BIKESTER Magazin Herbst/Winter 2019

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HERBST / WINTER 2019 Schutzgebühr CHF 5.00


Du kennst die Länge deines nächsten Anstiegs nicht?

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JACK HAIG, MITCHELTON-SCOTT © 2019 Garmin Ltd. or its subsidiaries.

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LIEBE VELOFANS, LIEBE LESERINNEN UND LESER, im Onlineshop konntet ihr es schon im Sommer entdecken. Für BIKESTER geht es mit neuem Design, Logo und einer klaren Mission in die Zukunft. Mit dieser Ausgabe präsentiert sich BIKESTER nun auch in gedruckter Form neu. Neben dem frischen Design könnt ihr unser offensives Bekenntnis für das Velo im Alltag finden. Unsere Mitarbeiter bringen im Magazin verstärkt ihre persönlichen Erfahrungen in Berichte und Empfehlungen ein. Und noch einen Unterschied zu vorangegangenen Ausgaben werdet ihr bemerken: Wir haben auf so manche Produkte im Heft verzichtet, um Platz zu schaffen für mehr Inspiration und bessere Servicetipps. In der Herbst- und Winterausgabe möchten wir alle Velofahrer daran erinnern, dass wir auch weiterhin schöne Momente auf dem Bike erleben können – trotz Kälte, Regen oder Schnee. Zugegeben, vor uns liegt nicht die beliebteste Jahreszeit, aber mit der richtigen Vorbereitung, Ausrüstung und inneren Einstellung verliert auch vermeintlich „schlechtes“ Wetter schnell den Schrecken. Auf den folgenden Seiten dürft ihr einige hilfreiche Tipps erwarten, um weiterhin gut vorbereitet und motiviert aufs Velo zu steigen. Wir wünschen viel Spass auf der Lesetour durch die neue Ausgabe. Euer BIKESTER Team

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DRAUFGEHALTEN

Camp Out Vibes – Unsere Kollegen Stephan und Alex reisten nach Feierabend kurz entschlossen mit dem Rad zum Heidelberger Flare Bicycle Festival. Trotz leichtem Gepäck am Gravelbike war alles Nötige an Bord, um die Nacht im Grünen zu verbringen – Hängematte inklusive. Am darauffolgenden Morgen präsentierte sich der Odenwald als echter Dschungel und liess Kurzurlaub-Feeling aufkommen. Das Fazit der Kollegen: Manchmal genügen weniger als 24 Stunden, um sich komplett aus dem Alltag zu fahren. Fotograf: Stephan Geiss

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INH ALT. DRAUFGEHALTEN

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Bikemomente in Bild

ELLA & DAS E-BIKE

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Cannondales EWS-Pilotin präsentiert das Habit NEO

WORAUF WIR ABFAHREN

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Philipp und sein VOTEC VXs

FAHRSPASS IM SCHNEE

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Ist Plus fett genug?

BIKEPACKING DURCH DEN WILDEN WESTEN

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Joanna im Land der Canyons

RAUS AUS DER SACKGASSE

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Mit dem Velo für die Verkehrswende

RIDE TO WORK

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Sieben Gründe fürs Velo

Steil ist Ansichtssache – Im Sommer pushte Whistlers berühmteste French Connection die Grenzen des Fahrbaren vor spektakulärer Kulisse. Was der Freerider Remy Metailler unter die Stollen nimmt, würde manch einer nicht als Klettersteig in Betracht ziehen wollen. Der Mann hinter der Kamera – Yoann Barelli – stellt sich als Enduro-Profi mit lautem Gelächter normalerweise dem gleichen Trail-Kaliber. Nach einer Verletzung zu Saisonbeginn konzentrierte er sich vor allem auf die Kamera, und darf 2019 als Fotograf die Red Bull Rampage begleiten. Das Bild entstammt einer Trainingssession für das Freeride-Spektakel.

WORAUF WIR ABFAHREN

Fahrer: Remy Metailler Fotograf: Yoann Barelli

GRAVEL MALLORCA

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David und sein FIXIE Inc. Floater

BIKEKLAMOTTEN RICHTIG WASCHEN

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Basics und Pflegetipps für Funktionsbekleidung

QUICK´N DIRTY BIKE WASH

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Schnelles Putzen nach der Schlammschlacht

WORAUF WIR ABFAHREN

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Julia und ihr Orbea Orca Aero

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Mit breiten Reifen die Saison verlängern

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ELEKTRISIERE DEINEN ALLTAG

S S E P

I N G L P E E - B I K O W E

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SERVICE UND BERATUNG VOR UND NACH DEM KAUF Nicht jeder kann ein Veloexperte sein. Deshalb helfen wir gern: bei der Wahl des neuen Bikes, bei der Suche nach dem passenden Ersatzteil, beim Aufbau oder beim Finden eines lokalen Servicepartners. www.bikester.ch/service

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VOLLE VERFÜGBARKEIT, ZACKIGER VERSAND Keine Verfügbarkeitsampeln, kein unnötiges Warten! Was bei Bikester bestellbar ist, das ist auch verfügbar – ready to ship. Wir geben alles, damit deine Order umgehend an dich rausgeht. Bestellungen bis 16.00 Uhr werden meist noch am selben Tag versandt. ²

100 TAGE KOSTENLOSE RÜCKSENDUNG Retouren sind nicht schön, aber wir versuchen sie leicht zu machen. Wenn Entscheidung oder Anprobe mal länger dauern, ist das kein Problem. Bikester Einkäufe können auch noch 100 Tage nach Erhalt der Ware gratis zurückgesendet werden.

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ELLA DAS E-BIKE CANNONDALES JUNGE EWS-PILOTIN PRÄSENTIERT DAS NEUE HABIT NEO Mountainbikes sind heutzutage in einer verwirrenden Anzahl an Kategorien erhältlich. Umso erfrischender ist es, dass Cannondale ihr Habit schlicht als „Ein Mountainbike zum Mountainbiken“ bewirbt. Mit seinen 29"-Laufrädern und 130 mm Federweg rollt es über alles hinweg, ob Haustrails oder Alpenüberquerung. Diese Vielseitigkeit schrie förmlich danach, durch einen Motor noch weiter ausgebaut zu werden. Vorhang auf für das Habit NEO! Etwas überraschend ist auf den ersten Blick die Wahl der schottischen Endurofahrerin Ella Conolly als Star für den Launch des Habit NEOs. Denn sie ist nicht nur jung, sondern auch topfit, also nicht unbedingt die Person, die dem Klischee nach einen Motor brauchen würde. Wir haben bei ihr nachgehorcht, wieso sie sich trotz Weltcupfitness für E-Bikes begeistern kann.

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ELLA CONOLLY Beschreib doch mal deine bisherige Velokarriere. Als mein kleiner Bruder angefangen hat, in unserem Heimatort Cross Country-Rennen zu fahren, habe ich das auch einfach versucht. Nach und nach bin ich dann aufgestiegen und wurde schliesslich ins Entwicklungsprogramm für Cross Country von British Cycling aufgenommen, wo ich unter anderem auch Weltcuprennen gefahren bin. Ende 2017 bin ich dann auf Enduro umgestiegen, weil ich einfach keinen Spass mehr an Cross Country hatte. Warst du schon mal E-Bikes fahren, bevor du dein erstes Habit NEO bekommen hast? Nein, das war mein erstes Mal auf einem E-Bike. So ein bisschen gezweifelt hatte ich schon, für mich waren E-Bikes immer für faule Fahrer*innen, die sich nicht damit abmühen wollten, aus eigener Kraft Berge hochzufahren. Meine Meinung habe ich definitiv geändert. Ich verstehe jetzt viel besser, wofür E-Bikes da sein können. Was war denn deine erste Reaktion, als du das Habit NEO gefahren bist? Ich habe es einfach nicht kapiert – du hättest mein Grinsen sehen sollen! Wir waren immer so schnell oben und bergab habe ich dann vergessen, dass ich auf einem E-Bike sitze, so gut fährt es sich. Es ist wirklich faszinierend, wie es sich bergab anfühlt, aber auch steiles Terrain bergauf macht plötzlich tierisch Spass. Das Bike hat alle meine Erwartungen übertroffen.

Mit deiner Fitness brauchst du eigentlich keinen Motor. Wann entscheidest du dich trotzdem für das Habit NEO anstelle von deinem Jekyll? Gerade bei langen Touren im Gebirge kommt man mit Motorunterstützung viel weiter. Wenn ich nur wenig Zeit habe, aber möglichst viele Runden auf den Trails drehen will, oder wenn ich mit Leuten unterwegs bin, die schneller sind als ich, dann greife ich gerne auf den Boost zurück, den das Habit NEO mir bietet. Baust du das Habit NEO in dein Training ein? Ja, das Bike ist zum Training extrem hilfreich. Wenn ich an einem Ruhetag Trails fahren will, kann ich das tun, ohne mich zu sehr anzustrengen. Oder wenn ich mich an einem Tag auf die Abfahrtstechnik konzentrieren möchte, aber kein Lift da ist, kann ich mit dem Habit NEO viel mehr Abfahrten machen. Nachdem du jetzt von E-Bikes überzeugt bist: Was hältst du von E-Bike-Rennen? Da bin ich mir noch nicht sicher. Ich sehe viele andere Einsatzmöglichkeiten für E-Bikes, aber kann mir gerade nicht vorstellen, damit ein Rennen zu fahren. Aber grundsätzlich ist es super, wenn mehr Leute biken und Lust bekommen, an Rennen teilzunehmen. Also warten wir einfach mal ab, wie sich das alles entwickelt.

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HABIT NEO Weil das Habit als Trailrakete bereits erprobt war, gab es keine Veranlassung, das Rad neu zu erfinden. An den Eckdaten wurde also nur minimal geschraubt.

Das Habit NEO baut auf einem Hauptrahmen aus BallisTec Carbon auf. Wer daran zweifelt, ob Carbon das richtig Material für Mountainbikes ist: Cannondale gewährt eine lebenslange Garantie auf den Rahmen. Wie gehabt bietet der Rahmen hinten 130 Millimeter Federweg, die durch 140 Millimeter Federweg an der Gabel ergänzt werden. Cannondale setzt auch beim Habit NEO auf ihr „Proportional Response“-Konzept, durch das die Federung auch für sehr kleine/leichte bzw. grosse/ schwere Fahrer*innen optimal funktioniert. Ein leichter Rahmen mit effizienter Federung und sorgfältige Komponentenauswahl sind bei einem E-Bike allerdings nur die halbe Miete. Die andere Hälfte kommt vom Antrieb. Zum Einsatz kommt hier der stark verbesserte 2020er Bosch Performance CX Motor. Der ist im Vergleich zu älteren Modellen um die Hälfte kleiner und ermöglicht dadurch ganz neue Freiheiten im Rahmendesign.

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Cannondale konnte den Antrieb so besonders tief und recht weit vorne im Rahmen anbringen, um den Schwerpunkt optimal zu setzen. Dank der Verkleinerung und der grosszügigen Verwendung von Magnesium speckt allein der Antrieb satte 1,3 Kilogramm ab. Trotzdem wurde die Leistung noch einmal gesteigert, sodass man nun auf 340% maximale Unterstützung zählen kann. Dank einer neuen Steuerung wird diese Power deutlich sanfter an- und abgeregelt. Auch in schwierigen Kletterpassagen bleibt die Bodenhaftung so jederzeit gewährleistet. Wir hatten bereits Gelegenheit, uns von den angepriesenen Trailbike-Genen des Habit NEOs mit neuem Bosch-Antrieb zu überzeugen. Die Integration der fein dosierbaren, aber kraftvollen neuen Bosch-Einheit macht aus dem elektrischen Habit einen unglaublich vielseitigen Begleiter mit ausgewogenem Handling und Fahrspass-Garantie auf (fast) allen Wegen. Cannondale schafft auch bei der E-Version ihres Habits den Spagat aus Spritzigkeit und satter Fahrstabilität.


VOTEC VXs Elite 29“ Trail-Fully

WORAUF WIR ABFAHREN

PHILIPP — VOTEC VXS

Wer bist du und was machst du bei Bikester? Ich bin Philipp, seit vier Jahren bei Bikester und koordiniere die Marketingzusammenarbeit mit den Herstellern. Wenn eine Marke beispielsweise etwas Neues in der Pipeline hat, dann gehöre ich zu den Ersten, die davon erfahren. Ich sorge dafür, dass wir bei Bikester den Hersteller und seine Neuheiten angemessen berücksichtigen. Ausserhalb des Büros schlägt mein Herz für die höheren Berge und längeren Anstiege. Da fahre ich immernoch gern nur aus eigener Kraft rauf. Ich habe in Innsbruck studiert und im Biken meine Ausdauersportart gefunden. Gelegentlich fahre ich Marathon-Rennen, aber ich brauche weniger den Wettbewerb als die sportliche Betätigung für mich selbst.

Welches Bike fährst du und warum? Ich bin seit einer Weile auf einem VOTEC VXs unterwegs. Jahrelang habe ich aufs klassische Race-Hardtail (natürlich 26 Zoll) geschworen. Irgendwann wollte ich wissen, was dran ist an 29 Zoll und Vollfederung. Beide Aspekte haben mich voll überzeugt. Die Vorteile von 29ern sind hinlänglich bekannt. Ein Fully mit 120 mm bietet für mich noch eine gewisse Sportlichkeit. Gleichzeitig erweitert es die Abfahrtstauglichkeit enorm und ist über lange Distanzen weniger ermüdend.

nisse hin optimiert: ESI-Griffe, leichter und trotzdem bequemer SQlab-Sattel und ein negativ montierter Newmen-Vorbau, der für mehr Druck auf dem Vorderrad sorgt.

Ich habe abweichend von der Serie noch etwas schmalere Tubeless-Reifen montiert. Die findet man sonst wohl eher an Race-Fullys. Dadurch wurden Rollwiderstand und Gewicht spürbar reduziert. Ausserdem wurden noch alle Kontaktpunkte auf meine Bedürf-

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FAHRSPASS IM SCHNEE


PLUS 17


Sobald der erste Schnee in der Luft liegt beginnt sich die Mountainbike-Gemeinde zu spalten. Durchfahren im Schnee oder doch auf Ski und Board umsatteln? Wer sich nicht ums Wetter kümmert und seiner Mountainbike-Sucht auch im Winter nachgeht, stellt sich jetzt vielleicht die Frage: „Brauche ich ein spezielles Bike für den Schnee?”

rundsätzlich könnte man sich für ein Fatbike mit bis zu fünf Zoll breiten Reifen entscheiden. Warum sollte man auch Kompromisse eingehen? Ist aber der Schnee erst geschmolzen, wird man schnell feststellen, dass Fatbikes eben doch echte Spezialisten für Schnee und sandige Pisten bleiben. Über normale Trails im Frühjahr, Sommer und Herbst will sich der gewohnte Flow mit den dicken Walzen nicht recht einstellen.

Kona Big Honzo DL –– Plus-Hardtail

Unsere These: Genau diese Nische könnte ein Plus-Bike mit schmaleren Reifen als eine Fatbike, aber breiteren als ein herkömmliches Mountainbike, bedienen. Sind die 2.8 bis 3.0 Zoll genug, um im Schnee aufzutrumpfen? Wir haben eins dieser Bikes mehrere Tage lang im Schnee unter die Lupe genommen und überprüft, ob man auch mit weniger Gummi Spass im Schnee haben kann. Santa Cruz Chameleon 7 AL D-Kit –– Plus-Hardtail

Cube Reaction TM –– Plus-Hardtail

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© Stephan Peters

WAS IST EIGENTLICH B+?

SCHNEESPASS IM SAUERLAND

Zentimeter hoch und der Boden darunter gefroren. Schon nach wenigen Metern wurde klar, dass dies ideale Bedingungen für unsere Reifen waren. Grip ohne Ende, ordentlich Traktion und das Bike liess sich fahren, als wäre der Untergrund sommerlich trocken.

B+-Räder sind Mountainbikes, die darauf ausgelegt sind, deutlich breitere Felgen und Reifen aufnehmen zu können. Wir sprechen meist von einer bis zu 50 Millimeter breiten 27,5-Zoll-Felge in Kombination mit einem mindestens 2,8 Zoll breiten Reifen. Diese Kombination ergibt etwa den gleichen Aussendurchmesser wie herkömmliche 29-ZollRäder. Sie rollt etwas besser über Hindernisse, liefert sehr viel Grip und spürbar mehr Komfort. Die Zwischengrösse hat besonders dem Hardtail-Segment frisches Leben eingehaucht, leistet aber auch an vielen E-MTBs sehr gute Dienste.

Unser Testbike steht auf 2,8 Zoll breiten „Crown Gem“ - Reifen von Vee Tire - deutlich breiter als ein herkömmlicher Mountainbike-Reifen, wie wir ihn an einem solchen Hardtail erwarten würden. Um ausreichend Schnee für unseren Test vorzufinden, sind wir ins Sauerland gefahren und haben dort die Trails unsicher gemacht. Auf einer Tour über verschneite Wege haben wir – warm angezogen – nach einer Weile tatsächlich den Winter um uns herum vergessen. Egal ob bergauf oder bergab: Der breite Reifen brachte auch auf Schnee und Eis jede Menge Traktion, ohne dass wir dabei das Gefühl hatten, übermässig viel Energie aufwenden zu müssen. Um nicht schon zu Beginn Gefahr zu laufen, im tiefen Schnee stecken zu bleiben, haben wir uns als nächstes gebaute Trails mit jeder Menge Anliegern und kleinen Sprüngen vorgenommen. Hier war der Schnee nur einige

Als Nächstes ging es an komplett verschneite Naturtrails. Bevor es hier bergab gehen sollte, mussten erst mal einige Höhenmeter bergauf erklommen werden. Im Schneckentempo versuchten wir uns einen Weg durch tiefen, losen Schnee zu bahnen. Mit mässigem Erfolg: Selbst mit deutlich gesenktem Luftdruck hatte der 2,8 Zoll breite Reifen hier nicht genug Auflagefläche. Teilweise mussten wir schieben. Zu tief ist eben zu tief! Oben angekommen offenbarte sich uns ein offener Trail mit ordentlich Gefälle und tiefem Schnee. Mit Schwung setzten wir uns in Bewegung und hatten bereits nach wenigen Sekunden ein breites Grinsen im Gesicht – geil! Hatten wir bergauf noch geflucht, so wurden wir jetzt mit Fahrspass vom Allerfeinsten belohnt.

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FAZIT Ein B+-Bike ist leider nur bedingt dafür geeignet, durch Tiefschnee zu fahren oder eine arktische Expedition zu unternehmen. Auf festem Schnee, gebauten Trails und befahrenen Naturtrails mit mittelmässig tiefer Schneedecke hingegen entfaltet es seine Fähigkeiten und bietet eine optimale Möglichkeit, auch im Winter echten Trailspass zu geniessen. Im Gegensatz zum Fatbike kannst du mit dem B+-Bike aber auch den Rest des Jahres mit demselben Set-up viel Spass haben. Kurzum: Wer in seinem Keller in Zukunft nur ein Bike für das ganze Jahr stehen haben möchte, dem können wir nur empfehlen, in ein B+-Bike zu investieren. Soll die nächste Tour in die Antarktis gehen, ist das Fatbike mit vier oder fünf Zoll breiten Reifen aber doch die bessere Wahl!

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BIKEPACKING DURCH DEN WILDEN WESTEN

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HI, ICH BIN JOANNA! IN MEINEM NORMALEN LEBEN ARBEITE ICH BEI BIKESTER, ABER LETZTEN FRÜHLING HABE ICH MIR EINEN TRAUM ERFÜLLT: DIE TEILNAHME AM BIKE JAMBOREE, EINEM SPASSRENNEN EINMAL UM DIE GANZE WELT. GEMEINSAM MIT ZWEI FREUNDEN HABE ICH DIE FÜNFUNDZWANZIGSTE ETAPPE BEWÄLTIGT UND FUHR EINEN MONAT DURCH DIE BEEINDRUCKENDEN LANDSCHAFTEN VON ARIZONA UND UTAH. DIESER BERICHT SOLL DIR EINEN KLEINEN EINBLICK IN DIESE GANZ BESONDERE TOUR VERSCHAFFEN. VIEL SPASS DAMIT!

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Bleigetränkte Schiessereien, rasante Pferderennen und allgemeine Goldgräberstimmung – von Abenteuern im Wilden Westen haben wir als Kinder wohl alle geträumt. Obwohl ich aus dem Alter raus bin, versetzte mich mein Trip durch Arizona und Utah sofort in Cowboy-und-Indianer-Stimmung. Die roten Felsformationen schreien förmlich nach Winnetou, Old Shatterhand und Co. Statt Viehdieb*innen jagten wir jedoch unser ganz persönliches Bikepacking-Abenteuer und legten die 1.700 Kilometer durch zwei Staaten demnach nicht auf Pferden, sondern auf Bikes zurück. Los ging es mit einem absoluten Wunder der Natur– dem Grand Canyon. Das Areal der fast zwei Kilometer tiefen Schlucht bietet fantastische Aussichten und wundervolle Wanderungen. Wir campten nahe am Rand des Canyons und wurden mit einem unvergesslichen Sonnenuntergang belohnt. Kein schlechter Start für unseren Trip!

CANYONS, CANYONS UND NOCH MEHR CANYONS Der Grand Canyon war nur der Anfang. Unsere Tour war ein einmonatiges Canyon-Festival. Little Colorado River, Canyonlands, Marble, Red, Gold, Coral und viele namenlose Canyons! Ich glaube, es verging kein einziger Tag, an dem wir nicht mindestens eines dieser Naturwunder passierten. Diese wilden Landschaften waren wirklich einzigartig. Superbeeindruckend fand ich den Antelope Canyon: Durch Erosion des Sandsteins entstanden hier die malerischsten Formationen. Das gesamte Areal kann nur mit einem Führer begangen werden, denn bei starkem Regen kann der Canyon komplett überflutet werden.

nen Felsstatuen, den sogenannten Hoodoos, und erscheinen in den beeindruckendsten Farbvariationen.

SO VIEL ZU SEHEN, SO WENIG ZEIT Die Fahrt durch Monument Valley wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Die beliebte Region war schon Schauplatz etlicher Filme – der wohl bekannteste unter ihnen: Forrest Gump. Hier beschliesst Forrest, seinen Dauerlauf zu beenden. Nach dem vergleichsweise bergigen Umland bot uns das relativ flache Monument Valley eine willkommene Verschnaufpause. Eines ist sicher: Zwischen diesen riesigen Sandsteinplateaus gab es mit Abstand die schönsten Sonnenuntergänge, die ich je in meinem Leben gesehen habe! Nach ungefähr der Hälfte unseres Trips gönnten wir uns einen Aufenthalt in Moab, dem Outdoor-Mekka nahe Arches National Park und Canyonlands. Egal ob Klettern, Rafting, Canyoning, Wandern oder Jeep-Safaris – hier findest du alles! Um uns vom Velofahren eine Pause zu genehmigen, entschieden wir uns für eine neue Perspektive jenseits der Strasse beim Rafting auf dem Colorado River! Unser Guide Daryl unterhielt uns mit spannenden Geschichten und jeder Menge Sprüchen. Die perfekte Erholung vor unserer Weiterreise.

Eins meiner absoluten Highlights war der Bryce Canyon in Utah. Die charakteristischen Felsformationen werden Amphitheater genannt. Sie bestehen aus unzähligen einzel-

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SCHNEE ODER HITZE Jenseits der Hauptsaison zu reisen hat zwar viele Vorteile, aber das Wetter kann zu einer echten Herausforderung werden. Wenn wir uns morgens nicht gerade frierend aus dem Schnee herausgraben mussten, war es die brennend heisse Sonne, die uns aus den Zelten schmiss. Aber wir hatten Glück – es regnete Gott sei Dank nur bei Nacht! Ausserdem haben wir erfreut herausgefunden, dass Schnee ein super Isolator ist. Das Konzept Iglu verstand ich erst zu diesem Zeitpunkt so richtig.

UNVERHOFFT KOMMT OFT Neben den fantastischen Aussichten und der atemberaubenden Natur machten vor allem die Menschen, die wir unterwegs trafen, den Trip zu einem unvergesslichen Erlebnis. Alle wollten mehr über unser Bikepacking-Abenteuer erfahren, sich austauschen oder uns helfen.

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Mitten im Nirgendwo trafen wir beispielsweise Jonathan, einen Mann aus Navajo, der uns zum Abendessen mit seiner Familie zu sich nach Hause einlud. Jonathan war genauso an uns interessiert wie wir an ihm und so tauschten wir uns die ganze Nacht über unsere Kulturen aus. Wir sprechen unterschiedliche Sprachen, haben unterschiedliche Geschichten und leben unterschiedliche Leben, aber eins hatten wir gemeinsam: unsere Liebe zum Biken. Als Teenager fuhr Jonathan durchs Navajo County und ist bis heute vom Bike-Fieber angesteckt. Ein kleines Stückchen unserer Strecke konnten wir nicht per Bike zurücklegen: Im Zion National Park gab es einen knapp zwei Kilometer langen Tunnel, durch den man leider nicht fahren durfte. Das hätte ein riesiges Problem werden können! Zum Glück organisierte uns ein freundlicher Ranger eine Mitfahrgelegenheit: ein hilfsbereites Pärchen in einem Pick-up Truck. Die beiden zögerten keine Sekunde, schafften Platz auf der Ladefläche und fuhren uns und unsere Bikes sicher durch den Tunnel. Während unseres Trips hatten wir etliche solch netter Begegnungen. Ob es wohl an unseren Velos lag? Ich bin mir sicher, dass sie uns Glück brachten!

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MIT DEM VELO DIE VERKEHRSWENDE VORANTREIBEN

RAUS AUS DER SACKGASSE


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© Martin Ohliger

In der Schweiz stehen wir vergleichsweise gut da: Es gibt hier einen fantastischen öffentlichen Verkehr, mit dem man zuverlässig bis auf die entlegenste Bergspitze gebracht wird. Nichtsdestotrotz stehen auch wir vor gewaltigen Herausforderun gen: In den Städten staut sich der Verkehr, während Jahr für Jahr mehr Autos zugelassen werden und auf den Bergen die Gletscher schmelzen. Einfach so weitermachen wie bisher kann nicht die Lösung sein. Es braucht mindestens eine Verkehrswende, und zwar um 180 Grad.

„WIR WOLLEN DEN PLATZ AUF DER STRASSE IN EINEM GERECHTEREN VERHÄLTNIS AUFTEILEN.“ Ragnhild Sørensen Pressesprecherin bei Changing Cities

VERKEHRSWENDE ERKLÄRT Was das genau bedeutet, erklärt Ragnhild Sørensen. Sie ist Pressesprecherin bei Changing Cities, einem Berliner Verein, der 2016 den erfolgreichen „Volksentscheid Fahrrad“ angestossen hat, der zur Verabschiedung des ersten fortschrittlichen Mobilitätsgesetzes in Deutschland führte: „Seit 70 Jahren wurde bei der Verkehrsplanung nur an das Auto gedacht. Das führt dazu, dass heute ca. 60% des Raumes im städtischen Strassenverkehr dem ruhenden oder fliessenden Autoverkehr gehören. 40% des Raumes sind für Busse, Radfahrer*innen, Fussgänger*innen ... In Berlin zum Beispiel sind 70% der Menschen nicht mit dem Auto unterwegs und müssen sich dann auf dem engen Platz zusammentun. Die Verkehrswende bedeutet genau das: Wir wollen den Platz auf der Strasse in einem gerechteren Verhältnis aufteilen.“

DAS VELO ALS ZENTRALER BESTANDTEIL DER VERKEHRSWENDE BIKESTER.CH


„DIE MEHRHEIT DER TEILNEHMER*INNEN WAR SO ZUFRIEDEN, DASS SIE BESCHLOSSEN HAT, ÜBER DIE STUDIE HINAUS WEITER ZU RADELN.“ Prof. Dr. Heimel Projektleiterin „PendlerRatD“

Das Velo war schon immer ein fantastisches Fortbewegungsmittel für kurze Distanzen – es ist flexibel, sauber und günstig. Die inzwischen weite Verbreitung des E-Bikes und die sinkenden Preise machen es für breite Schichten der Bevölkerung noch attraktiver. Vor allem für Lastenvelo ist die Tretunterstützung ein Segen. Wenn man ohne Schwitzen erst die Kinder zur Schule fahren und danach den Wocheneinkauf erledigen kann, dann überlegt man sich doppelt, ob das Auto wirklich nötig ist. Bikesharingprogramme sind zudem die perfekte Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr. Eine Autofahrt verliert drastisch an Attraktivität, wenn zu Beginn oder Ende einer S-Bahn-Fahrt statt 15 Minuten Fussweg nur 3 Minuten Velofahrt warten. All diese Faktoren greift das Forschungsprojekt „PendlerRatD“ der Hochschule Heilbronn in Süddeutschland auf. Im – für Verkehrsprobleme berüchtigten – Bereich Stuttgart sollen bisherige Autopendler motiviert werden, auf andere Verkehrsmittel und

vor allem das Velo umzusteigen. Projektleiterin Prof. Dr. Heimel fasst die Ergebnisse der ersten Praxisphase zusammen: „Wir haben den Testradler*innen ein Velo und Equipment zur Verfügung gestellt, dazu zwei Pendelstrecken: eine schöne und eine schnelle. Die Mehrheit der Teilnehmer*innen war so zufrieden, dass sie beschlossen haben, über die Studie hinaus weiter zu radeln.“

IST DIE VERKEHRSWENDE MACHBAR? Selbst angesichts solcher positiven Nachrichten scheint die Verkehrswende ein schwieriges Projekt im Autoland Deutschland. „Es ist halt wahnsinnig schwer, weil immer nur für das Auto geplant wurde und alle denken, dass

es so sein muss“, so Ragnhild Sørensen. „Ein bisschen mehr Mut, wie beispielsweise im Umweltbundesamt, wäre angebracht. Dessen Ziele würden für Berlin mehr als eine Halbierung des Autoverkehrs bis 2030 bedeuten.“ Bei PendlerRatD geht Prof. Dr. Heimel die Herausforderung von der anderen Seite an: „Ich kann nicht persönlich die Infrastruktur ändern, dafür ist vornehmlich die Politik verantwortlich. Deswegen ist es mir in meinen Projekten wichtig, etwas an den Einstellungen einzelner Menschen zu ändern. Das erreichen wir bei PendlerRatD zum Beispiel dadurch, dass wir transparent machen, was die Vorteile von einem Umstieg aufs Velo sind. Das ist die sogenannte PendlerRatD-Bilanz. Dort fliesst ein, wie viel Geld gespart wurde, wie viel CO2 und Lärm vermieden wurde, und natürlich auch, was man für seine Gesundheit getan hat. Wenn man das transparent macht, kann man viele Leute zum Umsteigen motivieren.“

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FANGEN WIR ENDLICH DAMIT AN, UNSERE STÄDTE NICHT NUR SICHERER UND NACHHALTIGER, SONDERN AUCH LEBENSWERTER ZU GESTALTEN!

© Fixie Inc., David Schultheiss

Fakt ist: Die Verkehrswende lässt sich nicht über Nacht herbeizaubern. Doch im urbanen Raum gibt es ein enormes Potenzial, um auch die vorhandene Motivation, aufs Velo umzusteigen, mit einer guten Infrastruktur zu unterstützen. Das muss nicht einmal schwierig sein: „Radwege zu bauen, ist keine Raketenwissenschaft – die Welt weiss, wie man sichere Infrastruktur baut“, so Ragnhild Sørensen.

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RIDE TO WORK Nervige Staus, verspätete Bahnen, vollgestopfte Busse – wer mit Auto oder Öffis ins Büro gondelt, riskiert schon vor Arbeitsbeginn schlechte Laune. Und dann wartet ja noch der Weg nach Hause. Kommt dir bekannt vor? Dann wird’s höchste Zeit, mal wieder mit dem Bike zur Arbeit zu fahren! Die kalte Jahreshälfte können wir kaum als Ausrede gelten lassen. Warum? Hier unsere sieben ultimativen Gründe.

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RAUS AUS DER KOMFORTZONE Klar ist es am schönsten zu Hause, die Heizung auf fünf und die Kuchengabel im Mund. Aber so richtig würdigen kann man das doch erst, wenn man es sich verdient hat. Eine Fahrt bei Nieselregen und Temperaturen knapp über der Gefriergrenze erinnert einen mal wieder daran, dass man lebt. Es gibt kaum etwas Schöneres, als nach einer knackig kalten Fahrt glücklich und zufrieden nach Hause zu kommen und unter die warme Dusche zu springen.

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MEHR SCHLEMMEN Auch wenn man den ganzen Tag nur sitzt – Hunger bekommt man irgendwann trotzdem. Mit gutem Gewissen zu schlemmen, ist dann allerdings schwierig. Bist du hingegen früh schon ins Schwitzen gekommen, hast du deinen Stoffwechsel in Schwung gebracht und kannst dir ordentlich was gönnen. Für die Strecke nach Hause brauchst du schliesslich auch noch Energie. Die Plätzchenzeit kann kommen!

MEHR ZEIT AM ABEND

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Nutze die tägliche Fahrt gezielt als Trai-

ningseinheit. Fahr morgens absichtlich zu spät los und gib dann ordentlich Gas! Oder du

nimmst auf dem Weg nach Hause den Umweg

über das Naturschutzgebiet mit dem kleinen Berg? In jedem Fall hast du nach deiner Heimkehr dein Sportpensum schon erfüllt und

kannst dich anderen schönen Dingen widmen – Bikester Magazin lesen zum Beispiel.

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NEUE WEGE GEHEN Den Weg zur Arbeit kennt jeder von uns inund auswendig. Wirklich? Velofahrend kann man völlig neue Seiten seiner Nachbarschaft entdecken. Planungssoftware wie Komoot

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GESUND & GLÜCKLICH

kann zum Beispiel helfen, unentdeckte Ecken

Velofahren V elofahren macht Erkältungen das Leben

auszukundschaften und versteckte Highlights

sschwer, chwer, denn es fördert das Herz-Kreis-

aufzuspüren.

lauf-System und stärkt die Abwehrkräfte. Ausserdem ist es gelenkschonend und gut für den Rücken – perfekt für alle, die den lieben langen Tag auf ihrem Hintern sitzen müssen.

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Glückshormone werden übrigens auch noch freigesetzt. Was will man mehr? Geistige

GELD SPAREN

Fitness vielleicht, denn die fördert das Velofahren ebenfalls. Dein Bike macht dich also nicht nur gesund und glücklich, sondern auch

Velofahren spart Geld. Und zwar jede Menge!

produktiver, stressresistenter und leistungsfä-

Die Kohle für Benzinkosten, Versicherung,

higer – dein*e Chef*in wird sich freuen!

Reparaturen oder teure Monatskarten kannst du mit gutem Gewissen für etwas anderes auf den Kopf hauen – ein neues Lieblings-Bike zum Beispiel?

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UMWELT SCHONEN Autofahren ist schlecht für die Umwelt – das ist kein Geheimnis. Velofahren bietet die perfekte Chance, nachhaltig unterwegs zu sein und keine stinkigen Abgase in die Luft zu pusten. Als Velofahrer*innen lieben wir die Natur. So können wir auch einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass sie uns erhalten bleibt. Also immer schön sauber bleiben!

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Fixie Inc. floater Singlespeed Bike

WORAUF WIR ABFAHREN

DAVID — FIXIE INC. FLOATER

Wer bist du und was machst du bei Bikester? Ich bin David. Mit Unterbrechungen bin ich bereits seit sieben Jahren bei Bikester. Ich arbeite im Produktmanagement an neuen Velomodellen – exklusiv für unseren Shop. Dabei gilt es, den Überblick über den Markt, Trends und Innovationen zu behalten. Ausserdem muss man Sachen selbst ausprobieren, um Entscheidungen über Komponenten oder neue Standards zu treffen. Seit ich in Stuttgart wohne, begleitet mich das Thema Velofahren in der Stadt – weil es einfach schöner und schneller ist, weil gerade die lokale Fixed-Szene richtig Spass macht und nicht zuletzt als politisches Statement inmitten der Blechlawinen.

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Welches Bike fährst du und warum? Mit Abstand am häufigsten sitze ich auf meinem FIXIE Inc. Floater - natürlich mit starrer Nabe. Es bringt mich jeden Morgen verlässlich und fix ins Büro und irgendwie macht es in jeder Aufbaustufe Spass. Wir haben schon eine Alpenüberquerung zusammen durchgestanden und eine Monster-Tagestour von Stuttgart über den Schwarzwald bis nach Freiburg. Das Bike ist wendig, schnell, genügsam und supereffizient. Der robuste Rahmen hält auch mal was aus. Das ist am Veloständer in der Stadt oder in der Bahn leider auch nötig. Apropos Aufbaustufen! Das Testen verschiedener Anbauteile hinterlässt seine Spuren. Vom Serientrimm ist mittlerweile fast nur der Rahmen geblieben. Neuestes Testobjekt ist der breite Lenker mit zusätzlicher Mittelposition. Der bringt mir eine bessere

Kontrolle, mehr Power am Berg und dient als Halterung für die Lenkertasche. Ein alter Schlauch im vorderen Rahmendreieck hat sich in der Praxis ebenfalls als „Gepäckfach“ für die Regenjacke empfohlen, wird so aber sicher nie ein serienmässiges Feature.


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Das Waschen von Bikeklamotten ist nicht gerade die schönste Beschäftigung. Meistens wird der stinkende Haufen aus verschiedenen Bekleidungsstücken und Materialien schnell zusammen in die Waschtrommel geschmissen. Wenn du die Hose, das Trikot oder die Jacke dann am nächsten Tag schon wieder brauchst, kommen sie noch schnell in den Trockner. Leider führt das ruckzuck zu Materialermüdung – wie etwa eine ungepflegte Kette. Wann, wie oft und womit du deine Lieblingsstücke am besten wäschst, erfährst du hier.

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DIE BASICS Das Motto „Jacke wie Hose“ ist so ungefähr das Ungünstigste, was du deinen Sachen antun kannst. Denn vor allem ist es wichtig, jedes Kleidungsstück einzeln und für sich zu nehmen. Allein schon der kleine Zettel an den Klamotten mit den vielen Zeichen, die wir alle nicht so recht zu deuten wissen, lässt ahnen, dass es gewisse Unterschiede gibt. Deswegen ist das grundlegende Motto: separieren, vorsortieren und individualisieren. Das heisst vor allem: Sportbekleidung wird nicht mit „normalen“ Klamotten zusammen gewaschen. Die empfindlichen Stoffe und Nähte deiner Funktionsbekleidung könnten sonst zum Beispiel durch raue Jeansstoffe, Knöpfe und nicht geschlossene Reissverschlüsse Schaden nehmen.


REINIGUNG Wie oft muss ich meine Sachen waschen? In jedem Fall sollten Hosen mit Sitzpolster nach jeder Ausfahrt in die Waschmaschine. Die Bakterien, welche sich durch die Bewegung und den Schweiss ins Sitzpolster arbeiten, machen nämlich gleich doppelt Ärger. Einmal „zerfressen“ sie in Kombination mit den Salzkristallen das Sitzpolster. Des Weiteren reizen sie euren Allerwertesten enorm. Wie oft ihr eure Trikots, Socken und andere Textilien wascht, ist dagegen abhängig von eurem Geruchsempfinden (und eurem Anstand).

Was darf in die Waschmaschine? Grundlegend erst einmal alles, wenn es auf dem Etikett nicht anders vermerkt ist. In vielen Fällen bietet es sich an, Waschsäcke zu benutzen, um die Reibung durch andere Textilien und die Waschtrommel zu reduzieren. Die Wäschestücke sollten vor dem Waschen auf links gedreht werden und alle Klett- sowie Reissverschlüsse sollten geschlossen sein.

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PFLEGETIPPS VON ASSOS Welches Programm für welches Kleidungsstück? Der Schonwaschgang ist generell die richtige Wahl. Die Temperatur findest du auf dem Waschetikett, im Zweifelsfall sind 30 Grad die richtige Wahl. Den Schleudergang lässt du lieber aus, stattdessen drückst du das Wasser sanft aus der Kleidung.

Simone Hermann von Assos: „Manche Kund*innen glauben, sie kaufen eine Hose, die ein Leben lang hält. Diese Erwartung können wir natürlich bei intensiver Nutzung der Textilien nicht erfüllen. Aber mit der richtigen Pflege kann die Lebensdauer der Produkte stark verlängert werden.“

Welche Waschmittel sollte ich verwenden und welche nicht? Auf keinen Fall solltest du Weichspüler oder Bleichmittel benutzen. Auch Pulverwaschmittel solltest du vermeiden. Am besten ist spezielles Waschmittel für Funktionsbekleidung. Für wasserabweisende Kleidungsstücke solltest du Imprägnierwaschmittel benutzen.

Kann ich den Trockner benutzen? Auf gar keinen Fall solltest du den Trockner benutzen. Einzige Ausnahme: Produkte mit GORE-TEX-Membran (keine Shake-Dry-Jacken!) kannst du trocken für 20 Minuten in den Trockner geben, um die Imprägnierung zu reaktivieren.

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UNTERWEGS AUF TOUR Auf einer mehrtägigen Velotour ist es absolute Pflicht, seine Sachen zu reinigen. Wenn du das versäumst, machen sich während des zweiten Tages im Sattel Bakterien und Salz unangenehm bemerkbar. Daneben wird deine Bekleidung darunter leiden. Wenn du aus Platzgründen oder um Gewicht zu sparen kein Waschmittel mitnehmen kannst, dann spüle gleich nach Ankunft die Hose gründlich mit lauwarmem Leitungswasser aus und häng sie ins Freie. Dringend abraten wollen wir davon, Handseife oder Duschbad zum Reinigen zu benutzen. Die zieht zwar gut ins Polster und in den übrigen Stoff ein, doch dann wäscht du dich dusselig, bis das Zeug wieder komplett raus ist. Neben der Pflege deiner Bikebekleidung ist es aber auch wichtig, dass du dich selbst nicht vergisst. Dazu empfehlen wir eine heisse Dusche, ein kühles Getränk und eine angemessen grosse Pizza, am besten in dieser Reihenfolge.

assos –– Active Wear Cleanser Spray, 300ml Aclima –– Wool Shampoo, 300ml Nikwax –– Tech Wash Liquid Soap, 100ml Holmenkohl –– Textile Wash Special Detergent, 500ml

WINNER AWARD 2019

KÄRCHER TO GO. Jetzt noch besser: der neue Mobile Outdoor Cleaner OC 3 Plus. Wenn die Fahrradreinigung anstrengender als eine Bergetappe ist, wird’s Zeit für den Mobile Outdoor Cleaner OC 3 Plus mit Bike Box. Der Flachstrahl befreit sensible Teile sicher von Schmutz, mit der Universalbürste lässt sich hartnäckiger Dreck mühelos entfernen. Ausgestattet mit integriertem Lithium-Ionen-Akku und neuem, abnehmbarem 7 Liter-Wassertank ist er der perfekte Begleiter bei jeder Bike-Tour. www.kaercher.de/oc3plus

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BIKE WASH SCHNELLES PUTZEN NACH DER SCHLAMMSCHLACHT Mountainbiker schreckt kein Schlamm, und auch alle anderen Velofahrer sammeln bei schlechtem Wetter gewaltig Dreck am Bike. An sich unproblematisch, denn die Bikes funktionieren trotzdem. Jedoch setzt man dem Material damit ordentlich zu. Unsere Empfehlung nach der Herbsttour: nach dem Spass nicht ausruhen, sondern putzen. So erhรถhst du die Lebensdauer deines Equipments deutlich. BIKESTER.CH


Warte nach der Ausfahrt nicht zu lange mit der Bikewäsche. Solange der Schmutz nicht angetrocknet ist, geht er schnell wieder runter. Mit etwas Wasser, Bikereiniger, Bürsten und Kettenöl ist dein Bike schnell sauber und knarzfrei bereit für den nächsten Einsatz. Wir zeigen dir, was für eine gute Bike-Wäsche nötig ist und wie du das Bike in wenigen Schritten wieder sauber bekommst.

MIT DIESEM MATERIAL GELINGT DIE PUTZAKTION: • ein Montageständer ist ideal, ein Veloständer funktioniert ebenfalls gut • ein Eimer mit warmem Wasser oder ein Gartenschlauch mit Wasseranschluss • biologisch abbaubarer Bikereiniger, Kettenreiniger, Kettenöl, Pflegespray • weiche Bürste, Schwamm oder Lappen für die Nasswäsche • Baumwolllappen für die Trockenwäsche • fusselfreier Lappen für die Kette • Bürsten für hartnäckigen Schmutz an Rahmen, Laufrädern und Antrieb

Nicht eingetrocknet lässt sich der grobe Dreck mit einer weichen Bürste und etwas Wasser gut entfernen. Getrockneten Schlamm an Rahmen, Gabel, Dämpfer, Laufrädern und Antriebsteilen sollte man zuerst mit Wasser, einer weichen Bürste oder einem Schwamm einweichen. Danach kann das Bike mit einem Reiniger grosszügig eingesprüht werden. Fünf Minuten Einwirkzeit genügen, bevor es weitergeht. Zum Abspülen des Reinigers nimmst du erneut die weiche Bürste und sauberes Wasser. Trockne dann die nassen Stellen mit einem sauberen Lappen ab.

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Als Nächstes werden Kassette, Kettenblätter, Schaltwerk und Umwerfer vom Schmutz befreit. Nutze dafür am besten eine spezielle Ritzelbürste.

Sprühe jetzt die Kette mit dem Kettenreiniger ein und lass auch diesen fünf Minuten einwirken. Achte darauf, dass kein Reiniger an die Scheibenbremse oder Bremsscheibe kommt. Die Bremse könnte dadurch ihre Funktionstüchtigkeit verlieren. Mit einem Lappen lässt sich danach der Reiniger und der Schmutz von der Kette wischen. Ist der Dreck etwas hartnäckiger, wiederhole das Ganze.

Trage das Kettenöl tröpfchenweise auf die Kette auf. Lass das Öl auch hier wieder ein paar Minuten einwirken und drehe einige Male die Kurbel rückwärts. So kann sich das Öl gleichmässig verteilen. Danach ziehst du die Kette durch einen Lappen, bis sie wieder relativ trocken ist. Denn zu viele Ölreste auf der Aussenseite ziehen neuen Dreck wieder magisch an.

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Als Letztes sprühst du gleichmässig das Pflegespray auf Rahmen und Antriebsteile. Lass es kurz einziehen, bevor du zum Trocknen und Polieren übergehen kannst. Das Bike glänzt nun wieder wie neu und ist bereit für den nächsten Einsatz.

VIER TIPPS FÜR DEINEN NACHHALTIGEN BIKE WASH: •

Benutze bitte keinen Hochdruckreiniger an der Tankstelle. Fette und Öle werden so aus den Lagern gespült. Wasser gelangt in Rahmen und Gabel. Für Eilige: Es gibt Druckreiniger, die mit geringerem Druck arbeiten.

Vergiss nicht, die Umlenkröllchen am Schaltwerk zu reinigen. Hier sammelt sich schnell viel Dreck und die Kette läuft immer mittendurch. Durch Rückwärtsdrehen der Kurbel lässt sich der Dreck mit einem Reifenheber schnell beseitigen.

Knarzt oder quietscht die Kette nach der Ölung, solltest du die Reinigung wiederholen.

Nutze bei trockenem Wetter Trockenschmiermittel. Fährst du häufig bei feuchten Bedingungen, greife zu einem speziellen Nassschmiermittel.

Peaty's –– Foaming Drivetrain Degreaser

Muc-Off –– 8 in 1 Bike Cleaning Kit

Dynamic –– Wet 2-K Kettenschmierstoff

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Orbea Orca Aero M20i Team Disc Aero-Rennvelo

WORAUF WIR ABFAHREN

JULIA — ORBEA ORCA AERO

Wer bist du und was machst du bei Bikester? Ich bin Julia und kümmere mich bei Bikester primär um Kommunikation und Brandingthemen. Es ist eine extrem spannende Aufgabe zu erarbeiten, wie sich Bikester „in echt“ anfühlt – also wie und wo man die Marke wirklich erleben kann. Die Zeit, die mir neben dem Job bleibt, verbringe ich viel mit Sport – vor allem mit dem Rennvelo und beim Triathlon bis ca. zur Mitteldistanz. Natürlich spielt deswegen das Bike nicht nur beruflich, sondern auch als Trainingspartner und Wettkampfgerät eine besondere Rolle. Ich bin „Späteinsteigerin“ im Triathlon – was aber nicht bedeutet, dass ich nicht versuche, als ambitionierte Amateurin die bestmögliche Leistung zu bringen. Eine gesunde Portion Ehrgeiz steckt wohl in mir. BIKESTER.CH

Welches Bike fährst du und warum? Auf mein Orbea Orca Aero mit Scheibenbremsen habe ich mich unheimlich gefreut. Es ist nicht einfach, ein Bike „von der Stange“ für kleine Frauen zu finden, das alle Anforderungen und Wünsche erfüllt und optisch ansprechend, also kein „Mädchenrad“ ist. Bei 47 cm Rahmenhöhe wird die Luft plötzlich sehr dünn, wenn eine sportliche Sitzposition mit etwas Überhöhung im Lastenheft steht. Gefunden habe ich alles in dem kleinen spanischen „Orca“, mit dem ich wirklich happy bin. Mit noch ergänztem Laufradsatz (Swiss Side Hadron 625) und der Lenker-Vorbau-Einheit (Vision Metron 6D) ist es ready to race. Die Feuertaufe haben wir schon beim VELOFONDO 24h-Rennen erfolgreich hinter uns gebracht. Ich freue mich schon sehr auf mehr gemeinsame Runden und Rennteilnahmen.

ORBEAUTY oder ORBEAST – ein bisschen stimmt beides, und gerade deswegen ist es ein „perfect match“.


GRAVEL M

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Mallorca ist für Rennvelofans ein echter Klassiker. Trainingslager auf der Baleareninsel gehören zum Standard-Tipp aller, die auch dann die dünnen Reifen surren lassen möchten, wenn das heimische Frühjahr noch nass kalten Winterblues hervorruft. Ist Mallorca auch etwas für den späten Saisonausklang, wenn zu Hause eher der Wunsch nach Glühwein aufkommt? Und macht die Insel auch mit dem Gravelbike Spass? Wir haben im Herbst „Gravellorca“ kurzerhand ausprobiert.

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Bis wir unsere Finca erreichten, war alles wie gewohnt. Der Flug war günstig und kurz und mit dem Mietauto waren wir ruckzuck am Ziel in Cala Llombards. Der kleine Ort liegt im Süden der Insel, rund 45 Autominuten vom Flughafen entfernt. In der Nebensaison liegt hier sprichwörtlich der Hund begraben. Kaum angekommen, fühlten wir uns schon wie im Urlaub. Gemütliche Fincas, enge Gassen und statt Eichen und Fichten sorgten Palmen und Kakteen für grüne Akzente. Getaucht ins rote Licht der untergehenden Sonne, zeigte sich uns Mallorca zur Begrüssung von seiner schönsten Seite. Wir konnten

es kaum erwarten, am nächsten Tag zur ersten grossen Tour aufzubrechen. Der Traum vom Frühstück auf der Dachterrasse platzte beim morgendlichen Blick aus dem Fenster, der zu Hause in Deutschland nicht grauer hätte sein können. Was war denn hier los? Nun – wir hatten November, und zu dieser Zeit hat auch auf Mallorca der Sommer Pause. Die Chancen auf freundliches Wetter bei angenehmen Temperaturen sind hier dennoch höher als daheim. Auch wenn es die ersten zwei Tage tüchtig regnete, freuten wir uns später über herrlichen Sonnenschein –


DIE MORGENSONNE TAUCHTE DIE FELSEN IN WARMES LICHT. JEDER SCHNAPPSCHUSS SAH GLEICH AUS WIE AUS DEM REISEKATALOG.

perfekt für die lange Tour, die wir geplant hatten. Wir wollten ein Stück parallel zur Küste fahren, bevor wir dann hoch zum Sant Salvador klettern wollten. Allerdings wollten wir ihn nicht über die Strasse bezwingen, sondern hatten unsere GPS-Geräte mit einer Offroad-Variante gefüttert.

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Die Tour war kaum gestartet, schon legten wir die erste Pause ein. Die Aussicht von den Klippen hinunter aufs Mittelmeer war einfach derart schön, das mussten wir einen Moment lang geniessen. Die Morgensonne tauchte die steilen Felsen in ein warmes Licht, das dafür sorgte, dass jeder mit dem Handy geschossene Schnappschuss aussah wie aus dem Reisekatalog. Als es weiterging, erblickten wir am Horizont dunkle Wolken, die für eine dramatische Stimmung sorgten, vor allem aber der von uns missachteten Wettervorhersage Nachdruck verliehen. Würde es Regen geben? Die Frage war bald beantwortet, als wir bibbernd im Eingang des Mini-Supermarkts von S’Horta darauf warteten, dass der Regen nachliess. Als es etwas trockener wurde, fuhren wir weiter. Von der Hauptstrasse auf die Nebenstrasse, auf den Feldweg, auf den Singletrail, auf den astreinen Wanderpfad. Zwar mussten wir immer wieder mal absteigen, dennoch war es richtig schön hier und wir genossen

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das Abenteuer. Zwischendurch, wenn sich die tiefen Wolken über uns etwas auflockerten, konnten wir einen Blick auf das Christkönig-Monument auf dem Gipfel des Puig de Sant Salvador erhaschen. Angesichts der immer schmaler werdenden Wege wurden wir allerdings das Gefühl nicht los, dass wir noch eine ordentliche Wanderung vor uns hatten. Damit lagen wir leider nicht falsch … Die Rennvelofahrerin, die soeben über die Strasse nach oben gefahren war, staunte nicht schlecht, als wir mit den Bikes über den Schultern aus der entgegengesetzten Richtung angestapft kamen, um ebenfalls unser Zielfoto zu schiessen. Auf diese Weise erkundeten wir im Laufe der Woche noch einige andere „Leckerbissen“ wie zum Beispiel den Bahntrassenweg von Manacor nach Artà. Spätestens nach der perfekten Rückfahrt über autofreie Schotterstrassen waren wir uns sicher, dass es sich absolut gelohnt hatte, Mallorca mit dem Gravelbike zu entdecken. Auf jeder unserer Touren hatten


wir so schöne Orte entdeckt, die wir niemals gefunden hätten, wenn wir von asphaltierten Strassen und Wegen abhängig gewesen wären. Gravellorca? Gravellorca! Unser Geheimtipp für die Insel, die selbst ganz sicher kein Geheimtipp ist.

GRAVELLORCA? GRAVELLORCA!

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© VAUDE, Moritz Attenberger

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Redaktioneller Stand: 08. Oktober 2019

Redaktion und Grafik: Anton Hoge, Bastian Steinecker, Christian Wenglorz, Florian Winter, Jonas Christoph, Jürgen Grotsch, Martin Ohliger Mitarbeit an dieser Ausgabe: Florian Ahlbeck, Herwig Frenzel, Joanna Mackiewicz, Julia Appel,

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Julia Heckmann, Martin Donat, Martin Staffa, Stephan Geiss,

Unsere Druckerei und das Papier des Bikester Magazins sind

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