Schweineforum - Juni 2016

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Juni 2016, Preis: 7 1,90

Schweineforum Fachzeitschrift für die professionelle Tierhaltung

„Humus- Landwirt“ mit Begeisterung Spezialisierung auf Ferkelproduktion

Ein Magazin von BIOMIN

- aber nicht für alle Foto: lnzyx

Einblick in den Veredelungsbetrieb Huber

Der Sommer ist die schönste Zeit 1


Aktueller Kommentar

DI Johann STINGLMAYR Geschäftsführer VLV Ferkelringe OÖ

Schweinegesundheitsverordnung N ach zweijähriger Entstehung dürfte es nun so weit sein. Der Entwurf der Verordnung wurde offiziell begutachtet und wird laut zuständigem Gesundheitsministerium mit 1. Jänner 2017 in Kraft treten. Praxisfreundliche Übergangsregelungen für notwendig werdende bauliche Maßnahmen sollen dabei Härtefälle abfedern. Diese Verordnung regelt inhaltlich nichts anderes als die in der Vergangenheit üblichen Fachempfehlungen zur Biosicherheit, zu hygienischen Vorkehrungen und zur Gesundheitsüberwachung in Schweinehaltungsbetrieben. Über die neue VO werden sie jedoch für alle Schweinebetriebe verbindlich. Damit kann sich aber jeder Schweinehalter nun darauf verlassen, dass alle Schweinebetriebe diese Richtlinien auch umsetzen.

„Ob groß oder klein - ein professionelles Hygienemana­ge­ ment gehört in jeden Schweinebetrieb.“

Zielsetzung Vorrangig versucht die vorliegende VO mit Hilfe von definierten Biosicherheits- und Hygienemaßnahmen verbindliche Vorgaben für die Schweinehaltungsbetriebe zu machen und damit einem Gesundheits- und Seuchenrisiko bestmöglich begegnen zu können. Zusätzlich wird mit dieser VO eine Lücke Österreichs im internationalen Handel geschlossen. Ohne nachvollziehbare, dokumentierte und kontrollierte Biosicherheits- und Hygienestandards auf Schweinebetrieben ist ein Handel von Schweinen, Schweinefleisch und Produkten daraus de facto nicht mehr abzuwickeln. Wer ist von dieser VO betroffen? Alle Zucht- und Zucht-/Mastbetriebe mit mehr als drei Zuchtsauen sowie alle Mast- oder Aufzuchtbetriebe mit mehr als 30 Plätzen. Darüber hinaus stellt diese VO erstmals Vorschriften für Betriebe mit Freilandhaltung auf. Solche Haltungen benötigen zukünftig eine behördliche Genehmigung. Auszug wesentlicher Inhalte: • Verpflichtung zu einer tierärztlichen Bestandsbetreuung • Dokumentation wichtiger Produktionskennzahlen • Die Ein- und Ausgänge der Stallungen müssen so gestaltet sein, dass ein unbefugter Zutritt nicht möglich ist.

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• In Auslaufhaltungen muss baulich verhindert werden, dass ein direkter Kontakt zwischen Hausschweine und Wildschweine unmöglich ist. • Eine stallnahe Hygieneschleuse mit dementsprechender Ausstattung muss vorhanden sein. • Die verpflichtete Einrichtung zur Kadaverlagerung muss eine Reinigung und Desinfektion zulassen. Das Eindringen von Schadnagern, Haus- und Wildtieren zum Kadaver ist zu verhindern. • Geeignete Verladerampen müssen so gestaltet sein, dass ein Zurücklaufen von bereits verladenen Tieren in den Stall verhindert wird. • Ein Quarantänestall für zugekaufte Zuchtschweine ist einzurichten. • Stallungen, Transportfahrzeuge und Gerätschaften sind regelmäßig zu reinigen und erforderlichenfalls zu desinfizieren. • Die Schadnagerbekämpfung hat wirkungsvoll und dokumentiert zu erfolgen. Zusammenfassung: Die einzelnen Inhalte in der VO werden noch mit Hilfe von Durchführungsbestimmungen konkretisiert und in Handbüchern für die praktische Umsetzung ausformuliert. Die Landwirtschaftskammer Österreich wird ab Veröffentlichung der Verordnung in enger Abstimmung mit dem VÖS und dem TGD eine breit angelegte Informations- und Beratungskampagne für die betroffenen Bäuerinnen und Bauern anbieten. Zahlreiche Schweinebetriebe erfüllen schon jetzt die Anforderungen dieser VO. Viele werden aber noch Maßnahmen setzen müssen, damit so rasch als möglich eine deutlich höhere Sicherheit für die Schweinebestände vor Seuchen und Krankheiten vorhanden ist. Ich appelliere deshalb an alle Schweinehalter, die zukünftige Schweinegesundheitsverordnung zum bestmöglichen Eigen- und Allgemeinschutz zeitnah und kompromisslos umzusetzen. DI Johann Stinglmayr Geschäftsführer VLV Ferkelringe OÖ

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International

DI Franz ERTL Verkaufsleiter Österreich

15. BOKU-Symposium Tierernährung Das diesjährige BOKU-Symposium fand am 7. April statt. Zentrales Thema der Veranstaltung war „Die Verarbeitung von Futtermitteln in der Mischfutterherstellung“.

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ur Tierernährung zählen im engeren Sinn auch die Herstellung von Mischfutter sowie die dazugehörigen Technologien. Eine einfache Technologie in der Mischfutterherstellung ist die Zerkleinerung von Getreide und das anschließend genaue Einmischen von Proteinträgern sowie Mineral- und Vitaminprämixen nach vorgegebener Rezeptur. Im ersten Blick scheinen die Technologien einfache Maschinen erforderlich zu machen, allerdings ist die Herstellung von hochqualitativem Mischfutter inzwischen zu einer komplexen Aufgabe herangewachsen. Die Herausforderungen der Mischfutterherstellung betreffen sowohl Hofmischer als auch Mischfutterwerke. Drei Gründe mit besonderer Präsenz kristallisieren sich heraus: A) Durch Züchtung werden immer höhere Tierleistungen erreicht, die jedoch eine Bereitstellung immer hochwertigerer und individuellerer Futtermischungen erfordern. B) Es fallen vermehrt Nebenprodukte der Nahrungsmittelherstellung und der Bio-Kraftstoffgewinnung an, die durch technische Behandlungen für das Tier besser nutzbar gemacht werden können. C) Behördliche Regularien, wie z.B. das Tiermehl- und Tier-

fettverbot, erfordern den Einsatz alternativer Produkte, die durch technische Behandlungen aufgewertet werden müssen. Auch dieses Jahr war BIOMIN durch Mitarbeiter vertreten, die die Chance nutzten, sich fachlich weiterzubilden und den Kontakt zu Universitäten und Industrie zu stärken. Zahlreiche BIOMIN-Posterpräsentationen lieferten auch einen fachlichen Beitrag zu dieser gelungenen Veranstaltung.

Lange Nacht der Forschung 2016 Die „Lange Nacht der Forschung“- Österreichs größtes Forschungsevent – fand heuer am 22. April 2016 statt.

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ährend der „Langen Nacht der Forschung“ zeigten mehr als 350 Forschungsstationen in ganz Niederösterreich den Besuchern anhand von Experimenten und Vorführungen, wie sie von den Leistungen der niederösterreichischen Forschung profitieren. Auch BIOMIN nahm mit einigen Stationen am Technologiezentrum Tulln an der „LNF 2016“ teil. Hier wurde unter dem Motto „Mit den BIOMINions durch Dick und Darm“ den Besuchern gezeigt, wie die Verdauung der Tiere abläuft und wie die BIOMIN Innovationen den Tieren helfen gesund zu bleiben. BIOMIN bedankt sich für Ihren Besuch und freut sich darauf Sie bei der nächsten Langen Nacht der Forschung wieder begrüßen zu dürfen.

„Mit den BIOMINions durch Dick und Darm.“

Messetermine Informieren Sie sich über unsere Neuheiten auf den BIOMIN Messeständen:

Termin Event 30.06.2016 – 03.07.2016 Inter-Agrar, Wieselburg (Niederösterreich) 20.08.2016 – 25.08.2016

Agra 2016 – 54. Internationale Landwirtschafts- und Nahrungsmittelmesse, Radgona Gornja (Slowenien)

02.09.2016 – 06.09.2016

Karpfhamer Fest - Rottal-Schau, Bad Griesbach im Rottal (Bayern)

Ein Magazin von BIOMIN

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DI Christoph JUNGERMANN Produkt Manager

Der Sommer ist die schönste Zeit, aber nicht für alle Schweine-Hitze Schweine sind besonders hitzeempfindlich. Sie können nicht schwitzen und ihre Lungen sind im Vergleich zur Körpermasse relativ klein. Die Atem­ frequenz erhöht sich (um Wärme über die Atemluft abzugeben), während sich der Pulsschlag verringert. Außerdem wird Blut in periphere Körperregionen geleitet, um Wärme abzugeben; gleichzeitig verengen sich die Blutgefäße im Verdauungstrakt, was dort zu einer Nährstoffunterversorgung führt und die Darm­ barriere schwächt. Betroffen sind vor allem schwere Tiere (Zucht, Endmast), denn die subkutane Fett­ schicht behindert die Hitzeabgabe über die Haut. Temperaturanstieg und Futteraufnahme Steigt die Temperatur im Abferkelstall über den Optimalbereich von 18 – 21 °C an, nimmt die Sau auto­ matisch weniger Futter auf. Jeder zusätzliche Tempera­ turanstieg um 1 °C vermindert die Futteraufnahme um etwa 0,2 kg pro Tag (Mastschweine: 0,1 kg). In Hitze­ Abb.1: Zusammenhang zwischen Umgebungstemperatur und durchschnittlicher Futteraufnahme einer Zuchtsau. Futteraufnahme (kg/Tag) 7,00 6,50 6,00 5,50 4,50 4,00

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phasen mit Temperaturen um 30 °C kann es daher zu einer Reduktion der Futteraufnahme um bis zu 30 % kommen.

Sauen mit negativer Energiebilanz Säugt die Sau 12 Ferkel (Ø 250 g TGZ pro Ferkel), muss sie 12,3 Liter Milch am Tag produzieren. Das entspricht einem Gesamtenergiebedarf von 110 MJ ME pro Sau und Tag. Da durch die begrenzte Fut­ teraufnahme auch bei besten Umweltbedingungen nur etwa 90 MJ ME aufgenommen werden können, entsteht ein Energiedefizit, das durch die Einschmel­ zung von Körperfett ausgeglichen werden muss. Ist das Energiedefizit zu groß (z.B. wegen Hitzestress), sinkt die Milchleistung, die Sauen werden stark abge­ säugt und kommen schlechter in die Rausche. Rationsgestaltung für die Sommerfütterung – Energiedichte, Schmackhaftigkeit und Futterverwertung sind entscheidend

5,00

3,50

Foto: lnzyx

Weil durch Verdauungsvorgänge Wärme entsteht, reduzieren Schweine bei hohen Temperaturen die Futteraufnahme. Insbesondere laktierende Sauen leiden, aber auch im Maststall sinken die Leistungen.

18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 Umgebungstemperatur (°C)

Biomin® MegaFat 37 MJ ME/kg Biomin® MegaFat verbessern die Energieversorgung der laktierenden Zuchtsauen. Bei

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Fütterung

der Fettverdauung entsteht weniger Körperwärme als bei der Verdauung von Proteinen und Stärke. Emp­ fehlenswert sind 1-2 % Biomin® MegaFat im Lakta­ tionsfutter.

Zeichen für Hitzestress • • • • •

Kämpfe um die Tränkenippel Verspritzen von Wasser Verringerte Futteraufnahme Erhöhte Atemfrequenz/Hecheln Schweine verteilen sich in der Bucht und suchen Kontakt mit dem kühlen Spaltenboden

Biomin® FertiLac Plus – Das intelligente Maßnahmenpaket • Freie Aminosäuren kompensieren die verminderte Proteinaufnahme und ermöglichen hohe Milchleistungen. • Eine Fettzulage verbessert die Energieversorgung. • Dextrose und Zitronensäure verbessern Schmackhaftigkeit und Futteraufnahme. Durch den Zucker wird die Insulinaus­schüttung gesteigert, was die Bildung von Fruchtbarkeitshormonen (GnRH und LH) fördert und sich positiv auf die Rausche und die Fruchtbarkeitsergebnisse im Folgewurf auswirkt. • Spezielle Zusätze regulieren den Mineralstoff- und Wasserhaushalt und erhöhen die Nährstoffverfügbarkeit.

Digestarom® Mit Digestarom® wird einerseits durch die Kräuter-Aromen die Schmackhaftigkeit verbes­ sert, andererseits entfalten die ätherischen Öle und Pflanzenextrakte im Darm ihre positive Wirkung auf die Eiweißverdauung und die Futterverwertung.

Wasserbedarf im Sommer Säugende Sauen

bis zu 40 Liter pro Tag

Tragende Sauen

bis zu 20 Liter pro Tag

Durchflussrate

2-4 Liter pro Minute

Trinkwasserhygiene im Sommer Mit dem Zusatz von Säuren wie Biotronic® Top liquid kann der pH-Wert auf 4 - 5 eingestellt und Bakterienwachstum gestoppt werden. Die Dosierung ist vom Ausgangs-pH-Wert und von der Wasserhärte Ein Magazin von BIOMIN

Split-Weaning Um das übermäßige Absäugen der Sauen zu vermeiden, kann speziell in den Sommer-Monaten das vorzeitige Absetzen (eine Woche früher) eines Teils der Ferkel sinnvoll sein. Wichtig ist, dass mindestens acht Ferkel bei der Sau verbleiben, um keinen Laktationsöstrus auszulösen.

„Entscheidend ist, die Nährstoffversorgung sicherzustellen.”

abhängig und sollte mit einem pH-Wert-Teststreifen überprüft werden.

Managementmaßnahmen • Funktion der Lüftung vor dem Sommer kontrollieren • Umgebungstemperaturen von über 24 Grad vermeiden. Sprühkühlung einsetzen • Belegdichte reduzieren (Maststall) • Genügend einwandfreies Wasser (Durchflussrate) • Nassfütterung: 10-15 % höhere Futteraufnahme • Auf ausreichende Hygiene der Futtertröge achten • Energiedichte und Gehalt an freien Aminosäuren erhöhen, Rationsumstellung auf Sommerfütterung (BIOMIN-Fachbe­rater kontaktieren) • Schmackhaftigkeit und Futterverwertung beachten • Mindestens 3-mal täglich füttern • Fütterung in kühle Tageszeiten/in die Nacht verlegen • Kontrollgänge, Umtreiben von Tieren, Belegen der Sauen in den frühen Morgenstunden (Unruhe in der heißesten Tageszeit vermeiden) • Vitaminboost + Antioxidantien helfen in Stressphasen (Biomin® TopVital und Biomin® Vit E 500)

Lichtprogramm Die verschlechterte Fruchtbarkeit von Juni bis September liegt nicht nur am Hitzestress, sondern ist auch ein Erbe des Wildschweins. (Diese kommen im Sommer generell nicht in die Rausche, um die Ferkel nicht im Winter aufziehen zu müssen.) Lange und abfallende Tageslängen werden von den Sauen registriert und wirken sich negativ aus. Durch eine Lichtquelle im Kopfbereich mit 300-500 Lux für 12-14 Stunden pro Tag (Absetzen bis Rausche) kann die Fruchtbarkeit verbessert werden.

Fazit Entscheidend ist, die Nährstoffversorgung sicher­ zustellen, trotz verminderter Futteraufnahmekapazi­ tät. Hygiene- und Managementmaßnahmen gehören dazu.

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Ing. Johannes HÖLLER Gebietsverkaufsleiter

„Humus- Landwirt“ und Schweineproduzent mit Begeisterung Der Betrieb Friedl aus Fehring in der Gemeinde Hatzendorf in der Südoststeiermark bewirtschaftet einen geschlossenen Schweinebetrieb und setzt seit dem Jahr 2010 seine Energie und sein Herzblut in den Aufbau von Humus auf seinen Agrarflächen.

Familie Friedl betreibt mit Begeisterung nachhaltige Landwirtschaft

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Der Aufbau von Humus auf den Agrarflächen vom Betrieb Friedl bereitet Freude.

it dem Jahr 1995 hat August mit seiner Frau Irmina den landwirtschaftlichen Betrieb von seinen Eltern übernommen und über die Jahre weiter ausgebaut und modernisiert. Die Schweinezucht stand von jeher im Vordergrund und somit betreut August heute 60 Zuchtsauen im geschlossenen System. Seine Frau Irmina ist Lehrkraft an der landwirtschaftli­ chen Fachschule in Hatzendorf, eine Fachschule die aufgrund Ihrer Vielfältigkeit in Ausbildung junger Landwirte/- innen, sowie als Lehr- und Versuchsbe­ trieb der steirischen Landwirtschaft über die Grenzen hinaus bekannt ist.

Fütterung Als Hauptfuttergrundlage dient auch heute noch Mais, siliert als Körnermaissilage, aber in den letzten Jahren ist Triticale dazugekommen. Da die Silos vorhan­

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den sind wird auch die Triticale gemust und im Verhält­ nis 1/3 Triticale und 2/3 KMS den Schweinen gefüttert. Zur Absicherung und Stabilisierung der Silage verwen­ det August Biomin® CleanGrain liquid bei der Einlage­ rung, somit ist eine rasche Absenkung vom pH-Wert und eine stabile Silage gewährleistet. Der Betrieb Friedl ist somit BIOMIN-Vollkunde und setzt in der Zuchtsau­ enfütterung auf das Produkt Biomin® Zucht S 600, in der Ferkelfütterung auf die bewährte BIOMIN s-Line und in der Schweinemast auf die BIOMIN Profi-Li­ nie. Alle diese Produktlinien beinhalten neben opti­ maler Makro- und Mikronährstoffe auch das Produkt BIOMIN Digestarom® - eine spezielle Mischung aus Kräutern, ätherischen Ölen und Pflanzenextrakten. BIOMIN Digestarom® hat einen positiven Einfluss auf die Futteraufnahme, Futterverwertung und auf die ökonomischen Resultate in der Schweinefütterung. Als Rohfaserkomponente setzt August die BIOMIN Euro­ faser, eine zugeschnittene Mischung aus verschiedenen Komponenten, wie zum Beispiel Birnentrestern, für eine optimal funktionierende Verdauung ein. Für den Betriebsleiter war und ist es wichtig, dass die Produktion von gesunden Ferkeln und Mast­ schweinen einfach und auch sicher läuft. Deshalb geht er den Weg der Eigenremontierung, hat somit keinen Zukauf bzw. fremde Tiere am Hof und daraus resultiert ein gesunder, stabiler Schweinebestand.

„Das Beste aus einer Hand!“ – Futtermittel/Saatgut/Düngemittel August Friedl setzt seit über 15 Jahre auf die Produkte der Firma Fritz Jeitler Futtermittel GmbH. – „Das Beste aus einer Hand!“. Nicht nur BIOMIN Produkte für die Schweinefütterung, sondern auch Maisadour Saatgut und Produkte aus dem Hause Hechenbichler gehören zum Standard. Mit Güllemax,

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Betriebsreportage

Der Betriebsleiter setzt auf die Handschlagqualität des BIOMIN Fachberaters Ing. Fritz Jeitler.

einem Produkt zur Veredelung der Gülle, erreicht man eine homogene, fließfähige Gülle und dadurch eine Nährstoffbindung. Meerkalk, ein granulierter, ent­ staubter Kalk sowie Gülleschwefel gehören ebenso zum Düngemanagenemt am Betrieb Friedl. Gerade der Boden und der Ackerbau liegt August Friedl ganz wesentlich am Herzen. Für ihn gibt es ganz wesentliche Gründe, warum er sich entschlossen hat am Projekt „Humusaufbau“ im Rahmen der Ökore­ gion Kaindorf mitzumachen: 1. Humus ist unentbehrlich für den Boden und für den Ertrag 2. Wetterkapriolen werden mehr und die Abschwemmung von wertvoller Erde in Hanglagen ein Problem 3. Bodengesundheit und Krümelstruktur sind die Basis für eine hohe Nährstoffverfügbarkeit der Pflanzen Seit dem Jahr 2010 arbeitet er im Rahmen der „Ökoregion Kaindorf“ am Humusprojekt. Die Bodenmessungen damals ergaben einen Humusge­ halt von 1,7 % - 2,8 %. Heute liegen seine Humusge­ halte bei 2,8 % - 4,0 %! August setzt auf ganzjährige Begrünung, heute mit Raygräsern, weil diese eine optimale und vor allem sehr tiefe Durchwurzelung und Belüftung (bis 30 cm) bringen. Natürlich erfor­ dert diese Art der Bewirtschaftung ein Umdenken und ein spezielles Ackermanagement. Jene Flächen, wo Mais angebaut wird, werden im Frühjahr nach der Gülleausbringung gepflügt, was natürlich einen Mehraufwand mit sich bringt. Finanzielle Unterstüt­ zung erhalten die „Humuslandwirte“ von der Öko­ region Kaindorf (siehe Kasten). Für August Friedl überwiegen auf jeden Fall die Vorteile für den Boden und die Ackerfeldproduktion. Ein Magazin von BIOMIN

August Friedl ist von der Qualität der BIOMIN EuroFaser überzeugt.

Zukunftsaussichten Für August Friedl spielt die Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft bereits heute eine ganz wesentliche Rolle. Eine eigene Photovoltaik Anlage liefert Strom, zum Beispiel für die Fütterungstechnik, weshalb diese zeitlich adaptiert wurde um möglichst viel Strom selbst zu verbrauchen. Auf jeden Fall sieht August Friedl in der 100%igen Begrünung der Ackerflächen die Möglichkeit einen gesunden und widerstandsfä­ higen Boden mit hohem Humusgehalt zu bekommen. Dies ist die Basis für eine erfolgreiche Ackerfeldpro­ duktion. BIOMIN Erfolgsverkäufer Ing. Fritz Jeitler jun., die Firma Fritz Jeitler Futtermittel sowie die Firma BIOMIN bedanken sich für die Zusammenarbeit und das Vertrauen und wünschen weiterhin viel Erfolg!

Chance für Klima und Landwirte Ökoregion Kaindorf sucht verstärkt Humus-Landwirte Bereits mehr als 120 Landwirte bearbeiten in ganz Österreich deutlich mehr als 1.000 Hektar Ackerboden besonders nachhaltig und haben nachweislich über 5.000 Tonnen CO2 in Form von Humus gebunden und damit unser Klima entlastet. Ihre Böden werden fruchtbarer und sind gegenüber starken Niederschlägen und Trockenperioden widerstandsfähiger. Der Produktionsaufwand wird reduziert. Erträge werden auch bei ungünstigen Witterungsbedingungen stabiler. Landwirte bauen natürlich fruchtbare Böden auf und erhalten finanzielle Unterstützung. Zudem erschließt dieses Projekt den Landwirten eine neue Einnahmequelle. Finanziert wird ihr nachhaltiger Einsatz durch den Handel mit Humus-Zertifikaten. Firmen kompensieren ihren nicht vermeidbaren CO2-Überschuss durch den Kauf von Zertifikaten. Die Landwirte erhalten daraus 30 Euro pro nachweislich gebundener Tonne CO2. Durchschnittlich­­­werden auf diese Weise pro Hektar rund 1.000 Euro an Prämien erzielt. Nachdem nun auch die Handelskette HOFER als Zertifikate-Käufer eingestiegen ist, sucht die Ökoregion verstärkt Landwirte für dieses Programm. Anmeldung unter office@oekoregion-kaindorf.at

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DI Martin WIESER, Gebietsverkaufsleiter

Spezialisierung auf Ferkelproduktion Oftmals liegt der Unterschied für eine erfolgreiche Produktion im Detail. Das bestätigte zum ­ wiederholten Male der Betriebsbesuch bei Familie Huber. Der rund 30 ha große Veredelungs­ betrieb hat sich in den letzten Jahren durch zahlreiche Um- und Neubauten stark geändert.

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ohannes und Sabine Huber hatten im Jahr 2010 die Möglichkeit, den elterlichen Betrieb von Johannes auf die Ferkelproduktion zu spezia­ lisieren. Dieser Schritt wurde mithilfe der Unterstützung der Eltern geplant und durchgeführt - eine wichtige Basis um den Betrieb auch in Zukunft kontinuierlich wei­ terzuentwickeln. Gleichzeitig mit dem Neubau fand auch eine Neu­ ausrichtung statt, u.a.­­­­ welche Partner dem Landwirt in seiner Produktion weiter­ helfen können. Der persön­ BIOMIN Fachberater Johannes Dierneder und Betriebsleiter Johannes Huber beim gemeinsamen liche Kontakt und fachliche Erarbeiten des passenden Fütterungskonzeptes Austausch war und ist dem Warum Biomin® e-LINE? – Betriebsleiter Johannes nach wie vor wichtig, um „Weil‘s funktioniert!“ immer aktuelle Informationen zu haben und mög­ Ein besonderes Augenmerk setzt der Betriebsleiter lichst schnell reagieren zu können. Diesen Vorsprung fand er durch die Firma BIOMIN und seinen Fachbe­ auf die Rohstoffqualität und entsprechende Lagerung. Die Einlagerung der Gerste erfolgt in mehreren Schrit­ rater Johannes Dierneder. ten, wobei die Gerste zweimal gereinigt und anschlie­ ßend belüftet wird. Bei der nächsten Umlagerung Woran wurde gearbeitet? Johannes erweiterte den Betrieb auf 75 Zuchtsauen erfolgt zusätzlich die Konservierung mit Biomin® Cle­ mit Ferkelproduktion. Die Vermarktung erfolgt über anGrain liquid, um über das gesamte Jahr stabiles und der VLV. Gemeinsam wurde das passende Konzept gesundes Futter den Tieren anbieten zu können. In der Ferkelaufzucht sind Streptokokken ein für den Betrieb erarbeitet. Grundlage im Zuchtsauen­ konzept ist die BIOMIN Digestarom®-Linie mit den Thema. Auch Flankenbeißen und extreme Unruhe wurde beobachtet. Johannes Dierneder konnte hier Produkten Biomin® S 600 und Biomin® T 500. Im Ferkelbereich setzt Johannes auf die bewährte mit der Empfehlung von Biomin® SCC die negativen BIOMIN e-LINE mit Biomin® e-FIFTI und Biomin® Auswirkungen der Streptokokken sichtbar verbessern. Zusätzlich beschäftigte er sich mit dem Thema Roh­ e-QUATTRO Topmix.

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Betriebsreportage

„Um den Tieren das gesamte Jahr ein stabiles und gesundes Futter bieten zu können, wird das gesamte Getreide mit Biomin® Clean Grain liquid konserviert.”

Kontrolle des feucht angerührten Starterfutter Biomin® e-FIFTI

Futterqualität und Struktur nach dem Anmischen wird regelmässig kontrolliert

faser-Versorgung. In diesem Fall wurde mit Biomin® OmegaFaser multi eine Rohfaser-Mischung einge­ setzt, die nicht nur bei Zuchtsauen, sondern beson­ ders auch in der Ferkelaufzucht eine entsprechende Wirkung zeigt. Im Gegensatz zu einer einzigen Rohfaserquelle wie z.B. Weizenkleie, bringt eine solche Mischung neben dem Fasergehalt auch eine unterschiedlich wirksame Struktur und Quellvermögen. Ein weiterer Schritt war die Auswahl der entsprechenden BIOMIN Lösung Biomin® e-QUATTRO TopMix. Durch die enthaltenen ProAktiv Säuren in Kombination mit Biotronic® Top3 wird die Verdauung optimal unterstützt, die Darmflora erhalten und so die Abwehrkraft der Ferkel entspre­ chend verbessert. Eine Vielzahl von Maßnahmen, die in Summe dazu führten, dass die Ferkelaufzucht jetzt optimal verläuft. Ein weiterer Punkt ist der langsame Übergang vom Absetz- zum Aufzuchtfutter. Hier kann Johannes mithilfe seiner Spotmix-Fütterung über zehn Tage kontinuierlich Verschneiden.

Absetzen – Die wichtigste Phase für eine wirtschaftliche Mast! In der letzten Woche der Säugezeit wird bereits neben der Sau das Absetzfutter breiig vorgelegt. Hier kommen die zusätzlichen Vorteile der konservierten Gerste zu tragen, da Biomin® CleanGrain liquid in dieser Phase das gesamte Futter zusätzlich im Trog stabilisiert. Zusätzlich ist speziell hier die Hygiene der Ein Magazin von BIOMIN

Überprüfung der internen Aufzeich­­­­­nun­gen und spezifischen Rezepturen

Futtertröge extrem wichtig. Diese werden mindestens einmal, jedoch meistens zweimal täglich gereinigt und frisches Futter vorgelegt. Das Absetzen erfolgt in mehreren Schritten, sodass der Stress auf ein Minimum gesenkt wird. Da die Fut­ terumstellung bereits neben der Sau erfolgt, wird am Absetztag nur die Sau aus der Bucht entfernt und die Ferkel verbleiben in der gewohnten Umgebung. Anschließend werden die hinteren Wände entfernt um den Ferkel den ersten Kontakt mit den neuen Kollegen zu ermöglichen. Anschließend erfolgt das Umstallen in den Absetzstall.

Wasser – ein Rohstoff der schnell in Vergessenheit gerät Die Wasserversorgung und die Wasserqualität sind für Johannes Huber ein zentraler Punkt. Aus diesem Grund investierte die Familie in eine Anlage, die das Mangan aus dem Wasser entfernt, entsprechend entkalkt und desinfiziert. Ebenso setzt der Betriebsleiter bei den Sauen auf Aqualevel, wobei hier immer der Trog auf Restfutter kontrolliert wird. Durch die Zusammenarbeit mit Fachberater Johannes Dierneder und der BIOMIN Produktpalette können Johannes und Sabine Huber auf eine stabile und sichere Produktion zählen. Auch schätzen sie den regelmäßigen fachlichen Austausch mit ihrem Fachbe­ rater und die gebotenen Serviceleistungen der Firma BIOMIN.

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Priv.-Doz. Dr. Karl SCHEDLE, Universität für Bodenkultur, Wien

Phytogene Futterzusatzstoffe in der ein Turbo für die Nährstoffverdaulich Pflanzliche Futtermittelzusatzstoffe besitzen das Potential, durch eine Steigerung der Nähr­ stoff­verdaulichkeit die Leistung der Tiere zu verbessern, wodurch wiederum eine ressourcenschonende und nachhaltige Schweinefütterung gewährleistet werden kann. Im folgenden Beitrag soll kurz auf die Wirkungsweise solcher pflanzlicher Futterzusatzstoffe und den damit verbundenen positiven Effekten in der Schweinefütterung eingegangen werden.

I

m B e re i ch d e r Nutztierfütterung stellt die Futtermittel­ industrie eine breite Palette von verschie­ denen Futterzusätzen zur Verfügung. Diese Produkte werden unter anderem zur Ergän­ zung und Aufwertung der Futterrationen her­ angezogen. Mit Hilfe dieser Zusätze soll eine nach derzeitigem Wis­ sensstand bedarfsge­ rechte, effiziente und ressourcenschonende Ernährung von Nutztieren sowie die Produktion von hochwertigen tierischen Lebensmitteln gelingen. Vor allem die Gruppe der pflanzlichen (=phytoge­ nen) Futterzusatzstoffe könnte durch ihre Wirkungs­ weise einen Beitrag leisten, die Herausforderungen der modernen Tierernährung leichter zu meistern. Einflussfaktoren, wie klimatische Bedingungen, geografische Ursprungsregion, Erntezeitpunkt oder auch Pflanzenreife können bei der Konzentration der aktiven Substanzen in phytogenen Zusatzstoffen eine entscheidende Rolle spielen. Eine Standardisie­ rung der aktiven Substanzen in solchen Produkten ist somit Voraussetzung um eine hohe Produktqualität zu erreichen. Das Wirkungsspektrum von aktiven pflanzlichen Substanzen in der Tierernährung kann vielfältig sein.

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Aromatische Stoffe in den pflanzlichen Fut­ terzusätzen können den Geruch und den Geschmack des Futters verändern und zu einer Steigerung der Fut­ teraufnahme führen. Neben der Geruchsund Geschmacksbe­ einflussung sind die Wirkungen von pflanz­ lichen Substanzen auf den Magen-Darmtrakt von Bedeutung. Verän­ derungen der mikrobi­ ellen Darmflora sowie eine gesteigerte Sekretion von Verdauungssäften und –enzymen können eine Stabi­ lisierung der intestinalen Eubiose und Reduzierung der Bildung von toxischen Stoffwechselprodukten im Magen- Darmtrakt induzieren. Weiters besitzen phy­ tobiotische Futterzusätze das Potential, die Ausschüt­ tung/Aktivität von Verdauungsenzymen und somit die Verdaulichkeit der Nährstoffe positiv zu beeinflussen. In weiterer Folge kann somit über einen reduzier­ ten Futteraufwand die Leistung der Tiere verbessert werden. Solche Effekte konnten auch in einem Fütte­ rungsversuch, welcher vom Institut für Tierernährung, Tierische Lebensmittel und Ernährungsphysiologie der Universität für Bodenkultur an der österreichi­ schen Schweineprüfanstalt in Streitdorf durchgeführt wurde, bestätigt werden. In diesem Versuch wurde das phytogene Produkt Digestarom® in einer Konzentra­

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Fütterung

Schweinefütterung – keit Abbildung 1: Einfluss von Digestarom® auf die Tageszunahmen (TGZ) über die gesamte Mastdauer [ 32,2 ± (0,4) - 117,3 ± (0,2) ] 1,300g 1,100g

(b)

(a)

(ab)

900g 700g 500g

TGZ n Kontrolle n Digestarom® n Proteinred. + Digestarom®

Abbildung 2: Einfluss von Digestarom® auf die Futterverwertung (FVW) über die gesamte Mastdauer [ (32,2 ± (0,4) - 117,3 ± (0,2) ] 2,8kg/kg

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2,7kg/kg

b

2,6kg/kg

b

2,5kg/kg 2,4kg/kg 2,3kg/kg 2,2kg/kg 2,1kg/kg 2,0kg/kg

FVW

der proteinreduzierten Gruppe mit Digestarom® (-5,4 %) im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant reduziert sowie die Tageszunahmen in der Digesta­ romgruppe®(+5,2 %) tendenziell erhöht werden (Abbildung 1 und 2). Zudem zeigte die tägliche Fut­ teraufnahme keine statistischen Unterschiede zwischen den Ver­ suchsgruppen. Eine Verbesserung der Futter­ verwertung kann als klares Indiz für eine verbesserte Nährstoffver­ daulichkeit gesehen werden. Die positive Wirkung auf die verdau­ ungsphysiologischen Vorgänge und somit leistungsverbessernde Wirkung konnte jedoch in der wissenschaftlichen Fachliteratur nicht immer bestätigt werden. Eine gezielte Kombination von Kräutern bzw. deren Extrakten, sowie eine bestimmte Produkt­ qualität stellt somit das oberste Gebot für den erfolgreichen Einsatz von phytogenen Futter­ zusatzstoffen in der Schweinefüt­ terung dar.

„Digestarom® zeigte im Versuch eine positive Wirkung auf die Futterverwertung, welche als klares Indiz für eine verbesserte Nährstoffverdaulichkeit gesehen werden kann.”

Fazit Der Zusatz von pflanzlichen Futterzusatzstoffen zum Schweine­ futter kann sich positiv auf die Leistung der Tiere aus­ wirken. Grundvoraussetzung muss jedoch eine Stan­ dardisierung der physiologisch aktiven Substanzen im phytogenen Produkt sein. Durch eine Steigerung der Nährstoffverdaulichkeit, hervorgerufen durch den Zusatz von phytogenen Futterzusatzstoffen, kann neben der Leistungssteigerung eine ressourcenschonende und nachhaltige Schweinefütterung gewährleistet werden.

n Kontrolle n Digestarom® n Proteinred. + Digestarom®

tion von 150 ppm in eine Mais,- Gerste,- Sojaschrot­ ration eingemischt und mit derselben Mais,- Gerste,Sojaschrotration (Kontrollgruppe) ohne Diges­tarom® verglichen. Zusätzlich wurde eine Rohprotein redu­ zierte (-0,5 Prozentpunkte) mit Digestarom® versetzte Versuchsgruppe konzipiert. Über die gesamte Mastdauer konnte der Futter­ aufwand in der Gruppe Digestarom® (-5,0 %) und in Ein Magazin von BIOMIN

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Artur BZORSKI DVM PhD, Verkaufsdirektor Polen

Landwirtschaft im Osten Europas: Polen

Foto: KavalenkavaVolha

Mit ca. 15 Mio. ha entspricht die landwirtschaftlich genutzte Fläche Polens etwa der Deutschlands. Dies entspricht einem Anteil von knapp über 50 % an der Gesamtfläche Polens. Knapp 40 % der Polen leben auf dem Land und etwa 12 % der Beschäftigten arbeiten in der Landwirtschaft.

Warschau - die Hauptstadt Polens

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uch wenn sich der Anteil der Land- und Forst­ wirtschaft am Bruttoinlandsprodukt stetig verrin­ gert (2000 – 4,4 %, 2014 – 3 %), ist diese immer noch ein wichtiger Faktor für die Gesellschaft und vor allem den polnischen Arbeitsmarkt.

Anzahl der Betriebe und landwirtschaftlich genutzte Fläche Die polnische Landwirtschaft ist weiterhin geprägt von heterogenen Strukturen mit einem hohen Anteil kleiner Betriebe. Im Jahre 2014 gab es in Polen knapp 1,42 Millionen registrierte Landwirtschaftsbetriebe, von denen jedoch nur ca. 1,3 Mio. Direktzahlungen der EU erhalten. In Polen dominieren kleine land­ wirtschaftliche Betriebe mit bis zu 5 ha (ca. 50 % der Gesamtbetriebe). Nur leicht über 2 % der Betriebe bewirtschaften mehr als 50 ha. Ungefähr die Hälfte der landwirtschaftlichen Betriebe produziert ausschließ­ lich oder hauptsächlich für den Eigenbedarf. Die

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Qualität der Böden in Polen liegt deutlich unter der durchschnittlichen Qualität der Böden in der EU. Ein Teil der Höfe und weiterverarbeitenden Unternehmen produziert ungeachtet dessen – oft mit internationalen Partnern – so leistungsfähig, dass Polen seit 2003 Net­ toexporteur landwirtschaftlicher Produkte ist.

Landwirtschaftliche Produktion Polen liegt mit einem Produktionswert von ca. 26 Milliarden Euro (zum Vergleich in Deutschland ca. 56 Mrd. Euro) innerhalb der EU auf dem siebten Platz. Der höchste Produktionswert in der Landwirtschaft wird in den Bereichen Fleisch (33 %) und Milch (17 %) erzielt. Neben Getreide (insbesondere Weizen und Roggen) und Raps (16 %) sind auch Obst und Gemüse (13 %) von großer Bedeutung. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums ist Polen innerhalb der EU führend bei der Produktion von Äpfeln, Beeren und Champignons.

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Ein Blick über die Grenzen

„Neben acht staatlichen Großbetrieben ist die polnische Landwirtschaft durch eine kleinbäuerliche Struktur (bis 5ha) geprägt.”

Beschäftigung im Landwirtschaftssektor Im Jahre 2014 waren ca. 11,5 % der gesamten Arbeitskräfte in der Landwirtschaft beschäftigt. Ver­ bunden mit einer schwachen Infrastruktur im länd­ lichen Raum und dem weitgehenden Fehlen von Beschäftigungsalternativen erfüllt die landwirtschaft­ liche Tätigkeit in den Kleinbetrieben in vielen Teilen des Landes auch eine wichtige soziale Pufferfunktion.

Foto: Dariusz Paciorek

Beispiel für einen Schweinebetrieb im Süden Polens

Neben acht staatlichen Großbetrieben ist die polnische Landwirtschaft durch eine kleinbäuerliche Struktur (bis 5ha) geprägt

Agrar-Außenhandel Nicht zuletzt durch EU-Fördergelder hat sich eine sehr leistungsfähige landwirtschaftliche Produktion entwickelt, die im Export beachtliche Erfolge erzielt. So haben sich seit dem Beitritt Polens die Exporte ver­ vierfacht. Beinahe ein Drittel der produzierten Agrar­ güter werden inzwischen auf Märkten im Ausland abgesetzt. Polen exportierte im Jahre 2014 Agrargüter im Wert von 21,9 Mrd. Euro und verfügte in diesem Bereich über eine positive Außenhandelsbilanz mit einem Exportüberschuss von 6,7 Mrd. Euro. Der Anteil der Agrargüter am Gesamtexport lag bei ca. 13 %. Hauptabnehmer ist traditionell Deutschland. Etwa 23 % aller exportierten Agrargüter gehen in die Bundesrepublik Deutschland. Annähernd 22 % der Importe im Bereich Land- und Ernährungswirtschaft nach Polen stammen aus Deutschland. Die Handelsbeziehungen mit Gütern der Landund Ernährungswirtschaft gestaltete sich 2015 erneut Ein Magazin von BIOMIN

dynamisch. Die polnischen Ausfuhren nach Deutsch­ land legten nach drei Quartalen um 4,8 % auf 3,8 Mrd. Euro zu; die Einfuhren blieben mit 2,5 Mrd. Euro nahezu unverändert. Damit war Deutschland 2015 nach wie vor wichtigster Agrarhandelspartner Polens in Bezug auf Exporte und Importe. Der Betrieb „Gospodarstwo Rolne Wincenta Chachulski” (Bild oben) ist einer der größten privaten Schweinehalter in Polen. Hier wurde 2015 der Fut­ termittelzusatz Digestarom® an 700 Zuchtsauen mit Ferkelaufzucht und Mast erfolgreich getestet. Der Betrieb setzt seither erfolgreich auf die Kombination Mycofix® 5.E und Digestarom®!

Daten und Fakten vom größten landwirtschaftlichem Kombinat Landwir tschaftliches Kombinat „Kietrz” 1971 gegründet 9200 ha, durchschn. Schlaggröße: 102ha Pferdezucht, Saatgut Produktion, Tierzucht (4200 Milchkühe + Nachzucht), größter Rübenproduzent der EU. Wird das landwirtschaftliche Kombinat „Kietrz” in ihrer Flächen und Tieraus­ stattung auf eine Arbeitskraft reduziert, so besitzt jede Vollzeitarbeitskraft 30ha Land, 10 Kühe, 60 Zuchtsauen + Ferkel und Mast plus 1 Pferd. Im Vergleich zu öster­ reichischen Familienbetrieben können auch diese Großbetriebe keine höhere Effizienz aufweisen.

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Kurz berichtet

Wus

Daniel SCHEIBELBERGER Verkaufs- und Marketingassistent

n Sie, dass … e t s …die Futteraufnahme der

Sau stark von der Umgebungs­ temperatur abhängt?

Je höher die Temperatur im Abferkelstall ist, desto weniger Futter wird aufgenommen. Je 1 °C Temperaturerhöhung über der optimalen Temperatur für Zuchtsauen (18 °C) wird eine Reduktion der Futteraufnahme um 0,2 kg verursacht. Daraus resultiert eine bis zu 30%ige Nährstoffunterversorgung der Sau im Sommer. Die Folgen daraus sind eine schlechtere Fruchtbarkeit im Spätsommer und Frühherbst, kleinere Würfe in den Wintermonaten, geringere Milchleistung und geringere Absetzgewichte.

BIOMIN Profi-Tipp: Der Einsatz von Biomin® FertiLac Plus mit 2 % im Fertigfutter oder 100 – 200 g/Sau/Tag als Top Dressing sorgt durch die optimale Nährstoffversorgung im ge­ burtsnahen Zeitraum für eine Minimierung des MMA und Totgeburten-Risikos, vor allem auch in heißen Jahreszeiten!

Auf der Suche nach jungen Talenten Im April nahm BIOMIN am Firmentag der HBLFA Francisco Josephinum in Wieselburg teil, um so junge Talente auf die Firma aufmerksam zu machen. Ungefähr 300 SchülerInnen nahmen teil. Dieses Event war für den Veranstalter und für BIOMIN ein großer Erfolg, da die SchülerInnen großes Interesse an den Jobmöglichkeiten bei BIOMIN zeigten. Für die verschiedensten Bereiche, wie Forschung, Verkauf und Produkt­ entwicklung konnten Interessenten gefunden und ihnen ein kurzer Einblick in die Tätigkeiten der einzelnen Fachgebiete gegeben werden. BIOMIN bedankt sich nochmals beim Francisco Josephinum für die Einladung zu dieser gelungenen Veranstaltung.

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