BIOMIN
JOURNAL
Ausgabe 12 im März 2017
Das Magazin für den interessierten Landwirt
Was tun, wenn das Futter warm wird? Das neue BIOMIN Bullenmastkonzept
Effekt Futterverwertung
Nützliche Tipps im Bereich Fütterung und Management lesen Sie im Biomin® Bullenmastkonzept.
Die Futterverwertung ist ein entscheidender wirtschaftlicher Faktor in der Schweinemast.
Ruprik
Inhalt Name l Position
Silierhilfsmittel und stabilisierende Substanzen in der TMR Je trockener siliert wird, desto höher ist die erforderliche Verdichtung, um ungewünschte Sauerstoffeinschlüsse zu vermeiden. Ansonsten tritt nach dem Öffnen des Silos verstärkt das Problem von Hefe- und/oder Schimmelbildung auf.
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Das BIOMIN Journal ist eine viermonatige Veröffentlichung der BIOMIN Deutschland GmbH, die kostenfrei an unsere Kunden und Partner verteilt wird. Eine digitale Kopie und weitere Informationen finden Sie unter: http://magazine.biomin.net
Wenn Sie an Nachdrucken des Magazins interessiert sind wenden
Sie sich bitte an office.aalen@biomin.net Herausgeber: BIOMIN Deutschland GmbH Röntgenstrasse 27–29, 73431 Aalen Tel: +49 7361 9246 0 Fax: +49 7361 9246 46 e-mail: office.aalen@biomin.net Redaktion: Sandra Schmidt Grafik: GraphX, BIOMIN Holding GmbH Druck: WAHL-Druck GmbH, Aalen ©Copyright 2017, BIOMIN Deutschland GmbH Alle Rechte vorbehalten. Mit Ausnahme der im Copyright, Designs and Patents Act von 1988 genannten Regelungen darf kein Teil dieser Veröffentlichung ohne schriftliche Genehmigung des Inhabers des Urheberrechts in irgendeiner materiellen
Form für kommerzielle Zwecke vervielfältigt oder kopiert werden.
Alle hierin enthaltenen Fotos sind Eigentum der BIOMIN Deutschland GmbH oder werden unter einer
Lizenz verwendet. BIOMIN is part of ERBER Group
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Das Biomin® Leckmassen-Sortiment
Kälberaufzucht- und Bullenmastbetrieb am Hof Wiggen
Das Leckmassen-Sortiment wurde um Leckmasse Kälber AW Top vor erweitert. Es unterstützt Jungtiere in der Aufzucht.
2006 wurde auf Hof Wiggen mit der Bullenmast mit HF Tieren begonnen.
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Vorstellung ERM Die ERM aus Wettringen berät ihre Kunden in allen Zucht-, Haltungs-, Fütterungs- und Vermarktungs-fragen. Sie führen regelmäßig Schulungen und Untersuchungen durch.
Editorial.................................................................................................................................................................................................... 3 Rinder I Silierhilfsmittel und stabilisierende Substanzen in der TMR........................................................................4-6 Innovation Rind l Das Biomin® Leckmassen-Sortiment....................................................................................................... 7 Innovation Rind l Erfolgreiche Bullenhaltung mit dem neuen Biomin® Bullenmastkonzept............................. 8 Rind I Kälberaufzucht- und Bullenmastbetrieb Hof Wiggen............................................................................................ 9 Schweine I Effekt Futterverwertung - ein wesentlicher Faktor!..............................................................................10-11 Schweine I Vorstellung ERM....................................................................................................................................................12-13 Biogas I Mykotoxine in Biogasanlagen, Teil 2..................................................................................................................14-15 Internes und Veranstaltungen..............................................................................................................................................16-17 Messen I Rückblick und Ausblick..........................................................................................................................................18-19
BIOMIN Journal
Editorial
W
ir freuen uns, Ihnen heute die neue Ausgabe unseres BIOMIN-Journals vorzustellen. Im Umfeld der sich, preislich wieder erholenden Märkte für Milch und Schweinefleisch wollen wir Ihnen mit diesem Journal auch wieder wertvolle Informationen für die erfolgreiche Arbeit in der tierischen Veredelung an die Hand geben. Daneben finden Sie Interessantes zu Marktpartnern, internen Veranstaltungen, Messen und vielem mehr. Für den Bereich Schwein berichtet unser Kollege Martin Bolle über den Erfolg mit dem Mykotoxin-Problemlöser Mycofix® ProFarm beim Erzeugerring Münsterland. Weiter finden Sie in diesem Block Ausführungen zur wirtschaftlich sehr bedeutenden Futterverwertung beim Schwein. Der Bereich Rind liefert dieses Mal den Leitartikel und wir berichten über Lösungs möglichkeiten bei warmer Silage und dem Befall mit Hefe- und Schimmelpilze. Außerdem stellen wir Ihnen den Kälberaufzucht- und Bullenmastbetrieb Hof Wiggen vor. Daneben informieren wir Sie über den neuen Folder zu unserem Bullenprogramm sowie über unser neues Leckmassen-Sortiment. Unser Biogas-Spezialist Josef Knappich setzt seinen Bericht über die Problematik von Mykotoxinen in Biogasanlagen und den zugehörigen Problemlösungen mit dem zweiten Teil in dieser Ausgabe fort. In dieser Ausgabe dürfen wir Ihnen auch unsere neue Kollegin Friederike Seum vorstellen. Wir wünschen Ihnen Freude bei der Lektüre dieser BIOMIN-Journal-Ausgabe, Ihr BIOMIN-Team aus Aalen,
Wolfgang Jirasek
Ausgabe 12
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Rinder
Kristina KOGEL l Gebietsverkaufsleiterin, Fachberaterin Rind, Produktmanagement
Was tun, wenn das Futter warm wird? Gerade in den letzten Jahren ist das Wetter für einen optimalen Silierprozess oft sehr schwierig gewesen. Entweder trocknete die Silage zu schnell, oder die Trockenperioden waren zu kurz. Die Silage wurde verregnet und musste zu nass in den Silo gebracht werden.
M
it gutem Substrat verläuft der Siliervorgang idealerweise wie im Schaubild dargestellt:
Quelle: Silagebereitung von A bis Z, Josef Galler
Normaler Silierablauf Zucker + Milchsäurebakterien -> Milchsäure + (Essigsäure) -> senkt pH Wert (Siliergut mit hoher Pufferkapazität hindert die pH –Absenkung, Ursachen sind ein zu hoher Klee- und Kräuteranteil, Verschmutzung)
Einflussfaktoren auf den Zuckergehalt Zuckergehalt hängt ab von: • Gräseranteil • Schnittzeit • Anwelkgrad Positiv: hoher Zuckergehalt Negativ: hoher Eiweiß- und Mineralstoffgehalt, hoher Verschmutzungsgrad sowie Wassergehalt
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Was sollte beachtet werden? Je trockener siliert wird, desto höher ist die erforderliche Verdichtung, um ungewünschte Sauerstoffeinschlüsse zu vermeiden. Ansonsten tritt nach dem Öffnen des Silos verstärkt das Problem von Hefe- und/ oder Schimmelbildung auf. Dabei ergeben sich negative Effekte auf die gesamte Silagequalität. Die Milchsäure, die die Silage stabilisiert, wird von den Hefen verbraucht. Dadurch wird die Haltbarkeit des Silos reduziert und es kommt zur Instabilität (pH > 5.5). Die Pufferkapazität im Silo sollte nicht zu hoch sein. Dies wird durch sauberes Siliergut erreicht (wenig Rohasche < 10%). Der Leguminosen- und Kräuteranteil sollte nicht über 30% liegen. Eine zu langsame
BIOMIN Journal
Die Trockenmasse sollte 40% bei Grassilage bzw. 35% bei körnerreichen Maissilagen nicht ubersteigen.
dichtung im Silo. Der Rohfasergehalt sollte bei max. 22-25% liegen. Älteres und grob stängeliges Futter muss kurz gehäckselt (2 – 4 cm) werden, sonst verleibt zu viel Restluft im Stängel bzw. im Siliergut. Die Schnitthöhe von 5-6 cm sollte zur Grasnarbenschonung und auch zur Vermeidung von Schmutzeintrag in das Silo eingehalten werden. Die Trockenmasse sollte 40% bei Grassilage bzw. 35% bei körnerreichen Maissilagen nicht übersteigen. Andernfalls wird die Verdichtung erschwert und die Gefahr der Nacherwärmung durch Hefen und Schimmelpilze, vor allem bei spätem Schnittzeitpunkt, steigt stark an.
Woher kommen Hefen und Schimmelpilze? Hefen und Schimmelpilze kommen auf allen Pflanzen vor, gelangen jedoch häufig zusätzlich durch schlechtes Erntemanagement (z.B. Verschmutzung) ins Futter. Sie arbeiten sowohl mit, als auch ohne Sauerstoff und sind die Wurzel allen Übels – der Nacherwärmung! Hefepilze vergären ohne Sauerstoff (anaerob) mit Zucker zu Alkohol, wobei auch verschiedene Duftund Geschmacksstoffe entstehen. Erst mit Luftzutritt (aerob) kommt es zur Nacherwärmung, wobei Hefen
Schimmel und Hefepilze im Grünfutter bei unterschiedlicher Anwelkung
pH-Wert Absenkung kann auch an einer zu langsamen Befüllung, einer zu geringen Verdichtung oder einer suboptimalen Abdeckung liegen. Das Risiko der Nacherwärmung steigt, da die aerobe Stabilität ungenügend ist. Ein zu später Schnittzeitpunkt bei der Grassilageproduktion verschlechtert die Verdaulichkeit (Energiegehalt niedrig) und erschwert zusätzlich die VerAusgabe 12
10,00
Schimmelpilze Hefen
© BA für Agrarbiologie, Linz/A. Adler Silageprojekt „Steirisches Ennstal” 1988/89/90
Schimmelbildung in den oberen Schichten der Maissilage
Pilze in 1.000 je Gramm Futter
100,00
1,00
0,10
0,01
< 23 23-28 28-35 35-40 40-50 >50 Trockenmasse n Kritischer Bereich
Bei der Anwelkung über 40% steigt vor allem bei mangelnder Verdichtung die Gefahr der Nacherwärmung durch Hefe- und Schimmelpilze.
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Das Wichtigste bei der Silagebereitung sind Sauerstofffreiheit, Verdichtung und Abdeckung!
alle vorhandenen energiehaltigen Substanzen (Restzucker, Milchsäure, Alkohol) verstoffwechseln. Es entstehen hohe Energieverluste, wobei sich die Silage erwärmt. Beim Öffnen des Silos wird dieser Vorgang gestartet. Aus der Umgebung tritt Sauerstoff ein und die bereits vorhandenen Hefen vermehren sich explosionsartig (Nacherwärmung). Hierbei sind energiereiche Maissilagen besonders gefährdet. Infolge der Atmung (Verbrennungsprozess) wird die Silage rasch erwärmt. Außerdem profitieren auch wärmeliebende Schimmelpilze von der Temperatursteigerung im Silo. Somit steht man vor einer neuen, qualitätsmindernden Herausforderung. Eine Möglichkeit zur Minderung der Nacherwärmung stellt die zusätzliche Produktion von Essigsäure dar. Sie wirkt der Aktivität von Hefen – und Schimmelpilzen entgegen. Des Weiteren sollte das Siliergut beim Einbringen nicht zu trocken sein (> 40 % TM), da die Essigsäurebildung eine Begleiterscheinung von feuchten Silagen ist. Auch heterofermentative Milchsäurebakterien, wie sie in Biomin® BioStabil enthalten sind, produzieren moderate Mengen an Essigsäure und mindern so die Hefepilzaktivität. Durch eine schnelle pH-Wert Absenkung wird der Hefebesatz reduziert. ⇒ Energiereiche Silagen + Hefebesatz + Luft = Nacherwärmung!
Wie lange sollte der Silo geschlossen bleiben? Bleibt der Silo lang genug geschlossen, ist auch die Stabilität nach dem Öffnen besser. Die Grassilage sollte 5 - 6 Wochen, Ballensilage 3 Wochen und Maissilage mindestens 4 Wochen unter Verschluss gehalten werden. Je trockener, desto länger sollte man warten. Nach dem Öffnen sollte im Winter 1,5m pro Woche und im Sommer 2,5m pro Woche Vorschub eingehalten werden. Ist der Vorschub ungenügend und der Sauerstoff tritt ein, bildet sich außerdem Schimmel. Mein Silo ist warm, was kann ich tun? Entstehen Probleme im Silo und eventuell auch in der Mischration, ist es extrem wichtig sofort zu reagieren. Auf warmes Futter reagieren die Kühe meist mit erhöhter Zellzahl und Euterentzündungen. Das bedeutet, dass das schlechte Futter großzügig weggeräumt werden muss. Folgende Produkte können zur Unterstützung eingesetzt werden:
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Anschnitt und TMR sind warm: 1. Den Anschnitt mit Biomin® TMR Fit, einem Pro pionsäuregemisch nicht korrosiv, einsprühen. Dazu sollte man 0,25 – 0,5 kg/m2 (zur besseren Verteilung mit Wasser im Verhältnis 1:4 mischen) oder eine fertige Mischung im Mischwagen mit 2,0 -4,0 kg/ Tonne einsetzen. 2. Als Pulver für den Mischwagen kann Biomin® StabiCool zur TMR-Stabilisierung mit 2,0 – 3,0 kg pro Tonne Frischmasse eingesetzt werden (oder 100 bis 200g pro Tier und Tag). Es enthält zusätzlich zur Säure noch einen Pansenpuffer und Tonminerale zur Ammoniak-Bindung. Silierhilfsmittel zur schnellen pH-Absenkung: Biomin® BioStabil Mays und Plus ist eine Mischung verschiedener homo- sowie heterofermentativer Bakterien, die für die anaerobe und aerobe Stabilität der Silagen sorgen. Dies wird durch eine rasche und tiefe Ansäuerung der Silagen erreicht und garantiert eine gute Stabilität nach dem Öffnen der Silos. Hoher Zellgehalt und vermehrte Euterentzündungen, ausgelöst durch schlechte Futterqualität: Mycofix® ProFarm 3.E liefert den entscheidenden Beitrag zur Unterstützung der Leistungsfähigkeit der Tiere bei im Futter enthaltenen Mykotoxinen (Aflatoxine, Trichothecene, Zearalenon, Fumonisine, Ochratoxin A und Ergotalkaloide). Mycofix® ProFarm 3.E wird dem Futter während des Mischens zugesetzt oder über das Futter gestreut (Rinder, Milchvieh). • Milchkühe: 50 – 150 g pro Kuh und Tag • Mastrinder: 30 – 50 g pro Tier und Tag • Kälber: 5 kg pro Tonne Kälberaufzuchtmischung
Zu beachten sind insbesondere folgende Punkte während des Silierprozesseses: Das Festfahren, die Verdichtung sowie das Abdecken des Silos, um anschließend einen optimalen Vorschub zu gewährleisten. Dann steht einer erfolgreichen Siliersaison nichts mehr im Weg! Lesen Sie im nächsten BIOMIN-Journal: Schimmel & Co in der Silage
BIOMIN Journal
Rind
Sandra SCHMIDT l Marketing Management
BIOMIN Leckmassen Sortiment Wir haben unser bestehendes Leckmassen-Sortiment erweitert und stellen Ihnen unsere neue Leckmasse Kälber AW Top vor, um besonders die Jungtiere in der Aufzucht zu unterstützen. Alle Leckmassen sind für ökologisch wirtschaftenden Betriebe geeignet (DE-ÖKO-006). Unser Leckmassen Sortiment: • Leckmasse VitaSpur • Leckmasse Universal 3:1 • Leckmasse Trocken • NEU: Leckmasse Kälber AW Top – Mineralfutter für Kälber zur Unterstützung der Atemwegsfunktion und Verbesserung der Stallluft.
Die neue Leckmasse Kälber AW Top Nicht zu vernachlässigen ist auch die Jungviehaufzucht, da das erste Jahr entscheidend für die Lebensleistung ist und die Tiere sich im Wachstum befinden. Deshalb haben wir unser Sortiment um die Leckmasse Kälber AW Top erweitert – speziell für die wichtige Zeit der Kälberaufzucht. Die Leckmasse Kälber AW Top ist bio-tauglich und dient zur Verbesserung der Stallluft sowie der Unterstützung der Atemwegsfunktion der Jungtiere. Neben der Gesunderhaltung des Verdauungstraktes spielt auch die Gesundheit der
Zusatzstoffe Ca % P% Na % Mg % Vit A IE/ kg Vit D IE/ kg Vit E mg/ kg Zink mg/ kg Mangan mg/ kg Kupfer mg/ kg Jod mg/ kg Kobalt mg/ kg Selen mg/ kg Eisen mg/ kg Gebindegrößen
Ausgabe 12
Dosierung • 50 g pro Kalb über einen Zeitraum von 2 Monaten ⇒ entspricht 3 kg pro Tier • 5-7 g pro Lamm über einen Zeitraum von 1-2 Monaten ⇒ entspricht 150-300 g pro Tier • 7 g pro Ziegenlamm über einen Zeitraum von 70 Tagen (10 Tage nach der Entwöhnung) ⇒ entspricht 500 g pro Tier
Atemwege eine wichtige Rolle. Jede Beeinträchtigung wirkt sich negativ auf das Wohlbefinden der Tiere aus. Tiere mit Lungenproblemen fressen einfach weniger und das schlägt sich letztendlich auf die Leistung. Leckmasse Kälber AW Top begleitet die jungen Tiere während der sensiblen Phasen ihres Wachstums. Den Leckeimer an einem leicht zugänglichen Ort für die Jungtiere zur Verfügung stellen. Ihr Fachberater steht Ihnen bei Fragen gerne zur Verfügung!
Leckmasse Universal 3:1 10 3 16
Mineralfutter für Milchkühe in der Trockenstehphase Leckmasse Trocken 5 8 10
Zur Verbesserung der Stallluft sowie Atemwegsfunktion Leckmasse Kälber AW Top 16 4 11
6 100.000 20.000 250 3.000 1.500 750 50 25 50 25 kg, 75 kg
10 500.000 100.000 1.500 4.000 1.500 750 50 25 50 25 kg, 75 kg
5 80.000 8.000 500 3.000 2.000 80 50 1.500 7 kg
Mineralfutter für Milchkühe
Mineralfutter für Rinder, Ziegen, Pferde
Leckmasse VitaSpur 14 5 7 8 900.000 135.000 3.000 7.500 4.200 2.000 150 45 50 25 kg
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Innovation Rind
DI Christian PUNZ l Produktmanager
Erfolgreiche Bullenhaltung mit dem Biomin® Bullenmastkonzept Die Spezialisierung in der Nutztierhaltung schreitet auch bei den Rindern unaufhaltsam voran. Wie Sie an den richtigen Schrauben im Bereich Fütterung und Management drehen können, erfahren Sie im Biomin® Bullenmastkonzept.
e nach Gewicht und Entwicklung des Vormagensystems bei den Zukaufskälbern, muss eine angepasste Fütterung erfolgen. Bei Kälbern ist eine mehrwöchige Tränkephase mit Milchaustauschern üblich. Biomin® Milk TopStart 10%/30%/50% DB sind hochwertige Milchaustauscher, welche einerseits mit einem Sicherheitspaket (Biotronic® Top3) und andererseits mit einem Leistungspaket (Digestarom®) ausgestattet sind. Eine gesunde Kälberaufzucht mit hohen Futteraufnahmen und frohwüchsigen Tieren ist die Basis für eine für eine wirtschaftlich erfolgreiche Bullenmast. Werden Fresser oder Absetzer eingestallt, empfiehlt sich eine Kombination von Biomin® Viko Vital und Biomin® AW Top als Einstellprophylaxe für die ersten 10-14 Tage. Parallel sollte bereits festes Futter in Form von Kälberoder Starteraufzucht LB mit Stroh Foto: kadirkaplan
Der Zusatz von Biotronic® PX Top3 und Digestarom® MAT im Milchaustauscher verbessert die Aufzuchtleistung der Kälber. Höhere Tageszunahmen, verbesserte Futter verwertung und Kotkonsistenz sind die Folge.
J
angeboten werden, um einen idealen Start in die Mast zu gewährleisten. In der Vor- und Endmast ist eine bedarfsgerechte Versorgung mit Energie, Protein und Faser notwendig, um hohe Futter- und Tageszunahmen zu erreichen. Neben hochwertigen Kraftfuttermitteln muss auch das Grundfutter hohe Energiegehalte aufweisen. Die Ration muss ausreichend mineralisiert werden, damit die Jungbullen auch eine dementsprechende Skelett entwicklung erreichen. Biomin® Bullen Spezial und Biomin® Bullen Spezial LB sind hochwertige Mineralfutter für die leistungsorientierte Bullenmast. Mit dem speziellen Hefezusatz Levabon® Rumen E hat die Firma BIOMIN einen einzigartigen, hochwirksamen Zusatzstoff für die Rinderfütterung entwickelt. Einerseits wird die Pansenfunktion gefördert, andererseits wird vor allem die Nährstoffverwertung aus dem Grundfutter signifikant verbessert. In praktischen Versuchen wurde eine verbesserte Futterverwertung und höhere Tageszunahmen bestätigt.
Was sonst noch wichtig ist Neben dem Einsatz von Mineral- und Spezialfuttermitteln sind das Management und die Haltung der Tiere entscheidend für einen wirtschaftlichen Erfolg in der Bullenmast. Die „drei L’s“ – Licht, Luft und Wasser – sollten immer in ausreichendem Maß vorhanden sein. Weiteres spielt die Beschaffenheit der Lauf- und Liegeflächen eine wichtige Rolle für die Klauen- und letztendlich die Tiergesundheit.
Eine optimierte Bullenration mit ausreichender Strukturversorgung ist anzustreben, um eine ideale Nährstoffausnutzung zu erreichen.
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Fordern Sie das neue Biomin® Bullenmastkonzept bei Ihrem BIOMIN Fachberater an und nutzen Sie ein Beratungsgespräch, um neue Ideen und Möglichkeiten in Ihrem Betrieb umzusetzen.
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Betriebsvorstellung Rind
Andreas GROTHUES l Fachberater Rind
Kälberaufzucht- und Bullen mastbetrieb Hof Wiggen Ursprünglich wurden auf dem Betrieb, im schönen Bleiwäsche, innerorts Kühe im Anbindestall gemolken. Als der Sohn Björn Wiggen mit einstieg und im Ort keine bauliche Lösung absehbar war, beschloss die Familie Wiggen einen Bullenmaststall außer Orts zu bauen.
2006
wurde mit der Bullenmast mit HF Tieren begonnen - seit 2013 steht nun der erweiterte Bullenstall für Aufzucht und Mast. Nachdem das Fressermaterial nicht ausreichend war, entschloss sich Familie Wiggen im alten Kuhstall Schwarz- und Rotbunte-Kälber selbst aufzuziehen. Dies erwies sich als eine gute Lösung: jetzt werden in 3 Gruppen mit je 20 Tieren die Kälber mit Hilfe eines Tränkenautomaten aufgezogen. Die Kälber werden mit ca. 58 kg aufgestallt und erhalten dann einen Milchaustauscher mit insgesamt 50 kg pro Kalb während der Aufzuchtsphase. Als Beifutter bekommen sie Kälberaufzucht LB mit Stroh und Biomin® AW Top ab dem zweiten Tag ad libitum am Trog. Biomin® AW Top verbessert die Stallluft und unterstützt die Atemwegsfunktion der Kälber. Bis eine Woche nach dem Abtränken wird das Kälberaufzucht LB weiter gefüttert, damit in der Zunahme kein Knick entsteht. Während dieser Phase wird schon das spätere Mastfutter – bestehend aus Maissilage, Getreide und Rapsschrot, vorgelegt. Im 300er Bullenstall wird einphasig mit dem Mischwagen gefüttert. Die Aufstallung auf Stroh ist natürlich ein wesentlicher Vorteil in der SB-Mast, kostet allerdings 2000 Rundballen Stroh im Jahr. Nach 20 Monaten verlassen die Bullen den Betrieb
Die Kälber auf dem Hof Wiggen werden mit einem Tränkeautomat aufgezogen.
mit einem Lebendgewicht von ca. 780 kg und einem Schlachtgewicht von ca. 400 kg. BIOMIN wünscht Familie Wiggen auch weiterhin viel Erfolg!
Die Tiere verlassen nach 20 Monaten den 300er Bullenstall.
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DI Christoph JUNGERMANN I Produkt Manager
Effekt Futterverwertung - ein wesentlicher Faktor! Jeder kennt den Treibstoffverbrauch seines Autos pro 100 km – wenn es aber darum geht, zu sagen wieviel Futter die eigenen Mastschweine fressen müssen, um 1 kg zuzunehmen, wird es schon schwieriger.
V
ielfach ist es in der Praxis schwierig bis nicht möglich, die Futterverwertung exakt zu bestimmen. Für den Betriebserfolg ist diese Zahl aber wichtiger als der Treibstoffverbrauch des eigenen PKW.
Futterverwertung in der Praxis Folgende Aussagen werden häufig in der Praxis verwendet, lassen jedoch nur indirekt auf eine bessere Futterverwertung schließen. „Die Schweine haben weniger Futter gebraucht.“ „Die Mastdauer war kürzer.“ „Die Schweine waren schwerer.“ „Die Schweine hatten höhere Tageszunahmen.“
Futterverwertung und Tageszunahmen Es besteht ein Zusammenhang zwischen höheren Tageszunahmen und einer besseren Futterverwertung. Grund dafür ist, dass der Anteil des Erhaltungsbedarfes am Gesamtbedarf des Tieres bei höheren Tageszunahmen geringer ist. Wenn sehr hohe Tageszunahmen aber mit einem erhöhten Fettansatz erkauft werden, gilt dieser Zusammenhang nicht mehr, da für den Aufbau von 1 kg Fettgewebe 4-mal mehr Energie benötigt wird als für den Aufbau von 1 kg Muskelfleisch. Futterverwertung und Proteinstoffwechsel Proteine sind aus Aminosäuren aufgebaut, von denen es 20 verschiedene gibt. Als Endprodukt der Proteinverdauung werden die Aminosäuren über die
Futterverwertung = Futterverbrauch (kg) / Gewichtszuwachs (kg)
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Darmschleimhaut aufgenommen und über die Pfortader in die Leber transportiert, wovon sie mit dem Blutstrom an den Ort des Bedarfes gebracht werden. In weiterer Folge dienen die Aminosäuren zum Aufbau von körpereigenem Protein, z.B. Muskelprotein. Da für den Aufbau körpereigenen Proteins Aminosäuren in einem bestimmten Verhältnis benötigt werden, müssen sie auch über die Nahrung in diesem Verhältnis aufgenommen werden. Das gilt für Aminosäuren, die nicht aus anderen Aminosäuren hergestellt werden können → essentielle Aminosäuren (Lysin, Methionin, Threonin und Tryptophan sind die wichtigsten). Fehlt eine essentielle Aminosäure für den Aufbau von körpereigenem Protein (= limitierende Aminosäure), können die anderen Aminosäuren nicht genutzt werden und müssen zu Harnstoff umgewandelt und ausgeschieden werden. Dieser Prozess benötigt Energie und belastet die Leber. Harnstoff wird in weiterer Folge von Mikroorganismen teilweise zu Ammoniak abgebaut, mit den bekannt negativen Auswirkungen auf die Stallluft. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, eine generelle Überversorgung mit Rohprotein zu vermeiden (Endmast) und durch den ausgewogenen Einsatz von freien Aminosäuren über das Mineralfutter ein bedarfsgerechtes Aminosäureverhältnis herzustellen.
Futterverwertung und Ammoniak in der Stalllluft Eine ständige Belastung mit Ammoniak führt zur Bildung einer Lipoidschutzschicht in den Lungenbläschen (Alveolen). Diese Schutzschicht erschwert aber den Gasaustausch und führt zu einer eklatanten Leistungsminderung betroffenen Tiere. Experimentelle Untersuchungen haben gezeigt, dass die Infektabwehr
BIOMIN Journal
Fütterung
Ziel sind hohe Zunahmen bei gleichzeitig geringem Fettansatz
Abbildung 1. Die Ökonomie der Futterverwertung 5.800
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21
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Futterkosten/ 100 Tiere (€)
5.600
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5.400 5.200 5.000 4.800 4.600 4.400 4.200 4.000
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3,7 2,8 1,9 0,9 2,71 2,70 2,69 2,68 2,67
5,6 2,66
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7,6 2,64
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2,58
14,6
2,57
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2,56
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Futterverwertung — Einsparung Futterkosten/100 Tiere (7)
bei Schweinen durch Ammoniakkonzentrationen von 50 ppm (= 0,005 Vol.%) signifikant vermindert wird. Bereits ab einem Ammoniakgehalt von 20 ppm werden klinische Symptome wie Reizhusten und gerötete Schleimhäute (Lidbindehäute, Nase) festgestellt. Der Ammoniak-Gehalt der Stallluft soll daher unter 20 ppm liegen (Schuh 2010, zit. nach Zentner). Neben der Tiergesundheit gewinnt die Reduktion der Ammoniakemissionen hinsichtlich der Vermeidung von Anrainerproblemen und bei Baugenehmigungsverfahren immer mehr an Bedeutung. Zusätzlich zur Rationsgestaltung ist der Einsatz des pflanzlichen Futtermittelzusatzstoffes Digestarom® ein bewährter Weg, die Proteinverdauung zu verbessern und dadurch Ammoniakemissionen zu reduzieren.
— Einsparung Futterkosten je Tonne (7)
Die Ökonomie der Futterverwertung In der Graphik ist der Einfluss der Futterverwertung auf verschiedene ökonomische Aspekte dargestellt. Der Darstellung liegt ein Preis von € 250.- pro Tonne Alleinfutter zu Grunde. Wenn sich die Futterverwertung um 5 % verbessert, beispielsweise von 2,72 auf 2,58, können bei 100 Mastschweinen € 297.- an Futterkosten eingespart werden. Umgelegt auf eine Tonne Futter ergibt sich bei einer 5%igen Verbesserung der Futterverwertung eine Einsparung von € 13,60. Fazit Die Futterverwertung ist ein entscheidender wirtschaftlicher Faktor in der Schweinemast. Maßnahmen, die hier eine Verbesserung bringen, sind ein gutes Investment.
Wie wirkt sich eine geschwächte Darmbarriere auf die Futterverwertung aus? „Nur“ 30-46 % des aufgenommenen Stickstoffes werden vom Mastschwein angesetzt – der Rest geht verloren und wird über Harn und Kot ausgeschieden. Verschiedene Stressoren wie Endotoxine, Mykotoxine (vor allem DON und Fumonisine), aber auch Hitzestress, können die Darmbarriere schwächen. Halbverdaute Nahrungsbestandteile und Endotoxine gelangen so aus dem Darm ins Blut und lösen in weiterer Folge subklinisches Entzündungsgeschehen aus. Die Verwertung des aufgenommenen Nahrungsproteins verschiebt sich dadurch zu Ungunsten
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des Proteinansatzes (Muskelfleischaufbau), da für die Immunantwort und Krankheitsabwehr in einem ersten Schritt sogenannte Akute-Phase-Proteine gebildet werden, wofür wiederum Aminosäuren „verbraucht“ werden. Diese Aminosäuren fehlen beim Wachstum. Erschwerend kommt hinzu, dass für die Bildung der Akute-Phase-Proteine ein spezifisches Aminosäuremuster benötigt wird. Außerdem ist die Nährstoffaufnahme bei einer geschädigten Darmschleimhaut geringer, was sich negativ auf die Futterverwertung auswirkt.
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Vertriebspartner
Martin BOLLE l Fachberater Schwein (Nord)
Der Erzeugerring Münsterland e.V im Interview Der Erzeugerring Münsterland e.V., ERM Agrarservice-GmbH und die Erzeugergemeinschaft Münsterland w.V. sind ansässig in Wettringen im Kreis Steinfurt, Norddeutschland. Sie betreuen Schweine-, Zucht – und Mastbetriebe. Wir waren mit Markus Schlüter, Geschäftsführer des ERM, im Interview.
Auch Schulungen und Fortbildungen stehen auf dem Programm.
Kurz-Historie des ERM. Wie sieht der Werdegang des ERM aus? Unsere Gründung als Erzeugerring Münsterland e.V. erfolgte im Jahr 1964 durch sechs Landwirte mit dem Ziel die produktionstechnische Beratung für ihre Betriebe auf der Basis von Rentabilitätsberechnungen zu optimieren. Zehn Jahr später fand unsere erste Ferkelversteigerung statt. Von 1974 bis 1994 vermarkteten wir wöchentlich zum Teil über 3.500 Ferkel, dann stellten wir die Versteigerungen ein. Ab 1990 entwickelten sich parallel zum Erzeugerring Münsterland e.V. die ERM Agrarservice-GmbH und die Erzeugergemeinschaft Münsterland w.V. Im Jahr 2014 feierte die Firma 50 jähriges Jubiläum. Die Geschäftsstelle des ERM liegt seit 2008 in Wettringen. Der Wirkungskreis liegt daher im nord-westlichen
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Münsterland mit den Kreisen Steinfurt, Borken, Coesfeld, Münster und Warendorf. Welche Leistungen / Service bietet der ERM seinen Kunden? Wir beraten unsere Kunden in allen Zucht-, Haltungs-, Fütterungs- und Vermarktungsfragen. Folgendes gehört zu unserem Repertoire: • Zuchtsauenvermarktung • Futterausschreibungen • Ertragsschadensversicherungen • Verkauf von Spezialitäten wie Ferkelmilch, PreStarter, Futterzusatzstoffen, Säuren, Toxinbindern und Deaktivatoren • Tier- und Stallzubehör • Ferkel- und Schlachtschweinevermarktung
BIOMIN Journal
Im Interview
Die Geschäftsstelle des ERM in Wettringen ist seit 2008 Hauptsitz der Firma.
Der ERM führt regelmäßig Trächtigkeitsuntersuchungen durch.
Wie lange arbeiten Sie schon mit BIOMIN zusammen? Seit der neue Standort von BIOMIN in Bad Bentheim im Juni 2015 eröffnet wurde, arbeiten wir erfolgreich mit BIOMIN zusammen und schätzen besonders die unkomplizierte Zusammenarbeit und die positiven Rückmeldungen unserer Kunden - sie haben weniger Umrauscher und verzeichnen bessere Zunahmen bei ihren Tieren. Hier vertrauen wir ganz dem Motto „Wenn der Kunde nichts sagt, ist er zufrieden.“ Dann sind wir als ERM es ebenfalls. Welche BIOMIN- Produkte bieten Sie Ihren Kunden an? Wir haben die Produkte Mycofix® ProFarm 3.E und Biomin® AW Top im Verkauf, mit denen wir sehr zufrieden sind. Mycofix® ProFarm 3.E wurde speziell im Rahmen des Mykotoxin-Risiko-Mangements von BIOMIN entwickelt. Die synergistische Mineralmischung beinhaltet Bentonit (dioktaedrischer Montmorillonit), der Aflatoxine im Verdauungstrakt sehr effektiv bindet und auf diese Weise unschädlich macht. Registriert unter der Durchführungsverordung (EU) Nr. 1060/2013. Mycofix® ProFarm 3.E leistet den entscheidenden Beitrag zur Unterstützung der Leistungsfähigkeit der Tiere bei im Futter enthaltenen Mykotoxinen (Aflatoxine, Trichothecene,
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Zearalenon, Fumonisine, Ochratoxin A und Ergotalkaloide). Biomin® AW Top vertreiben wir zur Verbesserung der Stallluft und Unterstützung der Atemwegsfunktion. Es kann auch als Begleitmaßnahme zu tierärztlichen Behandlungen eingesetzt werden. Neben der Gesunderhaltung des Verdauungstraktes spielt auch die Gesundheit der Atemwege eine wichtige Rolle. Jede Beeinträchtigung wirkt sich negativ auf das Wohlbefinden der Tiere aus. Tiere mit Lungenproblemen fressen einfach weniger und das schlägt sich letztendlich auf die Leistung. Wir danken Herrn Schlüter für das Interview und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit!
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Biogas
Josef KNAPPICH I Fachberater Biogas
Mykotoxine in Biogasanlagen
Teil 2
Da im Milchviehbereich mit Mykotoxinen (Pilzgiften) kontaminierte Silagen und anderen Futterkomponenten bekannte Probleme sind, war es unbedingt erforderlich zu untersuchen, was in den Biogasanlagen passiert. Die BIOMIN Deutschland GmbH, mit ihrem Biogas– Kompetenz-Zentrum in Aalen, hat in diesem Zusammenhang zunächst in einem neutralen Labor (inocre) einen Batchversuch in Auftrag gegeben.
Bei hoher Zugabe an belastetem Getreide konnten deutliche Effekte in der täglichen Biogasproduktion festgestellt werden.
1. Zusammenfassung In kontinuierlichen Durchflussfermentern wurde der Effekt von Mykotoxin-belastetem Getreide auf Gasertrag, Gaszusammensetzung und Fermenterbiologie untersucht. Es wurde zudem getestet, inwiefern das Produkt Mycofix® der Firma BIOMIN Deutschland GmbH die durch Mykotoxine verursachten Hemmwirkungen aufheben kann. Bei niedriger Zugabemenge an belastetem Getreide war die Biogasproduktion im belasteten Fermenter verzögert. Es kam zunächst in den ersten paar Stunden zu einem Einbruch in der Gasproduktion im Vergleich zum Kontrollfermenter, der jedoch im Verlauf des Tages wieder aufgeholt wurde. Erst bei relativ hoher Zugabemenge an belastetem Getreide konnten deutliche Effekte in der täglichen
Abbildung 1: Essigsäure bzw. Essigsäureäquivalent 600
mg / kg FM
500 400 300 200 100 0
13 .20 .12 01 13 .20 .11 26 13 .20 .11 21 13 .20 .11 16 13 .20 .11 11 13 .20 .11 06 13 .20 .11 01 13 .20 .10 27 13 .20 .10 22 Fermenter 1 - Essigsäure Fermenter 3 - Essigsäure Fermenter 2 - Essigsäureäquivalent
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Fermenter 2 - Essigsäure Fermenter 1 - Essigsäure Fermenter 3 - Essigsäureäquivalent
Biogasproduktion festgestellt werden, die Hemmung betrug bis zu 17% im Vergleich zur Kontrolle. Durch die Zugabe von Mycofix® konnte die Hemmung komplett vermieden werden.
2. Versuchsbeschreibung 2.1 Generelle Versuchsdurchführung und verwendete Substrate In der Anfahrphase (3,5 Wochen) wurden drei Fermenter mit der Substratkombination Maissilage, Rindergülle und unbelastetem Getreide auf eine stabile Raumlast von 2,5 kg oTS/(m3*d) gebracht (Fütterung 1x täglich). Bei Versuchsstart wurde das unbelastete Getreide der Fütterungsration in Fermenter 2 sowie Fermenter 3 durch belastetes Getreide ersetzt. Zusätzlich wurde mit der täglichen Fütterung in Fermenter 3 das Produkt Mycofix® zugegeben (siehe Tabelle 1 und 2). Einmal wöchentlich wurde 450 ml Gärrest für Analysen entnommen, bzw. um den Füllstand der Fermenter konstant bei 28,0 l zu halten. Der Füllstand der Fermenter wurde jede Woche mittels Füllmessstab bestimmt und angepasst. Bei zu niedrigem Füllstand wurde das fehlende Volumen mit Rindergülle ergänzt. Fermente-
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rinhalt, Maissilage und Rindergülle stammen von einer NAWARO-Biogasanlage aus der Region. Die Substrate wurden in ausreichender Menge geholt, abgesiebt und eingefroren (Maissilage) bzw. gekühlt (Rindergülle) gelagert. Belastetes und unbelastetes Getreide wurden vom Auftraggeber zur Verfügung gestellt. Das Getreide wurde gemahlen und anschließend trocken gelagert. Die Fermenter wurden in einem Rührintervall von 10 Min. Rühren – 5 Min. Pause betrieben.
Tabelle 1: tägliche Gasproduktion der Fermenter 1-3 in den verschiedenen Versuchsphasen Fermenter 1 ø tägl. Gas produktion [IN/d]
Fermenter 2 Gasproduktion Fermenter 3 Gasproduktion ø tägl. Fermenter 2 ø tägl. Fermenter 3 Gasproduktion zu Fermenter 1 Gasproduktion zu Fermenter 1 [IN/d] [%] [IN/d] [%]
Bezeichnung
Getreide unbelastet
Anfahrphase
44,2
43,7
98,8
44,2
99,9
Phase I
46,8
45,6
97,4
46,6
99,5
Phase II
48,4
46,9
96,9
48,4
100,0
Phase III
51,4
51,2
99,6
51,7
100,5
Getreide belastet
Getreide belastet + Mycofix®
Phase IV
55,2
56,4
102,1
56,1
101,6
Phase V
60,3
60,1
99,6
60,6
100,4
Phase VI
60,9
63,5
104,2
63,0
103,3
Phase VII 72,5 68,6 94,5 72,9 100,4 2.2 Versuchsphasen Die Fermenterversuche wurden Mittelwert alle 56,5 56,0 99,1 57,0 100,8 Versuchsphasen in mehrere Versuchsphasen eingeteilt. Die Mykotoxinkonzentration in den Fermentern 2 und 3 wurde durch Steigerung der Zugabemenge Tabelle 2: Biogaszusammensetzung von Fermenter 1-3 während des gesamten Versuchszeitraums an belastetem Getreide allmählich Fermenter 1 Fermenter 2 Fermenter 3 erhöht. Analog dazu wurde die Getreide Getreide Getreide belastet + Beschreibung Menge an unbelastetem Getreide unbelastet belastet Mycofix® in Fermenter 1 ebenfalls erhöht. 53,1 53,0 53,0 ø CH4-Gehalt [%] Die Mycofix® -Menge in Fermenter 3 wurde jeweils der Zugabemenge 46,9 47,0 47,0 ø CO2-Gehalt [%] an belastetem Getreide angepasst. 11,4 9,6 18,1 H2-Gehalt [ppm] Ab einer Raumbelastung von 684 644 476 H2S-Gehalt [ppm] 3,0 kg oTS/(m3*d) wurde täglich zur Fütterungsration 1 ml Pflanzenöl zugegeben, um die Schaumbildung in den Fer2.3 Analytik mentern zu unterdrücken. Einmal wöchentlich wurden TS, oTS, pH, In Phase VI wurde die Fütterung von 1x täglich FOS/TAC, NH4-N und der Gehalt an org. Säuren kurzzeitig auf Fütterung zweimal täglich umgestellt. (C2-C6) im Gärrest bestimmt sowie Rückstellproben Der Grund hierfür war, dass etwa sieben Stunden genommen. Die Proben wurden anfangs (bis Phase nach Fütterung die deutlichste Hemmwirkung durch III) 5 Stunden nach der Fütterung genommen, ab die Mykotoxine zu sehen war, die aber dann durch die Phase IV 3 Stunden nach der Fütterung. belasteten Fermenter im weiteren Tagesverlauf bis zur Die Bestimmungsgrenze der Fettsäuren lag bei < 20 nächsten Fütterung wieder aufgeholt wurde. mg/l. Es wurde hauptsächlich Essigsäure in geringen Im täglichen Gasertrag zeigte sich daher bei unbe- Mengen nachgewiesen, des Weiteren konnte zum Teil lastetem und belastetem Fermenter kaum Unterschied. Propionsäure gefunden werden. Ziel der Fütterung 2x täglich war es, den Effekt der Hemmwirkung durch die Mykotoxine deutlicher herDie Versuchsergebnisse werden in Teil 3 vorgestellt. auszuarbeiten. Da dies nicht der Fall war, wurde die Fütterung nach 6 Tagen wieder auf 1x täglich umgestellt.
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Internes und Veranstaltungen
Sandra SCHMIDT l Marketing Managerin
Friederike SEUM ist seit November 2016 als Fachberaterin Rind und Schwein tätig Wir freuen uns, dass wir Frau Friederike Seum als Fachberaterin für Schweine- und Rinderbetriebe für das Gebiet um Aalen gewinnen konnten. Sie wird die Elternzeit-Vertretung im Gebiet von Janine Müller antreten. Mit Beginn ihres Studiums zog es Friederike Seum von Nordrhein-Westfalen in den Süden. An der Universität Hohenheim in Stuttgart absolvierte sie ihr Bachelor-Studium in Agrarwissenschaften und im Anschluss ihren Master in Agrarwissenschaften-Tierwissenschaften mit Schwerpunkt Tierernährung. Praktische Erfahrungen konnte Friederike am Institut für Nutztierwissenschaften (Universität Hohenheim und der Bayrischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) sammeln. Hier war sie unterstützend an Fütterungsversuchen bei Broilern und Milchvieh beteiligt. Im Bereich Mutterkuh- und Milchviehhaltung absolvierte Friederike mehrere landwirtschaftliche Betriebspraktika in Schweden und Deutschland. In ihrer Funktion als Fachberaterin Rind und Schwein bei BIOMIN wird Friederike für die fachliche Kundenbetreuung in der Region um Aalen verantwortlich sein. Sie vertritt Frau Müller (geb. Scholz) während der Elternzeit und wird im Anschluss ein eigenes Gebiet übernehmen. Zum Ziel setzt sich Friederike die landwirtschaftlichen Betriebe fachlich kompetent zu unterstützen und zu Fragen in der Fütterung und Tierhaltung umfassend zu beraten. Wir wünschen Friederike für den Start alles Gute und freuen uns über die Zusammenarbeit!
Werksverkauf Dezember 2016 Kurz vor Weihnachten fand unser Werksverkauf in Aalen statt. Bei Glühwein, Kinderpunsch und Gebäck konnten unsere Kunden vom Abholrabatt profitieren und sich zu Fütterungsthemen beraten lassen. Der nächste Werksverkauf findet am 25.03.2017 statt.
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BIOMIN Foren Herbst 2016 und Frühjahr 2017 Im November 2016 und Februar 2017 veranstalteten wir insgesamt vier Fachveranstaltungen für unsere Kunden. Unsere Händler Thomas Elsner und Heinz Albrecht haben in Süddeutschland eingeladen und auch im Ostfriesland fand eine Veranstaltung statt. Insgesamt 300 Gäste informierten sich über aktuelle Themen und Lösungen im Rinderbereich.
150 Kunden besuchten das BIOMIN Forum bei Händler Thomas Elsner – auch die bayerische Milchprinzessin war anwesend.
Auch bei Händler Heinz Albrecht verfolgten über 70 Kunden interessiert die Ausführungen von Milchviehberater Hans-Joachim Häßler zum Thema "Die Transitphase – Entscheidend für die Leistungsfreude und Langlebigkeit der Milchkuh".
Bei der Vortragsveranstaltung von Fachberater Thomas Strack in Ostfriesland sprach Prof. Mahlkow-Nerge über das Thema Eutergesundheit.
BIOMIN Journal
Internes und Veranstaltungen
Wir gratulieren zur Hochzeit!
Gewinner der Wellness-Gutscheine
Familie Schindler aus Leutershausen sind seit Jahren treue BIOMIN- Kunden unseres Händlers Heinz Albrecht. Im März 2017 geben sie sich das JA-Wort. Wir gratulieren herzlich und wünschen für die gemein same Zukunft alles Gute!
Wir gratulieren den Gewinnern unserer Wellness-Wochenenden im Frühjahr 2017: • Kurt Meerwarth (Biogas Infotage Ulm) • Tobias Kulage (AGRAR Unternehmertage Münster) • Wolfgang Rupp (Regio Agrar Bayern)
Neue Prämien im BIOMIN Prämienprogramm ab März/April 2017 Liebe Kunden!
Die Kinder Markus und Julia Schindler stehen begeistert von unserem Stallverbotsschild.
Sicher ist einigen von Ihnen schon aufgefallen, dass es in letzter Zeit zu verzögerten Lieferungen der Prämien und teilweise Ersatzmodellen gekommen ist. Um Sie auch weiterhin für Ihre Treue mit attraktiven Prämien zu belohnen, haben wir unsere Prämienprodukte angepasst. Ab April können Sie daher ein neues Prämienheft anfordern. Wenden Sie sich dafür einfach an Ihren Fachberater, Ihren Händler oder schreiben Sie mir eine Nachricht an sandra.schmidt@biomin.net.
BIOMIN Prämiensystem
Familie Kleibaumhüter aus dem Norden zu Besuch in Aalen
BIPS
Familie Kleibaumhüter aus Rietberg-Neuenkirchen waren die Gewinner unseres Wellness-Wochenendes auf der Fettmarkt in Warendorf. Ende Januar lösten sie ihren Gutschein ein und besuchten uns in Aalen. Nach exklusiver Werksbesichtigung mit Qualitätsmanagerin Katrin Ernst und Fachberater Wolfgang Jooss ging es in die Limes-Therme zum Wellness-Programm. Außerdem wurden am Wochenende die Betriebe von H.G. Schwarz in Leonberg und den Milchhof Rosenstein von Jörg Auchter besichtigt. Vielen Dank für Ihren Besuch!
Prämienpunkt
Foto: Choreograph
n Prämien Mit neue 17! 0 ab April 2
Katrin Ernst erklärt Familie Kleibaumhüter das Prinzip der RückstellMuster im Rahmen des QS-Systems.
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Natürlich im Futter.
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BIOMIN unterwegs auf Messen
Sandra SCHMIDT l Marketing Managerin
Im Frühjahr 2017 war die BIOMIN Deutschland GmbH Der Messeauftritt eines Unternehmens ist ein wichtiger Bestandteil der Kommunikationsmaßnahmen eines Unternehmens. Daher lassen wir uns diese Gelegenheit nicht entgehen und nutzen dieses Potential um mit unseren Kunden direkt in Kontakt zu treten. Wir freuen uns besonders darüber auch im Norden Deutschlands immer häufiger bei Veranstaltungen vertreten zu sein und unsere Kunden von unseren Produkten zu überzeugen.
Kalter Markt l Ellwangen
Osnabrücker Schwarzbunt-Tage l Osnabrück (28.1.2017)
Zum ersten Mal beteiligte sich BIOMIN dieses Jahr als Sponsor an den Osnabrücker Schwarzbunt-Tagen. Mit einem kleinen Stand auf der Empore der Ausstellung, der Übergabe der Sponsoring-Gutscheine an verschiedene Gewinner und einer kleinen Unternehmenspräsentation stellten wir uns den Gästen vor.
(08.-11.01.2017)
Der Kalte Markt im ostwürttembergischen Ellwangen ist ein Markt, der jedes Jahr im Januar abgehalten wird. In der Vergangenheit war er ein für die Region wichtiger Vieh- und Pferdemarkt. Heute finden anlässlich des Kalten Markts unter anderem eine Pferdeprämierung, ein Reiterumzug, eine Verkaufsmesse, ein Krämermarkt und die sogenannte Bauernkundgebung statt. Auch in diesem Jahr nutzte BIOMIN die Gelegenheit und stellte sich in der Halle des Vertriebspartners BAG Ellwangen vor.
Biogas Infotage l Ulm
(18.-19.01.2017)
Über 130 Firmen stellten bei den Biogas Infotagen in Ulm ihr komplettes Produkt- und Dienstleistungsangebot rund um die Biogaserzeugung vor. Auch BIOMIN war unter der Führung von Biogas-Fachberater Josef Knappich vertreten. Parallel zu der Ausstellung konnten 30 interessante Fachvorträge besucht werden. Die Biogas-Messe zog auch in diesem Jahr wieder über 1200 Besucher an.
Fachberater Andreas Grothues übergibt den Sponsoren-Gutschein über 100€ an Georg Gr. Klussmann, den Klassensieger in der Nachzuchtklasse von Matrix auf den Osnabrücker Schwarzbunt-Tagen.
Fachberater Josef Knappich und Geschäftsführer Wolfgang Jirasek im Kundengespräch auf den Biogas Infotagen in Ulm.
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BIOMIN Journal
BIOMIN unterwegs auf Messen
wieder auf zahlreichen Messen vertreten AGRAR Unternehmertage l Münster (07.-10.02.2017) Die AGRAR Unternehmertage in Münster waren im Norden der Treffpunkt der Agrar-Branche. Die regionale Fachmesse für landwirtschaftliche Produktion, Handel und Management waren auch in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg und wir stellten unsere Produkte und Dienstleistungen vor.
Fachberater Andreas Grothues im Kundengespräch
Regio Agrar Bayern l Augsburg
(21.- 23.02.2017)
Die Regio Agrar Bayern in Augsburg ist das Gegenstück zu den AGRAR Unternehmertage im Norden und fang nur zwei Wochen später statt. Auch hier waren wir in diesem Jahr wieder vertreten.
Natürlich sind wir auch weiterhin deutschlandweit auf Messen anzutreffen. Informieren Sie sich bei folgenden Gelegenheiten über unsere Neuheiten bei uns am Stand:
Excellentschau l Leer 07.-08.03. 2017 Johannitag I Triesdorf 25.06.2017 LandTageNord l Oldenburg 18.-21.08.2017 Düstermühlenmarkt I Legden 27.-28.08.2017 Karpfham l Bad Grießbach 31.08 – 05.09.2017
Unsere Fachberater Wolfgang Jooss, Friederike Seum, Lea Schlüterbusch und Sophie-Charlotte Wall.
Wir bedanken uns bei allen Kunden für ihren Besuch!
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Wir freuen uns auf Ihren Besuch! 19
Dieses Magazin gehört:
EU-zugelassen* und wissenschaftlich belegte Wirkung gegen mehrere Mykotoxine.
Kombination von 3 Strategien BINDUNG DEAKTIVIERUNG BIOPROTEKTION
Zugelassen laut EU-Verordnung Nr 1016/2013, 1060/2013 und 1115/2014 zur Reduktion der Kontamination durch Trichothecene, Aflatoxine und Fumonisine.
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BIOMIN Deutschland GmbH Röntgenstraße 27-29, 73431 Aalen Tel. +49 7361 9246 0 office.germany@biomin.net
mycofix.biomin.net
Natürlich im Futter.
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Absoluter Schutz
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Mycofix ProFarm 5.E ®
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