BLICKPUNKT
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KW 5, Freitag/Samstag, 1./2. Februar 2013, Auflage 92.500
Die Wochenzeitung für Ingolstadt und die Region
Bessere Busverbindungen und eine lebendige Altstadt, das will Nachwuchspolitikerin Karina Tyroller.
Der Freiwilligen Feuerwehr Pettenhofen mangelt es an Aktiven. Die Ursachen sind schwer zu bestimmen.
Sport, Show und Stars: Bei den Deutschen Meisterschaften im Taekwondo ist einiges geboten.
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Franz Hauk ausgezeichnet
AmWochenende Wochenendeauf in Am www.stattzeitung.in: • Theaterpremiere „Fiesco zu Genua“ • Wiener Ballnacht
(hk) Für seine Verdienste, insbesondere um die Wiederentdeckung von Simon Mayr, erhielt Dr. Franz Hauk aus der Hand von Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch das Bundesverdienstkreuz am Bande. Aus der Laudatio: „Mit Ihrem fortwährenden Engagement und Ihrem internationalen Renommee haben Sie den Stellenwert der Stadt Ingolstadt in der internationalen Orgellandschaft maßgeblich gestärkt. In musikwissenschaftlicher Hinsicht ist es Ihr besonderer Verdienst, ein führender Initiator der Wiederentdeckung des Komponisten Johann Simon Mayr in Ein Star ohne Allüren: Christine Kaufmann stellte in der Buchhandlung Thalia ihr neuestes Werk „Scheinweltfieber“ - eine Art Auto-Biographie - vor. Deutschland zu sein.“
Foto: Roelen
Ein Weltstar in Ingolstadt Schauspielerin Christine Kaufmann über Ehe, Drogen und Hollywood
Von Patrick Roelen
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Die Schauspielerin und Buchautorin Christine Kaufmann besuchte am Mittwochabend die Ingolstädter Buchhandlung Thalia und las aus ihrem neuesten Werk „Scheinweltfieber“ vor. Die Autorin war einst ein Kinderstar in Deutschland und erlangte später auch in Europa und schließlich auf der ganzen Welt Berühmtheit. Ihre Schauspielerei machte sie bekannt, doch wirklich berühmt ist sie seit der Ehe mit dem populären Schauspieler Tony Curtis. In den vier Jahren, in denen das Hollywood-Traumpaar verheiratet war, lernte sie neben Reichtum und Glamour auch die Schattenseiten des Ruhms kennen. In „Scheinweltfieber“ arbeitete sie die vielen Erfahrungen ihres Lebens auf. Kaufmann ist inzwischen 68 Jahre alt, was man ihr aber nicht unbedingt ansieht. Umso überraschender war es also, dass nur wenige Männer (konnte man an einer Hand abzählen) zur Lesung der Schriftstellerin gekommen waren. Einer der Herren meinte: „Der Grund, warum so wenige Männer gekommen sind, ist das Thema. Das Buch behandelt ein soziales Thema. Männer brau-
chen aber Sachthemen. Wenn es in der Lesung oder im Buch um Autos gegangen wäre, wären nur Männer hier.“ Kaufmann selbst weiß: „Den Männern geht es nicht um das Buch. Die wollen Autogramme haben und kommen nur im Theater oder bei ähnlichen Veranstaltungen. Bei Lesungen überwiegen die Frauen eigentlich immer deutlich.“ Nach der Lesung signierte Kaufmann noch fleißig Bücher für ihre Fans. Die Damen, die meist im Alter der Autorin waren, waren allesamt sehr aufgeregt und beteuerten, alle Bücher gelesen und alle Filme gesehen zu haben. Kaufmann wäre ein Idol und hätte sie ihr Leben lang begleitet, erklärten die begeisterten Frauen. Eine Zeitung bezeichnete das Buch als eine Art Lebensbeichte. Kaufmann stimmte dem nicht zu. Sie würde ihr Werk eher als eine Analyse der Scheinwelt beschreiben. In einer Scheinwelt stimme eben vieles nicht, deshalb heiße das Buch auch Scheinweltfieber. Die Lesung selbst dauerte knapp 50 Minuten, in denen die selbstbewusst auftretende Kaufmann aus zwei Kapiteln vorlas. Das eine behandelt ausschließlich die glamouröse Hollywood-Zeit mit Tony Curtis, während sie sich im
anderen viel mit ihrer Jugendzeit und der anderer beschäftigt. Sie erzählte beispielsweise, dass Curtis und sie den gleichen Arzt wie Marilyn Monroe hatten. Monroe nahm viele Schlaftabletten, die ihr dieser Arzt verschrieb. Auch am Tag ihres Todes fand man die Schlaftabletten neben ihrem Bett. Die Ehe mit Curtis scheiterte unter anderem daran, dass er immer bemitleidet werden wollte. Weil sie in Deutschland ein Kinderstar war, durfte sie dort nicht erwachsen werden. Ihre Brüste, die „über Nacht“ gewachsen waren, wurden daraufhin abgebunden. In ihrer Karriere in Rom wurden sie hingegen „freigelassen“. Einmal wurde über Kaufmann gesagt: „Christine war nie ein Kind“. Die Schauspielerin erklärte, dass das so nicht richtig sei. Bis sie berühmt gewesen sei, hätte sie eine Kindheit gehabt. Später jedoch wäre der Druck wahnsinnig angestiegen. Sie musste Abführmittel nehmen, weil sie nicht normal aufs Klo gehen konnte. Kaufmann beobachtet mit Sorge die heutige Medikation von Kindern. Sie sei schließlich „Expertin, keine Beobachterin“, was dieses Thema angehe. Für die Männer war Kaufmann in früheren Zeiten wohl das, was man heute als „Sexsymbol“ bezeichnet.
„Sie war unglaublich sexy und hat sich auch gut verkauft“, sagte ein älterer Mann grinsend, der im gleichen Jahr wie Kaufmann geboren wurde. Die ewig junge Christine Kaufmann verriet nach der Lesung, dass sie der Versuchung „Drogen“ während ihrer Zeit als Hollywood-Stern widerstehen konnte. In den Siebziger-Jahren rauchte sie jedoch Haschisch. Sie sei ein Hippie gewesen, erklärte Kaufmann. Dass sie ansonsten nie geraucht hat, hält sie für einen der Gründe, weshalb sie sich gut gehalten hat. Sie turne aber auch jeden Tag und habe gute Gene von ihren Eltern mitbekommen. Die Frage, ob sie denn nicht auch ein wenig nachgeholfen habe, ließ sie unbeantwortet. Sicher ist sie sich jedoch, dass die Bevölkerung Deutschlands systematisch vergiftet werden soll. Man könne nicht sagen wer, aber irgendwer versuche, die Menschen immer ein wenig krank zu halten. Den restlichen Abend wirkte Kaufmann aber sehr klar im Kopf und gab sich äußerst sympathisch. Nach der Lesung beantwortete sie noch alle Fragen und erfüllte die Wünsche ihrer Fans, ehe sie mit ihrem Begleiter zu Fuß in Richtung Stadttheater verschwand, wo ihr Auto stand.
Einbahnstraße als Sackgasse Lieferverkehr müsste durch Wohngebiete fahren (hk) Donnerstag, 9.45 Uhr in der Theresienstraße. Zwischen Schliffelmarkt und der Einmündung der Luftgasse stehen zehn Lieferfahrzeuge. Sie versorgen Gastronomie und Handel mit Nachschub. Die meisten fahren von Osten in diesen Abschnitt der Fußgängerzone ein, um diese nach dem Entladevorgang in Richtung Kreuztor zu verlassen. Und in Zukunft? Der Planungsausschuss wird sich am kommenden Dienstag nicht nur mit den Parkplätzen in der Theresienstraße, sondern auch mit der Verkehrsführung insgesamt befassen. Einige, zum Beispiel die Fraktion der Grünen, fordern, dass in der westlichen Theresienstraße der Verkehr nur noch von Westen nach Osten fließen dürfe, um das „Kreisen“ der Autos auf der Suche nach einem Parkplatz zu verhindern. Sollte es dazu kommen, dass die Fahrzeuge dort die Theresienstraße nur noch
Kommentar
Lieferverkehr in der Theresienstraße: Wohin soll er fließen? in östlicher Richtung befahren und zwangsläufig in die Luftgasse abbiegen müssen, dann hat das für das südwestliche Altstadtquartier, das fast ausschließlich dem Wohnen dient, gravierende Auswirkungen. Es müssten sich nicht nur die Pkws, sondern auch die größeren Lieferfahrzeuge durch die Luftgasse, Roseneckstraße, Ka-
Foto: Käbisch
nalstraße und Taschenturmstraße und dann in der Anatomiestraße an der Baustelle beim Deutschaen Medizinhistorischen Museum vorbei Richtung Jahnstraße wälzen. Es wird die gewünschte Ruhe in einem Wohnquartier empfindlich gestört, um eine Verkehrsentlastung auf einem kurzen Abschnitt einer Geschäftsstraße zu erreichen.
(hk) „Alt, stur, egoistisch“ titelte der Spiegel kürzlich und veröffentlichte eine Studie über deutsche „Wutbürger“. Das ist sicher ein sehr pauschales Urteil. Aber ist es vielleicht tatsächlich diese Gruppe von Bürgern, die sich lautstark und von Medien in Szene gesetzt, hier den Eindruck erweckt, Parkplatzsuche sei eine Todsünde. Der gut situierte, nahe an der Alstadt wohnende radelnde Rentner (oder Aktivist) braucht in der Theresienstraße keinen Parkplatz und wünscht sich eine Einbahnstraße – deren Vorgaben Radler ohnehin kaum beachten. Aber was ist mit den Geschäftsleuten, die um Kunden kämpfen? Übrigens: Paradeplatz und östliche Ludwigstraße sind Fußgängerzone und „dodeln“. Die Theresienstraße kann man befahren und sie lebt – noch!
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Ingolstadt, Festplatz an der Dreizehnerstraße 16. bis 24. März 2013
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