BLICKPUNKT
www.blickpunkt.in
KW 21, Freitag/Samstag, 25./26. Mai 2012, Auflage 92.500
Die Wochenzeitung für Ingolstadt und die Region
Sechs in the city: Drei Orte, die Grazia Wachs in Ingolstadt gefallen, und drei, die ihr nicht gefallen.
Lambo & Co.: Ein Barbetreiber hat die Autoschau City-PS mit starken Boliden aufwertet.
Skandalspiel in Düsseldorf: Harald Gärtner hat einst als Profifußballer Ähnliches erlebt.
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10 Jahre Oberbürgermeister (kg) Zusammen mit Ingolstadts Bürgerinnen und Bürgern hat Oberbürgermeister Alfred Lehmann im historischen Sitzungssaal sein zehnjähriges Dienstjubiläum gefeiert. Am Donnerstagvormittag lud er zu einer „Bürgersprechstunde“. Kommen durfte jeder, der Lust hatte. Sei es, um dem Rathauschef zum runden Jubiläum zu gratulieren oder auch um Ideen und Wünsche zu äußern. Drei Stunden hatte Lehmann in seinem stets vollbesetzen Terminplan freigeschaufelt. Jeden Gast begrüßte er persönlich mit Handschlag. Der ein oder andere hatte sogar ein kleines Geschenk für den Jubilar im Gepäack. Besonders gefreut haben dürfte sich Lehmann über ein eigenes ERC-Ingolstadt-Trikot; selbstverständlich mit seinem Namen und der aufgedruckten Nummer Zehn. Die Zahl steht freilich für die zehn Jahre, die Lehmann der Stadt Ingolstadt als Oberbürgermeister bislang gedient hat. Für die Zukunft wünscht er sich, dass Ingolstadt auch weiterhin so erfolgreich ist. Seite 4
Probleme mit Parkplätzen? (bp) Wann immer die Sprache auf die Innenstadt kommt, auf den Vergleich zu den Verhältnissen am Westpark oder dem Ingolstadt Village, sind die Parkplätze die meist verwendete Vokabel. Beim Westpark und dem Village kostenfrei und in hinreichender Zahl vorhanden, dienen sie der Innenstadt immer wieder als Todschlagargument. Gibt es tatsächlich zu wenig? Wir haben es ausprobiert. Wo Parken in der Tat zum Problem werden kann, ist beim Klinikum. Dort scheint nun aber Bewegung in die Abschleppaffäre zu kommen. Seite 3 und 6
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Am Wochenende in www.stattzeitung.in: • Ozapft XXX is! Pfingstvolksfest • XXX hat begonnen • Vinorell mit Rotwein malen • Paparazzi unterwegs
Das Neue Schloss bekommt Nachbarn. Am Donnerstag passierte der Bebauungsplan für das Gießereigelände den Stadtrat.
Foto: Schmatloch
Schloss mit lustig Der Stadtrat beschließt den Bebauungsplan für das Gießereigelände Von Michael Schmatloch Nach einer teilweise hoch emotionalen Diskussion beschloss der Stadt am Donnerstag nun endlich den Bebauungsplan für das Gießereigelände. Gegen sieben Stimmen von ÖDP, Grünen und der Linken ging der Bauantrag für das Kongresshotel neben den Neuen Schloss durch, obschon Petra Kleine noch eilig einen Antrag gestellt hatte, die Entscheidung abermals zu vertagen. Hintergrund ihres Antrages war eine Bürgergefragung, deren Ergebnis sie vor der Stadtratssitzung dem Oberbürgermeister übergeben hatte und in der sich gut 600 Bürger gegen die Bebauung des Gießereigeländes in dieser Form ausgesprochen haben. Wenig genug, um daraus schlie-
ßen zu können, dass das Interesse der Bevölkerung an dieser höchst umstrittenen Bauwerk geringer ist, als man vermuten könnte. Beinahe wie zu erwarten, gerieten sich beim Thema Gießereigelände besonders Petra Kleine und Joachim Genosko mächtig in die Harre, warfen sich gegenseitig Unsachlichkeit und Stimmungsmache vor. „Es ist schon schwer, sich manchen anhören zu müssen“, meinte Petra Kleine, die sich noch einmal vehement für eine andere Verteilung der Baumassen aussprach. Auch wenn sie beteuerte, dass die Unterschriftenaktion kein Bürgerbegehren, sondern lediglich eine Bürgerbefragung gewesen sei, griff Joachim Genosko in gewohnter Manier voll in die Tasten. „Was Sie betrieben haben, ist, uns vorzutäuschen, dass da eine Massenbewegung über den Stadtrat hinwegrauscht.“
Achim Werner lenkte die Diskussion im auch temperaturmäßig sehr aufgeheizten Sitzungssaal des Rathauses dann wieder in sachlichere Gefilde. Er sprach sich zwar für einen zusätzlichen Fassadenwettbewerb aus, gestand aber auch, dass er „mit sehr gutem Gewissen“, dem Bauantrag zustimme. Und dies sei kein „Kniefall vor einem Investoren.“ Seinem Bekenntnis für eine qualitativ hochwertige Bebauung stimmte auch Peter Gietl von den Freien Wählern zu. „Was wir hier machen, ist ein völlig neues Stadtviertel auf einer ehemaligen Industriebrache zu errichten.“ Er zeigte sich heilfroh, „dass wir endlich an dieser Stelle stehen“ und den Beschluss fassen könnten. Für Gietl sei der vorliegende Bebauungsplan überaus gelungen. „Wir dürfen nichts tun, was die Realisierung gefährden könnte.“
Was die Baumassen beträfe, sei man jetzt an einer Grenze angelangt, von der aus es unmöglich sei, noch weiter zu reduzieren. „Die Stunde hat geschlagen“, meinte er ein wenig theatralisch, als es zur Abstimmung ging, von der er trotz aller Diskussionen sicher sein konnte, dass sie im Sinne von CSU und FW ausfallen würde. Zu dieser Zeit hatte sich Petra Kleine längst emotional aus dem Gremium verabschiedet und verfolgte das Geschehen erkennbar genervt. Ihr Anliegen, die Entscheidung noch einmal hinaus zu zögern, war gescheitert. Zumindest sprang ihr Christel Ernst von der FDP in einem Punkt bei, als sie meinte, dass es in sachen aktiver Bürgerbeteiligung ratsam sei, Veranstaltungen wie die bezirksasuschüsse ein klein wenig attraktiver zu machen. Seite 6
Das Ende einer Lachnummer Die leidige Sitzbankdiskussion endet mit einem Punktsieg für die Douglasie Von Michael Schmatloch
diversester Bedenken entschied sich der Stadtrat gestern doch Nirgendwo auf der Welt wur- ein klein wenig überraschend, de wohl so viel über Kambala- die neuen Bänke für die FußHolz diskutiert wie in Ingolstadt. gängerzone nicht mit dem TroNach monatelangem Austausch penholz zu bestücken, sondern mit dem Holz der Douglasie. Mit 28 zu 19 Stimmen entschieden sich die Stadtväter gegen das tropische Holz aus Ghana, dass trotz des selbst von Greenpeace anerkanntem FSC-Siegels auf der Schanz keine Chance hat. Eines hat Veronika Peters immerhin messerscharf erkannt, als sie sich zum Thema Tropenholz zu Wort meldete: „Wir sind auf Kleinstadtniveau.“ Für sie komme diese Holzart überhaupt nicht in Frage. Und für Petra Kleine war es neben der Ökologie gar eine Frage der Ethik, diesem Kambala-Holz eine Abfuhr zu erteilen.
Peter Gietl bemerkte zu Recht, dass es schon eigenartig sei, dass man dem einen Qualitätssiegel traue, dem anderen aber nicht. Beurteilen jedenfalls könne in diesem Gremium wohl niemand, ob das FSC-Siegel, das von Greenpeace und WWF anerkannt sei, nun zuverlässig sei oder nicht. Noch etwas pointierter brachte es Joachim Gensoko auf den Punkt, der sich über den miserablen, dafür ab fair gehandelten Kaffee beschwerte, der er seit Jahren herunterwürgen müsse. Und da wisse man auch nicht, ob das Fair-Trade-Siegel zuverlässig sei. Vielleicht war es ja auch ein kleines Zugetändnis an die ökologisch orientierten Mitglieder des Stadtrates, dass die Entscheidung dann doch so klar gegen das Tropenholz ausfiel, Ausdruck der Freude über den beschlossenen
Bebauungsplan für das Gießereigelände. Die Entscheidung über die Bänke hatte ohnehin viel zu lange gedauert und war längst zu einem faden Gag verkommen. Wenn eine Kommune Monate damit verbringe kann, sich eine Holzart für Bänke auszusuchen, dann kann sie keine anderen Probleme haben. Einen erstaunlichen Aspekt immerhin hatte die abschließende Diskussion um die leidigen Bänke dann doch noch zu bieten. Zu diesem doch eher marginalen Thema gab es im Stadrat mehr Wortmeldungen als zum Gießereigelände, das ja doch eher ein Jahrundertprojekt ist. Die Bänke in der Fußgängerzone kann man in ein paar Jahren wegschmeißen, mit dem Kongresshotel dürfte das ein wenig schwieriger werden.
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3 x in der Region: Ingolstadt - Neuburg - Schrobenhausen
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