BLICKPUNKT KW06 2014

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BLICKPUNKT

KW 06, Freitag / Samstag, 7. / 8. Februar 2014, Auflage 92.500

Die Wochenzeitung für Ingolstadt und die Region

Vierte Donauquerung und Staustufe: Barbara Leininger, OB-Kandidatin der Grünen, im Interview.

Christel Ernst (FDP) scheidet zum Ende der Legislaturperiode aus dem Ingolstädter Stadtrat aus.

Zwischen Landesliga und Breitensport - der FC Gerolfing stellt sich neu auf.

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Letzter Versuch

Wahlkampfwellen? (ma) Die Autos, die Donau und der Auwald schlagen Wellen: Wie der Verkehr in Ingolstadts Westen künftig vernünftig gelenkt werden soll, daran scheiden sich die Geister. Und die Parteien. Die Ingolstädter Grünen haben mit dem Bund Naturschutz das Bürgerbegehren „Auwald erhalten – Verkehr mit Stadtbahn wirksam gestalten“ ins Leben gerufen. Statt einer vierten Donauquerung fordern die Grünen den Aufbau einer Stadt- und Umlandbahn als „wirksames, zeitgemäßes und nachhaltiges Verkehrsprojekt“, so der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Dr. Christoph Lauer. Die Freien Wähler sehen keinen Widerspruch zwischen vierter Donauquerung und Stadtbahn. Mit einer Stadtbahn alleine werden sich nach Ansicht der Freien Wähler die Verkehrsprobleme vor allem im Westen der Stadt aber nicht lösen lassen. „Eine vierte Donauquerung plus Stadtbahn wäre ein Paket, mit dem wir den Verkehr im gesamten Stadtgebiet besser in den Griff bekommen können“, so OB-Kandidat Peter Springl. Er weist außerdem darauf hin, dass ein Tunnel, wie ihn die Freien Wähler vorschlagen, den Auwald nicht beeinträchtigen würde. Ein Bürgerbegehren für eine vierte Donauquerung mache derzeit aber keinen Sinn, so die FW. Die Ingolstädter FDP hingegen hat genau so ein Bürgerbegehren ins Leben gerufen – für eine vierte Donauquerung durch den Auwald. Im Gegensatz zu den Freien Wählern wollen die Liberalen über den Fluss und nicht unten durch.

Am Wochenende auf www.stattzeitung.in: • Wiener Ballnacht • Winterbeats

Feuersturm aus Ingolstadt Fünf Rocker - ein Auftrag: Auch wenn die deutsch-amerikanische Freundschaft auf politischer Bühne etwas „angespannt“ ist - die Jungs von Ez Livin`beweisen, dass Rockmusik verbindet. Über Kontinente hinweg. Bonfire Gründer Hans Ziller (der gerade mit Bonfire auf Metal Cruise in der Karibik unterwegs war) hat sein Projekt Ez Livin`wieder aktiviert und sich dazu vier echte Vollblutrocker aus Deutschland und den USA mit ins Boot geholt. Harry Reischmann, der zusammen mit Ziller bei Bonfire das Schlagzeug bearbeitet, Ronnie Parkes (Tango Down und Seven Witches) am Bass, Paul Morris (Ritchie Blackmore`s Rainbow) an den Keyboards sowie kein Geringerer als der ehemalige Accept-Frontmann David Reece (Bangalore Choir) bilden die Band, die erfrischenden melodischen Hard Rock mit bluesigen Einschlägen präsentiert. Ihr Album „Firestorm“ erscheint am 28. Februar und im Frühjahr ist auch eine Live-Tournee geplant. Warum Hans Ziller jetzt nach 20 Jahren Seite 3 wieder mit Ez Livin`durchstartet, lesen Sie auf

Sechs Kinder und ein Hund Berichterstattung über einen Sozialfall entzweit die Leser (hk) Mit Kindern und Tieren, das weiß der erfahrene Journalist Michael Schmatloch, kann man Emotionen wecken. So veröffentlichte er in seinem Online-Medium „Ingolstadt-today. de“ die Geschichte von Nicole R., die mit sechs Kindern und einem Hund in einer Notunterkunft der Stadt am Franziskanerwasser lebt. Das Problem: Der Name der Familie, die in Ingolstadt nicht unbekannt ist, wurde genannt; die minderjährigen Kinder wurden ungeschützt, also ohne Verpixelung des Gesichts oder schwarzen Balken vor den Augen, im Bild dargestellt – öffentlich vorgeführt, meinen einige im Internet. Nicole R. lebte mit Hund und Kindern etwa zehn Jahre in verschiedenen Sozialwohnungen der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft Ingolstadt. Nicht nur einmal gab es Ärger und Räumungstitel gegen die Familie. Vollstreckt hat die Vermieterin wegen der Kinder daraus nie. Erst als im Jahre 2013 festgestellt wurde, dass die zuletzt genutzte Wohnung nicht mehr bewohnt wurde – die Familie war von Ingolstadt weg gezogen – wurde aufgrund eines Urteils des Amtsgerichts Ingolstadt die unbewohnte Bleibe geräumt, um Platz für andere Bedürftige zu schaffen. Dies ergibt sich aus uns vorliegenden Informationen. Jetzt lebt Nicole R. laut „Ingolstadt-today“ von ihrem Mann, der zeitweise unfreiwillig, aber aus eigenem Verschulden nicht bei der Familie sein konnte, getrennt. Nachdem sie nach der Rückkehr nach Ingolstadt zunächst mit ihren Kindern in einem Wohnwagen, einem in ihrem Umfeld nicht unbekannten

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(hk) Mit einer Popularklage vor dem Bayerischen Verfassungsgerichtshof will die Bürgergemeinschaft Ingolstadt das Hotel- und Kongresszentrum auf dem Gießereigelände verhindern. Nach Artikel 98 Satz 4 der Bayerischen Verfassung kann jeder Bürger, auch wenn er nicht selbst betroffen ist, gegen ein bayerisches Gesetz oder eine Satzung gerichtlich vorgehen – Popularklage nennt sich dieses Verfahren. Auch ein städtischer Bebauungsplan, wie der für das Gießereigelände, kann so angegriffen werden. Eigentlich ist für die gerichtliche Überprüfung von Bebauungsplänen in der Verwaltungsgerichtsordnung ein eigenes Verfahren vorgesehen. Da ist aber eine Jahresfrist zu beachten, die im Falle des Gießereigeländes offenbar schon abgelaufen ist. Die Popularklage ist somit der letzte „Rettungsanker“ der Kongresshotel-Gegner. Statistisch gesehen haben die wenigsten Popularklagen Erfolg. Und dass das Hotel schon steht, bevor das höchste bayerische Gericht, dessen Verfahren nicht wochen-, sondern schon monate- oder jahrelang dauern können, entscheidet, ist fast anzunehmen. Die Bürgergemeinschaft könnte allerdings nach der erfolglosen Aufsichtsbeschwerde gegen die Stadt und dem unzulässigen Bürgerantrag gegen das Kongresshotel einen Erfolg gebrauchen. Schließlich steht die Kommunalwahl vor der Tür und man will in den Stadtrat einziehen.

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Auf die Tränendrüse gedrückt? Ingolstadt-today.de stellte die Wohnsituation einer Frau mit sechs Kindern recht drastisch dar. Auch Veronika Peters war mit von der Partie. Foto: Screenshot der Internetseite ingolstadt-today.de Gefährt, gewohnt hatte, erhielt sie von der Stadt in der Notunterkunft am Franziskanerwasser eine Wohnung mit „drei winzigen Räumen“, wie das Onlinemedium konstatiert. Das ist für eine Frau mit sechs Kindern (eigentlich sind es laut Schmatloch acht, doch zwei seien bereits aus dem Haus) und einem offenbar unverzichtbaren Hund nicht viel. Die Preisgabe des Namens und die ungeschützte Darstellung der minderjährigen Kinder – alles juristisch zulässig, falls alle Sorgeberechtigten eingewilligt haben sollten – brachte dem Jour-

nalisten Schmatloch Kritik ein. In die Schusslinie geriet auch Veronika Peters, die sich mit der Familie ablichten ließ. Bei Facebook schreibt Stefan T. Engel: „Ich bleibe dabei – sich im Wahlkampf mit den Schicksalen einzelner (sogar noch mit Bild) zur Schau zu stellen und dadurch profitieren zu wollen, ist arg daneben.“ Schmatloch springt Peters bei und erklärt ohne nähere Begründung, sie lediglich gebeten zu haben, „Türöffner zu spielen“, wobei überrascht, dass dies in diesem Fall notwendig gewesen sein soll. Die SPD-Kandidatin ist laut „In-

golstadt-today“ „wild entschlossen, Tod und Teufel rebellisch zu machen, um für die Frau mit ihren sechs Kindern eine Wohnung zu finden.“ Das sollte für die Unternehmerin kein Problem sein, meint Franz Schabmüller bei Facebook: Peters habe doch ein „Ratschhaus“ in der Donaustraße eröffnet, wo die Familie leben könnte. Und: „Ferner hat Frau Peters eine Villa, die seit Längerem leersteht und genügend Platz für die Frau und die Kinder hätte... Für mich ist das Wahlkampf mit der Tränendrüse und keine echte Hilfsbereitschaft.“

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