und Funktionen erfüllen. Sie schützt den Innenraum und damit die Nutzer vor unerwünschten Umwelteinflüssen wie Niederschlag, Wind, Temperatur und Schall. Gleichzeitig leistet sie einen wesentlichen Beitrag zum Lastabtrag. Auch in ästhetischer Hinsicht ist sie von entscheidender Bedeutung und prägt das äußere Erscheinungsbild eines Gebäudes maßgeblich. Der Energiebedarf eines Gebäudes wird in verschiedener Hinsicht durch die Gebäudehülle beeinflusst: Der Dämmstandard der Gebäudehülle wirkt sich auf die Transmissionswärmeverluste aus, die Luftdichtheit auf die Lüftungswärmeverluste und transparente Bauteile bestimmen die solaren Wärmeeinträge. Die gleichzeitige Bedeutung der Gebäudehülle für das Erscheinungsbild und für die Energieeffizienz führt häufig zu gegensätzlichen Zielsetzungen, die nur schwer zu vereinbaren sind. Das vorliegende Fachbuch stellt spezielle Lösungsvorschläge für die denkmalgerechte, energetische Sanierung der Gebäudehülle vor. Dabei handelt es aber nicht um allgemeingültige Sanierungsvorschläge, die auf jeden Einzelfall übertragbar sind. Vielmehr muss in jedem Einzelfall gründlich geprüft werden, ob sich eine bestimmte Sanierungsmaßnahme unter Beachtung aller Randbedingungen eignet. Bernhard Weller, Marc-Steffen Fahrion, Sven Jakubetz: Denkmal und Energie. Wiesbaden, Springer Vieweg 2012, 39,95 Euro, ISBN 978-3-8348-1619-1.

EUROCODE 3 „Beispiele zur Bemessung von Stahltragwerken nach DIN EN 1993 Eurocode 3“ lautet der Titel einer Beispielsammlung zur Einarbeitung in den Eurocode 3, der die Tragwerksplanung für Stahlbauwerke in Deutschland für die nächsten Jahrzehnte bestimmen wird und die deutschen Regelwerke ablöst. Seine An-

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wendung wird ab 1. Juli 2012 verbindlich. Der vom Bauforumstahl e. V. vorgelegte Band enthält das komplett durchgerechnete Beispiel einer typischen einschiffigen Hallenkonstruktion mit bzw. ohne Kranbetrieb in den Varianten Zweigelenkrahmen bzw. Fachwerkdachbinder auf eingespannten Stützen, wobei die relevanten Teile von Eurocode 1 und Eurocode 3 in Bezug genommen werden. Die Berechnung und Bemessung aller Tragwerksteile wird anschaulich Schritt für Schritt durchgeführt und erläutert, die Randspalte ist mit Hinweisen auf die Normabschnitte versehen. Entstanden unter Federführung von Dipl.-Ing. Sivo Schilling, Bauforumstahl e. V., haben mit Univ.-Prof. Dr-Ing. Markus Feldmann, RWTH Aachen, sowie Prof. Dr.-Ing. Richard Stroetmann, TU Dresden, hervorragende Fachleute mitgewirkt. Bauforumstahl e.V. (Hrsg.): Beispiele zur Bemessung von Stahltragwerken nach DIN EN 1993 Eurocode 3. Ernst & Sohn, Berlin 2011, 59 Euro, ISBN: 978-3-433-02961-9.

BRÜCKEN UND TUNNEL Auch zum vergangenen Jahr 2011 hat das BMVBS einen Informationsband über die Leistungen im Brücken- und Tunnelbau an den Bundesfernstraßen herausgegeben. Diesmal vom VBI-Mitgliedsbüro Setzpfand GmbH & Co. KG, Weimar, bearbeitet, stellt die Publikation systematisch und sehr anschaulich – so beginnt jedes Projektkapitel mit einem Kartenausschnitt zur geografischen Einordnung des Bauwerks – Ingenieurleistungen vor, die sowohl hohen technischen Anforderungen als auch den gewachsenen ästhetischen Anforderungen gerecht werden. Stellvertretend für den Beitrag der Bauingenieure zur Baukultur in Deutschland werden in den zehn Kapiteln des Bandes Planung und Realisierung von Brücken und Tunneln aus dem ganzen Bundesgebiet vorgestellt. Eine Besonderheit sind die drei Talbrücken im Zuge der A 4 zur Umfahrung der Hörselberge in Thüringen, die in Öffentlich-Privater-Partnerschaft (ÖPP) realisiert wurden, ein Modell, das das BMVBS in Zukunft verstärkt nutzen will. BMVBS (Hrsg.): Brücken und Tunnel der Bundesfernstraßen 2011. Berlin 2011, Bestellung: www.bmvbs.de


TIPPS UND TERMINE

BRANDSCHUTZ VERSAMMLUNGSSTÄTTEN Dieser Praxisband aus dem Beuth Verlag enthält erstmals eine Zusammenstellung aller wichtigen Fakten zum vorbeugenden Brandschutz für bestehende Versammlungsstätten. Der neue Band innerhalb der Reihe „Brandschutz im Bestand“ gibt Hilfestellung bei der Planung und Erstellung geeigneter Brandschutzkonzepte, führt die grundsätzlichen Belange und Anforderungen für diese brandschutztechnischen Sonderbauten zusammen und erläutert bzw. kommentiert sie, sinnvoll ergänzt durch Grundsatzdokumente wie die Musterversammlungsstätten-Verordnung. Schwerpunkte des Buches sind sowohl konkrete Lösungen für Detailsituationen als auch ganzheitliche Brandschutzkonzepte bei Sanierungen und Umbauten, weil das „Standard-Brandschutzkonzept“, das die MVStättV darstellt, im Bestand nur sehr selten gänzlich durchzusetzen bzw. wirtschaftlich ist. Aus dem Inhalt: Detaillösungen und konzeptionelle Herangehensweise an eine Sanierungsmaßnahme aus Sicht des Brandschutzes, Nachweise für ein Brandschutzkonzept, Umgang mit realen Gefahren, bauliche und anlagentechnische Nachrüstungen. Gerd Geburtig: Reihe Beuth Praxis. Brandschutz im Bestand – Versammlungsstätten. Berlin 2011, 48 Euro, ISBN 978-3-410-20637-8; auch erhältlich als E-Book unter www.beuth.de/scr/brandschutz.

KRANKENHAUSBAUTEN Mit diesem Handbuch liegt eine umfangreiche und aufwändig bebilderte Dokumentation von mehr als 130 internationalen Krankenhausbauten vor. Im Fokus steht der Wandel vom funktionalen Technikbauwerk zum ästhetischen Gesundheitsbau mit Hotelcharakter. Die zweibändige Ausgabe enthält zehn Fachbeiträge zu wesentlichen Themen der aktuellen Debatte über das „Krankenhaus der Zukunft“. Bauhistorische und typologische Einordnungen, Funktionsdiagramme gemäß DIN 13080 sowie Musterplanungen ergänzen diese über 700-seitige Publikatin zu einem Nachschlagewerk für Studium, Planerpraxis und Krankenhausverwaltung. Philipp Meuser (Hrsg.): Krankenhausbauten/Gesundheitsbauten – Handbuch und Planungshilfe. 2 Bände im Schuber, DOM publishers, Berlin 2011, Subskriptionspreis 98 Euro (bis. 15. Februar), danach 128 Euro, ISBN 978-3-86922-134-2.

TERMINE 24. Februar

BETONBAU Unter dem Titel „Betonbau – Spezielle Gebiete“ laden der VBI-Landesverband und die Ingenieurkammer Bremen gemeinsam mit der Hochschule Bremen zu einer Fortbildungsveranstaltung ein. Nach dem Eröffnungsvortrag von Prof. Horst Bellmer, VBI-Landesverbandschef, zur Bemessung von Stahlbetonwerken stehen Vorträge zu hochfestem und selbstverdichtendem Beton, Beton mit rezyklierten Gesteinskörnungen sowie zu Normung und Bemessung von Stahlfaserbeton auf dem Programm. www.vbi.de

24. Februar

STAHLFASERBETON Die DBV-Arbeitstagung „DAfStb-Richtlinie ‚Stahlfaserbeton’ –Erläuterungen und Beispiele“ in Hannover unterstützt Tragwerksplaner und Bauunternehmen bei der Planung und Ausführung von Stahlfaserbetonbauteilen und erläutert wesentliche Punkte der Richtlinie. Im Einzelnen geht es u.a. um folgende Themen: Stahlfasern und -beton in der europäischen Normung, Materialverhalten, Bemessungsprinzipien und Einsatzmöglichkeiten, Bemessung von Stahlfaserbeton ohne und mit zusätzlicher Betonstahlbewehrung nach DAfStb-Richtlinie „Stahlfaserbeton“. Außerdem werden Ausführungsbeispiele vorgestellt. Der Erstveranstaltung in Hannover folgen weitere Arbeitstagungen zur DafStb-Stahlfaserbetonrichtlinie am 9. März in Leipzig, 20. April in München und am 15. Juni in Düsseldorf. www.betonverein.de 28.–29. Februar

WINDKRAFT-TÜRME Immer größere Windkraftanlagen und die Entwicklung hin zum Offshoreeinsatz stellen die Fachleute bei der Bemessung der Tragstrukturen vor neue Herausforderungen. Aktuelle Probleme bei den „Grouted Joints“ (Offshore) sind dabei nur ein Stichwort. Mit der anstehenden Einführung der Eurocodes im Juli 2012 wurde auch eine Aktualisierung der DIBtRichtline für Windenergieanlagen (WEA) erforderlich. Die große Bedeutung dieser The-

men spiegelt die 5. Fachtagung „Türme und Gründungen bei Windenergieanlagen – Towers an Foundations for Wind Energy Converters“ am Haus der Technik in Essen wieder. Sie vermittelt Einblicke in die unterschiedlichen Konstruktionen, in Baugrunduntersuchungen und Fundamentberechnungen. Spezielle Themen sind Schalenstabilität, Ermüdungsnachweise und konstruktive Details der Verbindungen. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Leibniz Universität Hannover statt und wird von einer Fachaustellung begleitet. www.hdt-essen.de

28.–29. Februar

GÖTTINGER ABWASSERTAGE Die 12. Göttinger Abwassertage der Technischen Akademie Hannover in Kooperation mit den Göttinger Entsorgungsbetrieben stehen unter dem Motto „Stadtentwässerung im Wandel: Herausforderung und zukunftweisende Konzepte“. Im Mittelpunkt der Veranstaltung, die dem Austausch zwischen Netzbetreibern, Ingenieurbüros und der Industrie dienen soll, stehen die Themen Struktur- und Klimawandel und die Auswirkungen auf die Stadtentwässerung, die gesetzlichen Vorgaben und die Auswirkungen auf die Anlagenbetreiber, erfolgreiche Grundstücksbearbeitungsstrategien, Sanierungspraxis sowie die Optimierung der Netzbewirtschaftung. www.ta-hannover.de 2. März

EFFIZIENZ-FORUM 2012 Die Messe Freiburg ist Treffpunkt der Gebäude-Energieberater, die sich zum 5. Fachkongress für energieeffizientes Planen, Bauen und Sanieren treffen. Das „effizienz.forum 2012“, zu dessen ideellen Trägern der VBI gehört, bietet spannende Themen und viel Gesprächsstoff. Speziell für Energieberater werden die aktuelle Situation der Energieberatung in Deutschland, die entsprechenden Fördermöglichkeiten sowie rechtliche Fragen in Plenum, Podiumsdiskussion und Workshops erörtert. Damit bietet das Forum viele Möglichkeiten zur Diskussion dieser Themen aus der Praxis, dazu kompakte Informationen, Tipps und Insiderwissen. Parallel zum effizienz.forum beginnt die Messe „Gebäude.Energie.Technik“ für energieeffizientes Modernisieren, Sanie-

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IMPRESSUM

TIPPS UND TERMINE

ren und Bauen, die vom 2. bis 4. März in der Messe Freiburg stattfindet. VBI-Mitglieder erhalten bei Online-Anmeldung 20 % Rabatt auf die Kongressgebühren. www.effizienzforum.de 7.–8. März

EUROCODES KOMPAKT Die für den 1. Juli 2012 geplante bauaufsichtliche Einführung der neuen Normengeneration stellt Planer und Bauausführende vor einige Herausforderungen. Das 36. Darmstädter Massivbauseminar hat zum Ziel, der Fachöffentlichkeit die neuen Bemessungsnormen im Überblick vorzustellen. Mit der Materie bestens vertraute Experten informieren über die in den Eurocodes 2012 einschließlich der Nationalen Anhänge enthaltenen Nachweise für die Bemessung, die Konstruktion und die bauliche Durchbildung von Bauwerken. Am ersten Seminartag werden neben den bauaufsichtlichen Rahmenbedingungen die Grundlagen des Teilsicherheitskonzeptes (EC 0) und die zu berücksichtigenden Einwirkungen (EC 1) erläutert. Es folgen Hinweise zur Bemessung von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken (EC 2) sowie für den Holzbau (EC 5). Der zweite Seminartag wird mit geotechnischen Fragestellungen (EC 7) eröffnet, es folgen Mauerwerk (EC 6), Erdbebenauslegung von Bauwerken (EC 8), Stahlbau (EC 3) und abschließend der Verbundbau (EC 4). www.massivbau.to 13. März

VBI-PRAXISFORUM Zum VBI-Praxisforum zu Vertragskonstellationen und Kooperationsformen bei Planungsaufträgen lädt die Unita-Unternehmensberatung als Organisator Ingenieure, Architekten und Auftraggeber nach Berlin ein. Vorgestellt und diskutiert werden Erfahrungen aus der Praxis mit unterschiedlichen Vertragskonstellationen wie ARGE, Generalplanung oder Konsortium. Außerdem geht es um Risiken und den entsprechenden Versicherungsschutz. Wie immer bei den VBI-Praxisforen bietet das abschließende „Get together“ Gelegenheit zu Gesprächen mit Referenten und Kollegen. www.unita.de

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VBI-INTENSIVSEMINARE 7. März Ort: Frankfurt/Main Thema: Arbeitsrecht im Planungsbüro Vor dem Hintergrund des aktuellen Arbeitsmarktes behandelt das Tagesseminar folgende Themen: Ausgestaltung, Befristung, Beendigung von Beschäftigungsverhältnissen; Weiterbildung: Rückzahlungsklausel; (Alters)Teilzeittätigkeit, Projektbezogene Tätigkeit, Mitarbeiter als Berater outsourcen, Förderfähigkeit von Arbeitsverhältnissen, Überstunden, steueroptimierte Vergütungssysteme. Referent: RA Olaf Silling, DWP Silling Rechtsanwalts AG 14. März Ort: Mühlheim Thema: Social Media Unter dem Titel „Erfolgreich Fachkräfte und Kunden ansprechen über Xing und Facebook“ geht es um: Mitarbeiter-Recruiting, Kontaktanbahnung, Serviceverbesserung; Soziale Netzwerke in Deutschland: Daten und Fakten; Instrumente und Anwendungen in Xing und Facebook: Praxistipps für die Profil-Einrichtung und den erfolgreichen Einstieg; Social-MediaGuidelines: sinnvolle Richtlinien für Mitarbeiter; Corporate blog: Kundenbindung durch authentische Kommunikation und Kompetenznachweis, außerdem Suchmaschinenoptimierung und Social Media Monitoring. Referent: Sean Kollak, conception Kommunikationsagentur GmbH 21. März Ort: Berlin Thema: Erfolgreiche Präsentation vor Kunden Inhaltlich geht es in dem Seminar um Techniken zur Präsentation von Unternehmen/ Bauvorhaben um folgende Punkte: Worauf ist beim Erstkontakt mit Kunden zu achten?, Informationen richtig dosieren, Aktivierung der Zuhörer, Erkennen und gezielter Einsatz der Körpersprache, Strukturierung der Präsentation, Bedeutung der Visualisierung, Umgang mit Medien, Verhalten bei Diskussionen. Referent: Rainer Baber, M. A., Baber Consulting Weitere Infos: www.unita.de

BERATENDE INGENIEURE FACHMAGAZIN FÜR PLANEN UND BAUEN

ISSN 0005-8866 42. Jahrgang www.vbi.de HERAUSGEBER: Verband Beratender Ingenieure VBI Budapester Straße 31 10787 Berlin Tel.: 0 30/2 60 62-0 Fax: 0 30/2 60 62-100 www.vbi.de REDAKTION: Ines Bronowski (Chefredakteurin) Tel.: 0 30/2 60 62-230, Fax: -100 bronowski@vbi.de Martina Gabriel Tel.: 0 30/2 60 62-231, Fax: -100 gabriel@vbi.de VERLAG: Krammer Verlag Düsseldorf AG Goethestrasse 75 40237 Düsseldorf Tel.: 02 11/91 49 -3 Fax: 02 11/91 49 -450 krammer@krammerag.de ANZEIGEN: Alke Schmeis Tel.: 02 11/91 49-455, Fax -450 a.schmeis@krammerag.de Es gilt die Anzeigenpreisliste 2007 LAYOUT: KNM Krammer Neue Medien GmbH Düsseldorf DRUCK: D+L Printpartner, 46395 Bocholt ERSCHEINUNGSWEISE/BEZUGSPREISE: 6 Ausgaben jährlich, als Doppelhefte Einzelheft: 20,– € Abonnement Inland + EU 120,– € nicht EU-Länder 160,– € Studentenabonnement: 60,– € VBI-Mitglieder erhalten „Beratende Ingenieure“ im Rahmen ihrer Mitgliedschaft. Der Bezugszeitraum eines Abonnement beträgt mindestens ein Jahr. Das Abonnement verlängert sich um ein weiteres Jahr, wenn es nicht 6 Wochen vor Ablauf des berechneten Bezugszeitraumes gekündigt wird. COPYRIGHT: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form reproduziert oder in eine von Maschinen verwendbare Sprache übertragen werden. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar.


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