BIORMA 74 – DEUTSCHLANDAUSGABE

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HEIZUNGSTAUSCH IM EIGENHEIM Von Ölkessel auf Luftwärmepumpe – Ulli Prieler hat die Heizung im Einfamilienhaus ausgetauscht und ihre durchwegs guten Erfahrungen dazu geteilt. BIORAMA: Was war schlecht an der alten

Heizung? ULLI PRIELER: Unsere Ölheizung war über ­30 Jahre alt und hat nach wie vor gut funktioniert. Nachdem wir vor zehn Jahren eine Photovoltaikanlage mit zehn Kilowatt Leistung auf dem Dach installiert haben, war es meine Traumvorstellung, selbst Strom herzustellen und ­damit auch zu heizen. Jetzt speisen wir alles, was wir produzieren, über einen geförderten Tarif ins Netz ein, ­bekommen eine Gutschrift und können damit fast alles, was wir das Jahr über aus dem Netz brauchen, »bezahlen«.

War die Entscheidung für die neue eine schwierige? Wir hatten ein bisschen Geld gespart und wollten es auch angesichts der Inflation investieren. Unser Plan ist entstanden, als wir in unserer Lkw-Werkstatt modernisiert haben und uns unser junger Installateur dazu damals eine Wärmepumpe empfohlen hat: Das hat dort so gut funktioniert, dass wir uns das seither auch für unser Wohnhaus gewünscht haben. Was hat’s gekostet und gab’s eine Förderung? Wir haben uns für die größere von zwei infrage kommenden Wärmepumpen entschieden, weil wir nicht wissen, wie sich die Gewohnheiten zur Nutzung des Hauses durch die jüngeren

Familienmitglieder künftig entwickeln ­werden. Vom Preis von 24.000 Euro für Gerät und Einbau wurden 4000 Euro gefördert, das war mitausschlaggebend für die Entscheidung, den Tausch durchzuführen. Wir verbrauchten zuvor 3500–4000 Liter Öl im Jahr. Die Investition in die Wärmepumpe rechnet sich schneller, als ich zuvor vermutet hätte. In unserem Fall sind die laufenden Kosten noch mal überschaubarer, weil wir den Strom ja auch selbst gewinnen. War der Umbau aufwendig und langwierig? Wir waren anfangs skeptisch, ob mit dem Heizungstausch größere Umbaumaßnahmen notwendig werden. Wir hatten schon Luftschächte zum Keller und haben dort ­ den Heizkessel gegen eine Luftwärmepumpe ­getauscht, doch wir konnten die vorhandenen Leitungen, Heizkörper und Fußbodenheizungsschlangen belassen und weiternutzen. Die Installation war nach zehn Tagen erledigt und unkompliziert. Wir haben durch die neue Heizung auch unsere Heizgewohnheiten verändert und dadurch eine gleichmäßigere Wärme im Haus: Einerseits sind wir vielleicht ein bisschen weniger sparsam geworden, andererseits werden die Heizkörper nicht mehr so heiß, auch nicht mehr zwischendurch stark abgesenkt, sondern laufen in allen Räumen auf konstanter Temperatur den Winter über durch. Es ist ein Traum.

INTERVIEW Irina Zelewitz BILD Nanna Prieler


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