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BLICKPUNKT

KW 02, Freitag/Samstag, 13./14. Januar 2012, Auflage 92.500

www.blickpunkt.in

Die Wochenzeitung für Ingolstadt und die Region

Mit dem Ristorante „Don Camillo e Peppone“ ist Ingolstadt kulinarisch in eine neue Liga aufgestiegen.

Ein neuer Mann für den FC Ingolstadt 04: Florian Heller kommt vom Erstligisten FSV Mainz 05.

Auf seine untrügliche Nase für den großen Erfolg konnte sich der Manager Horst Bork stets verlassen.

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Ärztestreik im Klinikum? (bp) Der erste Streik des Jahres wird in den Krankenhäusern stattfinden. Und der wird wohl auch das Klinikum Ingolstadt und andere Krankenhäuser der Regi­ on betreffen. Denn in den bun­ desweit etwa 600 kommunalen Kliniken wollen die Ärzte ihre Ar­ beit niederlegen. 92,7 Prozent der Mitglieder des Marburger Bundes votierten in einer Urabstimmung für einen Streik, der bundesweit rund 50 000 Mediziner betrifft und am 26. Januar beginnen soll. Hintergrund sind die geschei­ terten Tarifgespräche über höhere Gehälter und bessere Arbeitsbe­ dingungen. „Die Ärztinnen und Ärzte sind entschlossen, ihren Forderungen größtmöglichen Nachdruck zu verleihen“, sagte der Chef der Ärztegewerkschaft, Rudolf Henke, diese Woche. Die Forderungen der Ärztegewerk­ schaft: sechs Prozent mehr Ge­ halt, eine bessere Bezahlung der Bereitschaftsdienste und eine Re­ duzierung auf maximal vier pro Arzt und Monat. Die Vereinigung der kommu­ nalen Arbeitgeber hingegen hatte eine Erhöhung im Rahmen der Krankenhaus-Budgetsteigerung von 1,48 Prozent für 16 Monate sowie eine Einmalzahlung von 250 Euro angeboten. Obwohl der Marburger Bund die Liste der vom Streik betroffenen Krankenhäuser noch nicht vorgelegt hat, ist Joschi Haunsperger, Pressesprecher des Klinikums Ingolstadt, ist über­ zeugt davon, dass das Klinikum zu den ersten Häusern gehören wird, die bestreikt werden. Dafür dürfte schon die Tatsache sorgen, dass Geschäftsführer Heribert Fastenmeier im Verband kom­ munaler Arbeitgeber direkt in die Tarifverhandlungen involviert ist. Entscheidend könnte auch ein anderer Fakt werden: Im Gegen­ satz zu vielen anderen Kranken­ häusern arbeitet das Klinikum In­ golstadt profitabel; das garantiert im Falle eines Streiks, sozusagen größtmöglichen Schaden.

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Das vergessene Paradies Warum das Thema Innenstadt Bürger und Politiker nachhaltig erregt

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Lesen Sie unter www.stattzeitung.in: am Samstag: • Nacht der Garden • Typisierungsaktion für Luca am Sonntag: • Neujahrsempfang der Grünen

Schönheit ist nicht alles: Die wundervollen Fassaden der Häuser in der Theresienstraße können nicht hinwegtäuschen über die Probleme, mit denen die Innenstadt zu kämpfen hat. Foto: Schmatloch Richtig schön ist sie sicher nicht, die Ingolstädter Fußgängerzone. Und ein Einkaufsparadies, durch das man gerne bummelt, auch nicht. Die Umsätze der Einzel­ händler, das bestätigt IN-CityChef Thomas Deiser, sind seit Jahren im Sinkflug, die Zufrieden­ heit vieler Bürger mit ihrer guten Stube ebenso. Und in dieser Situ­ ation hadern Geschäftsleute und engagierte Bürger gleichermaßen mit den üblichen Verdächtigen, dem Westpark, Ingolstadt Village

und natürlich mit den politisch in die entscheidende Phase ge­ hen, aber auch darauf, dass viele Verantwortlichen. der angemahnten Missstände von Für Deiser genießt die Innenstadt Stadt und Politik nicht beeinfluss­ bei Politik und Stadtverwaltung bar seien. nicht die Priorität, die ihr zustün­ Und in einem weiteren Punkt lässt de, die „Aktion Innenstadt“ fühlt das Stadtoberhaupt auch keinen sich und ihre Verbesserungsvor­ Zweifel aufkommen: Oberste Pri­ schläge nicht genügend berück­ orität haben für ihn die gesamt­ sichtigt. Oberbürgermeister Al­ wirtschaftliche Entwicklung der fred Lehmann hingegen verweist Stadt und die Sicherung der Ar­ auf die gro-ßen innerstädtischen beitsplätze. „Das sind die Voraus­ Projekte wie Ingobräu- und Gie­ setzungen, damit wir uns vieles ßereigelände, die in diesem Jahr andere leisten können.“

Ideen, die der gebeutelten und gerne als „sterbend“ apostro­ phierten Innenstadt wieder auf die Beine helfen könnten, gibt es viele. Handlungsbedarf auch. In einer mehrteiligen Serie wer­ den wir uns mit dem komplexen Thema Innenstadt auseinander­ setzen und die Aspekte im Detail betrachten, angefangen bei der Parkplatzsituation bis zur maro­ den Ästhetik der Ludwigstraße. Seite 3

Hoffnung für Petroplus Neue Mittel für Rohölkauf, prominenter Sanierer Ent­schei­dung ist der baye­ri­sche Stand­ort bei In­gol­stadt aber nicht be­trof­fen. In­zwi­schen wer­den of­ fen­sicht­lich „Kre­di­te auf­ge­kauft“, die Pe­trop­lus von Ban­ken er­hal­ ten hat. So mel­det die Onlineaus­ gabe der Wirtschaftswoche. „In­ zwi­schen ge­rie­ten Pe­trop­lus-An­ lei­hen ver­stärkt ins Blick­feld von An­le­gern, die auf Ver­bind­lich­kei­ ten spe­zia­li­siert sind, deren Rück­ zah­lung in Zwei­fel steht.“

Die 330 Be­schäf­tig­ten bei Pe­trop­ lus wer­den auf­at­men. Es gibt gu­ te Nach­rich­ten: In der Nacht auf Don­ners­tag mel­de­ten meh­re­re Agen­tu­ren, dass es mit den Ban­ ken zu einer „vor­läu­fi­gen Ei­ni­ gung“ ge­kom­men sei und neue Geld­mit­tel für den Ein­kauf des zu ver­ar­bei­ten­den Roh­öls zur Ver­fü­ gung stün­den. Ge­ra­de für die Raf­fi­ne­rie bei In­ gol­stadt, die zu den mo­derns­ten und leis­tungs­fä­higs­ten des Kon­ zerns ge­hört, seien die Geld­mit­tel be­stimmt. Die hie­si­ge Raf­fi­ne­rie nutzt wegen des fi­nan­zi­el­len Eng­ pas­ses au­gen­blick­lich nur zirka 55 Prozent der vor­han­de­nen Ka­pa­zi­ tä­ten. Damit steht sie kon­zern­in­ tern aber gut da, da drei der fünf Raf­fi­ne­ri­en ganz her­un­ter­ge­fah­ ren wer­d en beziehungsweise wur­den.

Vorläufige Einigung mit den Banken: Es kann wieder Rohöl gekauft werden.

auch Ver­hand­lun­gen mit einer „Dritt­p ar­t ei“ ge­f ührt wür­d en, wel­che die dau­er­haf­te Ver­sor­ Wie der Bra­chen­dienst www.​ gung der Raf­fi­ne­ri­en in In­gol­stadt cash.​ch mel­det, stel­le das Über­ und Co­ry­ton (GB) mit Öl zum Ziel ein­kom­men die Grund­la­ge für haben. wei­te­re Ver­hand­lun­gen über Kre­ Ob die­ser ers­te Er­folg bei den dit­li­ni­en dar. Über­d ies rech­n e­t en Ex­p er­t en Ver­hand­lun­gen mit den Ban­ken in der zwei­ten Ja­nu­ar­hälf­te mit be­reits auf den neuen Sa­nie­rungs­ einer dau­er­haf­ten Lö­sung. Das spe­zia­lis­ten Roth­schild zu­rück­zu­ On­line-Por­tal www.​nachrichten.​ füh­ren ist, konn­te nicht er­mit­telt ch be­rich­tet dar­über hin­aus, dass wer­den. Das Roth­schild-Team

soll prü­fen, wie Pe­trop­lus re­struk­ tu­riert wer­den kann. Der Pe­trop­lus-Kon­zern, mit fünf Raf­fi­ne­ri­en in Eu­ro­pa der größ­ te un­ab­hän­gi­ge Ver­ar­bei­ter von Rohöl, war kurz vor Weih­nach­ten in Schwie­rig­kei­ten ge­ra­ten, als Ban­ken die zum Öl­ein­kauf nö­ti­ gen Kre­dit­li­ni­en über­ra­schend kün­dig­ten. Dar­auf­hin be­schloss der Kon­zern, drei der fünf Raf­fi­ ne­ri­en still zu legen. Von die­ser

Eine mit 6,75 Pro­zent ver­zins­te und 2014 fäl­li­ge Pe­trop­lus-An­ lei­he über 600 Mil­lio­nen Dol­lar werde zu 45 Pro­zent ihres No­ mi­nal­wer­tes an­ge­bo­ten, hieß es bei einer Bank. Dass In­ves­to­ren auf mehr als die Hälf­te ihrer ur­ sprüng­lich an­ge­leg­t en Gel­der zu ver­zich­ten be­reit seien, weise auf den Wert hin, den die Firma nach einer mög­li­chen Re­struk­tu­ rie­rung noch haben könn­te, hieß es wei­ter. Das vor­han­de­ne In­ter­es­se die­ser „Kre­dit­auf­käu­fer“ ist ein deut­li­ ches Indiz dafür, dass die An­le­ ger nicht von einer In­sol­venz des Kon­zerns aus­ge­hen. Damit dürf­te die Raf­fi­ne­rie bei In­gol­stadt, nicht ge­fähr­det sein. Seite 4

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3 x in der Region: Ingolstadt - Neuburg - Schrobenhausen

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