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Golfwelt

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Martin Kaymer hat die PGA Championship und die US Open gewonnen und war Führender in der Golfweltrangliste. Mit seiner sympathischen, zugänglichen Art hat er viele Herzen über den Sport hinaus gewonnen.

Fleiß schlägt Talent – auch beim Golf

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Golf Professionals geht es ja ähnlich wie Komponisten der Hochkultur. Um von Preisgeldern bzw. Aufführungshonoraren leben zu können, muss man zur absoluten Spitzenklasse gehören? Ab wann lohnt es trotzdem, eine Profi-Laufbahn einzuschlagen?

Martin Kaymer: Die Entscheidung, ob man eine Laufbahn als Profi einschlägt, sollte meines Erachtens – egal, in welcher Sportart oder in welchem Beruf – nicht davon abhängig sein, wie viel Geld man eventuell damit verdienen könnte. Natürlich spielt Geld eine große Rolle für die Lebensplanung, aber wenn man Golfprofi wird, sollte man dies aus anderen Gründen tun. Rein finanziell lohnt es sich, wenn man es einmal auf die European Tour geschafft hat und sich dort halten kann. Vorher investiert man selbst sehr viel in Reisen, Hotelunterkünfte, Essen und Equipment.

Was hat Ihnen selbst einmal den Impuls gegeben, Golf Professional zu werden?

Der Sport hat mich vom ersten Moment an gefesselt und ich hatte schon sehr früh den Traum, meine Leidenschaft zum Beruf zu machen. Natürlich hat man nie eine Garantie, dass man damit seinen Lebensunterhalt bestreiten kann, aber als ich noch als Amateur die ersten Profiturniere mitspielen durfte, habe ich gemerkt, dass ich es auf jeden Fall einmal versuchen sollte.

Wir haben das in der Familie ziemlich rational besprochen. Meine Eltern haben damals gesagt, dass sie meinem Bruder das Studium ermöglichen wollten und dass sie bereit sind, mir die gleichen Möglichkeiten für einen gewissen Zeitraum zu geben, mir also finanziell den Rücken freihalten und ich mich auf das Spielen konzentrieren kann. Ich glaube, die Absprache war, dass ich es nach zwei Jahren selbst schaffen muss, zumindest kostendeckend zu spielen, um als Profi weitermachen zu können. Damit konnte ich sehr gut umgehen, da es ausschließlich an mir gelegen hat, das zu schaffen und meinen Traum am Leben zu erhalten. da konsequent ist, ist schon viel gewonnen. Am allerwichtigsten ist allerdings, immer den Spaß daran zu behalten, was man macht. Wenn Training zur Anstrengung wird, ist es nur eine Frage der Zeit, bis man keine Lust mehr hat, insbesondere, wenn vorübergehend gute Ergebnisse ausbleiben.

Wer hat Sie als Kind oder Jugendlicher ans Golfen herangeführt und was war daran letztlich das Faszinierendste für Sie?

Mein Bruder und ich sind durch unseren Vater zum Golf gekommen. Zunächst auf einer öffentlichen Driving-Range bei uns in Mettmann, nach Eröffnung dann im Golfclub Mettmann mit vielen Gleichaltrigen, die auf dem gleichen Stand waren, also auch noch nicht in einem Club waren oder Turniere gespielt haben. Das Faszinierende ist noch heute, dass es keine perfekte Runde gibt und man immer etwas findet, an dem man arbeiten kann. Man ist nie fertig.

Martin Kaymer

Was tut man als Topspieler, wenn das doch irgendwann mit den Preis- und Sponsorengeldern zurückgehen sollte?

Wenn man eine Passion für den Golfsport hat, wird das wenig ändern. Wir sind immer noch und auch auf absehbare Zeit in einer sehr privilegierten Situation, mit unserem Sport sehr viel Geld verdienen zu können.

Sie persönlich haben schon so viel erreicht. Welche Ziele haben Sie sich aus heutiger Sicht für die Zukunft gesetzt?

Ich habe durchaus noch Ziele, die ich im Laufe meiner Karriere erreichen möchte. Kurzfristig ist das die Rückkehr in die Top 50 der Weltrangliste, um für alle großen Turniere spielberechtigt zu sein und eine etwas freiere Auswahl an Teilnahmen zu haben. Langfristig gesehen träume ich vom Career Grand Slam, dazu fehlen mir noch Siege beim Masters und der Open Championship. Auch eine olympische Medaille für Deutschland zu gewinnen, ist eines dieser mittel- bis langfristigen Ziele.

Was war für Sie das bislang anstrengendste Turnier und was hat Ihnen bei etwaigen Schwierigkeiten geholfen, die Widerstände dann doch zu überwinden?

Vom mentalen Gesichtspunkt aus fallen mir dabei als Erstes die US Open 2014 ein. Ich habe vom ersten Tag an geführt, teils mit großem Vorsprung. Journalisten, Spieler, Caddies haben mir teilweise schon vor dem Wochenende und vor der Finalrunde gratuliert. Das ist für den Kopf nicht einfach, vor allem wenn man zwischen den Runden so viel Zeit zum Nachdenken hat. In den Augen anderer kann man nur noch verlieren, weil der Vorsprung einfach zu groß war, dass ein Sieg noch etwas Besonderes wäre.

Ich weiß noch, wie ich damals jeden Morgen mit meinem Bruder zum Kaffeetrinken gefahren bin, weil ich gerade am Wochenende erst spät am Nachmittag gespielt habe. Wir haben teilweise zwei, drei Stunden im Café gesessen und uns, gar nicht darüber bewusst, über ganz andere Dinge als Golf unterhalten. In dieser Woche hatte ich eine sehr gute Balance, sodass ich mich immer, sobald ich den Platz betreten habe, auf das Wesentliche konzentrieren konnte.

Glauben Sie, dass der Golfsport in unseren Tagen sein viel beschworenes elitäres Image gegen eine offenere Haltung gegenüber Interessierten aufzugeben bereit ist?

Das ist schwer zu sagen, aber um ehrlich zu sein, glaube ich es nicht. Es waren sicher nur Einzelfälle, aber ich bin zuletzt selbst von oben bis unten auf Plätzen in Deutschland angeschaut worden, als ich in kurzer Hose mit Polohemd aus der Hose unerkannt trainiert habe. Wenn sich solche grundlegenden, ganz normalen Dinge nicht ändern, werden Interessierte beim Betreten eines Golfplatzes eher wieder umdrehen, bevor sie überhaupt einen Schlag gemacht haben.

Ich möchte da gar nicht alle Golfclubs oder Spieler in einen Topf werfen, aber ich glaube, dass eine Minderheit noch nicht dazu bereit ist, sich wirklich und umfänglich offen zu zeigen, sodass sich der Golfsport mehr in Richtung Breitensport entwickeln könnte. Dabei hat unser Sport gerade in der hektischen Welt heutzutage so viele Vorteile: Man ist an der frischen Luft in der Natur, bewegt sich und kann auf ganz natürlichem Weg entschleunigen.

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www.instagram.com/martinkaymer59

Alles für einen perfekten Golftag

„Das Achental“ im Chiemgau bietet alles, was das Herz des Golfers begehrt, berichtet Golf und Leisure Manager Simon Hangel. Golfbegeisterte aller Spielstärke kommen voll auf ihre Kosten.

Herr Hangel, warum können Sie „Das Achental“ empfehlen?

Das Hotel bietet neben dem Golfplatz ein großes Spektrum an Freizeitaktivitäten wie Wanderungen in die Berge, Radtouren um den See, Yoga und vieles mehr. Und wer den Tag nach dem Golfen noch abrunden möchte, kann in unsere Pools indoor oder outdoor springen. Kurzum: Wir bieten alles für einen perfekten Golftag, und zwar unabhängig davon, ob unsere Gäste für einen Tag oder für einen längeren Aufenthalt kommen. Diese Vorteile wissen auch die besten Pros Deutschlands zu schätzen, die wir regelmäßig unter unseren Gästen begrüßen dürfen.

Und wie sieht es mit der Küche aus?

Sie können sich an vielen lokalen Spezialitäten, sowie hausgemachten Köstlichkeiten aus unserer Patisserie erfreuen und abends in unserem Gourmet-Restaurant „ES:SENZ“ die Kochkünste unseres Küchenchefs genießen. Unser neues Konzept heißt „Chiemgau pur“. Wir beziehen unsere Produkte hauptsächlich aus der Region in hoher Qualität und haben dabei das Thema Nachhaltigkeit im Auge.

Und von welcher Qualität ist der Golfplatz?

Unser hauseigener Golfplatz grenzt direkt an den Garten des Hotels. Er ist mehrfach ausgezeichnet und gehört als 5 Sterne Superior Golfanlage zu den Leading Golfclubs of Germany. Aktuell wird er auf Internetportalen auf Nummer 3 in Deutschland gerankt. Der Platz bietet viele Zusatzleistungen wie Kinderabschläge und fünf verschiedene Abschlagsboxen für die unterschiedlichen Spielklassen, sodass Profis wie auch Einsteiger Spaß haben. Gäste loben zudem unsere extrem hohe Platzqualität.

Und was sollte man über die Golfschule wissen?

Unsere Golfschule ist eine von sieben zertifizierten PGA Premium Golfschulen in Deutschland. Es gibt ein Fitting-Center, das wir in Kooperation mit dem Schlägerhersteller HIO betreiben, ein sehr gut ausgestattetes Performance Center und für Tage mit schlechtem Wetter einen Simulator mit angeschlossener Minibar.

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www.das-achental.com

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