2012-KW17-Blickpunkt

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BLICKPUNKT

KW 17, Freitag/Samstag, 27./28. April 2012, Auflage 92.500

www.blickpunkt.in

Die Wochenzeitung für Ingolstadt und die Region

Mit einem Plug-In-Hybrid auf der Basis des A6 L präsentiert Audi sich auf der Peking Motor Show.

Wie Katja Statkevich noch immer um die Freilassung ihres Vaters aus der KGB-Gefangenschaft kämpft.

Wie geht‘s weiter beim FC? Nicht nur der Vertrag von Caiuby läuft zum Ende der Saison aus.

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Fantasy Leserekord (kg) Punkt 19 Uhr ist am Donnerstag der Startschuss für den 1. Ingolstädter Leserekordversuch gefallen. Kein geringeres Werk als die Tolkien Trilogie „Der Herr der Ringe“ steht auf dem Programm. „Ein Stück Welt Literatur“ nannte es Knut Weber, der Intendant des Stadttheaters, der auch ein paar Seiten zum Besten geben wird. Den Auftakt des Rekordversuchs machte der Schauspieler Werner Schnitzer. Mehr als 100 Vorleser haben sich gemeldet - darüber freute sich der Organisator Johannes Langer ganz besonders. Die Harderbastei wurde für dieses Experiment in eine mystische Fantasywelt verwandelt. Erschaffen von Beate Diao und einer jungen Projektgruppe. Wohl bis Samstagnacht wird es dauern, bis der Herr der Ringe - ohne Pause zu Ende gelesen ist.

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Alle wollen Widuckel Der ehemalige Audi-Personalvorstand ist Landtagskandidat der Eichstätter SPD

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Am Wochenende in www.stattzeitung.in: • Georgifest • Bonk-Modenschau

Von Hermann Käbisch Der Unterbezirksvorstand der Eichstätter SPD hat den früheren Audi-Personalvorstand Werner Widuckel zum Kandidaten für die Landtagswahl 2013 nominiert. Widuckel setzte sich gegen den Ingolstädter Stadt- und Bezirksrat Thomas Thöne durch. In Ingolstadt reiben sich einige in der SPD jetzt verwundert die Augen. Widuckel sollte nämlich nach den Vorstellungen führender Sozialdemokraten als Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters in Ingolstadt gewonnen werden. Der Ingolstädter Landtagsabgeordnete und Fraktionsvorsitzende der SPD im Stadtrat, Achim Werner, erhielt im Mai letzten Jahres von seiner Partei den Auftrag, Widuckel dafür zu „akquirieren“. Nun stellt sich die Frage, ob Achim Werner hier in einem Wettstreit mit dem SPD-Unterbezirk Eichstätt den Kürzeren gezogen hat oder ob er den Verhandlungsauftrag nicht ausgeführt hat, was illoyal gegenüber seiner Partei gewesen wäre. Manche „Parteifreunde“ unterstellen Werner, dass er selbst OBKandidat der Ingolstädter SPD werden wolle, um dadurch, was er bestreitet, seine Chancen bei der nächsten Landtagswahl zu verbessern. Diese Gruppierung wird ihm jetzt möglicherweise vorhalten, er habe sich nicht ernsthaft um Widuckels Kandidatur in Ingolstadt gekümmert. Sieger im „Wettstreit“ um den begehrten Kandidaten Widuckel ist jedenfalls der Unterbezirksvorsitzende der Eichstätter SPD, Sven John. Er hat nach eigenem Bekunden Widuckel beim traditionellen Neujahrsempfang der Eichstätter SPD im Januar angesprochen; sein Unterbezirksvorstand hatte ihn vorher um eine Kontaktaufnahme gebeten. John kennt Widuckel, der früher in Kösching dem Ortsverein der SPD angehörte und prominente Redner wie Sigmar Gabriel dorthin vermittelte, schon seit Jahren. So kam ein Gespräch schnell in

Kandidiert in Eichstätt und nicht in Ingolstadt: Werner Widuckel (mit Ehefrau Anke Manthey) sollte OB-Kandidat der SPD in Ingolstadt werden. Foto: Archiv Gang. Als nach der Zusage Widuckels auch Thomas Thöne seinen Hut in den Ring warf, hatte der Unterbezirk zwei Kandidaten zur Auswahl, die beide Chancen haben, in den Landtag gewählt zu werden. Sven John gelang es, die Kandidatur des früheren Audi-Personalvorstands bis zur Entscheidung des Unterbezirksvorstandes am Mittwochabend geheim zu halten. Werner Widuckel wurde am 23.

März 1958 in Salzgitter geboren. Er war als Mitglied des Vorstands der Audi AG in den Jahren 2005 bis 2010 verantwortlich für Personal- und Sozialwesen. Nach Differenzen mit dem VW-Personalvorstand Horst Neumann verließ er ziemlich abrupt das Ingolstädter Unternehmen. Gegenwärtig hat er eine Professur an der Universität Erlangen-Nürnberg inne. Politisch ist Werner Widuckel in der Region noch nicht beson-

ders in Erscheinung getreten. Er gehört aber schon seit 35 Jahren der SPD an, zur Zeit dem Ortsverein Karlskron. In Wolfsburg machte er bereits in der Partei Karriere und war Vorsitzender des großen Unterbezirks der Partei. Während seiner Tätigkeit im Audi-Vorstand hielt er sich parteipolitisch zurück. Im März wurde Widuckel zum stellvertretenden Kreisvorsitzenden der Neuburger SPD gewählt. Die Nominierung in Eichstätt kommt daher für viele überraschend. Da über den Einzug in den Landtag die Erststimmen des Wahlkreises und die Zweitstimmen aus ganz Oberbayern entscheiden, werden Widuckel wegen seines Bekanntheitsgrades gute Chancen eingeräumt. Er kann mit vielen Stimmen der Audi-Mitarbeiter und insgesamt in der Region rechnen, zumal er einer der Gründungsväter von IRMA (Initiative Regionalmanagment Region Ingolstadt) ist und in dieser Funktion viel unterwegs war. Widuckel gilt aufgrund seiner beruflichen Qualifikation als „ministrabel“. Er könnte in ein von Christian Ude gebildetes Schattenkabinett berufen werden, wie dies im Jahre 1994 mit Andreas Schleef geschah, als Renate Schmidt gegen Edmund Stoiber (erfolglos) antrat. Eine derartige Berufung würde nochmals Stimmen bringen. Thematisch wird sich Widuckel mit der Energiewende, der Wohnungspolitik, dem (Nah-)Verkehr und der Bildungspolitik befassen. Thomas Thöne gratulierte Widuckel als fairer Verlierer und verfolgt seine Ambitionen in Eichstätt nicht weiter. Er wird auch in Ingolstadt nicht gegen Achim Werner bei der Landtagskandidatur antreten, sondern sich voll auf die Ingolstädter Kommunalpolitik konzentrieren. Die Ingolstädter SPD muss weiter nach einem OB-Kandidaten und bald wohl auch nach einem Parteivorsitzenden suchen.

Eiskeller gewinnt gegen die Stadt Von Hermann Käbisch Die Stadt Ingolstadt hat vor dem Bayerischen Verwaltungsgericht München eine Schlappe erlitten. Sie hatte gegenüber dem Betreiber des Eiskellers, Claus Bechmann, eine Nutzungsuntersagung und eine Anordnung auf „Wiederherstellung des genehmigten Zustandes“ ausgesprochen. Der Wirt klagte gegen beide Bescheide und obsiegte. Während die Stadt ihre Nutzungs-

untersagung auf Anraten des Gerichts selbst zurückgenommen hat, hob das Verwaltungsgericht den zweiten Bescheid durch Urteil auf. Die Urteilsgründe liegen noch nicht vor. Aus mündlichen Äußerungen der Richter ist aber zu entnehmen, dass eine im Jahre 1997 erteilte Genehmigung, auf deren Grundlage das Lokal jahrelang betrieben wurde, zu unbestimmt ist. Was genau die Richter hier bemängeln, wird sich aus den Urteilsgründen ergeben. Erst

dann wird erkennbar sein, was im Eiskeller eigentlich genehmigt ist und wie er betrieben werden darf. Derzeit hat Claus Bechmann jedenfalls gute Karten. Ob die Stadt Antrag auf Zulassung der Berufung stellt, wird erst geprüft, wenn die Entscheidung in schriftlicher Form vorliegt. Unabhängig vom weiteren Vorgehen der Stadt könnten allerdings auch Miteigentümer der Anlage zivilrechtliche Schritte gegen den Betreiber des Eiskellers unternehmen.

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MEINUNG

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Blickpunkt KW 17/12

Nicht immer nur nörgeln

EDITORIAL

Auf den Hund gekommen

FW-Fraktionschef Peter Gietl freut sich über das Gießereigelände

Von Hermann Käbisch „Mein Hund beißt nicht!“ Das sei die Meinung aller Hundebesitzer, meinte ein Mitglied des Bezirksausschusses Mitte, der sich mit dem Antrag von Hundebesitzern befassen musste, im Haslangpark eine hundert mal hundert Meter große Fläche als Hundewiese auszuweisen. Dort sollen alle Hunde dann ohne Leine herumtollen dürfen. Eingezäunt soll die Fläche aber nicht werden. Das ist der Beschluss des Bezirksausschusses, der jetzt von der Verwaltung geprüft werden muss. Nach einer einjährigen Probezeit soll dann die Sache nochmals überprüft werden. Die Diskussion des Problems zeigte, dass auch widerstreitende Interessen ohne Bissigkeit abgehandelt werden können. Zwar waren die Hundebesitzer in erstaunlicher Zahl aufmarschiert, je nach Rasse des Hundes mit oder ohne Kaugummi im Mund. Aber man bellte sich nicht an, sondern warb um Verständnis. Und das war durchaus erforderlich, denn

im Haslangpark sind auch kleinere Kinder auf dem Weg in den Kindergarten unterwegs. „Wer garantiert mir denn, dass so ein frei laufender Hund mein Kind oder mich nicht beißt?“, lautete die Frage eines besorgten Vaters. Natürlich niemand. Allenfalls zahlt die Hundehaftpflichtversicherung oder der Besitzer selbst ein Schmerzensgeld oder Schadenersatz. Es sei doch unlogisch, dass kleine Hunde ohne Leine frei herum laufen könnten und größere nicht mal auf einem abgegrenzten Areal sich „leinenlos“ austoben dürften. Auch kleinere Hund könnten ja beißen. Richtig, kann ich da nur sagen: Ein kleiner, frei herum laufender Straßenköter hat mir in der Innenstadt in diesem Jahr eine Hose zerrissen und mich ins Wadl gebissen. In wessen Auftrag weiß ich bis heute nicht. Es war keiner da, der sagte: „Mein Hund beißt nicht.“ Danach hätte ich es auch nicht geglaubt. Trotzdem bin ich für die Hundewiese.

KOlumne

Notizen aus der Provinz Von Michael Schmatloch Wer bei uns im Stadtrat die Wahrheit sagt, der fällt ebenso auf wie jemand, der im Himmel lügt. Das klingt schon ein wenig hart. Dabei ist das nicht mehr als pure Statistik. Nach einer Langzeitstudie lügt jeder Mensch 200 Mal pro Tag. Geht man von rund 16 Stunden Wachphase aus, dann würde das bei einer Sitzungsdauer von zwei Stunden 25 Lügen pro Nase bedeuten. Nimmt man nur die 50 gewählten Stadtväter, wären das sage und schreibe 1250 Lügen pro Stadtratssitzung. Vorausgesetzt, jeder macht auch mal den Mund auf. Die Statistik sagt weiter, dass die Menschen umso mehr lügen, je intelligenter sie sind. Akademiker wie Joachim Genosko lägen deswegen vermutlich eher bei einer Lügenquote von 70. Nur statistisch wohlgemerkt. Wenn andererseits Sepp Mißlbeck beispielsweise behaupten würde, er lüge nie, hieße das im Umkehrschluss, dass er zwar eine ehrliche Haut ist, aber dafür, na ja, Sie ahnen es schon. Und das ist ja auch nicht gerade erstrebenswert. Die Statistik indes lässt nur diese beiden Möglichkeiten: Entweder ehrlich oder doof. Beides, so glauben die Forscher herausgefunden zu haben, tritt niemals gemeinsam auf. Deswegen sagen wohl viele Stadträte lieber mal gar nichts. Auf diese Weise können keine Unwahrheiten aus der Kauleiste fallen und man geht unter günstigsten Voraussetzungen sogar noch als intelligent durch. Oft ist man in Sachen Aufrichtigkeit schlichtweg gezwungen, etwas diplomatischer zu Werke zu gehen. Vor allem im privaten Bereich. Stellen Sie sich vor, Sie liegen friedlich im Bett, Ihre Frau kuschelt sich ohne jede Vorwarnung in eindeutiger Weise rücksichtslos an ihren müden Leib und fordert Ihre ganze Leidenschaft, obwohl Sie den Blick längst auf unendlich gestellt haben. „Schatz, an was denkst Du gerade?“ Der Diplomat in Ihnen antwortet selbstredend:

„Ach, ich denke gerade daran, wie schön es war, als wir uns kennengelernt haben.“ Hundert Punkte, dafür aber drei Jahre zusätzlich im Fegefeuer bei verschärfter Einzelhaft. Dem doofen, dafür aber ehrlichen Ehegatten entfährt hingegen schon mal ein Satz wie „Ach, die kennst Du sowieso nicht.“ Das ist zwar reichlich unklug, aber aufrichtig und bringt den wackeren Christen unter Umgehung der Vorhölle direkt in den Himmel. Das ist so. Oder was dachten Sie, warum der Satz „Selig die armen im Geiste, denn ihrer ist das Himmelreich“ in der Bibel steht? IQ von 23? Ab in den Himmel. So läuft das. Da ist bei „Wer wird Millionär?“ bei der 50-Euro-Frage Schluss. Aber wir waren eigentlich bei der Ehrlichkeit, von der es heißt, sie sei der Tod jeder Partnerschaft. Ich kenne da jemanden, der diesbezüglich mächtig in der Zwickmühle steckt, unseren Ingolstädter Chef-Dialektiker Harry Deiner. Eigentlich gehört dessen ganze Leidenschaft ja der bayerischen Sprache. Sollte man meinen. Aber tief in ihm brennt eine unerfüllte Liebe, eine aussichtslose, wie er natürlich weiß. Denn der kleine Oskar Lafontaine war schneller und hat ihm die Sahra Wagenknecht weggeschnappt. Und ausgerechnet für die ebenso flotte wie linke Sahra schlägt sein großes Bajuwarenherz. In dem Sportstudio, in dem er mit überschaubarem Erfolg versucht, seinen Körper zu stählen, hat er sich bereits höchst emotional geoutet: „Für die tat i sogar Kommunist wern.“ Und jetzt kommt sie auch noch zu einer Lesung nach Ingolstadt. Im Wonnemonat Mai. Spätenstens da wir sich dann herausstellen, ob Harry Deiner auf die Frage „Schatz, an was denkst Du gerade?“ eine ehrliche Antwort gibt oder aber lieber vom Aussageverweigerungsrecht nach Paragraf 136 StPO Gebrauch macht.

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Freut sich über die Entwicklung des Gießereigeländes: Peter Gietl versteht es nicht, warum an der Bebauung herumgenörgelt wird. Das wird der Innenstadt gut tun. Davon ist Peter Gietl überzeugt, wenn er vom neuen Stadtquartier östlich der Roßmühlstraße spricht. Dort sollen auf dem Gelände der ehemaligen Gießerei das neue Museum für Konkrete Kunst und Design, ein Hotelund Kongresszentrum, die Audi Akademie, das Donau-Museum und ein Erweiterungsbau für die Hochschule für Angewandte Wissenschaften errichtet werden. „Hier verschwindet ein ehemaliges Industriegelände, das zuletzt als Industrie-Brache die Landschaft verunstaltete. Durch die Neugestaltung kehrt dort wieder Leben ein. Das Ingolstädter Stadtzentrum wird nach Osten hin verlängert. Der Paradeplatz wird keine öde Randlage mehr sein und an Attraktivität gewinnen.“ Die neuen Entwürfe für das Hotel- und Kongresszentrum gefallen dem Fraktionsvorsitzenden der Freien Wähler. Durch die jetzige Gestaltung der Fassade und die Gliederung des Gebäudes werde der Eindruck eines „festen

Blockes“ vermieden. Durch die vorgesehene Glas-Fassade entstünden auch Spiegeleffekte, die immer wechselnde Situationen wiedergeben, was dem Gebäudekomplex gut tun würde. Mit dem Hotel werde in Ingolstadt auch erstmals ein Qualitätsstandard erreicht, der bisher nicht gegeben sei. Er gehe von einem Fünf-Sterne-Hotel aus. Damit komme der Betreiber, die Steigenberger-Gruppe, auch den Wünschen der Firma Audi entgegen, die sich im Gegenzug verpflichten werde, eine bestimmte Anzahl von Zimmern ständig zu buchen. Durch die von Audi garantierte Grundauslastung sei es möglich gewesen, die Anzahl der Zimmer zu reduzieren. Damit konnte auch die Baumasse verringert werden. Auch der Umbau der alten Gießereihalle zum Museum für Konkrete Kunst und Design füllt laut Gietl eine Lücke. In der umzubauenden Halle sollte ein flexibler Raum entstehen, der für verschiedene Veranstaltungen geeignet sein müsse. „Wir haben

auch schon über die Exerzierhalle im Klenzepark nachgedacht. Die ist aber für verschiedene Veranstaltungen nicht geeignet, weil sie über eine sehr schlechte Akustik verfügt und keine Heizung vorhanden ist.“ Deshalb gäbe es einen dringenden Bedarf für einen flexibel nutzbaren Raum, der deutlich kleiner als der Festsaal des Stadttheaters ist. Bei der Frage, welcher der Architektenentwürfe denn nun umgesetzt werden solle, hält sich Gietl bedeckt. Eine Realisierung des Entwurfs des Wiener Büros „Querkraft“ hält er für denkbar. Die Wiener Architekten wollen die gesamten Ausstellungsflächen unterirdisch anordnen, was laut Gietl den Vorteil hat, dass die Ausstellungsräume unabhängig von der bisherigen Halle frei gestaltet werden könnten und keine Probleme mit dem bei Ausstellungsflächen unerwünschten Lichteinfall aufträten. Während die Exponate in den Untergeschossen untergebracht würden, könnten bei Umsetzung des Wiener Entwurfs im Erdgeschoss

Foto: Käbisch

eben jener Veranstaltungsraum und natürlich ein Café entstehen. So wäre gewährleistet, dass auch Menschen, die sich nicht unmittelbar für Konkrete Kunst interessieren, ins Gebäude – und damit vielleicht doch der Kunst näher - kommen. Von der Museumsleitung erwartet Gietl konkrete Konzepte, wie das neue Museum „bespielt“ werden soll. Damit spricht der FW-Fraktionsvorsitzende einen entscheidenden Punkt an. Der schönste Museumsbau ist wertlos, wenn er nicht mit Leben gefüllt wird. Und gerade bei der „Bespielungsplanung“ wird erste Kritik an der Museumsleitung laut. So soll der Rückzug von Janice Gondor, die Vorsitzende des Freundeskreises Konkrete Kunst war, damit zusammenhängen. Zwar kann man noch kein vollständiges Konzept erwarten, solange nicht feststeht, welcher Entwurf realisiert werden wird. Doch kann das Konzept der Nutzung umgekehrt auch die Auswahl des Entwurfs beeinflussen. Eile ist daher geboten, die Museumsleitung gefordert.

FORUM DER PARTEIEN

Eine Bereicherung für die Altstadt

Samstag freies Parken

Eva Bulling-Schröter ist Landeschefin

Jugend auf dem Abstellgleis

Der Gestaltungsbeirat ist ein unabhängiges Gremium, das mit renommierten Architekten besetzt ist. Die Experten haben nun die Entwürfe für das geplante Hotel- und Kongresszentrum auf dem ehemaligen Gießereigelände unter die Lupe genommen. Ihr Ergebnis ist eindeutig: Sowohl Höhe als auch Baumasse der geplanten Gebäude stehen mit Schloss und Kavalier Dallwigk in Einklang. Damit schließt sich der Gestaltungsbeirat der Position der CSU an, die sich für eine großstädtische, markante Bebauung auf dem Gießereigelände einsetzt. Denn: Die Projekte sind eine immense Bereicherung für die Innenstadt. In der bisherigen Debatte über das Hotelund Kongresszentrum wurde auf vermeintliche Probleme mit der Realteilung der Eigentumsverhältnisse hingewiesen. Tatsache ist jedoch: Die Aufteilung der Eigentumsverhältnisse von Hotel einerseits und Kongresszentrum andererseits ist zwingend notwendig, damit beispielsweise der private Investor bei den Banken belastbare Sicherheiten vorweisen kann. Mit der geplanten Gestaltung des Ensembles, wie immer wieder unterstellt, hat die Realteilung jedoch nichts zu tun. Joachim Genosko

Die Altstadt hat mit starker Konkurrenz um Kunden mit den Einkaufszentren am Rand der Stadt zu kämpfen, insbesondere seit der Westpark-Erweiterung. Der Werbeeffekt der kostenlosen Parkplätze ist nicht zu unterschätzen. Die Stadt sollte für mehr Chancengleichheit sorgen. Die Grünen beantragen daher, die Parkplätze am Hallenbad, am Volksfestplatz und in der Tiefgarage am Reduit Tilly samstags kostenlos zur Verfügung zu stellen. Von diesen Parkplätzen aus ist die Fußgängerzone sternförmig in 3-6 Minuten zu Fuß erreichbar. Das Parkplatzangebot in und am unmittelbaren Rand der Altstadt ist mit 4981 Stellplätzen (ohne Straßenparkplätze) sehr gut; rund 2800 Stellplätze wären kostenfrei. Die Innenstadtstraßen sollen weiterhin nur für Kurzparker und Anwohner zur Verfügung stehen. Das Flair der Altstadt ist das Kapital der City für den Stadtbummel und darf nicht durch unnötigen Parksuchverkehr beeinträchtigt werden. Als weitere Maßnahme zur Förderung der Attraktivität der Innenstadt werden sich die Grünen Stadträtinnen für die Einführung eines günstigen Bus-ShoppingTickets für den Samstagseinkauf in der City einsetzen.

Auf dem Landesparteitag der Linken in Weilheim wählten die Delegierten die Ingolstädter Bundestagsabgeordnete Eva BullingSchröter zur neuen bayrischen Landesvorsitzenden. Nach dem Motto „Ein Bayern für alle“ will die Ingolstädterin, zusammen mit dem Gewerkschafter Xaver Merk, die Linken in den bayrischen Landtag führen. Neben der Rekommunalisierung von städtischen Energieversorgern, der Förderung regenerativer Energien, der Wohnungsnot in bayerischen Städten sowie der Abschaffung von Studiengebühren sind Maßnahmen zur Eingrenzung von Leiharbeit zentrale Themen für den Linken-Wahlkampf 2013. Für Eva Bulling-Schröter, die im Deutschen Bundestag den Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit als Vorsitzende leitet, sind der sozialökologische Umbau sowie die Chancengleichheit bei Bildung und Arbeit persönliche Schwerpunkte. Die Menschen brauchen die Linke als Korrektiv im Landtag. Gemeinsam mit allen will die Linkspartei daran arbeiten, die ökologischen und sozialen Verhältnisse im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger zu verändern. Jürgen Siebicke

Mit sehr großer Verwunderung wurde die Piratenpartei darauf aufmerksam gemacht, dass keine politische Jugendorganisation der etablierten Parteien mehr aktiv in Ingolstadt arbeitet. Die Junge Union führt ihren Namen ad absurdum – Mitglieder jenseits der Dreißig, die sich zum geschlossenen Stammtisch treffen, haben mit junger Politik nicht viel zu tun. Sollen wir uns nun darüber freuen, dass uns das jungpolitische Feld quasi kampflos überlassen wird? Demokratische Willensbildung kann in einer Gesellschaft nicht geschehen, wenn ein Feld wie die Jugendpolitik nur von einer Partei bedient wird. Hier bedarf es alternativer Möglichkeiten, um möglichst viele Meinungen und Vorstellungen in politische Prozesse einzubringen. Wir hoffen, dass die stillgelegten Ingolstädter Jugendorganisationen endlich aus ihrem Dornröschenschlaf erwachen, um Ingolstadt mitzugestalten.

Christian Doppler


THEMA DER WOCHE

Blickpunkt KW 17/12

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Echtstadt – Altstadt – Ingolstadt? Wie die neue Imagekampagne von IN-City bei den Ingolstädtern ankommt (kg/lb) Der Stadtmarketingverein IN-City hat seine Drohung wahr gemacht und inzwischen das gesamte Stadtgebiet mit der neuen Imagekampagne „Echtstadt – Altstadt – Ingolstadt“ regelrecht zugepflastert. Ob an Bushaltestellen, Straßenrändern oder Unterführungen: überall ist die „Echtstadt“ zu finden. Außerdem scheint es so, als habe man das Plakat in jeder nur erdenklichen Formatgröße drucken lassen. Die Aufmerksamkeit ist IN-City gewiss. Doch ist bei den Ingolstädtern inzwischen eine rege Diskussion über die Aussagekraft des Plakats entstanden. Was hat es zu bedeuten? Worauf wollen die Macher hinaus? In der Schule würde man in so einem Fall vermutlich von einer Themaverfehlung sprechen, denn der Bezug zur Innenstadt ist fraglich. „Wieso ist eine Dame beim „Indoor-Shopping“ zu sehen

und nicht vor den Kulissen der Altstadt?“, fragen sich viele. „Im Herz“ – „Im Puls“? Hat das etwas mit dem Klinikum oder gar mit einer Gesundheitsmesse zu tun? Auf den ersten Blick lesen viele auf dem Plakat auch „Eichstätt“, obwohl da eigentlich „Echtstadt“ steht. Der Begriff Echtstadt indes kommt bei den Ingolstädtern zwar gar nicht so schlecht an, doch bedarf es in den meisten Fällen vorerst einer ausführlichen Erklärung. Auch optisch macht das Plakat an und für sich einen akzeptablen Eindruck – ein richtiger Hingucker sieht jedoch etwas anders aus. Auf Facebook ist die Diskussion im vollen Gange. Deswegen haben wir uns in der Ingolstädter Fußgängerzone umgehört, um die Besucher der „Echtstadt“ nach ihrer Meinung zu fragen zu dem Plakat und der Kampagne insgesamt.

Manuel Kölbl (29): „Ich finde das Plakat sehr unübersichtlich. Man weiß nicht genau, worauf es hinaus will, und das Weinglas ist nicht erkennbar. Gestalterisch hätte man das Glas mehr in den Vordergrund stellen sollen als die Lichter. Die weiße Stelle zwischen den zwei Bildern wirkt sehr störend. Die Frau sollte eher vor einem Altstadt-Geschäft oder einem Pflanzenbeet stehen. Der Hintergrund erinnert schon sehr an ein Shopping-Center.“

Stephan Kurzeder (44): „Ich bin ein IN-CITY-Mitglied und mir ist durchaus bewusst, dass das Plakat für geteilte Meinungen gesorgt hat. Einerseits finde ich die gestalterische Lösung in Ordnung, doch auf der anderen Seite halte ich dieses Plakat für ein unpassendes Werbemittel für unsere Innenstadt. Das Plakat könnte genauso gut für den Westpark stehen, da kein Symbol oder Foto auf die Altstadt hinweist.“

Anja Neugebauer (20): „Das Plakat ist sehr schön gestaltet. Gerade jetzt sollte man für die Altstadt werben, da alle Ingolstädter im erweiterten Westpark einkaufen. Die Altstadt wirkt nun attraktiver. IN-CITY ist groß hervorgehoben und die Farbgestaltung ist passend.“

Aliya Schiffer (30): „Das untere Bild sieht nicht nach einem Weinglas aus. Es erinnert mich viel mehr an ein beleuchtetes Nachtleben. Die Farbe finde ich sehr schön. Auch die Bilder lassen Ingolstadt positiv wirken. Insgesamt finde ich das Plakat gut.“

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Sonja Hermann (25): „Ich finde, das ist ein wirklich tolles Plakat. Jedoch habe ich zuerst Eichstätt statt Echtstadt gelesen. Leute von außerhalb werden bestimmt durch dieses Plakat angesprochen. Jemand, der Ingolstadt kennt, ist sich jedoch bewusst, dass man nicht mehr von einer belebten Innenstadt reden kann. Das obere Bild mit der blonden Frau macht eher den Eindruck eines ShoppingCenters.“

Samuel Hellinger (20): „Das Plakat bezieht sich mehr auf den Westpark als auf die Innenstadt. Ansonsten ist jedoch alles gut vertreten. Ein Foto von der Stadt oder dem Schloss wäre passender gewesen. Ansonsten ist das Plakat sehr gut strukturiert und spricht viele junge Menschen an.“

Klaus Tutsch (68): „Die Darstellung ist sehr unklar. Was soll mich in die Innenstadt locken? Die Parkpreise sind in der Stadt sehr hoch. Gestalterisch ist das Plakat jedoch gut umgesetzt. Das untere Bild erinnert an eine Wursttheke, aber ein Weinglas kann man nicht erkennen!“

Anton Brandl (49): „Die eigentliche Aussage des Plakats kommt meines Erachtens nicht rüber. Alle Schlagwörter sind okay. Anstatt dieser zwei Bilder hätte man ein Bild von einem Biergarten, einer Ladentüre oder eines Ingolstädter Museums verwenden sollen.“

Anette Dettmer (61): „Meiner Meinung nach ist das IN-City-Plakat verwirrend und auch nicht sehr aussagekräftig. Das Bild mit der blonden Frau wirkt sehr blass. Inhaltlich ist es aber in Ordnung. Zudem hätte man andere Bilder auswählen sollen.“

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STADT & REGION

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Blickpunkt KW 17/12

Was passiert mit dem Armeemuseum? Energiekosten belasten das Budget. Ohne Gebäudesanierung droht der Werkstatt der Einsturz.

Foto: Schmatloch

Konzentration statt Expansion Das Bayerische Armeemuseum braucht Räume und vor allem Geld und nicht nur jede Menge Ideen (hk) Ansgar Reiß, Direktor des Bayerischen Armeemuseums, müsste sich eigentlich freuen. Viele Menschen sind an seinem Museum interessiert und wollen es unterstützen. Doch die sind sich nicht alle „grün“. Da gibt es seit Jahrzehnten den „Freundeskreis Bayerisches Armeemuseum“, ein eingetragener gemeinnütziger Verein, bei dem Mit-

gliedsbeiträge und Spenden von der Steuer abgesetzt werden können. Und seit einigen Monaten den „Initiativkreis Bayerisches Armeemuseum“, kein Verein, sondern im Augenblick eine lose Gruppierung ohne große Spendenkraft. Letzterer hatte Interessenten zu einem Referat des Museumsdirektors samt anschließender

Diskussion eingeladen. Über „Ideen – Konzepte – Perspektiven“ seines Hauses sprach Ansgar Reiß und vermittelte den Eindruck, dass er ziemlich genaue Vorstellungen von der Zukunft seines Museums hat. Er zeigte zunächst unterschiedliche Betrachtungsweisen auf: „Es muss alles beim Alten bleiben“ – Man darf die Vergangenheit nicht der Ehre berauben. Dagegen: „Es muss alles anders werden“ - was nützt das Alte zum Verständnis der Gegenwart? Fügte schließlich These und Antithese zur Synthese zusammen: „Wir gewinnen das Alte neu.“ Nach diesen eher allgemeinen Ausführungen dann konkret die Frage: Was passiert mit dem Armeemuseum? Energiekosten belasten das Budget. Ohne Gebäudesanierung droht der Werkstatt der Einsturz. Konzentration statt Expansion: Erschließung der Bestände, Schaffung eines Besucherzentrums, eines Foyers mit dem Besucher angelockt werden können, Errichtung eines Studienzentrums, Erleichterung der Nutzung. Dazu braucht er neue Räume und Geld. Geld zu beschaffen, davon war bei der Versammlung des Initiativkreises kaum die Rede. Aus den Diskussionsbeiträgen war

ersichtlich, dass die Mitglieder dieser Gruppierung mehr konzeptionelle Vorschläge einbringen möchten. Ob hier allerdings der Bedarf riesig ist, darf angesichts der präzisen Vorstellungen des Direktors bezweifelt werden. Zahlreiche Ideen waren dennoch weiterführend und von großem Nutzen. So zum Beispiel die Forderung, das Museum durch geeignete Wegführung an den neuen „Museumsbogen“ auf der anderen Seite der Roßmühlstraße mit Museum für Konkrete Kunst und Design und Donaumuseum, aber auch an das Kongresszentrum samt Hotel anzubinden. Bisher muss man einen langen Umweg über den Paradeplatz machen. Seine angedachte Lösung des Problems brachte Ansgar Reiß spontanen Beifall ein: „Vielleicht öffnen wir nach 600 Jahren erstmals wieder das Feldkirchner Tor.“ Eines wurde bei der Veranstaltung klar: Große zeitgeschichtliche Themen, die vielen Mitgliedern des Initiativkreises am Herzen liegen dürften, werden in den nächsten Jahren nicht dominieren. Historische Themen sind angesagt: 2014 jährt sich zum hundertsten Mal der Beginn des ersten Weltkrieges, 2015 ist der Napoleonischen Zeit mit der Lan-

desaustellung gewidmet. Dabei wird es erforderlich sein, Teile der ständigen Ausstellung abzubauen, was laut Reiß zu einer großen Chance bei Neuaufstellung führt, so dass beispielsweise dem 19. Jahrhundert endlich der gebührende Raum gewidmet werden kann. Im Jahre 2016 schließlich wird des Krieges von 1866 gedacht werden. Ob dieses Programm allen Teilnehmern der Veranstaltung so richtig „schmeckt“, ist nicht sicher, denn unter den Gästen befanden sich viele Besucher, die politisch den Grünen (Barbara Leininger und Angelika Wegener-Hüssen) oder den Sozialdemokraten (Manfred Schuhmann) zuzurechnen sind und die möglicherweise zeitgeschichtliche Themen bevorzugen würden. Doch wie formulierte Kerstin Merkel (neben Gerda Büttner, Gottfried von der Heydte und Lutz Tietmann eine der Sprecherinnen des „Initiativkreises“) glasklar: „Wir haben uns noch keine Zukunft ausgedacht. Wir wollten erst einmal sehen, was diese Veranstaltung bewirkt. Das Museum braucht den Freundeskreis und keine Aufsplittung in zwei Gruppen. Es sollten neue Mitglieder in den Freundeskreis eintreten.“ Der damit angesprochene

Brückenschlag zum bisherigen „Freundeskreis Bayerisches Armeemuseum“ dient Ansgar Reiß und dem Museum. Altoberbürgermeister Peter Schnell, selbst Mitglied in diesem schon lange bestehenden Freundeskreis, der an sich viel für das Museum getan hat, riet denn auch dringend, man müsse aufeinander zugehen. Und sollte ein Mitglied des „alten“ Freundeskreises über den „Initiativkreis Bayerisches Armeemuseum“ tatsächlich geäußert haben: „Mit Stammtischen rede ich nicht“, dann zeugt das von erheblicher Arroganz und gibt dem neuen „Initiativkreis“ eine zusätzliche Existenzberechtigung: Moralische und öffentliche Unterstützung des Direktors Ansgar Reiß gegenüber Überheblichkeit und Bevormundungsversuchen der „alten Freunde“. Versuche der „Freunde des Bayerischen Armeemuseums“ aufgrund ihrer erheblichen wirtschaftlichen Zuwendungen an das Museum, die nicht hoch genug geschätzt werden können, Druck auf den Direktor auszuüben, müssen unterbunden werden. Die Ausstellung über die Militärjustiz der Wehrmacht lässt grüßen. Der Initiativkreis kann hier eine „Wächterfunktion“ übernehmen.

Teurer Jubilar Geburtstagsfeier von Hardt-Waltherr Hämer ohne bürgermeisterlichen Glanz (hk) In Ingolstadt setzte HardtWaltherr Hämer nicht nur mit dem Neubau des Stadttheaters und der Errichtung des Katherinen-Gymnasiums architektonische Maßstäbe. Er übernahm auch 1967 für fünf Jahre den Vorsitz im Ingolstädter Kunstverein. So ist es denn kein Wunder, dass es die Vereinigung Ingolstädter Künstler war, die anlässlich Hämers 90. Geburtstag zu einem Festakt einlud. „Gustav“, wie Hämer nach Darstellung des Laudators Manfred Sack genannt werden möchte, saß ganz friedlich neben Frieda Zellner, die für den Kunstverein auch noch den Architekten Horst Birr und Stephan Holstein (Klarinette und Saxophon) sowie Uli Fiedler, Kontrabass, als Mitwirkende des Festaktes begrüßen konnte. Das Foyer des Stadttheater war gut gefüllt, doch anscheinend kamen nicht alle, von denen man es erwart hatte. Natürlich waren Stadtbaurätin Renate PreßleinLehle, die Leiterin des Stadtplanungsamtes Ulrike Brand, Baureferent Wolfgang Scherer und Siegfried Dengler anwesend. Dass der frühere Baureferent Franz Pögl, der sich mit dem Jubilar in der Vergangenheit zum Teil recht heftig auseinander gesetzt hatte, nicht anwesend war, war keine große Überraschung.

Der Kunstverein ehrte den Architekten Hardt-Waltherr Hämer mit einer Geburtstagsfeier im Stadttheater. Erwartet hatte man allerdings, dass einer der drei Bürgermeister an der Veranstaltung teilnehmen würde. Oberbürgermeister Alfred Lehmann war sogar in der Einladung angekündigt, wurde allerdings von Kulturreferent Gabriel Engert vertreten, der – mäßig diplomatisch – von einem sehr wichtigen Termin des Oberbürgermeisters sprach, was ja den Festakt zu Ehren Hämers als weniger wichtig erschienen ließ, als er das Stadtoberhaupt entschuldigte. Bürgermeister Albert Witt-

mann, so wurde getuschelt, sei der Veranstaltung möglicherweise deswegen fern geblieben, weil es ihm vor Ort schwer gefallen wäre, darauf zu verzichten, Hämer mit den hohen Sanierungskosten des Theaters (mehr als 30 Millionen Euro nach 46 Jahren) zu konfrontieren. Nachdem die Stadt zum Festakt des Kunstvereins aber einen finanziellen Zuschuss leistet, ist anzunehmen, dass es sich hierbei um ein böses Gerücht handelt und Wittmanns Ärger über die Sanierungskosten nicht so gewaltig sein kann. Über-

Foto: Käbisch

raschend war auch, dass von den Freien Wählern überhaupt kein Mitglied des Stadtrats gesichtet wurde. Das war, so verlautet aus deren Umfeld, Absicht wegen der Streitereien mit Hämer um Urheberrechte bei der Sanierung seiner Ingolstädter Bauwerke. Der Jubilar war heiter und gelassen. Den „stillen Protest“ der Ferngebliebenen bekam er wahrscheinlich nicht mit und es hätte ihn an diesem Tage wohl emotional auch nicht sonderlich tangiert. Zwischenzeitlich ist er offensichtlich „altersmilde“.


STADT & REGION

Blickpunkt KW 17/12

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Vertrauen verspielt Wirtschaftsausschuss des Landtages fordert in Sachen Nordumgehung Gaimersheim einen neuen Vertragsentwurf Von Michael Schmatloch Misstraut der Wirtschaftsausschuss des bayerischen Landtages der Stadt Ingolstadt? Dafür spricht einiges. Vergangene Woche sollte er über die Nordumgehung Gaimersheim entscheiden und dabei einen seiner früheren Beschlüsse revidieren. Doch dazu kam es nicht. Wie Achim Werner als Mitglied des Ausschusses auf Anfrage mitteilte, ist man hinsichtlich der Vertragstreue der Stadt Ingolstadt misstrauisch. So soll zunächst ein neuer Vertragsentwurf erarbeitet werden, der sich inhaltlich von der bisher ins Auge gefassten Vereinbarung unterscheidet. Der Ausschuss ist der Auffassung, dass mit dem Bau der geplanten Brücke durch das staatliche Straßenbauamt erst dann begonnen werden sollte, wenn die Stadt Ingolstadt mit dem Bau des letzten Teilstücks der Nordumgehung so weit vorangekommen ist, dass der städtische Straßenbau „irrevisibel“ ist, also auf jeden Fall zu Ende gebracht werden muss. Würde es sich um eine Ehe handeln, müsste man wohl davon ausgehen, dass sie gescheitert ist. Denn das Vertrauen ist längst weg zwischen der Stadt Ingolstadt auf der einen, dem Landkreis Eichstätt und der Gemeinde Wettstetten auf der anderen Seite. Grund dieses Vertrauensverlustes ist eben die Nordumgehung Gaimersheim, die irgendwo im Nichts endet. Mit einer Fertigstellung des noch fehlenden Teilstückes ist frühestens 2014 zu rechnen, wenn überhaupt. Und die Folgen dieses kommunalen Zerwürfnisses tragen die Autofahrer, die sich Tag für Tag zu ihrer Arbeitsstätte bei Audi stauen oder zur Autobahn. Fakt jedenfalls ist, dass die Stadt Ingolstadt die Nordumgehung unter keinen Umständen fertig bauen will, solange nicht si-

nicht: „Wir werden zu der Vereinbarung zwischen Ingolstadt und dem Freistaat Stellung nehmen, und die wird sicher nicht zustimmend sein.“ Mödl geht davon aus, dass es ein Planfeststellungsverfahren geben wird. Und dass es da seitens Wettstetten keinen Widerspruch geben wird, „auf das werden sie vergeblich hoffen.“ Er hält den Versuch, die beiden Bauvorhaben aneinander zu koppeln, für fragwürdig und nicht rechtens: „Diese Kombination versteht niemand. Man kann sich doch nicht hinstellen und sagen, wir müssen die Staatsstraße aufmachen, damit Etting entlastet wird. Das ist doch absurd.“ Albert Wittmann sieht die Schuld an diesem straßenbaulichen Schildbürgerstreich beim Landkreis Eichstätt und den Wettstettenern. „Wenn alles glatt läuft und der Landkreis endlich einsieht, wir machen das miteinander, weil es sinnvoll und notwendig ist, dann könnten wir 2013 mit dem Bau beginnen“, meint er zu dem leidigen Thema, das nun erneut und unter neuen Vorzeichen in den Ausschuss des Landtages kommt. Dass diese Brücke in Wettstetten niemand will, ist ein offenes Geheimnis, weil sie wesentlich mehr Verkehr für das Dorf bedeutet. Auch Landrat Anton Knapp hat wenig Verständnis für die künstliche Koppelung der beiden und für ihn völlig autarken Baumaßnahmen: „Wozu braucht es so eine Verkettung? Das sind zwei Maßnahmen, die jede für sich einen eigenen Baulastträger hat. Wenn der Freistaat der Meinung ist, an dieser Stelle eine Brücke Die am heißesten diskutierte Straße der Region: die einseitig gesperrte Staatsstraße 2335. Foto: Schmatloch bauen zu müssen, kann er das auch ohne die Stadt Ingolstadt.“ „Wenn diese Vereinbarung an chergestellt ist, dass zeitgleich am dicht an Wettstetten vorbeiführt, Ettinger Bürger ist für Ingolstadts Ende der Staatsstraße 2335 eine wieder in beide Richtungen ge- Bürgermeister Albert Wittmann irgendeiner Stelle finanziell oder Brücke an der Einmündung der öffnet werden kann. Diese beid- ein Punkt, über den er nicht ver- terminlich hakt, dann ist das eine Objekt vom anderen abhängig“, EI 43 gebaut wird. Diese Brücke seitige Öffnung und die damit er- handeln will. Sein Amtskollege Hans Mödl so der Landrat, den eines noch nämlich ist die Voraussetzung, hoffte „gerechte“ Verteilung des dass diese Staatsstraße, die ganz Verkehrs auf Wettstettener und aus Wettstetten allerdings auch mehr stört als die verfahrene

Bausituation. „Ich hätte es früher nicht für möglich gehalten, dass unter Kommunen so etwas passiert. Dass man jahrzehntelang gemeinsam unterwegs ist und ein Beteiligter plötzlich sagt: Jetzt wollen wir nicht mehr“, ist sein ernüchtertes Resümee. Dinge, die man miteinander ins Auge gefasst habe, müsse man auch zu Ende führen. Da könne man nicht mittendrin plötzlich sagen: Jetzt hören wir auf: „Muss man in Zukunft alles absichern und wasserdichte Verträge machen?“ Für Anton Knapp trägt die ganze Angelegenheit Züge einer Beziehungskrise: „Das ist wie in einer Ehe, da kann man auch alles regeln. Oder man sagt, man hat Vertrauen zueinander.“ Er habe in seiner Zeit als Bürgermeister von Gaimersheim immer davon geschwärmt, dass es zwischen Gaimersheim und der Stadt Ingolstadt nie Probleme gegeben habe. Dieses Urvertrauen scheint auch bei der Stadt Ingolstadt verlorengegangen zu sein. Genau das ist ja wohl auch der Grund, dass beide Bauvorhaben nach dem Willen der Stadt Ingolstadt auf Gedeih und Verderb aneinander gebunden sein sollten. Ob dies so noch haltbar ist, bleibt abzuwarten. Der „geniale“ Plan der Stadt Ingolstadt geht jedenfalls nicht so selbstverständlich auf. Zumindest will der Landtagsausschuss jetzt mit einer neuen Planung erst einmal überzeugt werden. Ihre Hausaufgaben hat die Stadt Ingolstadt indes gemacht. „Der Erwerb der Grundstücke geht besser voran als ich gedacht habe“, so Wittmann, „wir sind noch nicht ganz durch, weil die Landwirte Tauschgrundstücke verlangen, die wir nicht haben. Aber da lässt sich eine Lösung finden.“ Nach seiner Einschätzung könnte der Grunderwerb bis Anfang 2013 abgeschlossen sein. Dann wäre der Weg frei für die Vollendung der Trasse.

Wie eine Operation am offenen Herzen Umbau des Theresiencenters soll zu einer attraktiveren Innenstadt beitragen Von Thomas Michel Zwei große Baustellen zeugen derzeit davon, dass es in der Ingolstädter Innenstadt weiter vorwärtsgeht: Auf dem Gelände der ehemaligen Ingobräu-Brauerei entstehen hochwertige Wohnungen und ein paar Straßen weiter südlich gestaltet der Neuburger Bauunternehmer Hans Mayr inzwischen eifrig das Theresiencenter um. Hans Mayr hat durchaus Erfahrung in derartigen Projekten. Dennoch ist das Theresiencenter für ihn ein Spezialfall: „Ich sage immer, das ist wie eine Operation am offenen Herzen“, erklärt der Neuburger gegenüber unserer Zeitung und lacht. Was Mayr damit meint: Während die Bagger alte Gebäudeteile abreißen und ein Kompressor die alten Wände durchlöchert, läuft nebenan in einigen Arztpraxen der Betrieb normal weiter. „Da ist schon Finger-

spitzengefühl gefragt“, weiß der Bauherr. Für Mayrs Engagement hagelt es Lob von allen Seiten: Der Oberbürgermeister Dr. Alfred Lehmann ist „froh, dass das Theresiencenter angepackt wird“, wie er im Planungsausschuss sagte und auch der Stadtmarketingverein IN-City zeigt sich zufrieden mit den Entwicklungen Besonders begrüßt wird dabei, dass im neuen Theresiencenter ein Supermarkt von Edeka einziehen wird. Besonders von Altstadtbewohnern wurde häufig bemängelt, dass es in der Innenstadt fast keine Supermärkte gibt. Dieses Manko wird bald Geschichte sein, denn Mayr will den neuen Supermarkt noch heuer eröffnen: „Wir sind zuversichtlich, dass das klappen wird.“ Zum Zeitplan selbst äußert sich der Bauherr zurückhaltend: „Eine Vielzahl der Mieter zieht um, einige neue ziehen ein.“ Einen Termin, wann alles fertig sein soll,

wagt Mayr deshalb nicht zu nennen. Aber: „Es läuft so, wie wir es uns vorgestellt haben“, schmunzelt er. Derzeit wird der über 30 Jahre alte Komplex, der aus einer Passage und einigen größeren und kleineren Ladenparzellen besteht, entkernt. Das Lokal „Shamrock“, eine Kneipe mit irischem Flair, zieht in den Keller, weitere Büro- und Ladenflächen entstehen. Auch einige Ärzte hätten schon ihr Interesse an dem Objekt bekundet, verrät Mayr. Dass die Vermietung Probleme bereiten würde, hat der Bauherr auch nie geglaubt: „Die Lage ist erstklassig. Die Interessenten, aber auch wir wissen das.“ Das Theresiencenter liegt in der Theresienstraße direkt am Anfang der Fußgängerzone. Direkt vor den Türen gibt es seit Jahren eine Diskussion um knapp 20 Parkplätze. Die Freien Wähler würden diese oberirdischen Stellflächen am liebsten ganz weg-

haben, der SPD reicht es, wenn es nur im Sommer ein Parkverbot gibt. CSU, IN-City sowie die angeschlossenen Geschäftsleute fordern seit langem, dass die Parkplätze beibehalten werden. Aufgrund der Baustelle Theresiencenter gibt es nun eine Diskussions-Zwangspause. Bereits jetzt wurde der Gehweg mit einem Bauzaun unzugänglich gemacht. Ab dem Frühsommer bezieht dann auch noch ein Kran Position. Hierfür werden einige Parkplätze geopfert. Bauherr Hans Mayr hat übrigens auch eine Meinung zu den Parkplätzen: „Ich finde, man sollte es so lassen, wie es ist. Wenn die Parkplätze herausgenommen werden, ist das nicht gut für die Geschäfte. Diese Position vertritt übrigens auch Edeka.“ Während die Geschäftsräume im Theresiencenter nun also ordentlich herausgeputzt werden, dürfte das letzte Wort in Sachen Parkplätze noch lange nicht gesprochen sein.

Hans Mayr baut derzeit das Theresiencenter um: Unter anderem entstehen ein Edeka-Supermarkt, eine Tiefgarage sowie Läden und Büros. Foto: Michel

Kolpinghaus Johannesstr. 11, Ingolstadt, Sonntag, 29. April 2012, 10 - 17 Uhr

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IN-Gesundheitsforum Vorträge und Informationen am Sonntag, 29. April, im Kolpinghaus Axel Hillmann vom Klinikum Ingolstadt. Das Thema „Was gibt es Neues bei Kniegelenkverschleiß?“ wird dabei erläutert werden. Um 13.30 Uhr referiert Prof. Dr. Conrad Pfafferott „rund ums Herz“. Der Arzt wird unter Chefärzte des Klinikums infor- anderem über Behandlungsmieren die Gäste über die neu- methoden und Präventionsesten medizinischen Behand- maßnahmen aufklären. lungsmethoden. Anschließend Um Dickdarm-Tumore und dewird den Besuchern auch die ren Vorsorge-Maßnahmen geht Möglichkeit für ein kurzes per- es anschließend ab 14.15 Uhr. Hier ist Prof. Dr. Josef Menzel sönliches Gespräch geboten. der Referent. Um 15.30 Uhr Der erste Vortrag beginnt be- folgt ein Vortrag von Prof. Dr. reits um 10.30 Uhr mit Prof. Dr. Babür Aydeniz zum Thema Am Sonntag, 29. April, veranstaltet Miteinander-Füreinander Seniorenhilfe e.V. ein IN-Gesundheitsforum von 10.30 bis 17 Uhr im Kolpinghaus (Johannesstraße 11, Ingolstadt).

Diagnose und Therapie des Mammakarzinoms. Priv.-Doz. Dr. Volker Ruppert referiert um 16 Uhr über Behandlungsmethoden der Gefäßchirurgie beim Diabetischen Fuß.

Inbetriebnahme einer spezialisierten, ambulanten Palliativversorgung.

Auch Burnout-Spezialisten werden aus Augsburg anreisen, um über BehandlungsmöglichDazu kommt nach drei Jah- keiten zu informieren. Der Vorren Pause der erste öffentliche trag findet um 14.30 Uhr statt Pflegestammtisch. Dieser fin- und lädt anschließend zu einer det von 11.15 bis 12.45 Uhr Diskussionsrunde ein. statt. Experten aus der Pflege werden dabei Rede und Ant- Ein Präventionscenter mit Ärzwort stehen. „Das Motto: Alles, ten wird Diabetestests, Blutund kurze was Sie schon immer über die druckmessung Pflege in Ingolstadt wissen woll- Gesundheitscoachings durchten.“ Hauptthema wird sein: Die führen.

Medizinisches Präventionscenter Dr. Jens Böhm, Wettstetten und sein Praxisteam Diabetestest, Blutdruckmessung, Gesundheitscoaching

GesundheitsForum Vorträge mit ersklassigen Referenten, Holzhausersaal

Ingolstädter Pflegestammtisch Experten informieren und geben Antwort von 11.15 Uhr bis 12.45 Uhr „Alles was Sie über Pflege wissen sollten“, Bartholomäer-Saal Interessante Aussteller zu den Themen: Gesundheit, Ernährung, Wohnen im Alter, Reha, Sicherheit, Fitness, Freizeit Veranstalter: Miteinander-Füreinander Seniorenhilfe e.V.


GLACIS AUFGANG E

FASSADENSTUDIE 02 NACHTPERSPEKTIVE

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Blickpunkt KW 17/12 Das Kongreßhotel

sich mit dem Glac einen eigenen Soc

Bezug Kongreßbereich zur Donau. Baukörper idelaerweise komplett auf der Glacieebene positioniert. Breite Freitreppe leitet den Fussgänger auf die Donauterrassen des Glacies.

Mehr als nur Fassade Wie Fassaden den Charakter des geplanten Hotel- und Kongresszentrums auf dem Gießereigelände verändern

Stolz auf seinen Verein: Darius Zielinski ist absoluter FC-04-Fan.

Foto: oh

Kleider machen Leute, Fassaden machen Gebäude: Eine Glasfassade verleiht dem Hotel- und Kongresszentrum wesentlich mehr Leben. Fraglich ist, ob sie zu finanzieren ist.

Fotos: Pressestelle Ingolstadt

Nachtperspektive Aufgang Glacis

HMA HH . ALPINE BAU 23.04.2012

STUDIEN FASSADE INGOLSTADT Besonders ein Entwurf, der die drücklich. Wenn HOTEL.man an UND dieserKONGRESSZENTRUM zentrum auf dem GießereigelänArchitekt Volker Staab für seine de. Auch mit diesen Planungen Stelle und auf diesem Grundstück Wellen der Donau als GestalPlanung betreffend den Erwei- waren die Gestaltungsbeiräte zu- das Hotel- und Kogresszentrum tungselement aufnimmt, genoss terungsbau des Deutschen Medi- frieden. Prof. Ludwig Wappner wolle, und darüber bestünde ja bei einigen Medienvertretern zinhistorischen Museums hören, erklärte unmissverständlich, dass Einigkeit, dann müsse man auf eine gewisse Sympathie. Wie aus gut informierten Kreisen zu als sich der Gestaltungsbeirat mit die nunmehr reduzierte Höhe diesem Weg voranschreiten. Entschieden ist freilich noch erfahren war, soll diese Variante zwei bedeutenden Bauvorhaben und Baumasse - es gibt nur noch 160 statt 200 Zimmer für das Hotel nicht, welche Fassadengestal- aber gerade nicht zu den Favoim Stadtgebiet befasste. Neben der Erweiterung des - mit der Umgebung, also Schloss tung letztendlich realisiert wer- riten Wappners gehören. Hinter Deutschen Medizinhistorischen und Kavalier Dallwigk, in Ein- den wird. Man denkt offensicht- vorgehaltener Hand wird auch Museums ging es hauptsächlich klang stünden. Man sei auf einem lich auch an Industrie/Opalglas. getuschelt, dass dieses elegant natürlich um das nicht unum- guten Weg, betonte der Vorsit- Drei Entwürfe waren als Modelle geschwungene Modell den Kostrittene Hotel- und Kongress- zende des Gestaltungsbeirats aus- im Sitzungssaal zu besichtigen. stenrahmen sprenge.

H . ALPINE BAU 23.04.2012 „Genial“ - dieses Lob durfte der

Zukunftskonzept

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Thomas Deiser für seniorenfreundliches Einkaufsmodell geehrt

Große Ehre: Thomas Deiser bekam von Bernd Ohlmann, Geschäftsführer Öffentlichkeitsarbeit vom Handelsverband Bayern, die Auszeichnung für seinen seniorenfreundlichen Laden. Foto: von Ahsen

Thomas Deiser wurde vom Handelsverband Bayern für sein seniorenfreundliches Geschäft ausgezeichnet. Fast etwas peinlich war Thomas Deiser, dem Inhaber der Deiser Kompetenz für Schuh & Fuß GmbH, die Auszeichnung denn doch. Als sechstes Unternehmen wurde sein Geschäft für ein besonders seniorenfreundliches und barrierefreies Einkaufen ausgezeichnet. „Wir haben Kunden von drei bis 103 Jahren. Aber vor allem im Alter 60 plus. Mir geht es aber vor allem darum, dass dieses Gütesiegel in Ingolstadt bekannt wird“, stellt Thomas Deiser fest. Im Herbst

2010 wurde dieses Gütesiegel in Ingolstadt eingeführt. Kriterien für die Vergabe ergeben sich aus 60 Kriterienpunkten wie breite Umkleiden, rutschfeste Böden oder breite Eingangstüren. 15 davon sind sogenannte K.o.Kritieren. „Wir wollen ein Signal für die seniorenfreundlichen Märkte in der Region setzen und diese auszeichnen“, teilte Bernd Ohlmann, Geschäftsführer der Presse- und Öffentlichkeitsstelle des deutschen Handelsverbandes mit. In Ingolstadt wurden unter anderem der Kaufhof, Xaver Mayr und der Edeka ausgezeichnet. Weitere vier Kandidaten könnten demnächst folgen.

STUDIEN FASSADE HOTEL.- UND KONGRESSZEN Wappner wies auch auf die Sachverständigengremium den jetzt gut erkennbare vertikale Oberbürgermeister, den Stadtrat Gliederung des Bauwerkes hin und die Verwaltung. Er begut(insbesondere beim Modell im achtet insbesondere Vorhaben linken Bild), die den Gebäude- von besonderer städtebaulicher körper stärker unterteilt. Die Bedeutung in ihrer Auswirkung oberste Etage ist jetzt ein „Staf- auf die weitere Stadtentwicklung felgeschoss“, springt also etwas Ingolstadts und das Ingolstädter zurück und ist von der Straße aus Stadt- und Landschaftsbild. Entder Sicht eines Fußgängers nicht scheiden wird aber am Ende der Stadtrat, welcher Entwurf realimehr erkennbar. Der Gestaltungsbeirat unter- siert wird. Dem Beirat steht dabei stützt und berät als unabhängiges kein Vetorecht zu.

„Der Schanzer Fußballverrückte“ Der FC 04 und seine Fans (5): Darius Zielinski ist mehr als ein Fahnenschwinger (kr) Die Liebe zum Fußball ist bei ihm schon in andere Sphären geschossen: Darius Zielinski ist mit Leib und Seele Fan des FC Ingolstadt 04. Seine Begeisterung für den Ingolstädter Fußballklub hat auch schon seine Frau und seinen Sohn angesteckt. Sogar sein Auto strahlt in den Farben des FC 04. Begeisterung für den Fußball zeigte Zielinski schon immer. Als es dann 2004 zur Fusion zwischen MTV und ESV und zur Geburtsstunde des FC Ingolstadt 04 kam, beobachtete der heute 46-Jährige das Geschehen sehr interessiert. Nur ein Jahr später hatte ihn das FC- 04-Fieber infiziert: „Der FC 04 ist der einzige und beste Fußballverein in der Region“, sagt er. Besonders die schnelle Entwicklung des Vereins faszinierte ihn. „Der FC 04 brachte den ProfiFußball in die Region und hat auch eine lange Zukunft vor sich“, ist er sich sicher. Sein Hobby Fußball muss auch die Familie ertragen, doch das tut sie gerne. Der zwölfjährige Sohn spielt beim FC 04 in der Jugend und steht genauso wie die Ehefrau Zielinski bei jedem Heimspiel mit in der Kurve. „Jedes Mal stehe ich in der Mitte zwischen Block U und V, egal ob Freitag, Samstag oder Sonntag.“ Sogar bei Auswärtsspielen ist er dabei, soweit es zeitlich für ihn möglich ist. „Meine erste

Auswärtsfahrt zum Spiel nach Kaiserslautern war auch eine meiner schönsten. Super Fans, super Stimmung, super Stadion – alles war perfekt“, schwärmt Zielinski.

Bei einem seiner vielen Stadionbesuche bemerkte er, dass nur zwei Fahnenschwinger im Block standen, obwohl drei große Fahnen vorhanden waren. „Ich habe

Stolz auf seinen Verein: Darius Zielinski ist absoluter FC-04-Fan.

Foto: oh

die Jungs damals angesprochen und sie meinten, sie haben keinen dritten Mann. Da haben sie mich gefragt und ich habe sofort zugesagt.“ Seit dem Spiel gegen Greuther Fürth in der vergangenen Saison ist Darius Zielinski deswegen nicht nur als Edel-Fan, sondern auch als Fahnenschwinger bekannt. Durch diese Tätigkeit erlebte er auch etwas ganz Besonderes. Beim Pokalspiel gegen den FC Bayern München im Oktober des vergangenen Jahres durften die drei Fahnenschwinger auf dem heiligen Rasen der Allianz-Arena ihre Fahnen präsentieren. „Das war ein absolut geiles Gefühl. Vor 69 000 Zuschauern einzulaufen und die Fahne zu schwenken war ein unbeschreibliches Erlebnis.“ Bereut habe er die Entscheidung nie. Sein Enthusiasmus kennt keine Grenzen. Zielinskis Auto, ein Smart, erstrahlt komplett in Farben des FC 04. „Zusammen mit meinem besten Freund habe ich es geplant und umgesetzt. Auch er hat einen Smart in den FCFarben“, erzählt er stolz. Sogar an seinem Arbeitsplatz hat er eine eigene FC-04-Ecke eingerichtet. Wenn er von dieser Leidenschaft berichtet, muss er lachen: „Sogar in meiner Arbeit sagen sie schon: Schau, da kommt der Schanzer Fußballverrückte!“

Auf den Spuren von León Dupré Gewinnen Sie ein Wochenende mit dem R8 Spyder (10)

Einsendeschluss ist der 2. Mai. Die Bekanntgabe des Gewinners erfolgt in der Blickpunkt-Ausgabe vom Freitag, 11. Mai. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

(bp) Letzte Runde im Preisausschreiben um ein Wochenende mit dem Audi R8 Spyder, der in dem Roman von Michele Boscarelli eine wichtige Rolle spielt. Der Titelheld León Dupré fährt in dem Thriller, der als E-Book im iBook-Store von Apple und bei amazon für 4,99 Euro zu beziehen ist, einen schneeweißen Audi R8 Spyder. Wer möchte diesen Sportwagen nicht auch einmal fahren? Einem unserer Leser zumindest können wir zu diesem Vergnügen verhelfen, denn wir verlosen eine Probefahrt in eben diesem Boliden.

Was heißt Probefahrt: Ein gan- weg ist ausgeschlossen. Einsenzes Wochenende gehört der R8 deschluss ist der 2. Mai. So, und nun zur letzten Frage: Spyder Ihnen. Wie heißt der Bösewicht aus Schicken Sie uns einfach eine dem Vatikan, der sich am Ende des Romans vom Dach des PePostkarte an: tersdoms stürzt? Für alle, die eine unserer AusRedaktion Blickpunkt gaben verpasst haben, hier noch Stichwort: Vaticano einmal alle Fragen: Wagnerwirtsgasse 8 Frage 1: Wie heißt das Dorf in 85049 Ingolstadt den Abruzzen, das León Dupré Es genügt aber auch eine Mail an bei seiner Suche nach einer Illuminaten-Zelle in Italien findet? info@go-public.eu Frage 2: Wie heißt die FreunAus allen Einsendungen mit din von León Dupré? Frage 3: In welcher Stadt trifft den richtigen Antworten ziehen wir den Gewinner. Der Rechts- León Dupré seinen alten Freund

Tagper

Sean O’Brian wieder? Frage 4: Wo findet León Dupré den legendären zehnten Band aus der Schwedenkiste der Illuminaten? Frage 5: Nach wem ist die Zahlenfolge 1 - 2 - 3 - 5 - 8 - 13 benannt? Frage 6: Was ist der Bruder von Chiara von Beruf?

Frage 7: Wie heißt der Barbesitzer aus Illuminati mit Vornamen? Frage 8: In welcher Stadt soll Chiaras Bruder Riccardo erschossen werden? Frage 9: Wie heißt der Wein des Winzers Dino Illuminati aus den Abruzzen, der in dem Roman eine Rolle spielt?


Blickpunkt KW 17/12

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In der City – und doch im Grünen EM Wohnbau macht Wohnträume auf dem ehemaligen Pioniergelände in Ingolstadt wahr

Wohnanlagen einen „Puffer“ zur Manchinger Straße. Eine Bushaltestelle befindet sich in unmittelbarer Nähe, mit dem Auto ist man in wenigen Minuten auf der Autobahn und die Innenstadt lässt sich mit dem Fahrrad und auch zu Fuß durch den Klenzepark bequem erreichen. Diese Kombination vom Wohnen im Grünen, ohne dabei abgeschieden zu sein, ist toll.

Die Lage ist exzellent, die Umgebung herrlich ruhig – und doch ist man im Nu in der Ingolstädter Innenstadt. Auf dem Gelände der ehemaligen Pionierkaserne in Ingolstadt macht die EM Wohnbau GmbH moderne Wohnträume wahr. Als Pionier auf dem umgestalteten Pioniergelände legt der Ingolstädter Bauträger als erstes los. Interessenten haben die Möglichkeit, schon jetzt diesen Zeitvorteil zu nutzen und sich ihre Traumwohnung zu sichern. Sven Müller, Geschäftsführer der EM Wohnbau GmbH, erläutert im Interview die Planungen. Was genau bauen Sie auf dem ehemaligen Pioniergelände? Sven Müller: Wir bauen drei Gebäude mit jeweils bis zu 15 Wohnungen. Das Angebot reicht von der gemütlichen Zwei-ZimmerWohnung mit 65 Quadratmetern bis zum großzügigen Penthouse. Alle Wohnungen verfügen über Terrasse oder Balkon. Bei der Planung haben wir sehr darauf geachtet, dass möglichst viel Tageslicht genutzt werden kann. Gartenflächen von rund 100 bis 270 Quadratmeter Größe können

als grüne Wohlfühloasen genutzt werden. Außerdem haben Bad und Küche immer eine Verbindung nach draußen, um optimale Lüftungsmöglichkeiten zu gewährleisten. Welche zusätzlichen Annehmlichkeiten bieten Sie den künftigen Bewohnern? Sven Müller: Der Großteil der Wohnungen ist bequem mit einem Aufzug zu erreichen. Es ist also kein Problem, auch mit einem Kinderwagen, einem Rolla-

EM-Wohnbau – ein Familienbetrieb mit Tradition: Die EM-Wohnbau GmbH wurde 1982 durch Elke und Heinrich Müller gegründet. Seit 2004 ist Sohn Sven Müller mit an Bord. Zu den EM-Wohnbau Projekten gehören u.a. verschiedene Geschäftshäuser, Arztpraxen, Einfamilienhäuser und ein Hotel mit 35 Zimmern, Saunabereich und Dachterrasse. Für das Bauprojekt an der ehemaligen Bahnlinie südlich des Luitpoldparks in Ingolstadt ist das Unternehmen mit dem LBS Stadtwappen ausgezeichnet worden. An dieses preisgekrönte Projekt soll nun die Anlage auf dem ehemaligen Pioniergelände anschließen.

Sven Müller mit den Bauplänen tor oder vollbepackt mit Einkäufen bis in die oberste Etage zu gelangen. Ausreichend Tiefgaragenstellplätze stehen den Bewohnern zur Verfügung, das bedeutet, dass zu jeder Wohnung mindestens ein unterirdischer Parkplatz gehört, dazu kommen noch etliche oberirdische Parkplätze. Wer „hoch hinaus“ will, ist bei Ihnen aber auch genau richtig?

„Die PenthouseWohnungen dürften wohl einmalig in ganz Ingolstadt sein.“ Sven Müller: Ja. Die PenthouseWohnungen dürften wohl einmalig in ganz Ingolstadt sein. Auf Wunsch besteht die Möglichkeit, die Dachfläche nutzbar zu ma-

Foto: Piehler

„Für die Bauarbeiten haben wir ausschließlich Firmen aus der Region engagiert. Mit den meisten arbeiten wir schon seit vielen Jahren sehr gut zusammen.“

chen. Diese kann nach den Wünschen der Bewohner gestaltet werden. Ob Sie sich also einen eigenen Dachgarten mit Pool leisten oder einen perfekten Ort für die Grillfeier mit Blick auf den Sonnenuntergang – erlaubt ist, Welche ökologischen Gewas gefällt. sichtspunkte haben Sie bei Die Lage der Wohnanlage ist in dem Bauprojekt berücksichder City – und doch im Grünen? tigt? Sven Müller: Die Gebäude entWie geht das? Sven Müller: Diese Lage ist wirk- sprechen dem KfW 55 Energielich kaum zu toppen. Unsere standard. Ein Vollwärmeschutz drei Wohnhäuser befinden sich und dreifach verglaste Fenster auf dem ehemaligen Gelände sorgen beispielsweise für einen der Pionierkaserne zusätzlich in extrem niedrigen Verlust an Wäreiner Extra-Lage. Denn ein brei- me beziehungsweise Energie. ter Grünstreifen sorgt im Nor- Das macht sich auch bei den den dafür, dass der Abstand zur Nebenkosten bemerkbar, die nächsten Wohnanlage beruhi- entsprechend geringer ausfallen. gend groß ist. Die Straße, die an Wir werden die Anlage außerdem den Gebäuden vorbei führt, ist an das Fernwärmenetz anschlieeine reine Anwohnerstraße und ßen. Die Einhaltung der Energiedamit frei von Durchgangsver- standards wird schon beim Bau kehr. In südlicher Richtung bilden der Gebäude durch ein Ingenidie Gartenflächen und weitere eurbüro überwacht. Für die Bau-

arbeiten haben wir außerdem ausschließlich Firmen aus der Region engagiert. Mit den meisten arbeiten wir schon seit vielen Jahren sehr gut zusammen. Wen haben Sie als künftige Hausbewohner „im Auge“? Sven Müller: Das sind zum einen die Leute, die sich ein großes, eigenes Haus nicht mehr oder grundsätzlich nicht antun möchten, Leute, die sich am Wochenende nicht mit Arbeiten am Haus oder Gartenarbeit befassen möchten. Viele unserer Kunden suchen bewusst kleinere Objekte, bei denen die Belastungen eines Hauses wegfallen. Bei uns übernimmt zum Beispiel ein Hausmeisterservice das Schneeräumen im Winter. Aber auch junge Familien sind bei uns bestens aufgehoben, denn wir haben auch Wohnungen mit Kinderzimmern und tollen Gartenanteilen im Angebot. Arztpraxen, ein Supermarkt und ein Kindergarten, der in der Nähe entsteht, sorgen für ideale Rahmenbedingungen. Und der Single, dem es auf ein repräsentatives Penthouse und eine schnelle Anbindung an die Autobahn ankommt, ist hier auch genau richtig. Sie sehen, hier kann sich jeder wohlfühlen. Wann können die ersten Wohnungen bezogen werden? Sven Müller: Wir gehen davon aus, dass Ende 2013 die ersten Bewohner einziehen werden. Wir werden demnächst mit dem Bau beginnen. Wer sich für eine Wohnung interessiert, sollte sich aber schon jetzt bei uns unter der 0841/97466-0 melden, denn die Wohnungen sind heiß begehrt.

Das Team der EM-Wohnbau informiert Sie gerne. Rufen Sie an unter Tel. 0841 / 974660

EM-Wohnbau GmbH Maria - Ward - Straße 9 85051 Ingolstadt

Tel. 0841 / 974660 email: info@em-wohnbau.de www.em-wohnbau.de


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Blickpunkt KW 17/12

FREMDE FEDER

Simon Mayrs erstaunliches Comeback Von Rainer Rupp „Diese Musik ist eine Entdeckung“, schrieb 2010 eine Kritikerin über Mayrs Medea. Die FAZ bezeichnete dieses Werk gar als „die allererstaunlichste Opernentdeckung seit Jahrzehnten“. Auch sonst war, wann immer Mayrs Musik irgendwo im In- und Ausland erklang, das Erstaunen der Musikwelt groß. Sein „Talent für Melodien“ wurde gerühmt, seine „hinreißenden Arien“ und „großartigen Chöre“, um nur einige Stimmen zu zitieren. Das Publikum Ingolstadts und der Region hat mindestens einmal jährlich bei den Simon-Mayr-Tagen oder einem regionalen Festival Gelegenheit, die musikalische Qualität des 1763 in Mendorf geborenen Komponisten zu entdecken, der um die Wende zum 19. Jahrhundert in Italien zu einem der wichtigsten Vertreter der italienischen Oper aufstieg. Über die Jahre hin hat sich hier ein treues

Stammpublikum von Mayr-Fans gebildet, meist Mitglieder der Internationalen Simon-Mayr-Gesellschaft und Freunde seiner Musik aus Mendorf-Altmannstein. Vielfach aber verhallt Mayrs schöne Musik leider noch ungehört. Auch der musikalische Prophet, so scheint es, hat es nicht immer leicht im eigenen Land. Mit dem Start der diesjährigen Simon-Mayr-Tage ab 5. Mai lässt sich das ändern. Sie bieten Regionales und Internationales, Bewährtes und Neues zum „Vater der italienischen Oper“, wie ihn Rossini nannte. Es ist eine anspruchsvolle und abwechslungsreiche Mischung aus Kirchenkonzerten und Ducati-Boss Gabriele del Torchio (links) und Audi-Chef Rupert Stadler mit der heißen Dame „Ducati Panigale 1199“. großer Oper, für jeden Musikfreund also eine gute Gelegenheit, zu dem beizutragen, was die FAZ kürzlich als „Mayrs erstaunliches Comeback“ bezeichnete. Man muss nur hingehen!

Gruppenbild mit Dame

Südwild rockt

Jugendsender erobert den Rathausplatz (ca/lb) Unter dem Motto: „Mit on3-südwild kommt das Fernsehen richtig nah“ konnte man von Dienstag bis Freitag immer zwischen 16:30 und 17:30 Uhr auf dem Rathausplatz die Südwildshow des Bayerischen Rundfunks live ansehen. Mit einer bunten Programmmischung lockte Moderatorin Sandra Rieß vor allem das junge Publikum. Themen in dieser Woche waren unter anderem: „Wie geht guter Sex?“, „Von Engeln, Geistern und Verstorbenen“ oder „Rache als Geschäftsmodell.“ Dies immer verpackt mit Livemusik von bayerischen Newcomerbands.

Foto: Schmatloch

Die TV-Moderatorin hatte dabei ihre ganz eigenen Höhepunkte. „Ein Highlight war zum Beispiel Heiner Lange, der ein großartiger Poetry Slamer ist. Solche Leute sind immer sehr kreativ und es macht irre viel Spaß mit ihnen zu reden. Ich freute mich auch besonders auf die „AuraReaderin“ Bahar. Mit gerade mal 27 ist sie ein Medium. Ihre Praxis hat sie hier in Ingolstadt. Sie sagt, sie kann zu Seelen im Jenseits sprechen und taucht in eine geistige Welt ein“, verriet die TVModeratorin, die zusammen mit Steven Gätjen die Liveshows von „Unser Star für Baku“ moderierte.

Das Ducati-Management kam zum Antrittsbesuch nach Ingolstadt

Von Michael Schmatloch Kaum hatten die Aufsichtsräte von Volkswagen und Audi den Kauf des italienischen Motorradherstellers Ducati abgesegnet, wurde das gesamte Management von Ducati in Ingolstadt vorstellig, um mal zu sehen, von wem man da eigentlich gekauft worden ist. Und Audi bot den Gästen oder besser gesagt den neuen Familienmitgliedern das volle Programm. Testfahrten mit dem Audi R8 auf dem Prüfgelände in Neustadt, einen tiefen Einblick in die Tradition von Audi, Werksbesichtigungen, ein paar kleine Runden mit einem Lamborghini und R8 Spyder auf der Audi Piazza und selbstverständlich ein

exquisites Vier-Gänge-Menü aus der Avus-Küche. Beim abschließenden Pressetermin trugen sich dann Gabriele del Torchio, der Geschäftsführer von Ducati, der Chef der Rennabteilung Claudio Domenicale und der derzeitige Eigentümer Andrea Bonomi ins Goldene Buch von Audi ein und posierten im Blitzlichtgewitter der Fotografen vor einer roten Rennmaschine. Audi-Chef Rupert Stadler und Gabriele del Torchio tauften sie in ausgelassener Stimmung gleich noch symbolisch mit ein paar Tropfen Sekt. „Proud“ und „happy“, stolz und glücklich, das waren die Worte, die man von beiden Seiten immer wieder hören konnte zu dem erfolgreichen Deal. „Alle Kommentare, die ich bisher ge-

lesen habe zum Kauf von Ducati waren enorm positiv“, so Rupert Stadler, „und jeder hat auch die Logik dieses Geschäftes sehr schnell verstanden. Für uns bei Audi ist das der Beginn einer sehr langen Partnerschaft.“ „Wir glauben, dass Audi und Ducati sehr gut zusammen passen“, so Stadler weiter, „das beginnt bei einem absoluten Premiumanspruch, das geht über eine sehr lange Tradition beider Unternehmen und das geht weiter mit vielen Erfolgen im Rennsport.“ Auch die Kompetenz beider Unternehmen in der Motorenentwicklung und im Leichtbau zählte der Audi-Chef als Gemeinsamkeiten auf, der seine Rede eingerahmt von einem Ducati Racebike „Panigale 1199“ und einem R8 Spyder hielt. „Wer

auf dem Ingolstädter Pfingstfest

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sich da drauf- oder reinsetzt, der spürt sofort die Wertigkeit und das Adrenalin.“ Beide Produkte strahlten die Liebe zur Technik und die Liebe zum Detail aus. „Es gibt aber auch sehr rationale und betriebswirtschaftliche Gründe für den Deal“, erläuterte Rupert Stadler, „beide Unternehmen zählen seit vielen Jahren zu den ertragreichsten ihrer Branche und haben auch die Krisen sehr gut gemeistert.“ „Ducati gilt weltweit als die Ikone unter den Sportmotorrädern. ,La rossa’, wie die Italiener sagen, diesen Mythos gilt es zu wahren und weiter zu entwickeln. Das ist eine Herausforderung für die nächsten zehn, 20 Jahre. Und wir haben es auch bei unserer Tochter Lamborghini gezeigt, dass man es mit Erfolg machen kann.“


FAKTEN & VISIONEN

Blickpunkt KW 17/12

40 Jahre

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Oberbürgermeister Ingolstadt

Peter Schnell und Dr. Alfred Lehmann stehen für eine vorausschauende und erfolgreiche Stadtpolitik heute noch das Stadtbild. Mittlerweile leben mehr als 126.000 Menschen in Ingolstadt – und der Zuzug hält an.

Ingolstadt hat sich in den vergangenen Jahrzehnten prächtig entwickelt: Die grüne Großstadt wandelt sich von der Industriestadt zur Wissensmetropole und pflegt dabei vorbildhaft ihr historisches Erbe. Diese Erfolgsgeschichte ist untrennbar mit zwei CSU-Oberbürgermeistern verknüpft, die seit 40 Jahren die Geschicke der Schanz lenken: Peter Schnell und Dr. Alfred Lehmann. Als der Landtagsabgeordnete Peter Schnell 1972 überlegen die Kommunalwahlen in Ingolstadt gewann, trat er ein schweres Erbe an. Die weltweite Energie- und Wirtschaftskrise kündigte sich bereits an und zog die Schanz ordentlich in Mitleidenschaft. Hohe Arbeitslosigkeit, geringe Kaufkraft der Bürgerinnen und Bürger, die große Verkehrsbelastung

Peter Schnell: „Ingolstadt ist IN!“

Weichen für einen beinahe einmaligen Aufstieg aus dem Armenhaus Bayerns zur Top-Region in Europa. Zahlreiche Projekte wie der Aufbau des Hochschulstandorts, der Neubau des Klinikums Schritt für Schritt stellte OB Schnell oder die Sanierungen der ehein seiner 30-jährigen Amtszeit die maligen Festungsanlage prägen in der Innenstadt und fehlende Zukunftsperspektiven drückten auf die Stimmung in der Stadt, die Mitte der 1970er knapp 90.000 Einwohner zählte.

Dr. Alfred Lehmann, der 2002 die Nachfolge von Peter Schnell antrat, ist ein Garant dafür, dass Ingolstadt auch weiterhin auf Erfolgskurs bleibt. Vorbildlich ist auch die Zusammenarbeit der Politikergenerationen in Ingolstadt: „Als Ehrenmitglied der CSUStadtratsfraktion nimmt Peter Schnell auch heute noch großen Anteil am politischen Geschehen“ würdigt der Fraktionsvorsitzende Prof. Dr. Joachim Genosko den Alt-OB. „Und mit Alfred Lehmann steht ein herausragender Kommunalpolitiker an der Spitze der Stadt, der die Zukunftschancen sichert und das reiche Erbe der Schanz bewahrt“, fügt Joachim Genosko hinzu.

Alfred Lehmann: „Beste Chancen für die Schanz!“

Zum Doppeljubiläum der Ingolstädter CSU-Oberbürgermeister Peter Schnell ( 1972 – 2002 ) und Dr. Alfred Lehmann ( 2002 – 2014 ) wird am Donnerstag, dem 24. Mai 2012, von 9.00 bis 12.00 Uhr im „Alten Rathaus“ ein „Offener Bürgerempfang“ mit den OBs stattfinden.

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Harmonisch fügen sich die Baudenkmäler wie die Klenze-Befestigungen in die moderne Großstadt ein. Künstler greifen diesen Aspekt gern in ihren Arbeiten auf.

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KÖSCHING

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Ein Bagger-Fanclub für Kösching

Köschinger Bauernmarkt

Frisch vom Hof (ml) Fleisch, Käse, Wurst und viele weitere regionale Produkte gibt es beim Köschinger Bauernmarkt. Jeden Donnerstag von 14 bis 18 Uhr kommen hier Händler aus der ganzen Region zusammen, um ihre Produkte direkt vom Bauernhof an die Kunden zu bringen. „Seit zwei Jahren gibt es den Bauernmarkt schon in Kösching“, erklärt Theresia Brüderle, eine der Ausstellerinnen. Der Bauernmarkt wird von der Gemeinde und dem Gewerbeverband organisiert und ist mittlerweile ein fester Treffpunkt in der Gemeinde für Jung und Alt. Insgesamt elf Aussteller bieten jeden Donnerstag heimische Waren an. „Die regionalen Produkte werden von der Bevölkerung gut angenommen“, berichtet Theresia Brüderle - und das freut natürlich auch die Aussteller.

Blickpunkt KW 17/12

Der Erweiterungsbau der Realschule Kösching erfreut nicht nur die Schüler

Geplant bis ins letzte Detail: Der Architekt Herrle (2. von links) erläutert den Erweiterungsbau der Realschule Kösching. Landrat Anton Knapp (links) sowie die Bauherren von der durchführenden Baufirma Bacher waren ebenso bei dem Pressegespräch anwesend. Fotos: Lerzer (ml) Der Erweiterungsbau der Realschule Kösching geht in die nächste Runde. Als Ziel soll ein „kompaktes und einheitlich wirkendes Gebäude“ entstehen, das für die 1000 Schüler und Lehrkräfte genügend Platz bietet, erläuterte der zuständige Architekt Herrle. Im Rahmen der Erweiterung soll unter anderem eine neue Turnhalle für ein vielfältigeres Sportangebot sorgen, zahlreiche Klassenzimmer und Räumlich-

keiten für die Mittagsverpflegung und eine Ganztagsbetreuung errichtet werden. 12 Millionen Euro werden dabei vom Landkreis und Staat aufgewendet, um den Erweiterungsbau zu ermöglichen. Schuldirektor Bernhard Buchhorn zeigte sich sichtlich erfreut. „Natürlich ist es immer leichter, mit fremden Mitteln einen derartigen Bau zu finanzieren. Aber die Zusammenarbeit klappt einfach hervorragend.“

Dass die Schüler eventuell durch die Lärmbelästigung gestört werden könnten, verneinte der Direktor. „Die Schüler haben sogar schon einen Bagger-Fanclub gegründet und hängen in den Pausen förmlich an den Fenstern. Während der Abschlussprüfungen wollen wir aber eine kurze Baupause einlegen, um die Lärmbelästigung gering zu halten.“ Bis November möchte man das Gebäude in Bezug auf

Dach, Fassade und Fenster dicht machen, damit ab Dezember mit dem Innenausbau begonnen werden kann. Auch Vertreter der Baudurchführung waren bei dem Pressegespräch anwesend. „Wir werden auf jeden Fall im Kosten- und Terminrahmen bleiben“, versicherte Herr Rudolf. Besonderes wichtig war auch die Gewährleistung der Sicherheit gegenüber den Schülern und

mitwirkenden Bauarbeitern. „Es gibt gewisse Regeln, die beide Seiten einzuhalten haben, um die Sicherheit zu gewährleisten“, so Schuldirektor Buchhorn. „Die Schule ist mitten im Leben und ich denke, wir werden mit der Erweiterung beste Lernvorraussetzungen schaffen können.“ Und auch Landrat Anton Knapp war sich sicher: „Der Erweiterungsbau wird ein wahrer Blickfang für Kösching werden.“

Gemeinschaftshaus für Kösching Mit der Dorferneuerung soll sich in Bettbrunn und Kasing einiges bewegen

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(ml) Ein neues Gemeinschaftshaus soll im Rahmen der Dorferneuerung für die Bewohner und Pilger von Bettbrunn geschaffen werden. Vergangene Woche wurde Johannes Natzer zum Vorsitzenden der Teilnehmergemeinschaft für die Dorferneuerung gewählt. Damit wird die Dorferneuerung in Bettbrunn einen Schritt vorangetrieben. „Die Gemeinde und die Bevölkerung wünschen sich schon viele Jahre ein solches Gemeinschaftshaus“, berichtet Bürgermeister Max Schö-

2013 fertig sein“, so ner. Dass es nun endlich der Bürgermeister. gebaut werden soll, freut Auch in Kasing ist ihn sehr. „Wir wollen daeine derartige Dorfermit unter anderem das neuerung geplant. Vereinsleben stärken, „Vier Arbeitskreise Mutter- und Kind-Grupbeschäftigen sich derpen einen Platz bieten zeit mit innerortlichen und auch öffentliche Verbesserungen“, erToiletten für Pilger schafklärt der Bürgermeisfen.“ In den nächsten ter. Geplant ist unter Wochen wird die Verab- Bürgermeister anderem eine Umgeschiedung des Projektes Maximilian Schöner vom Gemeinderat erwartet. „Wir staltung des Kirchenumfelds. „Wir wollen noch im Herbst mit dem erwarten noch vor Pfingsten die Rohbaubeginn und bis Sommer Wahl einer Vorstandschaft. Dann

kann auch hier die Dorferneuerung im vollen Zuge umgesetzt werden.“ Sechs Jahre lang werden im Rahmen der Dorferneuerung Maßnahmen und Projekte durchgeführt, die zur Verbesserung der Lebensbedingungen sorgen. Die Dorferneuerung wird vom Amt für ländliche Entwicklung gefördert. Eine Dorferneuerungs-Maßnahme kann nur in Orten bis zu 2000 Einwohner erfolgen. Dies ist bei beiden Köschinger Orstteilen Kasing und Bettbrunn der Fall.

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Blickpunkt KW 17/12

Gefangen vom KGB Ingolstädterin kämpft um die Freilassung ihres Vaters

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Nikolai Statkevich mit seiner Tochter Katja: Vor einem Jahr wurde er von einem weißrussischen Gericht zu sechs Jahren Arbeitslager verurteilt, nachdem er gegen Lukaschenko, den „letzten Diktator Europas“ demonstriert hatte. Fotos: privat Von Katharina Gassner Fast ein Jahr ist vergangen, seitdem der Vater von Katja Statkevich von einem weißrussischen Gericht zu „sechs Jahren Arbeitslager mit erhöhten Sicherheitsauflagen“ verurteilt wurde. Die Situation dort im Gefängnis ist prekär – denn hier regiert der KGB. Der weißrussiche Geheimdienst – ein Überbleibsel aus sowjetischen Zeiten. Körperliche Gewalt ist keine Seltenheit. Menschenrechtsorganisationen kritisieren schon lange die men-

„Ich bin enttäuscht, dass die ganzen Aktivitäten in Deutschland keine Freilassung bewirkt haben.“ Katja Statkevich schenunwürdigen Haftzustände. „Mein Vater sitzt zusammen mit Schwerverbrechern, mit Mördern und Vergewaltigern, ein“, berichtet die Tochter. „Der Kontakt nach außen ist ihm streng verboten, Anrufe und Briefe werden kontrolliert und zensiert. Mein Vater ist der Willkür der Wärter ausgesetzt.“ Katjas Familie stammt aus Minsk, der Hauptstadt von Weißrussland, etwa eine Flugstunde von München entfernt. Seit mehr als fünf Jahren lebt sie mit ihrem Mann in Ingolstadt, hat promoviert und arbeitet bei Audi. Wegen der völlig grundlosen Verhaftung ihres Vaters im Dezember 2010 kämpft die Ingolstädterin nun mit aller Kraft für seine Freilassung – ja, vielleicht sogar um sein Leben. Sie schreibt Briefe, trifft Politiker, organisiert Veranstaltungen - doch bislang waren die Mühen der Ingolstädterin vergeblich. „Ehrlich gesagt, bin ich derzeit etwas müde und enttäuscht, dass die ganzen Aktivitäten, die wir hier in Deutschland gemacht haben, doch keine Freilassung bewirkt haben“, erzählt Katja Statkevich traurig. „Es hat mich wirklich viel Kraft gekostet, parallel zu meinem Vollzeitjob noch

jeden Tag und jedes Wochenende Artikel zu schreiben, Veranstaltungen zu organisieren und mit Politikern zu telefonieren oder zu mailen.“ Kurzer Rückblick: Bei den Präsidentschaftswahlen im Dezember 2010 in Minsk wird Alexander Lukaschenko wiedergewählt. Als „der letzte Diktator Europas“ wird der seit 17 Jahren amtierende weißrussische Präsident häufig bezeichnet. Eine überwältigende Mehrheit an Stimmen vereint der 56-Jährige auf sich. Betrugs- und Manipulationsvorwürfe stehen im Raum – wie jedes Mal nach einer Wahl. Doch dieses Mal will sich die Bevölkerung das nicht mehr gefallen lassen. Mehrere Zehntausend Menschen gehen in der Wahlnacht auf die Straße. Auf dem Oktoberplatz kommt es zu einer großen, aber friedlichen Demonstration gegen den Wahlbetrug und für Neuwahlen – unter Ausschluss Lukaschenkos. Unter den Demonstranten befindet sich auch Katjas Vater – Nikolai. Nikolai Statkevich ist weißrussischer Sozialdemokrat und gilt bei der Bevölkerung als viel versprechender Präsidentschaftsanwärter. „Es heißt mein Vater wäre der größte Kritiker Lukaschenkos,“ berichtet Katja. Nikolai Statkevich prangert die Missstände im Land öffentlich an – lässt sich den Mund nicht verbieten. Er ist offensichtlich eine Gefahr für den Machthaber. Auch die vielen Demonstranten am Oktoberplatz in der Wahlnacht passen Lukaschenko nicht ins Konzept. Öffentliche Kundgebungen sind in Weißrussland streng verboten. Das Regime fährt ein massives Sicherheitsaufgebot auf – eine Hundertschaft an Polizisten ist vor Ort. Unabhängige Wahlbeobachter berichten später, dass Telefone und Internetzugänge abgeschaltet wurden, um Gespräche mit westlichen Medien zu verhindern. Die weißrussische Polizei schlägt die Demonstration brutal und gewaltsam nieder – es gibt zahlreiche Verletzte. Nikolai Statkevich wird aus seinem Auto gezerrt, verprügelt und verhaftet – auch seine anderen Mitstreiter werden festgenommen. Ein trauriger Rekord, sieben Präsidentschaftskandidaten verhaften die Schergen des Präsidenten in einer

Das letzte gemeinsame Weihnachtsfest der Familie.

Nacht. Das Regime schiebt Statkevich die Organisation der Proteste in die Schuhe – sechs Jahre soll er nun hinter Gittern bleiben. Im Januar diesen Jahres kommt es noch schlimmer. Die Regierung verhängte eine Haftverschärfung gegen den Sozialdemokraten. „Die offizielle Begründung der Haftverschärfung lautet ‚mangelnde Besserung‘“, berichtet Katja Statkevich. „Die Beweisführung war sogar für weißrussische Verhältnisse so absurd, dass sie viel mehr zu einem Kafka-Roman passen würde, als zu einem Land mitten in Europa“, so die 31-Jährige weiter. „Es wurde zum Beispiel die fehlende Häftlingsnummer auf der Kleidung am ersten Tag im Arbeitslager bemängelt eigentlich ein Versäumnis des Arbeitslagers.“ Unvorstellbar, doch in weißrussischen Gefängnissen regiert die Willkür. Grundlos habe der Arbeitslagerleiter auch in die Akte des Politikers „neigt zu Gewalt und Flucht“ geschrieben. Deswegen verbrachte Statkevich die ersten Wochen in Isolationshaft. „Aktuell befindet er sich in einer kleinen Zelle und hat einen Nachbar“, erzählt die Tochter. „Eine Menschenrechtsorganisation in Weißrussland hat über inoffizielle Kanäle herausgefunden, dass dieser Zellennachbar früher ein Offizier der Spezialeinheit der Polizei gewesen ist.“ Er soll in den 1990er Jahren für Lukaschenko die „unbequemen Menschen“

„Mein Vater ist der größte Kritiker von Lukaschenko.“

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Katja Statkevich

eliminiert haben. Damals hätte der Offizier sogar eine Leitungsfunktion in diesem „Eskadron des Todes“ gehabt, so Katja Statkevich. „Wir wissen nicht, was dies zu bedeuten hat, warum ausgerechnet er jetzt der Zellennachbar von meinem Vater ist. Wir sind sehr verunsichert.“ Im April 2012 lässt Lukaschenko überraschenderweise einige der Oppositionellen frei – Katjas Vater ist jedoch nicht dabei. Die 31-Jährige vermutet, die wirtschaftlichen Sanktionen der EU seien Grund für die Freilassungen. „Leider hat die Situation aber noch keine Änderungen für meinen Vater gebracht. Er ist der größte Kritiker des Präsidenten Lukaschenkos, deshalb sitzt er immer noch in der Haft.“ Hin und wieder erhält Katja Statkevich einen Brief vom ihrem Vater. Doch meistens ist der Inhalt belanglos, denn die Briefe werden kontrolliert und zensiert. Auch die seltenen Telefongespräche werden abgehört. Trotz der Niederschläge gibt Katja Statkevich den Kampf um ihren Vater nicht auf, sie will weiter kämpfen, bis auch er aus dem Gefängnis entlassen wird. Wer sie unterstützen will, kann eine Petition auf der Internetseite www.lasst-sie-frei.de unterzeichnen. Die Ingolstädterin ist Fotos: privat um jede Unterstützung dankbar.

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Blickpunkt KW 17/12

Vater der italienischen Oper Simon Mayr – regional und international

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KulturPlaner

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„Herzog von Bayern 2012“ - Internationale Zinnfigurenausstellung Bayerisches Polizeimuseum im Turm Triva, Klenzepark Ingolstadt 29.04.2012 bis 01.07.2012

„Marilyn Monroe - Legende, Mythos und Ikone“ Museum im Pflegschloss Schrobenhausen 06.05.2012 bis 23.09.2012

„Lebensglut - Beziehungskälte“ - Erlebte und erzählte Avantgarde von Marieluise Fleißer Fleißerhaus Ingolstadt

VERANSTALTUNGEN 29.04.2012 // 19:00 Uhr Neues Schloss Ingolstadt, Innenhof

Fest zu Georgi 29.04.2012 // 11:00 Uhr Sommerresidenz Eichstätt, Hofgarten

Gartenschau: "Garten und Natur" 29.04.2012 // 20:30 Uhr Barthelmarktgelände Oberstimm

GewerbeMesse Manching 30.04.2012 // 19:30 Uhr Saturn-Arena Ingolstadt

Konzert: Das Frühlingsfest der Überraschungen mit Florian Silbereisen 30.04.2012 // 20:00 Uhr eventhalle Westpark Ingolstadt

Konzert: Fiddlers Green "Wall Of Folk Tour 2012" & special guests 30.04.2012 // 15:00 Uhr VHS / Kurfürstliche Reitschule Ingolstadt, Kinosaal

19. Ingolstädter Literaturtage: Filmnacht "Der Herr der Ringe" Teil I - III; bis 02:30 Uhr 01.05.2012 // 20:30 Uhr Neue Welt Ingolstadt

23. Bluesfest 2012 - Eröffnungskonzert: Pokey La Farge & The South City Three (USA) 02.05.2012 // 19:30 Uhr Theater Ingolstadt, Großes Haus

Oper: "La Traviata" von Giuseppe Verdi Gastspiel Staatstheater am Gärtnerplatz; auch 03.,05.,06.05.2012 02.05.2012 // 19:00 Uhr Harderbastei Ingolstadt

19. Ingolstädter Literaturtage: Antje Wagner liest aus ihren Romanen "Schattengesicht“ und "Unland" 02.05.2012 // 20:00 Uhr Audi-Programmkino

Kino: "Blue Velvet" - Kooperation mit der Pinakothek der Moderne: Frauen im Film 03.05.2012 // 20:00 Uhr Neue Welt Ingolstadt

23. Bluesfest 2012: ROBBIN THOMPSON (USA) support act: Peter Crow C. (D) 03.05.2012 // 20:00 Uhr Theater Ingolstadt, Festsaal

Konzert: "I Virtuosi di Paganini " - Ingolf Turban, Violine und Wen-Sinn Yang, Violoncello 03.05.2012 // 19:30 Uhr Stadtmuseum im Kavalier Hepp Ingolstadt, Barocksaal

Vortrag: "Geschichte der Fußballrivalen MTV und ESV Ingolstadt" - Referent: Dr. Rudolf Oswald 04.05.2012 // 18:00 Uhr Theater Ingolstadt, Theatervorplatz

Theaterfest: Mai-Sause mit dem Schauspielensemble des Stadttheaters Ingolstadt u. Tobi Hofmann & Band 05.05.2012 // 19:30 Uhr Asamkirche Maria de Victoria

Intern. Simon Mayr Festspiele 2012: "Jacob a Labano fugiens" - Simon Mayr Chor & Ensemble 05.05.2012 // 20:00 Uhr Haus der Jugend / Fronte Ingolstadt

23. Bluesfest 2012: Willi Resetarits & Band "Stubn-Blues 3" (A) - special guest: Blues-Lick 06.05.2012 // 20:00 Uhr Bürgerhaus / Diagonal Ingolstadt

Konzert: Oz Noy Trio

06.05.2012 // 19:00 Uhr Wirtshaus & Kleinkunst "Zum Gutmann" Eichstätt

Konzert: Dellnhau`n - "E(u)rotisch"

Der Simon-Mayr-Chor setzt im Mai den nächsten musikalischen Höhepunkt im Ingolstädter Festsaal. (bp) Bei der Internationalen Simon-Mayr-Gesellschaft kann man sich darüber freuen, dass Mayr nicht nur lokal und regional, sondern auch international immer mehr Freunde gewinnt. Nach Braunschweig, Regensburg, St. Gallen, München und Moutier war im März 2012 die Staatsoper Posen Schauplatz der jüngsten Mayr-Premiere. Am Donnerstag, 10. Mai um 19.30 Uhr kommt diese Aufführung von Mayrs letzter Oper „Demetrio“ als konzertantes Gastspiel in den Ingolstädter Festsaal, zweifellos ein Höhepunkt der diesjährigen SimonMayr-Tage, die am Samstag, 5. Mai, um 19.30 Uhr mit dem schon traditionellen Kirchenkonzert in Maria de Victoria eröffnet werden. Aufgeführt wird dort Mayrs erstes Oratorium „Jacob a Labano fugiens“. Dargeboten wird das Oratorium unter der Leitung von

Franz Hauk mit den bewährten Kräften des Simon Mayr Chores & Ensembles. Die Leitung von Chor, Orchester und Solisten der Staatsoper Posen, darunter auch eine Spanierin, hat der Argentinier Facundo Agudin. Es handelt sich also um ein wahrhaft internationales Projekt, mit dem der Dirigent für das kommende Jahr sogar eine Gastspieltour in seinem Heimatland Argentienien plant. Den Ingolstädter Konzertbesuchern ist Agudin aus dem Jahr 2010 von einem Auftritt mit dem Orchestre Symphonique Basel beim Konzertverein bekannt. „Demetrio-Dramma per musica“ wird am Donnerstag, 10. Mai im Festsaal Ingolstadt aufgeführt. Die Handlung der Oper bezieht sich auf Demetrius II, genannt Nikator, der im zweiten vorchristlichen Jahrhundert als Herrscher des heutigen Syrien und Palästina in ständige Macht-

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kämpfe und kriegerische Auseinandersetzungen verstrickt war, was durchaus Assoziationen zu aktuellen Ereignissen in diesem Gebiet zuließe. Mayrs Oper aber idealisiert die historische Figur sehr stark. Am Ende aller Intrigen siegen ganz im Sinne der Aufklärung Tugend und Gerechtigkeit. Der Dirigent Facundo Agudin bringt mit der Posener Inszenierung die Oper bereits zum zweiten Mal auf die Bühne – und somit auch nach Ingolstadt. Die Simon-Mayr-Tage 2012 bringen mit diesen beiden Konzerten die Bandbreite von Mayrs Schaffen zur Geltung, den begabten Kirchenmusiker ebenso wie den berühmten Schöpfer großer Opern. Ergänzt werden die SimonMayr-Tage in diesem Jahr erstmals durch ein Konzertangebot Simon Mayr regional, das durch die Simon Mayr Kultur GmbH

veranstaltet wird und an die regionalen Festspiele des Vorjahres anknüpft. Diese Reihe wird am Freitag, 11. Mai, um 19.30 Uhr im Rathaussaal Pfaffenhofen mit einer Operngala aus Werken von Mozart, Mayr, Donizetti, Rossini und Verdi eröffnet, dargeboten durch die Gruppo Fiati Musica Aperta, Bergamo unter der Leitung von Pieralberto Cattaneo. Dasselbe Ensemble bietet einen Tag später, am 12. Mai, um 19.30 Uhr Harmoniemusik im Eichstätter Spiegelsaal mit Werken von Mozart, Mayr und Beethoven. Schließlich folgt am Samstag, 19. Mai um 19.30 Uhr in der Wallfahrtskirche Mariae Geburt in Maria Beinberg ein Kirchenkonzert mit Werken von Mozart und Mayr, geboten vom Chor Capella Schyrensis und dem Consortium Musicum unter der Leitung von Christian Bischof.

„Lebendiger“ Irish-Folk Beoga gastiert in der neuen Welt (bp) Am Montag, 7. Mai, ist ab 20.30 Uhr ein Konzert der Reihe „Highlights-Große Namen in kleinem Rahmen“ in der neuen Welt zu sehen. Die irische Band Beoga sorgt für irische Klänge. Die BBC hat sie bei der Night of the Proms präsentiert. Sie sind die Überflieger der Stunde und man muss sie nicht nur gehört, sondern auch gesehen haben. Das brandneue Album „How to tune a fish“ ist sowohl die Nummer 1 der irischen als auch amerikanischen Folk Charts. Beoga ist das gälische Adjektiv für „lebendig“ und die Band macht ihrem Namen alle Ehre. Ihre Musik strotzt von Kreativität und guter Laune. Im Mittelpunkt der Band steht die bezaubernde

Beoga: Die irische Band sorgt am Montag, 7. Mai, für Stimmung.

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Niamh Dunne, eine der besten stammen aus ihrer Feder. Verblüffend ist auch die Besetneuen Frauenstimmen Irlands. Sie ist eine Teufelsgeigerin und zung der Band mit zwei „Button einige Lieder im Bandrepertoire Accordions“. Damian McKee

und Seán Óg Graham achten streng darauf, dass sich die zwei Quetschkommoden nicht in die Quere kommen oder im stetigen Unisono langweilen. Seán Óg wechselt bei Liedern zur Gitarre und steuert auch die Harmony Vocals bei. Für die fetten Töne und synkopierten Rhythmen, die die Zuhörer zum Tanzen animieren, ist der Keyboarder Liam Bradley zuständig. Die CDs der Gruppe gehören aktuell zu den best verkauftesten Irish Folk CDs weltweit. Bei den großen Festivals in den USA, England, Irland oder Skandinavien ist das Hauptbühnenprogramm ohne Beoga nicht mehr denkbar. Infos unter www.beogamusic.com und www.neuewelt-ingolstadt.de


Gastro & Lifestyle

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Vapiano erobert Ingolstadt Schnelles Italo-Food live vor den Augen der Gäste zubereitet Von Katharina Gassner „Chi va piano, va sano e va lontano“, heißt es bei Vapiano nach einer italienischen Redensart: „Wer alles im Leben locker und gelassen angeht, lebt gesünder und länger.“ Und für genau dieses Lebensgefühl steht das neuartige Restaurant im WestPark. Entspannte Atmosphäre, mediterrane Leichtigkeit und südländische Lebensfreude wollen die Vapianisti – so nennen sich die Mitarbeiter – an die Gäste weitergeben. Weltweit gibt es inzwischen mehr als 108 Restaurants – in 25 Ländern – auf vier Kontinenten. Und jetzt eben auch in Ingolstadt. Alexander Morsy ist der Chef des Hauses – ihm haben es die Ingolstädter wohl zu verdanken, dass es hier nun auch ein Vapiano gibt. Morsy kommt ursprünglich aus München, dort hat er die Gastro-Kette kennen und lieben gelernt. Als er von der Baugenehmigung für die WestPark Erweiterung hörte, stand er sofort beim WestPark Geschäftsführer Frank Hausschmid im Büro, erzählt der Unternehmer. „Der Westpark hat viel investiert, damit wir hier sind. Denn prinzipiell findet man die Vapianos eigentlich nicht im Shoppingcenter, sondern nur in den Innenstädten. Die Ingolstädter Innenstadt ist zwar wahnsinnig schön, aber wir brauchen eine hohe Frequenz und das auch über 18 Uhr hinaus. Am Westpark ha-

Ein 250 Jahre alter Olivenbaum – der Lieblingsplatz der Gäste. ben wir einfach größere Vorteile gehabt.“ Deswegen freut sich Morsy um so mehr, dass die Ingolstädter das Vapiano so gut annehmen. „Die Gäste sind begeistert“, erzählt Morsy. „Das Vapiano ist etwas völlig Neuartiges in Ingolstadt – aber die Ingolstädter nehmen uns sehr gut an.“ Auf dem Speiseplan der GastroKette stehen mediterrane Speisen. Ob Pasta, Pizza oder Salate – alle Gerichte werden frisch vor den Augen der Gäste zubereitet. Be-

stellt wird direkt bei den Köchen an den einzelnen „Showküchen“. So können die persönlichen Vorlieben jedes Einzelnen auch noch während der Zubereitung berücksichtigt werden. Doch wer die Wahl hat, hat die Qual. Das geht sogar dem Chef noch so. Denn an der Nudeltheke zum Beispiel dürfen die Gäste nicht nur ein Gericht auswählen, sondern können sich auch noch zwischen elf Pastasorten entscheiden – zwei davon sogar aus Vollkorndinkel. Bei so viel Auswahl stehen die Vapianisti

Foto: Gassner

den Gästen natürlich gerne beratend zur Seite. Bezahlt wird nicht sofort und nicht am Tisch. Beim Reinkommen erhält jeder Gast eine scheckförmige Karte, die gilt es nicht zu verlieren. Denn hier werden die Bestellungen abgespeichert. So müssen die anderen Gäste nicht länger warten, nur weil ein anderer sein Kleingeld zusammensucht. Und noch einen Vorteil bringt das Chipkartensystem mit sich, sagt Morsy. „Es erlaubt dem Kunden, sich im Restaurant frei zu bewegen. Man muss nie-

mandem Bescheid geben, wenn man den Tisch wechselt oder nach dem Essen vielleicht noch an die Bar oder in die Lounge geht.“ Das Konzept des Vapianos nennt sich 'Fresh Casual Dining'. „Das bedeutet, bei uns gibt es keine auferlegten Zwänge“, erklärt der Chef. „Jeder kann kommen, ohne Reservierung, egal in welchem Outfit. Unsere Gäste sollen hier ein paar Stunden Urlaub machen.“ Schaut man sich im Lokal um, fühlt man sich auch sofort wohl. Die Einrichtung beruht

auf dem Design- und Farbkonzept des Mailänder Architekten Matteo Thun. 30 kleine Olivenbäume zieren das Lokal. Die Hauptrolle spielt aber der 250 Jahre alte Olivenbaum im Erdgeschoss. Unter seinen Zweigen zu sitzen, scheinen die Gäste zu lieben, denn das sei der beliebtester Sitzplatz im Restaurant, erzählt Morsy. Der Olivenbaum ist übrigens eine Art Markenzeichen, denn den findet man in jedem Vapiano. Der beste Baum wird vor der Eröffnung - wie bei einem Casting – ausgewählt. Ein „Olivendoktor“ kommt einmal im Monat vorbei und überprüft, ob der Baum in Ordnung ist. Ansonsten stehen den Gästen auf jedem Tisch frische Kräuter zum Selberpflücken zur Verfügung. So kann jeder – je nach Belieben – seine Gerichte ganz individuell mit Basilikum oder Rosmarin verfeinern. Ja und damit das Vapiano auch abends für die Gäste attraktiv ist, hat Morsy jetzt einen Barchef eingestellt, der ab Mitte Mai für Cocktails sorgen wird. Denn die Bar und der überdachte Außenbereich bieten sich geradezu an, auch abends – bei einem Glas Wein oder eben einem Cocktail – gemütlich zusammen zu sitzen. Außerdem sind Live-Acts geplant, verrät Morsy. „Ich stelle mir zum Beispiel einen Saxophonisten vor, der dann mit seinem Instrument durchs Lokal geht.“ Das Vapiano hat übrigens jeden Tag geöffnet – auch an Sonn- und Feiertagen.

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AUTO & Technik

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Blickpunkt KW 17/12

Weißwurstfrühstück im Land des Lächelns Wie Audi auf der Peking Motor Show um die Marktführerschaft im Premiumsegment kämpft Von Michael Schmatloch Kaum drei Häuserblocks weit reicht die Sicht. Ein bräunlich grauer Schleier hat sich über die ganze Stadt gelegt. Es ist herrliches Wetter. Nur nicht in Peking, wo die Sonne kläglich scheitert bei ihrem Versuch, diesen unglaublichen Smog zu durchdringen. Lediglich der helle Fleck am Himmel lässt erahnen, wie schön der Tag ein paar Kilometer außerhalb dieses verschleierten Molochs sein mag. Auf den Gehsteigen beherrscht der Mundschutz das Straßenbild. Vor allem die jüngeren Chinesen versuchen auf diese Art, die Atemluft ein klein wenig zu verbessern, während sie forschen Schrittes die Autos überholen, die sich auf den Highways zu einem schier endlosen Stau verabredet haben. Über zwei Stunden dauert die Fahrt vom Hotel zur Peking Motor Show, zur weltweit wohl einzigen Automesse, die mit dem Auto quasi nicht zu erreichen ist. Viele der angereisten Journalisten und Manager steigen Kilometer vor dem Messegelände bereits aus den Bussen und ShuttleFahrzeugen, weil es zu Fuß doch deutlich schneller geht. Eine nachdenklich stimmende Ouvertüre für einen Branchentreff, bei dem es nur um eines geht: Autos zu verkaufen. Wie gut das indes im Land des Lächelns funktioniert, beweisen die deutschen Premium-Hersteller Jahr für Jahr mit beeindruckenden Zahlen. Allen voran Audi. Im zweiten Jahr bereits ist China der größte Einzelmarkt für die Ingolstädter Autobauer. Und die Zahlen des ersten Quartals 2012 lassen einen neuen Rekord bereits erahnen. Dementsprechend selbstbewusst der Auftritt auf der Pekinger Automesse. Und der Andrang natürlich in Halle E 5, wo die VW-Familie unter sich ist. Hier lädt Audi denn auch nach dem obligatorischen Frühstück mit Weißwürsten – frisch produziert von einem eigens mitgereisten Werksmetzger – zu einer Pressekonferenz, die es in sich hat. Denn neben der Präsentation von zwei Q3-Showcars steht für diesen Tag eine Weltpremiere auf dem Programm. Vertriebschef Peter Schwarzenbauer präsentiert, als sei es die Antwort auf den Smog draußen vor der Halle, den ersten an der Steckdose aufladbaren Plug-In-Hybrid mit vier Ringen, einen Audi A6 L. Rund 80 Kilometer schafft diese OberklassenLimousine rein elektrisch. Der

Mit dem Audi A6 L e-tron Concept zeigen die Ingolstädter auf der Peking Motor Show eine Plug-in-Hybrid-Studie auf Basis des Audi A6 L (oben). Das Antriebskonzept kombiniert einen Zweiliter-Vierzylinder-Benziner mit 211 PS und einen Elektromotor mit 70 kW und schafft 80 Kilometer rein elektrisch. Im Reich der Mitte setzt auch Audi auf die fördernde Wirkung hübscher Hostessen. Fotos: Schmatloch schlechte Teil der Nachricht: Dieses Auto wird ausschließlich für den chinesischen Markt produziert. Mit Konzepten wie dem hybriden A6 L und den Q3-Derivaten will Audi dem chinesischen Markt einen neuerlichen, deutlichen Impuls nach oben geben. Und die Zeichen stehen in der Tat nicht schlecht. Mit 90 063 verkauften Einheiten im ersten Quartal des Jahres und besten Prognosen für den Monat April markieren die Ingolstädter nach wie vor die Spitze unter den deutschen Premiumherstellern. Und diese Spitze gilt es zu verteidigen.

Im Jahr des Drachen, das dem chinesischen Horoskop zufolge Reichtum, Glück und Erfolg verheißt, strebt denn auch Audi-Vertriebschef Peter Schwarzenbauer ein Wachstum an, das deutlich über dem des Marktes liegt. „Bis 2015 werden wir unsere Produktionskapazität in China auf 700 000 Einheiten erhöhen“, sagt Schwarzenbauer auch im Hinblick auf das neue Werk in Foshan, das Ende 2013 in Betrieb gehen soll. Wird die dann neu geschaffene Kapazität tatsächlich ausgeschöpft, würde Audi in China mehr Autos verkaufen, als noch im Jahr 2000 weltweit.

Die Hoffung, das in ein paar Jahren tatsächlich zu schaffen, ist nicht ganz unbegründet. Immerhin sagen Branchenexperten den deutschen Premiumherstellern in China eine rosige Zukunft voraus. Die Zahl der Vielverdiener und damit das Potenzial an möglichen Oberklasse-Kunden steigt schnell. Und von diesem Potenzial erhoffen sich die Ingolstädter einen überproportionalen Anteil. Dazu indes ist es erforderlich, auch jenseits der riesigen Metropolen ein Händler- und Servicenetz zu etablieren. In zwei Jahren will Audi 400 exklusive Händler über das Land verteilt positionie-

ren. Das bedeutet, dass im Schnitt zwei Betriebe pro Woche eröffnet werden müssen. In den rund 100 chinesischen Städten mit einer Einwohnerzahl jenseits der fünf Millionen ist Audi derzeit in gut der Hälfte vertreten. Hier will Audi ebenso nachlegen wie in den „kleineren“ Millionenstädten. Eine zweite strategische Entscheidung dürfte wohl auch die Einführung von Modellen im unteren Segment sein. In Foshan wird deswegen wohl auch ein Modell wie der A3-Nachfolger vom Band laufen. Auch wenn die Ingolstädter im Premiumsegment die Markt-

führerschaft halten. BMW und Mercedes haben ebenfalls gute Karten und, wie die Peking Motor Show zeigt, attraktive Neuheiten zu bieten, wie zum Beispiel die CLA-Studie von Mercedes, deren möglichen Erfolg man an den Gesichtern der chinesischen Kollegen ablesen konnte. „Der Wettbewerbsdruck im Premiumbereich wird größer“,weiß auch Schwarzenbauer. Und er wird zudem massiver werden, wenn die Premiumhersteller Zug um Zug ins Kompaktwagensegment vordringen. Wichtig für Audi dürfte in den kommenden Jahren vor allem der Bereich SUV werden, was Audi in Peking mit den beiden Showcars aus der Q3-Familie dokumentiert. „Die SUV-Bewegung wird sich in den kommenden Jahren fortsetzen. Mittelfristig werden SUVs nach unserer Einschätzung rund die Hälfte des weltweiten Premiummarktes ausmachen. In China könnte der Anteil sogar noch höher steigen“, sagte Peter Schwarzenbauer in einem Interview. Deswegen will Audi die QFamilie deutlich ausbauen. Wohin die Reise gehen könnte, lässt sich an dem kompakten RS Q3 mit 360 PS ablesen. Oder mit dem Q3 „jinlong yufeng“, der speziell für die Trendsportart des KiteSurfens konzipiert wurde und ins Deutsche übersetzt „Goldener Drache im Wind“ bedeutet. Die Chancen, diesen Drachen in den Wind zu bekommen, stehen nicht schlecht im Reich der Mitte. Zumindest, was die Kundenseite betrifft. Denn die scheint wesentlich leichter kalkulierbar als alles, was die chinesische Regierung plant oder planen könnte. Das zeigte zuletzt der Erlass, mit dem die chinesischen Staatsbediensteten angewiesen wurden, bei Dienstwagen auf einheimische Marken zurückzugreifen. Ein Millionenmarkt, an dem Audi bislang wesentlichen Anteil hatte. Politik ist eben überaus dynamisch, aber selten so schwer kalkulierbar wie in China. Doch trotz derartigen Unwägbarkeiten bleiben die Absatzaussichten phänomenal. Einer Studie der Universität Diusburg-Essen nach dürfte der Autoabsatz in China für 2012 bei 12,8 Millionen Einheiten liegen. 2015 sollen es bereits 15 Millionen sein. Und ab dem Jahr 2020 soll der chinesische Automarkt den amerikanischen bereits meilenweit hinter sich gelassen haben. 20,6 Millionen Fahrzeuge sollen dann verkauft werden, 2025 gar 27,6 Millionen, was einem Weltmarktanteil von rund 30 Prozent entsprechen würde.

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Heiße Sommerpause Pläne, Wünsche, Spekulationen: Beim FC Ingolstadt 04 laufen zum Saisonende mehrere Spielerverträge aus Von Kevin Reichelt Trotz der 1:4-Niederlage beim TSV 1860 München stehen die Zeichen beim FC Ingolstadt 04 weiter auf Klassenerhalt. Am Sonntag (Anpfiff: 13.30 Uhr) gilt es gegen den direkten Konkurrenten Energie Cottbus, nicht nur die Fans im letzten Heimspiel zufrieden zu stellen, sondern vor allem den Verbleib in der zweiten Fußball-Bundesliga unter Dach und Fach zu bringen. Danach kann die große Party steigen, während für Sportdirektor Thomas Linke die Arbeit erst richtig beginnt: die Kaderplanung für die nächste Saison. Beim Fantreffen in der vergangenen Woche kündigte Linke schon an, dass es Veränderungen zur neuen Saison geben wird. Der Kader, so der Sportdirektor, sei sehr groß. Es darf also mit einigen Abgängen in der Sommerpause gerechnet werden. Dass man beim FC 04 aber gewillt ist, alle Leistungsträger zu halten, verdeutlichte Thomas Linke beim Fantreffen. Wir haben die einzelnen Mannschaftsteile unter die Lupe genommen und zeigen auf, welche Veränderungen sich durch auslaufende Verträge ergeben könnten: TOR: Ramazan Özcan hat sich unter Trainer Tomas Oral seinen Stammplatz gesichert. Als starker Rückhalt stabilisierte der 27-Jährige die Hintermannschaft und musste in der Rückrunde nur 17 Mal hinter sich greifen. Auch in

Ein starkes Team: Die Spieler des FC 04 feiern zusammen − nur wie lange sind einige von ihnen noch da? der „kicker“-Rangliste steht er derzeit auf Platz zwei der notenbesten Spieler. Özcan wird wohl auch in der nächsten Saison das Vertrauen von Oral genießen dürfen. Ob sich Ersatzkeeper Sascha Kirschstein auch eine zweite Saison mit dem Platz auf der Ersatzbank zufrieden geben wird, ist fraglich. Der Kontrakt des 31-Jährigen läuft noch bis 2013. Zudem läuft der Vertrag des dritten Torwarts Christopher Sommerer zum Saisonende aus. ABWEHR: Neben Winter-Neuzugang Ralph Gunesch spielte Marino Biliskov eine bärenstarke Rückrunde. Der Vertrag des Routiniers hat sich dank einer Klausel um ein weiteres Jahr verlängert. Allerdings sah man in den Spielen gegen Alemannia Aachen und den TSV 1860 auch eine Schwachstelle: Schnelle Stürmer wie Aachens Marco Stiepermann oder der

Münchner Kevin Volland bereiten der Abwehr enorme Probleme. Auf der linken Außenverteidigerposition ist Andreas Schäfer unter Trainer Oral gesetzt, auf der rechten Seite dagegen steht noch ein Fragezeichen. Der Vertrag des

ehemaligen Bundesliga-Profis Andreas Görlitz läuft aus. Allerdings erklärte er kürzlich in einem Interview, dass er sich in Ingolstadt wohl fühle. Ralf Keidel dagegen dürfte wieder, wie zu Beginn der laufenden Spielzeit, die zweite

Strafe für Oral (kr) FC-04-Coach Tomas Oral muss wegen unsportlichen verhaltens eine Strafe über 2000 Euro zahlen. Das entschied das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes am Donnerstagnachmittag. Oral hatte sich im Spiel am 19. Februar gegen die SpVgg Greuther Fürth (0:0) lautstark über eine Entscheidung der Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus aufgeregt. Die Unpartei-

ische verweigerte dem FC 04 einen, aus Orals Sicht, klaren Elfmeter. Der Trainer war anschließend derart aufgebracht, dass er seine Coaching-Zone verließ, auf das Spielfeld lief und sich unsportlich gegenüber dem Schiedsrichtergespann verhielt. Schiedsrichterin Steinhaus verwies Oral auf die Tribüne. Der Coach akzeptiert die Strafe des DFB, hieß es auf Nachfrage.

Mannschaft des FC 04 verstärken. MITTELFELD: Gleich vier Verträge von Mittelfeldspielern laufen zum Saisonende aus. Bei den beiden Verletzten Fabian Gerber und Andreas Buchner sieht es aber stark nach einer Vertragsverlängerung aus. Linke selbst sprach davon, dass man bald Vollzug vermelden könne. Ob Moise Bambara und Manuel Hartmann verlängern, ist fraglich: Während Bambara 26 Mal in dieser Saison auflaufen durfte, war Hartmann lediglich in sechs Spielen dabei. Im Mittelfeld besteht durch die Rückkehr von Fabian Gerber, Malte Metzelder und Andreas Buchner ein Überangebot, dem auch Kristoffer Andersen zum Opfer fallen könnte. Andersen stand nur zwei Mal in dieser Saison auf dem Platz. Unterdessen gab es auch schon das erste Gerücht, dass Au-

Endspiel um den Aufstieg

Neuer Weg ins Ziel

Friedrichshofen empfängt Kraiberg zum Spitzenspiel

Veränderte Strecke beim Halbmarathon

(kr) Es ist das Spiel, auf das beide Mannschaften hingefiebert und alle Fußballfans gehofft haben: der Erste gegen den Zweiten, VfB Friedrichshofen gegen ST Kraiberg. Am Samstag (Anpfiff 16 Uhr) könnte in Friedrichshofen schon die Entscheidung um die Meisterschaft in der FußballKreisliga und somit auch um den Aufstieg in die Bezirksliga fallen. Beide Trainer freuen sich auf das Duell und zollen dem Gegner Respekt. VfB-Coach Torsten Holm will von einer Vorentscheidung trotz des möglichen Vier-PunkteVorsprungs bei einem Sieg noch nichts wissen. „Es wäre ein Big Point, aber mehr auch nicht. Auch danach wird es eng bleiben.“ Seit der Winterpause hat der VfB alle Spiele gewonnen und sich so wieder auf Rang eins der Tabelle geschoben. Trotz der Siegesserie ist die Stimmung angespannt: „Auch wenn ich versucht habe entgegen zu wirken, der Fokus liegt seit Wochen auf diesem Spiel“, gibt Holm zu. Die Mannschaft habe in den vergangenen Wochen nur auf Kraiberg geblickt. Im Spitzenspiel will Holm seine Mannschaft wie immer offensiv

und konzentriert spielen sehen. Mit dieser Ausrichtung will er die brandgefährliche Offensivabteilung der Gäste in Schach halten. „Wir haben Respekt vor der Kraiberger Offensive. Sie stehen ja nicht umsonst auf Platz zwei“, betont der Spielertrainer. Viel Druck ausüben und die Offensivspieler vom eigenen Tor weghalten, lautet die Marschroute, die Holm für das Aufeinandertreffen ausgibt. Beim Versuch, den Vorsprung auszubauen, kann Holm auch wieder auf Nedim Srebric zurückgreifen. Lediglich der Langzeitverletzte Manfred Kroll wird dem VfB fehlen. Auf das Spitzenspiel freut sich Holm unterdessen schon ungemein: „Etwas Schöneres kann es ja gar nicht geben: Samstagnachmittag, Erster gegen Zweiter, tolles Wetter, viele Zuschauer − mehr geht nicht.“ Auch bei Holms Gegenüber Denis Dinulovic spürt man die Vorfreude auf Samstag: „Das ganze Team freut sich auf das Spiel. Wir haben es uns hart erarbeitet, denn es war unser Ziel, bis zu diesem Spiel dran zu bleiben.“ Trotzdem weiß der Spielertrainer auch, dass eine mögliche Entscheidung

Ergebnis der Umfrage auf www.sportzeitung.in: Wie endet das Spitzenspiel zwischen Friedrichshofen und Kraiberg? Unentschieden

12,5%

Sieg für das ST Kraiberg 34,7% Sieg für den VfB Friedrichshofen

52,8%

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bevorsteht. „Realistisch gesehen ist die Meisterschaft entschieden, wenn der VfB gewinnt. Vier Punkte Vorsprung wird man sich in vier Spielen nicht nehmen lassen“, ist sich Dinulovic sicher. „Man hat in den vergangenen Wochen gemerkt, dass die Leistung und die Lockerheit nicht die gleiche wie in der Hinrunde waren. Je näher das Spiel gegen den VfB kommt, umso mehr rauchen die Köpfe der Spieler.“ Trotz der Brisanz sei es für ihn ein Spiel wie jedes andere. Als Trainer ist es sogar das einfachste Spiel des Jahres: „Es war nie so leicht, die Mannschaft zu motivieren, denn alle sind heiß auf dieses Spiel.“ Heiß sind die Spieler auch wegen der Niederlage in der Hinrunde. Nach 2:0-Führung verlor man noch 2:3. „Es hat gezeigt, dass wir über die komplette Spielzeit als Team funktionieren müssen – zu 100 Prozent. Wir werden alles versuchen, um den VfB zu ärgern.“ Um die Gefährlichkeit des VfB weiß Dinulovic. Besonders Bastian Blabl und Torsten Holm hebt er aus einer individuell stark besetzten Mannschaft hervor. „Die beiden müssen wir in den Griff kriegen. In der Offensive sind wir immer für einige Tore gut“, gibt er sich selbstbewusst. Dabei ist die personelle Situation nicht optimal. Mario Charadia ist angeschlagen, nachdem er im vergangenen Spiel umgeknickt ist. Auch Denis Kitschaty wird aufgrund eines Mittelfußbruchs nicht auflaufen können. Selbst Dinulovics Einsatz ist derzeit noch höchst fraglich. Der Toptorjäger hat seit zwei Spielen nicht mitgewirkt und ist aufgrund muskulärer Probleme angeschlagen. Sein Kampfgeist lässt den Spielertrainer jedoch nicht im Stich: „Ich werde alles dafür tun, dass ich am Samstag helfen kann.“

(kr) Wenn am Samstag Bürgermeister Sepp Mißlbeck um 17 Uhr den Startschuss für den zwölften Ingolstädter Halbmarathon gibt, werden rund 3000 Laufbegeisterte die Distanz von 21,1 Kilometer bewältigen. Dabei geht es für die Teilnehmer auf eine andere Strecke als im vergangenen Jahr, die zu weniger Staus und mehr Abwechslung führen soll. Knapp 40 Voranmeldungen mehr als im Vorjahr durfte Organisator Roland Muck entgegennehmen. Über 2600 Männer und Frauen haben sich bisher angemeldet. Eine Steigerung zum Vorjahr ist auch bei den Schülerstaffeln zu verzeichnen. „Wir rechnen eigentlich immer mit rund 60 Staffeln, angemeldet haben sich dieses Jahr 75. “, zeigt sich Muck überrascht. 450 Schüler werden demnach in Sechser-Teams antreten. Auch für den „RunningKidsWettbewerb" (Start 13 Uhr) und „FitnessRun & Walk 2012" (Start 15 Uhr) werden mehrere hundert Teilnehmer erwartet. Die größte Veränderung zum Vorjahr gibt es bei der Streckenführung. „Wir wollten die Strecke entzerren, da es zu Beginn zu vielen Staus und auch zu einigen Engstellen kam“, erklärt Mitorga-

nisator Roland Knoll. Deswegen baute Knoll, der die Strecke geplant hat, eine neue Ostschleife mit ein. Zudem wird der Start wieder auf der Nordseite der Konrad-Adenauer-Brücke vorgenommen. Für Abwechslung soll der weitere Streckenverlauf sorgen: Nachdem die Strecke die Läufer ins Monikaviertel in die Nähe der Autobahn führt, laufen die Teilnehmer anschließend bis zum Baggersee und von dort aus wieder zurück in die Innenstadt. Es darf bei Männern und Frauen mit einem engen Kampf um den Sieg gerechnet werden. Bei den Männern sind neben Vorjahressieger Heiko Middelhoff vom MTV Ingolstadt auch der Vorjahreszweite Christian Dirscherl und der Portugiese Miguel Ribeiro Favoriten auf den Sieg. Bei den Frauen ist Mary OLeary, die Siegerin aus 2010 und 2011, Topfavoritin. Die hohen Temperaturen werden wahrscheinlich nicht zu einem Rekordlauf, aber womöglich zu einem Rekordpublikum führen, meint Muck. Er rät: „Bei den hohen Temperaturen müssen sich die Läufer den Lauf gut einteilen. Es soll vor allem Spaß machen.“

Bayernliga verpasst (kr) Die Volleyballerinnen des MTV Ingolstadt haben den Aufstieg in die Bayernliga verpasst. Beim Relegationsturnier am vergangenen Wochenende in Straubing verloren sie beide Partien. Gegen den TSV Sonthofen II zeigten sich die MTVlerinnen übernervös und waren chancenlos. Mit 0:3 (25:12, 25:16, 25:18) verloren sie das erste Spiel glatt. Damit musste gegen FTSV Straubing

II ein Sieg her. Dementsprechend energisch ging der MTV ins Spiel. Im ersten Satz beherrschten die Volleyballerinnen ihren Gegner, verloren am Ende aber trotz eines großen Vorsprungs 21:25. Auch der zweite Durchgang ging mit 23:25 denkbar knapp verloren. Im dritten Satz siegten die Ingolstädterinnen zwar 25:18, doch nach dem 20:25 in Satz vier war die Niederlage besiegelt.

Foto: Bösl

ßenbahnspieler Sascha Bigalke vor einem Wechsel zum FC steht. Der 22-Jährige spielt derzeit noch bei der SpVgg Unterhaching in der dritten Liga. ANGRIFF: Auch im Sturm könnte sich einiges verändern. Der derzeit verletzte Moritz Hartmann steht zwar wie Andreas Buchner kurz vor der Vertragsverlängerung, aber die Verträge von Caiuby und Adam Nemec laufen ebenfalls aus. Caiuby, der vor zwei Jahren vom VfL Wolfsburg ausgeliehen wurde, gehört zum Stammpersonal des Trainers. Ob der Brasilianer auch nächste Saison das Trikot der Schanzer tragen wird, ist unklar. „Wir können es nicht alleine entscheiden“, betonte Linke beim Fantreffen. Auch bei Adam Nemec, der erst im Winter verpflichtet wurde, gibt es noch keine Tendenz.

Spielplan Regionalliga So., 29.04. 14 Uhr Stuttgarter Kickers - FC 04 II Landesliga Sa., 28.04. 15 Uhr SV Kirchanschöring - VfB Eichstätt Bezirksoberliga Sa., 28.04. 17 Uhr FC Gerolfing - SV Raisting So., 29.04. 15 Uhr VfR Garching - SV Manching Bezirksliga So., 29.04. 14:30 Uhr SV N Lerchenau - TSV Kösching So., 29.04. 15 Uhr VfB Eichstätt II - SV Karlshuld So., 29.04. 15 Uhr TSV Oberhaunst. - Hilgertshausen Kreisliga Sa., 28.04. 16 Uhr VfB Friedrichsh. - ST Kraiberg So., 29.04. 15 Uhr FC Hepberg - FC Sandersdorf TSV Großmehring - ST Scheyern TSV Mailing-Feld. - Pförring Schweitenkirchen - Wolnzach/M. TSV Rohrbach II - Türk. SV IN DJK Ingolstadt - SV Denkendorf ­Kreisklasse I So., 29.04. 15 Uhr SpVgg Wolfsbuch - DJK Enkering TSV Gaimersheim - TSV Etting TSV Altmannstein - FC Gerolfing II FC Mindelstetten - SV Buxheim SV Kasing - FC Arnsberg SV Stammham - FC Hitzhofen TV Ingolstadt - FC GW Ingolstadt Kreisklasse II So., 29.04. 15 Uhr SpVgg Steink. - TSV Lichtenau FT Ringsee - TSV Baar-Ebenhs. SV Karlskron - SV Manching II BC Uttenhofen - TV 1911 Vohburg FC Hettenshausen - Reichertshs. TSV Hohenwart - FC Geisenfeld So., 29.04. 17 Uhr VfB Pörnbach - TSV Reichertshf.


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Ein fast perfekter Fußballtag Trotz der 1:4-Pleite des FC Ingolstadt hatten die Lotto Bayern-VIP-Tourgewinner in der Allianz-Arena ihren Spaß (ca) Strahlender Sonnenschein, Live-Fußball aus der BusinessLounge, Stadionrundgang mit Zutritt zu den heiligen Gemächern der Stars und ein packendes Zweitligaderby zwischen dem TSV 1860 München und dem FC Ingolstadt. Für Elfriede Brunner, Roland Weinzierl, Christopher Weiß und Stephan Wuske, die Gewinner des Lotto-Bayern-Gewinnspiels, hätte der Tag kaum besser laufen können, wäre nicht die zweite Halbzeit ihres FC gewesen, als man innerhalb von 28 Minuten drei Gegentore bekam. „Jede Serie geht einmal vorbei. Der FC Ingolstadt war seit 14 Spielen ungeschlagen. Am Ende haben die Münchener verdient gewonnen. Es war aber ein toller Tag“, betonte Christopher Weiß, der wie die anderen glücklichen Preisausschreibengewinner des Blickpunkt-Gewinnspiels nicht aus dem Staunen herauskamen. Ein Hauch von Cristiano Ronaldo Besonders die exklusive Stadiontour vor der Zweitligapartie sorgte unter den Gewinnern von Lotto Bayern für Begeisterung. „Die Arena ist für mich eines der schönsten Stadien. Mir gefiel sie schon immer“, verriet Elfriede Brunner und war dann vom Panorama der Zuschauertribüne

Hautnah dabei: Die Gewinner der Lotto-Bayern-VIP-Tour, Stephan Wuske (von links), Christopher Weiß, Elfriede Brunner und Roland Weinzierl erlebten einen unvergesslichen Tag in der Allianz-Arena. Foto: Christian von Ahsen verblüfft. „Der erste Blick ist unglaublich. Wenn man nach oben in den Himmel sieht, wie die Wolken über das Stadion ziehen, ist das der Wahnsinn. Damit hätte ich nicht gerechnet“, erzählte der begeisterte FC-Fan weiter. Bislang hatte sie die Arena immer nur von außen betrachten können. Eigentlich wäre die Gewinnerin an diesem Tag nicht dabei gewesen, da ihr Mann die Karten gewonnen hatte. Doch durch berufliche Termine musste er passen. „Er ist zutiefst traurig. Wir haben alles probiert, es möglich zu machen, es ging aber nicht“, sagte Elfriede Brunner.

Ein ganz persönliches Highlight erlebte Stephan Wutzke, der vor allem von der neutralen Kabine des TSV 1860 München begeistert war. War es doch genau die Kabine, in der noch vor wenigen Tagen Real Madrid mit seinen Superstars verweilt hatte. „Es ist schon spannend, in der Kabine zu sein, wo die Spieler vom Dienstag drin waren. Wenn man sich vorstellt, dass dort Cristiano Ronaldo gesessen hat“, erzählte der junge Ingolstadt-Fan begeistert. „Die Schuhe sind noch nicht aufgetaucht“, musste Andreas Bauer, Guide der Stadiontour

zugeben. Vor dem Champions League-Halbfinale waren zahlreiche Schuhe der Spanier, unter anderem vom portugiesischen Superstar, entwendet worden. Eine klare Antwort, wie dies passieren konnte, hatte er auch noch nicht. Die Lichtgeheimnisse der Arena Aber sonst bewies er, dass das Stadion für ihn schon fast wie sein Wohnzimmer ist. So plauderte er aus dem Nähkästchen und erzählte, dass beispielsweise der letzte Rasen zweieinhalb Jahre im Stadion lag und rund 100.000 Eu-

ro gekostet hat. Zudem zeigte der Scout von innen, wie die Leuchteffekte der Außenhülle funktionieren. 0,2 Millimeter dicke Folien mit Punkten, etwa die Dicke eines Blattes Papier, reflektieren die innen eingebauten Lichtstrahlen der Neonröhren. Je nachdem, ob nun der FC Bayern München oder der TSV 1860 München kickt oder ein neutrales Spiel stattfindet, wie zum Beispiel ein Länderspiel in der Allianzarena, leuchtet das Stadion rot, blau oder weiß. Werktags, wenn kein Spiel ist, wird ab 17 Uhr jede halbe Stunde die Farbe des Lichts gewechselt.

Welche Farbe das Stadion beim Champions League Finale zwischem dem FC Bayern München und dem FC Chelsea London am 19.Mai haben wird, verriet der Guide jedoch noch nicht. Aber dafür kam so manches andere Geheimnis zutage. Zum Beispiel, wie die Kabine des TSV 1860 vor einem Spiel aussieht, warum die Presselounge für über 200 Journalisten Platz bietet (weil sie für die Weltpresse zur WM 2006 konzipiert wurde) oder dass das Entmüdungsbecken in der Gästekabine rund zehn Kubikliter Wasser fasst. Ein besonders Highlight für die PreisausschreibenGewinner war zudem die Autogrammstunde mit TSV-Sportdirektor Florian Hinterberger und anschließender Fotostunde mit dem Löwenmacher. Selbst der Präsident des Lokalrivalen, Dieter Schneider, nahm sich für einen kurzen Plausch mit den Gewinnern Zeit. Der einzige Wermutstropfen, der blieb, war die zweite Hälfte des Spiels gegen den TSV. Aber selbst die deutliche Derbyniederlage des FC 04 sorgte nur für ein kurzfristiges Zwischentief. „Mit Platz elf und sieben Punkten Vorsprung bin ich sehr optimistisch, dass der FC die Klasse halten wird“, sagte Christopher Weiß nach dem Spiel.

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Blickpunkt KW 17/12

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