trail uewersauer / STIRNLAMPEN IM test / karwendel / 55 produkte für den trail-winter
das magazin für trail-running - die nummer 1
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DEZEMBER JAN UAR 1 2
GETESTET!
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WINTER-TRAILSCHUHE die alles aushalten und abhalten.
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tag 1 nach der premiere...
Seit über einer Dekade arbeite ich in der Fachpresse, ich habe Zeitschriften für Mobiltelefone, Motorräder, Fahrräder und vieles andere gelayoutet. Unzählige Redaktionssitzungen und Konferenzen über mich ergehen lassen, wo kettenrauchende Redakteure und schlaftrunkene Textchefs mit ausgemergelten Fotografen die Themen der zukünftigen Ausgaben entwarfen, besprachen, verwarfen... Auch wir vom TRAIL Magazin müssen ein wenig in die Zukunft schauen, wenn wir nicht im kommenden Jahr 2 Tage vor Druckabgabe mit leeren Seiten dastehen wollen. Um also dem berüchtigten Drachen „Jahresthemenkonferenz“ (Verlegerfachjargon) entgegenzutreten, wählten wir einen entlegenen Ort ohne allzuviel Ablenkung, der als wichtigstes Accessoire einen Berg mit unzähligen Trails zu bieten hatte. Statt Prosecco und Zigaretten sorgten bei uns andere Dinge für Inspiration: senkrecht hoch quer durch den Wald, in tiefem Laub und Schienbeinmordenden Dornen, bergab in steinigen Bachbetten, quer über nebelverhangene Wiesen und dann der blaue Himmel über dem Wolkenmeer des Bodensee... Nach ein paar Stunden elementarer Fortbewegung mit Sauerstoffüberdosis und Abenteuerdoping ging es dann in die zweite Runde, Brainstorm bei Martinis und Gin Tonic in der ortsansässigen Spelunke! So entsteht das TRAIL Magazin - mit Blut, Schweiß und brennenden Waden. Dann war da noch diese Pressereise. Ich war in einem feinen Hotel und das Thema war „Laufsport“. Am Abend gab es gutes, organisches Essen, am Tag wurden die Journalisten trainiert. Es sollten die körperlichen Defizite die man als Läufer hat, durch gezielte Kraft- und Koordinationsübungen ausgeglichen werden. Also lief eine illustre Gruppe an Pressevertretern durch einen grauen Stadtpark, einer unspektakulären deutschen Großstadt, ein junger Hürdensprinter ließ uns in Intervallen auf der 250 Meter Runde turnen, wir trippelten mit den Füßen, ruderten mit den Armen, rannten seitwärts, rückwärts, ließen uns von Klebstoff-schnüffelnden Teenies auslachen und ich krämte mich vor Scham. „So ließe sich einem Laufanfänger, dann tatsächlich, umittelbar nach seinem Einstieg, die Freude am neuen Sport zerstören!“ maunzte ich und kam mir vor wie ein Spielverderber. Klar, der Herr Trail-Runner kann sich hier wiedermal nicht an die Regeln halten - Programmverweigerer, Sturkopf. Die meinten es ja nur gut mit mir. Viel Spaß mit dieser Ausgabe des FANZINES TRAIL.
TRAIL-Herausgeber
Denis Wischniewski denis@trail-magazin.de
2012 ab februar: TRAIL 6x am kiosk! Positives Denken ist die Grundlage unserer Existenz und weil wir fest daran glauben was wir tun, wagen wir einen Schritt in die richtige Richtung. Der Stern leuchtet uns an den Kiosk. TRAIL auf Papier hat sich seit unserer Print-Premiere einen sehr großen Freundeskreis erschlossen. Am 10.2.2012 wird TRAIL Nummer 2 über die Ladentheke wandern, Hardcorefans können ab Januar ihre Seele an uns verkaufen und ein ➜ Jahresabo abschließen. Die Themen für die geplanten sechs 2012er Ausgaben haben wir bereits festgelegt: wir werden euch überraschen, denn sowohl Ultratrailer als auch Einsteiger werden voll auf ihre Kosten kommen. Wir werden für alle Trail-Runner ein Freund, Kollege, Ratgeber und Motivator sein.
Julia ist zweifelsohne eine unersetzbare Mitarbeiterin. Sie berichtet von internationalen Ultratrails testet, Schuhe und berät uns sportwissenschaftlich mit max. Authentizität.
Axel Zapletal gehörte zum Kreis der älteren Herren die sich vom Trail-Running Sommer 2011 nur ungern trennen wollten. Zusammen mit ein paar anderen "saustarken" Senioren erlief er für uns den Calanca Trail.
12.01.11/12
70 TRAILSCHUHE FÜR DEN WINTER IM PRAXISTEST
112 TRAIL UWERSAUER IN LUXEMBURG
20 NEWS, TYPEN, UMFRAGE, PRODUKTE, INTERVIEWS
6 UK´S FINEST PAUL - EIN FOTO PORTFOLIO
56 VIELE - NEE, TOTAL VIELE NEUE WINTERTRAIL-PRODUKTE
6
praxis test 88 Wir haben Brooks und La Sportiva auf den Zahn gefühlt.
die letzte Seite So geht es mit uns weiter, das Foto dieser Ausgabe.
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16 trail-news Trail-Magazin Camp, Interview, Was tun bei?, Interviews ... winter-trail-special 46 Jacken, Hosen, 1st Layers, Handschuhe, Tipps, Events ...
92 SPOTGUIDE IM TESSIN Ein illustres Team aus schnellen Herren rannten den Calanca Trail
TRAIL ABO für 2012 IMPRESSUM INHALT EDITORIAL
109 105 4 3
Test: 21 Trailschuhe 70 Wir haben 21 Wintertrailschuhe durch Eis und Schnee gelaufen. 84 interview Wir durften mit der Tor des Geants Siegerin Annemarie Gross sprechen.
110 Was man braucht Was man eigentlich nur haben will und irgendwie nicht braucht.
gallery - best of Paul Cosgrove zeigt uns seine Fotos mit Trailgeruch.
4 / 5 TRAIL-MAGAZIN.de
STIRNLAMPEN Von 59 Euro bis 750 Euro: alles was strahlt im Test
100
112 trail uewersauer Das Tagebuch eines Rennwochenendes in Luxemburg
NEUE TRAIL-RUNNING MODE AB SEITE 48
SALOMONRUNNING.COM
XR CROSSMAX CS
“WHEN YOU TRAIN YEAR-ROUND, IT’S THE DRAMATIC WEATHER AND CHANGING SEASONS THAT KEEP THINGS INTERESTING.” - JONATHAN WYATT, TWO-TIME OLYMPIAN
COPYRIGHT© SALOMON SAS. ALL RIGHTS RESERVED. PHOTOGRAPHER: CHRISTOFFER SJOSTROM. LOCATION: ANNECY-LE-VIEUX, FRANCE.
VISUALS / BEST OF
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UK´S FINE TRAILPHOTOGRAPHY
PAUL COSGROVE
VISUALS / BEST OF
FOTOGRAF tom humpage LOCATION aosta tal
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10 / 11 TRAIL-MAGAZIN.de
FOTOGRAF tom humpage LOCATION col des montets
VISUALS / Best Of FOTOGRAF tom humpage event ultra trail du mont blanc
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VISUALS / BEST OF
Was ist deine liebste Kamera? Paul, was ist eigentlich besser: Trail-Running oder Fotos von TrailRunnern machen? Beides macht mich an. Der Kick im Kopf, das hämmern der Muskeln passiert beim Trail-Running, wie in keiner anderen Sportart. Wie ein Jäger in der prähistorischen Zeit durch die Bergwelt zu rennen, alleine mit den Gedanken, ist sehr befriedigend und unschuldig. Fotografie hingegen, ist meine Leidenschaft und ich liebe es dem guten Foto hinterherzujagen. Das treibt mich an.
Fotogrfafie ist dein Hobby. Du arbeitest ja hauptsächlich beim Outdoorlabel Montane. Kannst du beide Dinge kombinieren? Ich bin dankbar, dass mein Job meine Leidenschaft für die Berge teilt. Bei Montane darf ich eng mit Athleten zusammenarbeiten und Ultra-Rennen und Expeditionen bieten mir dort immer die Chance mich auch als Fotograf zu empfehlen.
Wie wurdest du denn zum Outdoor-Menschen? Gibt es da eine Geschichte? Es fing an als ich 14 Jahre jung war. Da begann ich mit dem Klettern und ich verbrachte jede freie Minute am Fels. Mit 19 verbrachte ich alleine die Zeit in der Wildnis von Grönland. Dort entdeckte ich auch die Fotografie für mich. Anfang 20 paddelte ich den Yukon- und Mackenzie River und dokumentierte alles im Groß- und Mittelformat, ganz im Geiste von Wiliam Jackson. Später fuhr ich lange Ultrastrecken mit dem Rad, durchquerte die Schweiz in 3 Tagen oder Island innerhalb 12 Tagen. Nächstes Jahr will ich im Frühjahr wieder nach Grönland und im August einen Fluss in Sibirien paddeln.
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Ich liebe noch immer meine MamiyaC220 Mittelformat. Die war überall dabei. Mittelformat auf Film hat eine schöne Qualität und ich mag es, wenn man durch die 12 Fotos pro Film zum bewussten fotografieren gezwungen wird.
Deine Fotos in unserer Story stammen vom Lakeland 100 Ultratrail. Was ist die Magie an diesem Lauf? Vor 4 Jahren hatten ein Freund und ich die Idee ein 100 Meilen Rennen im Lake District zu veranstalten. Renn Direktot Marc Laithwaite nahm Kontakt zu mir auf und ich sah sofort, dass wir zusammenpassten. Wir wurden Freunde und Montane war von Beginn an Hauptsponsor des Lakenland 100. Im ersten Jahr regnete es wie wild und von den 100 Startern erreichten nur wenige das Ziel. Es war verrückt. Fortan arbeiteten wir hart an diesem Format und 2011 standen 800 Leute am Start. Marc und ich waren wie weggeblasen von den Emotionen und der Organisation! Wir sind stolz. http://www.lakeland100.co.uk
NEWS12&01.1112 HÖHENMETERTAGE AM GARDASEE Das TRAIL Magazin lädt zum Trail-Running-Camp der Extraklasse ein. Vom 21. - 24. März 2012 rocken wir mit 30 Lesern die besten Trails am Lago. Dabei ist eines jetzt schon sicher: die Stimmung wird super und es geht viel hoch und runter. PS: Wenige Plätze sind noch frei.
Wir sind der Trail und das in fantastischer Natur am Gardasee. Wir laden dich ein zu 4 Tagen voller steiler Anstiege, krasser Downhills, schmaler Singletrails aber auch zu Bilderbuch-Panorama, Gipfelglück und jeder Menge Spaß. Von unserem Hotel in Riva geht es direkt oder per Shuttlebus auf von uns ausgesuchte Trailstrecken. Diese erfordern ein gewisses Maß an Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und reichlich Ausdauer . Für dein optimales „Laufen-macht-Spaß-Tempo“ stehen dir drei verschiedene Gruppen zur Verfügung, die von unseren erfahrenen Trailguides geführt werden. Nach einem anstrengenden Tag in den Bergen steht für die optimale Regeneration am Nachmittag der hoteleigene Wellnessbereich zur Verfügung oder der leckere italienische Cappuccino am Seeufer oder einfach beides. Am Abend kannst du dann gemütlich bei Pizza & Pasta unsere Movienight mit den atemberaubendsten und faszinierendsten Trail-Abenteuern der Welt genießen und die Action-Bilder deiner eigenen Trailrunden bestaunen. Das TRAIL Magazin Team erwartet Dich! Julia, Denis und Stephan
HIER GEHT ES ZUR ANMELDUNG UND ZUR BROSCHÜRE (PDF Download)
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Trailguides Julia Böttger, Denis Wischniewski, Stephan „Gripmaster“ Repke
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NEWS12&01.1112 WIR SIND WEIHNACHTSMANN! Das werden die besten Nachweihnachtsgeschenke, die sich Trail-Runner nur w端nschen kann. Schreibt eine Mail mit dem Kennwort "Weihnachtsmann ist Trail-Runner" an verlosung@ trail-magazin.de (bis 15. Januar 2012)
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NEWS12&01.1112 WAS TUN BEI zuviel hüftspeck? text frank klingler foto The north face
˜ATACAMA CROSSING˜ US-Trailstar DEAN KARNAZES gehört zu der Kategorie „athletischer Ultraläufer“ und hat mit zuviel Fett am Körper nix am Hut.
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eine sache der gesamtbilanz Fett macht fett und Zucker macht dick? Ich dachte, wenn ich viel laufe, dann kann ich alles essen was ich will? Lieber Gott, gib mir den Körper von Dean Karnazes ... was muss ich dafür tun? Laufend zu viele Fettrollen?
Der Typ sah richtig austrainiert aus. Asketische Gesichtszüge und die deutlich sichtbaren Muskelstränge und Adern an Armen und Beinen unter papierdünner Haut ließen auf disziplinierte Ernährung und konsequentes Lauftraining schließen. Er hatte ungefähr mein Tempo, bloß musste ich sicher 10 Kilogramm mehr Lebendgewicht mit mir herumtragen. Dass dies nur Muskeln sein könnten, widerlegt die Hautfalte an meinem Bauchnabel, die inzwischen zur Fettrolle mutiert ist. Unter der Dusche war mein Erstaunen groß, der austrainierte Typ hatte am Bauch deutlich zuviel Haut. Er musste in den letzten Jahren mindestens 40 Kilogramm abgenommen haben. Was für eine Leistung – ich bin schon stolz, wenn ich zwei bis drei Kilo schaffe. Ich könnte mir jetzt natürlich das Motto des US-Mediziners Steven Blair, der viele Jahre am renommierten Cooper Institute in Dallas forschte, zum Vorbild nehmen “Jeder kann fett sein, solange er fit ist“. Was für die Gesundheit allgemein gelten mag, gilt für den ambitionierten Läufer nicht. Die Laufleistung steigt bei abnehmendem Körpergewicht, ebenso nimmt das Risiko von Überlastungsschäden der unteren Extremitäten ab. Man darf sich allerdings nicht Berufssportler, wie manche kenianische Läufer, die Schleck-Brüder bei den Radprofis oder ausgehungerte Skispringer zum Vorbild nehmen. Was macht man als engagierter Hobbyläufer falsch, wenn man regelmäßig trainiert, einigermaßen auf die Ernährung achtet, aber trotzdem die eine und andere Fettrolle zuviel mit sich herumschwingt?
Der Fettrollencheck
Die Gesamtbilanz: Die aller einfachste Grundregel gilt auch nach 30 Jahren kontroverser Diskussionen über Ernährung und Abnehmen: „Wer mehr zu sich nimmt, als er verbraucht, nimmt zu und das hauptsächlich in Form von Fettmasse.“ Wer demnach zugunsten von Gelenken und Laufleistung ein paar der Röllchen opfern will, der muss mehr verbrauchen, als er zu sich nimmt, oder was aufs Gleiche herauskommt, weniger zu sich nehmen, als zu verbrauchen. Genau hier wird es aber schwierig: wer weiß schon genau, wie viel an Energie er am Tag umsetzt? Und das Zählen von Kalorien, hat schon manch Abnehmwilligen den Nerv geraubt. Schritt 1: Auch wenn es mühsam ist – ein oder zwei Wochen lang zu notieren, was und in welcher Menge man isst, hat nicht nur Läufern Klarheit verschafft, wovon sich seine Fettrollen ernähren. Wer schon einmal ein Haushaltsbuch geführt hat weiß „Kleinvieh macht auch Mist“. Also, die kleinen Zwischensnacks gehören auch ins Protokoll. Vielleicht sind es gerade diese, die die 200 Kilokalorien am Tag zu viel sind. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Wert liegt laut der Erfahrung vieler Ernährungsberater darin, dass unkontrollierte Fressattacken deutlich seltener auftreten. Schritt 2: Auch wenn man es nicht so genau wissen will – Waage abstauben und regelmäßig Körpergewicht kontrollieren. Nur so bekommt man Rückmeldung, wie viel an Nahrungsaufnahme zuviel ist. Wer jetzt noch den Nerv dazu hat ein Trainingstagebuch zu führen, hat die wichtigsten Parameter zusammen, um spätestens im Frühjahr die wär-
mende, körpereigene Isolierschicht abzugeben. Sensitive Typen: Fett macht fett und Zucker macht dick und was sonst noch so alles im Ernährungskosmos herumschwirrt, kann für den Einzelnen richtig, aber eben auch nicht richtig sein. Mittlerweile weiß man, dass manche Menschen besonders gut Kohlenhydrate verwerten, andere besonders gut Fette und wieder andere besonders gut Proteine. Wer sein Protokoll führt, bekommt früher oder später heraus, wann er eher abnimmt und wann eher zu. Alter: Mit zunehmendem Alter wird der Stoffwechsel langsamer. Es ist völlig normal und auch gesund, wenn man mit jeder Lebensdekade ab 30 Jahren ca. 2 Kilo zunimmt. Aber Achtung: auch die Fähigkeit die einzelnen Nährstoffe zu verwerten nimmt ab. Wer auf sein Gewicht achtet, sollte daher unbedingt auf Nahrungsmittel mit hoher Nährstoffdichte achten. 100 Kilokalorien Vollkornbrot haben mehr Nährstoffe (Vitamine, Spurenelemente, Mineralsalze, …), als 100 Kilokalorien Weißzucker. Genetik zum Ersten: Die Genetik hinterlässt ihren Fingerabdruck nicht nur im Körper sondern oft auch im Verhalten. Wann und wie oft man zum Schokoriegel greift, um Stress abzubauen oder um sich an langen Winterabenden etwas Gutes zu tun, bestimmt zu einem Teil das gelebte Vorbild in der Familie, zum anderen Teil aber eben auch die Genetik. Genetik zum Zweiten: An dem Mythos der guten und schlechten Futterverwerter scheint etwas dran zu sein. Die Dünnen, die ständig essen und nicht zunehmen, haben laut
einer Studie eine höhere Körperobenflächentemperatur. Dies führt natürlich zu einem deutlich höheren Grundumsatz, als bei den „guten Futterverwerten“, die schon beim Anschauen von Schokolade dick werden. Training: Viele Jahre hat man nur die direkt verbrannte Energie während dem Sporttreiben berechnet. Wer mehr verbraucht, also länger läuft, nehme mehr Fettmasse ab, da diese ja direkt verbrannt werde. Leider ist die menschliche Physiologie doch nicht ganz so einfach. Erstaunlicherweise lässt sich das Körperfett durch Training im rein aeroben Bereich nur um ungefähr zwei Prozent verringern. Wer auch mal intensiver läuft und Ausdauertraining mit Krafttraining verbindet, nimmt durchschnittlich 10 Prozent Körperfett ab. Alltagsaktivitäten: Überspitzt weiß das jeder – ein Briefträger verbrennt im Alltag mehr Energie, als ein Büroangestellter. Aber auch bei diesen gibt es gewaltige Energiebilanzunterschiede. Schon ab zwei Stunden passivem Sitzen im Bürostuhl werden Hormone aktiviert, die die Fetteinlagerung begünstigen. Dies kann schon durch kurzes Aufstehen, oder ein paar Schritte zum Kopierer unterbrochen werden. Medikamente und Erkrankungen: Achtung - manche Medikamente (Kortison, Insulin, …) beeinflussen massiv das Körpergewicht (oft Gewebsflüssigkeitseinlagerungen). Aber auch Erkrankungen wie eine Schilddrüsenunterfunktion mindern den Einfluss von Ernährung und Training auf das Körpergewicht immens. Hier ist der betreuende Arzt die erste Anlaufstation.
NEWS12&01.1112 GORE-TEX TRANSALPINE RUN: SCHNELL ANMELDEN! Manchmal muss man ausdauernd sein und manchmal eben auch schnell! Wer vom 1. - 8. August mit seinem Teampartner bei der achten Austragung des Transalpine Run, der Alpenüberquerung für Trail-Runner, am Start stehen möchte, sollte das Überlegen langsam zur Seite legen. Ein großer Teil der 500 Plätze ist nämlich schon weg! Die wunderschöne Ostroute von Ruhpolding
DIE SIND IN MATTE GUT! Mit nur 540 Gramm Gewicht ist die neue Therm-a-Rest NeoAir All Season die ideale Luftmatraze für alle Adventure-Runner, die auch bei niedrigen Temperaturen auf das Übernachten am Rande des Trails nicht verzichten wollen. Die eingearbeitete Reflexionsfolie hält die Wärme im Luftkammer-System und soll für fünfmal mehr Wärme sorgen als bei vergleichbaren Matten. www.cascadedesigns.com/therm-a-rest
˜ATACAMA CROSSING˜
nach Südtirol zieht sich über 320 atemberaubende Kilometer und dass die mit ca. 15.000 Höhenmetern ausgeschmückt werden, dürfte für alle Beteiligten einer der Hauptgründe sein dort mitzulaufen. www.transalpine-run.com
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4 FRAGEN AN CSABA NEMETH
Mehrfacher Swiss Jura Marathon Sieger, Lavaredo Ultratrail Sieger und Top 5 beim UTMB. Csaba Nemeth aus Ungarn liebt leise Töne und große Taten. Wie war deine Saison 2011?
Die war sehr gut. Ich nahm an vielen Wettkämpfen teil und kämpfte um Rang und Sieg. Ich lief im Mai den Transgrancanaria und die 100 km Meisterschaft in Ungarn. Im Sommer war ich dann beim Ötscher Ultramarathon, Zugspitz Ultratrail und dem Lavaredo Ultratrail am Start. Mein Hauptevent war dann der UTMB und danach etliche kleine und kürzere Rennen.
Gibt es etwas was du noch dringend zu erledigen hättest?
Momentan nicht. Ich habe keinen Sponsor, keine große Firma im Rücken und ich brauch auch nicht viel Presse und Media. Es hört sich komisch an, aber für mich hat sich nicht viel verändert, mein Leben ist wie es war. Familie, Arbeit und eben ein kleines bisschen Sport.
Was magst du an dir selbst ganz besonders?
Mein Vorteil ist die bedingunglose Ausdauer und meine gute Selbsteinschätzung. Ich mache auch Fehler während eines Rennens, aber meist erkennen ich diese früh und weiß sie zu korrigieren. Ich kann mich sehr gut in einem bestimmten Tempo einpendeln und dabei die Natur genießen und respektieren.
Wie sieht dein Tag nach einem harten und langen Trailrennen aus?
Ich versuche möglichst schnell danach wieder kurze Läufe zu machen. Ich regeneriere besser und schneller, wenn ich kurz danach direkt wieder laufe.
NEWS12&01.1112 DER HIMMEL IST DAS LIMIT!
Das Trail Magazin und Salomon präsentieren ab März 2012 das Projekt 500 SUMMITS. Gipfelstürmer, Bergläufer und Trail-Runner die sich vor Höhenmeter nicht scheuen finden in diesem Webportal eine Plattform um Ihre Gipfeleroberungen zu dokumentieren. Das beste daran: für jedes erfolgreiche Posting, für jeden dokumentierten Gipfel, sammelt man Punkte und wird mit tollen Produkten und Preisen belohnt. Die 500 SUMMITS zwingen die Teilnehmer aber auch zu etwas Tempo, denn jeder Gipfel kann nur einmal gepostet werden. Wenn also grosse Steine wie z.B. Mont Blanc, Zugspitze und Großglockner vergeben sind, dann werden die 500 SUMMITS erst richtig spannend, denn es zählen alle Gipfel von Hamburg bis Kapstadt, von Melbourne über Vancouver nach Tokio, von 100 Meter hoch bis 8000 Meter hoch. Wie lange wir da mit dem Titel 500 SUMMITS arbeiten können liegt also nur an euch.
Kleine Filmegroßes Glück
Man kann doch nicht nur immer draussen sein. Kommt doch mal rein ins Warme, pflanzt euch auf das Ecksofa, reißt die Chipstüte auf und köpft die Flasche australischen Biowein. Nur Mut! Bisschen Filmchen gucken, sich inspirieren lassen. Zum Beispiel UNBREAKABLE, eine Doku über den Western States 100 Meilen Ultratrail. (Bild unten) Bilder der Alpen gibt es beim Trailermovie der Tor des Geants (Bild Mitte) und viel Coolness und Lifestyle wird im Clip zu der TNF 50 Miles Endurance Challenge vermittelt.
24 / 25 TRAIL-MAGAZIN.de
DAS SIND SIEGER In unserer ersten Printausgabe haben wir zusammen mit SEALSKINZ drei Schlechtwetter-Sets im Wert von 250 Euro verlost. Über Socken und Handschuhe freut sich CHRISTA KURZ, über Socken und Cap staunt VANESSA GÖBEL und über Handschuhe und Cap jubelt CARSTEN HERRMANN. Nie mehr bei Dunkelheit über Trails laufen zukünftig HOLGER LAPP, THOMAS WASSERBERG, THORSTEN RICHTER, ROBERT REGENER. In dieser Reihenfolge bekommen sie von SILVA die Stirnlampen-Modelle SIJU, NINOX, TRAIL RUNNER und die neue SPRINT. Das TRAIL Magazin, SEALSKINZ und SILVA gratulieren den Gewinnern und wünschen viel Spaß mit den Produkten! www.silva.se www.sealskinz.com
FROSTY
salomon-teamläuferin mischt männerfeld auf.
Anna Frost und Mike Wolfe heißen die Sieger der THE NORT FACE ENDURANCE CHALLENGE über 50 Meilen in San Fransisco. Die Siege sind nicht nur sportlich höchst wertvoll - finanziell haben sich die Mühen für die Gewinner auch gelohnt, denn sowohl Frost als auch Wolfe kasierten je 10.000 US Dollar. Bei strahlendem Wetter und besten Bedingungen ging ein Elitefeld an den Start: Anna Frost teilte sich ihr Rennen perfekt ein und verwies Ellie Greenwood auf Platz 2. Lizzy Hawker startete mit viel Elan und musste aussteigen, Krissy Moehl zeigte Kampfgeist und bewies mit Rang 4, dass Sie zurück ist. Frost finishte nach 6 Stunden und 56 Minuten und lief somit bei den Herren auf 12! Das ist eine echte Ansage. Mike Wolfe krönte eine starke Saison - er wurde Zweiter beim Western States und dem Miwok 100 Meiler - mit dem Sieg in San Fransisco. Er musste lediglich seinen Landsmann Dakota Jones in Schach halten, Adam Campbell der Dritte lag im Ziel schon mehr als 15 MInuten zurück. In einem starken Herrenfeld wurde Geoff Roes Vierter, Jezz Brag Siebter und Trail-Legende Karl Meltzer Dreizehnter.
SEI DABEI! TRAIL schickt dich zum STRONGMANRUN 2012 Wenn am 5.5.2012 der sechste Fisherman´s Strongman Run stattfindet stehen 3 unserer Leser am Start. Sie werden über und durch Hindernisse kriechen, sich von oben bis unten einsauen und nach 20 Kilometern völlig erschöpft, wie Gladiatoren ins Ziel einfallen. Wer will einen kostenlosen Startplatz? Mail an verlosung@trail-magazin.de, Kennwort "Stronger than ever"
NEWS12&01.1112 Ryan Sandes plagt sich mit Hochgenuss f체r immer neue Extreml채ufe. Sein Trainingsrevier ist paradiesisch: Ryan lebt in S체dafrika.
26 / 27 TRAIL-MAGAZIN.de
WENN NEPAL RUFT...
...dann folgt Ryan Sandes natürlich. Der ExtremsportProfi nimmt seine Teilnahmen an Wettkämpfen sehr ernst und die Vorbereitung darauf produziert viel Schweiß und Laktat. Die Umgebung seiner Leiden könnte jedoch schlimmer sein, denn Sandes ist Südafrikaner und sein Heimataland ist schlicht ein Traum für Trail-Runner. Sein Training auf den 4 Deserts Etappenlauf in Nepal verlief mitunter also auf allen Vieren mit Rückendeckung von Hout Bay. Dass er das Rennen in Nepal mit sicherem Vorsprung gewinnen konnte sei hier nur am Rande erwähnt.
BRAVE HEART WERDEN! Bis Weihnachten haben zwei kreative Trail-Köpfe die Möglichkeit, sich für die Teilnahme beim INOV-8 Braveheart Battle 2012 für das INOV-8Team zu bewerben. SOMMERKIND Sportreisen verlost zwei Wildcards für den „Lauf durch die Hölle“. Dazu werden die besten Zweizeiler zum Thema „Trailrunning im Winter“ am 01. Januar 2012 gekürt. Einsendeschluss ist der 24.12.2011. Bitte einsenden an info@trailrunning-tours.com.
Stichwort: „Ich will ein Braveheart sein“
NEWS12&01.1112 denis‚
KOLUMNE
„Scheiß Egotrips“ denke ich mir so. Diese ständige Sucherei nervt mich mittlerweile mindestens genauso, wie es mich glücklich macht, wenn die Suche ein Ende hat. Trail-Running ist das perfekte Werkzeug, die ideale Plattform für Leute, die sich pushen wollen, die Grenzen ausloten müssen. Ich muss mich dazu zählen, ich gehöre nach abschließender Überprüfung zu den Bekloppten, die unbedingt durch Wüsten rennen wollen, freiwillig auf anständiges Essen verzichten und Höhenmeter am Stück laufen die einen auf den Everest bringen könnten. Es gibt also diesen Drang alles, alles aus sich herauszuholen, abzuchecken wie weit man gehen kann oder in welcher Zeit man wieviele Gipfel überschreiten kann. Auf der anderen Seite liegen aber ganz andere Dinge, die mich immer wieder auf Trails schicken: Es nennt sich „Natur“. Eben alles was wir in den Städten vergessen und verloren haben. Kaum vorstellbare Ruhe, astreine, klare Luft, Wind, Wetterumschwung und der Geruch nach Gräsern, Blumen und Erde. Es gibt sozialere Unterneh-
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mungen als Trail-Running, es gibt ganz sicher auch Hobbys die der Menschheit nützlicher sind, aber - und das ist mehr als 100%ig - es gibt mehr Dinge, die saudoof sind, als Dinge die viel sinnvoller sind als Trail-Running. Ich tröste also mein privates Umfeld immer so: „Lasst mich doch rumrennen, da kann ich nix kaputtmachen, keinen beleidigen oder anpöbeln.“ Diese Argumentationskette finde ich super. Etwas simpel vom Ansatz her, aber nicht unwahr, oder? Es gab Situationen da wurden Autos angezündet, Omas beklaut, Ehefrauen betrogen, unschuldige Privathaushalte in den Konkurs getrieben und ich bin mutterseelenalleine im Wald rumgerannt. Ich konnte keinem helfen mich hatte auch niemand gefragt. Zurück zur Natur. Seit ich Trail-Runner bin, bin ich auch wieder Naturfreak. Es gibt ganz viele Situationen, die mich an meine Kindheit erinnern. Ich hatte ja eine unglaublich schöne Kindheit und Jugend. Die einzige Sünde hieß damals Commodore C64 und davon konnte man nur ganz schwer abhängig werden, weil die Spielesoftware mittels Datasette geladen wurde und das dauerte manchmal bis zu einer Stunde oder stürzte nach 30 Minuten ab. Wir waren viel im Wald, haben Hütten gebaut, Wildschweine gejagt ... wir hatten ja Nichts außer dem Wald. Na ja. Jedenfalls bin ich heute sehr gerne wieder im Wald unterwegs, kann dort gut nachdenken, entspannen und meine Seele reinigen. Wenn erwachsene Männer durch dichte Flora rennen, dann hat das immer ganz viel mit deren Kindheit zu tun. Facebook ist mein Ende. Dort hat zwar nichts begonnen, aber irgendwann hört
dort alles auf. Wenn ich nicht zum laufen komme, wenn ich krank zu Hause auf dem Sofa liege, das Notebook aufgeschlagen, dann sind alle anderen (das sind aktuell 1893) auf den geilsten Trails unterwegs. Immer, wenn ich krank zu Hause liege, dann treiben sich diese 1893 auf Berggipfeln, Panoramawegen und epischen Schluchten herum. Pures Kalkül. Diese Schweinebande. Facebook ist die Datenbank für die Egotrips, dort zeigen wir unsere Muskeln, unsere rasierten Waden, das neue Auto, die neuen Trailschuhe. Eine Poserei bei der fast alle mitmachen. Wenn ich dann mal Leute (im echten Analogleben) treffe, die nicht bei Facebook sind, mache ich mir Gedanken, wieso und weshalb die dort nicht sind. Wieso sind die anderen dort? Alles Selbstdarsteller und ich mittendrin. Wie damals mit dem Handy. Ich war Handyuser zu D-Mark Zeiten und war am Ende tiefbegeistert von Freunden, die sich bis 2010 ausschließlich mit Festnetz zufriedengaben. Diesen Minimalismus muss man verstehen um ihn leben zu können. „Weniger ist mehr“ fand ich schon immer toll: der Mode-Fotograf, der in einer 120 qm Jugendstilwohnung lebt und lediglich mit einer Matraze, 2500 Vinyl-Schallplatten und einem Kühlschrank ausgestattet ist, in der Mitte des Wohnzimmers ein DJ-Pult oder Typen die nur schlicht unifarbene T-Shirts tragen und dazu darkblue Jeans und konsequent ein bestimmtes Schuhmodell. Die Einfachheit ist ja die Vielschichtigkeit die TrailRunning letztlich so faszinierend macht. Als Mountainbiker musste ich mich mit dem Bike befassen, musste es warten, putzen,
mich über die empfindlichen Leichtbauteile ärgern, die wie Balsaholz brachen. 2 von 5 Rennen musste ich beenden, weil das Material versagte. Als Trail-Runner hängt alles von mir selbst ab. Wenn der Schuh reißt, laufe ich lachend weiter, wenn ein Sturz meine Shorts zerreißt, dann ist das nur heldenhaft. Als Trail-Runner ist man Bike und Fahrer zugleich und die Fahrradpflegezeit verbringe ich laufend auf Trails. Ein hervorragendes Investment wie ich finde. Facebook blickt nach 2012. Alle machen sich Gedanken wegen dem kommenden Jahr. Alle wollen bei krassen Trailrennen starten, ihre Zeiten verbessern, den ersten Ultra laufen oder möglichst viele Höhenmeter am Stück runterputzen. Ich finds schön, wenn alles in Bewegung ist bevor es richtig losgeht. Vorfreude ist die beste Freude. Ich bin auf der Suche nach einem Motto das meine Aktivität für 2012 trifft. „Egotrip zum Irontrail“ oder „iMac statt iRontrail“. Mal sehen wie sich die Dinge entwickeln. Sechs sagenhaft gute TRAIL Magazine an den Kiosk zu bringen widerspricht dem Training auf ein 200 km Ultratrail. Der IRONTRAIL interessiert sich nicht für mein verhindertes Training aufgrund beruflicher Massnahmen. So ist das eben: ich muss ein gesundes Mittelmaß aus Job, Familie und Trail-Running finden. Das persönliche Level an „Egotrip“ entscheidet dann über den Umfang des Trainings (die Zeit die man auf Trails verbringt). Ich bin noch immer auf der Suche nach einer Möglichkeit während des Laufens auch zu arbeiten. Meine Idee wäre eine in den Himmel projizierte Layoutoberfläche und vernünftige Gedankenerkennungen, die mein Wirr-Warr in ordentliche Textdokumente wandeln.
Philipp Reiter (rechts) hatte ein ganz starkes 2011 auf Trails. Er siegte beim Zugspitz Supertrails, lief mit Kollege Julien Chorier bei Transalpine Run auf Gesamtrang 3 und ließ im späten Sommer auch international aufhorchen. Was passiert 2012? Wie geht es mit dem größten deutschen Trail-Running Talent weiter?
2012: Philipp, wie geht es weiteR? 1. Das war eine spannende Trailsaison, oder? Was hat dich rückblickend am meisten “umgehauen”? Ja, ich bin jetzt noch selber überrascht wie sich das alles entwickelt hat. Die wohl größte Überraschung war der Sieg beim „Salomon Zugspitz Supertrail“ Ende Juni. Meine längste davor gelaufene Distanz war die Königsetappe des Transalpine-Run 2010 mit 46 km. Ich konnte mir also gar nicht vorstellen wie es einem nach 50 km so gehen wird: Kann ich dann überhaupt noch laufen oder nur noch humpeln? Soll ich mittendrin die Schuhe wechseln? Sind Stöcke sinnvoll? … Es war eigentlich ganz lustig, da ich mit der Mama ausgemacht hatte, dass sie nach 5 Stunden an der vorletzten Verpflegung mir eine Käsesemmel reichen und mit einem Ersatzpaar Schuhe warten solle. Da ich unter optimalsten Bedingungen mit mindestens 8 Stunden für die knapp 70 km gerechnet habe, hätte es sich zeitlich eigentlich ganz gut ausgehen müssen. Jedoch hat sie mich dort dann um gut eine halbe Stunde verpasst.
Alle reden vom neuen “Kilian” … macht dir das Druck oder ist es einfach nur Motivation?
Hahah, das habe ich jetzt schon öfters gehört. Da letztes Jahr meine erste richtige „Laufsaison“ war, ehrt es mich sehr mit so einem guten und bekannten Athleten in einem Zug genannt zu werden. Besonders gefreut hat mich heuer auch, dass ich zusammen mit dem Salomon International Team die Gelegenheit hatte ihn näher kennen zu lernen. In der einen Woche vor dem Skyrace „Giir di Mont“ habe ich wirklich viel von ihm erfahren können. Vielleicht hat ihn zeitweise auch die ein oder andere meiner zahlreichen Fragen genervt...
3. Hast du in dieser Saison Dinge gelernt, die dir 2012 und in Zukunft helfen können?
Auf jeden Fall: wenn man platt ist sind Stöcke ganz hilfreich; auch ein winziger Stein im Schuh kann ganz schön ärgern, zu viel südtiroler Apfelstrudel am Vortag verursacht Bauchweh beim Rennen, ein Anstieg von dem man nichts wusste tut ziemlich weh; den Salomon Speedcross 3 kann man ohne
Blessuren und Blasen aus der Schachtel raus 70 km laufen; locker Radfahren hilft gegen schwere Beine; regelmäßiges Dehnen schützt vor Verletzungen; ... Aber mehr darf ich jetzt auch nicht verraten ;-)
4. Nun bist du ja eigentlich ein Skibergsteiger und hast Trail-Running als Ausgleichssport entdeckt verschieben sich da evtl. die Prioritäten?
Ja, das stimmt. Um für den Winter fit zu sein habe ich eine Sommeralternative gesucht, die dem Skibergsteigen möglichst nahe kommt: viele Auf- und Abstiege im Gelände, „Höhenmetersammeln“ und natürlich rasende Downhills – Trailrunning ist wie dafür geschaffen. Mittlerweile sehe ich es persönlich aber nicht mehr nur als Vorbereitung sondern als eigene Disziplin, die mir mindestens genauso viel Freude bereitet. Ich kann (und möchte) aber eigentlich keine grundsätzliche Entscheidung fällen, sondern denke, dass das Eine das Andere fördert. In beiden Sportarten ist der Spaß an der Sache und die Bewegung in der Natur die treibende Kraft.
5. 2012 - was wird passieren? Was wünschst du dir?
Wer kann das jetzt schon sagen... so schnell ist der Fuß verstaucht oder ein Unfall passiert! Man muss jeden Tag dankbar sein wenn man gesund ist und sich ohne Schmerzen bewegen kann. Allerdings habe ich auch schon ein paar konkretere Pläne bzw. Rennen, die ich gerne machen würde. Das Transvulcania auf La Palma Ende Mai mit seinen 8000 Hm, der Olympus-Marathon bei dem vom Meer weg die unterschiedlichsten Vegetationszonen durchlaufen werden und natürlich wieder die Salomon 4-Trails, dem „Mini-Transalpin“. Das „Watzmann-Speed“- Projekt bei mir direkt vor der Haustüre wartet auch schon seit 2 Jahren. Ich wünsche mir außerdem auch nächstes Jahr wieder so viele nette und interessante Persönlichkeiten auf der ganzen Welt kennen zu lernen und möglichst viele tolle Erlebnisse mit nach Hause zu bringen.
NEWS12&01.1112
top10trailmucke
1.CYCO MIKO - happiness http://www.youtube.com/watch?v=7rRI95ltVqA 2.JEFF BRIDGES - the weary kind http://www.youtube.com/watch?v=z8monRJzzvU 3. THE ORCHIDS - gonna make him mine http://www.youtube.com/watch?v=hhrty5kOuLs&feature=related 4. SENSE FIELD - so what difference does it make (Cover) http://www.youtube.com/watch?v=kbrxuYW40u0&feature=related 5. BAD BRAINS - attitude http://www.youtube.com/watch?v=YYjqY0Yg1kk&feature=related 6.THE ADICTS - joker in the pack http://www.youtube.com/watch?v=5X48mCtneD4 7.UFFIE - difficult http://www.youtube.com/watch?v=hnzS5QxbzPU 8.MASTODON - deathbound http://www.youtube.com/watch?v=Tdqz877e6F8 9. SEAN PRICE & COLD WORLD - how the god chills http://www.youtube.com/watch?v=c7VRBglsoU4 10. JOHNNY CASH - last performance http://www.youtube.com/watch?v=iLBE99z13cQ&feature=related
Gruss aus den 1970ern
Wenn ein amerikanisches Modelabel, mit Wurzeln die in die 70er Jahre zurückgehen, ihre Klamotten „TRAILWEAR“ nennen, dann gefällt uns das erstens sehr gut und zweitens bedeutet das, dass die feinen Stöffchen stabil sind, schick sind und in unserer wildrotierenden Welt, positiv ungestresst wirken. Penfield ist der Name! Merken! www.penfieldusa.com/eu
ZAHLEN DES TRAILS
15 1200 10.2 Pässe über 2400 Meter Höhe umfasst die "grosse Runde" des Andorra Ultra Trail.
Meter lang ist der Parcours des ersten Ecco Indoor Trail in der Dortmunder Westfalen Halle. Mit dabei: Etliche Hindernisse!
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Am 10. Februar erscheint das erste gedruckte TRAIL Magazin am Kiosk. 5 weitere werden im 2 Monats Takt bis Dezember 2012 folgen.
wie wurdest du zum Trail-Runner, Andrea? Es hat mir immer schon Spaß gemacht mich in den Bergen zu bewegen, Klettern, Bergsteigen, Skitouren, Mountain-Bike, mit dem Gleitschirm unterwegs zu sein usw. Ursprünglich war für mich das Geländelaufen ein Mittel zum Zweck. Um für das Bergsteigen fit zu sein, bin ich bei uns auf der Schwäbischen Alb im Gelände und im Wald auf unterschiedlichen Wegen herum gerannt. Heute sagt man dazu Trail Running ! Die Ausdauer hat sich immer mehr gesteigert und es wurde für mich immer faszinierender, sich mit so wenig Mitteln in beeindruckender Natur auf interessanten Pfaden mit einer Leichtigkeit fortzubewegen. Zwischendurch kamen unsere 2 Mädchen (mittlerweile 17 und 18) auf die Welt. Zu der Zeit verschoben sich meine sportlichen Aktivitäten immer mehr zum Laufen hin, bin dann auch verschiedene Straßenmarathons gelaufen. Ich habe dann aber bald festgestellt, dass mich das Laufen in beeindruckender Natur und auf unterschiedlichen Pfaden viel mehr fasziniert, speziell im Gebirge und dann noch einen schönen Gipfel als Ziel, das ist das Highlight. So hat sich im Laufe der Zeit meine Begeisterung fürs Trail-Running und Berglaufen immer mehr entwickelt. Da mein Mann auch ein begnadeter (na ja, das ist sehr relativ. Uli) Alpinist und Bergläufer ist, finden wir immer wieder gemeinsame Ziele. Trail-Running ist für mich: • Überall auf der Welt die Freiheit zu genießen, einfach die Laufschuhe anzuziehen und mit der natürlichsten Fortbewegungsart auf unterschiedlichsten Wegen die Gegend kennenzulernen, wahrzunehmen und zu erkunden • Mich mit der Natur und mit mir selbst auseinanderzusetzen. • Einfach das Gefühl zu haben mit einer Leichtigkeit so schnell wie möglich einen hohen Gipfel zu erreichen.
UMFRAGE!
UMFRAGE!
434,70 EUR geben Trail-Runner durch-
schnittlich im Jahr für ihren Sport aus.
AUSRÜSTUNG 20,9% 50,6%
28,5%
STARTGELDER REISEN
Wir alle kennen das Problem von nervigen Umfragen, aber dennoch, wenn es um ein Thema geht das einen selber vielleicht gar interessiert, dann kann so eine Umfrage ja ganz spannend sein. Und zu guter Letzt kann man sich am Ende immer noch über die nervigen und sich ständig wiederholenden Fragen aufregen – das ist Wissenschaft? Unter http://www.unipark.de/uc/trailrunning/ geht es um Outdoorsport, Tourismus, Berge, Klimawandel und vor allen Dingen TRAIL. Wir danken schon jetzt jedem der seine wertvolle Zeit für den finalen Akt einer universitären Laufbahn opfert!
Nix Running! Rollin! Extraordinär! 2,17 Millionen Euro teuer, 510 PS und länger als Sattelschlepper. Das Marchi Mobile taucht in unseren Träumen als fahrendes Wohnzimmer auf, mit dem wir von Trailspot zu Trailspot reisen. Wir wüssten schon ganz 1genau wieSchönheit wir uns den der Natur erleben Die individuellen Innenausbau vornehmen, wir wüssten 2 Etwas für die Fitness und zur Verbesserung der ganz genau wo wir den TRAIL allgemeinen körperlichen Leistungsfähigkeit tun Magazin Schriftzug auflackieren ließen. Die Finanzierung 3 Optische Reize wahrnehmen des Marchi Mobiles würden wir aber sehr gerne extern 4 Das Gefühl erleben, wenn man ein Ziel trotz Schwierigkeiten vergeben. erreicht hat und dabei an persönliche Grenzen stößt
WAS MOTIVIERT TRAILRUNNER AM MEISTEN?
5 Das Gefühl erleben, vollkommen auf die Tätigkeit konzentriert zu sein und alles andere um sich herum ausblenden zu können
daran erkennst du... dass du trail-runner bist
Du hast mehr Schuhe als deine Frau. (Mann) Du hast mehr Laufschuhe als Pumps. (Frau)
Du suchst nach Lebensmitteln mit möglichst viel Kalorien. Du verabredest dich regelmässig auf Parkplätzen am Waldrand
NEWS12&01.1112 NEU: TRAILSTUFF - finden wir gut!
WAS WAR DA LOS? Top of the world, small world, strange world? VON PETER OSTERWALDER
Sehr leicht, superstabil, flexibel und schick: Die PIVLOCK von SMITH OPTICS gehört zu den Sportbrillen, die es schaffen, neben sehr guter Performance-Leistung auch gut auszusehen und so wird man die Brille nach dem Zieleinlauf nur ungern abnehmen. Rahmen aus Rilsan, Gläser aus Carbon mit Hydroleophobic-Beschichtung. www.smithoptics.com Ähnlich, mit einer Portion mehr Eleganz vielleicht, gehen Arc'teryx mit dem TRINO Jersey zu Werke. Windstopper®, intelligent eingearbeitete Stretchmaterialien und diverse Taschen machen aus den Schönheiten perfekte Laufjacken für den Winter. www.arcteryx.com
Da stehen wir drei Schweizer also, der Tashi Lapsa, ein Pass über 5.755 Meter über Meer ist erfolgreich erklommen, Photoshooting angesagt, man will ja seine Heldentaten dokumentieren! Zu sehen sind Max und Beat Hintermann, die laufenden Zwillinge, in der Mitte Peter Osterwalder, auch so einer, der es nicht lassen kann und sich jedes Jahr einer neuen Herausforderung stellt. Der höchste Punkt des EVEREST SKYRACE 2011, einem 9-tägigen Mehretappenlauf im Himalaya-Gebiet in Nepal ist erreicht, stolz und erleichtert strahlen wir in die Kamera. Der Aufstieg dorthin begann bei 900 m.ü.M., nun sind wir – fünf Tage später - an unserem „top of the world“ angekommen. Froh über den recht locker geschafften Aufstieg in sauerstoffarmer Luft, ohne Höhenkrankheit und auch mechanisch noch bestens intakt können wir diesen Moment freudig genießen. Noch mehr als 100 Kilometer, 4 weitere Aufstiege auf mehr als 5000 Meter über Meeresniveau liegen vor uns. Das Wetter ist prächtig, die Stimmung grandios, das Erlebnis gewaltig. Und doch ist es eine „small world“, ein ganz persönlicher Victoire. Wie soll man solche Glücksmomente beschreiben und passend in Worte fassen? Da sagen Bilder vielleicht wirklich mehr… Die begleitenden Sherpas schmunzeln tolerant über unsere Begeisterung, für sie ist das schon eine ziemliche „strange world“, wenn man wettkampfmäßig mit 8 Kilogramm schwerem Rucksack total 235 Kilometer läuft und wandert, 13‘000 Höhenmeter bergauf erkämpft und 11‘000 Meter downhill bewältigt. Uns jedenfalls hat es Spaß gemacht. Wie Figura zeigt.
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MEIN TAG
THOMAS BOSNJAK
Sieger Wörthersee Trail 2011
NEUE MONSTER! Sie haben Superlative auf der Stirn stehen, ziehen Masochisten magisch an, wollen wissen, wo die Grenzen Ihrer Teilnehmer liegen. 8 neue Extremläufe auf Trails und losem Untergrund. 1. LA ULTRA THE HIGH in Leh, im indischen Teil des Himalayas findet seit 2 Jahren ein 222 Kilometer Lauf statt, der sich mit dem Titel “the world´s highest altitude Ultra-Marathon” schmückt und immer im August eine handvoll Verrückte anzieht. 60 Stunden Zeitlimit, zweimal über die magische 5000 Meter Grenze und Temperaturen die sich irgendwo zwischen 40 Grad plus und 6 Grad minus einfinden. www.thehigh.in
4.KALAHARI AUGRABIES EXTREME MARATHON Mit der Idee des Marathon des Sables ist dieser Etappenlauf in Südafrika ausgestattet. Tägliche Distanzen zwischen 25 und 50 km und eine Königsetappe die 74 km lang ist. Selbstversorgung und Gemeinschaftsgedanke sind die Stichwörter. Die Landschaft könnte kontrastreicher kaum sein. www.extrememarathons.com/augrabies 5. THE TRACK OUTBACK RACE 520 km aufgeteilt in 9 Etappen innerhalb von 10 Tagen. Die Teilnehmer befinden sich im Northern Territory Australiens, sorgen mit Ausnahme von Wassersupport für sich selbst. Das bedeutet, mit schwerem Rucksack laufen, sich einteilen und sich als Teil des Starterfelds sehen um in extremen Situatonen richtig zu handeln. www.thetrack-outbackrace.com 6. ULTRA INDIA RACE Der Veranstalter von THE TRACK ist auf den Geschmack gekommen und erweitert mit diesem Lauf in der südindischen Region Kerala sein Portfolio. 5 Tage - 5 Marathons und das alles in einem wunderschönen Naturpark. Dass es hier keine Überdistanzen gibt die durch die Nacht führen liegt tatsächlich in der gefährlichen und sensiblen Tierwelt begründet. www.canal-aventure.com
2. IRONTRAIL Der Veranstalter des legendären Swiss Alpine Marathon hat die Zeichen der Zeit verstanden und macht sich auf zu neuen Ufern. 11500 Meter geht es nach oben, 12700 Meter bergab und dafür haben die Starter 201 Kilometer lang Zeit. Gestartet wird in Pontresina, Ziel ist in Chur. Anmeldeschluss ist der 31.3.2012. www.irontrail.ch
7. TRANSVULCANIA La Palma, die Insel der Kanaren, die laut Geologen, jederzeit abrutschen kann und New York in ein Inferno stürzt, lädt auch 2012 zum TRANSVULCANIA ein. 83 km Distanz, 8200 Höhenmeter Übrigens: die Trails der Fernwanderwege GR 130 & 131 sind panoramagetränkt und schmal. www.transvulcania.com
3. TOR DES GÉANTS Ein langer Lauf, in schönster Bergwelt, ein Lauf auf schmalen Trails die sich 330 km lang durch das Aostatal ziehen und die erfahrenen Teilnehmer satte 24.000 hm fesseln, quälen und begeistern. www.tordesgeants.it
8. MANASLU ULTRA TRAIL Traillegende Dawa Sherpa entwickelt sich mit etwas reduzierter Rennaktivität mehr und mehr zum Rennorganisator. Sein Geburtsland Nepal gibt ihm alle Möglichkeiten extravagante Routen anzubieten. Dawa schickt seine Teilnehmer 2012 zum erstenmal auf 12 Etappen die in Kathmandu starten und in Besi Sahar enden. www.manaslucircuittrek.com/402/manaslu-ultratrail-trail-des-3-vallees-au-nepal
7:00 Uhr: Es weckt mich das Schnarchen meines Hundes Artuhr, oder war es diesmal meine Frau. Zeit zum Trailtraining. 7:30 Uhr: Angezogen und wie immer ohne Frühstück geht es los. Von unserer Pendlerwohnung in Linz geht es 1 bis 2 mal auf den Hausberg die Gisela Warte. Nach 2-4 Stunden und 600 bis 1200 Höhenmetern ab in die Massagepraxis zu meiner Frau. Nein nicht zum massieren, sondern zum Dehnen und zum Frühstück! Zwischen 10:00 und 12:00 Uhr wird dann in meinen Trailshop gefahren und noch etwas Büroarbeit gemacht bevor ich um 14:00 Uhr das Allerheiligste öffne. Von 14:00 Uhr bis 19:00 Uhr stehe ich und berate meine Kunden im Trailshop. Obst nicht vergessen und ab und zu mal einen Riegel. Irgendwo zwischen 17:00 und 17:30 Uhr weckt mich dann mein Athlet zum gemeinsamen Personaltraining. Also ab in die Natur und danach noch etwas Krafttraining. 19:30 Uhr zuschließen und nach einem kurzen Spaziergang mit „Arthur“ ab in die Massagepraxis meiner Frau. Nein diesmal wird es auch nichts mit einer Massage. 20:30 Uhr zu Hause angekommen und endlich Abendessen. 21:30 Uhr: Der Laptop muss nochmals herhalten, bevor ich Ihn um 23:00 Uhr endgültig verstecke und mich um ca. 0:00 Uhr ins Bett schwinge in dem wieder einmal alle schnarchen. Natürlich nur der Arthur!
TRAIL WISSEN Anna Hughes gehört zu der Sorte Trail-Runner, die von ihrem reichen Wissen gerne viel abgeben. Mit dem Erfahrungsschatz aus 18 Jahren Ausdauersport verrät die Marathon des Sables Finisherin fast alles was man für den ersten Ultratrail wissen muss. Annas Guide im EBook Format betont, wie wichtig auch die Life Balance ist, denn im Normalfall haben die meisten Familie, Full-time Jobs und andere sonstige Verpflichtungen. KLICK HIER!
NEWS12&01.1112 WENN DIE BERGE EINSAM WERDEN... der l채ngste herbst der letzten jahrzehnte hat Dirk ostertag ausgedehnte und schneefreie bergl채ufe bis in den sp채ten november hinein beschert. im karwendel gebirge machte der CCC Finisher aus einem feierabendlauf ein alpines abenteuer ...
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TEXT/FOTOS DIRK OSTERTAG
NEWS12&01.1112 Langlauf- und Tourenski stehen schon präpariert im Schuppen, jedoch ist von Schnee weit und breit keine Spur zu Es kehrt Ruhe ein sehen. Die Wetterlage ist seit fast sechs Wochen stabil und und nur wenige auch wenn sich der Nebel über den Tegernsee legt, keine verirren sich in die 200 Höhenmeter weiter oben scheint die Sonne mit aller hochalpine Region, Kraft wie im Herbst und die Trails im Bayrischen Oberland da am Ende einer wollen noch immer gelaufen werden. Sie schreien förmlich danach und legen sich mir mit trockenem Laub bedeckt diTour kein Kaiserrekt vor die Füße. Der Spätherbst entschädigt für diesen schmarrn auf den miesen Sommer im Süden. Oft musste ich im Juni und Juli Tisch serviert wird die langen Einheiten in den Bergen mit Mütze und Handschuhen starten, um die Kilometer für meinen ersten Ultratrail zusammenzubekommen. Kein Spaß ohne Aussicht auf den Gipfeln zu stehen, eingehüllt vom Nebel und tiefen Wolken, oder vom Gewitter ins Tal gespült zu werden, in der Hoffnung das sich ein Autofahrer erbarmt mich total durchnässt zu meinem Startpunkt mit zurückzunehmen. Und auch beim CCC in Chamonix bleiben wir vom Regen nicht verschont. Die letzten sieben Stunden Dauerregen und Schneefall in den Hochlagen, nach 16 Stunden im Ziel, nass und durchgefroren - den Mt. Blanc nie gesehen. Schade! Doch als Entschädigung habe ich mir eine Tour im Karwendelgebirge ausgesucht. Die ersten 1000 hm bis zur Falkenhütte schwinge ich mich auf das Mountainbike, um am nächsten Morgen die Trails im ersten Sonnenlicht für mich ganz allein zu haben. Jetzt im Spätherbst, wenn die Hütten geschlossen haben, sind die Berge am schönsten. Es kehrt Ruhe ein und nur wenige verirren sich in die hochalpine Region, da am Ende einer Tour kein Kaiserschmarrn auf den Tisch serviert wird. Alles was man nun hier oben braucht muss man selbst mit nach oben schleppen und da das Fotoequipment und der Daunenschlafsack gesetzt sind, bleibt nur wenig Platz für Luxus. Tütensuppe, zwei Bananen, ein paar Riegel und ein Stück Nußzopf bilden die Basis für den Abend und den nächsten Tag. Mit einem Spanngurt binde ich die Trailschuhe an den Lenker und los geht’s. Die Stollenreifen bahnen sich knirschend ihren Weg durch den Reif nach oben. Das Johannestal bekommt im Winter nur wenig Sonne ab und so muss ich ganz schön treten das mir bei 5 Grad nicht gleich die Füße einfrieren. Die Sonne ist schon vollkommen hinter den über zweitausend Meter hohen Laldiderer Wänden verschwunden, als ich in der Abenddämmerung ankomme. Der Winterraum ist perfekt eingerichtet und urgemütlich. Als erstes steige ich die kleine Falltür hinab und hacke Holz, heize den Ofen an und schon eine Stunde später ist der Raum mollig warm. Nur zum Fotografieren gehe ich immer wieder raus vor die Tür in die Dunkelheit und vertreibe mir so die Zeit. Es ist stockdunkel, still und nur die Sterne sorgen am klaren Himmel für etwas Licht. Alleine muss ich mich erst an diese Stimmung gewöhnen, um nicht davon erdrückt zu werden. Beängstigend? Nein, doch einfach ungewohnt und mit etwas Bauchkribblen genieße ich dieses kleine Abenteuer vor meiner Haustüre. Die Nächte hier oben sind lang und so lege ich gegen neun noch ein Holz auf und klettere in meinen Schlafsack. Noch vor fünf Uhr morgens und vor Einsetzen der Dämmerung stehe ich auf, sortiere ein paar Sachen aus und packe meinen Rucksack. Direkt hinter der Hütte beginnt das Trailfeuerwerk und der Kegel meiner Stirnlampe leuchtet den knapp dreißig Zentimeter breiten Weg aus, der sich um den Berg herum nach oben schlängelt. Ich zucke zusammen als irgendein Federvieh, von mir aufgeschreckt, aus den Kieferlatschen emporsteigt und sich durch die Luft aus dem
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Um mich herum entdecke ich die unendliche Anzahl von Trails, die sich wie Wurzeln an den Hängen und Bergen entlang schlängeln Staub macht. Meine Beine sind noch nicht locker und mit dem Fotokram im Rücken muss ich ganz schön pumpen. Der Mahnkopf auf 2093 Hm liegt nur dreihundert Meter höher als die Hütte und als ich das Gipfelkreuz erreiche erwärmen mich die ersten Sonnenstrahlen, während unten noch alles im Dunkeln liegt. Langsam taucht die Sonne die Natur wieder in Farbe und gefolgt von ein paar Gämsen mache ich mich weiter zum Steinfalk, einem weiteren Gipfel, auf. Hier werden die Trails steiler und der Untergrund lockerer. Das Wetter ist noch immer invers und so bläst mir ein warmer Wind um die Ohren und schält mich aus meiner Jacke. Im Gold glänzenden Gras mache ich die letzten Höhenmeter nach oben, stecke die Stirnlampe ein und hole mit einem breiten, zufriedenen Grinsen die Kamera raus. Um mich herum entdecke ich die unendliche Anzahl von Trails, die sich wie Wurzeln an den Hängen und Bergen entlang schlängeln. Ich muss wiederkommen das ist klar! Total zufrieden sitze ich unterm Gipfelkreuz und mache mich über das letzte Stück Nußkuchen her.
NEWS12&01.1112 STEIRISCHER HÜTTENZAUBER Naja nicht ganz... was im Juli bei 30 Grad noch als ein verlockender Plan klang: „Hüttentour in den Karnischen Alpen,“ kann im Oktober doch gleich ganz anders aussehen. Denn wie nennt man dieses weisse kalte Zeug was vom Himmel fällt und dann das laufen einfach so erschwert? Sich dick auf all die geliebten Trails legt und ab einer gewissen Höhe das laufen bzw. sogar das vorwärts kommen an sich fast unmöglich macht.
TEXT/FOTOS JULIA BÖTTGER
Julias hüttentour
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Wegmarkierungen einfach verschluckt, überdeckt – ganz unschuldig natürlich und einfach so tut als ob es hier nie Wege gegeben hätte. Ja genau – es handelt sich hier um die Gattung SCHNEE. Ein Naturphänomen, welches im Winter gern gesehen wird, aber für die Oktoberpläne so gar nicht ins Konzept passt. Aber geplant war geplant und bei Kälte hilft ja bekanntlich Bewegung. Und so liefen, tasteten, stolperten und stapften wir uns so durch die Gegend. Eine Durchschnittsgeschwindigkeit war, glaube ich, nicht vorhanden und die Panoramasicht auf Karnische Alpen ebenso wenig. Auch ein Stirnlampenlauf war eigentlich nicht vorgesehen, aber wenn man auf Grund der Bedingungen dann doch viel länger braucht, wird es auch in Kärnten dunkel. Also Nebel, Schnee ohne Spuren, Dunkelheit – die Erfin-
dung des GPS Geräts ist doch auch hilfreich. Oder es erscheint einem plötzlich ein Licht! Weiß nicht wer blöder geschaut hat, der Förster, der 4 Trailrunner und einen Hund mit Gepäck mitten im dunklen Wald trifft oder wir, die mitten in der tief verschneiten „Wildnis“ vor einem Auto stehen. Auf die Frage nach dem richtigen Weg zu unserer Unterkunft schaut er noch komischer und ich erwarte ein „Wo wollt ihr hin? Da seid ihr hier aber komplett falsch“ – Ausspruch. Aber nein, der gute Mann legt den Rückwärtsgang ein und leutet uns den Weg bis zur Hauptstraße. Sehr nett! Und da stand dann auch die wohlig warme Hütte vor uns. „Überraschenderweise“ waren wir die einzigen Gäste. Gegessen haben wir dann aber für doppelt so viele. Die ursprüngliche geplante Tour dann am Abend beim Kriegsrat komplett über den Haufen geworfen. Wir wollten laufen und nicht Tiefschneestapfen. Auch hatten die Hütten auf Grund der Schneelage kurzerhand geschlossen. Somit wurde aus einer knallharten 5-Tages-Hüttentour in den Karnischen Alpen eine 3-Tages-Cruising-Tour mit Orientierungslaufcharakter in der Steiermark. Auch lustig. Ganz unerwartet wurden uns hier viele ursprüngliche und recht wilde Waldtrails geboten, die wir ganz für uns alleine hatten. Per Telefonkonferenz und Internetfernnutzung fanden wir dann auch für die zweite Nacht eine Unterkunft in einem 5 Seelen-Dorf. Wieder wurden wir betrachtet wie Außerirdische, aber der Modetrend „Trailrunner“ hatte sich wohl bis hier hin noch nicht rumgesprochen. Aber nächsten Sommer kommen wir wieder. Besser gesagt, dann laufen wir die eigentliche Hüttentour hoch oben in den Bergen – da wo wir hingehören. Spaß hat es dennoch gemacht. Erstens kommt es halt anders und zweitens als man denkt. Nachwort: Nach diesem kurzen Wintereinbruch mit Nebel, Schnee und Regen folgte der schönste, wärmste und trockenste Herbst bzw. November seit 130 Jahren...... aber wenn es schön ist kann`s ja jeder.... Wir haben den „Ernstfall WINTER“ auf jeden Fall schon mal trainiert.
NEWS12&01.1112 TEXT/FOTOS OLIVER EISELE
*Der Sieger Derrick Baard im Interview auf die Frage ob dieser Lauf technisch nicht zu schwierig sei - nachdem sich einige L채ufer 체ber die schwierigen Trails beschwerten...
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AFRICA IS NOT FOR SISSIES
and trailrunning is not a walk in the park* Premiere der Drylandtraverse 2011
NEWS12&01.1112 Durch Gripmasters Abenteuer am Kap, seine Berichte vom Skyrun in den Drakensbergen und natürlich durch Ryan Sandes kam ich auf die Idee, vor meinem diesjährigen Südafrika Urlaub mich über etwaige Trailrunning Events zu informieren.
Etwas verblüfft war ich, dass ich so sehr viele Events fand - von kurzen Trails (20 km) bis zu langen Ultras über 120 km, von Etappenläufen in Wüsten oder an Küsten. Durch meine früheren Aufenthalte wusste ich, dass das Mountain Biken dort unten sehr groß ist, dass auch Ultralaufen dort einen ganz anderen Stellenwert hat als hierzulande - wenn der Comrades Marathon stattfindet, dann stehen dort durschnittlich 15.000 Läufer am Start und das Ereignis kommt live im TV. Leider fand ich keinen Ultratrail der gerade an dem mir zu Verfügung stehenden Wochenende stattfand, okay es gab die „Three Peaks Challenge“ über +/-50 km die in Kapstadt stattfand - sicher wunderschön, jedoch ist die Strecke nicht markiert - eher was für Locals. Schließlich fand ich einen Etappenlauf, der mir so am Ende der Saison und mit vorangehendem Urlaub (= kaum Training), als locker machbar erschien. Es sollten nur 80 km und 3000 Hm zu bewältigen sein - ist ja wie der K78 nur in 4 Etappen - easy! Es war auch noch die Premiere der „Dryland Traverse“ wie der Veranstalter sein neues Kind nannte - die Eventagentur veranstaltet seit Jahren sehr erfolgreich ein MTB Etappen Rennen - den Cape Pioneer Trek. Tag 1: Am 3. November fand ich mich zur Registrierung im Mountain Resort „de Hoek“ in den Swartbergen bei Outshoorn ca. 450 km östlich von Kapstadt ein. Die Swartberge trennen die große Karro von der kleinen Karooo - ein Halbwüstenlandschaft in den Hochebenen Südafrikas, es gibt dort Berge bis knapp über 2500 m die Vegetation ist nicht vergleichbar mit den Alpen - viele Kakteen, Sukkulenten und ein paar Büsche. Bekannt ist die Gegend u.a. wegen den Cango Caves - ein Höhlensystem was zu den schönsten der Welt zählt. Nach der Registrierung bezog ich mein Zelt - für jeden Läufer stand ein 2-Mann Zelt inkl. Matratze bereit. Zwischen den Schlafzelten und dem großen Gemeinschaftszelt war die Zielgerade - was auch am 2ten Tag der Start sein sollte. Im Gegensatz zu manch anderen Etappenläufen schlief man hier immer am selben Ort. Um 16.30 Uhr brachten uns die Shuttle Busse zum Start des Prologs. Bei diesem Prolog wollten die Veranstalter herausfinden in welcher Startreihenfolge wir am nächsen Tag auf die Singletrails losgelassen werden sollten. Leider waren wir zur Premiere nur insgesamt 62 Starter, schlecht für die Veranstalter - gut für uns Läufer, denn so entwickelte sich eine familiäre Atmosphäre. Beim Prolog starteten die 2er Teams und die Solo Läufer in einminütigem Abstand - der erste Kilometer führte durch die Cango Caves - wir mussten also mit Stirnlampe starten. Es war nicht ganz einfach durch die Höhlen zu
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Oben angekommen blies sogar ein ziemlich unangenehmer Wind. Der Singletrail wurde zu einem „4x4 Pad“ - ich dachte das würde bedeuten ich könnte richtig Tempo machen - leider ging das nicht,
laufen - man musste aufpassen den richtigen Weg einzuschlagen und dabei nirgends den Kopf anzuschlagen. Nach den Höhlen kam eine kurze Asphaltpassage und dann gings auf einen herrlichen Trail. Nachmittags war es noch recht heiss gewesen aber nun war es sehr angenehm zu laufen und nach guten 40 Minuten war für mich der Prolog auch schon zu Ende. Der schnellste Läufer benötigte gerade mal 33 Minuten und die langsamste über eine Stunde. Derrick Bard der an den Folgetagen immer wieder die Ziellinie als erster überqueren sollte, hat eine Marathonbestzeit von 2.27 stehen. Auch sonst bestand das Starterfeld aus hochkarätigen Sportlern wie z.B. Juan Pretorius der zum südafrikanischen Triathlon National (Springbok) Team gehört. Tag 2: Aufstehen um 6 Uhr, Frühstück um 6.30 Uhr und Start um 8 Uhr. Heute ist die Königsetappe dran: 25,7km und 1380 Höhenmeter, zuerst nur hoch, dann relativ flach und dann nur noch runter. Auf den ersten 8 km ging es von 700 m ü. M. auf 1650 m, wo uns die erste Verpflegungsstelle erwartet - der Anstieg war wie erwartet nicht einfach, aber dank den Wolken und somit gemässigten Temperaturen kein Problem. Oben angekommen blies sogar ein ziemlich unangenehmer Wind. Der
Singletrail wurde zu einem „4x4 Pad“ - ich dachte das würde bedeuten ich könnte richtig Tempo machen - leider ging das nicht, denn der Weg hatte zwar 2 Fahrspuren, aber schnell laufen kann man auf den ausgespülten Spuren nicht. Die Aussicht von hier oben war spektakulär - so gut, dass ich vor lauter umherschauen einen Sturz hinlegte - das Knie war auf, aber sonst nichts weiter passiert! Bei Km 17,2 kam die zweite Verpflegungsstelle - es gab hier jeweils Wasser, Cola, Isogetränke, Früchte und Gels. Kurz nach der Verpflegungsstelle begann der Downhill bis ins Ziel – in den Alpen liebe ich bergab zu laufen. Doch beim Anblick des Trails der nun extrem steil in Serpentinen den Berg hinabging war an schnell garnicht zu denken. Extrem schwierig war es: lose Steine, Stufen mit bis 1 m tiefe und ausgespült wie ein trockener Gebirgsbach. Hinzu kamen die Kakteen und die Büsche die auch nicht zu verachtende Dornen hatten. Verrückt - sowas nennen die hier noch Trail?!? Jane Barnardo, die an 2ter Stelle liegende Frau überholte ich auf dem flachen Stück eben noch und nun rast sie an mir vorbei. Okay, mit etwas Übung kann man wohl auch hier „schnell“ sein. Nach ca. 6 km hochkonzentriertem Laufen wurde es flacher und nach weiteren 2 km erreichte ich das Resort und somit das Ziel. Nach dem Lauf konnte man direkt in den Pool springen der nur ein paar Meter vom Ziel entfernt war – kaltes Wasser soll ja nach einer Belastung sehr gut sein. Nach dem sehr leckeren Mittagessen war chillen und der Austausch von Laufanekdoten angesagt. Hier gab es wirklich sehr interessante Geschichten über alle möglichen Arten von Läufen im südlichen Afrika zu hören, z.B. über den Kalahari Augrabies Extreme Marathon – vergleichbar mit dem Marathon des Sables oder den Wildcoast Ultramarathon welcher auch über 7 Tage und über 270 km lang ist. Aber natürlich auch von Tagesevents wie dem Ottertrailrun oder dem Salomon Skyrun in den Drakensbergen. Tag 3: Heute brachte uns wieder der Shuttlebus zum Start und zwar auf den Swartberg Pass – eine 27 km lange, ungeteerte Passstraße mit einer Höhe von 1583m und laut Wikipedia eine der schönsten Passstraßen der Welt – schön war sie auf alle Fälle und das schönste, wir rannten fast nur bergab. Die Distanz heute war auf ca. 28 km mit um die 700 m hoch und dafür über 1400 m bergab. Wir starteten hinter der Passhöhe an der ehemaligen Mautstelle, von dort aus liefen wir eine Runde von ca. 8 km auf gut zu laufenden Trails. Nach dieser Runde kam die erste Verpflegungsstelle und danach ging es ca. 10 km auf der ungeteerten Passstraße runter – der Ausblick war wirklich atemberaubend. Kurz vorm zweiten Verpflegungsposten bog man von der Straße ab und man befand sich wieder auf etwas technisch anspruchsvolleren Pfaden. Es ging weitere 6km bergab bevor man weitere 2 km relativ flach lief um fast den ganzen letzten km sich hoch ins Mountain Resort zu quälen. Wie schon nach der letzten Etappe kam uns der Sieger entgegen und feuerte die langsameren an – was für eine sportliche Geste! Nach dem Sprung in Pool, von dem man aus die restlichen Läufer ins Ziel rennen sah und anfeuern konnte, gabs wieder ein herrliches Mittagessen.
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Jeder Läufer hatte ja mit seiner Startgebühr von 1800 Rand (2er Teams das doppelte) auch ein all-inclusive Paket gebucht, Übernachtung im Zelt, 3 Mahlzeiten am Tag mit alkfreien Getränken. Natürlich gab es auch noch eine Bar an der man gegen Bezahlung auch Wein, Bier usw. bekam. Tag 4: Heute brachte uns der Shuttlebus zu einem Staudamm wo sich der Start befand. Aus den ursprünglich geplanten 18 km zum Abschluss wurden ca. 21 km. Die Strecke führte über eine Straußenfarm und der Farmer hatte ein paar Tage zuvor seine Tiere umgepfercht und zwar dorthin wo ursprünglich der Lauf hätte stattfinden soll – jedoch walzte er einen „neuen“ Trail extra für uns durch sein Buschland. So verliefen die ersten 8km auf einem relativ leicht zu laufenden Trail, man passierte Vogel Strauß Weiden, kam an den Häusern der Farmarbeiter vorbei, wovor die Kinder standen die es sich nicht nehmen ließen ein paar hundert Meter mit zu laufen und ich konnte sogar die Landschaft genießen. Trotz das ich mich plötzlich in einem Rennen befand – die ersten beiden Tage lief ich so im Wohlfühltempo ohne irgendwelche Zeitambitionen, aber nach den Zeitlisten die aushingen war ich auf Platz 9 der Solo Läufer und die nächsten 3 hinter mir waren alle im Abstand von 5 Minuten – da packte mich dann doch noch der Ehrgeiz. Nach der ersten Verpflegungsstelle kamen wir wieder auf einen technisch sehr anspruchsvollen Trail – diesmal war es wirklich ein ausgetrockneter Bach. Das ging so in etwa 7 km – hier war wirklich höchste Konzentration gefragt. Man musste nicht nur aufpassen wo man seine Füße aufsetzte – auch den dornigen Büschen und Kakteen galt es auszuweichen. Beim Briefing am ersten Abend wurden wir darauf hingewiesen, dass ja nur die vorderen Läufer auf Schlangen zu achten hatten – was übrigens der Hauptgrund für mich war, hier nicht gewinnen zu wollen... ;-) Nach der zweiten Verpflegungsstelle kamen
Beim Briefing am ersten Abend wurden wir darauf hingewiesen, dass ja nur die vorderen Läufer auf Schlangen zu achten hÄtten – was übrigens der Hauptgrund für mich war, hier nicht gewinnen zu wollen... ;-)
wir wieder auf den schönen und welligen Trail der die letzten 6km des Prologs bildete. Nur war es heute kurz vor Mittagszeit und somit ziemlich heiß – aber da zur Pflichtausrüstung auch die Mitnahme von Wasser gehörte war das kein Problem. Es lief dann noch sehr gut, kam als 13ter insgesamt ins Ziel und wurde bei den Sololäufern schlussendlich noch 7ter. Das Team aus der Schweiz (die einzistens Ausländer neben mir) schaffte es auf den 2ten Platz in ihrer Kategorie. Für jeden Läufer gab es zu dem am ersten Tag erhaltenen Event-Shirt noch ein Finisher-Shirt und eine Medaille. Nach dem Mittagessen und der Siegerehrung – bei der die einzelnen Gewinner noch Geldpreise bekamen – verabschiedete ich mich von den Veranstaltern und den vielen neuen Laufbekanntschaften mit der Gewissheit wieder zu kommen. Wieder zu kommen nach Südafrika um an einem Trailrun teilzunehmen und wenn möglich wieder an einem Etappenlauf. Denn nur so lernt man die anderen Läufer kennen, kann sich über das Laufen austauschen und neue Freundschaften schließen. Trails und Events gibt es genug in Südafrika – nach dem das Mountainbiken das Land am Kap erobert hat ist es nun Trailrunning was hier die Leute in die Natur lockt. Diese Veranstaltung war wirklich sehr professionell gemacht, um ehrlich zu sein, ich hatte es nicht so gut erwartet. Verpflegung und Unterkunft waren super, die Trails sehr gut markiert, jeden Abend professionelle Fotos und Videos des Rennens auf Flachbildschirmen, ein Camp in dem es an nichts fehlte, Sanitäter auf der Strecke und im Camp, Massageservice am Mittag usw... Das Niveau reichte vom semiprofessionellen Sieger Derrick Baard über den professionellen Mountainbiker Carel Bezuidenhout bis zu Roy Tolfts der beim Comrades den 12h Pacemaker macht. Wer unserem kalten Winter entfliehen und nicht (nur) faul auf der Haut liegen will dem kann ich Südafrika wärmstens empfehlen. Der beste Spot ist wohl Kapstadt mit seinem Tafelberg – die Heimat von Ryan Sandes – hier gibt es auch jede Menge Laufveranstaltungen. Auch wunderschön zum Laufen sind die Drakensberge oder die „Märchenwälder“ um Hogsback – beide Locations dienten als Inspiration zu Tolkiens „Herr der Ringe“.
Hier ein paar Links:
www.drylandtraverse.co.za – oben beschriebener Lauf http://theotter.co.za/ - ist wohl „DER“ Trailmarathon schlechthin in Südafrika www.davestrailrunning.co.za/Wild%20Coast%20Ultra.htm ein Etappenlauf an der wilden und so gut wie unbewohnten Küste der Transkei www.extrememarathons.com – Veranstalter eines extremen Wüstenlaufs und eines Laufs durch den Addo Elephant Nationalpark viele Event- und Locationtipps gibt’s hier: http://gotrail.co.za/ & www.trailmag.co.za
Special / WINTER
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fotografie: DANIEL SIMON
SPECIAL!
TRAIL-RUNNING IM WINTER Gibt kein schlechtes Wetter! gibt nur wetter das einen voll in die depression reitet und genau deshalb muss man raus! Aber da ist es kalt und nass und grausig. wir stellen euch die besten klamotten f端r diese konditionen vor und versuchen das beste daraus zu machen. wir beginnen einfach mal mit tipp 1: zieh dich warm an!
special / WINTER
YETI Jacke: Limber Hose: Dylan www.yetiworld.com
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Unser Fotomodel
STEVE ist ein echter Bergsportler. Wie sonst kommt man zu einer Homepage die sich www.uptothetop.de nennt? Der Hesse wurde 1986 von seinen Eltern, man kennt das ja, in die Alpen auf Wandertour geschleppt, Steve meckerte nicht, sondern war fortan ein Fan von allem was steil hoch und runter geht. Aus wandern wurde trail-running, aus Steve ein echter Gipfelst端rmer.
MONTANE Jacke: Resolute Smock Hose: Prism Pants www.montane.co.uk
PEARL IZUMI Top: Fly Thermal Top Hose: Fly Evo Tight M端tze: Thermal Run Hat www.pearlizumi.com ASICS Top: Sulphur Spring Hose: Windstopper Tight www.asics.de
special / WINTER
GORE RUNNING WEAR Jacke: X-Running AS Hose: X-Running Long Tight www.gorerunningwear.de
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SALOMON Jacke: Midlayer Hose: Exo XR Tight www.salomonrunning.com/de
special / WINTER
SALOMON Jacke: XA WS Softshell Hose: EXO XR Tight www.salomonrunning.com/de
Unser Fotomodel
MARTINA lebt in der N채he von Salzburg und ist eine Multisportlerin. Sie f채hrt Rad und Ski, rennt im Gel채nde rum und spielt mit dem Gedanken dem Sport Trail-Running in ihrem Sportkalender mehr Platz einzur채umen.
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PATAGONIA Jacke: Windshield Jacket Hose: Speedwork Tight www.patagonia.com Beanie von Black Diamond
special / WINTER
SALOMON Jacke: XA WS Softshell www.salomonrunning.com/de
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ASICS Top: Sulphur Spring Hose: Winter Tight www.asics.de
JACKEN 1. Breath Jacket www.dynafit.com
Leichte und wetterfeste Funktionsjacke, die durch ein Belüftungssystem und schönem Materialmix zu einem vielseitigen Kleidungsstück wird.
2. Lightweight Jacke www.puma.de
4
Sehr leichte Windjacke, die erstaunlich dicht hält und durch ein sehr kleines Packmass auf jeder Tour dabei sein kann.
1
3. Key Three Softshell www.columbia.com
Nett und fett und sehr warm ist diese Softshell Jacke. Das Omni Heat Material hält die Körperwärme effektiv und soll 20% wärmer halten als die Konkurrenz.
4. Trino Jersey www.arcteryx.com
Windstopper Material sorgt bei dieser schlichten Winterlaufjacke für die Schlechtwetter-Schlichtung. Der Körpernahe Schnitt und die tolle Farbe runden eine perfekte Jacke ab.
2
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5. Firewall 220 Zip www.sugoi.com
Keine Gnade kennt diese Sugoi Jacke bei miesem Wetter. Sie hält einfach alles vom Leib und isoliert dank Thermalstoff.
6. Quantum Hood www.icebreaker.com
Nichts für aussen, wenn es niederschlägt, aber als Midlayer die reinste Wucht! In dieses elastische Merinowolle Jäcklein sollte sich jede Ausdauersportlerin in Rekordzeit verknallen.
3
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JACKEN 1 1.Atom LT Hoody www.arcteryx.com
Nur 365 Gramm bringt diese wattierte Jacke auf die Waage. Die kann also überall hin mit und funktioniert bei richtig tiefen Temperaturen perfekt als zweite Lage!
2. Effussion Hooded www.mountainhardwear.com
Weich und stretchy, wasserdicht und warm ... so stellen wir uns eine universelle Laufjacke für Winter-TrailRunner vor.
3. Endo Jacket www.haglofs.se
Damit will ich schnurstracks ins Schmuddelwetter laufen. 3-lagiges Gore-Tex Active Shell zaubert aus dieser Jacke ein wasserdichtes, atmungsaktives Hochleistungsgerät.
4. Element Shield Max www.nike.com
So wie wir es von Nike gewohnt sind: Stylisch, schick und gut geschnitten. Eine Jacke die man gerne trägt, aber nicht wirklich harten Bedingungen trotzt.
2
5. Ether DriClime www.marmot.com
Weibliche Anteile dieser Redaktion hatten sich sofort in dieses Oberteil verguckt ... eine schlicht ideale Trailjacke für die kalte Jahreszeit. Blockt Wind ab und weist Wasser zurück.
5
3
4
OBERTEILE
1
1. Performance Top www.craft.se 4
2. Cap3 Zip Neck www.patagonia.com 3. Warmup Hooded Top www.puma.de 4. Drylete Fitted www.saucony.eu 5. Drylete Fitted www.saucony.eu 6. Firewall 180 www.sugoi.com
5
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OBERTEILE 4
1. Slight Arctic Top
www.rono-innovations.com
2. Essential Longshirt
1
www.gorerunningwear.de
3. 1/2 Zip Pullover www.mountainhardwear.com
4. Thermal Top www.craft.se 5. Baselayer Heavyweight www.columbia.com
6. X-Running Zip
www.gorerunningwear.de
5
2
3
6
HOSEN 1 1. Superpower Tight www.mountainhardwear.com
Damit bleiben die Spinnenbeinchen immer schön warm und wer stolz auf seine Beinmuskulatur ist: alles okay, der Schnitt dieser Tights geht voll in Ordnung.
2. Dri Fit Tight www.nike.com
Passend zur Jacke in dieser Strecke kommt diese Tight mit einem flauschigen Innenstoff und einer guten Passform. Gut: Schöner Bund und zipbare Taschen.
3
3. Run Windprotection www.craft.se
Craft schafft es einfach gute und vorallem passende Laufklamotten zu produzieren. Diese Hose, mit vielen netten Details, ist ein Wind- und Wasserschutz.
4. Omni LX Tight II www.saucony.eu
Wärmeregulierend, körpernah und innen leicht angerauht. Diese Hose ist nix für zweistellige Minusgrade und nix für Nässe, aber im Bereich zwischen minus 5 und plus 10 hat sie ihre großen Momente.
4
2
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HOSEN 1
1. Nomad Pant www.saucony.eu
Hier nun Saucony´s Option für Kälte und Eisregen. Die weite Nomad Pant lächelt dank Softshell Einsätzen in der Front dem Winter nur milde entgegen.
2. Winter Tight www.puma.de
Unauffällige Winterlauftight, die preisgünstig über die Ladentheke geht.
3. Halo Q Pant www.haglofs.se
Softshell-Panzer aus Skandinavien. Windstopper in 3 Lagen schützt vor Auskühlung und den niederträchtigsten äußeren Einflüssen.
4. Endo Pant www.haglofs.se
Passend zu der wunderschön grünen Endo Jacke, darf diese Hose auf extremen Trailtouren nicht fehlen. 240, wasserdichte und windabweisende, Gramm, die sich aus Gore-Tex Active Shell Material, für hohe Performance-Leistungen empfehlen.
4 3
2
1
FIRST LAYER 1. Warm Crew Neck www.craft.se
Für eiskalte Angelegenheiten empfiehlt sich diese 1st Layer Wäsche von Craft. Geruchshemmende Silberionen-Technologie, 3D-Strick und ein athletischer Schnitt und am Ende viel zu gutaussehend um unter einer Jacke das Dasein zu fristen.
2. All Year www.mammut.com
Unterwäsche, die das Klima kontrolliert, die leicht und angenehm zu tragen ist und die zwischen Oktober und Mai ihre Blütezeit hat. Egal ob im Schlafsack oder als 1st Layer für Wintertrails - passt!
3
3. Cap3 Crew www.patagonia.com
Ein Klassiker unter den Baselayern, der rasant trocknet, immer warm hält und die Haut regelrecht verwöhnt.
4. Seamless www.salewa.de
Spezielle Seamlesstechnologie mit winddichter Membran im Vorderteil. Eng geschnitten, für ein gutes Hautklima, ist es optimal bei langen und kalten Wintertrailausflügen. Die Seamlesshose ist atmungsaktiv und macht jede Bewegung lässig mit.
2
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4
FIRST LAYER 1. 200 GT LS www.icebreaker.com
Unverzichtbarer Bestandteil eines Ausdauersportlerlebens sind Merinowolle-Oberteile. Für uns im Winter nach der Belastung die beste Vorsorge um nicht krank zu werden!
1
2. W´s Seamless 1stLayer www.dynafit.com
Das sehr dünne Dynafitoberteil liegt kaum spürbar eng an der Haut. Mit dem Know-How der besten Skitourenläufer entstand dieser schnelltrocknente und bewegungfreie Baselayer.
4
3. W´s Cap2 Crew www.patagonia.com
Sehr, sehr lightweight was Patagonia uns da direkt auf die heilige Haut legt. Der lockere Schnitt und die lässigen Colorways machen aus einem Performanceprodukt eine Freizeitklamotte. So muss es!
4. Thermal Compression www.2xu.com
2
Wer auch im Winter auf seriöse Kompressionsbekleidung nicht verzichten will, ist mit der Thermal-Wäsche von 2XU gut beraten. Von innen flauschig, wird die körpereigene Wärme besser isoliert.
5. Pro Combat www.nike.com
Sanfte, gezügelte Kompression von NIKE. Gute Passform und viel Tragekomfort. Nicht unbedingt sehr warm, aber in den Übergangszeiten ideal.
3
5
5
KOPFSACHEN 1. Featherlite Cap www.montane.co.uk 2. Bufftuch www.icebug.se 3. Running beanie www.2xu.com
1
4. Running beanie www.asics.de 5. Effussion Dome www.mountainhardwear.com
6. Haube mit Naht wwwcapo.cc
6
7. Windstopper beanie www.salewa.de 8. Headband AS www.scott-sports.com 2
3
7
8
4 64 / 65 TRAIL-MAGAZIN.de
KOPFSACHEN 1. Running Beanie www.sugoi.com 2. Drylete Loose fit www.saucony.eu
1 2
6
3. Running Beanie www.sugoi.com 4. Performance beanie www.dynafit.com 5. W´s Running beanie www.asics.de 6. Wollhaube www.icebug.se 7
7. Beanie www.craft.se 3
8. Beanie
www.gorerunningwear.de
9. Dri Fit www.nike.com 10. Chase Beanie www.icebreaker.com
4
9
10
5
8
TRAILTOOLS 1 1. Trail Speed Gamasche
www.salewa.de
Passt an alle Schuhe, der Steg ist abnehmbar uns verstellbar. Der ideale Schutz bei Schnee und Matsch.
5
2. Toe Covers www.2xu.com
Als Trail-Runner muss man ja erstmal kreativ werden, um zu wissen was das sein soll: Diese Kappen stülpt man sich als Winterradfahrer über die Schuhe und die Zehen bleiben warm.
3. Armwarmer AS www.scott-sports.com
Ärmlinge sind neben der Elektrizität und dem Solarenergie eine tolle Erfindung. Zu warm - runterziehen. Zu kalt - wieder hoch damit.
2
6
4. Gaiter www.icebug.se
Die besten Gaiter stammen von ICEBUG. Wir rannten damit durchs YUKON, wir überlebten einen harten bayrischen Winter damit ...
3
7
5. Armwarmer www.saucony.eu
Ärmlinge sind neben der Elektrizität und dem Solarenergie eine tolle Erfindung. Zu warm - runterziehen. Zu kalt - wieder hoch damit.
6. Nordic Active Insulated Belt www.salomonrunning.com/de
Im Winter darf der Runner vom Skisportler klauen. Mit diesem isolierten Trinkgürtel friert der Carbotrunk nicht ein.
7. Windstopper Gaiters
www.gorerunningwear.de Die hier weisen nicht nur unverbindlich ab, sondern schützen die Füsse dank Windstopper und halten bis über die Knöchel warm und trocken.
8. S-Lab Gaiters 4
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www.salomonrunning.com/de
Der verlängerbare Handschuh der LAB Serie wurde mit dem Feedback der Trailprofis des Salomon-Teams entwickelt.
8
HANDSACHEN
1
6 1. Illimani Polarloite www.salewa.de 2. PFM Gloves www.asics.de 3. Protection Glove www.saucony.eu 4. Merino Glove Liners www.patagonia.com
7
5. Extreme Glove www.montane.co.uk 2
6. Momentum Glove www.mountainhardwear.com
7. Aquilis Windstopper www.salewa.de 3
8. Quantum Glove
www.icebreaker.com
9. Gore Windstopper
8
www.gorerunningwear.de
10. Softshell Glove www.pearlizumi.de 11. Touch Glove
www.jack-wolfskin.de
9
4
10
5
11
➜ DIE ALTERNATIVE!
skitourengehen Interview mit Stefan Loibl, Herausgeber SKITOUR MAGAZIN www.skitour-magazin.de
➜ WINTERTRAIL MIT WELTMEISTER
tipps vom profi
Stefan, gibt es denn überhaupt Skitourengeher, die im Sommer keine Trail-Runner sind?
Interview mit Fränzi Gissler Laufschule Scuol
Ja, freilich. Da kenne ich viele. Aber es stimmt schon: In die Berge zieht es Tourengeher meist auch im Sommer, egal ob sie Bergsteigen, Klettern oder Mountainbiken gehen. Bei den ambitionierteren Tourengehern und den Rennläufern ist es dagegen fast Pflicht, dass sie im Sommer in den Bergen herumlaufen. Nur so sind sie im Winter auch so schnell.
www.laufschule-scuol.ch outdoor-engadin.ch
Die Sportarten ergänzen sich also prima?
Auf jeden Fall. Im Grunde gibt es ja keine großen Unterschiede. Man beansprucht dieselben Muskelgruppen und bewegt sich im Gebirge. Nur beim Tourengehen kommt eben die Abfahrt im Gelände noch dazu, was viele abschreckt. Außerdem ist das Hochgebirge im Winter deutlich gefährlicher als im Sommer.
Wie sieht eine Ausrüstung für Skitouren-Einsteiger aus und was sollte man dafür ausgeben?
Als Grundausrüstung braucht man natürlich Tourenski mit einer speziellen Bindung und Steigfellen. Dazu noch passende Tourenstiefel. Im Set bekommt man eine sinnvolle Ausrüstung ab 700 Euro. Die Stöcke kann man vom Sommer nehmen und mit großen Tellern wintertauglich machen. Für's Gelände braucht man auf jeden Fall noch Piepser, Schaufel und Sonde. Das verschlingt noch mal 350-400 Euro. Aber Einsteiger können die Sicherheitsausrüstung auch erst einmal ausleihen, vom Alpenverein zum Beispiel.
Hast du einen Tipp, wie und wo man damit anfängt?
Das Tourengehen auf Skipisten senkt die Einstiegs-Hürde erheblich. Dort muss man sich nicht um die Lawinengefahr sorgen, braucht die Sicherheitsausrüstung nicht und kann alleine oder abends trainieren. Danach empfehle ich Einsteigern, sich erfahrenen Tourengehern anzuschließen. So lernt man am meisten. Auch Skitouren-Lehrpfade wie an der Lampsenspitze im Sellrain, am Untersberg in Ruhpolding oder im Garmisch-Partenkirchen erleichtern den Schritt von der Piste ins freie Gelände.
Trail-Running bei Eis und Schnee - was fasziniert daran?
Trail Running bedeutet für mich pures Lauferlebnis, gerade eben auch im Winter: Dazu gehören die Höhen und Tiefen der eignenen Emotionen aber eben auch das sich stetig verändernde Terrain, die Turbulenzen des aktuellen Wetters sowie die Besonderheiten einer jeden Jahreszeit. Ich mag es, mich der Natur anzupassen und die Bedingungen so zu nehmen, wie sie sind -und nicht umgekehrt. Trail Running im Schnee st unvergleichbar pur, rein und ungeheuer belebend in der kalten Jahreszeit. Angst vor Eis ist nicht nötig: Bei rutschigen Bedinungen oder wenn man das Laufen auf dem Schnee noch nicht so gewohnt ist, helfen Spikes ab. Snow Trail Running ist für mich kurzum 'The Art on Ice'…..
Ihr habt im Engadin spezielle Wintertrails?
Für mich ist es normal, das ganze Jahr hindurch zu laufen, 'obwohl' ich in den Bergen lebe. Dass sich darüber viele verwundert geäussert haben, hat mich erst realisieren lassen, dass dies nicht überall so ist. Das Unterengadin rund um Scuol hat ein geniales Trailnetz, welches eben auch im Winter unterhalten wird. Damit ist hier das Laufen ausserhalb dem von Bergbahnen erschossenen Gebiet also ohne weiteres bis in die Höhe von 2500m möglich.
Was können Leute bei Wintertrail-Kursen lernen?
Unsere Snow Running-Kurse beinhalten einerseits das Erlernen der angepassten Lauftechnik im Schnee sowie 3 Tage genussvolles Snow Trail Running mit ausgedehnten Lauftouren. Da das Laufen im Schnee vermehrt Kraftausdauer benötigt und auch koordinativ fordernd ist, zeigen wir mit verschiedene Varianten, wie diese Anforderungen ins das Winter Trail Running eingebunden werden können.
Wie sehr ist Lizzy Hawker in euer Angebot involviert?
Lizzy leitet im Sommer wie im Winter Laufkurse in der Laufschule Scuol und ist seit 3 Jahren festes Mitglied in unserem Lauf-Team. Dort gibt sie ihr Wissen und Erfahrung auf sehr persönlicher Ebene an die Kurs-TeilnehmerInnen weiter.
WARME FÜSSE? WARME SOCKEN! ICEBREAKER
CRAFT
GORE RUNNING WEAR WRIGHTSOCK 68 / 69 TRAIL-MAGAZIN.de
TOP EVENTS FÜR TRAIL-RUNNER IM WINTER ➜ JANUAR
➜ FEBRUAR
www.dynafit.com
www.indoortrail.de
SNOWLEOPARD TROPHY 2012 - GAMSRENNEN 29.1.2012 Bad Tölz / Blomberg Condition Steigenberger, Sport Riap, Sport & Ski Treff Siegsdorf, Sport Schuster und DYNAFIT Pro-Shop "Do schau her” veranstalten die 3. DYNAFIT SNOW LEOPARD TROPHY. An deutschlandweit fünf verschiedenen Renn-Terminen kann Jedermann seine Leistung zeigen. Fair eingeteilt in vier Renn-Klassen, wird der und die schnellste Skileopard/in mit der Snow Leopard Trophy ausgezeichnet!
ECCO INDOOR TRAIL 03.02.2012 Dortmund / Westfalenhalle Einzigartige Trailveranstaltung in den legendären Dortmunder Westfalenhallen. Ein abwechslungsreicher 1,1 km langer Parcours kann einzeln oder mehrfach durchlaufen werden. Nur zum Spaß, als Sprint, 5 km oder 10 km Rennen. Für alle, die mal Trailluft schnuppern möchten, sowie für alte TrailrunningHasen. Außerdem gibt es eine große Laufmesse, deren Produkte auf der Strecke getestet werden können. Für Zuschauer ist der Eintritt frei!
weitere Termine: 03. Februar 2012 - KAMPENWANDRENNEN - Condition Steigenberger 12. Februar 2012 - GÖTSCHEN-FUCHS - Riap Sport 25. Februar 2012 - UNTERBERG UPHILL - Ski & Sport Treff 07. März 2012 - KOLBENFRESSER - Sport Schuster
www.brocken-challenge.de
www.dutchcoastultrarun.punt.nl
DUTCH COAST ULTRA RUN 27.01.2012 Den Helder / Niederlande 50 Kilometer oder satte 90 Kilometer entlang der wilden niederländischen Meeresküste. Es pfeift, es stürmt, das Salzwasser schlägt bitterkalt ins Gesicht und wer sich verpflegen will, muss es selbst tun, denn die Teilnehmer müssen bei diesem auf 50 Starter limitierten Lauf für sich selbst sorgen.
9. BROCKEN CHALLENGE 11.02.2012 Göttingen Du spendest Dein Startgeld zu 100% für karitative Zwecke und wirst unterwegs trotzdem bio-satt. Du startest um 6.00 Uhr in Göttingen. Um 20.00 Uhr musst Du den Brocken erreicht haben. Es sind 80 km (oder mehr), es ist kalt (oder kälter) es sind 1.900 Höhenmeter (oder mehr), es gibt 2 UTMB-Punkte. Die Brockenbahn fährt jetzt nicht mehr - auch runter musst du zu Fuß durch die Nacht. Irgendwann bist du dann wieder zurück in Göttingen, es kann früh werden. Die Anmeldung beginnt am 01.12. Die 150 Plätze sind zuletzt schnell weg gewesen.
➜ SCHUHE IM WINTER
tipps vom profi Interview mit Robert Pollhammer Racelite Shop www.racelite.de
Robert, Trail-Running auf Schnee und Eis bedarf speziellem Schuhwerk. Welche Möglichkeiten gibt es da?
Bei Schnee hilft ein tiefes Profil. Wobei das ein wenig wie bei Schlamm ist. Füllt der Schnee das Profil, muss man trotzdem vorsichtig sein. Ist es glatt, helfen Produkte mit Eisen – Ketten und/oder Spikes. Es gibt Schuhe mit Spikes, wie vom schwedischen Spezialisten Icebug und den Salomon Spikecross 3 CS. Oder man entscheidet sich für Zubehör wie die Yaktax Pro (Schneeketten), Kahtoola MicroSpikes (Schneeketten mit Spikes) oder Icespikes (Schrauben zum Befestigen an der Schuhsohle). Neu in diesem Winter sind die sehr leichten Schneeketten mit Spikes von Snowline.
Was wäre aus allen Möglichkeiten dein persönlicher Favorit?
Jede Lösung hat Vor- und Nachteile. Außerdem ist mein Favorit abhängig vom Einsatzgebiet. Das natürlichste Laufgefühl bieten die Schuhe mit integrierten Spikes. Wer im Winter viel läuft und sehr oft mit einer eisglatten Laufrunde zu kämpfen hat, wird mit diesen Schuhen seinen Spaß haben. Yaktrax bieten sich an, wenn man keine steilen Abschnitte in der Laufstrecke hat und man sich das Geld für spezielle Winterlaufschuhe sparen möchte. Icespikes und die Ketten von Kahtoola und Snowline sind optimal auf besonders schwierigen Strecken mit vielen Steigungen.
Thema: Kalte Zehen! Was muss man tragen um warm zu bleiben?
Wichtig ist, dass auch der Rest des Körpers warm ist. Verliert man Körperwärme über die Hände und den Kopf, werden die Zehen schneller kalt. Denn der Körper entzieht den Extremitäten die Wärme, um den Rumpf auf Betriebstemperatur zu halten. Wer trotzdem kalte Zehen bekommt, sollte in jedem Fall Schuhe mit einer Membrane wie zum Beispiel GORE-TEX, eVent oder OutDry benutzen. Alternativ kann man wasserdichte Socken von SealSkinz benutzen. Generell machen natürlich dickere Winterlaufsocken Sinn. Man kann es zudem mit Kompressionssocken versuchen. Die Durchblutungsförderung in der Wade hilft auch den Zehen. Nützt das alles nichts, kann man mit chemischen „Heat Pads“ tricksen. Diese reagieren mit Luft und sind dann für mehrere Stunden warm. Aber Vorsicht: ist man die Dinger nicht gewohnt, kann man aufgrund von zu viel Wärme und Reibung Blasen bekommen. Ansonsten wäre noch zu erwähnen, dass man die Schnürung nicht eng macht. Denn schlechte Blutzufuhr sorgt ebenfalls für kalte Füße.
TEST / WINTER-TRAILSCHUHE
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text Denis Wischniewski text/Fotos Stephan Repke
eisbrecher
neue trailschuhe f端r den winter im test
70 / 71 TRAIL-MAGAZIN.de
gut ausgestattet sein, als ein schwerer Zweimetertyp, der gerne stundenlang über Forststrassen bolzt.
Wenn man den Teufel ruft, dann kommt er garantiert. Bei uns heißt der Teufel Winter und wir wollten diesmal unbedingt, dass er kommt. Da lagen 20 Paar wintertaugliche Trailschuhe, die auf ihren Einsatz warteten und es fehlten die Zutaten. Wir waren also der Verzweiflung nahe - selbst auf 2500 Meter Höhe war Mitte November nicht der Hauch von Eis und Weiß zu sehen. Es schien als schmelze unser Test unter der 15 Grad Sonne des längsten Spätsommers der Geschichte der Menschheit, einfach hinweg. Und dann - Zack, Bumm- kurz vor Redaktionsschluss, sah sich Oberbayern im Würgegriff der Kälte und des festen Niederschlags. Wir zerrten wie besessen die Kartons in den Wagen, lenkten den Wagen zielsicher dorthin wo am meisten runterkam und sahen uns in mehrlagigen Laufsportklamotten auf verschneiten Trails der deutsch-österreichischen Grenze bei Bayrischzell. Die Konkurrenz hatte an diesem Tag Latten an den Füssen, die Langläufer begutachteten uns und unser Testmaterial mit entschiedener Distanz. Ja, man muss sich entscheiden: wir haben uns für Trail-Running im Winter entschieden und sagen euch mit welchen Schuhen ihr auf Augenhöhe mit den anderen Wintersportlern seid. Lange vor dem Test überlegten wir uns was ein Wintertrailschuh leisten soll was ein ganz normaler Trailschuh nicht muss. Warm soll er halten, Grip auf Schnee und Eis soll er bieten, wasserdichtoder abweisend muss er sein und bei allen Zusatzfeatures darf er auch leicht bleiben. Die Messlatte lag also sehr hoch für die 21 Kandidaten von 17 verschiedenen Herstellern...
Protektion: Auch dies ist eine quantitative Bewertung. Geröllfelder würden wir lieber mit einem gut geschützten Schuh runterbrettern, als mit einem superleichten Minimalschuh ohne Schutz. Aber weiche Wiesenwege erfordern keinen Kevlarbesatz an der Schuhaussenkante. Stabilität: Wichtiges Kriterium! Unter einem stabilen Schuh verstehen wir einen, der sicher steht, auch wenn das Gelände uneben und verkantet ist. Ein Schuh mit hohem Wert ist die beste Garantie gegen das gefürchtete Umknicken! Meist sind vor allem sehr niedrig gebaute Schuhe stabiler. Höhere, weil gedämpftere Modelle müssen durch breitere Fersen und eine Sohle mit Bodengefühl dafür sorgen, daß der Läufer merkt, wenn der Fuß zu rutschen, oder überzutreten Gefahr läuft. Ein wichtiger Faktor für die Stabilität ist auch der Halt des Fußes im Schuh!
Wie testen wir Winter-Trailschuhe? Grip auf verschiedenen Untergründen: Wir laufen alle Schuhe auf derselben Testrunde, diese enthält alle gängigen Untergründe. Die Bewertung sagt aus, wie gut der Schuh jeweils in Matsch, Schnee oder auf nassem Fels oder Eis greift bzw. haftet. Ein Wert von 4 spricht hier schon für einen guten Schuh, 5 und 6 sind den echten Gripmonstern vorbehalten, die dafür oft nicht mehr ganz so universell einsetzbar sind weil sie zum Beispiel auf Schotterwegen nicht sehr komfortabel sind. Bei einem Wert von 1 oder 2 muss man klar sagen: für diesen Boden ist der Schuh nicht geeignet! Ein Wort zu Eis und nassem Fels: Grundsätzlich ist klar, nur ein Spikes-Schuh kann auf Eis wirklich halten, und nasser Fels ist ebenso eine schwer zu lösende Aufgabe für einen Schuh. Dennoch haften bestimmte (weichere) Gummimischungen auch auf diesen Untergründen besser als andere (härtere). Unsere Bewertung soll dabei helfen, hier eine Abstufung zwischen der Gripleistung des Sohlenmaterials und Profils zu ermöglichen. Für einen Trailrunner in den Alpen kann die Haftung auf nassem Fels nämlich entscheidend sein, während der Läufer auf Nadelwaldboden im Harz diesem Kriterium gar keine Bedeutung zumessen muss. Und letztendlich ist Grip keine absolute wissenschaftliche Größe, sondern auch sehr laufstilabhängig und somit stark beeinflusst durch die Erfahrung des Läufers. Dämpfung: Hier bewerten wir rein quantitativ! Eine niedrige Zahl heisst: wenig gedämpft. Eine hohe Zahl: viel Dämpfung. Ob viel oder weniger gut für einen individuellen Läufer ist, muss jeder für sich selber entscheiden. Ein leichter Bergläufer, der eine gute Technik hat, kann mit einem ganz anderen Schuh
Schnürung: Für den oben erwähnten guten Halt im Schuh ist eine effektive Schnürung entscheidend, ebenso wie die grundsätzliche Form des Schuhs. Wir bewerten hier: liegt der Schuh gut am Fuß an, ohne Spiel, beziehungsweise lässt sich das mit der Schnürung gut anpassen? Ist die Schnürung nur mit Mühe zu bedienen? Kann man den Fuß von unten bis oben effektiv fixieren? Ist die Schnürung wenn naß und bei kalten Temperaturen noch zu bedienen? Lauffreude: Das Wort sagt alles - ist der Schuh elastisch, leichtfüßig, rollt er gut ab, sind Landung und Abdruck vom Boden mühelos? (hoher Wert) Oder ist er starr, läuft man auf einem unbiegsamen Brett, sträubt sich das Obermaterial gegen jede Bewegung? (niedriger Wert) Wasserdicht: Wenn auch im Flussbett, oder der tiefen Pfütze wo das Wasser bis knapp zur Oberkante stand, kein Wasser in den Schuh kam - volle Punktzahl. Bei mittleren Werten, wurde kein wasserdichtes, sondern wasserabweisendes Material verwendet. Grade für nicht ganz so kalte Temperaturen sind solche Schuhe mitunter komfortabler und etwas lauffreudiger. Niedriger Wert heisst - normales Meshmaterial. Was einem am besten gefällt, ist abhängig von Gelände, Wetter, persönlicher Empfindlichkeit... Wir finden: wie der Trailrunner verschiedene Sohlen und Modelle für unterschiedliche Bedingungen wählt, so tut er das auch beim Obermaterial.. Eine schnelle Runde im Septemberregen erfordert vielleicht nicht das Extragewicht des wasserdichten Schuhs, und man wird das Laufgefühl des Mesh-Schuhs bevorzugen. Ein stundenlanger Kampf durch tiefen Neuschnee macht mehr Spaß wenn die Füße warm und trocken sind.
TEST / TRAILSCHUHE
asics gel trabuco GTX www.asics.de 360 gramm 129,95 EURO
Der Klassiker von Asics. Fast jeder Trailrunner, egal mit was er heutzutage rumrennt, hatte schon mal einen Asics Trabuco. Es ist der Schuh, den jeder Trailanfänger sich früher, als die Auswahl noch nicht so groß war, erstmal zulegte. Und dafür ist er auch gut geeignet, denn der Trabuco ist zunächst mal gutmütig. Denn man hat "viel Schuh" am Fuß mit diesem Modell, die Ferse ist breit und wird dem radikalen Trailrunner nicht für schmale technische Trails taugen, denn die muss man erstmal unterbringen zwischen zwei Felsen oder Wurzeln. Doch für Extremeinsätze scheint der Trabuco auch nicht konzipiert, eher für "gemässigtes" Trailrunning, und dafür ist er dann gut ausgestattet. Er läuft sich elastisch, gar nicht so starr wie es so mancher GTX Schuh sein kann. Die Sohle hat wirklich gute Haftung auf glattem Untergrund dank der sehr großen Auflagefläche und guter Gummimischung. In Matsch und Schnee ist der Trabuco korrekt aber kein Überflieger. Mit einem Feature zeigen Asics, daß sie sich Gedanken über die Bedürfnisse der Trailrunner machen: eine Tasche oben an der Zunge nimmt die Schnürung auf und diese kann so nicht in Ästen oder Gestrüpp hängen bleiben. Fazit: Der Klassiker bleibt sich treu
GRIP MATSCH GRIP SCHNEE GRIP EIS GRIP FELS NASS DÄMPFUNG PROTEKTION STABILITÄT SCHNÜRUNG LAUFFREUDE GEWICHT WASSERDICHT
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GRIP MATSCH GRIP SCHNEE GRIP EIS GRIP FELS NASS DÄMPFUNG PROTEKTION STABILITÄT SCHNÜRUNG LAUFFREUDE GEWICHT WASSERDICHT
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inov-8
oroc 340 www.inov-8.com 365 gramm 140,00 EURO
Das "OR" in Oroc steht für "Orienteering" und wer die Orientierungsläufer kennt, weiss: die Typen laufen nicht auf befestigten Wegen ihren Karten nach! Und da hat der Oroc auch nichts verloren. Dieser radikal aussehende Hardcoreschuh ist was für's grobe. Die riesigen, weit auseinander platzierten Profilblöcke beissen sich in alles, was nachgibt: Matsch, Schnee, Waldboden, Gras...Wenn eine Eisfläche oder eine nasse Holzbrücke den Weg zur Rutschpartie machen, greifen die neun strategisch platzierten Spikes. Der Oroc fürchtet nicht den steilsten Hang, nicht das unebenste Gelände. Die Inov8-typische flache Bauweise sorgt für Bodengefühl und Stabilität. Wir konnten am Oroc nur eine Schwachstelle entdecken: Der Fersenhalt im Schuh ist dem Grip der Sohle nicht ebenbürtig. Mithin muß man für den vollen Einsatz den Schuh gründlich fest schnüren. Schutz gegen Feuchtigkeit bieten wasserabweisendes Obermaterial und eine rundum laufende Panzerung über der Sohle. Fazit: Der Oroc ist eine echte Geländerakete in gelungenem Design!
72 /73 TRAIL-MAGAZIN.de
inov-8 terrafly GTX www.inov-8.com 305 gramm 130,00 EURO
Mein lieber Herr Gesangsverein, macht das Ding hier Spass! Darauf haben wir gewartet, gehofft, dass Inov-8 genau diesen Weg in ihrer Entwicklung einschlagen. Der Terrafly ist bedeutend komfortabler als alles was die Briten bisher produzierten. Der Schuh schmiegt sich dem Fuss an wie eine Socke, die Schnürung ist effektiv und schon bei den ersten Schritten merkt wie direkt man mit dem Untergrung verbunden ist. Dennoch ist die Dämpfung spürbar und nimmt auf hartem Terrain die Schläge elegant und gleichmässig auf. In Sachen Lauffreude für uns ein Volltreffer. Im Gegensatz zur Roclite Serie ist die Aussensohle zahm - das hat Vorteile und Nachteile. Der Terrafly ist dadurch mehr Allrounder, rollt besser, hat aber im Matsch und Schnee bei weitem nicht den Grip seiner Stallkollegen. Dank Gore-Tex, welches hier bestens verarbeitet wurde, sind unsere Socken auch nach stundenlangen Schneematsch-Trails trocken, und die Zehen warm. Fazit: Kein Schuh für Offtrail-running, aber ideal für Leute die auf eisigen Schotterpisten und Waldwegen im Naturalrunning-Feeling viele Stunden verbringen wollen.
GRIP MATSCH GRIP SCHNEE GRIP EIS GRIP FELS NASS DÄMPFUNG PROTEKTION STABILITÄT SCHNÜRUNG LAUFFREUDE GEWICHT WASSERDICHT
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GRIP MATSCH GRIP SCHNEE GRIP EIS GRIP FELS NASS DÄMPFUNG PROTEKTION STABILITÄT SCHNÜRUNG LAUFFREUDE GEWICHT WASSERDICHT
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mizuno cabrakan III www.mizuno.eu/de 360 gramm 135,00 EURO
Wir erinnern uns noch, als wir beim ersten Schuhtest vor 2 Jahren zum ersten Mal mit einem Cabrakan, dem Vorfahren dieses jetzigen Testschuhs, am Gardasee liefen. Irgendwie konnte er uns nicht rundum überzeugen, war ein bisschen wacklig, passte nicht so ganz, und sah doch originell aus... Irgendwie war das ein ambivalentes Verhältnis. Doch das ist Geschichte, jetzt ist Version Cabrakan römisch drei an der Reihe. Er hat immer noch den einprägsamen Namen und die japanischen Schriftzeichen darunter. Aber jetzt - gefällt er uns. Ein guter Allrounder, mit griffiger Sohle, effektiver Schnürung, gutem Laufgefühl. Die kleinen Panzerungsapplikationen vorne auf den Zehen sind wohl eher optische Gadgets für eine Mad Max Optik, oder sollen sie vielleicht Äste ablenken? Der Cabrakan III ist nicht wasserdicht, und somit eigentlich ein Alljahresschuh. Im normalen Trailbetrieb ist er wasserabweisend genug und das grobe Profil qualifizieren ihn eben doch auch für die im Winter typischen matschigen oder schneebedeckten Konditionen. Fazit: Auch ohne Membran ein Winterschuh, denn das grobe Profil ist für Schnee und Matsch wie gemacht.
TEST / TRAILSCHUHE
new balance
MT573GTB www.newbalance.com
330 gramm 100,00 EURO
So richtig können wir uns für den New Balance nicht begeistern. Er hat recht passable Traktionswerte auf den gängigen Untergründen, aber seine Form lässt sich trotz einer eigentlich guten Schnürung nicht recht an den Fuß anpassen. Darunter leidet dann der Ferstenhalt ganz erheblich, und das schlägt sich leider in nicht sehr ausgeprägter Stabilität nieder. Auf einfachen Wegen ist das nicht dramatisch, aber in technischem Gelände fehlt so das Vertrauen in den Schuh. Eins bleibt ihm unbenommen, der Gore-Tex Schuh hält dicht! Fazit: Der mangelnde Halt im Schuh wird der eigentlich guten Sohle nicht gerecht.
GRIP MATSCH GRIP SCHNEE GRIP EIS GRIP FELS NASS DÄMPFUNG PROTEKTION STABILITÄT SCHNÜRUNG LAUFFREUDE GEWICHT WASSERDICHT
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GRIP MATSCH GRIP SCHNEE GRIP EIS GRIP FELS NASS DÄMPFUNG PROTEKTION STABILITÄT SCHNÜRUNG LAUFFREUDE GEWICHT WASSERDICHT
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inov-8 roclite 318 GTX www.inov-8.com 340 gramm 149,95 EURO
Die Engländer von Inov8 sind recht fundamentalistische Verfechter des "barefoot running". Und genaugenommen bauten sie schon niedrige, kaum gedämpfte, "natürliche" Schuhe, lange bevor die ganze Sache zur Mode wurde. Der Roclite 318 GTX ist für Inov8 Maßstäbe eher ein komfortabler, gedämpfter Schuh. Im Vergleich mit dem Trailschuhmainstream ist er eher eine radikale Trail- und Offtrailwaffe mit Komfortbonus. So vereinbart er in beeindruckender Form Qualitäten wie niedrigen, stabilen Stand, Supergrip auf weichem oder glattem Boden, komfortables Laufen auch auf hartem Untergrund. Die Passform ist gut, wenngleich nicht so perfekt wie bei den noch leichteren Modellen ohne GTX. Die schmale Ferse findet zwischen Steinen und Wurzeln Platz, die Sohlengummimischung haftet ausserordentlich gut. Bei Vollgas im Gelände versetzt es einen schon mal um ein paar Zentimeter wenn die großflächigen Stollen von einer Wurzel abrutschen, doch der Schuh bleibt stabil, kein Umknicken, kein Kontrollverlust... Die rundum laufende Panzerung schützt den Fuß vor Verletzungen, wasserdicht und warm ist der Roclite absolut. Er gehört zu den Schuhen, den die Tester gerne auf eine Extrarunde mitnahmen. Fazit: Der Roclite gehört zu den Schuhen, den die Tester gerne auf eine Extrarunde mitnahmen
74 / 75 TRAIL-MAGAZIN.de
SALOMON SPIKECROSS 3 CS www.salomonrunning.com/de
320 gramm 149,95 EURO
Der neue Spikecross ist eigentlich ein Speedcross 3 CS. Alles was wir diesem Schuh attestiert haben, Stabilität, Laufgefühl, Grip, Klimaschutz... gilt auch für den Spikecross. Was ihn aber auszeichnet, sind die acht in die Sohle eingebauten Spikes. So wird aus dem Allrounder Speedcross 3 der ultimative Winterschuh. Wenn der tiefe Schnee kurzfristig von gefrorenem Schnee oder Eis abgelöst wird, übernehmen die spitzen Metallspikes den Job der Traktion, um unbeabsichtigte Kursänderungen zu verhindern. Dank der Spikes kann der rasende Trailrunner mit Kurvenlage um die Ecke, wo die Verfolger mit kleinen Trippelschritten gegen die Fliehkraft ankämpfen. Bergauf, bergab... wenn es glatt ist, macht der Spikecross ganz automatisch Boden gut. Wie der Name sagt, ist der Speedcross zum schnellen Trailrunning da, dementsprechend ist auch hier die wasserabweisende, aber nicht wasserdichte Climashield-Membran verbaut, denn dem schnellen Läufer wird nicht kalt. Fazit: Wenn sogar die Supersohle des Speedcross nicht mehr hält, vor lauter Eis, dann übernimmt der Spikecross die Haftung, und zwar mit Bravour!
GRIP MATSCH GRIP SCHNEE GRIP EIS GRIP FELS NASS DÄMPFUNG PROTEKTION STABILITÄT SCHNÜRUNG LAUFFREUDE GEWICHT WASSERDICHT
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GRIP MATSCH GRIP SCHNEE GRIP EIS GRIP FELS NASS DÄMPFUNG PROTEKTION STABILITÄT SCHNÜRUNG LAUFFREUDE GEWICHT WASSERDICHT
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la sportiva crossover gtx www.lasportiva.com
390 gramm 149,95 EURO
Ein Schuh mit Megaprofilsohle, Goretex und obendrein noch einem über den Knöchel gehenden eingebauten Gaitor... Wer bitteschön braucht denn so ein irres Teil??? WIR!!! Letztendlich ist der Crossover ein Crosslite, der radikal wetterfest gemacht wurde. Und nicht nur das! Ein Schuh mit einer derart griffigen Sohle (weiterhin eine der besten, die der Trailrunner für Geld kaufen kann) will nicht auf dem Weg bleiben. Ein Schuh, der dank seiner tiefen Bauweise und Paßform derart stabil auf dem Boden jeglicher Beschaffenheit steht, will mehr. Und sobald man mit dem Crossover querfeldein rast, in Bachbetten entlang hastet, steile Böschungen hochstürmt, dann, ja dann kommt auch der Gaitor zum Einsatz. Kein Schnee, kein Waldboden, keine Äste - nichts fällt von oben in den Schuh! Kein Wasser läuft über die Socken nach unten. Stundenlange Geländeorgien sind mit diesem Schuh nicht weniger als obligatorisch. Braucht ein normaler Trailrunner diese Schuh? Wissen wir nicht, aber wir wissen: wer das Ding probiert, gibt ihn nicht wieder her! Das ist nämlich das tolle an so einem krassen Ausrüstungsstück: es macht denjenigen, der es verwendet, krasser.
TEST / TRAILSCHUHE
salomon
fellcross www.salomonrunning.com/de
290 gramm 159,95 EURO
"Fellrunning", dieser in England praktizierte Laufsport hat so gar nichts mit aristokratischen Aktivitäten wie Polo, Golf oder Treibjagd gemein. Vielmehr stürmt beim Fellrunning eine wilde Horde grobstollig besohlter Läufer auf dem direkten Weg (und das heisst meistens, ohne Weg) auf einen grasbewachsenen Berg, drüben wieder runter, auf den nächsten Hügel,...usw. Es handelt sich genaugenommen um Querfeldeinlaufen in nassem, steilem, matschigem Gelände. Der ideale Schuh dafür braucht grobe Stollen, niedrige Bauweise für viel Stabilität und wasserabweisendes Material. Und genau so sieht der Fellcross von Salomon aus. Doch auch auf dem Kontinent ist der Fellcross ein Garant für viel Spaß. Solange der Untergrund weich ist, und sich die Stollen in den Boden beissen können ist die leichte Rennsemmel in ihrem Element! Wegen der geringen Bodenkontaktfläche schwächelt die Traktion allerdings sehr auf Stein und Fels. Der Schuh ist eher schmal geschnitten und liegt eng am Fuß . Fazit: Bei den englischen Fellrunnern ist er heiss begehrt. Salomons Querfeldeinschuh überzeugt schon in der ersten Generation
GRIP MATSCH GRIP SCHNEE GRIP EIS GRIP FELS NASS DÄMPFUNG PROTEKTION STABILITÄT SCHNÜRUNG LAUFFREUDE GEWICHT WASSERDICHT
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GRIP MATSCH GRIP SCHNEE GRIP EIS GRIP FELS NASS DÄMPFUNG PROTEKTION STABILITÄT SCHNÜRUNG LAUFFREUDE GEWICHT WASSERDICHT
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icebug anima bugrip www.icebug.se 319 gramm 159,95 EURO
Stahlspikes (Bugrip Technologie) sorgen bei diesem Winterupdate des Anima für 100% Sicherheit und Halt auf Eis und Schnee! Wie nur wenige Trailschuhe hat es der Anima geschafft, die Emotionen des Sommermodells mit in den Winter zu nehmen, denn der Schuh ist leicht und flexibel geblieben. Das Aussenmaterial ist wasserabweisend, Details wurden verstärkt. Ähnlich, wie bei den Schuhen von Inov-8 dominiert hier das direkte Laufgefühl, man fühlt sich schnell und kommuniziert auf kurzem Wege mit dem Boden, zu dem man nur höchst selten den Kontakt verliert. Fazit: So stellen wir uns einen guten Trailschuh für Schnee und Eis vor, denn die Lauffreude und Dynamik soll in jeder Jahreszeit gleich gross sein.
76 / 77 TRAIL-MAGAZIN.de
asics trail lahar GTX www.asics.de 370 gramm 99,95 EURO
Für unter 100 Euro spielt sich der Trail Lahar von Asics inklusive Gore-Tex Membran für Einsteiger in die vorderste Reihe. Der Schuh ist kein Spezialist, aber ein zuverlässiges Trainingsgerät für alles, was im Winter kommen mag. Uns gefiel der relativ niedrige Stand und das gute Untergrund-Feeling am Vorfuß. Die gute Schnürung lässt eine partielle Anpassung an den Fuss zu und die grobe Aussensohle führte uns sicher über Eisplatten und Schneefelder. Der Schuh ist absolut wasserdicht und in Kombination mit ein paar guten Wollsocken kann auch zweistelligen Minusgraden entgegen gelächelt werden. Fazit: Anziehen und wohlfühlen, mit viel Stabilität und Protektion auch für grobes Gelände eine Option. Die Emotionen kochen hier zwar nicht hoch, aber das Preis-/Leistungs-Verhältnis ist unschlagbar!
GRIP MATSCH GRIP SCHNEE GRIP EIS GRIP FELS NASS DÄMPFUNG PROTEKTION STABILITÄT SCHNÜRUNG LAUFFREUDE GEWICHT WASSERDICHT
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GRIP MATSCH GRIP SCHNEE GRIP EIS GRIP FELS NASS DÄMPFUNG PROTEKTION STABILITÄT SCHNÜRUNG LAUFFREUDE GEWICHT WASSERDICHT
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montrail
mountain masochist outrdy
www.montrail.com 330 gramm 119,90 Euro
Ein günstiger Klassiker im Winteroutfit. Der Mountain Masochist dient seit vielen Jahren als zuverlässiger, vielseitig einsetzbarer und stabiler Trail-Runningschuh. Etliche amerikanische Eliteläufer haben in ihm grosse Rennen gewonnen. Doch wie es nunmal mit Bestsellern so ist, sie werden oft nur in Nuancen weiterentwickelt und das ist schade. Der Schuh kann mit seinem Aussenprofil auf nassen Untergründen nicht immer punkten, im Schnee und Matsch fehlt ihm Grip. Outdry ist zwar wasserdicht und erfreulich atmungsaktiv, aber um die Zehen warm zu halten empfiehlt es sich den Schuh etwas grösser zu kaufen und in warme Socken zu investieren. Fazit: Wer den Mountain Masochist liebt, muss hier zugreifen und findet mit der Outdryversion einen stabilen Winterschuh.
TEST / TRAILSCHUHE
icebug
PYTHO 2 www.icebug.se 355 gramm 170,00 EURO
In Skandinavien gehen im Winter die Hausfrauen morgens mit Spikes an den Schuhen zum Einkaufen, oder den Hund ausführen. Wen wundert es da, daß die Schweden von Icebug die Sohle ihres Pytho 2 mit rekordverdächtigen 16 Karbid-Spikes versehen haben! Auf normalen Waldwegen oder Schotterpisten greift beim Pytho eine ganz normale Profilsohle, und das auch recht gut. Die Sternstunde des Pytho 2 bricht aber an, wenn schlagartig eine Eisplatte den Weg überzieht, oder eine nasse Holzbrücke sich dem Trailrunner in den Weg stellt. Diese halsbrecherischen Hindernisse überquert der Icebug wie kein anderer Schuh im Test: wie auf Schienen möchte man sagen. Oder wie Spiderman die Wand hoch... Sagenhaft, dieser Grip! Sogar Kurvenlage auf Eis ist drin! Auf nassen Holzplanken steht der Pytho 2 besser als die meisten Schuhe wenn das Holz trocken wäre. Angenehm ist aber auch: der Pytho 2 läuft sich merklich komfortabler als sein Vorgänger, Icebug hat sich in den letzten Jahren auch auf diese Qualitäten besonnen, die einen guten Trailschuh ausmachen. Wir würden den Pytho noch lieber mit einer etwas weicheren, anatomischen Innensohle ausgestattet sehen, statt der etwas harten wasserabweisenden die im Schuh war. Aber die ist schnell getauscht, und dann kann der Winter kommen! Fazit: Mehr Grip....geht nicht!
GRIP MATSCH GRIP SCHNEE GRIP EIS GRIP FELS NASS DÄMPFUNG PROTEKTION STABILITÄT SCHNÜRUNG LAUFFREUDE GEWICHT WASSERDICHT
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TIPP: MERINO-WOLLSOCKEN SIND IM WINTER ERSTE WAHL. Das wichtigste Utensil des Trailrunners ist ganz unzweifelhaft der Trailschuh. Grip, Laufgefühl, stabiler Stand... Das ergibt am Ende Sicherheit, Geschwindigkeit, Spass!!! Nicht unwichtig für den Komfort im Schuh sind aber auch die Socken.... Wie bei den Schuhen gilt auch hier: gut ist, was mir gut passt. Und das kann von Läufer zu Läufer ganz unterschiedlich sein. Der eine kann mit irgendeinem alten Stück Stoff am Fuß stundenlang beschwerdefrei laufen, der nächste wird nervös wenn er die seit Jahren immer gleichen Spezialsocken mit Lüftungskanälen und Goldfäden mal vergessen hat für 3 Kilometer auf dem Trimmpfad. Im Rahmen des Winterschuhtests haben wir aber nun doch eine Empfehlung, basierend auf unseren Erfahrungen... Der grösste Teil der hier erwähnten Schuhe ist wasserdicht oder zumindest wasserabweisend. Und nun gibt es verschiedene High-Tech-Membranen, die in solch einem Schuh dann dafür sorgen sollen, daß das Pfützenwasser draussen bleibt, während der vom hart arbeitenden Fuß ausgehende Schweiss nach draussen entweichen kann. Das ist eine Meisterleistung, und man kann hierbei noch ein bisschen nachhelfen, wenn man Socken trägt, die den Transport der Feuchtigkeit unterstützen. Bei uns haben Merinosocken gerade in den wasserdichten Modellen den besten Eindruck hinterlassen. Die Wolle, welche in der Natur ja auch lebende Schafe warm hält, gibt die Feuchtigkeit von der Haut an die Innenwand des Schuhs weiter, das Gefühl trockener Füße ist gewährleistet. Sollten die Socken doch einmal naß sein, weil Wasser in den Schuh gelaufen ist, wärmen die Merinosocken immer noch relativ gut.
78 / 79 TRAIL-MAGAZIN.de
THE NORTH FACE doubletrack GTX www.thenorthface.com
380 gramm 129,95 EURO
Grosse Fans waren wir vom TNF Singletrack und sind damit ausgiebig im Sommer stundenlang durch die Alpen gerockt. Mit der Allwetter-Version Doubletrack bietet The North Face nun einen Membran-Trailschuh, der wasserdicht und winterfest ist. Ist er! Bestätigen wir hiermit. Das hohe Mass an Stabilität und Protektion macht ihn zum Eisbrecher bei tiefwinterlichen Bedingungen. Doch der Eisbrecher ist kein Herzensbrecher und die Emotionen, die wir beim Singletrack entwickeln konnten, stellen sich beim Doubletrack GTX nicht ein. Das Ding ist solide - kein Frage - doch er ist bei weitem nicht so laufbar, wie wir uns das wünschen. Die Ferse ist im Weg und rollt nicht schön ab, doch die Aussensohle hat Grip auf allen Belägen. Fazit: Solides Winterwerkzeug dieser TNF Doubletrack, hält warm, ist 100% dicht, gemütlich zu tragen, aber leider auch ein bisschen träge.
GRIP MATSCH GRIP SCHNEE GRIP EIS GRIP FELS NASS DÄMPFUNG PROTEKTION STABILITÄT SCHNÜRUNG LAUFFREUDE GEWICHT WASSERDICHT
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GRIP MATSCH GRIP SCHNEE GRIP EIS GRIP FELS NASS DÄMPFUNG PROTEKTION STABILITÄT SCHNÜRUNG LAUFFREUDE GEWICHT WASSERDICHT
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inov-8
mudclaw www.inov-8.com 281 gramm 110,00 EURO
Der Mudclaw lacht uns signalrot aus der Schachtel an und schon der erste Blick verrät, dass es sich hier um einen Minimalisten der Güteklasse 1A handelt. Massive Stollen treffen auf Stoff, der sich elegant an den Fuss schmiegt, denn die Schnürung arbeitet bestens. Auf weichem, matschigem Untergrund fühlt sich der Mudclaw aufgehoben, auf Schneefeldern ebenso. Probleme kommen bei ungeübten Läufern auf harten, technischen Untergründen auf, denn durch die hohen Stollen muss man bei Unebenheiten routiniert auf dem Vorfuss laufen. Im Fersenbereich fehlt der Halt, da kann man leicht umknicken. Der Mudclaw ist ein Spezialist, der im Winter nur an trockenen Tagen und dann auf kurzen und mittleren Distanzen relevant ist. Ohne Membran ist er zwar atmungsaktiv und superleicht, aber auch schnell nass und feucht und wenig warm. FAZIT: Leichtgewicht für schnelle Offtrailruns an frostfreien Tagen.
TEST / TRAILSCHUHE
BROOKS
ghost GTX www.brooksrunning.com
367 gramm 139,95 EURO
Mehr Stärken als Schwächen wollen wir dem Ghost GTX zusprechen. Mit Gore-Tex Ausstattung, wasserdicht und warm, bleibt dieser Trailschuh von Brooks trotzdem sehr laufbar und überzeugt mit einer tiefen Bauweise die ihm im Gelände zu viel Sicherheit verhilft. Der Ghost GTX ist ein bequemer Schuh - man schlüpft rein und fühlt sich wohl darin. Überzeugt hat uns die weiche Gummimischung, die vor allem auf vereisten Asphalt- und Schotterabschnitten und nassem Fels sehr viel Grip gibt. Die Dämpfung des Ghost ist angenehm und ausgewogen. Man steht tief, hat sicheren Stand und kann ihn als Trainingsgerät auch für lange Ausflüge hernehmen. Fazit: Unauffälliger, aber komfortabler Schuh, der auf extremen Untergründen Probleme bekommt, ansonsten alles meistert.
GRIP MATSCH GRIP SCHNEE GRIP EIS GRIP FELS NASS DÄMPFUNG PROTEKTION STABILITÄT SCHNÜRUNG LAUFFREUDE GEWICHT WASSERDICHT
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GRIP MATSCH GRIP SCHNEE GRIP EIS GRIP FELS NASS DÄMPFUNG PROTEKTION STABILITÄT SCHNÜRUNG LAUFFREUDE GEWICHT WASSERDICHT
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k-swiss blade max trail www.kswiss.de 378 gramm 120,00 EURO
Triathlon- und Strassenlauf-Gene kann der Trailblade von K-Swiss nicht verbergen. Die sorgen dafür, dass diese Black Beauty leicht und locker über einfache Trails sprintet. Lauffreude wird groß geschrieben. Der Schuh ist dynamisch und flexibel. Ionmask macht ihn wasserabweisend und auf kürzeren Distanzen auch wasserdicht, dennoch hält der Trailblade den Fuss bei Temperaturen um den Gefrierpunkt nicht lange warm. Probleme hatten wir in Punkto Stabilität, die Schnürung muss hier viel leisten damit der Schuh fest am Fuss sitzt. Die Ferse sucht vergeblich nach festem Halt. Fazit: Der Gesamteindruck bleibt positiv, denn der Schuh macht Spass. Die Aussensohle ist zu defensiv, um auf Schnee, Matsch und Eis Grip zu geben.
80 / 81 TRAIL-MAGAZIN.de
scott
icerunner www.scott-sports.com
291 gramm 139,95 EURO
Vorweg: Der Icerunner ist eine der Überraschungen in diesem Test. Scott haben ihre Hausaufgaben gemacht und zeigen mit diesem Schuh, dass man sich auf die kommenden Modelle mehr als freuen darf. Der Einstieg ins Trailschuhbusiness war holprig hier wird mächtig geglättet. Der Icerunner sitzt bombensicher am Fuß, gleitet souverän durch technische Trails und weist dank Ionmask Schmutz, Matsch und Wasser von der Oberfläche ab. Die hydrophobe Eigenschaft von Ionmask ist zweifelsohne vorhanden, denn unsere Socken war nach viel Regen und Schnee trocken, aber die Wärmeisolation lässt im Winter zu wünschen übrig. Wir hatten im Icerunner kalte Zehen. Das ist ein sehr individuelles Problem - die mit Gore-Tex verarbeiteten Schuhe im Test waren deutlich wärmer. Fazit: Stylischer, leichter, Schuh, wetterfest, wasserabweisend, stabil und mit einem Aussenprofil das sich auf Schnee, Eis und Matsch zu helfen weiss.
GRIP MATSCH GRIP SCHNEE GRIP EIS GRIP FELS NASS DÄMPFUNG PROTEKTION STABILITÄT SCHNÜRUNG LAUFFREUDE GEWICHT WASSERDICHT
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GRIP MATSCH GRIP SCHNEE GRIP EIS GRIP FELS NASS DÄMPFUNG PROTEKTION STABILITÄT SCHNÜRUNG LAUFFREUDE GEWICHT WASSERDICHT
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salomon speedcross 3 cs www.salomonrunning.com/de
310 gramm 129,00 EURO
Salomons Speedcross 3 ersetzt den beliebten Speedross 2. Und er ist mehr als nur ein Facelift, das hier ist ein neuer Schuh. Ausser den fetzigen Farben ist noch eine Sache gleich geblieben: die griffige Sohle hat dieselben Profilwinkel und haftet weiterhin überdurchschnittlich auf jedem Untergrund. Besonders in Matsch, Schnee, weichem Waldboden ist der Speedcross 3 zuhause. Und da enden die Gemeinsamkeiten: der neue Speedcross hat eine breitere und niedrigere Ferse, und wird somit zu einem Stabilitätswunder. Die wacklige Bauhöhe des Speedcross 2 ist Geschichte! Im Vorfuß ist der Neue breiter und komfortabler, die Dämpfung ist jetzt ausgewogener. Erwähnenswert ist Salomons neue Membran "Climashield" (CS). Weil vollkommen wasserdichte Schuhe Tendenz haben, für Schweißfüße zu sorgen, und der Läufer in Bewegung ja viel Wärme selber produziert, kommt eine wasserabweisende, jedoch nicht wasserdichte Membran im Speedcross 3 zum Einsatz, zugunsten besserer Atmungsaktivität. Um die Wärmeabfuhr zu befördern, ist das Climashield nur im vorderen Teil des Schuhs verbaut, sodaß Wärme aus dem hinteren Drittel besser entweichen kann. Soweit die Theorie. In der Praxis fanden wir: das funktioniert recht gut! Man muss sich aber bewusst sein, wer sich hiermit in die Isar stellt, bekommt nasse Füße. Fazit: "Salomons Publikumsliebling Speedcross tut das ideale: er
verliert seine Schwächen und konserviert seine Stärken.Die dritte Generation stellt die zweite komplett in den Schatten
TEST / TRAILSCHUHE
hi-tec v-lite infinity mid
www.hi-tec.com/de 396 gramm 159,95 EURO
Der Hitec spaltet sich in Licht und Schatten, denn so gut die Leistung der Vibram Sohle ist, so mittelmässig performt er in allen anderen Bereichen. Die Idee für den Winter einen "hohen" Schuh anzubieten ist grundsätzlich interessant, lässt er sich jedoch nicht stabil am Fuß fixieren, dann ist die Idee wertlos. Der Hitec ist wahrlich ein aus England beeinflusster Trailschuh. Er meistert alle Untergründe sehr gut, haftet auf Eis, Schnee, Matsch und Schotter souverän, aber sobald es holprig wird macht sich die fehlende Stabilität negativ bemerkbar. Es ist nicht möglich, den "Trailstiefel" vernünftig an den Fuss zu bekommen, der Stand im Fussbett ist zudem mehr als unverbindlich. Viele Dinge, die Konkurrent Inov-8 mittlerweile sehr gut umsetzt, sind hier unverwirklicht geblieben. Fazit: Als Runningschuh schlicht zu unlaufbar, als wasserdichter Trekkingstiefel eine nette "Lightweight-Option". Die Sohle war griffig, aber der Hitec fesselt uns nicht.
GRIP MATSCH GRIP SCHNEE GRIP EIS GRIP FELS NASS DÄMPFUNG PROTEKTION STABILITÄT SCHNÜRUNG LAUFFREUDE GEWICHT WASSERDICHT
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GRIP MATSCH GRIP SCHNEE GRIP EIS GRIP FELS NASS DÄMPFUNG PROTEKTION STABILITÄT SCHNÜRUNG LAUFFREUDE GEWICHT WASSERDICHT
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BROOKS ADRENALINE ASR www.brooksrunning.com
338 gramm 129,95 EURO
Der Adrenaline ASR ist ein paradoxer Schuh. so aufregend wie der Name ist, so unaufgeregt kommt der elegant schlanke Schuh aus der Schachtel. Die Schnürung ist so dicht angeordnet, dass man kaum den Finger dazwischen bekommt, um sie vorne zum anziehen zu lockern, und - das braucht man auch gar nicht! Ist der Fuß im Schuh, genügt es oben zuzuziehen, Schleife binden, und schon sitzt der Adrenaline am Fuß wie angegossen. Und weiter gehts mit den Widersprüchen: Während wir die Sohle auf nassem Fels und Stein als sehr rutschig empfunden haben, greift das grobe Profil in Matsch, Schnee und Waldboden überdurchschnittlich gut zu. Fazit: Aufgrund der Schwäche auf Stein kein Schuh fürs Gebirge, aber ein guter Allrounder auf Wald und Flur!
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INTERVIEW / ANNEMARIE GROSS
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foto stefano torrione
interview ANNEMARIE
GROSS
Zum zweitenmal in Folge siegte ANNEMARIE GROSS beim 330 km langen Bergtrail TOR DES GEANTS und wir wollten wissen, wie sie das schafft, wie man weiterl채uft, wenn es nicht mehr geht und was sie sonst noch vor hat.
INTERVIEW / ANNEMARIE GROSS
Dein zweiter Sieg bei der Tor des Geants und dazu noch eine solch unglaublich schnelle Zeit. Wieso ist es so gut gelaufen?
Die Zeit ist in etwa die gleiche wie voriges Jahr. Zu Beginn des Rennens war ich in der Zeit etwa 3 Stunden voraus, wurde dann jedoch wegen Magenbeschwerden wieder zurückgeworfen. Ich habe mich auch dieses Jahr wieder sehr gut auf dieses Rennen vorbereitet.
Was reizt dich an einem Lauf der 330 km lang und über hohe Berge führt?
Diese Herausforderung ist immer wieder ein Abenteuer, die Schönheit der Berge und der Natur beindruckt mich; es reizt mich die eigenen Grenzen kennen zu lernen.
Wann ist bei dir eine Grenze erreicht? Wo ist das Limit für ein Non-Stop-Lauf?
Die Grenze zeigt mir mein Körper auf und deshalb höre ich genau auf die Signale die er mir gibt. Das Limit für einen Non-Stop-Lauf kann ich nicht einschätzen, da es noch viele andere Ultraläufe (z.B. 6-Tage Rennen usw.) gibt.
Was sind die wichtigsten Eigenschaften um einen Ultratrail von 330 km Länge zu finishen?
Durchhaltevermögen, Geduld, die positive Einstellung es zu schaffen.
Gewinnt am Ende der oder die, die den größten Willen hat oder am besten die Schmerzen unterdrücken kann? Es braucht von Beiden viel und auf jeden Fall eine gute Einteilung der eigenen Kräfte.
Du bist im Gesamtranking Vierte geworden. Kannst du in solch einem Rennen alle Männer abhängen?
"Vielleicht ist es möglich, wenn die ersten 3 Männer nicht starten...". Es wäre sicher noch einiges an Zeit gut zu machen, ich glaube jedoch nicht, dass es für den ersten Platz im Gesamtranking reichen könnte.
Viele Leser werden sich fragen: wie kann man denn für ein 330 km Rennen trainieren?
Um solch einen Ultratrail zu schaffen, muß man sich langsam an diese Distanzen heranwagen, vom Marathon zum Ultralauf.
Ist der Schritt von einem 100 Kilometer Ultratrail zu einem 330 km Ultratrail sehr groß? Eigentlich nicht, nur muß einem bewußt sein, dass bei der "Tor de Geants" 24.000 Höhenmeter zu bewältigen sind.
Definierst du dich selbst sehr über den Laufsport?
Allgemein spielt Sport in meinem Leben eine große Rolle, jedoch nicht ausschließlich.
Wenn man 80 Stunden am Stück auf den Beinen ist, braucht man danach viel Ruhe? Wann bist du danach zum ersten mal wieder gelaufen? Es braucht ca. 1 Woche bis 10 Tage an Ruhe und nachher habe ich mehr mit dem Rad trainiert bevor ich wieder zum normalen Lauftraining überging.
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Hast du Hobbys, die mit Sport garnichts zu tun haben? Lesen und mich mit Freunden treffen.
Gibt es Dinge über die du dich immer wieder sehr ärgerst?
Über rücksichtslose Menschen. Ich ärgere mich auch, wenn bei Sportnachrichten nur die Männerergebnisse bekannt gegeben werden.
Du lebst in Südtirol. Welchen Stellenwert hat dein Sport und deine Erfolge dort? Bekommst du darauf viel Feedback? In den Sportlerkreisen wird mein Sport und die Erfolge anerkannt und bewundert, es gibt auch viel Feedback, ansonsten ist der Ultralauf nicht sehr bekannt und dementsprechend hat er auch keinen hohen Stellenwert.
Die ganze Welt redet vom UTMB und du bist dort 2006 Sechste der Damen geworden. Wirst du nochmals starten? Einmal werde ich sicher nochmal starten.
Was macht Annemarie Gross, wenn sie nicht läuft? Was arbeitest du, hast du Familie?
Ich hab einen Beruf, bin Sozialbetreuerin, bin verheiratet, habe keine Kinder. Wenn ich nicht laufe, fahre ich gerne mit dem Rad, im Winter mache ich Skibersteigen.
Gibt es Läufe die du unbedingt noch machen möchtest?
Ich möchte gerne noch einen Wüstenlauf machen und am Bad-WaterLauf teilnehmen sowie ein 6 Tagerennen absolvieren. Wenn ich nicht arbeiten müsste, würde ich auch noch den Trans-Europalauf versuchen.
Bei Ultratrails muss man auch in der Nacht laufen. Hast du davor Angst? Nein, denn dann wäre es besser ich bliebe zu Hause.
Dein Bruder Ulrich ist ebenfalls ein Elite-UltraLäufer. Was kannst du von ihm lernen und was er von dir?
Wir sind beide "Alte Hasen" im Laufen, trainieren viel gemeinsam und geben uns immer wieder Tipps und lernen voneinander.
Wie würdest du dich selbst in einem Satz beschreiben?
Ich bin ein lebenlustiger Mensch, neugierig, offen für neue Abenteuer und recht unkompliziert.
Gibt es etwas was du besonders gut kannst, aber niemand weiß davon? Wenn ich mir Zeit nehme, stehe ich gerne in der Küche und bereite ein gutes Abendessen vor. (Sagt auf jeden Fall mein Mann!)
Vielen Dank, Annemarie und alles Gute.
PRAXIS TEST BROOKS TRUE GRIT
Als ich den Schuh aus der Schachtel zog, ihn dreimal um die eigene Achse kreisen lies, ihn einmal in die Höhe warf und mit scharfem Blick abscannte, war mein Begehren mit ihm ein wildes Läufchen zu machen riesengroß. Ich führte den federleichten BROOKS in wirklich wildes Gelände, auf Trails die sich an diesem Novembertag laubbedeckt und matschig gaben. Mein erster Eindruck war positiv: ein agiler Schuh, der bei einem sehr tiefen Profil und einer 4 mm Sprengung, immernoch erstaunlich viel Dämpfung leistet. Erinnerungen an den Saucony Peregrine werden wach. Auf den Straßen- und Schotterabschnitten fühle ich mich im PURE GRIT gut aufgehoben. Der Schuh rollt, ist leicht und animiert zum Tempo machen. Die große Prüfung war jedoch ein felsiger und verblockter Downhill, der sich im zickzack gut 400 Höhenmeter ins Tal zog. Was würde der Minimalist hier tun? Als ich unten war zog ich ein gespaltenes Fazit, denn das schwarz-grüne Fliegengewicht konnte in Sachen Stabilität mit den wesentlich schwereren Kollegen nicht ganz mithalten, aber gemessen an dem was der Schuh auf die Waage bringt, führt er den Fuss sicher und souverän. Ist der Downhill technisch anspruchsvoll muss man im PURE GRIT vorfüßig und vorausschauend seine Linie laufen. Ich mag das sehr! Die Außensohle ist das was mir am BROOKS PURE GRIT am Ende besonders gut gefiel. Es ist eine echte Trail-Running-Sohle, ein Profil das Zähne zeigt und auch bei Steigungsgraden jenseits der 25% und losem Untergrund, herzhaft zupackt und stets Grip und Sicherheit gewährt. Die Gummimischung ist weich, auf Fels und Stein gibt mir das viel Mut und Sicherheit. Egal ob nasses Gras, nasser Fels oder Matschtrails die von Laub überzogen sind - der Brooks Pure Grit, weiß mit dem Untergrund umzugehen. Die anatomische Bauweise, das Hausschuhfeeling und die effektive Schnürung inklusive einem elastischen Band, das die Schnürsenkel schützt und den Fuß an den Schuh bindet, sind weitere Punkte die einem die Romanze mit diesem Schuh erleichtern. Das Design Wer hat behauptet, dass immer nur die Funktion zählt und die Optik eine Begleiterscheinung ist? Wir waren es nicht. Der Pure Grit ist gelungen - von innen und außen, inhaltlich und äußerlich.
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Der Schuh ist rund, sportlich und elegant, das Grün ist nicht irgendein Grün, sondern ein ganz besonderes Grün. Nun ja, es ist Dezember und dieser Schuh ist natürlich kein Schuh der sich mit ausgesprochener Wasserfestigkeit oder Wärmeisolation brüsten könnte, aber er gehört eben zu den Trailschuhen, die sich für die Trailsaison 2012 wärmstens empfehlen. Wenn dann ab April ein leichter, atmungsfreudiger, grippiger und schneller Schuh gesucht wird, dann steht er stolz wie ein Zinnsoldat in der ersten Reihe. FAZIT: Flexibler, agiler Trailschuh mit bissiger Außensohle, einem direkten Laufgefühl und einer sehr bequemen Gesamtausstattung.
Preis: 120,00 Euro Bezug: www.brooksrunning.de Gewicht: 255 Gramm Gr. 8,5
Dämpfung Stabilität Grip allgemein l auffreude
N U R L I A DER TR E Z T I P S G U Z E I D M U RUND
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ULTRATRAIL: 103 KM / 6027 HM SUPERTRAIL: 71,5 KM /3720 HM Die Zugspitze: weltbekannt und mit 2.962 Metern der hĂśchste Berg Deutschlands. Dieses Bergmassiv bildet die Kulisse fĂźr ein einzigartiges Trailrunning-Event: den SALOMON ZUGSPITZ ULTRATRAIL
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WWW.ZUGSPITZ-ULTRATRAIL.COM
PRAXIS TEST
Dämpfung Stabilität Grip allgemein l auffreude
LA SPORTIVA CROSSLITE 2
Im großen Trailschuhtest im Frühjahr hatte der La Sportiva Crosslite 2 in fast allen Bewertungskriterien die volle Punktzahl abgeräumt und sich so auch einen "Kauftipp" ergattert. Damit war klar: die schwarz-gelbe Flunder kommt mit in den Dauertest, und wird die gesamte Saison lang eingesetzt, um zu sehen wie sie sich langfristig schlägt und ob unsere Begeisterung erhalten bleibt. Seine bis dato letzte Schlacht schlug der Crosslite 2 bei unserem Streckencheck am Gardasee, also fast in seiner Heimat. Sieben Stunden lang in rauhestem Gelände, mit losem Geröll, steilen Grashängen, schmalen Felsgraten, mit Laub bedeckten Schotterwegen, über zweitausend Höhenmeter hoch und fast ebenso viel bergab... keine Tour auf der man einen unbequemen oder unsicheren Schuh am Fuß haben möchte! "Es braucht Mut, den Crosslite 2 auch nur in die Nähe seiner Grenzen zu bringen", schrieben wir im Testbericht im März. An unsere Grenzen kamen wir höchstens körperlich, denn die Steigungen am Gardasee sind brutal, die Downhills ruppig, und die Strecke...lang. Wer sich nicht aus der Ruhe bringen ließ, war der Crosslite 2. Die Sohle greift dank grober Stollen im feinen Geröll, und dank weicher griffiger Gummimischung auch auf großen Felsblöcken. Im Gras, Im Laub, Im Matsch - sie hält besser als Dreiwetter-Taft! Die extra Dämpfung des Crosslite 2 (verglichen mit dem Modell ohne die 2) sorgt für Komfort und bietet etwas extra Schutz gegen durchstechende Steine. Der leichte Schuh beflügelt die Füße in ein gutes Laufgefühl. Der Fuß ist gut fixiert im Schuh dank effektiver Schnürung, welche sich obendrein in der Abdeckung über dem Fußrücken verstauen lässt.
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Nun hatte der Crosslite 2 seine Talente im stundenlangen Aufstieg unter Beweis gestellt. Besser konnte es kaum noch kommen. Oder doch? Es konnte! Der rasende Downhill, der nun folgte, war ein Adrenalinrausch durch schepperndes Gestein, über steile Wiesen, durch dichtes Laub. Und unser Dauertester liess uns auch hier nicht im Stich. Derselbe Halt, derselbe stabile Stand, unverminderter Komfort und totales Vertrauen sorgten für rasende Geschwindigkeit. Wir bleiben also dabei, der Crosslite 2 ist ein reinrassiger Trailschuh, der uns zu 100% überzeugt hat. Faszinierend ist: für Anfänger ist dies ein tolles Schuhwerk, um sicher und mit Spaß den Sport kennenzulernen. Gleichzeitig kann der erfahrene Haudegen mit diesem Werkzeug an den Füßen die krassesten Trails der Welt in eine Staubwolke verwandeln. Der Dauertest ist vorbei und mit Bravour bestanden. Nun freuen wir uns auf den großen Schuhtest im nächsten Frühjahr, wenn es hoffentlich heisst: "Same player, play again!"
Preis: 124,90 Euro Bezug: www.lasportiva.com Gewicht: 302 Gramm Gr. 8,5
DER LA SPORTIVA CROSSLITE 2 BEIM EINSATZ IN DER PRAXIS. DER TESTER:" Der leichte Schuh beflügelt die Füße in ein gutes Laufgefühl."
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SPOTGUIDE / CALANCA
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SPOTGUIDE - TRAILS IN EUROPA
HERREN AUSFLUG
Gerald will raus! Der goldene Herbst l채sst ihm keine Ruhe. Sein Ziel: der Calanca-Trail im Tessin. Mit guten Freunden erwischt er einen perfekten Tag und muss dennoch erkennen, dass die Tage k체rzer werden.
spotguide / CALANCA text gerald blumrich
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Donnerstag nachmittag, Büroalltag. Draußen ein Bombenwetter. Spätherbst. Goldenes Licht, noch warme Tage, bis halb acht wäre es hell. Der Wetterbericht für das ganze Wochenende ist top. Ich denke an den Calanca-Trail. Schon so lange geht mir der durch den Kopf. Ich denke auch an den Reinhold. Den 8000er Reinhold. Die
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fotos axel zapetal
Idee, die sich im Kopf festgesetzt hat. Ich brauche ein Team. Es gibt nicht so viele Leute, die da spontan ja sagen würden und die das laufen können. Am besten, ich erzähl gar nicht so viel. Jörg, mein TAR-Partner, bevorzugt den Bodensee-Marathon. Die Entscheidung geht mir gar nicht in den Kopf. In der Nebelsuppe horizontal rumgurken. Wir sind doch Bergmenschen. Ich rufe Axel an. Seine Frau gibt mir ne Handy-Nummer. Axel war dritter in der senior-master beim Transalp. Der kann das. Ich erreiche ihn und muß gar nicht viel reden. Er ist dabei. Später kommt Thomas dran. Erster in der
master beim Transalp. Auch er will mit. Ich habe mein Team... und bin happy. Axel muss 4.45Uhr aufstehen. Das ist hart. Wir sind 9 Uhr in San Bernardino und starten direkt hinter dem Tunnel. Die Oktobersonne wärmt schon kräftig, ein milder Wind kommt vom Lago Maggiore zu uns rauf. So fühlt sich der Süden an. Wir nehmen wenig mit. Thomas 2 Wurstbrote, Axel Standard TAR-Reserve und ich 2 Riegel und 2 Gels. Der Trail ist mit 20 Stunden angegeben. Auf die Höhenmeter hab ich nicht so genau geschaut. Wir wissen auch nicht, wie wir vom Ziel in Santa Maria wieder zum Auto kommen. Ein
Abenteuer. Genauso wollen wir es. Gleich zu Beginn nehmen wir den Umweg über den Pass di Passit und den Pass de la Cruseta. Landschaftlich viel schöner, aber eine Stunde weiter. Alle sind dafür. Zur ersten Hütte Pian Grand sind 4 Stunden angegeben. Nur die ersten Meter laufen wir auf einem Forstweg. Dann sofort auf einen herrlichen Trail rechts rauf durch den Wald. Hier gibts alte Bäume, Ameisenhaufen, riesige Granitbollen und es duftet nach Erde. Zuerst laufen wir noch aber bald wird es steiler und jetzt ist schnelles Gehen mit Skistöcken angesagt. Bäche werden gequert, wir verlassen die
Baumzone, die Lärchen werden schon gelb. Am Passübergang ins CalancaTal liegen herrlich eingebettet zwei kleine Seen und wir ziehen links rauf zum ersten Pass. Felsig gehts drüber und weiter fast waagerecht nicht weit zum zweiten Pass. Dann ein wunderbarer Trail der eine Granitblockhalde quert. Wir balancieren über riesengroße, fugenlose Brocken unterschiedlichster Farbe. Der Glimmer glitzert in der Sonne wie Silber. Thomas spürt seinen Rücken, hat Schmerzen beim bergab laufen. Wir kommen in den Kessel von Pian Grand und erreichen nach 1.45 Std. die erste Hütte.
Kein Mensch ist da, alles verlassen und winterfest versperrt. Nach einer kurzen Pause gehts rauf zum Bedoletagrat. Die Aussicht vom höchsten Punkt des Weges ist ein Traum. Die Felsen sind warm und wir müssen die ersten Meter auf dem schmalen Zick-Zack-Pfad etwas vorsichtiger sein. Aber dann top trail Gelände und wir fallen schnell weit runter ins grüne Almgebiet des nächsten Kessels. Eine Schafherde ist unterwegs. Die Glocken begleiten uns und die faulen zotteligen Gesellen rennen vor uns her ein Stück den Berg runter. Gegenüber glitzert der Lagh de Trescolmen in der Sonne. Was für ein See. Hier müßte man mal herkommen und Zeit haben. Ich bin weit voraus, Thomas macht mir Sorgen, wir kennen das nicht an ihm als Spitzenläufer. Auf einer Almwiese verpasse ich den Abzweig nach rechts und laufe geradeaus zur nächsten Scharte. Hier hätte ich den Weg drüber gewählt, aber oben zeigt mir ein Schild, daß ich zum Höhenweg wieder zurück muss. Ich erreiche Thomas und Axel auf halber
spotguide / CALANCA
Strecke und wir nehmen den Direktabstig zum See weglos. Am See werden die Flaschen gefüllt und ab jetzt sind wir wieder auf Kurs. Wir laufen jetzt eine große Schleife nach Osten und gelangen in den riesigen Felsenzirkus von Ganan. Thomas ist wieder fit, hat eine Voltaren genommen und seine Schmerzen betäubt. Er trippelt
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jetzt wieder wie gewohnt vorneweg und schon sind wir am Rifugio Ganan. Ein paar normale Leute sitzen in der Sonne, wir unterhalten uns, tanken auf aber haben nicht viel Zeit. Gott sei Dank gibts überall Wasser. Jenseits am Grat stehen wieder zwei riesengroße Steinmänner. Die zeigen
immer schon von weitem, wo man das nächste Mal über die Grate muss. Ich laufe ein Stück vor und passe besser auf, wo die Markierungen sind. Am nächsten Grat sitzt ein Pärchen im Gras und genießt die Aussicht ins Berner Oberland. Das Aletschhorn ist klar zu erkennen. Der Weg verläuft hochalpin über 1000 m über dem tief einge-
INFOS CALANCA Hochalpine Lauftour von San Bernadino nach Santa Maria im Tessin! Wir haben den "Calanca-Trail" im Tessin ausgesucht. Der "Sentiero Alpino Calanca" folgt dem in Richtung Nord-Süd verlaufenden Hauptkamm der Bergkette, die das Calancatal und das Misox trennt. Die höchsten Gipfel erreichen knapp 3000 m.ü.M, unser Weg führt im Hauptteil bis über 2500 Meter Meereshöhe. Start ist im Ort San Bernardino gegen 9.00 Uhr morgens, an der Lift-Talstation oberhalb der Ortschaft, auf 1600 m Höhe. Mit leichtem Laufgepäck (Mini-Rucksuck, Skistecken, leichte Kleidung, Trail-Laufschuhe) kommen wir durch lichte Waldhänge in lockerem Trab gut voran und erreichen bei 2000 Meter rasch die Waldgrenze. Es folgen nun weit über 30 km alpiner Trail, interessante geologische Formationen aus Gneis-Gestein mit Glitzersteinen, meist auf der Westseite der nach Süden reichenden Bergkette, immer wieder steile Aufstiege und Übergänge, dazwischen wunderbare Bergseen und ein Ausblick in das einsame Calanca-Tal. Allerdings kommen wir in dem teils schwierigen Gelände nicht so schnell voran wie zunächst geplant. Der Weg ist für den Wanderer als 3-Tages-Tour ausgeschrieben. Die Biwak-Hütten bei Pian Grand und Ganan sind bereits geschlossen. Die bewirtete Buffalorahütte ist das Zentrum des Sentiero Alpino, sie liegt inmitten eines wunderschönen lichten Lärchenwaldes. Hier gönnen wir uns eine Brotzeit mit Kürbissuppe und Rivella. Der Weg nach Santa-Maria ist noch lang! Nach zwei Übergängen im hochalpinen Gebiet kommen wir allmählich wieder auf Waldwege und können richtig Tempo machen, es geht endlich wieder bergab, der Zielort liegt unter 1000 Meter. Der letzte Bus in Santa Maria fährt um 18.54 Uhr, den erreichen wir mit hängender Zunge nach fast 9 Stunden! Das nächste Abenteuer folgt: Im Misox-Tal auf 300 Meter ist es bereits stockdunkel. Der Anschluss-Bus kommt wie geplant, allerdings ist Endstation im Talgrund, 10 km vor der Ortschaft San Bernardino. Irgendwie hat es der Gerald geschafft, einen freundlichen Tessiner zu überreden, uns privat nach San Bernadino zu chauffieren, sodass wir dann doch gegen Mitternacht wieder im heimischen Allgäu ankamen - nach einem ausgefüllten Tag mit unvergesslichen Erinnerungen! Anfahrt: von Norden kommend durch den Tunnel. Dann sofort danach in San Bernardino (Dorf) von der Schnellstraße runter und rechts bergauf zur Talstation der Seilbahn. Dort am oberen PP parken. Der Weg ist ab hier mit Sentiero Calanca beschildert. Hütten: durchgängig geöffnet und bewartet ist nur die Buffalora-Hütte. Alles andere sind Selbstversorger-Hütten. Beste Jahreszeit: Beginn Sommer bis später Herbst. Aber es muß schneefrei sein. Nicht direkt nach Regentagen, da dann eher schmierig. Tour zum Nachlaufen: absolut ungeeignet für Newcomer. Schwer bis nicht machbar für Durchschnittsrunner (also an einem Tag). Ein Traum für konditionsstarke und zähe Trailrunner. Problem: man kommt ganz woanders raus. Letzter Bus 18.54 Uhr in Santa Maria. Busfahrplan im Internet anschauen. Früher Aufbruch heißt mehr Reserve. Wir waren etwas spät dran.
spotguide / CALANCA schnittenen Calanca-Tal. Es gibt waghalsige Trail-Passagen, die aber fast ausnahmslos gelaufen werden können. An jeder Ecke warten neue Aus- und Tiefblicke. Der Weg ist voller Überraschungen, Passagen sind mit Ketten gesichert, manchmal sind sogar Treppen und Leitern eingebaut. Der nächste Höhepunkt wartet. Von einer kleinen Scharte aus haben wir den ersten Blick runter zum Lagh de Calvaresc. Der See hat exakt die Form eines Herzens und glitzert smaragdgrün unter uns. Kürzlich hab ich im Internet den gleichen See in Sibirien entdeckt, ganz nahe am Baikal. Wir geben uns drei Minuten, machen Pause, ein Gel, ein paar Bilder. Axel schaut auf die Uhr. Schon halb drei. Wir sehen den Weg, einen riesigen Talkessel querend, aber ohne Steigungen und drüben, im lichten Lärchenwald glitzert das Dach der Buffalora-Hütte. Unsere Tankstelle ist geöffnet, das wissen wir dank Internet. Jetzt wirds landschaftlich immer genialer. Braunes Herbstgras, Mischwald, ein Trail mit Wurzeln und so weich zu laufen wie auf Watte, rotes Heidegewächs, der Herbst hat voll eingeschenkt. Wir sind an der Buffalorahütte. Es ist 15.10 Uhr. Der Hüttenwirt ist super freundlich und kapiert sofort. Die Kürbissuppe mit frischem, selbstgebackenem Brot kommt sofort. Dazu mein heißersehntes kaltes Cola. Dass die kleine Brotzeit 40 Franken kostet ist uns egal. Hauptsache der Motor läuft wieder. Ein unfreundliches Schild zeigt „Santa Maria 7,5 Std.“. Dazu ein Omnibussymbol. „Gibts da Busanschluss?“ frage ich den Wirt. Gleich im Fahrplan nachgeschaut und wir wissen, dass unsere letzte Chance 18.54 Uhr endet. Wir rechnen. Von halb vier bis Bus = 3.24 Std. Das ist wenig, aber es geht zum Schluss 900 Hm bergab. Und da sind wir schnell. Wir kommen pünktlich weg und Thomas spurt. Ein Wahnsinn, wie er seine Probleme wegsteckt und voll dranbleibt. Er kann sich quä-
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len. Ich denke an die 100 km in Ulm. Nachtlauf. Ich war mit gebrochenem Fuß der Radbegleiter. Bei 92 haben wir Albert eingeholt und ich hab ihn noch mit Cola versorgt. Thomas hat gewonnen, er hat immer noch irgendwo eine Reserve. Es wird wieder alpin. Es ist noch längst nicht vorbei. Für Wanderer die letzte Tagesetappe. Wir erreichen den Pass de Buffalora und queren ansteigend nach rechts zum Westgrat des Nomnom. Alles hier ist mit Stahlseilen gesichert. Ein kühner Abstieg kommt. Hier kann man durchaus auch abstürzen. Wir drosseln und ermahnen uns gegenseitig zum Aufpassen. Der Weg leitet uns weiter in das weite grüne Almgelände von Aion. Immer fallend durch Wald weit runter. Die Wege, die Landschaft, alles gleitet an uns vorbei. Oft fragen mich Leute, ob wir bei der ganzen Rennerei und Schinderei überhaupt noch was aufnehmen von dem, was die Natur uns bietet? Und sie verstehen dann nur schwer, dass beim trailrunning intensiv erlebt und gelebt wird. An den Calanca-Trail, das ist sicher, werden wir lange denken... und jetzt gehts wieder bergauf. Thomas scheint das völlig egal zu sein. Ich schimpfe vor mich hin, Axel hat gerade ein Loch und hinkt so hinterher. So langsam erkennen wir, was Sache ist. Hier kommt die Aurigliaschlucht. Es geht nicht anders. Wir müssen soweit rauf in die Eingeweide der Felswand, bis es die Schlucht nicht mehr gibt, quasi bis zum Ursprung. Eine Leiter kommt, es geht 6 m senkrecht runter. Wir queren die böse Spalte und gelangen leicht ansteigend zur letzten Gratquerung oberhalb der Alp di Fora. Axel ist wieder da. Er hat seinen Zaubertrank eingenommen. Auf einem breiten Weg kommen wir schnell runter zur Alpe, queren durch Wald leicht ansteigend zum Rücken und stehen vor 900 Hm downhill zum Ziel. Unsere Laune ist bestens, denn Axels Uhr sagt uns, dass wir es schaffen werden. Jetzt sind Oberschenkel gefragt und wieder Konzentration. Der letzte Kilometer
führt auf Asphalt ins Dorf. Wir sind da. Neun Minuten vor der deadline. Kein Brunnen, kein Wasser, kein Geld. Die letzten Franken heben wir auf für den Bus. Und da kommt er. Gelb und rot, ein Schweizer Bus halt. Der Fahrer erklärt uns auf italienisch, dass er nicht nach San Bernardino fährt. 17 km vorher in Mesocco ist Schluss. Ist uns jetzt erst mal egal. Eine Stunde später steigen wir dort aus und stehen an der Straße. Thomas will trampen. Es ist dunkel, jeder hat Angst vor drei verschwitzten Trail-runnern. Und jetzt kommt die vorletzte Episode des Tages: Ein paar Häuser weiter spielen noch Kinder. Ich frage das kleine Mädchen: „Sprichst Du deutsch?“ Sie dreht sich schüchtern zur Seite. „Du hast doch nicht etwa Angst vor mir?“ versuche ich es weiter. Sie schüttelt den Kopf. AHA, denke ich mir, es klappt. „Kannst Du bitte mal Deine Mama rausholen“ Der Deutsche gibt einfach keine Ruhe. Die Geschichte endet damit, dass wir den Chef des Hauses bitten, uns zum Pass raufzufahren. Und er machts. Die letzte Episode geht dann so: Wir kommen zu unserem Auto. Unser Fahrer ist längst wieder weg. Die Zentralverriegelung öffnet nicht. Die Innenbeleuchtung geht nicht. Aha, Gerald, hast das Licht angelassen? Fünf Minuten später fährt ein Auto auf den ansonsten komplett leeren Parkplatz. Drei junge Italiener müssen pinkeln. Sie waren auf der Wiesn in München und geben uns Strom. Der Bus schnurrt, wir fahren heim. 23.30 Uhr gibts 3 Pizzen und ausreichend Flüssigkeit dazu. Axel muss noch heim. Er kommt halb drei ins Bett. Ein harter Tag, ein unvergesslicher Tag, ein wunderschöner Tag mit Freunden.
TEST / STIRNLAMPEN
HELL soll er leuchten der Trail
STIRNLAMPEN IN DER PRAXIS
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Salomon Zugspitz Ultratrail. KM: 90. noch 10 km bis ins ziel. es ist dunkel geworden! Foto von Klaus Fengler
TEST / STIRNLAMPEN
D
Laufen bei Nacht kann magisch sein. Man ist näher dran an der Natur und alles rückt ein Stück dichter zusammen, wird intimer und kuscheliger. Im Lichtkegel der Stirnlampe spielt die wahre Musik. Der Rest ist reine Ohrensache und das ist verdammt spannend. Die Investition in eine gute Stirnleuchte hängt davon ab, wie wichtig einem am Ende nicht nur die blosse Qualität des Produktes ist, sondern von der Qualität des gesamten Nachtlaufs. Nur wer eine starke und ausdauernde Lampe auf dem Kopf trägt wird den
Trail bei Dunkelheit voll und ganz geniessen. Vor allem technische Bergabpassagen, die gut ausgeleuchtet sind, bringen maximalen Spass - sind die hingegen nur schwach belichtet, dann sinkt die Freude und die Sturzgefahr steigt. Wir haben 8 unterschiedliche Lampen auf langen Läufen getestet und waren nicht sonderlich überrascht, denn die teuren und starken Stirnlampen sind jeden Cent mehr wert! Wer statt 400 Euro auszugeben auf dem Boden bleiben will oder muss, findet für unter 100 Euro anständige Alternativen, die über den Status einer reinen Notfallampe weit hinaus gegen. Mammut und Silva bieten hier wirklich gelungene Produkte an. Lupine schickt mit der Betty einen Klassiker in die Dämmerung - in unserem Testfeld das Mass aller Dinge. Wir waren fasziniert von der gewaltigen Ausleuchtung, doch ob wir
uns für über 700 Euro diese Lampe tatsächlich auch kaufen würden, steht auf einem anderen Blatt. Dann schon eher die PIKO X DUO, ebenfalls von Lupine, mit einem kleineren Lampenkopf, weniger Gewicht und weniger Lumen ausgesattet, strahlt sie zwar weniger hell und weit, aber immernoch soviel, dass man sicher und schnell auf technischen Trails laufen kann. Ein echter Tipp! Die Entwicklung der Stirnlampen wir sich in den kommenden Jahren überschlagen. Die Akkuleistungen werden besser, die LEDs werden immer besser, immer heller und effektiver. In unserem Test hat uns vor allem die Laufzeit der höchsten Leuchtstufe interessiert und fast alle Lampen finden dort nach 2-3 Stunden ihr Ende und dimmen auf einen Notstatus zurück. Diese Zeiten werden und müssen sich in Zukunft unbedingt verlängern. Wir warten schon mal für euch.
SILVA SPRINT PREIS: 449 Euro GEWICHT: 485 Gramm
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Was sind wir Fans von der kleinen Silva Trail Runner, was waren angetan von der Silva Alpha. Nun also die Silva Sprint und wir sind gespannt, neugierig was da nun kommen mag. Über 1000 Lumen werden versprochen. Die Ernüchterung stellt sich früh ein, denn für das was geleistet wird ist das uns einfach zuviel Material. Der Einschalt-Knopf ist regelrecht unbedienbar und der Akkupack selbst für das Tragen in der Jacke eine Kante zu schwer. Insgesamt 485 Gramm wiegt die Sprinter. Die Ausleuchtung des Trails ist dann auch eher enttäuschend, wobei wir hier immernoch von einer hell und grosszügig strahlenden Leuchte reden. Mit der maximalen Leuchtstufe führt man einer 12-köpfige Familie sicher über eine 5000er bei finsterer Nacht. Fazit: Für 399 Euro bleiben wir Silva treu, sparen uns einen Fuggi und kaufen nochmals die Alpha! Ca. 2 Stunden und 20 Minuten Leuchtdauer auf höchster Leuchtstufe.
LUPINE
BETTY X
Ein echter Kraftprotz ist die Lupine Betty X. Faszinierend sind die Werte auf Papier und später auf dem Trail, denn die Betty leuchtet die Umgebung unglaublich breit und herrlich weit aus. 2600 Lumen sind ein Wort! Die Größe des Lampenkopfes führte auch zu einem breiteren Stirnband als bei der kleinen PIKO X. Betty sitzt am Kopf wie angegossen und mit nur einem Handgriff lässt sie sich individuell anpassen. Der massive Akku muss hier per langem Kabel in den Rucksack oder in die Jackentasche wandern. 7 Hochleistungs LEDs sorgen bei der 735 Euro teuren "Königin der Nacht" für ein Nightrunerlebniss das man immer wieder und wieder so erleben möchte. Ca. 1 Stunden und 55 Minuten Leuchtdauer auf höchster Leuchtstufe. Akkustandsanzeige inklusive.
PREIS: 735 Euro GEWICHT: 457 Gramm
PETZL
ULTRA ACCU 2
PREIS: 350 Euro GEWICHT: 373 Gramm Die Ultra ist ein Klassiker und es sind die wohl hellsten und effektivsten 350 Lumen die je aus einer Stirnleuchte herausstrahlten. Tatsächlich ist das Licht der Petzl bei weitem nicht so hell, die einer PIKO oder BETTY, aber die 6 LED´s und der grosse Kopf schaffen eine enorm breite und homogene Ausleuchtung des Trails. Man fühlt sich mit der Ultra sehr sicher und gut aufgehoben. Der Akkupack an der Rückseite des etwas zu schmalen Stirnbands ist zwar eine Option, aber es ist doch wesentlich angenehmer ihn per Kabel in den Laufrucksack zu verbannen - bei kalten Temperaturen schont das ohnehin die Leistung. Weiteres Plus: der Drehschalter ist selbst mit Fäustlingen voll bedienbar! Akkustandsanzeige inklusive. Ca. 1 Stunden und 27 Minuten Leuchtdauer auf höchster Leuchtstufe.
WAS IST WAS? Lumen (lm) Lumen (lm) / Lichtstrom. Die pro Sekunde abgestrahlte Leistung im Wellenbereich des sichtbaren Lichtes. Einige Vergleichs Angaben: Eine 60 Watt Glühlampe hat einen Lichtstrom von 600 Lumen (lm)
Eine 100 Watt Glühlampe hat einen Lichtstrom von 1'500 Lumen (lm) Eine 40 Watt Leuchtstoffröhre hat einen Lichtstrom von 2'300 Lumen (lm) Eine 100 Watt Quecksilberdampflampe hat einen Lichtstrom von 4'500 Lumen (lm) Lux (lx) Lux (lx) / Beleuchtungsstärke. Das ist der Lichtstrom,
der auf einer bestimmten Fläche bei einem Empfänger auftritt. Candela (cd) Candela [kanÀàdeÀêla]‚Äâ[1] (lateinisch für Kerze) ist die SI-Basiseinheit der Lichtstärke, das heißt des von einem Objekt in eine gegebene Richtung ausgesandten Lichtstroms pro Raumwinkeleinheit (Steradiant, sr), gemessen in großer Entfernung von der Lichtquelle.
LUPINE
PIKO X DUO
PREIS: 350 Euro GEWICHT: 187 Gramm
Wohlwissend, dass 350 Euro viel Geld sind, sagen wir trotzdem sehr bewusst, dass die LUPINE Piko X2 unsere absolute Kaufempfehlung ist und wir diese Stirnlampe nach langer Überlegung selbst kaufen würden. Warum? Sie hält mit den ganz grossen Leuchten mit, ist klein und leicht wie die Einsteigerleuchten und besticht durch solide und stabile Verarbeitung. Der Akku ist mit einem Klicksystem am Stirnband befestigt. Da wackelt und stört nichts. Bei dieser Ausführung hat Lupine sogar einen Li-Ionen Hardcase 1.7 Ah Reserveakku inklusive. Die Einstellung des Lampenkopfes während des Laufes ist einfach und auch mit Handschuhen gut bedienbar. Die PIKO X DUO ist ein Werkzeug, das man viele Jahre nutzen kann. Über solch einen Zeitraum hinweg relativiert sich wohlmöglich sogar der Anschaffungspreis von 350,00 Euro. Ca. 1 Stunden und 8 Minuten Leuchtdauer auf höchster Leuchtstufe. Akkustandsanzeige inklusive.
MAMMUT
X-SHOT OASIS
Von der Silva Trail Runner wussten wir bereits aus der Vergangenheit, dass sie "klein aber oho" ist. Von der MAMMUT waren wir am Ende umso begeisterter, weil wir wenig von ihr erwartet hatten. Der gut 100 Meter weit leuchtende Maximalspot hat uns sehr gefallen, denn das Licht ist enorm satt und gebündelt, ohne dabei auf eine homogene Ausleuchtung zu verzichten. Mit 3 AA Batterien als Akkupack wird die XShot oasis zur idealen Lampe für Expeditionen und Mehrtagesläufe. 4 Leuchtstufen. Rücklicht. 90 Stunden maximale Leuchtdauer. Alles in allem eine Lampe in der Silva Train Runner und Petzl Myo Liga. 13,5 Stunden Leuchtdauer auf maximaler Leuchtstufe.
PREIS: 90 Euro GEWICHT: 167 Gramm
104 / 105 TRAIL-MAGAZIN.de
Trail Magazin schwaige 17, 82319 starnberg, telefon 08151/ 5567209 telefAX 08151/ 5567208 redaktion@trail-magazin.de chefredakteur & herausgeber
Denis Wischniewski redaktionsassistenz
Sylvia Sadler reportage & fotoredaktion
Stephan Repke Art direktion & layout
Denis Wischniewski
SILVA
TRAIL RUNNER
Mit dem Modell Trail Runner hat SILVA eine Marktlücke entdeckt. Für unter 60 Euro bekommt man eine leichte, günstige und leistungsstarke Stirnlampe, die klein genug ist um überall dabei zu sein. Mit dem Begriff "Notfallampe" hat das hier nichts zu tun, denn die SILVA Trail Runner schafft es ihre maximal abgestrahlte Leistung sehr ausgewogen auf den Trail zu verteilen. Der Lichtkegel ist breit und genügend weit um frühzeitig reagieren zu können. Die Lampe selbst sitzt perfekt am Kopf, das Akkufach ist klein und unaufgeregt an der Rückseite angebracht. Unsere Begeisterung wird durch das gelungene Design weiter getragen, das Gewicht von 140 Gramm inklusive Akkupack überzeugt. XX Stunden Leuchtdauer auf maximaler Leuchtstufe.
PREIS: 59 Euro GEWICHT: 140 Gramm
freie mitarbeit
Frank Klingler, Julia Böttger, Oliver Eisele, Gerald Blumrich, Dr. Thomas Miksch, Dirk Ostertag fotografie
Stephan Repke, Daniel Simon, Paul Cosgrove, Klaus Fengler, Dirk Ostertag, Axel Zapletal, Salomon, Lars Schneider, Stefano Torrione Titel-Foto
Martin Paldan
TRAIL MAGAZIN erscheint im TRail-Magazin-VERLAG ab dem 10. Februar 2012 am Kiosk. Aboservice: abo@trail-magazin.de
PREIS: 79 Euro GEWICHT: 165 Gramm
PETZL
MYO RXP
Ich kennen eigentlich niemand, der diese Lampe nicht kennt. Die Myo hat vielfältige Konkurrenz bekommen und der Klassiker kämpft tapfer, aber mit nur einer LED ausgestattet, fällt es immer schwerer gegben die anderen Minimalisten anzukommen. Die MYO RXP ist herrlich unkompliziert, schnell auf dem Kopf und schnell wieder unten, sie ist klein, findet überall Platz und für Ultraläufer ein echtes Arbeitswerkzeug. Für schwere Trails, die technisch und steil sind, würden wir unbedingt ein stärkeres Modell empfehlen. Die MYO RXP ist dafür einfach zu schwachbrüstig. Gut: Der An -und Ausschalter ist perfekt für zittrige und tiefgefrorene Hände, die Verstellbarkeit des Leuchtkopfes ebenso. Ca. 80 Stunden Leuchtdauer auf höchster Leuchtstufe. (das ist nicht unser Wert, denn wir konnten solange nicht warten.)
MYTINYSUN
HEAD 1000 EASY
Starke Performance eines Newcomers und wir sagen willkommen im Trail-Running, denn die kleine und praktsiche Head 1000 Easy von MYTINYSUN schlägt sich bestens. Viel Licht und Power für wenig Lampe und einen angemessenen Preis. Fast 165 Meter weit hat sie uns den Trail geleuchtet und auch in der Breite waren wir bestens informiert. Dass die Lampe unter Vollast erst nach 1 Stunde und 59 Minuten den Job quittiert hat fanden wir sehr erfreulich. Für 229,00 Euro gibt es derzeit nichts vergleichbares auf dem Markt. Wir sprechen hier einfach mal einen Preis-/Leistungs-Tipp aus. Ca. 1 Stunden und 59 Minuten Leuchtdauerauf höchster Leuchtstufe.
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PREIS: 229 Euro GEWICHT: 259 Gramm
www.international-skyrace.org
11. International
SkyRaceValmalenco ValposchiavO
Sonntag 10. Juni 2012
PROVINCIA DI SONDRIO
COMUNITA MONTANA DI SONDRIO
UNIONE DELLA VALMALENCO
COMUNE DI POSCHIAVO
www.valposchiavo.ch
Neu!
16 km +-1100 m
31 km
+-1850 m
Auf den Spuren der Schmuggler
Main partner
Co-sponsor Banca Valposchiavo
Fit
FüR den
?
International SkyRace Valmalenco-ValposchiavO
Trainingslager mit Berglaufweltmeister Helmut Schiessl
5 Tage € 489
iM VALPoschiavo (CH)
29.04 – 04.05.2012 Dein Erlebnisprogramm: • • • • • •
5 Übernachtungen im DZ oder EZ* mit HP im *** Hotel Sport, Le Prese 5 Tage professionelles Training mit Helmut Schiessl Begrüssungsapéro am Sonntagabend Einzelfahrt mit der Rhätischen Bahn (UNESCO-Weltkulturerbe) Weindegustation und Abendessen im Veltin (ITA) Willkommen- und Abschiedsgeschenk
Jetzt buchen!
* � 10 Zuschlag pro Nacht
ANMELDUNG UND INFORMATIONEN: Helmut Schiessl: fuzzysolo@hotmail.com • T +49 8378 932405
SILVA trail runner
PETZL Ultra
LUPINE Betty X
MYTINYSUN Head 1000 Easy
MAMMUT X-Shot Oasis
LUPINE Piko X Duo
SILVA Sprint
Innovative Sportausrüstung PETZL Myo RXP
Wir sind DIE Experten in Deutschland für Trail Running, Ultra- und Abenteuerläufe. Als unabhängiger Shop führen wir jede Menge Produkte, die besonders innovativ, sehr funktionell und oft noch extrem leicht sind. Dazu gehören
ALLES FÜRS TRAIL-RUNNING IM WINTER Schaut Euch auf www.racelite.de einfach einmal um. Gerne beraten wir auch telefonisch +49 (0)8821-9436061. Oder kommt in unseren Laden am Rathausplatz 14, Garmisch-Partenkirchen. Wir freuen uns auf Euren Besuch.
DINGE die man will und eigentlich nicht braucht Wie nicht braucht? Was ich gerne hätte, das brauche ich doch bitternötig. Das Leben außerhalb des Trails darf man sich doch auch schön zurecht machen ...
Voll DRAUSSEN!
Zeitgenosse eben! Frank Shepard Fairey gehört zu den bekanntesten Streetart-Künstlern unserer Zeit und weil es sich von der Kunst nur schlecht leben lässt, macht er unter dem Namen OBEY GIANT sehr feine Klamotten. Ja, die Streetart Künstler sind die Trail-Runner unter den Kreativen. www.obeygiant.com
Seit 1990 formuliert das Shirtlabel FUCT immer wieder nette Statements, die man gerne mal ausführen kann. OUTSIDE OF SOCIETY passt, mit dem nötigen Humor, doch sehr gut zu unserem Sport, oder? Straßenläufer schütteln den Kopf, wenn Sie uns sehen und der Antisportler als solches, kann mit uns eher ganz wenig anfangen. www.fuct.com
Einfach gutes papier Wir sollten Werbung für unser eigenes TRAIL Magazin Abo machen (20 Euro im Jahr), aber was uns begeistert, soll auch unseren Lesern nicht vorenthalten werden. Das GREENPEACE Magazin berichtet spannend, nachhaltig und mit großartigen Fotos augestattet, von wirklich wichtigen Ereignissen. www.greenpeace-magazin.de
deutsches design - internationales flair Zusammen mit dem Australier Colab hat der Berliner Kreative und Lodown Chef Marok diese schicke Brille entworfen. Nett und gelungen, wie wir finden. Preis: 189 Euro www.lodown.com
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SILVA SPRINT Imaginary Foundation - was ein geiler Brandname! Und dann dieses Motiv - ich lege mich nieder. Himmel, Wolken, ein Berggipfel
Zweiter im Ikea-Restaurant
TIBET AUF DER STIRN Wer die Nationalfahne Tibet´s auf der Stirn trägt, hat Gutes im Herzen. Eine sehr poetische Cap mit der man Zen Buddhismus geschickt in US-Amerikanische Subkultur verpackt. Die Kombi hat eindeutig was Positives. Da gibts weit schlimmere Dinge von überm großen Teich.
sitzt ist ganz sicher sehr
Preis: 50 US$
viel geringer als mit einem
www.karmaloop.com
(oder sind es aufgetürmte Baumstämme?) und ein Typ der die Aussicht genießt. Jedenfalls, ist dieses T-Shirt kein 0815-T-Shirt, sondern etwas ganz Besonderes und das finden wir super. Die Chance, dass damit noch ein
Weg mit den Leder-Klumpen Natürlich könnt ihr mit den Leder-Wanderstiefeln nach oben gehen. Natürlich könnt ihr stolz auf die Langlebigkeit sein und euch über das Rekordgewicht von 2500 Gramm pro Stiefel freuen. Natürlich kann man auch im neuen Salomon Synapse Mid nach oben gehen und man kann damit sogar rennen und hüpfen und bei einem Gewicht von 380 Gramm an den Gamsbärten locker links vorbeiziehen. www.salomon.com
H&M Shirt. Preis: 38 US$ www.karmaloop.com
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"Isch wünsch mir Samsung - sieht aus wie iPhone. Mein Bruder hat des und isch nehme dem auch!" Der aktuelle Stand der Dinge: es gibt viele Smartphones, aber den grössten Fussabdruck hat das iPhone hinterlassen und, wenn demnächst die fünfte Edition erscheint, wird die Konsumwelt geschlossen danach gieren.
REPORT / TRAIL UEWERSAUER
So spät im Jahr 53 Kilometer laufen und dann in einem fremden Land, in einer Gegend die sich unheimlich wild anhört: die Ardennen von Luxemburg! Am Ende war alles nur „halbsowild“ und ich hatte die Gewissheit, dass viele kleine Berge, mehr weh tun als ein ganz grosser.
text denis wischniewski fotos veranstalter
DAS ARDENNEN TAGEBUCH 112 / 113 TRAIL-MAGAZIN.de
REPORT / TRAIL UEWERSAUER Freitag, 18.11.2011 Liebes Tagebuch, Ich bin heute aufgebrochen um nach Luxemburg zu fahren und alles was ich weiß ist, dass zwei Luxemburger Brüder ganz gut Radrennen fahren. Habe allen erzählt, dass ich am Sonntag in Luxemburg an einem Ultratrail teilnehme der sich Trail Uewersauer nennt. Lustiger Name. Uwe ist sauer, wenn er übersäuert. Uewersauer ist ein Naturpark im Großherzogtum. Am Samstag Mittag treffe ich mich dann schonmal mit Florian Neuschwander. Das ist ein ganz schneller Marathon und Straßenläufer und bei diesem Uewersauer will der schnelle Florian zum ersten mal länger als die Marathon Distanz laufen und zum ersten mal will er das auf Trails machen. Ich habe gesagt, dass ich das super finde, denn wenn ein so schneller Marathonmann wie er, so etwas außer der Reihe tut, dann hat das schon was rebellisches. Liebes Tagebuch, ich bin mal gespannt, was mich da in Luxemburg erwartet, wie der Florian so ist und ob die dort deutsch, flämisch, französisch oder belgisch reden. Gute Nacht. Ich liege im Wohnmobil, bin bei Landau rechts raus, war müde und wollte nach Harald Schmidts dicken Kinder Geschichten endlich mal Landau anschauen. Es ist Nacht und dicke Kinder schlafen längst. Praktisch so ein Wohnmobil, ich mach aus MünchenLuxemburg einfach eine Etappenfahrt. Dass dieser Neuschwander den Berlin Marathon in 2 Stunden und 21 Minuten gelaufen ist finde ich wahnsinnig. Der wird das Ding am Sonntag locker gewinnen. Und ich? Was ist mit mir? Bin seit Wochen krank und 50 km wirken auf mich wie die Bankenkrise - ich kann es nicht begreifen. Das wird lang für mich, Tagebuch. Samstag, 19.11.2011 Guten Morgen, liebes Tagebuch. Ich habe in einem Indutriegebiet zwischen Landau und Zweibrücken geschlafen. Seltsame Gestalten, die sich dort Nachts rumtreiben. Ich habe von innen verriegelt und mir gedacht „Deutschland du bist abgefuckt.“ Die haben sehr laut diskutiert, es ging um Geld und um eine Frau. Der Hysterische fühlte sich betrogen, der mit der tiefen Stimme wollte vermitteln, aber die dritte Person hatte kein Interesse. Ich hätte mich einschalten können. Nun ja. Noch 219 km bis Luxemburg. Ich bin dann durch die Pfalz gefahren, der Nebel hat sich bei Pirmasens gelichtet, die Weinstraße war rotgold von der Novembersonne bestrahlt und ich fand Deutschland wieder wunderschön. Beim tanken viel mir auf, dass die im Saarland lustig reden. Hört sich eigentlich immer sehr naiv an und dadurch sympathisch. Irgendwann war ich dann über der Grenze und in Luxemburg. Tagebuch, das ist ein schönes Land, schöne Häuser. Man kann sagen „Holland oder Belgien in hübsch gemacht.“ Die Männer, habe ich bei der Durchfahrt von Luxembourg Stadt beobachtet, sehen alle ein
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Ich habe von innen verriegelt und mir gedacht „Deutschland du bist abgefuckt.“
REPORT / TRAIL UEWERSAUER bisschen ganovenhaft aus, haben die Haare an der Seite abrasiert und oft ein sehr ausgeprägtes Kinn... wie die Typen aus diesen Guy Ritchie Filmen. Ich kann mich auch täuschen und das waren Touristen aus Brüssel. (Meine Annahme, dass alle Luxemburger wie Ganoven aussehen, hat sich später nicht verfestigt.) Gegen 12 Uhr war ich dann in Heiderscheidt, dort wo der Trail Uewersauer startet und endet. Kleiner, netter und ruhiger Ort. Die waren fleißig am aufbauen und ich bin für ein kleines Läufchen ein paar Kilometer aus dem Ort raus und war baff. Ganz schön wellig! 1600 Höhenmeter auf 52,5 km kommem also doch nicht von irgendwo her. Ich war viel zu früh da und bin dann im Wohnmobil rumgelegen wie ein Stück Gammelfleisch und habe 12 Folgen Pastewka auf dem iPad geguckt. Ich hatte dann das Gefühl, dass mich das nicht weiterbringt. Es gab aber keine echte Alternative. Mein Treffen mit Florian Neuschwander konnte nicht stattfinden, denn der wollte erst kurz vor dem Start, morgen früh, hier auftauchen. Profiattitude eben. Später habe ich den Rennchef kennengelernt. Nico Peters, ein Herr um die 50 in Sportbekleidung, der ein großes Sportgeschäft besitzt und mir erzählt, dass der Trail Uewersauer von Jahr zu Jahr immer größer wird und Trail-Running überhaupt sehr, sehr populär ist in Luxemburg. Dann schickte mich Nico in eine Jugendherberge zur Pastaparty. Habe mir dort den Teller so voll geladen, dass auf dem Weg vom Büffet zum Tisch, der Käse seitlich abrutscht ist. Nach dem Essen, hatte ich das gute Gefühl, wirklich alles für meine Kohlenhydratspeicher getan zu haben. Liebes Tagebuch, um 22 Uhr bin ich dann im Hochdach gelegen. Ich, das Wohnmobil und Luxemburg. Ja, ja. Sonntag, 20.11.2011 Liebes Tagbuch, es muss 6.45 Uhr gewesen sein als ich wach wurde und direkt zum Frühstück ansetzte. Frühstück und ein früher Rennstart sind eine hochexplosive Kombination, denn eigentlich habe ich keinen Hunger, aber wer 53 km auf ruppigen Novembertrails laufen will, muss was reinladen. Will mal sehen, wie ich das heute überstehe, denn in den letzten 2 Monaten bin ich ich nicht mal im Ansatz eine solche Distanz gelaufen. Hinten raus wirds bitter werden - das ist sicher. Eine gute Stunde später ist die mit Sponsorenflaggen verkleidete Mehrzweckhalle bei Start und Ziel proppevoll. 900 Teilnehmer sitzen, massieren und suchen - nach sich, nach anderen, nach irgendwas. Mittendrin Florian Neuschwander. Topfavorit. Lustiger Kerl. Klein, leicht, zwei Piercings in der Unterlippe und wilde Haare die durch eine Wollmütze reglementiert werden. Vor wenigen Wochen rannte dieser Mensch in 2 Stunden und 21
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Habe mir dort den Teller so voll geladen, dass auf dem Weg vom Büffet zum Tisch, der Käse seitlich abrutscht ist.
REPORT / TRAIL UEWERSAUER Minuten zeitgleich mit Irina Mikitenko beim Berlin Marathon über das Ziel am Brandenburger Tor, heute will Florian seinen ersten Ultratrail laufen und am besten gewinnen. Wusste nicht so recht, was ich alles mitnehmen sollte und erst recht nicht was anziehen. Trail-Running ist ja auch eine Kleidungsfrage: 5 Grad beim Start, die Sonne kämpfte sich durch und ich entschied mich in kurzen Hosen, langen Handschuhen und Ärmlingen zu laufen. Auf den Rucksack habe ich heute verzichtet und den Trinkgürtel umgeschnallt. 0,5 Liter Wasser verdünnten 7 Gels. Ein irrsinniger Trunk, der mich 5 Stunden versorgen sollte. Um 9 Uhr und 2 Minuten hat der Sprecher in astreinem luxemburgisch das Rennen eröffnet. Das funktioniert hier alles sehr unbürokratisch. 5 vor 9 war noch keine Menschenseele vor der Startlinie - 7 Minuten später rennen 450 Leute gutgelaunt ortsauswärts in die Wälder der Ardennen. Nach 10 Minuten, mein Puls viel zu hoch, erkannte ich 500 Meter weiter, Florian. Ein roter Punkt unter dern ersten 5 Läufern. Ich hätte gerne eine Gruppe gefunden; die einen waren zu schnell, die anderen zu langsam und im allgemeinen haben die hier in Luxemburg viel Speed, wenn es bergab und flach geht. Irgendwann hatte ich jedenfalls einen Rythmus gefunden - langsam aber sicher. Liebes Tagebuch, der 20. November ist nunmal ein Novembertag. Um 12 Uhr 20 Minuten, war ich 15 km vor dem Ziel und durchlief ein schattiges Tal. Links und rechts strahlte die Sonne auf die lichten
Klinge atmet tief ein, ich gebe ihm den letzten Schluck Berggipfel die 100 Höhenmeter über mir lagen, aber in diesem Tal war es dunkel, Wasser aus meiner Pulle und er wirft seine Arme und als wenn der Tag im letzten Zehntel steckt. seinen Oberkörper den letzen Meine 5000 Metern entgegen. Muskeln waren hart. In den sonnigen Streckenabschnitten lockerte sich mein Ich bin baff! Kampfsau.
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Geist und die Muskulatur wieder auf. Unterwegs dachte ich mir sehr oft „sehr schön dieses Luxemburg, viel Natur und Wald, tolle Felsformationen, das Tal der Sauer.“ Das ständige Auf und Ab schlug mir meinen Puls um die Ohren. Ich war ständig damit beschäftigt ihn zu zügeln. 10 km vor dem Ziel liefen wir auf einem, schmaler als ein Arm breit, Trail und der Luxemburger Local Marc Schuhmacher erklärte mir die Umgebung. Vor uns vernichtete eine schlanke, schnelle Frau mit langem, wehendem, blonden Pferdeschwanz Meter um Meter. Marc: „Sie ist luxemburgische Meisterin im
Dann verzog sich mein Gesicht zu einer Fratze, die aussah als ob ich lachen w端rde und ich steigerte meine Frequenz
REPORT / TRAIL UEWERSAUER Marathonlauf“. Ja und nur kurze Zeit später war die hübsche Sportsfreundin nicht mehr knapp vor mir, sondern als Fragment am Horizont. Marc war mit ihr auf und davon. Liebes Tagebuch, ich will mir nichts aus Zeiten machen. Ich will locker sein, den Weg zum Ziel haben. Wir kennen das. Heute war ich meiner Philosophie nicht treu, denn eine bloße Zahl hat mir meinen Charakter versaut. 4 km vor dem Ziel, also bei Kilometer 48 bewegte mich ein Blick auf das Display meiner Uhr zu einer naiven Rechnerei. „Ich könnte, wenn ich jetzt Gas gebe, unter der 5 Stunden Marke bleiben!“ Dann verzog sich mein Gesicht zu einer Fratze, die aussah als ob ich lachen würde und ich steigerte meine Frequenz. An der 1000 Meter Marke wurde mir klar, dass mein Plan erstens scheiße war und zweitens nicht funktioniert. Als ich im Ziel ankam war ich der Idiot, der 5 Stunden und 30 Sekunden unterwegs gewesen ist. Ich bin dann mit der heißen Hühnerbrühe in der Hand zum Wohnmobil gehumpelt und war stolz und verwundert wie ich Mitte November 53 Kilometer laufen konnte ohne so eine Distanz in den vergangenen Monaten trainiert zu haben. Die luxemburger Ardennen verliehen mir Flügel. Habe dann wenig später frisch geduscht in der Mehrzweckhalle, eine mehrschichtige Lasagne gegessen und den Florian Neuschwander getroffen. Er hat mir dann erzählt, dass er siegte, zu Beginn die Konkurrenz studierte und dann einsam und alleine seinen ersten Ultratrailsieg errang. Jetzt hätte er Blut geleckt, aber bergab müsse er sich verbessern. Viele Ideen hätte er: bei der Ultratrail-WM für Deutschland starten, einen richtig langen Trail laufen, in den USA Western States oder den UTMB. Dieser Neuschwander wäre für den TrailSport in Deutschland eine echte Bereicherung. Der passt viel besser zu uns als zu den Asphaltjungs! Habe dann heiß geduscht (ein Privileg bei den meisten Veranstaltungen) und mich dann in das Mobil gesetzt und bin dann 700 Kilometer nach Hause gefahren. Immer wieder hat dabei die Wade gezuckt und irgendwann war ich so derart müde, dass ich mit Koffein-Brause und Kaffee und immer wieder Fenster aufmachen, Süddeutschland erreicht habe. Dann hab ich mich um 23.30 Uhr ermattet und geschlagen wie ein Soldat, der in die Heimat heimkehrt, zu Frau und Kind ins Bett gelegt. Das Kind hatte in dieser Nacht 40,2 Fieber - der Vater, die Tore für Viren jeglicher Art geöffnet, war 4 Tage später von der Grippe des Lebens gezeichnet.
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Ich bin dann mit der heissen Hühnerbrühe zum Wohnmobil gehumpelt und war stolz und verwundert
EIN TRAIL IN PARIS ? DAS IST MÖGLICH !
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5. Ausgabe
24. bis 25. März 2012
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outro FOTO DiesER AUSGABE Der Herr mit dem Bart ist ein echter Trail-Runner, der Herr hinter ihm auch und die Dame links ebenso. Weiter vorne rennt ein 19 Jahre junger Kerl dem Podiumsplatz entgegen und uns wird wieder einmal bewusst, wie vielfältig unser Sport ist. Trail-Running ist bei aller Exotik und Spinnerei ein Volkssport, denn alle können ihn machen - es ist leicht, günstig, gesund und in der Komplexität unserer modernen Welt die effektivste Lösung Entspannung zu finden.
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NÄCHSTE AUSGABE AM 10. FEBRUAR läuten wir für uns eine neue Ära ein, denn aus dem Online-Magazin "TRAIL" wird 2012 eine echte gedruckte Zeitschrift, die man sechsmal am Kiosk kaufen, im Abo buchen oder im Laufshop des Vertrauens erwerben kann. Wir freuen uns auf die kommende Saison, auf neue Trails, auf neue Möglichkeiten und auf unsere Leser! Bleibt uns auch gewogen, wenn wir Geld kosten. Für 4,50 Euro kann man sich wesentlich dümmere Dinge antun.
meter 201 K ilo ‘700 m m / - 12 0 0 ‘5 1 1 +
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