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Arbeitswege verbessern
Es kann im Betrieb vereinbart werden, dass die Mitarbeitenden die Diensträder sowohl privat als auch beruflich nutzen können.
Die Website klimaaktiv.at sammelt Informationen über mögliche Förderungen und verlinkt auch zu Jobrad-Partnerbetrieben.
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2020 wurden in Österreich über 200.000 E-Bikes verkauft, das sind rund 41 Prozent aller Fahrradneukäufe. gehört, dass Elektromobilität im Falle eines E-Rades oder E-Leichtfahrzeugs nur dann gefördert wird, wenn der dafür benötigte Strom aus 100 Prozent erneuerbaren Energiequellen kommt – ebenso wie die Tatsache, dass um manche Förderungen vor der Anschaffung angesucht werden muss, um andere danach.
Eine Sonderstellung im Verkehr auf zwei Rädern nehmen Motorräder und Mopeds ein. Diese können gerade auf langen Strecken ohne attraktives öffentliches Verkehrsangebot, eine gute Möglichkeit bieten, auf das Auto zu verzichten. Also in erster Linie auch für das Pendeln aus dem Umland in die Ballungsräume. Berechnungen zufolge bringt der Umstieg von vier auf zwei Räder schon bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor eine Reduktion der CO2-Belastung um bis zu 75 Prozent – zumindest dann, wenn statt des Autos ein Leichtmotorrad genutzt wird. Wie beim Auto sorgen schwerere Maschinen und größere Motoren auch hier für mehr Belastung.
Die Entwicklung von E-Mopeds schreitet voran und so werden auch diese für immer mehr Einsatzzwecke attraktiv. Bisher liegt der Fokus hier aber auf kleinen Leichtmotorrädern und in erster Linie Rollern. Das liegt zum einen daran, dass der Umstieg hier einfach ist, weil kein eigener Führerschein nötig ist, sondern sie schon mit einer kleinen Zusatzausbildung mit dem Autoführerschein gefahren werden dürfen. Zum anderen liegt es aber auch daran, dass bisher zwar Geschwindigkeit und Reichweite stark beschränkt sind, dafür aber oft wie bei einem E-Bike der Akku herausgenommen und in Wohnung oder Büro getragen werden kann und nicht das Fahrzeug angesteckt werden muss. Dies hat dazu geführt, dass bei den jährlichen Neuanmeldungen in dieser Klasse schon heute rund drei Viertel E-Fahrzeuge sind. Die Tendenz ist weiter steigend.
Bei Motorrädern und größeren motorisierten Fahrzeugen bringt die technische Entwicklung das Thema voran: Nach Jahren der Ankündigungen werden die Reichweiten größer, die auch über Land mit größeren Geschwindigkeiten erreicht werden können, und es verbessern sich die Lademöglichkeiten. Immer mehr E-Zweiräder können nicht nur an einer üblichen Steckdose geladen werden, sondern auch an Ladestationen mit einem sogenannten und vom Auto bekannten Typ-2-Stecker, was eine deutliche Verkürzung der nötigen Ladezeit zur Folge hat. Einer der größten Händler in diesem Bereich ist Klimaaktiv-Kompetenzpartner Vertical, der auch Unternehmen mit entsprechenden Flotten ausstattet. Dazu gehören die Post mit ihren E-Mopeds, der ÖAMTC mit seinen Easy- Way-Leihmopeds und weitere Unternehmen, die die Fahrzeuge in erster Linie in Sharingmodellen anbieten. Know-how und Beratung gehören hier zum Geschäftsmodell.
E-BIKE-FÖRDERUNGEN
Die Nutzung von E-Bikes erfreut sich in Österreich einer immer größeren Beliebtheit: Im Jahr 2020 wurden in Österreich 203.515 E-Bikes verkauft – das sind bereits 41 Prozent aller Radkäufe. Das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) fördert die Elektromobilität im aktuellen Förderjahr über alle Bereiche hinweg mit 167,2 Millionen Euro – eine Summe, die die Förderungen aus den Vorjahren noch einmal deutlich übersteigt.
Auch Unternehmen können bei der Anschaffung von E-Bikes für ihre Mitarbeitenden davon profitieren. Die Förderprogramme inkludieren die Anschaffung von E-Bikes, E-Leichtfahrzeugen und Zweirädern mit reinem Elektroantrieb – also E-Mopeds und E-Motorrädern – und liegen zwischen 400 und 1300 Euro. Ein Leitfaden des Klima- und Energiefonds gibt einen Überblick und informiert über die nötigen Eignungen, Unterlagen und Abläufe. Dass in Österreich allein die Auflistung der verschiedenen Fahrzeugklassen im Bereich L – Krafträder/Kraftfahrzeuge, hier sind Autos nicht mitgemeint — über 30 Einträge hat, macht die Sache nicht unbedingt übersichtlicher. Ebenso wie die Tatsache, dass sich die Förderungen teilweise von Bundesland zu Bundesland unterscheiden. Es gibt mit dem Handel, Mobilitätsagenturen, dem Klima- und Energiefonds oder auch der Förderungen abwickelnden Kommunalkredit aber Ansprechpartner für die passende Beratung.
WERTVOLLE FRACHT
Lastenräder werden ob ihrer Belastbarkeit und ihres Stauraums immer beliebter. Wie gut eignen sie sich zum Kindertransport?
ISTOCK.COM/ALEKSANDAR NAKIC
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Zur Arbeit fahren und vorher noch das Kind in den Kindergarten bringen – ein Weg, den viele Eltern mit dem Auto zurücklegen. Doch es gibt auch Möglichkeiten, um Kinder sicher und komfortabel mit dem Rad zu transportieren. Während auf einem Kindersitz nur ein Kind transportiert werden darf und es in Anhängern mit zwei Kindern knapp wird, haben in einem Lastenrad bis zu vier Kinder Platz. Zudem hat man auf einigen Lastenradmodellen seine Kinder direkt im Blick und kann mit ihnen kommunizieren. Doch wie kindersicher sind Lastenräder und welches Modell eignet sich für wen?
Kinder unter acht Jahren brauchen auf einem Fahrrad einen Kindersitz, was wiederum bedeutet, dass man ein Kind pro Fahrrad mitführen darf. Will man zwei Kinder mitnehmen, kommen also nur noch Lastenräder und Fahrradanhänger infrage, die Mitnahme von mehr als zwei Kindern mit dem Fahrrad ist nur mit dem Lastenrad möglich.
ACHTUNG AUF AUSFLÜGEN
Im europäischen Ausland gibt es hinsichtlich des Kindertransports auf Fahrrädern Unterschiede zur Gesetzeslage in Österreich: Laut der deutschen Straßenverkehrsordnung etwa dürfen Kinder ab einem Alter von sieben Jahren nicht mehr in Fahrradanhängern und -sitzen transportiert werden. Ausgenommen davon sind Kinder mit Behinderung. Somit sind auf den Personentransport ausgelegte Lastenräder die einzige Option in Deutschland, um Kinder nach dem vollendeten siebten Lebensjahr mit dem Fahrrad zu transportieren. Da es in Deutschland keine Helmpflicht gibt, müssen Kinder auf Lastenrädern keinen Helm tragen. Die Auflagen zum Sitzplatz, den Gurtsystemen und dem Schutz vor den Fahrradspeichen und dem Boden gelten wie in Österreich.
ZWEIRÄDER
Lastenräder gibt es mittlerweile in vielen Formen und Ausführungen, dennoch lassen sie sich grundsätzlich in einspurige und mehrspurige Modelle einteilen. Für den Kindertransport eignen sich – unabhängig von der Antriebsart – beide Arten. Auf einspurigen Modellen wie dem »Long John« – Name aller Lastenräder mit tief liegender Ladefläche zwischen Lenker und Vorderrad – ist Platz für eine Transportkiste, die man je nach Modell mit bis zu 100 Kilo beladen kann und in der zwei Kinder auf einer Sitzbank Platz nehmen können, in manchen Modellen finden zwei solche Sitzbänke Platz. Fährt nur ein Kind mit, ist auf der Fläche noch genug Platz für Einkäufe. Ein weite-
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Florian Jauk
Lastenräder werden beliebter
Am beliebtesten sind Transporträder mit elektronischer Unterstützung. Knapp 120.000 Stück wurden laut dem deutschen Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) 2021 in Deutschland verkauft.
In Österreich wurden laut dem Verband der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster Österreichs (VSSÖ) im gleichen Zeitraum nur 2230 E-Lastenräder und 470 nicht elektrische Lastenräder verkauft– dennoch doppelt so viele wie im Vorjahr. In dreirädrigen Lastenrädern gibt es den meisten Platz. Modellabhängig können hier bis zu vier Kinder transportiert werden.
rer Vorteil: Bei Frontladern hat man seine Kinder stets im Blick. Andere einspurige Lastenräder, die sich für den Kindertransport eignen, sind sogenannte Backpacker: Fahrräder mit verlängertem Heck, auf dem sich Kindersitze installieren lassen. Mit ihnen können zwar zwei Kinder auf einmal transportiert werden, in Österreich ist aber im Gegensatz zu Deutschland nur der Transport eines Kindes auf diese Weise erlaubt. Anders als beim Long John kann beim Backpacker, wenn ein Kind mitfährt, aufgrund der fehlenden Transportbox der übrige Platz nicht so gut ausgenutzt werden, allerdings lassen sich bei vielen Modellen Satteltaschen installieren. Ein Vorteil des Backpackers: Das Fahrverhalten unterscheidet sich kaum von dem eines gewöhnlichen Fahrrads. DREIRÄDER Neben einspurigen gibt es auch mehrspurige Lastenräder, die aufgrund ihrer zwei Räder vorne zwar den Vorteil haben, kippsicher zu sein, allerdings meist breiter sind und damit einen größeren Radius in den Kurven haben. Durch ihren größeren Stauraum bieten dreirädrige Lastenräder – abhängig vom Modell – auf zwei Sitzbänken bis zu vier Kindern Platz, manche Modelle erlauben außerdem sogar ein Gesamtgewicht von bis zu 200 Kilogramm. DIE RICHTIGE AUSSTATTUNG Für alle Lastenräder – ob einspurig oder mehrspurig – gilt: Damit sie kindersicher sind, braucht es die richtige Ausstattung. Die Kinder sollten im Lastenrad auf jeden Fall schon aufrecht sitzen können. Erst wenn Lastenräder eine Sitzbank in der Transportbox haben, auf der Kinder sitzen und mit Gurten gesichert werden können, sind sie für den Personentransport erlaubt. Sind die Gurte beim Kauf nicht inkludiert, müssen sie nachgerüstet werden. Viele Hersteller von Transporträdern bieten außerdem Modelle mit Wetterschutz an. In Österreich gilt für Kinder unter zwölf Jahren – egal, wie sie auf dem Fahrrad mitgenommen werden – die Helmpflicht. Verantwortlich für deren Einhaltung ist die Aufsichtsperson, die das Fahrrad lenkt und mindestens 16 Jahre alt sein muss. Zudem muss in jedem Lastenrad, das für den Personentransport zugelassen ist, jedes der zu transportierenden Kinder einen eigenen Sitzplatz haben, mit einem eigenen Gurtsystem gesichert sein, das Kinder nicht leicht öffnen können, und durch die Konstruktion während der Fahrt vor gefährlichen Situationen geschützt sein. Die Transportbox muss also beispielsweise Kinder davon abhalten, den Boden oder die Speichen des Rades berühren zu können.
ADAC/UWE RATTAY Dekra Fahrräder auf ihre Bremsfähigkeit, darunter befand sich auch ein Lastenrad des Typs Long John. Das Bremsverhalten des untersuchten Lastenrads war sehr gut, so Luigi Ancona, Unfallforscher bei Dekra: »Das Bremssystem hat mich überzeugt. Es gab beim Lastenrad im Gegensatz zu vielen anderen Fahrrädern keinen Kippmoment, bei dem sich das hintere Rad aufstellte.« Dennoch lautet der Appell der Dekra: Kinder beim Transport unbedingt anschnallen und mit einem Helm ausstatten. Denn bei einer Vollbremsung »ist das Erste, was auf den Boden fliegt, der Kopf«, betont Ancona.
Und auch der ADAC führte im Jahr 2021 einen Test zur Sicherheit von Lastenrädern durch. Als ein Auto mit 30 km/h in einem Winkel von 45 Grad auf die Lastenräder, auf denen ein Dummy saß und zwei Dummys transportiert wurden, aufprallte, zeigten die Lastenräder ihre Schwächen. Sowohl ein Long-John-Modell als auch das Exemplar eines Backpackers und ein dreirädriges Lastenrad schnitten zwar bei den Werten des Erstaufpralls gut ab, danach boten die Seitenwände der Transportboxen allerdings keinen Schutz mehr, sondern schlitterten über den Boden. Dabei lösten sich sogar teilweise die Rückhaltevorrichtungen, womit die Kinder in der Transportbox in den Gegenverkehr rutschen könnten. Wichtig ist es laut Stefan Grabmaier, dem Projektleiter im Verbraucherschutz des ADAC, dass der Kopf der Kinder nicht über die Wände der Transportbox hinausragt. Am sichersten sind laut Grabmaier Modelle mit Fünfpunkt-Anschnallsystemen und mit einer Art Käfig, der die Kinder zusätzlich schützt. Vor dem Kauf empfiehlt er, sich jedenfalls ausführlich im Handel beraten zu lassen. »Eine gute Beratung beantwortet viele Fragen vorab, außerdem ergibt sich häufig die Möglichkeit, mit dem einen oder anderen Modell Probe zu fahren und die Unterschiede dabei kennenzulernen. Das bringt einen großen Sicherheitsvorteil.«
Auch die Infrastruktur beeinflusst die Sicherheit, denn die Lastenräder sind deutlich länger und teilweise auch breiter als Fahrräder, so sollte auch das Verkehrsnetz in die Beratung miteinbezogen werden. »Man sollte außerdem vor der ersten Fahrt ausprobieren, was es bedeutet, im fließenden Straßenverkehr mitschwimmen zu müssen, weil enge Fahrradwege es nicht anders erlauben«, sagt Grabmaier.
Vor der ersten Transportfahrt mit einem Lastenrad sollte es unbeladen ausgiebig getestet werden, da sich das Einlenkverhalten von dem eines klassischen Fahrrads deutlich unterscheidet. Im beladenen Zustand wird das Rad außerdem aufgrund der hohen Masse träger, was sich vor allem beim Bremsen bemerkbar macht. Hier ist vorausschauendes Fahren gefragt.
Die Reichweite des Akkus eines E-Lastenrads hängt stark von der Transportlast ab. Der Durchschnittswert eines beladenen E-Lastenrads liegt bei 40 bis 60 Kilometern.
Auf Backpackern darf in Österreich nur ein Kind transportiert werden.
WELCHES SYSTEM PASST FÜR WEN?
Lastenräder eignen sich vor allem für jene, die mehrere Kinder auf dem Rad mitnehmen wollen und dabei auch längere Wege zurücklegen oder schweres Gepäck transportieren. Wer sich für ein Lastenfahrrad entscheidet, braucht jedenfalls ausreichend Stellfläche. Welches Modell für welche Familie passt, hängt stark vom Nutzungszweck ab. Wer einen sportlichen Fahrstil pflegt und eine einfache Handhabung möchte, kann zum Backpacker greifen. Allerdings ist zu beachten, dass auf den Fahrradsitzen am Heck des Backpackers in Österreich (anders als in Deutschland) nur ein Kind mitgeführt werden darf. Wer seinen Klein-Pkw durch ein Lastenrad ersetzen möchte und längere Strecken ohne viele Zwischenstopps zurücklegt, für den empfiehlt sich ein einspuriges Lastenfahrrad wie der Long John. Wer allerdings noch mehr Platz – entweder für Kinder oder für Einkäufe oder für beides – möchte und während der Fahrten einige Zwischenstopps einlegt, dem empfiehlt sich ein kippsicheres dreirädriges Lastenrad.
Gesammelte Infos über Fördermöglichkeiten von E-Lastenrädern gibt es unter klimaaktiv.at
FLASHIGES GAGDET FÜR MEHR SICHERHEIT
Aus Graz kommt demnächst ein Wearable für mehr Sicherheit auf Fahrrad und E-Scooter.
TEXT Florian Jauk DDie höchste Zahl an Fahrradunfällen seit 30 Jahren vermeldete die Statistik Austria im vergangenen Jahr. Wie viele es genau waren, ist nicht bekannt, denn die Statistik Austria unterscheidet bei Mikromobilitätsunfällen nicht zwischen Fahrrädern, E-Bikes und den inzwischen trotz aller Kritik beliebten E-Scootern. Laut dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) gab es 2019 1200 verletzte E-ScooterFahrerInnen in Österreich, Beobachtungen des KFV zeigten, dass nur 0,5 Prozent der bei Abbiegemanövern beobachteten E-Scooter-FahrerInnen ein Handzeichen gaben. Dieses ist zwar gesetzlich vorgeschrieben, allerdings auch gefährlich, denn ein Scooter kann noch leichter als ein Fahrrad kippen, wenn eine Hand vom Lenker genommen wird und mit der anderen Hand gelenkt und gebremst werden muss. Der ÖAMTC forderte daher seit 2021 fest verbaute Blinksysteme in E-Scootern, ein Grazer Start-up entwickelte eine externe Lösung: einen gestengesteuerten Blinker, der nicht nur das Abbiegen erleichtern, sondern auch mit 360-Grad-Beleuchtung für bessere Sichtbarkeit von FahrradfahrerInnen und E-Scooter-FahrerInnen sorgen soll.
Das Team um Alexander Rech und Ines Wöckl arbeitet seit 2019 an Armreifen als Abbiegeassistenten – um anderen VerkehrsteilnehmerInnen gestengesteuerte Signale zu geben, ohne dabei die Hände vom Lenker nehmen zu müssen. Durch eine kleine Bewegung des Ellenbogens nach oben ausgelöst, blinkt das Wearable. Bremst man, erkennt das System die negative Beschleunigung, die Armreifen leuchten rot auf und fungieren als Bremslicht, das Auffahrunfälle verhindern soll. Zudem kann
9617 Unfälle, bei denen sich RadfahrerInnen verletzten, gab es 2021 auf Österreichs Straßen. 83.000 waren es im gleichen Zeitraum in Deutschland. 2020 nannte Destatis als einen der Hauptgründe von Fahrradunfällen Fehler der LenkerInnen beim Abbiegen.
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bei Unfällen ein Notlicht aktiviert werden, das rot blinkend eine Warnblinkanlage simuliert – und so andere VerkehrsteilnehmerInnen auf eine mögliche Gefahrensituation hinweist. Die Schnapparmbänder aus Kunststoff haben einen Durchmesser von 83 Millimetern, wiegen nur 140 Gramm und sind gerollt leicht verstaubar.
CROWDFUNDING ERFOLGREICH
Das Tech-Gadget reagiert aber nicht nur auf Gesten und Verkehrssituationen, sondern sorgt auch für bis zu neun Stunden konstante Beleuchtung mit einem weißen nach vorn strahlenden Lichtsignal und einem roten nach hinten. Der aufladbare Armreif ist zusätzlich zu Fahrradlichtern einzusetzen und verbessert die Sichtbarkeit im Straßenverkehr. Das gilt auch für JoggerInnen, FußgängerInnen und allenfalls auch für deren Hunde – in diesen Modi leuchten die Armreifen konstant gelb. Das Finanzierungsziel von 20.000 Euro wurde in der Crowdfunding-Kampagne im Mai binnen 24 Stunden erreicht. Die Kickstarter-UnterstützerInnen bekommen das Set, bestehend aus zwei Armreifen, das – laut Herstellerangaben erstmals – gestengesteuerte Signale, ein Brems- und Notlicht und permanente Beleuchtung vereint, im November ausgeliefert. Dann soll es regulär um 219 Euro erhältlich sein.
ABBIEGEASSISTENT AUF DEM KOPF ODER AM ÄRMEL
Die größte Konkurrenz für den Flasher sind smarte Helme, die ebenfalls für zusätzliche Beleuchtung sorgen, Fahrtrichtungswechsel anzeigen können und auch ein Bremslicht integriert haben. Die meisten smarten Helme liegen in einem ähnlichen Preissegment, haben allerdings einen kleineren Funktionsumfang, benötigen eine Fernsteuerung und sind zudem nicht so handlich wie das in Graz entwickelte Wearable. Gefördert wird Flasher unter anderem vom Science Park Graz, dem Austria Wirtschaftsservice und der Steirischen Wirtschaftsförderung.
Die beiden Armreifen eignen sich nicht nur fürs Fahrrad- und E-Scooter-Fahren, sondern auch zum Joggen. Wird der Ellbogen angehoben, beginnt das Wearable, gelb zu blinken.
MACHT DER FLASHER HANDZEICHEN OBSOLET?
Das Gadget darf im Straßenverkehr in Österreich und Deutschland am Körper getragen werden. Es werde am Oberarm befestigt und sei sowohl für Fahrräder als auch E-Scooter zulässig, erklärt Ines Wöckl, Mitgründerin und Finanzchefin. Ob das Wearable Handzeichen fürs Abbiegen mit Fahrrädern und E-Scootern ersetzen darf, ist Monate vor dem regulären Verkaufsstart noch nicht klar, denn die österreichische Straßenverkehrsordnung sieht ein Handzeichen vor, die deutsche spricht laut Wöckl nur von einem »rechtzeitigen und deutlichen Zeichen«, das, so ist Wöckl überzeugt, durch das Heben des Ellenbogens und das Lichtsignal des Flashers gegeben ist. Derzeit ist das Wearable in Österreich daher eher nur ein Zusatz, aber kein Ersatz für Handzeichen. »In Österreich ist dies gesetzlich allerdings eine Grauzone«, sagt Wöckl, die daran glaubt, dass sich diese Situation bald ändert, denn sowohl der ÖAMTC als auch das KFV hätten mittlerweile erkannt, dass Handzeichen auf E-Scootern nur schwer möglich sind und von E-Scooter-FahrerInnen auch nur selten praktiziert werden.
Mikromobilität bezeichnet den Individualverkehr mit kleinen, leichten Fahrzeugen wie etwa Fahrrädern, Scootern oder Segways, die mit oder ohne Elektroantrieb unterwegs sind.