2012-kw09-blickpunkt

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BLICKPUNKT

KW 09, Freitag/Samstag, 02./03. März 2012, Auflage 92.500

www.blickpunkt.in

Die Wochenzeitung für Ingolstadt und die Region

Nimmt den Hut: Ignaz Brunner, Chef der Polizeiinspektion, geht nach 42 bewegten Dienstjahren in Pension.

Das ebenso urige wie bayerische Gasthaus Bonschab ist bei Jung und Alt gleichermaßen beliebt.

Check im Abstiegskampf: Hält der FC Ingolstadt die Liga? Wir sagen, was dafür und was dagegen spricht.

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CSU/FW weisen Vorwürfe zurück

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Die italienische Straf-Bar

(bp) In einer gemeinsamen Presseerklärung bekennen sich CSU und Freie Wähler zum Hotel- und Kongresszentrum auf dem Gießereigelände. „Die Vorwürfe, hier sei getrickst oder nicht ausreichend informiert worden, weisen wir ebenso entschieden zurück wie die abwegige Behauptung, hier sei im stillen Kämmerlein etwas ausgemacht worden“, stellen die beiden Fraktionsvorsitzenden Joachim Genosko und Peter Gietl fest. Alle Planungsschritte seien stets in den Gremien des Stadtrats gründlich diskutiert, die Denkmalschutzbehörden beteiligt und der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Die Medien hätten ausführlich darüber berichtet, und das schon seit 1996, als der erste Wettbewerb für die Neugestaltung des Gießereigeländes entschieden worden sei. Alle Stadträte und Bürger, die sich für Kommunalpolitik und Stadtplanung interessieren, hätten alle Planungsschritte verfolgen können. Allen hätte klar sein müssen, dass ein solches Hotel auch eine bestimmte Baumasse Nicht gerade amüsiert: Alessandro Montuori muss tausende Euro wegen Sperrzeitverstößen abdrücken. benötige. Die vollständige Erklärung finden Sie unter stattzeitung.in. den, einer gegen 23.10 Uhr, die Schreiben wörtlich heißt, setzt es Von Michael Schmatloch Seite 5 zweite kurz vor Mitternacht. Und dann eine saftige Strafe. „Ich verkaufe keine Getränke Die Bar von Alessandro Montu- die Strafen sind drakonisch. Mittori ist beliebt, sehr beliebt sogar. lerweile steht der Barbetreiber mit nach draußen“, sagt Alessandro, Zum Leidwesen von „Sandro“, über 3000 Euro beim Ordnungs- „aber was soll ich machen, wenn wie ihn die meisten nennen, inte- amt in der Kreide, die er immer- ein Gast sein Glas zum Rauchen mit nach draußen nimmt?“ Man ressieren sich allerdings nicht nur hin in Raten abstottern darf. Der Vorwurf ist in allen Fäl- habe ihm sogar schon vorgeschladie Gäste für sein Lokal, denen der Sinn nach Pasta oder Espres- len identisch: Verstoß gegen das gen, einen Türsteher zu engagieso steht, sondern auch die Ord- Gaststättengesetz, Paragraf 28, ren, der die rauchenden Gäste nungshüter. Die haben scheinbar Absatz 1, Nummer 6. In diesem daran hindern soll, das Lokal mit (msc) Die Zahl der betuchten ein besonderes Interesse an sei- Paragrafen ist geregelt, dass der- einem Glas in der Hand zu verlasSpekulanten aus Ingolstadt, die nem Lokal in der Theresienstraße jenige ordnungswidrig handelt, sen. Alessandro Montuori musste sich bei der Hypovereinsbank entwickelt. Deswegen wird er mit der „als Inhaber einer Schank- sogar schon einmal für sich selbst auf hochriskante Währungsge- Anzeigen geradezu überschüttet. wirtschaft, Speisewirtschaft oder Strafe zahlen, als er – wohlgeSieben Mal wurde der Gastro- öffentlichen Vergnügungsstätte merkt bei bereits verschlossenem schäfte eingelassen haben, ist nom seit Juni 2011 wegen Sperr- vorsätzlich duldet, dass ein Gast Lokal – mit einer Cola draußen größer, als bislang vermutet. Nachdem wir vor ein paar Wo- zeitverstößen zur Kasse gebeten. nach Beginn der Sperrzeit in den stand, um nach Feierabend eine Zigarette zu rauchen. chen über sieben Ingolstädter Das ist wirklich auffällig häufig, Betriebsräumen verweilt“. „Du findest immer ein Glas“, Und diese Sperrzeit beginnt im berichtet hatten, die in der Hoff- wie der städtische Pressesprecher nung auf einen stabilen Kurs des Gerd Treffer bestätigt. Selbst die Außenbereich um 23 Uhr. Verlässt sagt er genervt, „und im Sommer Schweizer Franken jetzt mit bis Stadt habe ihm nahegelegt, Wi- nun auch nur ein Gast nach 23 ist Zirkus.“ Tatsächlich dürfte zu zehn Millionen Euro in der derspruch einzulegen. Das indes Uhr das Lokal mit einem Glas in sich Alessandros Problem in der Kreide stehen, hat sich die Zahl hat er bislang nicht getan. Noch der Hand, um vor dem Lokal eine warmen Jahreszeit eher noch Zigarette zu rauchen, ist Sandro verschärfen, wenn es auch den der Betroffenen noch mal erhöht. nicht. Am vergangenen Samstag be- fällig. Und dafür, dass „nach Be- letzten Raucher noch nach drauNicht nur der Münchner Fachanwalt Michael A. Leipold hat nach kam Montuori innerhalb einer ginn der Sperrzeit um 23.00 Uhr ßen zieht. Das bestätigen auch unserer Veröffentlichung An- Stunde gleich zwei Anzeigen, weil noch sechs Gäste im Wirtschafts- andere Barbesitzer in der Innenrufe von weiteren klagewilligen rauchende Gäste nach 23 Uhr vor garten vor dem Lokal verweilten“, stadt, denen deshalb vor den Millionären bekommen. Auch seinem Lokal angetroffen wur- wie es in einem der städtischen lauen Sommerabenden schon ein Stephan Greger aus Regensburg, Fachanwalt für Kapitalmarktrecht, vertritt inzwischen ähnliche viele Ingolstädter Fälle. Auch bei ihm liegen die Summen, die dabei im Feuer stehen, im „hohen zweistelligen Millionenbereich“. Seite 8 Rekorde über Rekorde, auch relle Gegenwind im laufenden Von Michael Schmatloch für die Mitarbeiter. Sie dürfen in Jahre etwas rauer werden dürfte, Nicht nur für Audi selbst, auch diesem Jahr eine Erfolgsbeteili- rechnet Stadler auch für 2012 mit für die Mitarbeiter war das Jahr gung erwarten, die in etwa zwei einem Wachstum, das für Audi 2011 das beste in der Unterneh- Monatsgehältern entspricht. über dem Gesamtmarkt liegen mensgeschichte. Für den Kon- 8251 Euro gibt es im Schnitt pro dürfte. Im Mittel rechnet man bei zern, weil mit über 1,3 Millionen Mitarbeiter oben drauf. Und wei- dem Autobauer für die kommenausgelieferten Fahrzeugen alle tere 1000 Euro für die betriebliche den Jahre mit einem Wachstum zwischen acht und zehn Prozent. Erwartungen übertroffen wur- Altersversorgung. Im Ergebis erhofft sich Audi „Noch nie haben wir in einem den, was sich natürlich in allen Finanzdaten positiv niederschlägt. einzigen Jahr bei den Ausliefe- auch für heuer ein Ergebnis, das 44,1 Milliarden Euro Umsatzerlöse rungen so stark zugelegt“, be- sich am Rekordjahr 2011 orien– ein Plus von 24,1 Prozent – mar- tonte Stadler. 210 000 Fahrzeuge tiert. Vorausgesetzt, die wirtkieren ebenso ein neuen Bestwert mehr als 2010 brachte Audi im schaftlichen Rahmenbedingen wie 12,1 Prozent Umsatzrendite. vergangenen Jahr zusätzlich an verändern sich nicht wesentlich. Entsprechend stolz präsentierte den Mann. Ob diesem rasanten Grund für diese optimistische Vorstandschef Rupert Stadler bei Wachstum ist sich der Audi-Vor- Einschätzung sind auch die insder Jahrespressekonferenz am standschef auch sicher, die für gesamt 18 Modelle, die Audi in Donnerstag vor über 300 Journa- 2015 angepeilten 1,5 Millionen diesem Jahr auf den Markt bringen will, angefangen beim A1 listen aus aller Welt im Audi Fo- schon früher zu erreichen. Auch wenn der konjunktu- Sportback bis hin zur neuen Gerum in Ingolstadt die Ergebnisse.

Warum sich der Gastronom Alessandro Montuori vor Anzeigen kaum retten kann

Mehr nervöse Millionäre

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Lesen Sie unter www.stattzeitung.in: am Samstag: • MVA: Geldverdienen mit Müll am Sonntag: • Premiere im Altstadt- theater

Foto: Schmatloch

wenig graust. Rechtsanwalt Wolfgang Weiss hält Anzeigen, wie sie Alessandro Montuori laufend bekommt, für rechtlich nicht haltbar. Seiner Einschätzung nach kommt es darauf an, wo der „Vertrag“ für das Getränk zustande gekommen ist, mit dem die Gäste im Freien nach 23 Uhr erwischt werden. Wolfgang Weiss verweist dabei auf Paragraf sieben des Gaststättengesetztes, in dem geregelt ist, dass ein Wirt Speisen und Getränke von sechs Uhr morgens bis fünf Uhr früh auch „über die Straße“ abgeben darf. Wenn ein Gast diese dann auf der Straße verzehre, sei das Sache des Gastes und nicht die des Gastronomen. Und im Falle von Alessandro Montuori seien diese „Verträge“ ja im Lokal zustande gekommen. Alessandro Montuori will jetzt erst mal den diplomatischen Weg beschreiten und das Gespräch mit den Ordnungshütern suchen. Sollte das nichts helfen, wird ihn der nächste Weg wohl wirklich zum Rechtsanwalt führen.

Eine Erfolgsstory mit vier Ringen

2011 bescherte nicht nur Audi volle Taschen, sondern auch den Mitarbeitern neration des A3, der in besonderem Maß für steigenden Absatz sorgen soll. In China, dem größten Einzelmarkt für Audi, und in den USA erhofft sich Rupert Stadler wiederum zweistellige Zuwachsraten. Deswegen entsteht im südchinesischen Foshan derzeit auch eine zweite Produktionsstätte, für ein eigenes Werk in Nordamerika fällt die Entscheidung bis zum Sommer. Im Gespräch sind sowohl ein Standort innerhalb der USA als auch einer in Mexiko. Aber auch in Europa will Audi kräftig Gas geben. Bis 2016 will das Unternehmen rund 13 Milliarden investieren, acht davon alleine in die Standorte Ingolstadt und Neckarsulm. Seite 3

www.ford-bacher.com

3 x in der Region: Ingolstadt - Neuburg - Schrobenhausen


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