Bachelorarbeit

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MENSCH LICHT RAUM

im |interaktiven| Dialog

Konzept zur situativen Einflussnahme auf die Raumwirkung durch Beleuchtung in Abh채ngigkeit zur Personendichte



Konzept zur situativen Einflussnahme auf die Raumwirkung durch

Beleuchtung

in

Abhängigkeit

zur

Personendichte

Bachelorarbeit · HS Rosenheim · Studiengang Innenarchitektur Wintersemester 2015/16 · Anne Gabriele Fabian · Matrikelnummer 805124



Erklärung

A

Ich versichere, dass ich diese Arbeit selbständig angefertigt, nicht anderweitig für Prüfungszwecke vorgelegt, keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benützt, sowie wörtliche und sinngemäße Zitate als solche gekennzeichnet habe.

Anne Gabriele Fabian Fakultät Gestaltung · Studiengang Innenarchitektur Matrikelnummer 805124

München, Februar 2016



Inhalt

A | Erklärung B | Inhalt

1 | Einleitung 1 2 | Grundlagen 3 Raum, Wahrnehmung und Atmosphäre 4 Farbe als Element 6 Exkurs Farbwahrnehmung 8 Licht als Element 14 Personen als Element 20 Exkurs Crowding 22 Exkurs persönlicher Raum 25 Technische Möglichkeiten der Beleuchtung 26 Zusammenfassung 30 3 | Raum und Mensch konkret 33 Das Wartezimmer 34 Wartezeit und Warten 38 Situationen 39 Emotionen 39 Gestaltung 41 Zusammenfassung 42 4 | Licht-Konzept 45 Grundbeleuchtung 46 Szene Geborgenheit, Ruhe 52 Szene Privatsphäre, Distanz 52 Steuerung der Szenen 53 Geeignete Komponenten 59 Berechnung und Simulation 63 Zusammenfassung 5 | Schlussbetrachtungen 79 Bewertung 80 Ausblick 82 Zusammenfassung 83 6 | Anhang 87 Statistiken 88 Pläne Beispielraum 92 Datenblätter Leuchten + Sensor 96 7 | Quellenverzeichnis I Literaturverzeichnis II Internetquellen VII Normen VII Abbildungsverzeichnis VIII

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Einleitung

1 Licht – ob natürlich oder künstlich – ist Basis der visuellen Wahrnehmung des Menschen. Sowohl Mensch als auch Licht stehen dabei in einer ständigen Wechselbeziehung zum Raum. Licht hat dabei neben der bewusst wahrnehmbaren Komponente auch nicht-visuelle Auswirkung auf den Menschen. Weil der Mensch sich ununterbrochen in einer Verbindung von Licht und Raum bewegt, rückt diese Beziehung erst in den Fokus seiner Aufmerksamkeit, wenn sie außergewöhnliche Reaktionen auslöst. Durch Entwicklung von farbdynamischen Leuchten, Steuerungskonzepten und immer präziseren Sensoren bietet die Beleuchtung zunehmend neue Möglichkeiten. Farbdynamische Beleuchtung, die sich an der Lichtfarbe des Sonnenlichtes im Tagesverlauf orientiert sowie Beleuchtungskonzepte, welche den circardianen Rhythmus des Nutzers beeinflussen und stabilisieren sollen, werden aktuell angewandt und erforscht. Diese technischen Elemente ermöglichen auch die situativ-automatische Steuerung der Beleuchtung. Wahrnehmungsgrundlagen, Wirkung von Farbe auf Raum und Betrachter, Forschungsergebnisse zu Lichtfarben, Beleuchtungsstärken sowie dynamische Lichtanwendung lassen den Schluss zu, dass sich eine Wirkung auf die Situation im Raum erzielen lässt. Da es bisher noch keine Konzepte zu situativ-dynamischer Beleuchtung, die automatisch gesteuert ist, gibt, vermute ich, dass mit einer solchen Steuerung Einfluss auf die Raumwahrnehmung genommen werden kann und Situationen verändert werden können. Ziel der Arbeit ist es, auf dieser Grundlage ein abgestimmtes LichtKonzept für ein Wartezimmer zu entwickeln, welches das Licht in die situative Interaktion von Mensch und Raum einbezieht. Das Wartezimmer als Raum, an dem das Konzept dargestellt wird, bietet viele Ansätze zur atmosphärischen Gestaltung. Aufgrund der konkreten Nutzung lassen sich ebenso klare Situationen in diesem Raum beschreiben, auf die Einfluss genommen werden kann. Diese haben unterschiedliche Anforderungen an die Raumatmosphäre und lassen sich als Auslöser für die Veränderung der Lichtsituation definieren.

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2 | Grundlagen

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Raum, Wahrnehmung Unsere Umwelt nehmen wir wahr, zu jeder Zeit. Gerade wenn wir einen für uns neuen Raum betreten, wird dieser unvermittelt einen Eindruck auf uns ausüben, der sich im Verlauf möglicherweise verstärkt oder verändert. Dieser Eindruck entsteht durch die Reize, die unsere Sinnesorgane aufnehmen, im Gehirn verarbeiten, mit Assoziationen, Erfahrungen und unseren kulturellen Prägungen verknüpfen. So reagieren wir nach Kulturkreis sehr ähnlich aber dennoch individuell auf den Raum, das Klima, die Farben, Geräusche und Gerüche und auch auf die Materialien, die wir wahrnehmen. (Grütter 2014; Richter 2008; Coles, House 2008; Frings, Müller 2013; Sterzer 2007) Dadurch, dass wir uns in diesem Raum bewegen, wird er für uns zum erfahrbaren und erlebten Raum und ist nicht mehr bloße Abbildung auf der Netzhaut. (Bollnow 1963; Grütter 2014; Richter 2008) Die Wirkung, die ein Raum auf uns hat, lässt sich aufgrund der individuellen Verarbeitung der Sinneseindrücke nicht vollständig vorhersagen. Ebenso ist die Verarbeitung der Sinnesreize im Gehirn noch nicht vollständig geklärt. Dennoch ist klar, dass es eine Art kulturelles Gedächtnis gibt, das sehr ähnliche Reaktionen auf Reize in uns auslöst. Auch Gestaltgesetze, welche die Mechanismen unserer visuellen Wahrnehmung beschreiben, gelten übergreifend, teilweise sogar über Kulturkreise hinweg. (Grütter 2014; Richter 2008; Frings, Müller 2013; Friedrich, Plötz, Preißler 2008) Wie ein Raum auf uns wirkt, hat dabei auch mit dessen Kontext zu tun. Mit der Lage des Gebäudes, der Einbindung in urbane oder landschaftliche Strukturen. Der Raum wirkt durch die Erschließung ebenso wie dem Bezug zum Außenraum, der Raumgeometrie und dem Zusammenspiel der Lage der Räume im Gebäude. Das Tragwerk, die eingesetzten Materialien, die Öffnungen und deren Anordnung machen dabei den Geist des Gebäudes aus. (Grütter 2014; Richter 2008; Ballestrem 2013/14) Im Bestandsbau, mit dem der Innenarchitekt in der Regel konfrontiert ist, sind diese Elemente häufig vorgegeben und nur noch geringfügig veränderbar. Der Schwerpunkt liegt hier meist auf dem Innenraum selbst, der Vergangenheit des Gebäudes und dessen Zukunft. Die Umnutzung eines 4 Gebäudes oder eines Teilbereiches davon ist meist die Aufgabe der


und Atmosphäre

2 Innenarchitektur. (Grütter 2014; Richter 2008; Coles, House 2008) Durch Gestaltung eines Raumes und all seiner Elemente wird bewusst dessen sinnliche Wirkung, seine Atmosphäre, geschaffen oder verändert. Neben den zunächst dominierenden umschließenden Flächen (Wände, Decke und Boden) ist auch die Gestaltung von Türen oder Raumteilern wichtig. Ebenso die gesamte Ausstattung des Raumes, etwa Sitzmöbel, Regale und Textilien. Erst aus dem Zusammenspiel aller Teile des Raumes und deren Wahrnehmung mit allen Sinnen ergibt sich die Raumwirkung. (Richter 2008; Coles, House 2008) Jedem Raum wird in der Regel eine bestimmte Nutzung zugeschrieben, über die sich die gewünschte Richtung der Wirkung ableiten lässt. Ebenso ist zu unterscheiden, ob die Räume privat, teilöffentlich oder öffentlich genutzt werden. Private Räume lassen die Abstimmung auf die Präferenzen des Bewohners zu, öffentliche Räume müssen eine breite Masse ansprechen. Halböffentliche Räume, etwa Shops oder Restaurants sollen sowohl die Marke oder den Eigentümer repräsentieren als auch die Zielgruppe ansprechen. (Coles, House 2008) Von allen Faktoren, die Einfluss auf die Wirkung eines Raumes haben, wird auf den nächsten Seiten beispielhaft auf die Faktoren Farbe, Licht und Personen im Raum eingegangen. Farben beeinflussen neben der visuell wahrgenommenen Atmosphäre auch Körperfunktionen wie Herzschlag und Atemfrequenz (Steer-Reeh 2012) und schaffen durch Prägung, Erfahrung und Assoziation Emotionen. (Mehrwein, Rodecke, Mahnke 2007; Schlegel 2005; Venn, Schmitmeier 2011; Welsch, Liebmann 2013; Kraatz von Rohr 2003) Um den Raum an sich mit dem Sehsinn erfassen zu können, ist Licht notwendig. Dieses kann zusätzlich Zonen schaffen und akzentuieren. (Frings, Müller 2013; Grütter 2014) Die Personendichte im Raum, die gerade im öffentlichen und halböffentlichen Raum auch einen entscheidenden Einfluss auf die Wahrnehmung des Raumes hat, kann nicht beeinflusst werden. (Eichler, Neustadt, Schmidt 2008; Frings, Müller 2013)

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Farbe als Element Dem materiellen Raum kann durch Farbe, Licht oder Duft eine immaterielle Komponente hinzugefügt werden, auf die der Mensch reagiert. Die direkte Übertragung von Stimmungen durch die Raumgestaltung auf den Menschen funktioniert dabei nicht, der Mensch muss für diese Atmosphäre empfänglich sein, diese annehmen wollen und nicht von einer eigenen Stimmung dominiert werden. (Bollnow 1963; Meerwein, Rodecke, Mahnke 2007) Auch wenn der Mensch sich nicht auf die psychologische Wirkung der Farben einlassen möchte oder es die persönliche Stimmung nicht zulässt, haben Farben einen Kurzzeiteffekt auf physiologische Vorgänge im Körper, wie Herz- und Atemfrequenz. Diese Vorgänge sind jedoch bei längerer Exposition wieder rückläufig. (Steer-Reeh 2012; Meerwein, Rodecke, Mahnke 2007) Neben der emotionalen Wirkung haben Farben eine perspektivische Wirkung im Raum. Helle Farben werden dabei als leicht bezeichnet und weiten den Raum, dunkle Farben wirken schwer und haben entsprechend gegensätzliche Wirkung. Bei gleicher Helligkeit der Farbtöne wird weiter unterschieden zwischen passiven Farben wie Grün und Blau, die in den Hintergrund treten, und aktiven Farben wie etwa Rot, die sich in den Vordergrund drängen. Die Wirkung einer Farbe hängt neben ihrer Helligkeit auch von den Farben der Umgebung ab. Ein helles Blau wirkt schwerer als ein weiß aber leichter als Rosa. Warme und intensive Farben lassen somit einen Raum enger, wärmer und mächtiger erscheinen, kühle und helle Farben hingegen weiter, luftiger und ruhiger. Dabei ist zu betrachten, ob die Farbe auf Boden, Wand oder Decke eingesetzt wird und wie sie sich zu den anderen im Raum vorhandenen Farben verhält. Ebenso hat die Größe der farbigen Fläche Einfluss auf ihre perspektivische Wirkung. Der Raum kann in seiner empfundenen Geometrie durch den Einsatz von Farbe verändert werden. (Meerwein, Rodecke, Mahnke 2007; Schlegel 2005; Welsch, Liebmann 2013) Für die Wahrnehmung der Raumhöhe ist das Zusammenspiel der Farben von Wand und Decke relevant, die Farbgebung und Materialität des Bodens spielt dabei keine Rolle (Oberfeld, Hecht, Gamer 2010). Das Prinzip, dass Objekte in der Ferne blasser und kühler scheinen als nahe Objekte, wird auch in der Fotografie sichtbar und in der 6 Malerei zur Erzeugung von Tiefenwirkung angewandt.


2 Durch kollektiv Unbewusstes, kulturelle Eigenart sowie Symbolwert und Assoziation bekommen die Farben eine emotionale Wirkung. Auch persönliche Vorlieben haben Einfluss auf die Farbwirkung, welche die emotionale Wirkung abschwächen oder verstärken kann. Trends, Mode und Stile lassen unser Farberleben und unsere Vorlieben für Farben dynamisch werden. Die kognitive und emotionale Bewertung von Farben und Farbkombinationen hängt somit von vielen Faktoren ab, die nicht einzeln betrachtet werden können. Dennoch lassen sich Emotionen, Stimmungen, Eindrücke und Botschaften bestimmten Farben zuordnen. Ein helles, nicht voll gesättigtes Gelb etwa wirkt sanft und sonnig, es vermittelt Helligkeit und Behaglichkeit. Ein gesättigtes Gelb vermittelt Aktivität und Offenheit, es wirkt anregend und heiter. (Meerwein, Rodecke, Mahnke 2007; Venn, Schmitmeier, Venn-Rosky 2011) Farbtabellen mit Farbwerten, Wirkung und Botschaft sowie Anwendungs- und Kombinationsempfehlungen finden sich in der Fachliteratur. Bild: selbst, links Farbtonversatz, Mitte Graustufen, rechts Original

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Exkurs · Farbwahrnehmung Farbsehen dient der Objekterkennung. Zudem sind vielfältigere Kontraste wahrnehmbar als bei der reinen Hell-Dunkel-Wahrnehmung. (Frings, Müller 2013) Davon abgesehen wirkt Farbe auf den Menschen. Daran forscht die Farbpsychologie. Der Sinneseindruck Farbe entsteht durch die unterschiedlichen Wellenlängen von Licht. Wird nur ein bestimmter Wellenlängenbereich von einer Lichtquelle ausgesendet, spricht man von „Lichtfarbe“. Trifft Licht auf Gegenstände, die für unsere Augen farbig erscheinen, wird nur ein Teil des Lichtspektrums reflektiert. Die Oberfläche eines blauen Pigments absorbiert bestimmte Anteile des Lichts. Ein Teil des Lichts wird remittiert und in unserem System Auge-Gehirn entsteht der Farbeindruck Blau. Diese Oberflächenoder Objektfarben stehen in ständiger Abhängigkeit zum Licht. Nur wenn die Zapfen als lichtempfindliche Zellen in der Retina richtig arbeiten und verschaltet sind, nehmen wir die Farben „richtig“ wahr. Andernfalls spricht man von „Farbenblindheit“. Etwa 200 Farben kann der gesunde Mensch so unterscheiden. (Frings, Müller 2013) Farben in der Natur entstehen also durch die Brechung des Lichts. An kleinsten Teilchen (Himmel / Atmosphäre, klares Wasser) brechen sich eher die kurzen Wellen, also Blau. Je dichter die Materie bzw. größer die Teilchen, umso schlechter gelangen die kurzen Wellen aufgrund der starken Brechung hindurch. Dann werden die längeren, roten Wellen sichtbar (Abendhimmel, Sonnenuntergang) und die blauen sind auf dem Weg, den das rote Licht zurückgelegt hat, zerstreut worden. Kurze, blaue Wellen scharf auf der Netzhaut abzubilden, ist nur schwer möglich, da es etwa 16 mal stärker gebrochen wird als die langwelligen sichtbaren Spektralbereiche. (Beetz, 2015) Besonders gut zu sehen ist das bei blauer Leuchtschrift. Im Gehirn sind über 30 Zonen für die Verarbeitung der Sinneseindrücke über das Auge zugeordnet. Bis zu 40 % des Gehirns sind an der visuellen Wahrnehmung beteiligt. (Frings, Müller 2013; Betz 2015; Richter 2008) 8

Farbwahrnehmung und Gesichtsfeld von Tieren unterscheiden


2 sich vom Menschen sehr stark. Zum Beispiel sind Bienen farbenblind, können jedoch Infrarot sehen. Fische sehen Wellenlängen im blauen Bereich sehr viel besser als wir Menschen und können auch noch ultraviolette Wellen wahrnehmen. Tiere können also auch viel kürzere Wellen (ultraviolett) und viel längere Wellen (Infrarot) als der Mensch „sehen“ und wahrnehmen. (die Welt der Farben – wie wir Farbe sehen; arte entdeckung; Arte 2012) Die unterschiedlichen Wellenlängen des Lichts, die physikalischen Formen der Farbe, werden also vom Gehirn ganz unterschiedlich verarbeitet, wahrgenommen und bewertet. Die Entstehung von Farbe, ausgehend von Licht in einem bestimmten Spektralbereich (Emission) oder durch bestimmte Oberflächeneigenschaften (Remission) wird Farbreiz genannt. Hier geht es um die spektrale Zusammensetzung des Lichts, das auf die Retina trifft. In der Physiologie wird die spezifische Reaktion von Zapfen auf der Retina Farbvalenz genannt. Die Farbwahrnehmung, die durch die Verarbeitung und Bewertung der Zapfen-Reaktion entsteht, wird Farbempfinden genannt. (Beetz 2015; Frings, Müller 2013; Meerwein, Rodecke, Mahnke 2007) Ein Spezialfall der Farbwahrnehmung ist die Metamerie. Hier erzeugen zwei Farbflächen die selbe Farbvalenz obwohl sie unterschiedliche Reflexionskurven haben. Besonders häufig sind solche metameren oder bedingt gleichen Farbeindrücke unter bestimmter Beleuchtung. Im Tageslicht oder unter einem Leuchtmittel mit anderer spektraler Verteilung stellt sich diese Beleuchtungsmetamerie nicht ein, die Farbproben sind dort eindeutig unterschiedlich. FlipFlop-Lackierungen von Fahrzeugen basieren auf dem Effekt der geometrischen Metamerie. Das Fahrzeug wird mit einem einheitlichen Lack versehen. Durch die Krümmung der einzelnen Oberflächen entsteht durch die Zusammensetzung der Farbe ein abweichender Farbeindruck. Das Pendant der Metamerie ist die Farbkonstanz. Hierbei werden Objekte unabhängig von Beleuchtungsänderungen durch Tageszeit, Jahreszeit, Bewölkung oder direktes Sonnenlicht mit einer kons-

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tanten Farbe wahrgenommen. Obwohl sich die spektrale Zusammensetzung des Lichtes ändert, erscheint der Gegenstand uns in der selben Farbe. Hier kann man erkennen, dass Farbwahrnehmung auf corticaler Verarbeitung und nicht rein auf Wellenlängen beruht. (Frings, Müller 2013; Beetz 2015) Farbeindrücke wie hell, dunkel oder bunt sind dabei genereller Natur, also objektiv. Farbempfindungen haben mit kultureller Prägung und Erfahrung zu tun und sind entsprechend subjektiv. Durch die Anmutung der Farbe und dem Farbeindruck gemeinsam mit der Farbempfindung, entsteht dann eine unreflektierte und spontane Gefühlsreaktion. In einem weiteren Schritt wird die Farbanmutung mit Erfahrungen assoziiert. Bestimmte Farbkombinationen erinnern dann an den letzten Urlaub am Mittelmeer oder werden mit dem Wohnzimmer der Großeltern in Verbindung gebracht. In der Fachliteratur wird zwischen Assoziation der Farben (gelb = Zitrone, Sonne; rot = Feuer, Blut, Liebe) und Farbanmutung, also entsprechenden Gefühlen (rot = gefährlich; gelb = fröhlich) unterschieden. (Welsch, Liebmann 2013; Meerwein, Rodecke, Mahnke 2007) Wie der Mensch selbst reagiert, liegt an kultureller und persönlicher Prägung. Nicht nur die Farben haben Einfluss auf die Psyche, auch umgekehrt hat die Stimmung Einfluss auf die Farbwahrnehmung. In der Zeitung DIE WELT ist ein Artikel mit dem Titel „Stimmung lässt Menschen Farben anders wahrnehmen“ erschienen. Beschrieben wird hier anhand der Dissertation von Christopher Thorstenson an der University of Rochester, dass traurige Stimmung die Farbwahrnehmung signifikant schwächt. Besonders betroffen ist dabei die Wahrnehmung von Gelb und Blau. Dass Depression die Fähigkeit zur Kontrastwahrnehmung verringert, war schon vorher bekannt, heißt es in dem Artikel. Der Ansatz für weitere Forschungen zielt darauf, die Auswirkung des Botenstoffes Dopamin auf die Farbwahrnehmung zu untersuchen. Dopamin ist ein Neurotransmitter und wird auch „Glückshormon“ genannt. (http://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article146083967/Stimmung-laesst-MenschenFarben-anders-wahrnehmen.html ; September 2015) 10


2 Es gibt Studien aus den 70er Jahren, die belegen, dass Grün in Patientenzimmern einen positiven Effekt auf den Heilungsprozess hat. Ausserdem sollen Grüntöne die Wahrnehmung von Lärm erträglicher machen. Jeder Farbe werden in der Farbpsychologie bestimmte Wirkungen zugesagt: Rot steht für Feuer und somit auch Licht und Wärme. Als Farbe des Blutes wird Rot mit Opfer und Leben verknüpft. […] Psychologisch werden Menschen mit Vorliebe für rote Farbtöne oft bestimmte Leidenschaften und Eigenarten nachgesagt: Zu den positiven Charaktermerkmalen „roter Menscher“ soll ihre unbedingte Ehrlichkeit und ihre reine Liebe gehören, zu den negativen ihr oft herrisches, aggressives Wesen, ihr cholerisches Temperament und ihr unbändiger Tatendrang. […] In der Medizin wird die appetitanregende Wirkung von Rot genutzt. Rote Farbtöne fördern die Durchblutung und steigern den Stoffwechsel. Psychotherapeuten nutzen die aggressionssteigernden Anregungen der Farbe, um sexuelle Blockaden aufzulösen. Grün wird der Ruhe und Kraft der Natur zugeordnet. Volkstümlich wird Grün mit Jugend, Großzügigkeit, Zuversicht, Frische und Natur assoziiert, im negativen Sinne mit Unreife, Gleichgültigkeit, Stagnation, Gift (Giftgrün), Neid und Dämonischem. […] Personen mit der Vorzugsfarbe Grün werden als zuverlässig, mitfühlend sozial kompetent eingestuft. Grün steht für Bekämpfung von Geiz, Gefühlskälte, Selbsthass und Unmusikalität, sie soll eine Hinwendung zum Natürlichen, Künstlerischen und Weichen bewirken können. Blau wird mit Weite, Himmel und Meer, aber auch Sportlichkeit und Entspannung assoziiert. […] Psychologisch übt Blau genau die entgegengesetzte Wirkung wie Rot auf den Betrachter aus, nämlich beruhigend und entspannend. Blau gilt als Farbe des Gemüts, als Farbe des Träumens und der Sehnsucht. Sie soll für das Unbewusste, die Sanftheit und Tiefe stehen, aber auch für die Klugheit, die Genauigkeit, die Pünktlichkeit, die Leistung, den Mut, die Wahrheit und die Treue. Negative Assoziationen, die mit dieser Farbe

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verknüpft sind, sind Kälte, Lüge, Trunksucht. […] (Welsch, Liebmann 2013 Farben, Kapitel 1, Farbpsychologie und Symbolik, S. 53ff) Die Wirkung der Farbe ist also je nach Person individuell. Auch Farb- und Helligkeitswert haben Einfluss auf die Wirkung. Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Annahme, mit Farbe oder farbigem Licht die Körperfunktionen zu beeinflussen. Als alternative Heilmethode entstand die Farbtherapie, auch Chromotherapie genannt. In einige Punkten, siehe Farbe Rot oder Studien zu Grün, gibt es nachweisliche Wirkungen auf den Organismus. Für den wirksamen Einsatz von Farbe als Heilmittel gibt es jedoch keine Belege. (Welsch, Liebmann 2013) Bisher gibt es keine Studien, welche die Wirksamkeit der Chromotherapie belegen. Es ist jedoch wie mit der Homöopathie: Placeboeffekte unterstützen die Selbstheilungskräfte nachweislich. Somit ist der Chromotherapie als ergänzende Therapieform nichts entgegenzusetzen. Wenn man den Menschen und seine visuelle Wahrnehmung betrachtet, muss man unweigerlich auch auf Farben eingehen. Schon weil uns Farben täglich begegnen. Als Firmenidentifikation (Lila, Magenta, Gelb-Blau, Gelb, ...), als Warn- und Hinweiszeichen, durch unsere Kleidung. Farben werden jedoch individuell wahrgenommen. Je nach Charakter, Prägung, Assoziation aber auch Stimmung präferieren wir unterschiedliche Farben. Da die Wahrnehmung, also die Verschaltung unserer Sinneseindrücke im Gehirn, sehr komplex und nach wie vor nicht vollständig geklärt ist, kann auch die Wahrnehmung von Farbe nicht vollständig erklärt werden. Bild Seite 8: selbst, „Grün“, 2011, Versuch, mit einem Retro-Ring eine Makro-Aufnahme eines Blattes festzuhalten Bild nächste Seite: Monika Fabian, Kürbis, 2012 12


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Licht als Element Licht ist Grundlage der visuellen Wahrnehmung, durch Licht werden die Sehzellen, Stäbchen und Zapfen, im Auge erst angesprochen. Auch wenn die Beleuchtung nur ein Aspekt der Raumgestaltung ist, hat sie doch großen Einfluss auf die Wirkung eines Raumes. Durch Licht kann die Raumwahrnehmung in Atmosphäre und Wirkung beeinflusst werden. Tageslicht hat dabei einen sehr hohen Stellenwert. Es ermöglicht zeitliche Orientierung, da es sich im Tagesverlauf verändert und wirkt auf unseren Körper. Ebenso vermindert die Lichtrichtung Reflexblendungen beim Lesen von analogen Texten (Gramm 2015). Nicht jeder Raum in einem Gebäude verfügt über ausreichend Tageslicht, einzelne Räume im Kern des Gebäudes oder im Untergeschoss haben meist gar keine Tageslichtöffnung. Grundsätzlich wirken Räume natürlicher und angehmer, in denen die künstliche Beleuchtung gute Farbwiedergabewerte hat oder die hauptsächlich durch Tageslicht beleuchtet werden (Grütter 2015; Bieske 2007). In der Bühnenbeleuchtung macht man sich die perspektivischen Eigenschaften des Lichts zu nutzte. Durch Gegenlicht wird räumliche Tiefe erzeugt, mit Licht aus verschiedenen seitlichen Richtungen wird durch Schattenwurf Plastizität erzeugt. Farbiges Licht zieht immer die Aufmerksamkeit auf sich. Dabei tritt hier, ähnlich wie bei der Objektfarbe, blaues Licht in den Hintergrund. Das ist der stärkeren Brechung der kürzeren Wellen geschuldet und wieder der psychologischen Farbwirkung. (Bahr, Resag, Riebe 2015) Farbiges Licht wird nicht zur Grundbeleuchtung verwendet, da es Objekt- und Körperfarben falsch abbildet. Kaltweiß, Neutralweiß oder Warmweiß hingegen sind ein reguläres Stilmittel. Warmweiße Lichtfarben sind uns von Glühbirne und Halogenleuchtmittel bekannt. Dieses warme Licht wird mit Gemütlichkeit assoziiert und im Wohnbereich angewandt. Neutralweißes bis kühles Licht wird im Kontext von öffentlichen Gebäuden und Büros bevorzugt. Natürliches Tageslicht am Mittag ist sehr kalt. Welche Lichtfarbe grundsätzlich präferiert wird, hängt von der Raumnutzung und der Persönlichkeit der Nutzer ab. (Bieske, Fiebig 2014; Schweitzer 2015; Ejhed, Greule, Felsch; Haase et al. 2008) Die Akzeptanz einer Lichtfarbe hängt in Innenräumen mit der Anfangslichtfarbe zusammen. Extreme Wechsel zwischen ver14 schiedenen Räumen sollten demnach vermieden werden. (Bieske,


2 Dommaschk 2014; Wessolowski 2014; Bauer 2015; Schweitzer 2015; Völker, Schumacher 2015) Durch Akzentbeleuchtung lassen sich Objekte betonen, in größeren Räumen können Funktionsbereiche durch höhere Beleuchtungsstärken und andere Lichtverteilung hervorgehoben und die Orientierung verbessert werden. Wird die Decke beleuchtet, wirkt der Raum deutlich höher. Durch beleuchtete Wände werden diese in den Fokus gerückt und sichtbar gemacht, die Raumgestaltung wird betont, gleichzeitig wirkt der Raum heller und weiter. Der Effekt ist durch gleichförmige Beleuchtung der Wandflächen am größten, durch Streiflicht von Down- oder Uplights wird die Wand rhythmisiert und wird selbst zum Gestaltungselement. Die Reflektion des Lichtes von Wand- und Deckenflächen führt zu weicher, diffuser Beleuchtung des Raumes. Da vertikale Flächen den visuellen Eindruck dominieren, kommt ihnen eine besondere Bedeutung zu. Die Leuchtdichte auf vertikalen Flächen hat zudem Auswirkung auf die empfundene Raumgröße und Attraktivität sowie die empfundene Helligkeit. Völker und Kirsch konnten im Rahmen der Solid State Studie vorherige Studien belegen (ursprüngliche Studien standen mir nicht zur Verfügung), die eine besonders positive Wirkung auf Raumgröße und Raumattraktivität bei etwa 40 cd/m2 festgestellt haben. (Polle, Pickemann, Hofmann 2003; Schweitzer 2015; Wessolowski 2014; Bartenbach, Witting 2009; Völker, Schumacher 2015) Auch unterschiedliche Helligkeiten sind wichtig zur Differenzierung von Raumflächen und Objekten. Das Auge kann sich dabei an große Unterschiede anpassen, diese ständige Adaptation ermüdet es jedoch auf Dauer. Ausgeglichene Leuchtdichtekontraste im Sehfeld sind zu bevorzugen. Sie sollten optimal beanspruchen, also differenziert genug sein, um interessant zu wirken, aber gleichmäßig genug, um nicht zu blenden. (Bartenbach, Witting 2009, Moosmann 2003) Die Helligkeit hat auch Auswirkungen auf die empfundene Größe von Objekten. Formen wirken in einer dunklen Umgebung größer als in einer hellen. Durch Licht und Schatten sowie die langsame Abnahme der Leuchtdichte wird räumliche Tiefe wahrgenommen. (Grütter 2014; Völker, Schumacher 2015; Herrmannsdörfer 2012) Dass Tageslicht unseren circardianen Rhythmus, die innere Uhr,

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beeinflusst und damit Auswirkungen auf Schlafrhythmus und Qualität hat sowie uns wach macht, wurde in den 60er Jahren im so genannten Bunkerexperiment bewiesen. 1991 wurden zusätzliche, photosensitive Rezeptoren im Auge entdeckt, 2007 wurde publiziert, dass diese Zellen Melanopsin enthalten und auf den circardianen Rhythmus des Menschen Einfluss haben. Da sie auf Wellenlängen von 460 bis 484 nm reagieren, macht man sich dieses Wissen zunutze, um „biologisch wirksames“ Licht auch im Innenraum durch künstliche Beleuchtung zu integrieren. Dieses folgt dem natürlichen Farbverlauf des Tageslichtes und setzt zusätzlich, etwa nach der Mittagspause, aktivierende Impulse. Die Anwendung wird durch den zunehmenden Aufenthalt in geschlossenen Räumen sehr interessant. Auch etwa in geschlossenen Stationen für Demenzkranke in Pflegeheimen, in Schulen und Bürogebäuden werden solche Konzepte eingesetzt. Die Wirkung an sich ist belegt, die Langzeitwirkung konnte bisher nur partiell bestimmt werden. Die Anwendung, gerade im Bereich von Schule und Schichtarbeit, ist umstritten. Mögliche Folgen auf den Organismus sind noch nicht abzusehen, die Supression von Melatonin in den Abend- und Nachtstunden steht im Verdacht, hormonell bedingten Krebs zu fördern. Die benötigte, sehr hohe Farbtemperatur wird allgemein von den Nutzern akzeptiert. (Wessolowski 2014; Bauer 2015; Bieske, Dommaschk 2014; Demenz Support 2010; Forstner 2012; Völker, Schumacher 2015) Neue technische Entwicklungen wie die LED, Tunable-WhiteLeuchten und die Einbindung in Steuerungssysteme machen das Licht zu einem noch vielfältigeren Element der Raumgestaltung, als es bisher der Fall war. Das Licht als wichtigen Teil der Raumatmosphäre zu betrachten, ist also nicht nur aus gestalterischer Sicht sinnvoll, sondern auch aus biologischer und psychologischer Sicht. Licht ist zudem das einzig situativ veränderbare Element der Raumgestaltung. Neben Farbe und Licht hat die Personendichte Auswirkung auf die Raumwahrnehmung und unser Wohlbefinden in einem Raum. Dieser Faktor wird nicht unwesentlich durch die Nutzung des Raumes und dessen Zugänglichkeit verursacht. Bilder: selbst. Vorherige Seite: Museum Kolumba Köln, 2012 Diese Seite: Lichtreflexionen durch ein altes Kastenfenster mit doppel18 ter Einfachverglasung in Raumecke, 2016


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Personen als Element Die Raumnutzung steht in direktem Zusammenhang mit der Anzahl der Personen, die sich in dem Raum befinden können. In einem Büro ist diese Anzahl aufgrund der vorhandenen Arbeits- und Besprechungsplätze meist festgelegt. In öffentlichen Gebäuden kann die Personendichte stark variieren. Wie viele Personen in einem Raum anwesend sind, hat Auswirkungen auf die Informationsverarbeitung unseres Gehirns. Durch übermäßige Beanspruchung unserer Wahrnehmung können deshalb durch zu viele Personen, die sich möglicherweise auch noch in viele verschiedene Richtungen bewegen und Stress verursachen, negative Emotionen ausgelöst werden. (Frings, Müller 2013) Personendichte wird dabei je nach Kontext unterschiedlich bewertet. In Räumen, die für Kommunikation ausgelegt sind und den entsprechenden Anforderungen etwa an die Akustik gerecht werden, erscheint auch einen große Dichte noch als angenehm. Das ist etwa in Diskotheken, heute Clubs, oder Kneipen und Bars der Fall. Wenn viele Personen etwa in einem Bus aufeinander treffen, wird die Situation hingegen als negativ bewertet. Unter den Fahrgästen macht sich ein sehr reserviertes Verhalten bemerkbar, jeder möchte so schnell wie möglich das Verkehrsmittel wieder verlassen. Dichte muss somit nicht zwangsläufig zu Beengungsempfinden führen. Negative Emotionen entstehen erst in einem bestimmten Kontext und sind auch von subjektiven Faktoren abhängig. Ist etwa die Grundstimmung nicht gut oder die Gesundheit angeschlagen, Müdigkeit vorhanden und die Raumtemperatur zu hoch, die anderen Personen uns fremd und vielleicht zu laut, kommt es eher zu Beengungsempfinden. Zudem haben die Dauer, die jemand dieser Situation ausgesetzt ist und der Grund der Anwesenheit eine entscheidende Rolle. Auch die Möglichkeit, aus der Situation zu flüchten, beim Beispiel Bus ist diese etwa erst bei der nächsten Haltestelle gegeben und somit weder frei entscheidbar noch sofort möglich, trägt zum Beengungsempfinden bei. Solche Situationen lassen sich, sofern der Platz gegeben ist, über die Erhöhung der Distanz zu den anderen Personen entschärfen. Wenn der persönliche Raum unberührt bleibt, fühlen wir uns wohler. Ist das nicht möglich, wird meist irritiert, verärgert oder gar ängstlich reagiert. (Richter 2008; Eichler, Neustadt, Schmidt 2008; 20 Hall 1976)


2 Dass Beengungsempfinden in Bereichen entsteht, die nur periodisch überbelegt sind, wie etwa dem Beispiel Bus, kann nicht verhindert werden. Nur weil zu Berufsverkehrszeiten die Busse überbelegt sind, können nicht grundsätzlich größere Busse eingesetzt werden. Ebenso verhält es sich bei Räumen, in denen es zu Beengungsempfinden kommen kann. Durch die Gestaltung solcher Räume in Hinblick auf die empfundene Raumgröße, etwa durch helle Farben, und möglichst große Öffnungen zur Umwelt, die den Raum optisch entgrenzen (Jatsch 2012) kann dieses Beengungsempfinden hinausgezögert werden.

Bild: selbst. Ausstellungseröffnung Design Campus Istanbul – under construction, Mimar Sinan Üniversitesi, Istanbul 2012

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Exkurs · Crowding Crowd wird übersetzt mit Menschenmenge, Ansammlung, Auflauf aber auch Gedränge oder Gewühl. Crowding heißt übersetzt zusammendrängend. In der Psychologie wurde Crowding in den 70er Jahren intensiv untersucht. Definiert wird Crowd hier als große, unorganisierte Menge, die in irgendeiner Form interagiert. Mit eben dieser Interaktion, ihren Ursachen und Folgen beschäftigten sich Proholsky, Stockols, Desor, Cohen, Schopler & Stockdale und andere. Crowding wird als Beengungserleben verstanden. Für das Erleben sind wieder eine Reihe individueller Faktoren entscheidend. Die messbare Enge oder Dichte ist dabei nur eine von vielen Komponenten. Auf Demonstrationen empfinden wir eine Menschenmenge weitaus angenehmer als in einem Bus oder in der Fußgängerzone. Auch der Raum selbst hat Einfluss auf das Crowding. An der TU Dresden wurde in einem Paper mit dem Titel „Forschungsorientierte Vertiefung zum Thema Zusammenhang zwischen dem subjektiven Erleben von Beengung und Persönlichkeitsmerkmalen“ aus dem Jahr 2008 ein Experiment von Desor (1972) beschrieben. Daraus geht hervor, dass der Grundriss eines Raumes deutliche Auswirkungen auf das Beengungsempfinden hat. Anhand von Modellräumen mit variierenden Funktionen und unterschiedlichen Variablen wie Raumgröße, Grundriss oder Trennwände wurde untersucht, wann ein Raum als überfüllt gilt. Dabei wurde festgestellt, dass die Raumnutzung relevant für das Beengungsemfpinden ist. In Räumen, die dem Zweck der sozialen Interaktion dienen, wurden mehr Personen akzeptiert. Dabei wurden ein Wartebereich und ein Partyraum untersucht, im Partyraum wurden ungleich mehr Personen als angenehm empfunden. Auch Trennwände ermöglichen eine höhere Personendichte, da die anwesenden im Raum nicht mit allen anderen konfrontiert sind und nicht die Distanz zur Regulation der sozialen Stimulation erhöhen müssen. Das führt auch dazu, dass in rechteckigen Räumen eine höhere Personenanzahl akzeptiert wird, da hier die Distanzen größer gewählt werden können als in quadratischen Räumen. Kleine Räume führten in der Relation von Personen zu vorhandener Fläche auch zu einer größeren, als nicht zu eng empfundenen Personendichte als große Räume. (Eichler, Neustadt, Schmidt 2008, S. 8) 22


2 Desweiteren erläutern die Autorinnen verschiedene Erklärungsmodelle zum Crowding-Phänomen: Intensivierungshypothese Die Intensivierungshypothese beschreibt Dichte nicht als Auslöser von Stimmungen oder Verhaltenstendenzen, sondern sieht in ihr eine Art Katalysator, der bereits zuvor vorhandene Stimmungen, Gefühle und Beziehungen verstärkt und sie so (mehr) zu erkennen gibt (nach Schultz-Gambard, 1985). Überlastungsmodell Das Überlastungsmodell von Cohen (1978) kann auch als Modell der Aufmerksamkeitskapazität beschrieben werden. Es geht davon aus, dass Crowding entsteht, wenn die zur Verfügung stehenden Aufmerksamkeitskapazitäten überschritten werden. (siehe auch Informationstheorie, u.a. in „Physiologie der Wahrnehmung“, in P.G. Richters „Architekturpsychologie“ u.a.) Störungsmodell Demnach kommt es beim Crowding durch die Anwesenheit oder das Verhalten Anderer dazu, dass die Erreichung eigener Ziele gestört wird. Unter Störung soll hier eine „Beschränkung, Unterbrechung oder eine Blockierung einer oder mehrerer zielgerichteter Verhaltensfolgen“ (zit. nach Richter, 2008, S.270) verstanden werden. Je nach Stärke, Häufigkeit und Dauer der Störung sowie nach Art der unterbrochenen Handlung, können verschiedene Intensitäten erlebt werden. […] Beengung durch Verletzung normativer Erwartung Ein weiterer Ansatz geht davon aus, dass Beengung durch die Verletzung normativer Erwartungen erlebt wird (vgl. Richter, 2008). So konnten beispielsweise die Versuche von Desor (1972) zeigen, dass Menschen konkrete Vorstellungen hinsichtlich verschiedener Settings haben. Das heißt, es bestehen relativ feste, kollektiv geteilte Erwartungen welche Interaktionsdistanzen und Dichtebedingungen in verschiedenen Situationen angemessen sind. […] Wird diese Erwartung bezüglich der Anzahl der Personen pro Raumeinheit unter- oder überschritten, muss sich die Person in ihrer Umwelt neu orientieren. […] 23


Das Überbesetzungsmodell Das Überbesetzungsmodell nach Wicker (1979) konnte aus Arbeiten zur Analyse von „behavior settings“ abgeleitet werden. Behavior Settings beschreiben typisches Verhalten in bestimmten Kontexten (vgl. Barker, 1987). Wicker (1973) beschrieb außerdem mit seiner Erweiterung des „Manning-Konzept“ den Zusammenhang zwischen Personenanzahl in einem Setting und der Ausführbarkeit des Verhaltens. Crowding wird hierbei als „Überbesetzung“ konzeptualisiert, das heißt es ist ein Mangel an Positionen, Rollen oder Ressourcen - so genanntes „Overmanning“ - vorhanden. Derartige Bedingungen führen zu einer Verringerung der sozialen Beteiligung, geringerer Gruppenzugehörigkeit sowie Gefühlen verminderten Gebrauchtwerdens (zit. nach Richter, 2008). Zentral ist hierbei, dass sich Dichte nur dann negativ auswirkt, wenn gleichzeitig wichtige Ressourcen verknappt werden. Das Kontrollmodell Das Kontrollmodell von Baron und Rodin (1978) basiert auf der Annahme, dass Beengungserleben nur dann auftritt, wenn hohe räumliche oder soziale Dichte zu einer Einschränkung bzw. zum Verlust persönlicher Kontrolle führt. Unter Kontrollverlust wird hier die „Fähigkeit, zwischen den eigenen Intentionen und den umweltbezogenen und umweltbeeinflussten Konsequenzen des eigenen Verhaltens einen Zusammenhang herzustellen“ (zit. nach Richter, 2008, S. 276) verstanden. […] (Eichler, Neustadt, Schmidt 2008, S. 9) Diese Erklärungsmodelle beschreiben recht gut, weshalb wir uns in manchen Situationen nicht wohl oder gar überfordert fühlen und dann entsprechend reagieren. Daraus ableiten lassen sich verschiedene Möglichkeiten, Räume zu organisieren oder zu gestalten, um den Effekt des Crowdings zu vermeiden oder zumindest hinauszuzögern. Da jeder Mensch unterschiedlich reagiert, unterschiedliche Wahrnehmungsgrenzen hat und mit anderen Zielen aus dem Haus geht, ist das sicherlich keine leichte Aufgabe.

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Nicht nur beim Crowding sondern allgemein bei jeder Bewegung in Gesellschaft anderer Personen spielt der persönliche Raum eine Rolle. Das soziologische Prinzip der Distanzen geht auf E.T. Hall,


Exkurs · persönlicher Raum 2 Soziologe, zurück. Seine unter dem Begriff Proxemik 1966 veröffentlichte These hat bis heute Bestand. Er beschreibt kulturell unterschiedliche Distanzen, die Personen je nach Vertrautheit zwischen sich zulassen. Auf Über- oder Unterschreiten wird mit Irritation oder Zurückweichen reagiert. Diese Distanzen wurden später von der horizontalen auch noch in die räumliche Dimension erweitert. Sie nehmen Bezug auf Größen des menschlichen Körpers, etwa Extremitätenreichweiten, Gesichtswinkel oder andere Sinnesorgane wie den Geruchssinn. (Schäfers, 2014) Im nordeuropäischen Raum endet der Interaktionsbereich erst nach etwa 7 m. Dieser Bereich wird öffentliche Distanz genannt. Im Rahmen von Unterricht oder Vorträgen ist dieser Abstand zu finden. In etwa 1,2 m bis knapp 4 m Abstand interagieren wir unpersönlich. Für Personen aus dem südlichen Europa ist dieser Bereich noch geringer. Zwischen 45 cm bis 1,2 m wird von persönlicher Distanz gesprochen. Verwandte oder gute Freunde dürfen in diesen Bereich eindringen, andere Personen in diesem Bereich werden als aufdringlich empfunden. Der intime Bereich reicht etwa bis 45 cm Abstand und schließt Körperkontakt nicht aus. Hier werden nur ausgewählte Personen zugelassen. Diese Distanzen oder Zonen sind je nach Situation und dem Gegenüber unterschiedlich. Neben der persönlichen Beziehung zum Interaktionspartner spielen der soziale Status sowie die kulturelle Prägung eine Rolle. Der größte Abstand wird direkt nach vorne notwendig. Zur Seite hin nehmen die geforderten Abstände etwas ab. Beschrieben wird, dass introvertierte, ängstliche oder gewalttätige Personen größere Distanzen einfordern. Werden die Distanzen unterschritten, ohne die Möglichkeit der Flucht zu haben, etwa in öffentlichen Verkehrsmitteln, wird mit Reserviertheit reagiert. Grafik: selbst

intime Zone

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soziale Zone

öffentliche Zone


technische Möglichkeiten der Seit der Einführung der LED ist die Technik der Beleuchtung immer weiter voran geschritten. Seit einigen Jahren gibt es TunableWhite-Leuchten, die es ermöglichen, das komplette Farbspektrum von Warmweiß bis Kaltweiß stufenlos in einer Leuchte einstellen zu können. Diese Technik ermöglicht es zum einen, den spektralen Verlauf des natürlichen Lichtes im Innenraum nachzubilden, zum anderen bieten diese Leuchten für Museen oder Galerien die Möglichkeit, je nach Exponat die Lichtfarbe zu regulieren, ohne die gesamte Beleuchtung auszutauschen. Was früher mit der Glühbirne oder Halogenlampe möglich war, gibt es inzwischen als LED-Variante. Das Prinzip ist ähnlich der Tunable-White-Leuchte, jedoch wird in den warmen Lichtbereichen der Lichtstrom geringer. Durch Dimmen der Leuchte wird also die Lichtfarbe wärmer. Als Anwendung für WarmDim-Leuchten werden etwa Mulitfunktionsräume vorgeschlagen, in denen sowohl eine Besprechung bei hellem, kühlem Licht als auch das Dinner bei geringerer Beleuchtungsstärke und wärmerem Licht stattfinden soll. Da das natürliche Licht einen spektralen Bereich von 380 bis 780nm abdeckt, werden Menschen, die sich viel in Innenräumen aufhalten, nur ungenügend mit Licht versorgt. Gerade Leuchtstoffröhren mit ihrem Balkenspektrum emittieren nur einen geringen Teil des sichtbaren Spektrums. Das hat neben der Auswirkung auf die Farbwiedergabe auch Auswirkungen auf unser Wohlbefinden. Zudem ist die Lichtfarbe im Innenraum bisher statisch, meist bei etwa 3000 K oder 4000 K. Es wurde davon ausgegangen, dass von der Wahrnehmung her gut zwischen Lichtsituationen im Innen- und Außenraum differenziert werden kann und die statische Lichtfarbe im Innenraum somit ausreicht. Für das Büroumfeld konnte nachgewiesen werden, dass dynamische Beleuchtungskonzepte präferiert werden. Selbst wenn die Beleuchtung selbst gesteuert wird, werden im Tagesverlauf eher kühle Lichtfarben und gegen Feierabend wieder wärmere Lichtfarben eingestellt. Im Winter werden schon am Nachmittag wärmere Lichtfarben gewählt, die präferierte Lichtfarbe obliegt also auch jahreszeitlichen Schwankungen. Die Ergebnisse aus dem Büroumfeld lassen sich auf den schulischen Bereich übertragen. Im Bereich der Demenzkrankenpflege hat das dynamische Licht 26 positive Auswirkungen auf die Kommunikation und Beteiligung der


Beleuchtung

2 Bewohner. Über die Qualität des Schlafes gibt es widersprüchliche Aussagen. Dynamisches Licht, selbst wenn es nicht „biologisch“ wirksam ist, wird also allgemein bevorzugt. (Bauer 2015; Wessolowski 2014; Demenz Support 2010; Polle, Pickelein, Hofmann 2003; Völker, Schumacher 2015; Sust et al. 2015) Um komplexe, dynamische Systeme zu steuern, reicht ein normaler Schalter nicht aus, entsprechend ist eine Steuerung notwendig. Bei Leuchten ist als Protokoll für die Datenübertragung DALI (Digital Adressable Lighting Interface) gebräuchlich. Als Bus, also als Datenübertragungssystem, bieten die meisten Hersteller eigene Konzepte an, etwa Luxmate von Zumtobel, über Gateways lässt sich das DALI-Protokoll aber auch in ein KNX- oder LON-System integrieren. Diese Gebäudemanagementsysteme ermöglichen eine vielfältigere Steuerung sowie die Verknüpfung mit Sonnenschutzeinrichtungen und erweiterten Sensoren.

Bild: Zumtobel, Beleuchtungshandbuch für den Praktiker, 9. Auflage 2013, Seite 172f In einem solchen System ist die Stromversorgung und die Steuerung, entgegen der regulären Schaltung im Wohnbau, voneinander getrennt. Zwischen der Leuchte und der Steuerung liegt ein Aktor, welcher Daten empfängt und die Leuchte entsprechend bedient. In Tunable-White-Leuchten ist dieser Aktor meist schon enthalten. Die Daten bekommt er entweder direkt über einen Sensor (Schalter,

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2 Tageslichtsensor, Präsenzmelder) oder indirekt über einen Rechner, was zeitliche Abläufe über das Jahr hinweg ermöglicht. In regulären Beleuchtungskonzepten sind Bewegungs- oder Präsenzmelder integriert, um das Licht nur dann einzuschalten, wenn es benötigt wird. Lichtsensoren ermöglichen das automatische Zuschalten der künstlichen Beleuchtung, wenn das Tageslicht nicht mehr ausreicht und halten das Beleuchtungsniveau somit konstant. Solche Konzepte umzusetzen, gerade im Bestandsbau, ist aufwändig. Es müssen zusätzliche Kabel gelegt werden, um das Datensignal zu übertragen, Steuerung und Sensoren sind teuer, müssen kompatibel sein und programmiert werden. Entsprechend werden solche Konzepte nur in größeren Gebäuden realisiert. Dann, wenn es notwendig ist, viele Leuchten zentral zu schalten, Lüftung und Klima im Gebäude zu regeln und zu überwachen, werden solche Konzepte eingesetzt. Im kleineren Maßstab wird die Beleuchtung meist nur in geringem Umfang gesteuert. Dabei liegt der Fokus dann auf Dimmung und Gruppierung von Leuchten (siehe auch Abbildung vorherige Seite), was den Programmierungs- und Steuerungsaufwand und somit auch die Kosten gering hält.

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Zusammenfassung Die Bestandteile Raum, Mensch und Licht befinden sich in einem ständigen Dialog. Räume sind wichtiger Bestandteil unseres Alltags, wir leben und arbeiten darin, eignen uns Räume an und erleben täglich unterschiedliche Räume. Die Wahrnehmung unserer Umwelt verändert sich mit der zur Verfügung stehenden Zeit sowie der Intension, mit der wir uns bewegen. Ist viel Zeit vorhanden, werden mehr Details wahrgenommen. Bewegen wir uns zielgerichtet oder schnell, wird eher großflächig nach Formen und Kontrasten (auch Superzeichen) wahrgenommen, um die Erkennung der Strukturen schneller zu machen und somit die Orientierung zu erleichtern. (Grütter 2014) Jeder Raum an sich hat Einfluss auf all unsere Sinne. Wie ein Raum auf uns wirkt, kann nicht vollständig vorhergesagt werden, da es durch Bewertungsvorgänge, Prägung und Assoziationen nicht „die eine Realität“ gibt. Zudem liegt auch die Ästhetik der Deutung des Betrachters zugrunde. Atmosphäre kann aber auf Basis kollektiv Unbewusstem, kulturellen Assoziationen und Symbolen sowie objektiver Wahrnehmungsmuster konkret geplant und gestaltet werden. Objektive, kollektive Wahrnehmungsaspekte ermöglichen eine rezproduzierbare Raumwirkung, die von vielen Menschen sehr ähnlich wahrgenommen wird. Im Raum selbst kann durch materielle Elemente (etwa Geometrie, Trennwände, Ausstattung) sowie durch immaterielle Faktoren (z.B. Farbwirkung, Licht, Raumklima, Duft, Akustik) Einfluss auf die Raumwahrnehmung ausgeübt werden. Der Raumnutzen ist Grundlage für die Schaffung einer passenden Atmosphäre. Farben und Material sind wirksames Mittel, Atmosphäre zu beeinflussen. (Grütter 2014; Richter 2008; Coles, House 2008; Frings, Müller 2013; Hoffnung 2010) Der Mensch ist dabei immer Rezipient dieser Atmosphäre, aber auch selbst Teil dieser. Mit allen Sinnen sowie subjektiver, individueller Bewertung des Wahrgenommenen erschließt sich die gesamte Umwelt. Dem Sehsinn kommt dabei eine recht große Bedeutung zu, die jedoch nicht getrennt von den anderen Sinnen besteht. Durch Bewegung im Raum wird dieser vom Konstrukt zum erlebten Raum. Auch die Anwesenheit anderer Personen im Raum hat Einfluss auf Emotionen, Verhalten und somit die Raumwahrneh30 mung. Auch hier ist wieder der räumliche Kontext zu betrachten. In


2 Situationen, die als kommunikativ oder sozial beschrieben werden können, bevorzugen wir eine höhere Personendichte. Bei schlechter Stimmung, fremden Personen oder in persönlichen Situationen werden geringere Personendichten bevorzugt. Zudem fordern viele Personen die Informationsverarbeitung unseres Gehirns heraus, was bei zeitgleich anderer, auch persönlicher innerer Belastung, zu Überbeanspruchung führen kann. (Richter 2008; Bollnow 1963; Eichler, Neustadt, Schmidt 2008; Frings, Müller 2013; Grütter 2014; Hall 1976) Für einen Raum mit bestimmter Aufgabe werden Beleuchtungskonzepte entsprechend daran ausgerichtet. Bisher sind solche Konzepte statisch; dynamische Lichtlösungen beziehen sich in der Regel auf den Tagesverlauf und ahmen durch Veränderung von Farbtemperatur und Lichtintensität das Tageslicht nach. Das kann Einfluss auf den Biorhythmus haben, Konzentrationstiefs ausgleichen und motivieren. Auch Systeme mit Tageslichtsensoren oder Präsenzmeldern werden eingesetzt. In die reguläre Steuerung werden in der Regel Szenen programmiert, die Beleuchtungssituation lässt sich auf Knopfdruck ändern. Der Knopfdruck, per Interface oder über einen Schalter, ist dabei allerdings immer noch notwendig. Für private Wohnräume oder den Arbeitsplatz ist die Möglichkeit des persönlichen Eingriffs für die Akzeptanz eines Beleuchtungssystems notwendig. In (halb-)öffentlichen Bereichen ist die Nutzerbeteiligung an der Lichtszene nicht praktikabel. Dynamische Lichtkonzepte werden im Innenraum in der Regel gegenüber statischer Beleuchtung bevorzugt. (Bauer 2015; Wessolowski 2014; Demenz Support 2010; Polle, Pickelein, Hofmann 2003; Völker, Schumacher 2015; Sust et al. 2015; Schweitzer 2015; Bieske, Dommaschk 2014; Demenz Support 2010; Forstner 2012)

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3 | Raum und Mensch konkret

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Räume, in denen wir mit hoher Personendichte konfrontiert werden, begegnen uns im Alltag regelmäßig. Überbelegte Hörsäle, Konferenzräume oder das voll belegte Restaurant können bei hoher Personendichte unter bestimmten Voraussetzungen zu Beengungsempfinden führen. Sonntagfrüh beim Bäcker, wenn sich das ganze Viertel im kleinen Verkaufsraum drängt, oder in den öffentlichen Verkehrsmitteln zu den Berufsverkehrszeiten. Auch im Fahrstuhl steigt die Personendichte rasant an, die Nähe zu den anderen Personen fühlt sich hier häufig unangenehm an. Während sich die Aufmerksamkeit etwa in einem Hörsaal schnell von der persönlichen Befindlichkeit auf die Vorlesung oder den Vortrag richtet, bieten die Situation im Bus oder Aufzug keine Ablenkung. In diesen Situationen wird auf etwas gewartet, sei es auf die nächste Station oder das richtige Stockwerk.

Das Wartezimmer Das Warten an sich ist auch in unserer schnelllebigen Zeit noch ein fester Bestandteil unseres Lebens. Ob am Bahnsteig, der roten Ampel, an der Kasse oder beim Arzt, gewartet wird in vielen Situationen. Gerade im Gesundheitswesen hat Warten einen besonders hohen Stellenwert, der sich in einem eigenen Raum, dem Wartezimmer, manifestiert. Das ist neben dem sehr pünktlichen Erscheinen zu Terminen durch die Patienten auch der Unvermeidbarkeit von unvorhergesehenen Veränderungen im Behandlungsablauf geschuldet. Die Zeit im Wartezimmer einer Praxis ist häufig weitaus länger, als die eigentliche Behandlungszeit im Anschluss. Auch ist das Wartezimmer neben dem Empfang der erste Kontakt mit der Praxis und hinterlässt einen Eindruck, der sich später auch auf die empfundene Behandlungsqualität auswirkt. (Piecher, Schlosser 2008) Entsprechend empfehlen viele Berufsverbände der Ärzteschaft auch aus Marketinggründen, dem Wartezimmer aus gestalterischer Sicht Zuwendung zu schenken. Fühlt sich der Patient wohl, wird er Ärzte und Praxis weiter empfehlen. Da es nicht möglich ist, für jede Praxis neu zu bauen, werden 34 häufig Bestandsbauten umgenutzt. Gerade in Praxen, die in einen


3 Geschosswohnungsgrundriss integriert sind, kann der Raum in seiner Geometrie nicht vollständig den Anforderungen angepasst werden, da der vorhandene Grundriss meist nur geringfügig verändert werden kann. Die Größe des Raumes ist festgelegt und lässt eine Zonierung durch bauliche Maßnahmen oder additive Elemente wie Raumteiler meist nicht zu. Raumwirkung und Atmosphäre werden hier durch Gestaltung des vorgegebenen Raumes geschaffen. Die Ausstattung muss den Anforderungen an Hygienevorschriften genauso genügen wie sie das Warten ermöglichen muss. Primär werden Sitzplätze benötigt. Ablenkung und Beschäftigung durch Lesen werden durch ausreichende Beleuchtung und das Bereitstellen von Zeitschriften oder Büchern ermöglicht und vom Patienten erwartet. Entsprechend gleichen sich die meisten Wartezimmer in Praxen, welche sich in ehemalige Wohnungen befinden, sowohl im Grundriss als auch in ihrer Ausstattung. Die vorhandenen Stühle stehen dicht aneinander, in der Raummitte befinden sich Tische mit Zeitschriften. Häufig sind Pflanzen und Bilder zu finden, um den Raum wohnlicher zu machen. Durch hochwertige Bodenbeläge, dazu passende Wandfarben und Möbel lassen sich diese Räume in ihrer Atmosphäre gestalten. Je nach Ausstattung und Größe der Praxis kommen Garderobe, Fernseher, Aquarium oder Kinderspielecke hinzu. Viele Wartezimmer verfügen über Fenster. Eine Ausnahme bilden Wartezimmer in speziell dafür errichteten Gebäuden sowie Wartezimmer in Radiologiepraxen. Diese sind oft deutlich größer und bieten somit mehr Möglichkeiten in Gestaltung und Ausstattung, etwa durch Zonierung, mehrere kleinere Wartebereiche und ausladendere, bequemere Sitzmöglichkeiten mit mehr Privatspäre. Das Wartezimmer beim Arzt an sich ist ein Raum, mit dem jeder Mensch in seinem Leben mehrfach konfrontiert ist. Schon in den ersten zwölf Lebensmonaten werden sechs Vorsorgeuntersuchungen empfohlen. Auch später werden der jährliche Zahnarztbesuch, ab dem 20. Lebensjahr für Frauen die jährliche gynäkologische Vorsorgeuntersuchung und ab dem 35. Lebensjahr für beide Geschlechter mindestens alle zwei Jahre die Gesundheits-Vorsorgeuntersuchungen empfohlen. Laut einer Statistik der BKK waren 2011 80 % der Bevölkerung bei einem niedergelassenen Arzt, im Jahr 2013 wurde pro Kopf 9,9 mal ein Arzt aufgesucht, hat die OECD ermittelt. (http://

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de.statista.com/statistik/daten/studie/77182/umfrage/deutschlandjaehrliche-arztbesuche-pro-kopf-seit-1991/)

Wartezeit und Warten Dabei verbringt jeder Patient eine gewisse Zeit im Wartezimmer, laut BKK im Schnitt 28 Minuten, beim Hausarzt 30 Minuten. (http://de.statista.com/statistik/daten/studie/1093/umfrage/wartezeit-in-der-praxis-nach-arztgruppen/) Grundsätzlich mussten 40 % der Privatversicherten und 46 % der gesetzlich Versicherten mehr als 15 Minuten warten, wobei die Wartezeit je nach Fachrichtung variiert. Dennoch sind je nach Bundesland zwischen 80 und 90 % der Befragten mit der Wartezeit zufrieden. (http://de.statista.com/ statistik/daten/studie/158968/umfrage/zufriedenheit-mit-der-wartezeit-beim-arzt-nach-bundeslaendern/) Die Wartezeit wird häufig als verlorene oder untätige Zeit beschrieben (Pruyn, Smidts 1998; Schneider 2004; Schauber 2010), ist jedoch wichtiger Bestandteil der empfundenen Behandlungsqualität . (Piecher, Schlosser 2008; Oswald, Künzi 2001) Liegt die Wartezeit außerhalb der Erwartungen, sowohl darunter als auch darüber, kann das dazu führen, dass der Patient daran denkt, den Arzt zu wechseln. (Oswald, Künzi 2001) Wie die Wartezeit empfunden wird, ist von der Ausstattung und Gestaltung des Wartezimmers, den anderen wartenden Patienten sowie einem transparenten Behandlungsablauf der Praxis abhängig. Die real verstreichende Zeit hat eine geringere Auswirkung auf die Bewertung. (Pruyn, Smidts 1998; Oswald, Künzi 2001; Arneill, Devlin 2002) Persönliche Faktoren wie die aktuelle Gefühlslage, ein belastender Grund für den Termin oder Stress wurden dabei nicht berücksichtigt und können nicht beeinflusst werden. Warten selbst wird von 43 % der Befragten als Stress bewertet. (http://de.statista.com/statistik/daten/studie/163721/umfrage/taetigkeiten-die-entspannung-bzw-stress-bedeuten/) Dieser hängt aber auch von den Erwartungen an die Wartezeit selbst sowie die folgende Behandlung ab, was wiederum jeder Patient individuell empfindet. 38 Das Wartezimmer bietet dabei nur eingeschränkte Möglichkeiten


3 der Ablenkung von diesem Stress und der anstehenden Behandlung. Lesen von Zeitschriften oder (mitgebrachten) Büchern ist die Haupttätigkeit im Wartezimmer. Für Wartezimmer im klinischen Umfeld oder bei Ärzten mit geringerem Infektionsrisiko werden Kommunikationsbereiche mit Spielen und ähnlichem empfohlen. Auch zusätzliche Wartebereiche, in denen Gespräche möglich sind und nicht intuitiv geflüstert wird, bieten Abwechslung. Dazu muss ausreichend Platz vorhanden sein. (Schneider 2004; Schauber 2010)

Situation Da ein Wartezimmer als Transitraum nur dem Zweck des Aufenthaltes und der Ablenkung bis zum eigentlichen Termin dient, spielen sich hier in der Regel keine außergewöhnlichen Situationen ab. Einzig die Anzahl der wartenden Patienten verändert sich. Dies hat dabei jedoch Einfluss auf die Emotionen, die bei den Wartenden entstehen. Erhöht sich im Wartezimmer die Personendichte, bedeutet das für die schon anwesenden Patienten, dass die freien Plätze zwischen ihnen belegt werden. Durch die meist dicht nebeneinander stehenden Sitzplätze wird somit in den persönlichen Raum eingedrungen und es kann zu Beengungsempfinden kommen. Für die später kommenden Patienten sind die schon anwesenden ein Zeichen, dass sie sich auf längere Wartezeit einstellen müssen. Diese Verdichtung löst also bei allen Patienten Emotionen aus.

Emotionen Im Kontext des Wartezimmers steht der Mensch als Patient im Mittelpunkt. Er ist hier nicht die nur anwesende Person sondern bringt Emotionen mit. Allgemein sind Besuche beim Arzt nur selten mit Angenehmem assoziiert, auch wenn diese von der Art der Praxis und somit dem Grund des Besuches abhängen. Die entstehenden Emotionen hängen mit den Erwartungen an eine professionelle Praxis und Behandlung zusammen und variieren nach Fachrichtung der Praxis, mit dem Grund des Termins sowie den äußeren

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Begleitumständen – dem zeitlichen Druck, weil es später noch in die Arbeit oder zu einem weiteren Arzt gehen muss, dem Regen, der die Anfahrt unangenehm gemacht hat oder die fünf Stufen zum Hochparterre, die mit dem gebrochenen Fuß nicht mehr so leicht gehen. Wenn der Arztbesuch wegen einer Erkrankung notwendig ist, wirkt sich diese körperliche Einschränkung auch negativ auf das Wohlbefinden aus. Hinzu kann noch die Angst vor Behandlung und Diagnose, die nach der Wartezeit folgen, kommen. Diese Angst erreicht ihren Höhepunkt meist mit dem Moment, in dem man zur Behandlung aufgerufen wird. (Schauber 2010) Neben den Emotionen, die der Patient schon mitbringt, werden auch durch die anderen Patienten Gefühle hervorgerufen. Beim Allgemeinarzt während der Grippewelle oder in der dermatologischen Praxis, wenn ein anderer Patient einen deutlich sichtbaren Hautausschlag aufweist, kommt die Angst vor der Ansteckung dazu. Die anderen Patienten können sogar die stärkste Emotion der Ablehnung auslösen, man möchte ihnen nicht zu nahe kommen. Diese Angst nimmt mit zunehmender Personendichte im Raum zu. Gerade wenn dabei durch die Anordnung der Sitzplätze auch in den persönlichen Raum des Einzelnen eingegriffen wird. Wenn zwischen den einzelnen Wartenden jeweils ein Platz frei ist oder ein Tischchen zwischen den Stühlen platziert ist, werden sich alle Anwesenden den Umständen entsprechend wohl fühlen. Personen, die gemeinsam da sind, akzeptieren auch direkt nebeneinander liegende Plätze. Müssen aber zwei völlig Fremde nebeneinander sitzen, wird es für beide unangenehm. In Kliniken und Praxen mit größerem Eingangs- und Empfangsbereich ist dann zu beobachten, dass Personen auch dort warten statt sich zwischen zwei andere Patienten zu setzen. (Schneider 2004) Die kritische Schwelle liegt, je nach Anordnung der Sitzmöglichkeiten, bei 0,5 mal die Sitzplätze +1 Person. Es ergeben sich also verschiedene Stimmungen, abhängig von der Personenanzahl, im Raum. Im Moment des Stimmungswechsels ist der Raum nicht veränderbar. Weniger Sitzplätze bereit zu stellen und zwischen diesen mehr Abstand zu lassen, um der Entstehung des Beengungsgefühls entgegen zu wirken, ist, gerade im Bestandsbau, in dem die Raumgröße eine solche Anordnung meist nicht zulässt, 40 keine Möglichkeit. Die Stühle in größeren Räumen als Inseln zu


3 gruppieren hat wiederum den Nachteil, dass ein Teil des Sicherheitsgefühls weg fällt, wenn man mit dem schutzlosen Rücken in Richtung der Türe sitzt. Die atmosphärische Gestaltung des Raumes kann den Beginn des Beengungsempfinden hinausgezögern. (vgl. Exkurs Crowding, persönlicher Raum)

Gestaltung Da die Rezipienten im Wartezimmer nicht persönlich bekannt sondern ständig wechselnd und für den Gestalter anonym sind, muss hier mit möglichst generell funktionierenden Mechanismen gearbeitet werden. Im Kontext des Wartezimmers ist eine behagliche Atmosphäre anzustreben. Dabei geht es nicht um Gemütlichkeit, sondern darum, den Patienten das Gefühl zu geben, willkommen und gut aufgehoben zu sein, ernst genommen zu werden und als Person wahrgenommen zu werden. Die einfühlsame Gestaltung kann auch Professionalität vermitteln. (Piecher, Schlosser 2008) Durch eine angenehme Atmosphäre im Wartezimmer können die Emotionen positiv beeinflusst und Ängste abgebaut werden. Dabei sind alle Elemente der Raumgestaltung, von der Raumgeometrie über das Klima bis zur Farbgestaltung wichtig. Wenn etwa Farben eingesetzt werden, die mit Gesundheit assoziiert werden oder der Raum Geborgenheit vermittelt, können Ängste abgemildert werden. Auch Düfte, etwa Lavendel und Orangenduft wirken sich positiv auf Empfindungen wie Angst und Stress aus. (Eidt 2008) Die Wahrnehmung des Raumes mit allen Sinnen durch den Menschen spielt hier eine wichtige Rolle, ebenso die Möglichkeit, sich abzulenken oder zur Ruhe zu kommen. (Schauber 2010; Pruyn, Smidts 1998; Arneill, Devlin 2002; Schneider 2004) Vorschläge für die Farbgestaltung solcher Wartebereiche oder der gesamten Praxis finden sich etwa im Buch „Farben der Gesundheit“ oder im Funktionskonzept der Health & Care Network Group, die ihr Farbkonzept in vier Segmente, „Präventiv-Praxis“, „Angst-/ Stressfrei-Praxis“, „Wohlfühl-Praxis“ und „Regenerativ-Praxis“, einteilen. Farbe kann dabei neben dem Wohlbefinden auch die Identifikation mit dem Raum beeinflussen, Farbkontraste erleichtern die

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Orientierung. (Mehrwein, Rodecke, Mahnke 2007) Für Räume des Gesundheitswesens werden allgemein sanfte Grün- und Blautöne empfohlen, da diese mit Gesundheit, Natürlichkeit, Entspannung und Hoffnung aber auch Sauberkeit assoziiert werden. Zu satte Farben sind wegen der möglichen Reflektion auf die Gesichter der Patienten zu vermeiden. Ebenso kann Weiß als einzige Farbe Unentschlossenheit und Leere vermitteln und sollte vermieden werden. Die Farbgebung der Wartebereiche soll beruhigen und dabei dennoch visuelle Stimuli enthalten, die Ablenkung weg von den negativen Gedanken hin zum räumlichen Umfeld ermöglichen. (Mehrwein, Rodecke, Mahnke 2007; Welsch, Liebmann 2013)

Zusammenfassung Das Wartezimmer ist ein interessanter Raum, mit dem alle Menschen ein Leben lang konfrontiert sind. Der Raum selbst ist dabei in der Regel überschaubar, der Handlungsspielraum, der einem Patienten in einem solchen Raum gegeben ist, ebenso. Der Aspekt der Emotionen, den mitgebrachten, wie den vor Ort ausgelösten, ist in diesem Raum das zentrale Thema. Hier muss die Gestaltung des Raumes ansetzten, um dem Patienten das Gefühl zu geben, willkommen zu sein und mit seinen Bedürfnissen und Ängsten ernst genommen zu werden. Die Emotionen in diesem Raum verändern sich jedoch auch mit der Anzahl der Personen im Raum, worauf kein Einfluss ausgeübt werden kann.

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3 Bilder Seite 42/43: 1

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4 | Licht-Konzept

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Die Beleuchtung ist ein Bestandteil der Raumwirkung. Ohne Licht könnte der Raum visuell nicht wahrgenommen werden, Beleuchtung kann Atmosphäre schaffen. Das Tageslicht stellt den Bezug zum Rhythmus der Natur her, das künstliche Licht ermöglicht, wenn das Tageslicht nicht ausreicht, das Lesen und ist durch Lichtfarbe, Farbwiedergabe, Lichtverteilung und das Design der Leuchten selbst ein Teil der Raumgestaltung. Für die Raumwirkung und die Emotionen der Patienten ist die Gestaltung des Raumes dennoch Grundlage für die Aufenthaltsqualität. Textur und Material der Oberflächen im Raum beeinflussen die Lichtwirkung durch ihren Reflexionsgrad und ihre Wirkung, somit kann die Beleuchtung nicht unabhängig vom Raum geplant werden. Licht kann unterstützend wirken und somit die Gefühlslage weiter ins Positive verschieben.

Anforderungen Grundbeleuchtung Nach DIN 5035-3 soll neben der Farbgestaltung der Beleuchtung verstärkte Aufmerksamkeit geschenkt werden. Sie dient hier auch den „vielfältigen Bedürfnissen der Patienten nach Annehmlichkeit und Wohlbefinden und zur Unterstützung der Therapie“. (DIN 5035-3, S.4) Beleuchtung soll dem physiologischen und psychologischen Empfinden der Patienten Rechnung tragen, die Installation mehrerer Beleuchtungssysteme wird zu diesem Zweck empfohlen. (DIN 5035-3) Die Beleuchtung für das Wartezimmer orientiert sich an den Anforderungen, welche das Warten mit sich bringt. Da hier überwiegend gelesen wird, richtet sich die Grundbeleuchtung an dieser visuellen Anforderung aus. Die horizontale Beleuchtunggstärke von mindestens 300 Lux ist für das Lesen etwa von Zeitschriften notwendig (DIN 5035-3: 200 Lux für Warteräume), ältere Menschen benötigen höhere Beleuchtungsstärken, um gut lesen zu können. Ausgeglichene Leuchtdichten im gesamten Raum beruhigen diesen und entspannen das Auge. Blendung schränkt den Sehkomfort ein und wirkt störend. Durch Licht mit hoher Farbwiedergabe werden 46 die Objekte im Raum in ihrer Farbigkeit gut abgebildet. Gesichter


4 der anderen Patienten können bei schlechter Beleuchtung mit geringen Farbwiedergabewerten noch fahler und kränklicher wirken, was zu vermeiden ist. Wenn es der Raum zulässt, sollte das Tageslicht genutzt werden, um zeitliche Orientierung zu ermöglichen. Tageslicht hat zudem psychische und physische Auswirkungen, zum Beispiel durch die Sichtbeziehung nach Außen oder den Einfluss auf den circardianen Rhythmus, und kann helfen, den Energieverbrauch im Gebäude zu verringern. Die künstliche Beleuchtung kann dabei durch Tageslichtsensoren nach Bedarf geregelt werden, um das natürliche Licht so gut wie möglich zu nutzen.

Grafik: selbst, GR Beispielraum, M 1:40, genordet

Unmittelbarer Sehbereich bei Tisch/Zeitschriftenauslage in der Raummitte

47


48

1

2

3

4

6

7

5


4

8

9 10

11

49


Bilder Seite 48 und 49: 1 http-//www.duden.de/_media_/full/B/Buchzeichen-201020541341.jpg 2 https-//pixabay.com/static/uploads/photo/2015/08/19/13/42/ cottongrass-896039 _960_720.jpg 3 http-//www.herrseitz.de/wp-content/uploads/2011/09/sonnenuntergang-hetzleser-berg-08-2011.jpg 4 https-//upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/2d/Rentier_Fell.JPG 5 http-//www.walnuthillmc.com/media/1010/bg_HandOnShoulder_PageBanner.jpg 6 https://www.flickr.com/photos/roccopalermo/7018416849/ 7 http-//www.pflegebüro-krams.de/images/fotos/haende_index_ krams.jpg 8 http-//www.picturelounge.de/artikel/big1304950123.jpg 9 https-//russlandjahr.files.wordpress.com/2013/02/img_2329. jpg 10 http-//www.musikwerke-bildender-kuenstler.de/images/ikeda/ Ikeda_db_Pressefotos_HBF-1.jpg 11 http-//wallpapers-3d.ru/sstorage/53/2011/08/12908111439566735.jpg Anforderungen an die Grundbeleuchtung Sehleistung Lesen im gesamten Bereich horizontale Beleuchtungsstärke Em ≥ 300 Lux (nach DIN ≥200lx) Gute Farbdarstellung / Ra ≥90 (nach DIN ≥ 80) Blendungsbegrenzung UGR < 22 Tageslichtnutzung Gleichmäßigkeit U0 0,5

Die emotionalen Anforderungen an die Beleuchtung sind abhängig von der Situation im Raum. Wie im vorherigen Kapitel beschrieben, hängt die Stimmung ganz konkret von der Anzahl der Wartenden im Raum ab. Erhöht sich die Personendichte im Raum, verändern 50 sich die emotionalen Anforderungen an den Raum und somit an


die Beleuchtung. Die anfangs benötigte Geborgenheit weicht dem Bedürfnis nach Weite. Ablenkung von der Situation wird noch wichtiger. Durch die potentielle Infektionsgefahr wird der Eindruck von Sauberkeit relevant, zu den Sitznachbarn wird mehr Distanz gewünscht. In Farben ausgedrückt, kommt es hier zu einem Verlauf von warmen Farbtönen zu klaren, hellen und kühlen Farbtönen.

4

In Abhängigkeit von der Personendichte im Raum lassen sich somit zwei Stimmungen definieren: · Geborgenheit, Ruhe · Privatsphäre, Distanz Der Raum kann durch Gestaltung und Farbgebung in Richtung der gewünschten Stimmung verändert werden. Dieser Effekt wäre jedoch dauerhaft. Wenn das Wartezimmer nicht ausgelastet ist, wäre die Atmosphäre zu kühl und distanziert, die Patienten würden sich nicht geborgen fühlen. Anders herum fördern zu warme und weiche Farben das Beengungsempfinden. Das entspricht auch der Wirkung von unterschiedlicher Beleuchtung: Aus dem privaten Wohnraum sind wir an Deckenleuchten mit warmem Licht gewohnt, dieses vermittelt Geborgenheit. Wie im Abschnitt „Licht als Element“ beschrieben wurde, werden helle Räume in der Regel größer wahrgenommen. Neutrale und kühle Lichtfarben wirken weitend und in der Assoziation klar und rein. Hell erleuchtete, möglichst glatte Flächen wirken leichter als dunklere, im Schatten liegende Flächen. Durch die höheren Leuchtdichten auf den vertikalen Flächen wirkt der Raum größer und heller. Über die Erhöhung und Veränderung der Leuchtdichten auf den vertikalen Flächen sowie einer Farbtemperaturverschiebung in den neutralen bis kühlen Bereich kann Einfluss auf die Raumwahrnehmung genommen werden. Beleuchtung kann in Szenen konzipiert sein, die unterschiedlichen Anforderungen entsprechen und bei Bedarf gewechselt werden. Das bedeutet, dass es zwei Szenen geben muss, um den unterschiedlichen emotionalen Anforderungen an Raumwirkung und somit Beleuchtung gerecht zu werden. Jede dieser Szenen muss dabei für sich alleine funktionieren und die Anforderungen der Grundbeleuchtung erfüllen. 51


Szene Geborgenheit, Ruhe Im gering belegten Warteraum geht es um Geborgenheit, der Patient soll sich willkommen und gut aufgehoben fühlen. Ablenkung soll durch Lesen ermöglicht werden, die Gedanken sollen von der anschließenden Behandlung hin zu Schönem, Beruhigendem oder einfach Interessantem geleitet werden können. Diese Grundanforderung bleibt gleich. Warmes Licht wird mit Behaglichkeit und Entspannung assoziiert, direktes Licht schafft Plastizität und erleichtert die Objekterkennung. So werden die Gesichtsausdrücke der anderen Wartenden gut erkennbar. Ruhebedürfnis oder Kommunikationsbereitschaft kann gedeutet werden und zu Unterhaltungen zwischen den wenigen Wartenden führen. Diese Szene braucht direktes Licht in warmer Lichtfarbe, das einen besonderen Wert auf die Objekterkennung legt und entspannend wirkt. Konkret bedeutet das den Einsatz von direkt strahlenden Deckenleuchten mit etwa 3000 K, mit Indirektanteil oder Diffusor wird das Licht im Raum weicher. Diese müssen so angeordnet sein, dass im Mittel eine horizontale Beleuchtungsstärke von ≥ 300 Lux erreicht wird. Additiv können zur Akzentuierung Spots oder Downlights eingesetzt werden, die besondere Elemente im Raum, etwa Bilder oder Pflanzen, hervorheben. Die Leuchten selbst dürfen dabei dekorativ sein und mit ihrem Erscheinungsbild die Gestaltung des Raumes unterstützen. Leuchtenanforderung: Lichtfarbe 2.700 - 3.500 K Ra > 90 Verteilung direkt / indirekt oder direkt Erscheinung dekorativ

Szene Privatsphäre, Distanz Ist der Warteraum mit vielen Personen gefüllt, soll dem Beeng52 ungsempfinden entgegen gewirkt werden. Weite und Reinheit wer-


4 den durch neutrale bis kühle Farben repräsentiert, entsprechend kann auch hier die Lichtfarbe neutral bis kühl gewählt werden. Kaltes und aktivierendes Licht ist zu vermeiden, da sich die Patienten dennoch wohl fühlen und entspannen wollen. Durch homogene vertikale Leuchtdichten wird der Raum als größer und weiter empfunden, der reflektierte Anteil schafft diffuses, indirektes Licht im Raum. Die Gesichter der anderen Wartenden sind dadurch nicht mehr sehr plastisch und detailliert zu erkennen, zu den anderen Personen wird so mehr Distanz empfunden. Konkret lassen sich Leuchtdichten auf den vertikalen Flächen durch Wallwasher erreichen. Diese erzeugen eine homogene Ausleuchtung der Flächen, ohne dabei die Textur der Wand zu betonen. Glatte, gut verarbeitete Wände vertragen auch Licht, das steiler auf die Oberfläche fällt. Ob die an der Wand entlang sitzenden Personen durch die Wallwasher geblendet werden würden, ist im entsprechenden Raum zu prüfen. Im Beispielraum ist, um Blendung zu vermeiden, ein steilerer als der reguläre 20°-Winkel notwendig. Da die Wand vor allem oberhalb der Stühle beleuchtet werden soll, wird auch durch die geänderte Höhe des zu beleuchtenden Bereiches die Blendung verringert. Durch Reflexion wird die zum Lesen geeignete Beleuchtungsstärke im Raum erreicht, bei Bedarf kann der Indirektanteil der dekorativen Beleuchtung aus der ersten Szene zugeschaltet werden, sofern dieser in der Lichtfarbe variabel ist. Die Leuchten selbst dürfen dabei möglichst unscheinbar sein. Leuchtenanforderung: Lichtfarbe 4.000 - 5.000 K Ra > 90 Verteilung asymmetrisch / Wallwasher-Optik Erscheinung unscheinbar, nach Möglichkeit Einbauleuchten

Steuerung der Szenen In öffentlichen und halböffentlichen Räumen ist die direkte Einflussnahme des Nutzers auf die Beleuchtung nicht praktikabel. Zudem soll sich die Beleuchtungssituation genau dann verändern,

53


Szene Geborgenheit, Ruhe Grafiken: selbst, M 1:40 oben: Wandabwicklung Nord / Fenster unten: Wandabwicklung West 54 Szene ‚Geborgenheit, Ruhe‘


4

Szene Privatsphäre, Distanz Grafiken: selbst, M 1:40 oben: Wandabwicklung Nord / Fenster unten: Wandabwicklung West Szene ‚Privatsphäre, Distanz‘

55


14

1-5

6-7

8-14

Grafik: Grundriss M 1:40 Im grünen Bereich sollte das Wartezimmer sowohl beruhigend wirken als auch zur Ablenkung beitragen können. Vom orangenen bis in den roten Bereich wird Sauberkeit und Raumgröße zunehmend wichtiger, Wärme und Geborgenheit würden hier das Beengungsgefühl noch verstärken. wenn sich Situation und Stimmung im Raum verändern. Entsprechend ist eine Steuerung mit Sensorschaltung notwendig, die erkennt, wann zu viele Personen im Raum sind. Der Sensor muss neben der Präsenz auch die Personenzahl im Raum ermitteln. Wenn die kritische Schwelle an Personen überschritten wird, wechselt das System automatisch zwischen den beiden Szenen. Da sich die Farbtemperatur des Lichts im Raum nun 56 etwas Richtung kühleres Licht verschiebt, sollte die zusätzliche Beleuch-


4 tung über etwa eine Minute bis zur vollen Beleuchtungsstärke gefahren werden, während die warme Beleuchtung zeitgleich herunter gedimmt wird. Die horizontale Beleuchtungsstärke in der Kombination von Grundbeleuchtung und Wallwashern sollte nicht mehr als 20 % über dem Ausgangswert liegen, wenn diese sprunghaft ansteigt. Wenn das Beleuchtungsniveau nur um etwa 13 Lux die Sekunde ansteigt, wird diese

Grafik: selbst, Erfassungsbereich Sensor, M 1:40

57


Steigerung nicht als störend empfunden, für die Veränderung der Farbtemperatur werden 12 K in der Sekunde empfohlen. (Bieske, Dommaschk 2014) Sinkt die Patientenzahl im Raum wieder unter die kritische Schwelle, wird, wieder über eine Minute hinweg, zurück in die Szene ‚Geborgenheit, Ruhe‘ gewechselt. Ab welcher Personenzahl sich die Stimmung verändert, liegt an der Anzahl der Sitzplätze sowie deren Anordnung. Spätestens wenn jeder zweite Platz belegt ist, sollte der Wechsel zwischen den Szenen eingeleitet werden. Platzieren sich die Personen ungünstig, kann der Raum auch schon früher unangenehm werden. Optimal wäre für die zweite Szenen ein Tunable-White-System. Damit lässt sich eine Zwischenszene generieren, die im warmweißen Lichtbereich der ersten Szene bleibt, aber die diffuse Lichtverteilung der zweiten Szene bietet. Bei der Sitzplatzanordnung des Beispielraumes würden auch bei ungünstigster Platzwahl sechs Personen mit mindestens einem Platz Abstand sitzen können, bei optimaler Platzwahl sogar acht Personen. Spätestens wenn der neunte Patient den Raum betritt, müssen mindestens zwei Wartende nebeneinander sitzen. Die Steuerung muss hier also auf diese beiden Mengen reagieren und die Änderung der Beleuchtung einleiten. Ein geeigneter Sensor, der neben der reinen Präsenz auch die Anzahl der Personen ermitteln kann, ist seit Anfang 2015 auf dem Markt. Durch die integrierte Kamera werden nicht nur Bewegungen, sondern auch Personen in Ruhe erfasst und gezählt. Die DALISchnittstelle ermöglicht nur eine Relais-Schaltung, das Licht kann ähnlich wie bei einem Bewegungsmelder ein- und nach eingestellter Nachlaufzeit wieder ausgeschalten werden. Über die KNX-Schnittstelle wird die Personenzahl übertragen, eigentlich um Heizung und Lüftung zu steuern. Diese Funktion kann auch für die Lichtsteuerung genutzt werden, dazu müssen das Gebäudemanagement und die Steuerung der Beleuchtung verknüpft werden. Da die Kamera im Sensor einen Winkel von 110° hat, ist der Sensor im Beispielraum im Eck angebracht, um den gesamten Raum zu erfassen. Im dargestellten Raum soll die Steuerung auf sechs und acht Per58 sonen reagieren. Werden mehr als fünf Personen erkannt, verändert


4 sich die Lichtrichtung, bei acht Personen auch die Lichtfarbe. Die Beleuchtung kann so auf die sich ändernde Situation im Raum reagieren, ohne dass ein Eingreifen durch den Nutzer notwendig ist. Damit bietet Beleuchtung gegenüber allen anderen Gestaltungsmitteln an dieser Stelle einen deutlichen Mehrwert.

Geeignete Komponenten Mit den zuvor in den Szenen beschriebenen Anforderungen an die Leuchten und dem Anspruch, LED-Leuchtmittel zu verwenden, eignen sich nach heutigem Stand folgende Leuchten für dieses Konzept: Szene Geborgenheit, Wärme Sattler Doppio Pendelleuchte Direkt/indirekte Lichtverteilung Ra > 90 warmweiß 3.000 K DALI-dimmbar Bild: http://inter-lux.com/wp-content/uploads/2014/10/CircoloSlim-Doppio-direct-indirect.jpg

59


Szene Privatsphäre, Distanz iGuzzini Laserblade Deckeneinbauleuchte Wallwasher Ra > 96 neutralweiß 4.000 K DALI-Dimmbar

60


4 Bild: http://igmag.lb.iguzzini.com/upload/image-autoresize/1024x 10000q80_2480x3508_1392634346_35567_03f4f2b4b542679e6 3b9aa3b513af437.jpg

Sensor Steinel HDP1 Präsenzmelder und Personensensor Kameratechnik Wandinstallation (≥ 2,5m) Bild: http://www.kurz-kurz-design.de/wp-content/uploads/industry/Videosensor_01b.jpg

Grafik: http://www.dbz.de/imgs/48069878_dc2f7bdbd1.jpg

61


Berechnung und Simulation Um den Grundgedanken auf seine Machbarkeit zu überprüfen, werden auf den folgenden Seiten die Berechnungsergebnisse des Beispielraumes dargestellt. Die Raumgeometrie beruht dabei auf den auf Seite 36f abgebildeten Wartezimmern. Auf die Gestaltung des Raumes wurde bewusst verzichtet, weder Farbe noch Materialien sind im Raum dargestellt. Wände, Decke und Boden erscheinen in Grauwerten, welche auf die zur Berechnung verwendeten Standardreflexionsgrade, 0,7 für die Decke, 0,5 an den Wänden und 0,2 am Boden, zurück zu führen ist. Im realen Raum können diese Werte deutlich günstiger ausfallen, eine reinweiße Wand kann auch einen Reflexionsgrad von 0,8 haben. Dieser Wert wird jedoch durch Einrichtungsgegenstände, Farbe, Bilder oder andere an der Wand angebrachte Element reduziert. Der Raum selbst hat eine Grundfläche von 18,24 m2 bei 3,8 und 4,8 m Kantenlänge, die lichte Raumhöhe ist mit 2,7 m angesetzt, da hier von Bestandsbauten, also auch von Altbauten oder Bürogebäuden mit höheren Decken, ausgegangen wird. Ebenso werden Einbauleuchten verwendet, was eine abgehängte Decke voraussetzt, die Leuchte gibt es auch in einer Anbauvariante für Decke oder Wand. In der Berechnung wurde der nach DIN 5035 empfohlene Wartungsfaktor von 0,8 verwendet. Es wird von einem Wartezimmer in einer Arztpraxis und somit von einem geringen Verschmutzungsgrad sowie einer normalen Nutzungsdauer ausgegangen. Die Nutzebene liegt auf 0,75 m Höhe, was der durchschnittlichen Höhe der Zeitschriften im Sitzen entsprechen sollte. Es wurden reine Kunstlichtberechnungen durchgeführt. Tageslicht bei der Funktionsüberprüfung der beiden Szenen zu berücksichtigen, ist nicht notwendig. Im realen Raum sollte das Tageslicht berücksichtigt und entsprechend berechnet werden. Es wurden die im vorherigen Abschnitt vorgestellten Leuchten, iGuzzini Laserblade und Sattler Doppio, verwendet. Die Leuchtengeometrie der Doppio entspricht nicht der realen Leuchte, in der Berechnung der zweiten Szene wurden deshalb funktionslose Formmodelle erstellt. Der Sensor ist nicht für Relux geeignet und in der 62 Berechnung nicht dargestellt.


4 1.30

1.30 0.80

0.80

0.80 0.90 1.30

L1.0 L1.0

L1.0 L2.0-2

L2.0-1

L1.0

L1.0

L1.0 0.24

L1.0

L1.0 L2.0-3 L1.0

L1.0

1.65

L1.0

2.40

0.48

L2.0-4

L1.0

0.80 0.90 S 1.0

0.48 0.47 L1.0 iGuzzini LaserBlade WW – 12 Stück 4.000 K 2.760 lm 31 W Ra > 96 DALI dimmbar Typ N333 L2.0 Sattler Doppio – 4 Stück 900mm 3.000K 4.613/2.097 lm 55/23W Ra > 90 DALI dimmbar Typ 779.63.62.63.11.Z 70. F Pendellängen L2.0-1 L2.0-2 L2.0-3 L2.0-4

0,5m 0,3m 0,2m 0.4m

S 1.0 Steinel HPD 1 Personensensor EAN 4007841593810 Montagehöhe >2,5m

Deckenspiegel M 1:50

63


Nutzebene – horizontale Beleuchtungsstärke Sattler Doppio – Szene ‚Geborgenheit, Wärme‘

64


4 Nutzebene – horizontale Beleuchtungsstärke iGuzzini Laserblade – Szene ‚Privatsphäre, Distanz‘

65


Leuchtdichte Falschfarben – Raytracing-Berechnung Sattler Doppio – Szene ‚Geborgenheit, Wärme‘

66


4

Leuchtdichte Falschfarben – Raytracing-Berechnung iGuzzini Laserblade – Szene ‚Privatsphäre, Distanz‘

67


Leuchtdichte – Raytracing-Berechnung Sattler Doppio – Szene ‚Geborgenheit, Wärme‘

68


4

Leuchtdichte – Raytracing-Berechnung iGuzzini Laserblade – Szene ‚Privatsphäre, Distanz‘

69


Szene ‚Geborgenheit, Wärme‘

Szene ‚Privatsphäre, Distanz‘

Im direkten Vergleich (Raytracing-Berechnung) wird deutlich, wie unterschiedlich in den Szenen die Gesichter der Wartenden zu erkennen sind. Auf der linken Seite sind die Gesichtszüge gut zu erkennen, es gibt eine deutliche Schattenbildung, die Gesichter sind plastisch. Durch das weiche Licht der Wallwasher verschwinden die Konturen, die Gesichter wirken flach und distanziert, sie verschwinden je nach Standort fast im Schatten. Gerade bei den unteren Bildern ist gut zu sehen, dass die sitzenden Personen mit Beleuchtung der ersten Szene lebendig wirken, in der zweiten sehr unnahbar und 70 ohne erkennbare Gesichtszüge.


4 Für das Wohlbefinden in Bezug auf die Beleuchtung ist auch die Blendung von Bedeutung. In der DIN 5035-3 wird im Anhang A unter dem Punkt A.1.1 für Warteräume ein UGR von ≤ 22 empfohlen. Für den Beispielraum wurden deshalb für sechs Positionen die UGR-Werte ermittelt. Die Höhe orientiert sich hierbei an der durchschnittlichen Aughöhe von sitzenden und stehenden Personen nach DIN 33402-2. Position Aughöhe Szene 1 Szene 2 UGR max. UGR max. 1 1,22m 12,7 16,8 2 1,25 11,2 20,7 3 1,52 13,9 24,9 4 1,15 11,7 22,2 5 1,18 m 11,1 16,2 6 1,65 12,1 20,2

Es zeigt sich, dass für die erste Szene die Blendungsbegrenzung den Anforderungen der Norm entspricht. In der zweiten Szene wird der Wert aus dem Standpunkt 3, also beim Betreten des Raumes, überschritten.

71


Empfundene Attraktivität und Raumgröße hängen mit der Leuchtdichte auf den vertikalen Flächen zusammen. Der empfohlene Leuchtdichtewert mit dem größten Effekt liegt bei 38,4 - 38,8 cd/ m2 im Mittel in einem horizontalen 40°-Band. (Völker, Schumacher 2015) Im Beispiel werden diese Werte auch mit den Wallwashern nicht ganz erreicht, wobei hier auch die gesamte Wand und nicht nur das horizontale Band im Sehbereich berechnet wurde. Der Unterschied zwischen der Beleuchtung mit der Doppio zu der Beleuchtung mit der Laserblade ist signifikant.

Tabelle, Wand Nr. 2 (L)

Tabelle, Wand Nr. 4 (L) [m] 2.50 2.00 1.50 1.00 0.50 0.00

(7) 10

8.7

11

12.8 13.2 12.9 13.5 14.3 13.6 11.4

9.4

12.4 16.1 19.6 20.2 18.5 18.2 18.4 16.4 13.1 10.7

14.4 19.5 27.4 34.5 34.9 30.4 28.5 29.5 26.1 19.6 14.2 19.6

25

31.5 36.5 38.4 38.8 40.2 [41.1] 37.4 29.8

21.2 25.7 30.3 33.9 20.9 23.2 0.0

0.5

27

36

23

37.6 38.7 38.4 35.6 30.6 25.6

29.8 31.8 33.2 33.8 33.3 30.8 26.9 22.5

1.0

1.5

2.0

2.5

Mittlere Leuchtdichte Minimale Leuchtdichte Maximale Leuchtdichte

3.0

3.5

4.0

Lm Lmin Lmax

4.5

(8.1) 11.3 13.1 12.7 11.5 11.9 12.3 12.9 13.4 11.7

[m] 2.50

12.9 16.6 18.5 17.5 15.7 14.8 15.3 17.2 17.9 15.9 11.1

2.00

21.7 29.2

1.50

26.1 30.3

0.50

[m] 2.50 2.00 1.50 1.00 0.50 0.00

0.0

[m]

24.8 16.6 12.9

14.8 19.7 27.1

[47.6] 29.6 19.4

38

41.5 31.2 23.9

24.8 29.5 35.5 39.4 40.8 38.4 33.6 27.8 23.5 27

31.3

0.0

0.5

1.0

Mittlere Leuchtdichte Minimale Leuchtdichte Maximale Leuchtdichte

20.5 22.1 27.1 30.2 26.3 18.4

33

33.6 32.8 32.3 32.8 33.7 33.2 29.8 25.2

0.5

1.0

1.5

2.0

2.5

Mittlere Leuchtdichte Minimale Leuchtdichte Maximale Leuchtdichte

8.6

11.4 13.9 17.4

23.6

23

30

3.0

3.5

28.6 25.3 22.3 4.0

Lm Lmin Lmax

4.5 [m] : 23.9 cd/m² : 8.1 cd/m² : 36.7 cd/m²

Tabelle, Wand Nr. 1 (L)

10.4 13.8 15.2 17.5 21.7 19.1 11.7

22.3 28.6

29.2

22.1 26.1 28.9 30.1 30.3 30.1 29.9

0.00

Tabelle, Wand Nr. 3 (L) (8)

33

26.6 33.1 36.2 34.7 31.1 29.4 31.3 35.2 [36.7] 32.6 25.3

1.00

: 24.4 cd/m² : 7 cd/m² : 41.1 cd/m²

8.5

34 1.5

72

34.6 32.9 28.8 24.3 21.6 2.0

2.5

Lm Lmin Lmax

3.0

3.5

[m]

: 24.8 cd/m² : 8 cd/m² : 47.6 cd/m²

[m] 2.50 3 4

2.00 2

1

1.50 1.00 0.50 0.00

9.1

12.8 22.3 26.2 18.1 13.2 11.1

12.4 14.8 19.5 17.7

23

9.1

(8.4)

21.6 18.3 15.2 12.5

9.8

[51.8] 43.6

23.6

45

31

24.7 19.1 14.8

44.9 38.2 31.5 24.8 19.7

23.4

34.8 37.3 34.4 30.2 25.2 21.6

21.1

28.9 32.1 30.1 26.5 22.2 19.9

0.0

0.5

Mittlere Leuchtdichte Minimale Leuchtdichte Maximale Leuchtdichte

1.0

1.5

2.0

2.5

Lm Lmin Lmax

3.0

3.5

[m] : 23.8 cd/m² : 8.4 cd/m² : 51.8 cd/m²


4 Unter Berücksichtigung des Tageslichtes wäre mindestens auf den Wänden, die das Fenster umgeben und in Sonnenrichtung gelegen sind, der Effekt der Wallwasher deutlich zu sehen. Auch eventuelle Verschattungen auf der vom Tageslicht erhellten Wand würden ausgeglichen werden, der Raum somit gleichmäßig hell. In einem realen Raum könnte über Tageslichtsensoren und die Aufteilung der Wallwasher in Schaltgruppen die Gleichmäßigkeit der vertikalen Leuchtdichten in Abhängigkeit vom Tageslicht gesetzt werden.

Tabelle, Wand Nr. 4 (L) [m] 2.50

Tabelle, Wand Nr. 2 (L)

(14.8) 19.6 20.2 18.4 20.3 18.6 19.7 18.3 19.3 18.8 14.9 41.9 66.4 [75.4]

2.00

61

65.9 62.6 65.3 60.1 70.9 59.9 36.7

40.5 55.9 59.3 54.7 53.1 52.7 52.6 52.3 54.3 49.5

1.50

34.5 41.2 42.9 41.8

1.00

41

40.3

40

22.6 24.8 25.8 25.6 25.5 25.5

0.00

0.0

0.5

1.0

1.5

2.0

25

2.5

Mittlere Leuchtdichte Minimale Leuchtdichte Maximale Leuchtdichte

2.00

36

1.50

39.6 39.2 36.7 30.3

26.1 30.6 31.6 31.1 30.8 30.7 30.3 29.5

0.50

[m] 2.50

29

27.2

1.00

24

0.50

24.3 23.3 21.5 18.3

3.0

3.5

Lm Lmin Lmax

4.0

4.5

0.00

15.5 17.9 19.3 17.4 19.2 17.9 19.3 17.3 17.1 13.6 (10.3) 37.4 61.1 [71.9] 60.6 65.8 62.7 65.5 59.7 55.2 33.3 21.4 36.7 50.3 54.7 52.6 52.7 52.6 52.6 50.8 46.3 33.6 23.7 30.4 37.3 39.8 39.8 40.3 40.2 40.2 38.9 35.4

: 37 cd/m² : 14.8 cd/m² : 75.4 cd/m²

19

2.00 1.50 1.00 0.50 0.00

41.5 62.5 51.9

51.8 [63.6] 42.4

42.8 52.4 46.2

45.7 52.8

36.2 40.2 35.8 28

36

43

24.1 21.9 23.4 28.2 29.8 28.6

0.5

Mittlere Leuchtdichte Minimale Leuchtdichte Maximale Leuchtdichte

1.0

1.5

2.0

2.5

Lm Lmin Lmax

3.0

3.5

[m]

: 31.5 cd/m² : 12.4 cd/m² : 63.6 cd/m²

[m] 2.50

3

2.00 4

2

40.3 36.1

23.4 24.5 23.7 20.7 19.7 20.2 23.6 24.5 23.5 0.0

0.5

1.0

1.5

2.0

2.5

3.0

3.5

Lm Lmin Lmax

4.0

4.5

[m]

: 33.8 cd/m² : 10.3 cd/m² : 71.9 cd/m²

Tabelle, Wand Nr. 1 (L)

16.7 20.3 18.5 14.1 (12.4) 13.8 18.8 19.9 16.4

28.5 29.5

22.6 23.8 24.5 25.4 25.7 25.3 24.3 22.2 19.3 17.4

Mittlere Leuchtdichte Minimale Leuchtdichte Maximale Leuchtdichte

Tabelle, Wand Nr. 3 (L) [m] 2.50

22.1

24.1 27.6 29.4 29.8 30.5 30.8 30.5 29.2 26.9 23.2 19.8

0.0

[m]

28

1

1.50 1.00 0.50 0.00

(10.5) 12.4 12.3 13.2

16

20.8 20.6 20.7

19

24.1 27.4 22.7 23.7 43.9 58.2 [68.8] 68.5 44.8 27

27.7 37.5 50.2 59.1 58.7 46.2

25.4

26.3 32.4 38.5 44.9

21.6

22.5 26.6 29.7 33.6 33.2

18.4

19.3 22.7

0.0

0.5

Mittlere Leuchtdichte Minimale Leuchtdichte Maximale Leuchtdichte

1.0

1.5

2.0

25 2.5

Lm Lmin Lmax

73

27.3 3.0

45

27 3.5

38.3 31 25.2 [m]

: 31.5 cd/m² : 10.5 cd/m² : 68.8 cd/m²


74


4

75


Zusammenfassung In Wartezimmern ergeben sich durch die Veränderung der Personendichte zwei unterschiedliche Atmosphären. Entsprechend ergeben sich zwei Szenen, um den emotionalen Anforderungen gerecht zu werden. In beiden sind die Anforderungen an die Sehaufgabe und den Sehkomfort sowie die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen. Die erste Szene unterstützt die Entspannung und lässt sich mit Geborgenheit beschreiben. In der zweiten Szene wird auf das Bedürfnis nach Distanz und der potentiellen Ansteckungsgefahr reagiert. Die Szenen unterscheiden sich in Lichtfarbe, Lichtverteilung sowie den vertikalen Leuchtdichten. Während in der ersten Szene die Raumgestaltung auch durch die Optik der Leuchte unterstrichen wird, sind die Leuchten der zweiten Szene nicht sichtbar, der Raum und seine Elemente sollen in den Hintergrund treten und somit mehr Weite suggerieren. Von einer Szene in die andere muss dann gewechselt werden, wenn sich auch die Situation im Raum ändert. Die Veränderung der Lichtsituation durch einen Schalter ist also nicht geeignet. Ein Sensor, der die Personenzahl ermittelt, macht es möglich, dass sich die Beleuchtung exakt dann verändert, wenn sich die Personendichte im Raum über eine definierte Schwelle erhöht. Durch die Veränderung der Beleuchtung wird die Atmosphäre im Raum verändert und im besten Fall das Entstehen des Beengungsempfindens verhindert. Wie die beiden Szenen wirken, wird durch Berechnung und Simulation dargestellt.

76


4

77


78


5

5 | Schlussbemerkung

79


Im Bereich der Beleuchtung schreiten Forschung und technische Entwicklung in den letzten Jahren rasant voran. So wurde dynamische Beleuchtung und komplexe Steuerungen auch für kleinere Projekte möglich. Selbst im Wohnbereich ist situative, dynamische Beleuchtung mit drahtloser Steuerung über ein Smartphone, etwa durch Philips Hue oder Osram Lightify, angekommen. Diese technischen Neuerungen bieten auch neue Ansätze für Beleuchtungskonzepte. Das hier vorgestellte Konzept nutzt einen neuartigen Sensor und eine seiner Funktionen zur Szenenschaltung der Beleuchtung statt, wie vom Hersteller gedacht, zur Steuerung von Lüftung und Heizung. So wird es möglich, durch die Beleuchtung auf die Situation im Raum zu reagieren und diese der sich ändernden Anforderung an die Raumwirkung anzupassen.

Bewertung Gute Raumgestaltung sollte auf den Raum, den Zweck des Raumes und auf den Nutzer, also den Menschen eingehen. Dabei ist der Anspruch, den Menschen mit all seinen Sinnen anzusprechen und eine gute Atmosphäre zu schaffen. Beleuchtung hat dabei den Vorteil, neben den drei räumlichen Dimensionen auch noch die vierte Dimension, die Zeit und die sich damit verändernde Situation mit einbeziehen zu können. Da Licht nur ein Bestandteil der Raumgestaltung ist, haben auch die anderen Elemente einen entscheidenden Einfluss auf Raumwirkung und Atmosphäre. Allerdings wirkt Licht nur in Verbindung mit den anderen Elementen. So hat etwa Farbe und Textur der Wand einen direkten Einfluss auf die entstehenden Leuchtdichten. Beleuchtung trägt aber nicht unwesentlich zur Raumwahrnehmung bei. Isoliert die Beleuchtung zu betrachten und nur mit dieser einen Effekt erzielen zu wollen, ist somit real nicht möglich. Dieses Konzept basiert auf der Änderung von Lichtverteilung, Farbtemperatur und vertikalen Leuchtdichten. Für das Licht aus den Wallwashern müssen ausreichend Wandflächen vorhanden sein. 80 Teilverglaste Räume bieten diese Möglichkeit nicht, in solchen Räu-


5 men müsste der Indirektanteil der Beleuchtung über die Decke und die verbleibenden Wände oder Wandstücke generiert werden. Dann lässt sich auch in solchen Räumen durch diffuses Licht die Plastizität in den Gesichtern verringern und somit Distanz zu den anderen Wartenden aufbauen. Ob sich in solchen Räumen empfundene Weite generieren lässt, ist im Einzelfall zu prüfen. In der Berechnung hat sich gezeigt, dass die Wallwasher die von Kirsch und Völker im Rahmen des UNILED-Forschungsvorhabens belegten Empfehlungen der Leuchtdichten auf den vertikalen Flächen etwa erreichen lassen. Ebenso reicht die Beleuchtungsstärke auf der Nutz-ebene auch in der zweiten Szene aus. Beim Betreten des Raumes ist in diesem Fall der UGR-Wert höher als in der Norm empfohlen. Das liegt vermutlich an der seitlichen Abstrahlcharakteristik der Leuchten (vgl. Kapitel 4, geeignete Komponenten, Abbildung S. 60). Das ist ungünstig, da auch bei Räumen der erste Eindruck wichtig ist. In Räumen mit mittig gelegenem Zugang sollte die Blendung durch die Leuchte geringer ausfallen. Steinel Professional empfiehlt, den Personensensor auf mindestens 2,5 m Höhe anzubringen. Damit scheidet dieser Sensor für Räume mit geringerer Höhe aus. Durch Kameras und spezielle Software wäre die Funktion auch ohne diesen Sensor zu erreichen. An der Umsetzung muss gefeilt werden, an einigen Stellen sind noch Verbesserungen möglich. Im Fall der konkreten Umsetzung muss für den Raum die Berechnung und eventuell die Auswahl der Leuchten erneut ausgeführt werden. Zum jetzigen Zeitpunkt ist das Konzept realisierbar. Alle notwendigen Komponenten sind verfügbar, die Berechnung hat gezeigt, dass die ausgewählten Leuchten sowohl den Anforderungen an die Normen als auch an die gewünschte Wirkung entsprechen. Wie stark der Effekt ist, den diese sich automatisch dynamisch anpassende Beleuchtung auf die Wahrnehmung der sich im Raum befindenden Personen ausübt, müsste im Rahmen einer Studie ermittelt werden. Optimal wäre die Datenerhebung mit EEG und Fragebogen sowohl im Laborversuch als auch in einer Feldstudie, begleitet von Psychologen, um auch unbewusste Wirkungen zu ermitteln. Die der Arbeit vorangegangene Recherche lässt davon ausgehen, dass sich die gewünschten Effekte einstellen werden.

81


Da nicht jeder Mensch gleich auf die Umwelt und deren Gestaltung reagiert, wird auch nicht jeder Mensch auf die sich ändernde Beleuchtung reagieren. Da bisher aber gezeigt werden konnte, dass dynamische Beleuchtung grundsätzlich positiv aufgenommen wird, kann davon ausgegangen werden, dass auch hier die sich ändernde Beleuchtung nicht negativ aufgefasst wird, gerade wenn diese sich nicht sprunghaft verändert. Grundsätzlich erweitert dieses Konzept die Raumgestaltung in die vierte Dimension und schafft damit einen weiteren Ansatz, dem Menschen seine Umwelt so ansprechend wie möglich zu gestalten und das Wohlbefinden zu steigern. An der Stelle, an der die Raumgestaltung an ihre Grenzen gerät, kann Beleuchtung inzwischen automatisch auf die Situation reagieren und somit die Raumwahrnehmung beeinflussen. Gerade in Räumen, deren Nutzung verschiedene Atmosphären erfordern, eine konventionelle Schaltung der Beleuchtungsszenen jedoch nicht geeignet ist, profitieren die Nutzer von dieser Art der Steuerung.

Ausblick Das Konzept selbst, die dynamisch situative Beleuchtung, lässt sich auch auf andere Räume mit sich verändernder Personendichte anwenden. Hier wären Vortrags- und Konferenzräume, Hörsäle oder Eingangsbereiche von Theatern und anderen öffentlichen Gebäuden mit zeitlich stark schwankender Personendichte, zu nennen. Natürlich auch in allen anderen Wartebereichen, etwa an Flughäfen oder in Behörden. Beleuchtung, die sich an die Situation anpasst, wäre auch an Bahnhöfen denkbar. Wenn gerade ein Zug eingefahren ist, liegt der Schwerpunkt auf der Orientierung für die aussteigenden Personen. In der Zeit dazwischen auf der Aufenthaltsqualität für die wartenden Personen. Die Beleuchtung könnte hier durch die Zugbewegung mit Lichtschranken gesteuert werden. Auch in den Sperrengeschossen der großen Knotenpunkte ändert sich die Situation je nach Auslastung. Während der Berufsverkehrszeit muss rasches Vorankommen möglich sein, Verkehrsflächen sowie Zu- und Ausgänge sollten gut 82 erkennbar sein. Bereiche, in denen keine Bewegung stattfindet, etwa


5 vor Fahrkartenautomaten, sollten davon getrennt sein. Nachts hingegen ist für das Sicherheitsgefühl die gute Sichtbarkeit aller Bereiche wichtig. Die rasche technische Entwicklung der letzten Jahre wird noch weitere, spannende Möglichkeiten für Innenarchitektur und Lichtplanung hervorbringen, um situativ zu reagieren. Auch für viele weitere Räume mit unterschiedlichen Lichtszenen lassen sich Sensoren und Steuerungen finden, welche die Schaltung nach den sich verändernden Anforderungen automatisieren können.

Zusammenfassung Mensch, Raum und Licht stehen in einem ständigen Dialog, keines der drei Elemente steht im täglichen Leben für sich. Die Gestaltung unserer Umwelt, gerade unserer gebauten und räumlichen Umwelt, hat dabei neben dem Nutzen, dem sie dient, auch den Nutzer als Rezipienten der Gestaltung im Fokus. So wird, etwa durch Farbe oder Material, bewusst eine Atmosphäre geschaffen, welche sich auf die Emotionen des Menschen auswirken kann. Neben diesen gestalterischen Mitteln hat jedoch auch die Personenzahl im Raum Einfluss auf die emotionale Wirkung, die sich in diesem einstellt. Dabei hat die Beleuchtung, als einzig variables Gestaltungsmittel, das Potential, auf die sich verändernde Situation zu reagieren. Gerade bei der Entstehung von Beengungsempfinden muss im Moment des Entstehens eingegriffen werden, um die Situation weniger problematisch zu gestalten. Neue Beleuchtungs- und Sensortechnik macht das möglich. Das Wartezimmer ist ein Raum, mit dem jeder im Laufe seines Lebens konfrontiert ist, häufig sogar mehrfach im Jahr. Meist sind diese Räume in ihrem Aufbau sehr ähnlich, entsprechend gleichen sich auch die Situationen, die sich entwickeln. Die Nähe zu den anderen Wartenden ist jedoch aufgrund des Infektionsrisikos unangenehm. Durch diesen Effekt ergeben sich zwei unterschiedliche Stimmungen, auf die Farbe, Raumklima oder Material nicht reagieren können. Hier kann die Beleuchtung, durch automatisierte Szenenschaltung, in die Situation eingreifen. Das anfängliche Bedürfnis nach Geborgenheit weicht dem Bedürfnis nach Privatsphäre und Distanz

83


zu den anderen Wartenden. Durch Lichtfarbe und Lichtverteilung können diese Atmosphären generiert werden, mit der passenden Steuerung kann zum richtigen Zeitpunkt automatisch zwischen den Szenen gewechselt werden. Da Beleuchtung nicht für sich alleine, sondern immer in Abhängigkeit zu allen Oberflächen, Farben, dem eingesetzten Material und der Raumgeometrie steht, wurde dieses Konzept an einem neutralen Beispielraum dargestellt. Durch die meist vorherrschenden Reflexionsgrade, die rechteckige Raumform und Lage von Fenster und Türe ist dieses Konzept relativ allgemein gültig. Das Konzept muss jedoch immer an die individuellen Gegebenheiten angepasst werden. Durch neuartige Sensoren und passende Steuerungen kann Raumgestaltung mit Beleuchtung in die vierte Dimension erweitert werden, um das Wohlbefinden des Nutzers zu unterstützen und aufrecht zu erhalten. So ergeben sich neue Möglichkeiten in der Einflussnahme auf die Raumatmosphäre. Mensch, Raum und Licht stehen so in einem interaktiven Dialog.

84


5

85


86


6

6 | Anhang

87


Anzahl der Arztpraxen in Deutschland nach Facharztbezeichnung in den Jahren 2007 und 2011 29.304 27.276

Allgemeinmedizin/ Prakt ische Ärzt e 11.299 11.549

Int ernist en

7.178 6.882

Frauenärzt e Kinderärzt e

4.363 4.095

Neurologie, Psychiat rie, Kinderpsychiat rie, Psychot herapie

4.101 3.243

Ort hopäden

3.519 3.430

Augenärzt e

3.466 3.607

Chirurgen

3.230 2.691

Haut ärzt e

2.818 2.537

HNO-Ärzt e

2.785 2.911 1.865 1.750

Urologen

977 946

Radiologen, Nuklearmediziner

74.905 70.917

Arzt praxen insgesamt (ohne MVZ*) 0

10.000

20.000

30.000

40.000

50.000

60.000

70.000

80.000

Anzahl Arztpraxen

2007 Source::

Weitere Informationen:

Statistisches Bundesamt © Statista 2015

Deutschland; 2007 und 2011

2011

Waren Sie und/ oder Sie mit Ihren Kindern in den letzten 12 Monaten bei einem niedergelassenen Arzt?* 80

Tot al ja

79 20

Tot al nein

21 80

GKV-Pat ient en ja

80 19

GKV-Pat ient en nein

20

88

80

PKV-Pat ient en ja

79 20

PKV-Pat ient en nein

21 0

10

20

30

40

50

60

Anteil der Befragten

2008

2011

Quelle::

Weitere Informationen:

BKK © Statista 2015

Deutschland; KantarHealth; 03. bis 16. März 2011; 6.013 Befragte; ab 14 Jahre

70

80

90


Anzahl der ambulanten Arztkontakte je Person in Deutschland nach Geschlecht in den Jahren 2004 bis 2013

21,1

20,5

Arztkontake je Person

16,4

6

19,6

19

18,1

17,6

16,9

16,7

16 14

13,6

15

14,6

14,4

13,7 11,2

2004

2005

2006

2007

2008*

Gesamt Source::

Weitere Informationen:

Barmer GEK © Statista 2015

Deutschland; 2004 bis 2013

16,7

16,5 14,2

14,3

16,7

16,6 14,3

14,3

11,9

11,8

11,8

11,8

11,9

2009

2010

2011

2012

2013

Männer

Frauen

Wie oft gehst Du in etwa zu präventiven Arztbesuchen? 50%

39,5%

Anteil Befragte

40%

30% 26,6%

20%

19,3%

26,6%

18,4% 16,4%

15,3%

89

9,9%

10%

7,7%

9%

9,4%

1,9% 0% Viert eljährig

Halbjährig

Einmal im Jahr

Männer Quelle:

Weitere Informationen:

© Statista 2016

Deutschland; Juli 2015; 710 Befragte

Alle zwei Jahre

Frauen

Selt ener

Nie


Wie lange mussten Sie bei Ihrem letzten Arztbesuch in der Praxis warten? Chirurg

42

Ort hopäde

37

Urologe

36

Int ernist

35

HNO-Arzt

35

Haut arzt

34

Augenarzt

32

Hausarzt allg.

30

Kinderarzt

28

Facharzt allg.

27

Allgemeinmediziner

26

Frauenarzt

24

Psychiat er

22

Zahnarzt

14

Sonst ige

25 0

5

10

15

20

25

30

Wartedauer in Minuten Source::

Weitere Informationen:

TNS Healthcare © Statista 2015

Deutschland; 4.765 Respondents; ab 14 Jahre; Befragte, die in den letzten zwölf Monaten beim Arzt waren

90

35

40

45


Anteil der gesetzlich Versicherten, die mit der Wartezeit beim Arzt zufrieden sind nach Bundesländern

6

Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg

90

Anteil der Befragten

Baden-Würt t emberg

86

Bayern

85

Sachsen-Anhalt , Sachsen, Thüringen

83

Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Nordrhein-West falen

82

Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Schleswig-Holst ein

80

0

10

20

30

40

50

Quelle::

Weitere Informationen:

TK © Statista 2015

Deutschland; WINEG; 1.000 gesetzlich Versicherte; ab 18 Jahre

60

70

80

90

Anteil der Versicherten, die in den letzten Jahren einmal oder mehrmals trotz T ermin sehr lange im Wartezimmer warten mussten, im Jahr 2014 60 52 49

Anteil der Befragten*

50

40

30 25 20

17

17

19

91

10

0 Bevölkerung insgesamt

Geset zlich Krankenversichert e

Privat Krankenversichert e

Mussten einmal trotz Termin sehr lange im Wartezimmer warten Mussten mehrmals trotz Termin sehr lange im Wartezimmer warten Source::

Weitere Informationen:

MLP © Statista 2015

Deutschland; 2014; 2.088 Respondents; ab 16 Jahre

100


Erfassungsbereich Sensor Grundriss M 1:50 92

Deckenspiegel M 1:50


6 1.30

1.30 0.80

0.80

0.80 0.90 1.30

L1.0 L1.0

L1.0 L2.0-2

L2.0-1

L1.0

L1.0

L1.0 0.24

L1.0

L1.0 L2.0-3 L1.0

L1.0

1.65

L1.0

2.40

0.48

L2.0-4

L1.0

0.80 0.90 S 1.0

0.48 0.47 L1.0 iGuzzini LaserBlade WW – 12 Stück 4.000 K 2.760 lm 31 W Ra > 96 DALI dimmbar Typ N333 L2.0 Sattler Doppio – 4 Stück 900mm 3.000K 4.613/2.097 lm 55/23W Ra > 90 DALI dimmbar Typ 779.63.62.63.11.Z 70. F Pendellängen L2.0-1 L2.0-2 L2.0-3 L2.0-4

0,5m 0,3m 0,2m 0.4m

S 1.0 Steinel HPD 1 Personensensor EAN 4007841593810 Montagehöhe >2,5m

93


2.40 1.30

1.30

1.65

0.48

0.20 0.80 0.47 L1.0L1.0

0.80 0.40

L1.0

L1.0

0.80 L1.0 L1.0 0.20

L2.0-3

L2.0-3

L2.0-4

2.70

Wand Süd

1.30

0.48

0.90

1.30

0.80

0.80 0.48 L1.0L1.0

0.80 L1.0 L1.0 L2.0-2

0.30

L2.0-1 0.50

Wand Nord 94

3.80 L1.0 iGuzzini LaserBlade WW – 12 Stück 4.000 K 2.760 lm 31 W Ra > 96 DALI dimmbar Typ N333 L2.0 Sattler Doppio – 4 Stück 900mm 3.000K 4.613/2.097 lm 55/23W Ra > 90 DALI dimmbar Typ 779.63.62.63.11.Z 70. F

S 1.0 Steinel HPD 1 Personensensor EAN 4007841593810 Montagehöhe >2,5m

0.30

0.48 L1.0L1.0

L2.0-2


6

2.40 1.30

1.65

1.30

0.20

0.80 0.47 L1.0L1.0

0.80

0.24 L1.0

L1.0 L1.0 0.20

0.48 L1.0 L1.0

L1.0

0.80 0.50

L2.0-3 L2.0-1

2.70

Wand West 4.80

2.40 0.90

0.90

1.30

0.80

0.80 0.48 L1.0L1.0 0.30

0.30

0.48 L1.0L1.0

L1.0

L2.0-2

L1.0

0.24

0.80 L1.0

0.40

L1.0

L2.0-4

Wand Ost 95 L1.0 iGuzzini LaserBlade WW – 12 Stück 4.000 K 2.760 lm 31 W Ra > 96 DALI dimmbar Typ N333 L2.0 Sattler Doppio – 4 Stück 900mm 3.000K 4.613/2.097 lm 55/23W Ra > 90 DALI dimmbar Typ 779.63.62.63.11.Z 70. F

S 1.0 Steinel HPD 1 Wandansichten Beispielraum Personensensor EAN 4007841593810 M 1:50 Montagehöhe >2,5m


96


6

97


98


6

DOPPIO

A B

CIRCOLO

Ø

Ø 2300/2600 mm 90.5/102.3“

900/1240 1550/1900 mm 35.4/48.8 61.0/74.8

46mm 1.8"

Ø 3500 mm 137.8“

G

Doppio direct

23mm 0.9"

E

1-teilig / 1 parts 1 Zuleitung

2-teilig / 2 parts 2 Zuleitungen

Gehäuse: Montage:

F

3-teilig / 3 parts 3 Zuleitungen

4 stromführende Seile 4 current-carrying cables

Ringförmiges Aluminiumprofil mit eingesetzten Acrylglasringen. Pendelleuchte inklusive Technikeinheit und 4 bzw. 6 Seilabhängungen in 3000 mm Länge. (A) LED-Lichttechnik 24V, warmweiß 3000K (63), RA > 90

Technik: Housing: Mounting:

Circular aluminium profile with integrated acrylic glass rings. Pendant light, inclusiv power supply unit and 4 or 6 steel cable suspensions 3000 mm / 118". (A) LED-technology 24V, warmwhite 3000K (63), CRI > 90

Lamping: Maße: Ø mm size: Ø mm

Zoll inch

DOPPIO direct Ø 900 mm 35.4" Ø 1240 mm 48.8" Ø 1550 mm 61.0" Ø 1900 mm 74.8" Ø 2300 mm 90.5" Ø 2600 mm 102.3" Ø 3500 mm 137.8" DOPPIO direct/indirect Ø 900 mm 35.4" Ø 1240 mm 48.8" Ø 1550 mm 61.0" Ø 1900 mm 74.8" Ø 2300 mm 90.5" Ø 2600 mm 102.3" Ø 3500 mm 137.8" Optional:

Watt down / up

Lumen (1 down / up

Gewicht (2 weight kg / lbs

Artikel Nr. Item No.

Weiß white

55 72 88 110 140 165 210

4.613 5.997 7.842 9.226 11.994 13.840 17.500

9 / 19.8 10 / 22.0 11 / 24.3 12 / 26.5 19 / 41.9 21 / 46.3 29 / 63.9

779.63.01.00. 780.63.01.00. 781.63.01.00. 782.63.01.00. 783.63.01.00. 784.63.01.00. 785.63.01.00.

11 11 11 11 11 11 11

55 / 23 72 / 30 88 / 39 110 / 46 140 / 60 165 / 69 210 / 88

4.613 / 2.097 5.997 / 2.726 7.842 / 3.564 9.226 / 4.194 11.994 / 5.452 13.840 / 6.291 17.500 / 8.000

9 / 19.8 10 / 22.0 11 / 24.3 12 / 26.5 19 / 41.9 21 / 46.3 29 / 63.9

779.63.02.63. 780.63.02.63. 781.63.02.63. 782.63.02.63. 783.63.02.63. 784.63.02.63. 785.63.02.63.

11 11 11 11 11 11 11

LED-Lichttechnik 24V: neutralweiß 4000K (69), extra warmweiß 2700K (61) LED-RGB-Farbsteuerung (60), Dimmung: DMX, 1-10V, 0-10V oder DALI, Montage Versionen: B, E, F, (G nur Direct) Oberflächen Farbe: 22, 27, 30, 32, 33, 35, 36, 37, 38 (siehe S.81) Farbige Zuleitung (siehe S.82), Fernbedienung, Bluetooth, Enocean LED-technology 24V: neutralwhite 4000K (69), extra warm-white 2700K (61) LED-RGB-colour control (60), Dimmable: DMX, 1-10V, 0-10V or DALI, Mounting versions: B, E, F, (G only direct) Finishes: 22, 27, 30, 32, 33, 35, 36, 37, 38 (page 81) Colored power supply cable (page 82), Remote control, Bluetooth, Enocean

DIRECT

Design:

DIRECT / INDIRECT

3000 K (63)

LED

SATTLER

IP 20

F

optional:

4000 K (69)

www.sattler-lighting.com

99

2700 K (61)

RGB


Personensensor Innen und Außen

Die Zukunft der Sensorik. Personensensor HPD 1.

Ein Mensch ist ein Mensch – ob er sich bewegt oder nicht, ob er sitzt oder steht. Der Personen-Sensor HPD 1 ist die nächste Stufe der Sensorik. Ein Sensor, der Personen und deren Anzahl genau erkennt. Und zwar sitzende oder stehende Personen auch ohne Bewegung. 5 Jahre entwickelten die weltweit besten Spezialisten und Universitäten dieses System, bei dem die Bildanalyse direkt im Sensor erfolgt. Die Ausgabe der Information erfolgt über KNX-Schnittstelle oder Relais. Somit ergeben sich nun völlig neue Einsatzbereiche in der Gebäudeautomation.

infrared sensor 130°

max. 15m

Personen: 1

Personen: 2

max.

IP 54

Personen: 3

EAN HPD1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4007841 593810 Abmessungen (H x B x T) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 x 152 x 141 mm Sensortyp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kamera Empfohlene Montagehöhe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,5 – 6 m Schutzart (IP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IP 54 Schutzklasse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II

100 26

2300 AC oder Power over IP 27


6 Technische Daten – Screenshot http://www.steinel-professional.de/ Personensensor-HPD1.html?listtype=search&searchparam=hpd1&

101


102


7

7 | Quellenverzeichnis

I


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III


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V


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Normen DIN 5035 Beleuchtung mit künstlichem Licht Teil 3: Beleuchtung im Gesundheitswesen DIN 33402 Ergonomie Körpermaße des Menschen Teil 2: Werte

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Abbildungen 7 8 13 17 19 21

25 27

36 36 36 36 36 37 37

37 37 VIII

Bild: selbst, links Farbtonversatz, Mitte Graustufen, rechts Original selbst, „Grün“, 2011, Versuch, mit einem Retro-Ring eine Makro-Aufnahme eines Blattes festzuhalten Monika Fabian, Kürbis, 2012 selbst. Museum Kolumba Köln, 2012 selbst, Lichtreflexionen durch ein altes Kastenfenster mit doppelter Einfachverglasung in Raumecke, 2016 selbst. Ausstellungseröffnung Design Campus Istanbul – under construktion, Mimar Sinan Üniversitesi, Istanbul 2012 Grafik: selbst Zumtobel, Beleuchtungshandbuch für den Praktiker, 9. Auflage 2013, Seite 172f 1 http://zahnimplantologie-oldenburg.de/bilder/ZentrumGesundheit2wartezimmer0077.jpg 2 http://www.duden.de/_media_/full/W/Wartezimmer201020596974.jpg 3 http://www.zahnarztpraxis-wurbs.de/wp-content/ uploads/2013/01/Wartezimmer-3.jpg 4 http://www.kundeneingang.net/files/306/1/modulefiles/ pic_306112595articles.jpg 5 http://www.kjp-moenkhof-ziemens.de/wp-content/ gallery/praxisbilder/wartezimmer.jpg 6 http://www.aerztezentrum-jegenstorf.ch/wp-content/ gallery/praxis/01_Wartezimmer-Gruen.jpg 7 http://www.zahnarzt-diehm.de/wp-content/uploads/2014/07/zahnarzt-titsee-neustadt-zahnarztpraxiswartezimmer.jpg 8 http://www.gyn-praxis-euskirchen.de/m/bilder/gyn-praxis -euskirchen-warten-1.jpg 9 http://www.kinderarzt-hl.de/media/img/wartezimmer-2. jpg


7 37

10 http://www.praxis-am-schlossplatz.de/fotos/praxis/ gross-praxis-wartezimmer.jpg 37 11 http://www.chance-praxis.de/wp-content/uploads/ Abb.2.png 37 12 http://arztpraxis-axler-brombach.de/praxis/Raeume/ Wartezimmer.jpg 37 13 http://www.frauenaerztin-loeck.de/frauenaerztin/ images_frauenarzt_blankenese/praxis_wartezimmer2.jpg 37 14 http://augenarzt-bogenhausen.de/wp-content/uploads/2014/06/Wartezimmer1-1024x682.jpg 47 Grafik: selbst, GR Beispielraum, M 1:40, genordet 48 1 http-//www.duden.de/_media_/full/B/Buchzeichen-201020541341.jpg 48 2 https-//pixabay.com/static/uploads/photo/2015/08/19/13/42/cottongrass-896039 _960_720.jpg 48 3 http-//www.herrseitz.de/wp-content/uploads/2011/09/ sonnenuntergang-hetzleser-berg-08-2011.jpg 48 4 https-//upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/2d/ Rentier_Fell.JPG 48 5 http-//www.walnuthillmc.com/media/1010/bg_ HandOnShoulder_PageBanner.jpg 48 6 https://www.flickr.com/photos/roccopalermo/ 7018416849/ 48 7 http-//www.pflegebüro-krams.de/images/fotos/haende_ index_krams.jpg 49 8 http-//www.picturelounge.de/artikel/big1304950123.jpg 49 9 https-//russlandjahr.files.wordpress.com/2013/02/ img_2329.jpg 49 10 http-//www.musikwerke-bildender-kuenstler.de/ images/ikeda/Ikeda_db_Pressefotos_HBF-1.jpg 49 11 http-//wallpapers-3d.ru/sstorage/ 53/2011/08/12908111439566735.jpg 54 selbst, M 1:40 oben: Wandabwicklung Nord / Fenster unten: Wandabwicklung West Szene ‚Geborgenheit, Ruhe‘ 55 selbst, M 1:40

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58 58

oben: Wandabwicklung Nord / Fenster unten: Wandabwicklung West Szene ‚Privatsphäre, Distanz‘ Grundriss M 1:40 Im grünen Bereich sollte das Wartezimmer sowohl beruhigend wirken als auch zur Ablenkung beitragen können. Vom orangenen bis in den roten Bereich wird Sauberkeit und Raumgröße zunehmend wichtiger, Wärme und Geborgenheit würden hier das Beengungsgefühl noch verstärken. 58 Grafik: selbst, Erfassungsbereich Sensor, M 1:40 60 http://inter-lux.com/wp-content/uploads/2014/10/ Circolo-Slim-Doppio-direct-indirect.jpg 61 Bild: http://igmag.lb.iguzzini.com/upload/image-autoresize/ 1024x10000q80_2480x3508_1392634346_35567_03f4f2 b4b542679e63b9aa3b513af437.jpg 61 Bild: http://www.kurz-kurz-design.de/wp-content/uploads/ industry/Videosensor_01b.jpg 61 http://www.dbz.de/imgs/48069878_dc2f7bdbd1.jpg 63 Deckenspiegel M 1:50 64ff

selbst, Reluxberechnung und Simulation

101 Technische Daten – Screenshot http://www.steinelprofessional.de/Personensensor-HPD1.html?listtype=search &searchparam=hpd1&

Alle Adressen zuletzt abgerufen am 20.02.2016

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Mein Dank gilt den unzähligen Menschen, die mich auf meinem Weg begleitet, unterstützt und bereichert haben.

Dabei gilt mein besonderer Dank meinen beiden Betreuern, Prof. Mathias Wambsganß und Prof. Karin Sander. Trotz thematischer und formaler Irrwege wurde ich in konstruktiven Gesprächen und mit fachlichem Rat wieder auf einen Weg gebracht, der diese Arbeit möglich gemacht hat.

Mein Dank gilt auch meiner Kommilitonin Kathy, die mich motiviert hat, sowie Nicole, die mich nicht aufgegeben an den passenden Stellen abgelenkt hat. Ebenso möchte ich Sabrina, Michael sowie meiner Mama von Herzen danken. In stundenlanger Arbeit haben diese nicht nur die vorliegende Arbeit sondern auch die vorangegangene Recherchearbeit gelesen und korrigiert, im gesamten mehr als 300 Seiten.

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Bachelorarbeit 路 HS Rosenheim 路 Studiengang Innenarchitektur Wintersemester 2015/16 路 Anne Gabriele Fabian 路 Matrikelnummer 805124


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