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Golfwelt

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Stil und Streben nach Leistung

Der Green Eagle in Luhdorf ist einer der schönsten Golfplätze im Norden. Und er ist Austragungsort der Porsche European Open, die 2021 ein besonderes Erlebnis waren.

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Edoardo Molinari hat gesagt, Ihr Platz sei „einer der besten Plätze“. Warum ist dieser Ort so gut?

Dirk Glittenberg (Turnierdirektor): Der Pflegezustand und die Liebe zum Detail sind sensationell und die Lage in der Lüneburger Heide ist ein Traum. Und es gibt Raum und natürlich Länge für viele Tee-Optionen und weitere kreative Erweiterungen. Natürlich ist der Porsche Nord Course sehr lang. Aber eben nicht nur das. Er ist sehr modern spielbar und über das Rough dann auch zusätzlich anspruchsvoll und sehr knifflig. Ich finde, es ist einer der wenigen Plätze in Deutschland, der wirklich Weltniveau hat. Auch Paul Casey und Martin Kaymer haben ja in diesem Jahr angedeutet, dass der Kurs Major-Niveau hat.

Wie war das Feeling beim ersten Wiedertreffen nach der Pandemie und einem Jahr ohne European Open?

Es war traumhaft zu sehen, was es in den Menschen ausgelöst hat, wieder einem Großevent beiwohnen zu können. Es war wirklich eine Art Demut zu spüren. Alle waren sehr dankbar und sehr diszipliniert bei allen leider noch nötigen Maßnahmen. Es hat uns deswegen sehr glücklich gemacht, anderen Menschen dieses Event zu ermöglichen. Die Pandemie hat uns alles abverlangt und unser Team hat im Vorfeld überdurchschnittlich abgeliefert – und das immer mit einem Lächeln. So wollten wir diesem Kraftakt auch für uns die passende Leichtigkeit verschaffen. Denn Golf ist Spaß. Und so ein Event sowieso.

Was haben Golfspielen und Porschefahren eigentlich gemein?

Beides hat Stil, ist getrieben von einem gesunden Streben nach Leistung und verlangt hohe Konzentration. Doch vor allem steht der Spaß im Vordergrund.

Es gibt eine neue 14. Bahn. Was macht die aus?

Diese Bahn zeigt einmal mehr, wie toll Michael Blesch diesen Platz gestaltet und dass es hier nicht nur um spannende Golfbahnen geht, sondern um die Zuschauer. In der Folge des Umbaus sind riesige Naturtribünen entstanden. Das sorgt in der Turnierwoche für prächtige Stimmung – bei Fans und Spielern. Die 14 ist sicherlich eines der spektakulärsten Löcher auf der European Tour.

Dirk Glittenberg, Turnierdirektor

Was hat sich auf dem Gelände überhaupt geändert?

Sehr viel hat sich geändert und es verändert sich weiter. Der Platz wird kontinuierlich verbessert und für Spieler und Zuschauer optimiert. Der Porsche Nord Course ist die perfekte Bühne für ein Großereignis. Einiges wurde für das Event 2021 umgebaut und hat sehr zu einem spektakulären Turnierverlauf beigetragen. Und natürlich wird schon jetzt am neuen Look für 2022 gearbeitet.

Wie haben Sie persönlich überhaupt die Leidenschaft für diesen Sport entdeckt?

Ich habe mit 19 Jahren einmal nach dem Tennis den Golfschläger in die Hand genommen und dann wie bei all den anderen Schlägersportarten, die ich betreibe, viel Spaß gehabt. Meine heutige Leidenschaft zum Golf beruht sehr auf der Ausübung in der Natur an der frischen Luft. Wir haben das Privileg, auf dem Golfplatz arbeiten zu dürfen, und das ist sehr schön.

Warum konnte sich Green Eagle in Luhdorf überhaupt so durchsetzen?

Wie bei vielen Dingen im Leben geht es oft um die Menschen und die involvierten Personen, die ein Projekt treiben. Man braucht nicht lange, um rauszufinden, dass das im Green Eagle Team wirklich sehr gut passt. Wir haben hier positiv Besessene, wie wir sie auch bei uns bei der U.COM finden. Das passt also auch.

Dr. Dominikus Schmidt

Golf in Hamburg – mit Erfolg durch die Coronakriese

Die Clubs des Hamburger Golfverbandes sind gut durch die Pandemie gekommen. Zwar mussten sie einige Monate geschlossen bleiben, doch als Freiluftsport konnten schon früh wieder die ersten Golferinnen und Golfer auf die Grüns. „Es war schon etwas kompliziert, die Plätze mussten ja weiter gepflegt werden. Wenn man zwei oder drei Wochen nichts macht, hat man am Ende einen riesengroßen Schaden“, sagt Dr. Dominikus Schmidt, der Geschäftsführer des Hamburger Golfverbandes. „Wir waren glücklich, dass die Golfer wieder spielen durften. Das hat auch ein Stück dazu beigetragen, dass die Leute nicht durchgedreht sind.“

Sogar die Zahlen der Mitglieder haben sich in der Pandemie erhöht. Indoor- Sport war lange verboten, da haben sich viele einen neuen Sport gesucht, der nicht so von den Coronabedingungen betroffen war. In fast allen Clubs haben sich die Mitgliederzahlen kräftig erhöht. Die klassischen Platzreifekurse mit zehn oder mehr Teilnehmern fanden nicht statt, aber ein individuelles Training war durchaus möglich. „Unsere Mitglieder, die Golfclubs, haben da dementsprechend schnell reagiert und ihre Angebote für die Kurse angepasst“, so Schmidt vom Hamburger Golfverband.

Golf in Hamburg ist schon immer eine Erfolgsgeschichte gewesen. Zwar gibt es auf unmittelbaren Stadtgebieten nur wenige Anlagen (vier Stück), dafür im Umland umso mehr. Der Golfclub Falkenstein in HH-Rissen wird fast jedes Jahr zu einem der schönsten Plätze in Deutschland gewählt. „Mit nur einer Stunde Fahrzeit vom Hamburger Zentrum gerechnet, dann haben Sie die Auswahl von rund 40 Golfanlagen. Das ist schon etwas besonders, das finden Sie in anderen Städten nicht so schnell“, schwärmt Dr. Dominikus Schmidt von den Golfmöglichkeiten im Großraum Hamburg.

„Hamburg ist die Golfhauptstadt in Deutschland, auch wenn das die Berliner nicht so gerne hören.“ 20 Anlagen mit rund 20.000 Mitgliedern gehören zum Hamburger Golfverband, ein weiteres Wachstum ist aber ausgeschlossen, weil Endlich darf wieder gespielt werden. Mehr als 60 Golfplätze gib es in der Umgebung von Hamburg – mehr hat keine andere Stadt zu bieten. neue Anlagen den regionalen Verbänden angehören müssen. „Wir müssen uns also über unsere Angebote definieren. Unser Verband ist sehr sportlich aufgestellt, weil wir sehr viele sportlich ambitionierte Golfanlagen haben. Auch wenn wir zahlenmäßig klein sind, werden wir doch in Deutschland durchaus wahrgenommen“, so der Geschäftsführer des Hamburger Golfverbandes.

Und noch eine Besonderheit hat der Raum Hamburg zu bieten. In Winsen an der Luhe, nur wenige Minuten von der Stadt entfernt, liegt Norddeutschlands größtes Golf-Trainingsareal. Drei Golf-Kurse und eine Driving-Range, das ist die Golfanlage Green Eagles. Golf ist inzwischen nicht mehr nur ein Sport für ältere Damen und Herren.

Immer öfter sieht man junge und jüngere Spieler auf den Golfplätzen, ein Trend, der schon seit 10 Jahren zu beobachten ist. „Das verstaubte Karohosen-Image ist nicht mehr so präsent, bei 20.000 Golfern im Verband haben wir rund 2.000 Kinder, also müssen wir uns um den Nachwuchs keine Sorgen machen“, sagt Dominikus Schmidt vom Hamburger Golfverband.

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