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BLICKPUNKT

www.blickpunkt.in

KW 05, Freitag/Samstag, 3./4. Februar 2012, Auflage 92.500

Die Wochenzeitung für Ingolstadt und die Region

Der ehemalige Augsburger Bischof Walter Mixa ist das prominenteste Opfer eines kuriosen Hochstaplers

Von der Copacabana in die Hölle eines brasilianischen Gefängnisses: Rodger Klingler erinnert sich

Trotz Absage aus Indien: Führung von Cassidian hofft doch noch auf milliardenschweren Flugzeug-Deal

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Es wird noch deutlich kälter (kr) Auch wenn viele bislang bereits geglaubt haben, sie befänden sich in Sibirien. Die Kältewelle, die die Region derzeit in eine Gefriertruhe verwandelt, erreicht erst an diesem Wochenende ihren wirklichen Höhepunkt mit Werten jenseits der 20 Grad unter Null. Das Hoch „Cooper“ sorgt dafür, dass weiter arktisch kalte Luft aus Sibirien nach Deutschland kommt. Derzeit liegt über Sibirien ein kräftiges Hochdruckgebiet, das die Temperaturen auf bis zu 60 Grad unter Null fallen lässt. „Cooper“ lässt uns also zumindest erahnen, was ein sibirischer Winter ist. Am Wochenende nämlich kommt es zum bisherigen Rekordtief des Jahres. In den Nächten von Freitag auf Samstag und von Sonntag auf Montag sinkt das Thermometer auf Minus 20 Grad. Das jedenfalls erwartet Jürgen Müller von der Wetterstation der Wehrtechnischen Dienststelle Manching. „Über einen so langen Zeitraum ist es die kälteste Phase seit 25 Jahren“, erklärt er zudem. „Wir hatten schon tiefere Werte in der Region. Aber so andauernd, das ist schon ungewöhnlich.“ Aber laut Wetterdienst ist ein Ende in Sicht. „Ab der nächsten Woche wird es nicht mehr ganz so kalt. Und bis Mitte des Monats nähern wir uns wieder dem Gefrierpunkt. Die extreme Kälte ist beendet, das nasskalte Wetter kehrt zurück.“

Alois gegen den Rest der Welt Warum Anwalt Finkenzeller vermutlich eine Kommunalwahlliste aufstellen wird

Alois und die Altstadt. Eine eigene Liste bei der nächsten Kommunalwahl wäre für Finkenzeller eine Art „Notwehrhandlung“. Von Michael Schmatloch Entweder, es tut sich in absehbarer Zeit gehörig etwas in der Innenstadt, oder es wird zur Kommunalwahl eine Liste mehr geben. Die der Aktion Innenstadt. Auch wenn deren Galionsfigur Alois Finkenzeller hofft, dieser Kelch möge an ihm vorübergehen, so lässt er doch keinen Zweifel daran, dass er selbst „in den Ring steigen“ würde, wenn seine Ideen und die der Aktion nicht auf

fruchtbaren Boden fallen. „Wenn sich gar nichts bewegt, dann wäre es für mich so eine Art Notwehrhandlung, mit einer eigenen Liste anzutreten“, meint der Anwalt und Wortführer der Aktion, die in Facebook eifrig diskutiert, inzwischen sogar eine eigene Homepage und ein eigenes Logo hat. Und er lacht laut auf, bevor er nachschiebt: „ Aber glauben Sie mir, ich wäre heilfroh, wenn mir das erspart bliebe.“ Er fühlt sich mit seinen Ideen

und denen der Gruppe nicht eben ernst genommen und glaubt auch zu wissen, dass die Verantwortlichen bei der Stadt denken: „Was wollen denn diese Spinner?“ Ist die ganze Aktion nicht mehr als ein Spiel namens „Alois gegen der Rest der Welt“? In der Bevölkerung, so sagt Finkenzeller, erfahre er sehr viel Zustimmung. „Viele Leute rufen mir über die Straße zu, wir sollen ja weitermachen“, so Finkenzeller, „wir sind also keine Einzeltäter, die im stil-

len Kämmerlein vor sich hinjammern.“ Auch wenn die Liebe, auf die er bei Stadtverwaltung und CSU stößt, eher überschaubar ist, so fände er sich bei den Freien Wählern mit vielen seiner Ideen im Kreise Gleichgesinnter. Doch auch wenn sein Anwaltskollege und Stadtrat Peter Gietl es „prinzipiell positiv“ findet, wenn sich Leute über ihre Stadt Gedanken machen, so weiß er aus leidvoller Erfahrung: „Politik ist ein mühsames Geschäft.“ Seite 4

Eisenguss und Kunst

Lange Genehmigungsphase als Brückenbau-Bremse

Die Entwicklung der Gießereihalle des und vermitteln ein Gefühl für die Architektur der Gießereihalle, deren Umbau zum Museum jetzt ansteht und kontroverse Diskussionen hervorrufen dürfte. Welcher Entwurf sich bei der Neugestaltung des historischen Bauwerks durchsetzen wird, das ist noch nicht absehbar. Tauglichkeit für Ausstellungszwecke, Denkmalschutz und Kosten sind entscheidende Kriterien. Dass es keine einfache Entscheidung sein wird, beweist schon folgender Umstand: Das Preisgericht hat sich nicht eindeutig festgelegt, sondern zwei Erste Preise an das Londoner Büro Stanton Williams und an DFZ-Architekten Hamburg (Dinse, Feest und Zurl) vergeben. Letztlich entscheidet der Ingolstädter Stadtrat und kann dabei auf die Pläne der fünf ersten Preisträger zurückgreifen. Auch ein Geheimfavorit macht von sich reden. Seite 4

Mission Klassenerhalt: 15 Endspiele und zahlreiche Neue für den FC 04 (ca) 15 Endspiele warten in der Rückrunde auf den FC Ingolstadt 04. Im ersten Spiel der Rückrunde der zweiten Bundesliga treffen die Schanzer am 20. Spieltag (Samstag, 13 Uhr) im Audi Sportpark auf Fortuna Düsseldorf. Gegen den Spitzenreiter hoffen die Schanzer auf den Be-

ginn einer Serie wie vor einem Jahr. In der Vorsaison hatte die Mannschaft nur einen Punkt weniger (13 Punkte) auf dem Konto und startete dann eine Serie von zehn Spielen ohne Niederlage. Am Ende stand Platz 14 zu Buche. Nun sieht die Ausgangslage vor dem Rückrundenstart etwas besser aus: Zwar steht

nur ein Zähler mehr auf dem Konto, doch steht der FC dieses Mal auf Platz 15 und somit nicht auf einem Abstiegsplatz. In der Winterpause wurden für die neuerliche Aufholjagd mit Adam Nemec, Marc Hornschuh, Manuel Schäffler, Florian Heller und Ralph Gunesch gleich fünf Neue verpflichtet. Die zweit-

schwächste Defensive der Liga (39 Gegentore in 19 Spielen) soll durch Gunesch, Hornschuh und Heller stabiler werden. Von dieser neuen Kompaktheit soll auch die Offensive profitieren. Adam Nemec und Manuel Schäffler sollen mit ihren Toren das Abstiegsgespenst vertreiben. Edson Buddle wird dagegen keine Tore mehr

am Samstag: • Turmschreiberlesung am Sonntag: • Jubiläumsball der Tanzschule Backhausen • Faschingsauftakt in Gerolfing

Foto: Schmatloch

Hängepartie am Westpark

Welcher preisgekrönte Entwurf der Architekten wird wohl beim Umbau der Gießereihalle ins neue Museum für Konkrete Kunst tatsächlich realisiert werden? Diese Frage stellen sich derzeit die Freunde der Konkreten Kunst in Ingolstadt. Wer sich selbst einen Überblick über die besten 15 Entwürfe namhafter Architekten aus ganz Europa verschaffen möchte, kann dies bis zum 26. Februar 2012 tun. Im bisherigen Museum für Konkrete Kunst sind nicht nur die Pläne zu besichtigen; es finden auch öffentliche Führungen und parallel dazu eine Ausstellung mit Fotos des bekannten Industriefotografen Albert Renger-Patzsch statt. Dieser hat vornehmlich Produkte der Die neue Westparkbrücke: Baubeginn soll im März sein. Foto: Westpark Schubert & Salzer AG, aber auch „Wir haben uns vertraglich zum gebaut sei, liege an der zehnmona- ne neue Planung nötig gemacht. die früheren Produktionsanlagen Brückenbau verpflichtet“, betonte tigen Genehmigungsphase („die „Dieser Umstand wurde der Stadt fotografiert. So bieten die Bilder Bauherr Hans Georg Maier beim Erweiterung dauerte drei Monate“). im vergangenen Jahr mitgeteilt“, so des Großmeisters der deutschen Pressegespräch zur Westparker- Falsch verzeichnete Leitungen Maier. Auf der Westparkbaustelle Industriefotografie einen Einblick weiterung. Dass sie noch nicht im Untergrund hätten zudem ei- läuft es unterdessen rund. Seite 5 in die Vergangenheit des Gelän-

Lesen Sie unter www.stattzeitung.in:

gegen den Abstieg schießen. Der Vertrag des US-Stürmers wurde aufgelöst. Wer am Wochenende auf dem Platz steht, warum der Spitzenreiter schon im Hinspiel ein absoluter Angstgegner war und welche Lehren man aus der Vorbereitung ziehen kann, lesen Sie auf Seite 15

www.ford-bacher.com

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