NEWS & JOURNAL / MEINUNG / INFINITE TRAILS / TRANSALPINE RUN
TRAIL MAGAZIN
DAS LAUFMAGAZIN NR.1 FÜR TRAILRUNNING
06
2024
November Dezember
DEUTSCHLAND € 8,40 ÖSTERREICH € 9,20 SCHWEIZ SFR 13,50 LUXEMBURG € 9,70 ITALIEN € 11,30 SPANIEN € 11,30 FRANKREICH € 11,30
WWW.TRAIL-MAGAZIN.DE
ur: Fan-Kult ning Trailrun ikumsl b u P s l a Sport
UTMB Das Mega-Event rund um den Mont Blanc!
Jonathan Wyatt: Soll Trailrunning olympisch werden?
ALLROUNDTRAILSCHUHE 5 Modelle, die fast überall laufen können!
TRAINING
Ermüdung ade! Wie die zweite Rennhälfte künftig schneller wird
TROFEO KIMA
Das schwerste Trailrennen der Welt und seine Geschichte
TYP
REISE
Katie Schide: Südfrankreich: Die neue Nummer 1 Laufmomente bei im Interview Marseille
TEST
Laufrucksäcke, Racevests & Isolationsjacken
AGRAVIC 3.0
EDITORIAL Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Leserinnen und Leser, liebe alle,
mit dieser Ausgabe ist es mir als Herausgeber eine Herzensangelegenheit, Euch allen wieder einmal zu sagen, dass Trailrunning ein Sport für sehr, sehr viele Menschen ist! Mir fiel das im August ganz besonders auf und auch auf die Füße. Wenn man da so als Journalist und Fan beim UTMB in Chamonix unterwegs ist, wenn man die Finaletappe des Transalpine Run live erlebt, dann mag man glauben, dass Trailrunning nur noch mit einer Startnummer und in den Alpen existiert. Doch dem ist nicht so. Das beweisen wir in dieser Nummer zwar nicht, aber wieder verstärkt in den kommenden Heften. Versprochen! Trailrunning hat sich in den vergangenen zwei oder drei Jahren neu definiert, neu gefunden und viele Leute in den Wald und auf Trails gebracht, die zuvor noch keinerlei Berührungspunkte zu Ausdauersport oder Outdooraktivitäten hatten. Trailrunning wurde von einem exklusiven Sport zu einem herrlich niedrigschwelligen Hobby, das von der halbstündigen Hausrunde bis hin zum alpinen Ultratrail unfassbare Facetten abdeckt. Kein anderer Sport kann das in solch einem Ausmaß! Das TRAIL Magazin ist ein Heft für all die Profis, für die Checker, die Insider, aber auch für Rookies, für die Neuen und alle, die ein wenig zufällig auf den Trail gekommen sind. Offiziell wird zwar die Saison 2024 abgeschlossen, aber mit diesem Heft verdeutlichen wir, dass dieser Sport eigentlich keine Saison kennt, sondern ein 365-Tage- und 360-GradPhänomen ist. Nach nunmehr fast 20 Jahren in Trailschuhen war ich gestern bei einem Longrun rund um den Hochgern, meinem Hausberg, unterwegs. Vieles, was ich dabei fühlte und sah, war mir altbekannt, aber noch mehr war neu, spannend und unfassbar positiv aufgeladen. Am höchsten Punkt meiner Runde blickte ich weit in die Zentralalpen hinein, aber auch gen Norden bis in die Mittelgebirge, die doch mindestens noch mehr unser Zentrum des Sports geworden sind. Viel Freude beim Lesen – egal wie, wo und wieviel ihr lauft.
TRAIL-Herausgeber Denis Wischniewski ist aktuell sehr entspannt, weil es läuft. Er ist nicht wirklich erstaunt wie sehr, wie viel überall gelaufen wird und weil es in den Städten wenig Raum zum atmen und durchlüften gibt, gehen die Menschen mehr und mehr hinaus in die Berge, in die Wälder und werden - ob sie es wollen oder nicht - zu Trailäuferinnen und Trailläufern. Und landen vielleicht beim Trail Magazin. Zufälle soll es geben.
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4 Menschen dieser Ausgabe
Jonathan Wyatt
Der siebenfache Berglaufweltmeister fungiert heute als Präsident der WMRA und erzählt im Interview wieso er seine Meinung zu „Trailrunning und Olympia“ anpassen musste. Seite 54
Katie Schide
Die aktuelle UTMB-Siegerin aus den USA lebt in einem kleinen Dorf in Frankreich und verrät im Gespräch mit Clemens Niedenthal so einiges über ihr Leben als Berufs-Trailläuferin und wieso sie in der Form ihres Lebens ist. Seite 58
Tessi Steiner
Die Mutter aus der Nähe von Rosenheim lief bei den Infinite Trails ihr erstes Trailrennen und ist ein Vorbild für alle Frauen, die Neues wagen wollen. Seite 84
Kilian Jornet
Er ist nur noch seine eigene Messlatte – Kilian Jornet hat alles gewonnen, was man nur gewinnne kann. Nun versucht er sich an Rekorden, die alpinistisch unantastbar schienen. Seite 40
Latest News dieser Ausgabe! Unterstützt das gedruckte TRAIL Magazin auch 2025! Auch 2025 planen wir im Jahr 13 am Kiosk wieder 6 Ausgaben. Die Herstellung ist über die Jahre für uns stetig teurer geworden. Bitte helft uns effektiv mit einem Jahresabo-Abschluss oder Kauf im Onlineshop: www.trail-magazin.de
INHALT 16 Jahre Trail 2008 - 2024
STANDARDS EDITORIAL 3 INHALT 4 NEWS 14 ESSAY 78 PRODUKTE 14 IMPRESSUM 37 MORALFRAGE 98 Interview Jonathan Wyatt "Olympia" Interview mit Katie Schide
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46 38 KILIAN
6 FOTOSTORY
Was hat er denn nun schon wieder getan? 19
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Tage in den Alpen. 82 Gipfel über 4000 Meter
Höhe und das alles im Nonstop-Modus.
Diesmal nehmen wir uns in der Fotostory den ganz, ganz langen Anstiegen an. Uphills die den vollen Stockeinsatz von uns einfordern.
Wochen Show
14 JOURNAL
Die Trail-News der Ausgabe: Night Of The Trail 2025, Zahlen des Monats, Deutsche Renn-Erfolge, Nike beim UTMB, ...
42 REPORTAGE 22 UTMB
Unsere rasende Reporterin Elise lief bei der legendären Trofeo Kima mit, erforschte die Geschichte des Rennens und wurde dann auch noch Zweite!
Das Trailrennen des Jahres, die größte Veranstaltung unseres Sports und ein Event der jährlich seine Geschichte neu erzählt und für Spannung sorgt. Wir waren eine ganze Woche vor Ort.
Unser Autor Clemens Niedenthal mag keine Städte außer seiner Heimat Berlin. In und um Marseille hat er seine Meinung nochmal angepasst.
www.youtube.com/@ TRAILMagazin2021
34 TIPPS
Die 10 wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema "Race Nutrition", also der Ernährung während des Wettkampfes. Die helfen Euch sehr!
84 INFINITE TRAILS 28 REISE
Jeden Dienstag
Trail-Redakteurin Marie war mit Ihrer Freundin bei den Infinite Trails und begleitete sie bei ihrem allerersten Trail-Wettkampf über 15 Kilometer.
Allrounder-Trailschuhe 62 Laufrucksäcke 68 Isolations-Jacken 80 Training "Ermüdung" 88
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48 TRANSALPINE
Es war die 19. Austragung des Dynafit Transalpine Run, dem Etappenlauf über die Alpen. Wir waren bei der Schlussetappe dabei und haben gestaunt. Mal wieder.
94 PRAXISTEST
Ziemlich intensiv in die Mangel genommen: Handschuhe, ein Hybrid-Trailschuh, eine leichte Laufhose von Hoka, Nahrungsergänzung von Näak und Supernatural.
* Es wird von einer durchgängigen Verwendung bei 50.000 Lux während des gesamten Zeitraums ausgegangen. © 2024 Garmin Ltd. or its subsidiaries.
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Beat Yesterday
FOTOSTORY Höhe
DER LANG NACH OBE
Text: Denis Wischniewski Foto: Petter Engdahl
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GE WEG EN
Stöcke raus! Ab jetzt geht es nur noch nach oben. Finde den Rythmus, dein eigenes Tempo. Du erkennst zwar in der Ferne den Gipfel, den höchsten Punkt, aber es täuscht – es sind noch fast 1000 Höhenmeter dorthin.
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FOTOSTORY Höhe
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Foto: Andi Frank
TRAILRUNNING FÜR DIE ARME: RENE CLAUSSNITZER MIT EXPRESSIVEM STOCKEINSATZ
FOTOSTORY Höhe
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Afrikas´ Höchster Das Kilimanjaro Peak Race! Was eine wilde Idee - im Oktober 2025 feiert das erste KILIMANJARO PEAK RACE seine Premiere.
Foto: Andi Frank
Dahinter steckt Plan B Events, der Veranstalter von Ikonen wie Transalpine Run und Zugspitz Ultratrail. Dieses einmalige Abenteuer in Tansania führt die Teilnehmer tatsächlich bis hinauf auf den Gipfel und damit auf 5.895 Meter Höhe. Die gesamte Strecke beträgt 68 Kilometer und 4.100 Höhenmeter. Unter www.kilimanjaro-peak-ultra.com könnt ihr Euch registrieren.
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FOTOSTORY Höhe
Infinite Trails im Bad Gasteiner Tal: Larissa und Sarah haben gute Laune und den perfekten Uphill-Blues gefunden.
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Mai 2024: Mountain Man im Allgäu und ein Anstieg der nicht enden mag, obwohl er doch sanft über einen Wiesenhang führt.
Ich muss ganz unbedingt vom Bergauflaufen berichten. Unbedingt. Viele denken, dass das eine furchtbare Sache ist, eine anstrengende Angelegenheit, die niemals, wirklich nie Spaß macht. Ich räume damit jetzt auf.
Man vergisst, wann man unten loslief, und vergisst, ob und wann man oben ankommt. Bei Wettkämpfen stemmt man sich mit dem Oberkörper in die Stöcke, blickt dem Vordermann oder der Vorderfrau starr in die Kniekehlen oder auf den Boden. Nur manchmal weckt man sich selbst aus diesem Tunnelblick und schnappt für Sekunden die Landschaft um einen herum im Ganzen auf. Dann wieder Schritt für Schritt.
Vorweg: Vergesst zu Beginn alle Videoanleitungen zum Thema „die perfekte Stocktechnik“. Ignoriert es zumindest am Anfang. Macht einfach. Entscheidet euch für den Berg, für einen Anstieg, der euch belohnt. Eine Anhöhe, die mit Ausblick da ganz oben auf euch wartet. Ich spreche hier vornehmlich von langen Anstiegen, Uphills, die nicht enden wollen, die von euch einen Rhythmus abverlangen, von euch erwarten, dass ihr eure Kräfte clever einteilt. Das Magische an langen Anstiegen, die über 400, 500 oder gar 1.000 Höhenmeter NUR nach oben führen, ist das Vergessen.
Lange Anstiege kann man lieben lernen. Sie sind ohnehin fairer als diese kurzen Rampen, die einem den Rhythmus killen. In aller Regel folgt einem ausgedehnten Uphill ein flowiger Höhenweg oder in absoluter Konsequenz ein ebenso langer Downhill. Beides bietet gute Aussichten. Ich vergesse den Schmerz natürlich nicht. Das mag ich nicht unter den Tisch kehren. Wozu auch? Wer bergauf pusht, läuft aus seiner Komfortzone heraus und wird doch überrascht sein, wie schnell man an Höhe gewinnt. Mir geht das fast immer
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so: Ich laufe los, ich erreiche den Fuß des Berges, den Beginn des Anstieges, es ist mühsam, die Atmung sucht die richtige Richtung, die Muskulatur ihre Temperatur. Nach wenigen Minuten passt dann alles und nach ein paar weiteren Minuten blicke ich bereits ins Tal und bin erstaunt, wie schnell ich nach oben gekommen bin. Mein Startpunkt, den ich von hier aus sehen kann, ist miniaturenhaft klein geworden. Es ist ein Wunder. Ich laufe, um unbedingt Strecke zu machen, um bestimmte Distanzen zu erreichen und zu entdecken, aber tiefe Liebe steckt darin, Höhe zu machen. Sich mit der Kraft des Körpers so weit nach oben zu bringen, um einen Überblick über all jene Dinge zu bekommen, die im Alltag viel zu hoch gehängt werden. Vielleicht ist es sogar so: Mit jedem Kilometer schafft man es, seine Probleme und Sorgen zu sortieren, aber mit jedem einzelnen Höhenmeter räumt man sie aus dem Weg.
NEWS&JOURNAL
TICKER +++ Beim "Mountain Man" wird Juliane Rößler Deutsche Meisterin im Ultratrail über 73 km Distanz
Seit 1969 WURZENER Erdnussflips begeistern schon seit Generationen Der Nussanteil in WURZENER Erdnussflips wurde nie verändert – Hergestellt werden sie aus kontrolliertem europäischem Mais und mit reinstem Sonnenblumenöl – und besonders aromatischen, frischen, argentinischen Erdnüssen. 1969: Mondlandung und Geburt der Wurzener Erdnussflips. Wir wissen nicht, was wichtiger war!
KNABBER ZEUGS HALT
Jetzt bin ich aber sauer! Beim Vegan Bro Mini Bag sauer - 200g bekommst du mindestens 7 verschiedene Sorten unserer leckeren Fruchtgummis. Das Fruchtgummi wird im wiederverschließbaren Mini-Bag für Dich abgepackt. Du bekommst eine große Auswahl an leckeren Gummibärchen, die frei von tierischen Zusatzstoffen sind und daher bestens für eine vegane und vegetarische Ernährung geeignet. www.veganbro.de
Magischer Wald und so Tolle Type ... ... ähm, Tüte. Ein angenehm herber Geschmack durch schwarze Johannisbeere, Himbeere, Apfel und Zitrone machen diese dänischen Fruchtgummis aus. In Deutschland via www.viani.de
Not just another Lemon Tree Eines meiner nächsten Trailreisenziele: die schottischen Shetlandinseln. Dort will ich dann unbedingt bei der Island Bakery vorbeirennen. Einfach mal bei Google Street View suchen, und sehen, wie schön und wie einsam es dort ist. Hierzluande gibt es diesen zitronigen Keks etwa bei der Bio Company. www.islandbakery.scot
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TICKER +++ Beim "Mountain Man" wird Manuel Hartweg Deutscher Meister im Ultratrail über 73 km Distanz
Sesam öffne dich Das Vegane Beef Jerky von Karl Karlo besteht in der Hauptsache aus Sesam, Rote Beete und Soja Bohnen. Würze bekommt der Snack durch Sojasauce in Kombination mit geröstetem Sesam. Unsere Reaktion auf diese Chips: "Warum gibt‘s das erst jetzt?
Was soll das? Natürlich habt ihr recht – was macht das Snickers hier? Einfältig, zu süß, zu Großindustrie und doch hat es uns schon so oft gerettet. Es mag kein cooler Underdog sein, auch nicht der Robin Hood der Süßwaren, aber mit dem Extra-Boost Protein irgendwie eine Leckerlei, die man sich nach dem Lauf gönnen kann. Ich träumte jedenfalls von dieser Kiste eines Nachts.
Max imal Der Proteinriegel Max von KoRo schmeckt ungefähr so, wie wir es uns von jedem Lion-Riegel wünschen würden. www.korodrogerie.de
Knacken muss es Herr Schulz, bitte die Pistazien. Hier. Jetzt. Bitte! Die BIO Pistazienkerne aus Spanien zeichnen sich durch ihren intensiven, nussigen Geschmack und ihre knackige Textur aus. Durch die schonende Ernte und Verarbeitung bleiben alle natürlichen Aromen und Nährstoffe erhalten. Ob als Snack, in Gerichten oder als Highlight in süßen und herzhaften Rezepten – diese Pistazien sind immer ein Genuss. www.naturkost-schulz.de
Hochprozentiges Mein Onkel fing irgendwann damit an, nur noch dunkle Schokolade zu essen. Ein Stück, ein Glas Wein. Fertig ist das Abenteuer. Ich konnte das als Kind überhaupt nicht verstehen und gierte nach klassischer Milka Vollmilch. Heute weiß ich, dass Hans schon damals auf der richtigen Spur unterwegs war.
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NEWS&JOURNAL
TICKER +++ Courtney Dauwalter gewinnt den Nice Côte d’Azur by UTMB und wird Zweite overall!
EINE NACHT FÜR IMMER
Unsere Nacht des Jahres. Die Nacht, in der wir die Menschen unseres Sports zelebrieren, die Läuferinnen und Läufer des Jahres küren und uns vor Publikum voll und ganz den Themen widmen, die uns auf Trails bewegen.
Bis zum 7. Februar 2025 ist es objektiv gesehen nicht mehr lange. Wir fiebern diesem Tag sehr entgegen, denn es ist für uns als TRAIL Magazin-Team der wichtigste Tag des ganzen Jahres. Kein Geburtstag könnte so wichtig sein, kein Feiertag, nicht Weihnachten, nicht Ostern. Es ist NIGHT OF THE TRAIL! Unsere Veranstaltung rund um das Magazin, den Sport und alles, was dazugehört. Bereits zum fünften Mal feiern wir die NOFT in München und erwarten nach dem „ausverkauften Haus“ wieder an die 300 Gäste, Fans, Leserinnen und Leser und natürlich die Besten auf Trails. Im Mittelpunkt des ganzen Abends stehen die Awards. Wir verleihen die begehrten Trophäen für die Trailrunnerin des Jahres, den Trailrunner des Jahres, für die Brand des Jahres und einige andere Kategorien. Dass im letzten Jahr bekannte und erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler wie „Tor des Geants“-Siegerin und Vize-Weltmeisterin Katharina Hartmuth oder der UTMB-Vierte Hannes Namberger auf der Bühne standen, war wundervoll und wir garantieren auch 2025 Stars unserer Szene. Ein wenig werden wir die NOFT verändern. Das beginnt mit
der neuen Location, die perfekt zur Veranstaltung passt und mehr als nur ideal ist. Das Munich Colab im Zentrum der Landeshauptstadt liegt nur wenige Minuten vom Hauptbahnhof entfernt und empfängt uns mit einem architektonisch beeindruckenden Atrium, das für alle besten Blick und Sound auf das Geschehen garantiert. Die NOFT beginnt diesmal etwas früher und öffnet die Tore ab 15.30 Uhr, um mit einer EXPO ganz smart in ein langes Programm zu starten. Mit Herstellern wie Salomon, Hoka, Adidas, Scott, Scarpa, Craft oder The North Face versprechen wir eine Messe, die alle neuen Produkte 2025 so früh im Jahr wie keine andere vorstellt. Es wird dunkel und das Bühnenprogramm beginnt. Das TRAIL Magazin, Herausgeber Denis Wischniewski und Kult-Moderator Sven Simon (Zugspitz Ultratrail & Transalpine Run) führen durch den Abend und die Nacht. Spannende Talk-Gäste, die Auflösung
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der größten Leserinnen- und LeserUmfrage, ein kurzweiliger Live-Podcast und schließlich eine erste Pause, die alle zum Büfett bittet. Essen fassen. Die Verpflegungsstation der NOFT ist die vermutlich leckerste des gesamten Sports. Der Vorhang fällt. Es beginnt die Award-Verlosung. Wer hier siegt und die Auszeichnung erhält, hat es wahrlich verdient, denn alle Ergebnisse entstehen durch die Abstimmungen der Leserinnen und Leser, die im Laufe des Dezembers über 4000 Stimmen abgeben. Die Nacht endet mit dem einen oder anderen Getränk, ein wenig Musik, denn am Samstagvormittag wartet für alle, die noch laufen können, der NOFT-Communityrun auf den Isar-Trails. Diese geführten Trailrunden (12 oder 25 km) haben in den letzten Jahren oft über 100 Leute zusammengebracht. Der VVK ist eröffnet. Sichert euch ein Ticket für 49,90 Euro. www.trail-magazin.de
TICKER +++ Tony Krupicka qualifiziert sich für den UTMB 2025!
PRO & CONTRA Community oder Social Runs, die von der Sportartikelindustrie gesponsert oder gar initiiert werden: Ist das eine echte Investition in die Szene? Oder bedienen sich da die Hersteller nicht schamlos am kulturellen Kapital einer authentischen Laufbewegung? Sollten Lauftreffs nicht eine Sache unter Freund:innen bleiben?
Contra (Clemens): Neulich war wieder Marathon in Berlin. Und ich kam aus dem Laufen gar nicht mehr raus. In einer Woche habe ich es auf 28 Kilometer gebracht. Ich habe einfach jeden von einer irgendwie mit dem Laufsport verbandelten Marke angebotenen Social, Shakeout oder Community Run mitgenommen, den mir Instagram in die Timeline gespielt hatte. 28 Wochenkilometer sind aber wenig, werdet ihr jetzt sagen. Doch man muss wissen, dass die durchschnittliche Streckenlänge eines Berliner Social Runs gerade mal fünf Kilometer beträgt. Dafür gibt es aber einen Baumwollbeutel, eine Dose Kombucha, einen Bagel, ein Stück Pizza, vegane Donuts und vielleicht auch noch ein Bier. Es gibt Energieriegel, ein Stirnband und mit etwas Glück am Glücksrad sogar ein paar Laufschuhe. Von den zwei Stunden, die so ein Community Event im Schnitt dauert, hat man sich vielleicht 35 Minuten im gezügelten Laufschritt bewegt. Social Pace heißt es, wenn alle mitkommen sollen. Vor allem die Follower:innen. Ich habe selbst einmal einen von einer Marke initiierten Lauftreff in Berlin aufgebaut. Und es irgendwann gelassen, weil manche Teilnehmer:innen eine seltsame Erwartungshaltung entwickelt hatten: Was? Heute gibt es kein Gratis-Shirt? Heute gehen wir einfach nur laufen? Apropos, wer ein Konvolut kreativ bedruckter Baumwollbeutel haben möchte: Zuschriften bitte an die Redaktion.
Pro (Denis): Eine große, eine wirklich sehr große Laufsportmarke, ein Hersteller von Laufschuhen und auch Trailschuhen, hat in München einmal pro Monat eingeladen. Das Programm - wir fahren mit einem Reisebus hinaus in die Berge, rund 100 Kilometer entfernt, laufen dort eine nette Runde, ein kleiner Gipfel, ein Mikro-Adventure. Zur Belohnung gab es einen Kapuzenpullover mit dem Logo der Marke als Frontprint. Alles kostenlos. Der Preis hingegen: die persönliche Anwesenheit. Ich kam mir ganz schön wichtig vor. Was mir als glücklich verheirateter Mann wohlwollend beobachtend auffiel - das Ganze war im Nebeneffekt eine perfekt funktionierende Singlebörse und die Stimmung war am Berg und Bus ausgesprochen klasse. Sehr viele Menschen lernten sich besser kennen und daran kann ich überhaupt nichts negatives erkennen. Zurück zum Kapuzenpulli. Der war schön. Guter Schnitt, ordentliche Qualität. Ich hätte ihn auch abgekauft. Nur mal so. Um ehrlich zu sein, war ich schon bei einigen Communityruns der einschlägigen Industrie und im Prinzip konnte ich wirklich rein garnichts Schlechtes daran feststellen. Nun gut, es gibt zu Beginn und am Ende ein Foto, ein Fotograf oder eine Fotografin begleiten die Gruppe und vieles wird veröffentlicht, aber die Läufe selbst sind immer noch ganz normale Gruppenläufe, die einem nichts aufzwingen wollen. Dass man meist die Möglichkeit hat, die aktuellen Schuh-Modelle der jeweiligen Marke zu testen ist ein Riesenvorteil, um Kaufentscheidungen zu treffen. Übrigens: Baumwollbeutel hab ich schon länger nicht mehr abgegriffen.
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NEWS&JOURNAL
TICKER +++ UTMB-Champion Vincent Bouillard kann auch kurz und siegt beim 20k des Nice Côte d’Azur by UTMB
DENIS’ KOLUMNE Liebe Freunde, liebe Freundinnen, liebe Alle,
was würdest du tun, würde dein Kind zu dir kommen und sagen: „Mama, Papa, Erzeugerin und Erzeuger oder wie auch immer, ich will Trailrunner werden!“ Du würdest antworten: „Nur zu. Husch, husch, hinaus mit dir. Das ist wunderbar, ganz wunderbar!“ Dann legt sich die Begeisterung, denn das Kind will anstatt Ausbildung und Studium nur noch laufen. Berufsbild Trailrunning. Ein Profi. Oha. Es gäbe Hunderte verschiedene Antwortoptionen. Man könnte das Kind alleine für den Wunsch feiern, man könnte sich mit der flachen Hand gegen die Stirn schlagen und laut ausrufen: „Herr, lass Hirn vom Himmel regnen. Wie kommst du auf diese bescheuerte Idee? Fang die Ausbildung bei Onkel Günther an!“ Ich wäre ja sehr gerne ein Trailrunner geworden. Also rein beruflich. Hey, was gibt es Schöneres, als zu laufen? Nur laufen. Und Geld zu bekommen. Nun gut, man müsste wohl sehr fleißig sein, sehr viel trainieren und dann müssten sich all das Training und das hoffentlich vorhandene Talent auch in Resultaten niederschlagen. Man müsste bzw. sollte als hauptberuflicher Trailrunner oder hauptberufliche Trailrunnerin ja irgendwie schon schneller sein als reine Hobbyläufer und Hobbyläuferinnen und Spaß-Trailrunner und -Trailrunnerinnen. Da wäre also ein gewaltiger Druck. Da wäre vermutlich auch ein Sponsor, der für sein Investment auch eine Leistung sehen möchte. Ein Vorteil in diesem Zusammenhang wäre, gut aussehend zu sein, was ich nicht bin. Sieht man als Profi zur außergewöhnlichen sportlichen Leistung auch noch gut aus, dann hilft das auf Instagram und TokyoTikki. Sponsoren lieben nämlich Reichweite fast noch mehr als Siege bei Wettkämpfen. Das hab ich mal gehört. Die jungen Menschen heute sind viel vernünftiger als noch vor 20 oder 30 Jahren. Ich glaube nicht, dass heute jemand am Esstisch sitzt und den Eltern von der Skyrunning- oder Ultratrail-Karriere berichtet. Dieses blind, stoisch in etwas Hineinrennen, dieses Trotzige „Ich will Feuerwehrfrau, ich will Autorennfahrer werden“ gibt es nicht mehr. Vermutlich finden viele das Leben und die Karriere des Kilian Jornet absolut erstrebenswert – Rennen gewinnen nach Belieben, Rekorde für Jahrhunderte, ein Haus am Fjord, zwei gesunde Kinder, eine tolle Frau, einen fetten Contract und ein nahezu selbstbestimmtes, finanziell unabhängiges Leben. Genau so müsste man Trailprofi werden, aber eben nur so. Genau so wie dieser Kilian. Fast alle anderen, die aktuell zu 100 % vom Sport leben, klemmen weit mehr in Bedingungen, in Klauseln. Da müssen ganz bestimmte Rennserien gelaufen werden. Da muss gepostet werden, da gibt es Präsenzpflichten bei Medienevents und Produktvorstellungen. Das kann ganz schön stressig werden. Ist das die 40.000 Euro pro Jahr wert? Trailrunning-Profi ist nicht gleich Rennrad-Profi. So ein Radprofi verdient mehr, er ist zumeist angestellt, oft in der GmbH des Teamchefs. Das sind Verträge, die Versicherung und soziale Absicherung mit sich bringen. Ein Berufs-Trailrunner bzw. eine Berufs-Trailrunnerin hingegen hängt oft in einer dubiosen Selbstständigkeit, muss mit einem Fixbetrag haushalten und auf Prämienzusätze hoffen. Es bleibt eine Sache, die viel Enthusiasmus und Überzeugung braucht. Viele der heute uns bekannten Stars der Trails verdienen sich als Coach bzw. Coachin eine nette Summe dazu. Trailprofi mit Nebeneinkommen. Trail-Weltmeister Jonathan Albon und Adidas-Prorunner Dmitry Mityaev geben ihr Wissen weiter, erstellen Trainingsprogramme für die, die genauso schnell werden wollen. Wo war ich? Ach ja. Ich wäre gerne ein Trailpro. Ich wollte damals in den frühen 1990er-Jahren schon Rennrad-Profi werden und landete so hart mit diesem naiven Wunsch. Wünsche kann man aussprechen, aber ich musste erkennen, dass ich nicht im Ansatz das Talent und den Ehrgeiz hatte, um ein Vollprofi zu sein. Heute mag das anders sein. Auch und vor allem im Trailrunning gibt es profihafte Gestalten, die sich von waschechten Amateuren und Amateurinnen abziehen lassen. Der einzige Unterschied – die Anzahl der Follower und Followerinnen. Aber möchtest du wirklich, dass dein Kind am Ende mehr mit dieser Posterei beschäftigt ist als mit dem Intervalltraining am Berg? Nein. Wahre Talente, also echte Talente sollen es wagen. Unterstützt sie, wenn ihr feststellt, dass da Diamanten am Esstisch sitzen. Wenn sie lediglich funkelnde Vollgummi-Flummis sind, wie ich es war, dann schickt sie rüber zu Onkel Günther.
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TICKER +++ Gesamtsieger*in der Merrell Skyrunner Worldseries bekommen 20.000 Euro Sieg-Prämie
TREPPCHEN GEBUCHT
Die Zeiten, in denen Frauen grundsätzlich „schwächere“ Leistungen als Männer ablieferten, sind lange vorbei. Das liegt nicht nur daran, dass die deutschen Athletinnen stärker geworden sind. Stark waren sie immer schon! Vielmehr liegt es am Mut, rauszugehen, um der Welt zu zeigen, was sie zu leisten imstande sind.
Grosses Foto: Katharina Hartmuth läuft zum Tor des Geants Sieg in unter 80 Stunden! Foto rechts: Miria Meinheit erkämpft sich im frühen Wintereinbruch Platz 3 beim Wildstrubel 70.
Es tut sich was, vor allem im Zirkus des Trailrunnings. Hierzulande hat sich in den vergangenen zwei, drei Jahren eine Vielzahl an Topläuferinnen etabliert, die bereit sind, es mit der Weltspitze unseres Sports aufzunehmen. Um genau zu sein, nehmen sie es schon mit der internationalen Konkurrenz auf. Eva Sperger war seiner Zeit für viele deutsche Frauen die Türöffnerin für die Trails. Spätestens wenn eine Katharina Hartmuth im gleichen Atemzug wie Courtney Dauwalter und Katie Schide genannt wird oder Ida-Sophie Hegemann ums „All-overTreppchen“ mitläuft, weiß Frau, dass sie ganz oben angekommen ist. Vor allem unsere deutschen Erfolge sind längst kein Zufall mehr. Der Sport professionalisiert sich
zunehmend. Das ist vor allem in der Entwicklung der Trailrunnerinnen sichtbar. Allein das letzte Vierteljahr hat gezeigt, auf welchem Niveau deutsche Profiathletinnen laufen. Zählt man einzig die großen „By UTMB“- oder TOR-Rennen, bringen es unsere deutschen Athletinnen auf sage und schreibe sieben Top-drei-Platzierungen. Rosanna Buchauer Platz 3 CCC Katharina Hartmuth Platz 1 Tor de Geants 330 Karola Rennhack Platz 3 Tor 130 Maria Meinheit Platz 3 Wildstrubel 70 Franziska Althaus Platz 1 Julian Alps 25 K
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Anna Barber Platz 2 Julian Alps 50 K Susanne Zahlauer Platz 2 Julian Alps 120 K Sicherlich gibt es unzählige Frauen, deren Leistungen nicht hoch genug bewertet werden können. Wir als Redaktion sind aber ganz besonders stolz auf diese unfassbar starken deutschen Erfolge. Wenn man bedenkt, welch niedrigen Stellenwert die Leichtathletik in Deutschland genießt, ist es umso größer, welch famose Leistungen aus deutscher Sicht in dieser Saison am Trail errannt wurden.
NEWS&JOURNAL
TICKER +++ Das Nature Trail Film Festival besucht ab März 2025 insgesamt 15 Städte in Deutschland
Läuft seit 2024 für NIKE – Daniela Oemus aus dem Thüringer Wald
NIKE Trail beim UTMB Sportschuh-Gigant hebt in Chamonix die Hand!
Fotos: Thomas Bekker
Dass der legendäre "Swoosh", das berühmte und schwungvolle Logo von NIKE, die Kurven eines flowigen Trails hat, ist uns aufgefallen. Dass NIKE Trailschuhe baut ebenfalls, aber so richtig sichtbar waren die US-Amerikaner nicht in der TrailrunningSzene. Das soll sich ändern und wird langsam erkennbar – bei UTMB lief NIKE-Athlet Francesco Puppi auf Platz 2 des OCC, sein Kollege Baptiste Chassagne belegte gar Rang 2 beim UTMB selbst. Im Rahmen der Mega-Veranstaltung zeigte NIKE auf der EXPO, zwar etwas versteckt, aber umso geheimnissvoller und durchaus zurückhaltend, die Produkte von 2024. Im Rahmen eines Presseevents konnten Vertreter der Gazetten sogar einige kommende Highlights 2025 begutachten. Darunter beispielsweise der KIGER in seiner zehnten Version. Scharfe Augen hätten genau diesen spannenen Trailschuh bereits an den Füßen von einigen NIKE-Profis gesehen. Darunter auch die deutsche Zegama-Siegerin Daniela Oemus.
Revolutionäres
Suunto lanciert ZoneSense Wenn in einer Pressemeldung von einer Revolution die Rede ist, zucken wir normalerweise mit den Schultern. Was Suuntos ZoneSense allerdings verspricht, ist dann doch ein ziemliches Ausrufezeichen auf dem umkämpften Markt der digitalen Trainingsbegleiter, die bloß Multifunktionsuhr zu nennen, längst untertrieben wäre. ZoneSense nutzt innovative Funktionen zur Messung der Herzfrequenzvariabilität (HRV), um die Herzbelastung während des Trainings und daraus die Trainingsintensität genau zu bestimmen. Auf diese Weise sollen Sportler:innen ihr Belastungs- und Intensitätsniveau exakt ermitteln können. ZoneSense ist jetzt für alle Suunto-Uhrenbesitzer:innen in der Suunto-App verfügbar. www.suunto
Neue Heimat - direkt am Berg!
Schneeleoparden beziehen die Dynafit Speed Factory Nach zweieinhalbjähriger Bauzeit wurde das neue Headquarter der Bergsportmarke DYNAFIT, die DYNAFIT Speed Factory in Kiefersfelden eröffnet. Das fast 10.000 Quadratmeter licht- und luftdurchflutete Gebäude erstreckt sich über sechs Stockwerke und 32 Meter Höhe. Das ikonische Gebäude wurde nach einem international ausgeschriebenen Wettbewerb nach den Plänen des renommierten Architekturbüros „Barozzi Veiga“ mit Sitz in Barcelona errichtet. „The place where mountain endurance athletes are made“: Am nördlichen Eingangstor zu den Alpen schafft der Berg-Spezialist einen inspirierenden Arbeitsplatz für die mehr als hundert Mitarbeitenden sowie einen Treffpunkt für alle passionierten Bergsportler:innen, an dem die Produktentwicklung hautnah miterlebt werden kann. Neben dem Shop mit großer Markenerlebniswelt beherbergt das imposante Gebäude das öffentlich zugängliche DYNAFIT-Bivac Bistro sowie ein großes Care & Repair Center. Besucher:innen dürfen sich auf maßgeschneiderte Services mit dem Fokus auf Trail Running, Mountaineering und Ski Touring freuen – von der Laufanalyse übers Boot Fitting bis hin zur Ski Factory, in der man seinen eigenen Ski bauen kann.
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ZAHLEN DIESER AUSGABE
Núria Picas und X-Bionic
X-BIONIC launcht mit dem TerraSkin den allerersten Trailrunningschuh Mehr als zwei Jahre lang arbeitete die Schweizer Sportswear-Brand X-BIONIC an ihrer Vision Trailrunning-Schuh und nun präsentieren sie mit dem TerraSkin ein – wie sollte man es anders erwarten – auffälliges Produkt mit knalligen Farben und futuristischen Elementen und Formen. Zum Launch verkünden die Schweizer zudem eine Athletinnen-Verpflichtung,,die für Aufmerksamkeit sorgt. Die ehemalige UTMB-Siegerin und Skyrunning-Weltmeisterin Núria Picas läuft fortan für die Marke, die ihre Expertise eigentlich bei hochfunktionellen Sportsocken hat. Jetzt geht es eben ein Schritt weiter. Ein ausführlicher Test wird in TRAIL 1/25 folgen.
AUFS OHR
Es reicht jetzt mit dem Podcast-Gebrabbel Zeit für gute Musik. Wie früher eben.
298
Beim UTMB Rennen Paraty Brazil in Brasilien gewinnt Maria Angelim die 50 Kilometer mit 298 Index-Punkten. Satter Einstand.
2027
Die Trail Running WM des WMTRC sucht für 2027 noch eine ausrichtende Region. Wie wäre Deutschland? GarmischPartenkirchen oder Oberstdorf im Allgäu?
50
Folgen des Trail Magazin Podcast sind mittlerweile veröffentlicht. Hört doch mal rein: trail-magazin.de
Beyoncé – Cowboy Carter
Cowboy Carter, das erste CountryAlbum von, ja, Beyoncé ist eine Sensation, weil die vielleicht ikonischste R’n‘B-Sängerin der 2010er-Jahre darauf einfach alles richtig macht – und trotzdem oder gerade deshalb nicht für eine einzige Sekunde angestrengt klingt. Hee Haw!
High Vis –Guided Tour
Eine Band mit Textzeilen wie „Tears on my Gore-Tex” müssen wir einfach lieben. Darüber hinaus ist der PostHardcore von High Vis aber ehrlich britisch und bei aller Rotzigkeit sogar elegant. Mit Basslinien, wie sie auch Joy Division oder New Order schreiben würden.
Die Nerven – Wir waren hier
„Ich will nicht mehr funktionieren“ singt Max Rieger und liefert mit seiner Stuttgarter Band "Die Nerven" das stürmende und drängende Update von Tocotronics „Kapitulation.“ Knochentrockene Produktion und Songs für das Intervalltraining. Indierock aus Deutschland kann also erwachsen werden.
Vorübergehend geschlossen! Klar ist das irgendwie auch nur eine Form der Symbolpolitik. Aber wenn sich schon kaum eine unserer Lieblingsmarken dem BlackFriday-Irrsinn entzieht (na gut, ein oder zwei fallen uns da doch ein), bleibt diese Aktion doch angenehm in Erinnerung: Die von den schwedischen Outdoor-Athletinnen Ida Nilsson, Mimmi Kottka und – natürlich – Emelie Forsberg gegründete Nutrition-Marke Moonvalley macht am Black Friday ihren Online-Shop dicht. Vielleicht wird diese Botschaft ja doch bei dem einen oder der anderen angekommen: Ausverkauf ist irgendwo sowieso immer. Nachhaltiger und vermutlich auch günstiger konsumiert es sich mit Weitsicht und wachem Verstand. Und das gilt nicht nur für Energieriegel.
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EVENT UTMB Text: Denis Wischniewski
ES IST MEGA UTM B Auch nach zwei Jahrzehnten hat der Ultra Trail du Mont Blanc nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Der Weg nach Chamonix ist jährlich ein anderer - die Rennen dort auch.
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Dieser Ultra Trail du Mont Blanc fängt ja richtig gut an. Mein persönliches Highlight kommt fast vier Tage zu früh ins Ziel. Traditionell beginnt die UTMBWoche in Chamonix mit dem Start des 300 Kilometer langen PTL am Montagvormittag. Ein Lauf, der so sehr für sich selbst steht. Dazu später mehr. Und dann werden um Mitternacht die Heldinnen und Helden des sogenannten TDS auf ihre schwere 145 Kilometer lange und 10 000 Höhenmeter steile Runde geschickt. Im Übrigen, was bedeuten denn diese Abkürzungen? PTL steht nicht für „Power to liquid“, sondern für La Petite Trotte à Léon, und TDS bedeutet abgekürzt TRACES DES DUCS DE SAVOIE. TDS also. Das Rennen, das dem eigentlichen Hauptrennen, dem UTMB über die 170 Kilometer, in nichts nachsteht. Der TDS hat zwar etwas weniger Kilometer, aber die Strecke, das Gelände ist anspruchsvoller. Dass der junge Deutsche Timon Günther nach seinem UTMBFinish 2023 nun genau dort mitläuft, ist für das neue Salomon-Teammitglied total logisch. Er sammelt Ultratrails wie andere Bierdeckel oder antike Devotionalien. Günther läuft das Rennen seiner Karriere, teilt sich perfekt ein und steht um 22 Uhr nur Minuten nach einem ruhigen Zieleinlauf bei mir zum Interview. Platz 15. Freundin, Vater, ein Kumpel stehen bei ihm. Eine fast unwirkliche Situation, wenn einer nach fast 22 Stunden plötzlich zum Stillstand kommt und dabei so gefasst und reflektiert wirkt. Er analysiert und wirkt dabei tief zufrieden, wenngleich der frenetische Jubel nicht aus ihm ausbrechen mag.
Rosanna Buchauer und ihr größter Erfolg: Platz 3 beim CCC über 100 Kilometer ist wie ein Sieg!
Der UTMB hatte in den vergangenen Jahren eine enorme internationale Entwicklung genommen. Vor allem die Expansion um die angehängte UTMB World Series hat diesem sogenannten Final in Chamonix noch einmal mehr Aufmerksamkeit beschert. 37 weltweit renommierte und teils neue Ultratrails mit dem Label „by UTMB“ bilden sozusagen das Fundament für das Highlight Ende August. Längst besteht kein Zweifel mehr daran, dass der UTMB das wichtigste und größte Trailrennen der Welt ist, dass alle, die professionell laufen, hier ihren Auftritt suchen. Alle anderen träumen von einem Finish
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EVENT UTMB
Die vier Besten des UTMB 2024: Baptiste Chassagne, Vincent Bouillard, Joaquin Lopez und Hannes Namberger aus Ruhpolding
bei einem der sieben Wettkämpfe in dieser Woche und sammeln dafür begehrte Stones, also Qualifikationspunkte. Wer also hier am Start steht, hat gewissermaßen schon etwas geleistet und manche Hürde genommen. Nicht am Start steht übrigens – das sei am Rande erwähnt – Superstar Kilian Jornet, der just in der UTMB-Woche irgendwo weit oben über Chamonix sein eigenes Rennen veranstaltet (mehr dazu in diesem Heft). Auch Rekordhalterin Courtney Dauwalter bleibt dieser Edition fern, wird aber als Ente verkleidet später an der Strecke als Cheerleaderin entdeckt. Vorweg, noch mal ganz allgemein – dieser 21. Ultra Trail du Mont Blanc schickte insgesamt 10 000 Läuferinnen und Läufer auf die unterschiedlichen Strecken vom kurzen 15 Kilometer langen ET bis hin zum kaum vorstellbaren 300 Kilometer weiten PTL. 118 Nationalitäten schrieben sich für dieses Mega-Event ein und 2500 Volunteers kümmerten sich um die Organisation. 2 Millionen Menschen folgten über das Livetracking ihren Freundinnen und Freunden, Frauen, Männern oder Stars. Mittwoch. Der Tag des Lukas Ehrle. Es muss weit mehr als eine Randnotiz sein und es hätte eine Meldung in jeder Tageszeitung, eine DPA-Meldung sein müssen – der junge deutsche Lukas Ehrle aus Baden, der für die TV
Unterharmersbach läuft und bei Asics unter Vertrag steht, trägt sich in die Geschichtsbücher ein, gewinnt als erster Deutscher ein Rennen des UTMB und siegt souverän beim ETC und setzt sich gegen 1500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch. Im Prinzip ist das nach seinem Erfolg beim Nachwuchsrennen YCC sogar sein zweiter Triumph in Chamonix. Ehrle läuft sich auf die internationale Bühne und ist das größte Talent des Sports in Deutschland. Sein Potenzial ist enorm. Bei den Damen siegt die Französin Anaëlle Bondoux. Zirkus Trailrunning. Wir sind Tiere, Dompteurinnen und Dompteure, Artistinnen und Artisten.
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Eine knappe Woche in Chamonix beim UTMB ist speziell. Man muss es nicht mögen, aber es ist schwer, es nicht zu mögen. Alles hier ist Trailrunning. Wer hier am Sonntag wieder abreist, muss hart daran arbeiten, dass Trailrunning nicht alles auf dieser Welt ist, dass es noch anderes gibt. Fußball? Pfff. NewYork-Marathon? Was ist das? Alles dreht sich um Trailrunning, alle Hersteller, die man so kennt, zeigen sich hier, stellen auf der noch einmal größer gewordenen Expo aus und nisten sich manchmal smart, manchmal aggressiver in Laden-
flächen und Schaufenster des Alpenortes ein. Mit jeder Stunde, die wir länger hier sind, wirbeln wir uns in eine ziemlich spannende Parallelwelt, staunen, beobachten und diskutieren. Wir führen Interviews mit fast allen Deutschen, die hier gute Chancen auf vordere Platzierungen haben, und stellen fest, wie sehr sie fokussiert, nervös sind und welchen Stellenwert der UTMB in ihrer Saison einnimmt. Wir sitzen in einem Café. Die Stadt ist voller Menschen, alle tragen unverkennbare Klamotten, die sie in direkten Zusammenhang mit dem Event hier bringen, und dann läuft ganz entspannt Katie Schide mit Lebenspartner Germain Grangier vorbei. Schide,
bis auf die letzte Faser austrainiert, nur drei Tage vor dem Start ihres Rennens. Die US-Amerikanerin will zum zweiten Mal die 100 Meilen hier gewinnen und macht im Vorfeld kein Geheimnis daraus, dass ihr ein Streckenrekord auch ganz recht wäre. Mit dem Fernbleiben von Courtney scheint ihr ein Sieg nur so besonders wertvoll. Vielleicht hat das Lebenspaar ja sogar noch andere Ideen. Germain Grangier hat natürlich die Voraussetzungen, den UTMB zu gewinnen. Gelingt es ihm diesmal?
57 Kilometer und 3468 Höhenmeter sind zwar in Relation zu TDS, CCC und dem über alles ragenden 170 Kilometer langen UTMB scheinbar wenig, aber dieser Wettkampf ist so kompetitiv und fordernd, dass das sogar im Livestream spürbar wird. Mit dem Sieger Eli Hemming, einem US-amerikanischen Adidas-Athleten, wird ein neuer Star geboren, mit Miao Yao aus China siegt eine
Es ist Donnerstag. Der OCC läuft. Es ist der vermutlich wichtigste und prestigeträchtigste 50-kTrail, also Kurz-Ultratrail, der Welt. Ein Blick auf die Startliste lässt aufhorchen.
Frau, die in ihrem Heimatland Kultstatus besitzt und im Ziel von Fangruppen empfangen wird. Später am Abend treffen wir den Deutschen Benedikt Hoffmann am Baguette-Stand – sein Ziel war eine Top-10-Platzierung, sein Resultat ein DNF. Leider, so sagt er uns, hat die Vorbereitung nicht ausgereicht. Auch bei den Damen muss Daniela Oemus erkennen, dass nicht immer alles aufgeht. Sie beendet das Rennen nur wenige Kilometer vor dem Ziel. Chamonix macht sich schick für die Höhepunkte. Am frühen Morgen des Freitags startet der 100 Kilometer lange CCC in Courmayeur. Dann sind die einen inmitten des prestigeträchtigsten 100-Kilometer-Trails und die anderen scheinen vor Nervosität und Anspannung zu explodieren. Die Stunden vor dem Start des UTMB sind eine Zerreißprobe für alle, die daran teilnehmen. Viele irren scheinbar unfähig, Ruhe und Schlaf zu finden, durch das Zentrum der Stadt. Andere liegen in ihren Hotelzimmern, verdunkeln den Raum. Währenddessen wechseln sich beim
Fan-Wahnsinn, Fan-Meile am Berg. Kilometer 37 bei Notre Dame de la gorge wird für alle zur puren Party mit Laktat-Booster!
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EVENT UTMB
CCC die Führenden ab. Zunächst führt Adam Petermann, ein ehemaliger Western States Champion, der lange verletzt war, um schließlich seinem Team-Kollegen Hayden Hawks Platz 1 zu überlassen. Hawks siegt und läuft die ganze Distanz ohne Stöcke. Ein großer Sieg für den Hoka-Athleten, der mit dem UTMB eine intensive Beziehung pflegt. Ein Traum wird für ihn wahr. Bei den Damen gewinnt souverän die Südafrikanerin Toni McCann, aber aus unserer Sicht ist Platz 3 mindestens genauso spannend, denn Rosanna Buchauer läuft das Rennen ihres Lebens. Alles geht exakt auf, wie sie es immer geplant hatte. Sie teilt sich die Distanz perfekt ein, macht Rang um Rang gut und erobert als erste Deutsche überhaupt das Podium mit Platz 3.
Beruf: Produktentwickler bei Hoka. Hobby: den UTMB gewinnen. Vincent Bouillard ist ein stiller Star.
der 2700 überhaupt an der Zeitmessung am Startbogen angekommen sind. Am Start wird schnell klar, dass dieser UTMB ein Wettkampf der verschiedenen Interessen ist – die einen laufen um Sieg, Platzierung und Topzeit, andere für ein Finish und gegen Cut-off-Limits. Rund vier Stunden nach dem Start finden wir uns bei Kilometer 34 wieder. Wir sind in Notre-Dame de la Gorge und erleben etwas, das wir bislang nur aus Erzählungen kannten, wenn es um
Chamonix kocht. Es ist kurz vor 18 Uhr. Die Stadt ist bumsvoll. Es ist eine Menge, eine Enge, die einem keine Angst macht. Es ist schön, es ist eine Masse an durchweg positiver Stimmung und Energie, weil alle hier diese eine Sache feiern. Der UTMB-Start ist das vermutlich Gewaltigste, was wir in diesem Sport kennen – die Elite wird gladiatoresk zur Startlinie geführt. Eine Inszenierung. Jubel. Den Stars ganz nah sein. Dann der Schuss und sie rennen im Stile eines schnellen Stadtmarathons hinaus aus Chamonix. Es dauert noch Minuten, bis die Letzten
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das Kultrennen in Zegama ging. Es ist längst dunkel. Wir stehen in einem steilen Waldstück, eine Schneise, die steil nach oben führt und von einigen Hundert Fans eingenommen ist. Hier wird gefeiert, Wein getrunken, Bengalos werden gezündet, Kettensägen heulen auf. Jim Walmsley kommt als Erster, danach viele andere, die wir in dieser Reihenfolge auch erwartet hatten. Inmitten der Spitze auch die erste Frau, Katie Schide. Unter den Besten auch Hannes
Namberger. Alle werden nach oben gebrüllt, alle lassen sich feiern, sie lassen es zu. Nie war Trailrunning mehr ein Zuschauerinnen- und Zuschauersport als hier. Es ist magisch. Kritische Stimmen müssten einfach mal hierherkommen. Punkt. Dann kommt eine sehr lange Nacht. Das Feld reißt auseinander, es bilden sich Grüppchen, es wir einzeln gekämpft. In dieser Nacht findet ein ganz anderes Rennen nach 111 Stunden sein glückliches Ende. Unter den besten CCC-Finishern laufen die Österreicher Flo Grasel und Tom Wagner ins Ziel und beenden den PTL auf Platz 2. Grasl wirkt aufgelöst: „Das ist einfach nur ein Wahnsinn, wo die uns überall drüber geschickt haben!“ Zwei lange Karrieren im Ultratrail
Katie Schide gewinnt in knapp über 22 Stunden und einem neuen Streckenrekord den UTMB! Courtney wird zurück kommen müssen. Gut so.
bekommen in dieser Nacht ihre Kronen aufgesetzt. Zurück zum UTMB. Es ist wieder hell und es sind mehr als 100 der 170 Kilometer gelaufen. Jim Walmsley ist aufgrund einer Verletzung ausgeschieden und nun ist der Weg frei für andere. Für neue Namen. Am Ende zeigt ein Amateur, ein Nichtprofi seine Klasse, dass dieser Sport im Jahr 2024 noch Raum für Überraschungen und besondere Lebensläufe hat. Mit Vincent Bouillard siegt kein Hoka-Profiathlet, sondern der Schuhentwickler der Marke, die beim UTMB auch als Hauptsponsor auftritt. Bouillard siegt in unter 20 Stunden, lässt sich bejubeln, aber wird als ein stiller und bescheidener Champion in die Historie eingehen. Im Zielinterview ist es im wichtig, zu erwähnen, dass er keine Lust auf ein Profileben hätte, denn alleine die Tatsache, dass er ein SocialMedia-Profil pflegen müsste, würde dagegensprechen. Bei den Damen gewinnt erneut Katie Schide, die im Blau ihres Sponsors The North Face so schnell um den Mont Blanc rennt wie noch nie eine Frau zuvor. Die Uhr stoppt bei 22:09:31 Stunden. Damit stellt Schide den Rekord der Ausnahmeläuferin Dauwalter ein. Ein Erfolg, der –das ist beim Zieleinlauf sehr erkennbar – von den Zuschauerinnen und Zuschauern maximal honoriert wird. Die US-Amerikanerin wird mit viel Jubel empfangen. Frankreich feiert die USA. Und was war da noch? Da war noch Hannes! Hannes Namberger macht für uns alle diesen UTMB zu etwas Besonderem und dreht auf, jagt das Podium, um es doch knapp zu verpassen. Am Ende gewinnt er Rang 4 in einer Zeit, die vor wenigen Jahren zum Sieg gereicht hätte. Der Mann aus Ruhpolding in den Signalfarben seines Sponsors Dynafit steht im Ziel und wirkt so glücklich und zufrieden, weil er das perfekte Rennen laufen durfte. Und er wird zurückkommen. Er wird es wieder versuchen und wir werden dabei sein. Der Ultra Trail du Mont Blanc verbraucht sich nicht. Niemals. Hier kommt einmal im Jahr zusammen, was zusammenkommen muss.
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REISE Marseille
Ich will mich als "Ganz-oderGarnicht-Typ" voll auf dieses Abenteuer einlassen, auch um der Frage "Was wäre, wenn" aus dem Weg zu gehen.
Grand sud 28 5/24
Text & Fotos: Clemens Niedenthal
Ich lebe gerne in Berlin. Allerdings könnte ich mir kaum vorstellen, in einer europäischen Metropole zehn Tage Urlaub zu machen, einen Laufurlaub zudem. Außer in Marseille. Eine Liebeserklärung an eine Stadt und ihre Küste.
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REISE Marseille
Die beiden merklich trainierten jungen Frauen sehen nicht so aus, als würden sie die Weite eines Weges fürchten. Oder das Wilde des Terrains. Beide tragen vollgepackte Tourenrucksäcke und eine von ihnen ein Finisher-Shirt des 166 Kilometer langen Grand Raid auf der Insel La Réunion. Gerade aber stehen sie ziemlich konsterniert auf einem schmalen Trail in den Calanques, der schroffen, zerklüfteten Küstenlinie im Südwesten von Marseille. Ob ich da wirklich weiterrennen wolle? Keine 300 Meter weiter endet der markierte Pfad, eine Variante des durchaus bekannten Küstenwanderwegs GR 51 zwischen Marseille und Nizza, abrupt an einem sicher 200 Meter in die Tiefe fallenden Kliff. Eine Metallkette, einige Tritte in der senkrechten Wand, wer mag, kann hier weitergehen. Ich sehe es wie die beiden jungen Frauen. Ich will lieber nicht. Während meines ersten langen Laufs in den Küstenbergen von Marseille habe ich bereits diese Lektion gelernt: Technische, ja geradezu hochalpine Passagen werden hier an der Mittelmeerküste gerne mit einer
gewissen Lakonie präsentiert. Zwei Tage später und auf der anderen Seite von Marseille, an der nicht minder schönen Côte Bleue, wird als einzige Sicherung ein Seil an einem Baum baumeln. Am Stamm hängt ein Schild mit dem Hinweis, bei Regen und Nässe besser nicht weiterzugehen. Es klingt aber eher wie eine Empfehlung. Am Wasser gebaut Marseille ist eine Stadt am Meer. Und eine Stadt in den Bergen. Angenehmerweise vereinen sich diese beiden Aspekte in ein und demselben Ort: der Küste. Die Küsten von Marseille, die Côte Bleue im Osten und die Calanques als Vorboten der Côte d’Azur im Westen, sind schroff, wild und wunderschön. Der Mont Puget,
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Marseille ist eine Stadt am Meer. Und eine Stadt in den Bergen. Angenehmerweise verbinden sich diese beiden Aspekte in einem Ort: der Küste.
der höchste Berg der Calanques und Luftlinie keine drei Kilometer von der Küste entfernt, ist bereits 565 Meter hoch. Höhenmeter lassen sich aber bereits mitten in der Großstadt sammeln. Die Wege hinauf zur Basilika Notre-Dame de la Garde sind das eine typische Revier der lokalen Läufer:innenszene. Das andere ist die Corniche Kennedy, die Uferstraße aus dem Süden der Stadt bis zum alten Hafen. Lange Jahre eher eine abweisende Zubringerstraße, haben sich die Menschen von Marseille die Corniche wieder zu eigen gemacht. Unter anderem dank einer fast drei
Kilometer langen Bankskulptur, die die Straße wie ein weißes Band begleitet und angenehmerweise auch vom Radund Laufweg trennt. Ja, der Tourismus nagt auch an Marseille. Und wer sich in Paris kein Eigentum leisten kann, so heißt es, investiert in Marseille in ein Airbnb-Apartment. Noch aber fällt es mit ein wenig wachem Blick leicht, den Tag und die Abende unter Einheimischen zu verbringen. In der Rue Neuve Sainte-Catherine etwa, einem Balkon über dem Hafen, wo es in den Bars und Bürgersteiglokalen Bier, Hauswein und Streetfood gibt. Allen voran das Café de l’Abbaye, legendär nicht nur wegen der Panisses, frittierter Kichererbsenstifte und so etwas wie die lokalen French Fries. Drei, vier Laufminuten weiter, in der Rue Paradies, gibt es einen Concept-Store mit einem angeschlossenen, herrlichen Mittagsrestaurant, die beide passend zu
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dieser Reisereportage Jogging heißen. Kultur? Unbedingt. Das Mucem direkt am alten Hafen ist vielleicht das wichtigste und spannendste neue Museum Europas. Es erzählt die Zivilisationsgeschichte des gesamten Mittelmeerraums und verbindet sie mit aktuellen Fragen von Identität und Migration. Wie es ist, in einer diversen Gesellschaft zu leben, das erzählt aber auch der Stadtraum von Marseille an jeder Ecke. Die wunderbar klassische französische Küche ist hier genauso gegenwärtig wie die kulinarischen Einflüsse aus Nordafrika. Der Barista in der kleinen Kaffeebar kommt aus Berlin, zum Laden gehört das junge, lebendige Restaurant La Mercerie. Wer in Marseille einmal richtig gut und nur ein kleines bisschen teurer essen gehen will, dem seien dieser Ort und sein sympathisches Team unbedingt empfohlen.
MOMENT REISE Marseille Malen Osa
die Fährverbindung in die Calanques enthalten. Zweites: das günstige CôteBleue-Ticket, mit dem man einen Tag lang den rund 80 Kilometer langen Küstenabschnitt im Osten der Stadt abfahren und nach Belieben aus- und wieder zusteigen kann. Je nachdem, wie lange die Kondition so reicht. Die Aufnahmen auf der ersten Doppelseite dieser Reportage sind übrigens auf den spektakulären Küstentrails entlang der Côte Bleue entstanden. Und drittens: Wenn man das herrlich retrospektive Seebad Cassis besucht – und Cassis muss man während einer MarseilleReise unbedingt besuchen –, dann sollte man vor der Rückfahrt mit einem der späteren Züge in der Pizzeria La Loco gegenüber dem Bahnhof einkehren (Foto). Den Hinweg könnte man passenderweise rennen. Bereits seit 1977, und in diesem Jahr am 27. Oktober, gibt es den (Land-) Straßenlauf Marseille–Cassis mit rund 20 Kilo- und gut 350 Höhenmetern. Noch schöner, wilder und auch merklich länger läuft es sich zwischen den beiden Städten aber auf den Trails durch die Calanques. Man muss ja nicht unbedingt die Route mit dem eingangs erwähnten Balanceakt inmitten jener Klippe wählen.
Wenn man schon mal in Marseille ist, sollte man von dort bis nach Cassis laufen, zum Abendessen im La Loco gleich gegenüber dem Bahnhof. Gleich gegenüber steht seit 1827 das Maison Empereur, Europas charismatisches Haushaltswarengeschäft. Wir kaufen uns eine Backform, die aussieht wie ein Hummer, und ein kleines Keramikgefäß, mit dem man einen ganzen Knoblauch im Backofen schmoren kann. Run and Ride Drei unbedingte Must-dos für den öffentlichen Nahverkehr in und um Marseille. Erstens: 15,50 Euro für eine Wochenkarte investieren, darin ist sogar
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Sei clever. Wenn Dir das TRAIL Magazin gefällt, dann abonniere es doch ganz einfach!
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TIPPS 10 Fragen zur Race-Nutrition
KaiserschmarrnVerschwörung?
Die Ernährung während eines Wettkampfes ist die vermutlich wichtigste Zutat des Kochrezeptes "Erfolgreiches Finish". Wer smart und ohne Einbruch im Ziel ankommen will, sollte diese zehn Fragen und Antworten genau durchlesen und beachten.
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Muss ich alle Verpflegung bei mir tragen oder kann ich mich auf die Produkte verlassen, die es an den VP-Stationen gibt? In der Regel sind die meisten Rennen, was die Ernährung angeht, gut auf die Athletinnen und Athleten eingestellt. Die einen besser, die anderen eher weniger. Im Vorfeld solltest du dich auf der Internetseite und in den Sozialen Medien über die Verpflegung oder auch Sponsoren informieren. In den meisten Fällen gibt das schon Aufschluss darüber, was du letztendlich auf der Strecke zu essen und trinken bekommst. Solltest du auf eine besondere Ernährung Wert legen, so empfiehlt es sich grundsätzlich, autark zu sein und zumindest die eigenen Gels und Riegel dabeizuhaben. Es wäre doch jammerschade, wenn ein erfolgreiches Rennen an der fehlenden Energie scheitern würde.
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Foto:Andi Frank
Text: Tom Stetter
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Süß oder salzig? Was ist besser? Gibt es da eine Regel?
Kann ich eigentlich alle benötigte Energie über Getränke zu mir führen? Ich kann nämlich sehr schlecht essen beim laufen!
Ich komme bei Ultratrails oft an den toten Punkt ich kann überhaupt nichts mehr zu mir nehmen, weder Trinken noch Essen. Und jetzt?
Natürlich gehen bei dem Thema süß
Sind deine Ziele ein Finish und Spaß beim Lauf, dann kannst du dein Tempo deiner Verpflegung anpassen. Sobald du Lust auf einen Riegel bekommst, wechselst du in ein flottes Wandertempo. Der Magen wird nicht sehr gestresst und du kannst unfallfrei feste Nahrung essen. Bist du eher flotter unterwegs, so könntest du dir zum Beispiel im Uphill feste Nahrung gönnen. Ganz grundsätzlich ist die Nahrungsaufnahme gut zu trainieren. Vor allem für Vielläufer und Vielläuferinnen lohnt es sich, da genauer hinzuschauen. Die Energie ausschließlich über Getränke zu sich zu nehmen, ist nicht das Problem. Gehen wir von Belastungen bis etwa acht Stunden oder weniger aus, sind Isodrinks der perfekte Lieferant für Carbs und Elektrolyte. Darüber hinaus sollte die Aufnahme von „Real Food“ trainiert werden, um den Körper optimal zu versorgen.
Jetzt könnte man mit alten Ultratrail-
oder salzig die Geschmäcker auseinander. Wichtig ist erst mal, eines festzuhalten: Sofern du nicht bei jedem Wettkampf um eine Top-10-Platzierung mitrennst, sollte die Devise gelten: „Soulfood first“. Das bedeutet: Wenn du eher der Typ Chips oder Erdnüsse bist, dann gönn dir diese salzigen Cracker. Der große Vorteil an solchen Knabbereien ist die hohe Energiedichte. Viele Kalorien, Fett und vor allem Kohlehydrate auf wenig Masse. Was aber Gefahren birgt, sind die Ballaststoffe. Sie müssen verdaut werden und bringen zusätzliche Arbeit für den Körper mit sich. Das kann auch mal „nach hinten“ losgehen. Gut verträglich wären Kartoffeln oder Gurken mit Salz. Gels und isotonische Getränke liefern schnelle Energie und sind zumeist leicht zu transportieren. Am Ende ist die Mischung entscheidend.
Weisheiten um die Ecke kommen. „Nach jedem Tief kommt ein Hoch“ oder „Ultratrails sind ein Fresswettbewerb“. Diese Weisheiten haben alle etwas Wahres an sich, jedoch ist die Nahrungsaufnahme nicht pauschal zu betrachten. Jeder von uns verträgt und reagiert individuell auf bestimmte Lebensmittel. Wichtig ist, zu erkennen, dass nicht der tote Punkt das Problem ist, sondern der Weg dorthin. In den allermeisten Fällen wurden hier bereits grobe Fehler bei der Energieaufnahme begangen. In langen Rennen ist die stündliche Aufnahme von Energie unumgänglich. Die Faustregel könnte hier für jeden von uns lauten: „alle 60 Minuten etwa 40–50 g Kohlehydrate“. Nicht nur in Form von Gels, sondern auch aus Getränken, Bananen, Kartoffeln etc. Vielleicht ist das sehr allgemein, aber damit würden wir alle sehr weit kommen.
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TIPPS 10 Fragen zur Race-Nutrition
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Gibt es so etwas wie „die Nahrung für Ausdauersport“?
Als Veganer*in bin ich oft aufgeschmissen mit den Produkten an der VP. Gibt es Tipps, wie ich dennoch durch die Rennen komme?
Nein! Natürlich wäre es einfach, Ja zu sagen und diese Frage mit der breiten Palette an Sportnahrung zu beantworten. Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Es gibt viele Menschen, deren Körper mit einer großen Menge an Kohlehydraten nicht klar kommen. Da nützt auch all das Fresstraining nichts. Diese Menschen brauchen eine Strategie. Eine Mischung aus schneller und langsamer Energie ist da ratsam. Weingummis, Waffeln, Kekse oder Chips. Ist der Magen sehr empfindlich, eignen sich auch selbst gekochte Tees mit Agavendicksaft oder Zucker. Anis-Kümmel-Tee oder Pfefferminz sind sehr magenschonend und können DER Gamechanger sein.
In den vergangenen Jahren hat sich sehr viel getan in Richtung veganer Ernährung bei Wettkämpfen. Die meisten Riegel, Gels und Isos sind frei von Tier und auch viele der zahlreichen VPs sind fast schon selbstverständlich auf Veganerinnen und Veganer eingestellt. Dennoch sollte man vor einem Rennen in Erfahrung bringen, was es so zu essen gibt. Da ist etwas Recherche nötig, aber es ist leicht, herauszufinden. Um auf Nummer sicher zu gehen, solltest du, zumindest was deine Riegel und feste Nahrung angeht, gerüstet sein. Hab deine feste Verpflegung lieber bei dir, als am Ende in die Röhre zu schauen. Du kannst auch dem Veranstalter im Vorfeld eine E-Mail schicken und das abklären. Meist kann alles organisiert werden.
7 Wie berechne ich überhaupt meinen Bedarf an Energie/ Kalorien über die Länge des Wettkampfes? Es kommt natürlich immer auf die Intensität deines Laufes an. Hast du vor, einen 10-K-Lauf unter 40 Minuten zu absolvieren, wirst du im Vorfeld und währenddessen auf mindestens 70–80 g Kohlehydrate zurückgreifen müssen. Ist dein Ziel ein schneller Marathon, wirst du pro Stunde etwa 60–90 g Kohlehydrate zuführen müssen. Bei langen Dauerläufen oder Ultras wirst du mit 40–50 g Kohlehydrate sehr weit kommen, ohne deinen Magen zu sehr zu stressen. Das sind natürlich Richtwerte, die sich an der breiten Masse orientieren. Mit denen kann man aber nichts verkehrt machen. Gehst du stündlich von einem Bedarf von 1–2 g Kohlehydrate pro Kilo Körpergewicht aus, bist du allzeit gut beraten.
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Rennen bei Hitze und bei Kälte bedingen unterschiedlicher Ernährung? Der Bedarf an Kohlehydraten verändert sich nicht maßgeblich bei Kälte oder Wärme. Entscheidend sind Länge, Art und Intensität deines Laufes. Sie geben dir an, wie viel Energie du benötigst. Viel wichtiger ist es, im Sommer darauf zu achten, stets gut hydriert zu sein, und seine Elektrolyte im Blick zu haben. So können lästige Krämpfe verhindert werden. Bei kalten Temperaturen kommt das Trinken oft viel zu kurz. Du solltest versuchen, dir eine „Trinkroutine“ anzueignen. Diese könnte zum Beispiel so aussehen, dass du alle 60–90 Minuten 500 ml Getränk zu dir nimmst. Andersrum sollte man bei Hitze schauen, dass man genug feste Nahrung zu sich nimmt. Das fällt bei Kälte leichter.
Kann ich es mit der Energiezufuhr übertreiben?
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Denis Wischniewski Redaktion
Ganz klares Ja! Gehen wir davon aus, dass du stündlich etwa 60 g Kohlehydrate zu dir nehmen solltest. Du entscheidest dich letztendlich im Rennen dafür, die doppelte Menge zu nehmen. Du fühlst dich müde und brauchst einfach den Kick. Ab dem Moment, in dem du dir die drei Gels oder den Liter Iso hinter die Binde gehauen hast, bleibt nur noch zu hoffen, dass dein Körper gnädig mit dir ist. Die große Gefahr besteht nun, dass du den Durchfall deines Lebens bekommst. Du überforderst deinen Körper derartig mit diesem Überschuss, dass er heftig reagieren kann. Gleiches gilt auch für Salz, Elektrolyte etc. Ist das Kind schon in den Brunnen gefallen, hoffe ich für dich, dass du reichlich Taschentücher an Bord hast. Ab jetzt solltest du dein Tempo reduzieren, um dem Magen Ruhe zu gönnen.
Clemens Niedenthal Marie Meixner-Brunnhuber Tom Stetter Art Direktion & Layout
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Ständige redaktionelle Mitarbeit
Carsten Drilling, Lars Schweizer, Elise Poncet Fotografie
Philipp Reiter, Caroline Dupont, Klaus Fengler, Leo Francis, Jordi Saragossa, Andi Frank, Ian Corless Titelbild
Jens Klatt TRAIL MAGAZIN erscheint im Trail-Magazin-Verlag ABO-SERVICE
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Kann ich auch gänzlich ohne Sportnahrung auskommen? Jein. Es kommt natürlich ganz auf deine Vorhaben an. Bei schnellen Straßenläufen oder zügigen Short Trails oder Verticals wirst du nur schwer um Sportnahrung herumkommen. Du brauchst hier auf jeden Fall so viel Energie auf so wenig Masse wie möglich. Du kannst natürlich im Vorfeld deine Speicher über die Ernährung füllen, jedoch brauchst du ein ordentliches „Mehr“ an Carbs. Bei langen bis sehr langen Rennen kannst du weitgehend auf Sportnahrung verzichten. Mit Waffeln, Nüssen, Keksen oder Chips kannst du deinem Körper reichlich Energie geben. Auch Pasta, Kartoffeln und Pizza sind, sofern vorhanden, eine echte Waffe. Sollte das nicht ausreichen, können Bananen, Schokolade oder Melone weiterhelfen. Unterm Strich ist gute Sportnahrung aber aus Gründen der Einfachheit und Effizienz fast schon ein Muss.
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ALLE RECHTE DER INHALTE LIEGEN BEI TRAIL MAGAZIN, DENIS WISCHNIEWSKI. NACHDRUCK NUR AUF ANFRAGE!
VORSCHAU TRAIL 1/2025 AB DEM 17. DEZEMBER 2024 AM KIOSK Report: Mallorca im Herbst Events: Das Finale der GTWS-Serie in Locarno Vorschau: Das sind die Trail-Abenteuer für 2025 Test: Der Megatest GPS-Sportuhren die alles und mehr können
MOMENTE Kilian Jornet Text: Tom Stetter
Wenn der berühmteste Sportler eines Genres ein "neues Projekt" ausruft, bleibt den Fans schon bei der Ankündigung der Atem stehen. Diesmal hat Kilian Jornet all das übertroffen, was man sich zusammendenken konnte. Am Ende sollte eine Zahl stehen, die unbegreiflich bleibt.
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Alle Bergmenschen träumen davon, ein einziges Mal in ihrem Leben auf dem Gipfel eines 4.000ers zu stehen. Nur den Allerwenigsten ist dieses Privileg vorbehalten. Es braucht nicht nur alpine Erfahrung und perfektes Material. Wer sich auf ein Wagnis dieser Art einlässt, braucht mentales und körperliches Rüstzeug! Kilian Jornet scheint genau von dem, was einem die Berge abverlangen, eine große Portion abbekommen zu haben. Nicht zum ersten Mal lässt das spanische Ausnahmetalent alle staunen. Dieses Mal aber stellte er die gesamte Geschichte des Alpinismus in den Schatten. Blicken wir ins letzte Jahr, werden wir feststellen, dass Kilian bereits im vergangenen Sommer eine schier unerreichbare Marke gesetzt hat. In seinen heimischen Pyrenäen erlief und erkletterte sich der Spanier so ziemlich alle Gipfel, die man dort vorfindet. Darüber hinaus fuhr er sämtliche Verbindungsstücke mit dem Rad. Das gesamte Projekt stemmte er kraft seiner Arme und Beine.
Foto: Nick Danielson
Auch für den Sommer 2024 kündigte Jornet ein „eigenes Projekt“ an. Wahrscheinlich konnte niemand
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MOMENTE Kilian Jornet auch nur erahnen, welch waghalsigen Irrsinn der Gute geplant hat. Recht zeitnah nach seinem Triumph bei Sierre-Zinal brachen Kilian und seine Crew Richtung Bernina auf. Bernina, der einzige 4.000er der Ostalpen. Auf dem Rad und zu Fuß strotzte der erste von 19 Tagen schon mit satten 242 Kilometern und über 6.500 Höhenmetern. In der realen Welt sind das Zahlen, die nur die Allerwenigsten einmal im Leben zustande bringen. Was dann folgte, waren bald drei Wochen der Superlative. Über das Oberland arbeiteten sich der Spanier und seine Helfer und Helferinnen Richtung Westen vor. Die 20.000-Höhenmeter-Marke hatten sie dort lange schon gerissen. Allein im Wallis erkletterte Kilian an fünf Tagen alle Berge, deren Gipfel sich mindestens 4.000 Meter in den Schweizer Himmel strecken. Atemberaubend und beängstigend zugleich war das, was man auf Fotos und bewegten Bildern in den sozialen Medien verfolgen durfte. Er ließ alle an seinem Wahnsinn teilhaben. Den meisten wird, wie auch uns als Redaktion, der Atem gestockt sein. Der bloße Anblick der Grate und Kletterstellen, durch die sich Kilian Jornet scheinbar spielend durcharbeitete, ließ den Puls schneller schlagen. Wie konnte ein „Projekt“, das mental und körperlich nicht härter hätte sein können, derart ausufern? Die Antwort darauf liegt in den Pyrenäen. Das Abenteuer durch seine Heimat erweckte in Kilian das Bedürfnis, immer weiter, größer und höher zu gehen. Am Ende waren die nackten Zahlen Tatsache. Es ist wahrhaftig gelungen, alle 82 4.000er der Alpen miteinander zu verbinden. Zu Fuß, auf dem Rad und kletternd im Überhang. Kilian Jornet benötigte 267 Stunden, um 1.207 Kilometer und 75 344 Höhenmeter zurückzulegen.
Foto: Joel Badia
Schwer zu sagen, ob ihm die großen Trailrennen dieser Welt nichts mehr geben. Vielleicht ist es auch müßig, darüber nachzudenken. Eines ist jedoch klar: Der Mann sollte für uns kein Vorbild sein. Er ist mehr als das. Kilian Jornet ist eine lebende Legende, die uns den Spiegel der menschlichen Leistungsfähigkeit vorhält. Kilian ist eine wahre Inspiration.
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19 Tage die am Ende Sportgeschichte schreiben: Kilian Jornet erobert und besteigt insgesamt 82 4000er der Alpen in Rekordzeit und verbindet alle zu Fuß oder auf dem Rennrad.
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REPORT Trofeo Kima
Text: Elise Poncet Fotos: The Adventure Bakery
Chaos mit Fels
Unsere Autorin Elise Poncet hat einen Lebenslauf geschrieben. Ohne den braucht man nämlich gar nicht zu versuchen, bei der Trofeo Kima zu starten. Über eines der letzten wirklichen Abenteuer unseres Sports.
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Kurz vor einer ohnehin schon chronisch verrückten UTMB-Woche fand Ende Juli auch eines der größten Events in der sehr speziellen Disziplin Skyrunning statt: die legendäre Trofeo Kima. Ein 52 Kilometer langes Rennen mit rund 4200 Höhenmetern, das alle zwei Jahre im Val Masino in der Lombardei stattfindet. Spoiler: Es ist vermutlich das technischste Rennen der Welt. Die Strecke folgt dem Höhenweg Sentiero Roma und überquert auf einer Art Balkon den gesamten Talkessel des Val Masino mit seinen berühmten sieben Felspässen. Jeder von ihnen wird auf einem seilversicherten Klettersteig gequert. Die Route ist eine Entdeckungsreise, von Pass zu Pass, von Schutzhütte zu Schutzhütte. Werden die einzelnen Abschnitte zu lang, gibt es hin und wieder ein Biwak, damit die Teilnehmer und Teilnehmerinnen unterwegs zumindest ein wenig Kraft tanken können. Ach ja, dieses Rennen ist eine Hommage an Pierangelo Marchetti, genannt „Kima“, einen lokalen Bergführer, der in diesen Bergen tödlich verunglücken sollte. Das Organisationsteam, bestehend vor allem aus seiner Familie und seinen Freund:innen, macht seine Arbeit absolut ehrenamtlich. Jeder und jede, die einmal bei der Trofeo Kima war, spürt die großen und echten Emotionen. Und es wäre unmöglich und wohl auch unfair, diese Veranstaltung mit einem anderen Trailevent zu vergleichen.
Es wäre unmöglich und wohl auch unfair, diese Veranstaltung mit einem anderen Trailevent zu vergleichen.
ein Bergführerdiplom dürfen auch nicht komplizierter sein. Daraus resultierend ist die Trofeo Kima ein Rennen, das der Elite vorbehalten ist, sozusagen der Crème de la Crème der Skyrunner:innen. Eine Reihe von Qualifikationsrennen ist genauso selbstverständlich wie eine Mindestanzahl an ITRA-Punkten (650 für Männer, 500 für Frauen) oder Punkten in der ISFRangliste (ebenfalls 650 für Männer und 500 für Frauen) verfügen. My first Kima Die Ankunft im Val Masino war dennoch eine echte Überraschung für mich: steil und wild – und überall um mich herum nur riesige, einschüchternde Felswände. In San Martino, dem kleinen Dorf am Fuße des Tals, wurde ich herzlich willkommen geheißen. Schnell merkt man, dass es sich hier um ein Klettermekka handelt: Pointiert trainierte Körper flanieren durch die engen Gassen, die Kletterausrüstung baumelt noch am Gurt und sorgt für eine dezente Geräuschkulisse. Ich habe drei Tage Zeit, den Ort aufzusaugen, ich wollte ihn entdecken, die Atmosphäre einatmen, deshalb hatte ich mich vor dem Rennen auch nicht wirklich ausgeruht. Ich habe es vorgezogen, Orte zu entdecken
Die Apotheose des Skyrunnings Aber wie bin ich überhaupt zur Trofeo Kima gekommen? Für jede Austragung werden nämlich nur 300 Startnummern ausgegeben, da entlang der gesamten Strecke enorme und personalintensive Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden: Ersthelfer:innen und Führer:innen an jeder technischen Passage, dazu zwölf Verpflegungsstationen an den jeweils höchsten Punkten. Die Anmeldung öffnet sechs Monate vor dem Rennen und ist für sich genommen schon ein Kampf. Zunächst muss jede:r Teilnehmer:in nachweisen, über technische Bergerfahrung zu verfügen. Ein ausführlicher Lebenslauf wird verlangt, darin Erläuterungen zur eigenen Biografie als Trailrunner:in und Alpinist:in. Die theoretischen Ausführungen für
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REPORT Trofeo Kima und Menschen zu treffen, denn das ist einer der Gründe, warum ich laufe. Ich denke auch, dass es meine Art ist, vor einem Rennen, nun ja, zu entspannen. 24.08.2024 / Race Day Wir wärmen unsere Gesichter im Schein der Stirnlampen. Es ist noch sehr früh. Und es ist noch sehr kalt. Da wir uns im Hochgebirge bewegen, ist eine Taschenkontrolle Pflicht: Helm, Rettungsdecke, Handschuhe, Isolationsjacken, alles wird kontrolliert. Um sieben Uhr läuten die Kirchenglocken und das Rennen beginnt. Die erste Stunde bietet uns einen berüchtigten Anstieg auf einer asphaltierten Straße mit einer Steigung zwischen 10 und 14 Prozent. Nein, Kima, es ist nicht alles technisch – und ich hätte mein Tempo besser kontrollieren sollen, in Erwartung der Dinge, die dieser Tag noch bringen sollte. Wir sind ein süßes Trio, Karina Carsolio, Hillary Gerardi und ich, keine von uns ist größer als 1,55 Meter. Es macht Spaß, uns gegenseitig zuzuschauen. Hillary merkt an, dass wir nach dem ersten langen
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Hillary merkt an, dass wir nach dem ersten langen Anstieg fünf Sekunden unter ihrer Rekordzeit liegen. Ich fühle mich gut und freue mich, dass nun die technischen Passagen beginnen.
Anstieg fünf Sekunden unter ihrer Rekordzeit liegen. Ich fühle mich gut und freue mich, dass nun die technischen Passagen beginnen. Extrem selten kommt es vor, dass ich mich entscheide, ein Rennen von der Spitze zu laufen. Aber dieses Mal war es meine Strategie, denn obwohl ich in den letzten zwei Monaten nicht viel gelaufen bin, hoffe ich aufgrund der vielen Stunden, die ich diesen Sommer im Hochgebirge verbracht habe, dass mir technische Abschnitte in die Karten spielen werden. The rocky Chaos Ich lasse mich mitreißen von den Zuschauer:innen, die unsere Namen rufen, bekomme, zack, eine Gänsehaut. Ich renne an den Ketten und über
die Schneefelder hinunter, bis meine Hände brennen. Ich springe von Felsblock zu Felsbrocken – der Sonnenaufgang reflektiert grell auf dem grauen Granit. Ich spiele in den Felsen, ich genieße es. Hier oben ist mein Element. Unterwegs treffe ich meine italienischen Freund:innen, darunter Mirko, den ich seit Jahren vom Trofeo Vanoni kenne, dem anderen italienischen Rennen auf der anderen Seite des Tals. Er ist ein Einheimischer und zeigt mir für ein paar Kilometer lang den Weg, was großartig ist. Ach ja, Mirko ist der Neffe einer ikonischen Person, die wir drei Tage zuvor kennengelernt haben. Marcos Génépi Also kurz drei Tage zurückgespult: Als wir da nämlich den ersten Anstieg er-
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kundeten, trafen wir zufällig Marco. Er war gerade auf Gämsenjagd. Und sichtlich stolz darauf, ein Bündel Génépi gefunden zu haben. Die Ährige Edelraute ist in den italienischen Seealpen eine geradezu mystische Pflanze. Wir verständigten uns in einem Kauderwelsch aus Französisch, Italienisch und Englisch. Aber so viel hatte ich immerhin verstanden: Aus dem Génépi macht Marco, einer der fleißigsten Helfer des Rennens, eine Art Zaubertrank. Oder eben einen Kräuterschnaps. Und er war unbedingt entschlossen, mir eine Kostprobe zu zeigen. Discovering Long Distance Nach fast genau fünf Stunden, länger war ich bisher noch nie in einem Wettkampf unterwegs, war es plötzlich vorbei
REPORT Trofeo Kima
Komm schon, Elise, es war schließlich deine erste Langstrecke, sei nicht so hart zu dir selbst!
mit der mentalen und der physischen Leichtigkeit. Zudem fiel es mir schwer, etwas wirklich Gehaltvolles zu essen. Vielmehr hätte ich genau das schon viel früher machen müssen. „Nimm es als Erfahrung“, werden sie hinterher sagen. Mir war schnell klar, dass ich innerhalb der nächsten Stunde würde bezahlen müssen. Immerhin würde meine Mutter an der nächsten Verpflegungsstelle warten und mir Trost spenden, während ich nach und nach an Tempo verliere. Queen Hillary Ich hatte ein paar Minuten verloren, lag aber noch immer in Führung, seit sechs Stunden schon. Bis dann dieser eine Abstieg kommen sollte, vor dem ich am meisten gefürchtet hatte. 2000 Höhenmeter mit einem sieben Kilometer langen Asphaltstück am Ende. Nein, Kima, es ist nicht alles technisch ... Früher war ich eine der besten Downhillerinnen, aber das ist nicht mehr so, meine Knie machen mir seit zwei Jahren zu schaffen. Ich spüre Hillary in meinem Nacken und ahne, dass dieses Rennen mindestens noch ein weiteres Jahr ihr
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gehören wird. Dabei hatte sie am Tag zuvor noch einige Ratschläge zu genau diesem Downhill gegeben und ihre Geheimnisse mit mir geteilt. Freund:innen helfen einander. Ich bin nicht traurig, ich habe gerade ein Spiel verloren, aber ich habe es mit aller Kraft versucht. 2:30 Minuten war ich nach 7:35 Stunden vom Sieg entfernt und weniger als fünf Minuten vom Streckenrekord. Aber andererseits: Schmerzt es nicht doch, ein Rennen zu verlieren, bei dem man mehr als sechs Stunden in Führung lag? Komm schon, Elise, es war schließlich deine erste Langstrecke, sei nicht so hart zu dir selbst! Kima is a Blast Kima muss man sich verdienen. Vor allem aber muss man wirklich gut vorbereitet sein. Dieses Rennen lässt sich nicht täuschen, es erlaubt keine Tricks. Gerade das aber macht die Herausforderung noch süßer. Ein guter Ansatz wäre schon mal: viel Demut und noch mehr Respekt. Wir sehen uns in zwei Jahren wieder Trofeo Kima. Ich freue mich schon jetzt.
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REPORT Dynafit Transalpine Run Text: Denis Wischniewski Foto: Andi Frank, Klaus Fengler
ERF
NEU
Transalpine Run. Zum nunmehr 19. Mal über die Alpen. Einer der großartigsten Laufsportevents der Welt, nein, ich gehe weiter und sage „der beste Trailevent der Welt“. Um ehrlich zu sein – der TAR, heute Dynafit Transalpine Run genannt, ist die vielleicht kompletteste Geschichte, die ein Trailrennen überhaupt erzählen kann.
Es geht in sieben Etappen und innerhalb einer Woche über den Alpenhauptkamm, von Deutschland hinüber nach Italien. Dieser Lauf hat so viele Texte, Erzählungen und Perspektiven, dass man durchaus von einer „Lifetime Experience“ sprechen muss. Alle, die hier starten, kommen an ihre persönlichen Grenzen. Jedes Jahr aufs Neue. Es gibt die beharrlich Festgebissenen, die nahezu jährlich starten und aus dem TAR längst einen Teil ihres Lebens gemacht haben, und andere, die das eben einmal erleben möchten. Abgehakt. Eigentlich sollte eine Geschichte irgendwann auserzählt sein, aber die des Ehepaares Uta und Heini Albrecht erlebt in Form des TAR mit jeder weiteren Edition einen neuen Inhalt. In 2025 soll der 20. Transalpine auch der Letzte für das
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FUNDEN Paar sein. Ob das so kommt? Wer weiß. Der Verlust wäre riesig, der Ursprung des alpinen Trailrunnings im DACHRaum wäre erloschen.
Die nackten Zahlen: 250 Kilometer und 15 000 Höhenmeter. Das ergibt täglich eine Marathondistanz, viele Anstiege und genauso viele Downhills. Mit dem Start in Garmisch-Partenkirchen brach ein riesiger Tross auf, denn auf den ersten beiden Etappen liefen auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des RUN2 mit, einer Kurzversion des TAR. Ideal für alle, die zunächst einmal an das große Tor des TAR anklopfen wollen oder ganz einfach keine Lust und Zeit für alle sieben Etappen haben. Wieso also nur ist der TAR eine solch einzigartige Veranstaltung und ein Lauferlebnis, das vielleicht kein Ultratrail der Welt so darstellen kann? In der Hauptsache sind es wohl zwei Dinge, die für die Ikonisierung des TAR sorgen – zum einen die reine Länge, eine ganze Woche jeden Tag laufen. Zum anderen verschmilzt man ab dem dritten Tag mit allen anderen, dem Tross, der Bewegung, dem Tagesablauf. Man nimmt den Schmerz und die Freude im Tagesziel an. Eine „Bubble“ bildet sich, eine Blase, die zwar surreal ist, einen aber ganz wunderbar für Tage aus der wahren Welt nimmt. Das ist angesichts der Weltlage nicht übel. Alle, die im Duo laufen – egal ob Mixed, Frauen, Männer, egal in welcher AgeGroup – lernen in dieser Woche sehr viel. Über sich, über den Partner oder die Partnerin. Man hilft, einem wird geholfen. Oder man muss Hilfe zulassen wollen, obwohl man doch im Vorfeld so sicher war, dass man stärker wäre als die andere Teamhälfte. Es wird eine tiefe Erfahrung. Körperlich und psychisch. Und das Startfeld ist divers wie nie zuvor. Männer wie Anton Philipp, Axel Zapletal oder All-Time-Finisher Holger Schulze jubeln hier zum wiederholten Male.
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REPORT Dynafit Transalpine Run
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Man mag den Eindruck bekommen, dass sie einen geheimen Bund mit diesem Event eingegangen sind. Anders die berühmte Influencerin Joyce Hübner, die das Rennen mit ihrer Partnerin Katharina tapfer nach sieben schweren Etappen ins Ziel brachte, aber vielleicht nicht verstand, wie sehr man eine Verantwortung trägt, wenn einem fast 70 000 Menschen folgen. Die Fakten und Zahlen sind fair, die Strecke klar kommuniziert – eigene Unzulänglichkeiten sollte man immer nur an sich selbst adressieren, sonst diskreditiert man bewusst oder unbewusst alle anderen, die teilnehmen, und den Veranstalter, der ohnehin eine riesige Verantwortung trägt. Der Veranstalter Plan B Events um die erwähnten Albrechts hat sich zusammen mit dem Titelsponsor noch einmal gänzlich neu erfunden – nun ja, zumindest den TAR, denn anders als früher öffnet sich das Rennen neuen Zielgruppen. Es gibt – was lange kategorisch ausgeschlossen war – die Möglichkeit, einzeln zu starten oder „nur“ die ersten beiden Etappen zu laufen. Die Hemmschwelle gegenüber solch einer gefühlt knochigen Alpenüberquerung sinkt und ich erkenne viele junge Leute im Ziel am Reschensee. Vor allem im Individualranking läuft eine neue Generation pfeilschnell durch die Berge. Das Image, das Dynafit seit Jahren in den Sport transportiert, kommt nun beim Transalpine Run an. Der Spannungsbogen des TAR 2024 ist kurz erklärt: Es war der technisch anspruchsvollste der Geschichte, es war der mit dem extremsten Wettereinbruch und ganz sicher einer der emotionalsten. So kommentiert Streckenchef Martin Hafenmaier im Ziel: „Du, die Leute waren alle der Wahnsinn diesmal. Die haben alles, wirklich alles mitgemacht. Sooo gut!“ Also fast kein Meckern und Mosern. Nicht, wenn eine Strecke verkürzt wurde, und nicht, wenn die Startzeit so nach vorne gezogen wurde, dass der Wecker gleich mehrmals um 4.30 Uhr in dieser Woche klingelte.
Zieleinlauf am Reschensee nach sieben Etappen über die Alpen: Alles löst sich auf. Alles fällt plötzlich ab. Nur Italien zeigt sich nicht wie erhofft – es fällt Schnee, es ist eiskalt.
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REPORT Dynafit Transalpine Run Nach der Hitze der ersten beiden Etappen liefen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer also zielsicher in einen Winter hinein. Zunächst Regen, dann Kälte und Schnee. Alles dabei. Nichts wurde ausgelassen. 455 Läuferinnen und Läufer kamen am Reschensee an. Eine Quote von 82 %. Respekt! Anstatt im Ziel entspannt in Strandkörben zu chillen, packten sich alle warm ein und flohen in ihre Pensionen und Hotels. Später, so erzählt man sich, wäre die Finisherparty in einer trockenen und beheizten Halle ziemlich legendär gewesen. Alleine dafür sollen sich alle Opfer in dieser Woche gelohnt haben.
richtig hart. Umso schöner ist es, jetzt hier stehen zu können“, freute ich Lena Glasbrenner nach dem Zieleinlauf. Die Tagessiegerinnen der letzten Etappe waren wie am Vortag „Die Sonnenblumen“ mit Rachel Marbaker aus den USA und Sophie Kirkman aus Simbabwe. Damit sicherten sie sich den dritten Gesamtplatz. Zweite gesamt: Nina Lang und Veronika Hamminger vom österreichischen Team „Summitsox“. Die Master-Women-Kategorie gewannen Nicole Berner und Marisa Rauber vom Schweizer Team „Zägg U Nähr läufts“.
Team Mixed Team „Sportsshoes X Nike“ (GBR) mit Sebastian Batchelor und Natalina Neuenschwander holten sich mit sieben Tagessiegen und großem Vorsprung den Gesamtsieg. Täglich Zweite und damit auch insgesamt Zweitplatzierte: „The Donut Duo“ aus Argentinien mit Nicolas Hinojosa und Megan Erspamer. Team „SCLT Breitenbach“ mit Sonja Kinna und Thomas Lindorfer aus Deutschland verteidigten mit Platz vier bei der letzten Etappe ihren dritten Gesamtrang.
Ja, es gab auch Siegerinnen und Sieger. Souveräne, fast dominante Erfolge. Solo-Wertung: 7 Etappen & 7 Siege bei Männern und Frauen Lukas Mangger aus Italien siegte souverän vor dem Schweizer Nino Janki und dem Deutschen Benedikt Nussbaum. „Es war einfach gewaltig“, bilanzierte der Südtiroler Dynafit-Athlet die TARWoche. Identisches Bild bei den Frauen: Julia Güthling aus Deutschland holte sich mit großem Vorsprung den Gesamtsieg des TAR 2024 vor der Belgierin Sylvie Duerinck und der Ukrainerin Iryna Raitschuk. Team Männer: Schweizer Triumph Ramon Gut und Tobias Schmid vom Team „Die Flachlandkämpfer“ gewannen jede einzelne Etappe und damit auch klar die Teamwertung bei den Männern. Zweite wurden die „Samnaun Racers“ Patrick Kühn und Benedikt Huber vor der „TZ Running Academy/LG Exa Leipzig“ mit René Feder und Grischa Reinhardt. Team Frauen: internationales Podium Lena Glasbrenner und Johanna Steinmüller vom „Allgäu Outlet Raceteam“ gewannen sechs von sieben Etappen und damit souverän die Gesamtwertung. „Auch heute war es noch mal
Alle Ergebnisse und Infos unter transalpine-run.com.
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EVENT Golden Trail World Series Beim Auftakt der GTNS-Serie in Bad Reichenhall ging es bei perfekten Bedingungen einmal hoch und runter. Der Hohenstaufen hat an diesem Tag über Sieg und Niederlage gerichtet. Das vermutlich alpinste Rennen in Deutschland und der Serie. Marc Dürr und Élise Poncet gewannen diesen Auftakt. Danach wurde es beim Zugspitz Ultratrail und dem Garmisch-Partenkirchen Trail über 29 Kilometer zwar länger, aber auch sanfter und schneller. Mit dem Zermatt-Marathon besuchte die Serie die Schweiz, um schließlich mit dem vierten Rennen, dem Mayrhofen Ultraks, ihr Finale zu feiern. Über alle vier Prüfungen hinweg waren es am Ende Marion Leiberich und Manuel Innerhofer, die am meisten Punkte sammelten und die Gesamtwertungen für sich entschieden. Beide liefen auch internationale Rennen – beim GTWSRennen in Sierre-Zinal stellten sie sich tapfer der Weltelite und belegten Rang 28 bzw. 43.
Foto: Mathis Decroux
Kam und siegte: Joyce Njeru könnte auch die Gesamtwertung der GTWS für sich entscheiden. Unten: Daniel Pattis ist die Entdeckung der Serie.
Die nationale und internationale Golden Trail Serie war auch 2024 eine Demonstration wie schnell man heute über Trails fegen kann, wie spannend und athletisch unser Sport sein kann. Neue Namen haben wir auch kennengelernt ... Text: Denis Wischniewski Die Golden Trail Series. Sie ist längst nicht mehr so erklärungsbedürftig wie noch vor ein paar Jahren. Viele wissen, dass es sich dabei um die hochklassigste Trailrunning-Rennserie der Welt handelt. Sie findet ihren Platz zwischen den extremen, alpinen Skyraces und den langen Ultratrails der UTMB World Series. Insider und Insiderinnen behaupten sogar, dass genau diese Formate, die schnellen Rennen um 20 bis 40 Kilometer Länge, die Zukunft des Sports in Bezug auf Übertragung und Vermarktung sind. Tatsächlich hat es die GTWS-Serie wie keine andere je zuvor geschafft, den
Wettkampfsport in die Wohnzimmer zu bringen. Livestreams aus Zegama, vom Marathon du Mont Blanc oder Sierre-Zinal holen viele Tausende vor den Screen. Drohnentechnik, e-MTB, professionelle Kameraläuferinnen und -läufer sowie moderne Technik machen das möglich. Von Jahr zu Jahr werden diese Produktionen besser und besser. Wenn wir von der globalen GTWS-Serie sprechen, wollen wir auch die spannende nationale Serie erwähnen, denn die Rennen im DACH-Raum waren 2024 für viele junge Sportlerinnen und Sportler die Eingangstür in den Sport.
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Ein besonderes Jahr feierte die globale, die GTWS-Serie. Im Frühjahr mit dem Auftakt in Asien, in Japan und China, um danach die Saison in Europa zu eröffnen. Daniela Oemus konnte ihren Sieg bei Zegama-Aizkorri zwar nicht wiederholen, aber dennoch unter die Top 10 laufen. Marc Dürr zeigte seine persönliche Klasse und eroberte in einem tollen Rennfinale Rang 16 unter den Besten der Welt! Die lange Serie forderte viel Ausdauer von all denen, die sich der kompletten Serie verschrieben. Und so gehen nach nunmehr acht ikonischen Wettkämpfen in Asien, Europa und den USA die Top 30 am 17. Oktober ins Finale im italienischen Ascona. Die besten Chancen auf den Gesamtsieg haben zweifellos die Führenden Joyce Njeru und Elhousine Elazzaoui. Die vielleicht größten Entdeckungen der Serie sind der Südtiroler Daniel Pattis (Gesamt Platz 5) und die Führende Afrikanerin Joyce Njeru, die sich in Ascona mit 36 Punkten Vorsprung vor Madalina Florea keinen Patzer erlauben darf.
INTERVIEW Jonathan Wyatt Text: Marie Meixner-Brunnhuber Interview: Clemens Niedenthal
"Trailrunning könnte bereits 2028 olympisch sein!"
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Wenn Frankreich … dann Chamonix. Aber in diesem Sommer hat uns eine andere französische Stadt verzaubert: Die Olympischen Spiele von Paris haben die Frage nach der olympischen Disziplin Trailrunning neu gestellt – und für manche auch beantwortet. Wir haben Jonathan Wyatt, Chef der World Mountain Running Association, gefragt, wie es jetzt weitergehen könnte. Jonathan, zum ersten Mal in der Geschichte unseres Sports ist es nicht nur eine hypothetische Frage, ob Trailrunning einmal eine olympische Disziplin werden kann und ob es eine olympische Disziplin werden sollte. Mit wem könnten wir darüber besser reden als mit dem Präsidenten der World Mountain Running Association und einem der Initiatoren der ziemlich wunderbaren Trail-WM von Innsbruck im vergangenen Jahr. Vor allem aber hattest du das ziemlich rare Privileg, selbst einmal an den Olympischen Sommerspielen teilzunehmen. Na, da gab und gibt es schon ein paar andere. In diesem Jahr zum Beispiel die mehrfache Berglaufweltmeisterin Andrea Mayr und auch Laura Hottenrott, Silbermedaillengewinnerin bei der Trail-WM in Innsbruck, die beide beim olympischen Marathon gestartet sind.
Du bist 1996 in Atlanta 16. über die 5000 Meter geworden. Warum waren die Olympischen Spiele ein Erlebnis für dich, das mit keinem deiner späteren Erfolge vergleichbar war, auch nicht mit deinen diversen Weltmeistertiteln im Berglauf? Leistungssport ist in vielen Momenten eine sehr einsame Angelegenheit. Und ich weiß noch, wie großartig es war, die ganzen anderen Sportler:innen im Olympischen Dorf zu erleben. Der Sprint, die Mitteldistanzen, der Marathon, allein die olympischen Lauf-
disziplinen sind ja schon drei komplett verschiedene Sportarten. Und alle machen ihr Ding. Plötzlich waren da aber auch noch Kugelstoßer:innen oder Kunstturner:innen. Bei den Olympischen Spielen habe ich mich als Teil einer großen Weltgemeinschaft der Athlet:innen erlebt, die Spiele haben mich aus meiner Running-Bubble herausgeholt. Das ist eine riesige Chance und eine riesige Erfahrung für jeden Sportler und jede Sportlerin. Es wäre auch eine riesige Chance für den Berglauf beziehungsweise das Trailrunning.
Eine Chance, die plötzlich ganz real und greifbar erscheint … Wenn du mich im Mai oder Juni gefragt hättest, ob Trailrunning einmal eine olympische Disziplin werden könnte, hätte ich dir gesagt, dass wir darüber besser in fünf oder eher zehn Jahren noch einmal reden. Der Sport erlebte gerade einen Professionalisierungsschub und schien auch deshalb ziemlich mit sich selbst beschäftigt zu sein. Die Olympischen Spiele standen nicht weit oben auf der Prioritätenliste.
Aber dann hat Paris uns alle um den Finger gewickelt? Genau so war es, ja. Plötzlich waren da diese begeisternden Spiele von Paris und danach überschlugen sich alle mit positiven Statements zu genau dieser Frage. Die Golden Trail Series, die ITRA, die Verantwortlichen hinter dem UTMB, alle äußerten sich in Pressemitteilungen wohlwollend bis euphorisch dazu, ob Trailrunning nicht olympisch werden sollte oder sogar müsste. Und ich weiß auch, dass hinter den Kulissen längst Gespräche mit dem Internationalen Olympischen Komitee und vor allem dem World-Athletics-Verband angeschoben worden sind. Dessen Präsident Sebastian
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Coe, so viel kann ich sagen, ist durchaus ein Freund der Idee, Trail- beziehungsweise Mountainrunning als olympische Disziplin zu erleben.
Bedauerst du, dass es zu dieser Entwicklung nicht schon zwanzig Jahre früher kam?
Die Frage hat sich zu meiner aktiven Zeit einfach nie gestellt. So um 2004/05, als ich sowohl auf den Mitteldistanzen als auch im Berglauf auf wirklich hohem Niveau unterwegs war, waren die olympische Leichtathletik und das Laufen in den Bergen wirklich zwei verschiedene Planeten.
Heute ist Trailrunning, so nennt man das wohl, ein Wachstumsmarkt. Die Nischensportarten finden sich eher unter den aktuellen olympischen Disziplinen.
Das trifft den Kern der aktuellen Debatte. Ich glaube nämlich, dass das Olympische Komitee ziemlich gut begriffen hat, dass die Olympischen Spiele Disziplinen brauchen, die wirklich etwas mit den Menschen zu tun haben. Das hat man in Paris sehr schön beim Straßenmarathon gesehen. Das Publikum stand in Fünferreihen an der Straße.
Die Skate-Ikone Tony Hawk hat diesbezüglich sehr treffend gesagt: Skateboarding braucht Olympia nicht, aber Olympia braucht Skateboarding. Würdest du das auch fürs Trailrunning sagen?
Die Olympischen Spiele wollen und müssen jünger werden – und auch globaler. Du hast sicher mitbekommen, dass die Chancen sehr gut stehen, dass Crosslauf olympisch wird – und zwar im Winter! Es gibt im Olympischen Komitee rund 50 afrikanische
INTERVIEW Jonathan Wyatt Staaten, die sich bis dato im Angebot der Winterspiele kaum repräsentiert gefühlt haben. Aber: Das sind alles Laufnationen. Und sie haben eine gewichtige Stimme.
Es gibt in Deutschland Francesco Friedrich. Der taucht im Winterhalbjahr gefühlt in jeder zweiten Tagesschau auf, weil er mal wieder ein Weltcuprennen im Zweier- oder Viererbob gewonnen hat. In einem Sport also, der nur in einer Handvoll Länder Relevanz hat und den in Deutschland vielleicht ein Dutzend Menschen kompetitiv betreiben. Ist es so einfach: Keine:r fährt Bob, aber die halbe Republik geht hin. und wieder laufen, also wird Trailrunning eben olympisch und Bobfahren nicht mehr? So einfach ist es. Und so einfach ist es auch wieder nicht. Natürlich leben die Olympischen Spiel auch von ihrer Tradition und Traditionen entstehen nur, wenn Disziplinen über Dekaden Teil des olympischen Kanons sind. Richtig ist aber, dass es darum gehen wird, alte Sportarten durch neue zu ersetzen. Denn die Olympischen Spiele können nicht immer weiter wachsen, die Zeiten der Gigantomanie sind vorbei.
Ein Teil der Wahrheit ist aber auch, dass Trailrunning in der Vergangenheit ziemlich gut davon gelebt hat, ein Sport zu sein, der nach seinen eigenen Regeln und in seiner eigenen Nische funktioniert. Quasi als die Subkultur unter den Laufdisziplinen. Aktuell ist viel von einer sozialen und vor allem ökologischen Verantwortung die Rede, Athleten wie Kilian Jornet oder Zach Miller sprechen offen darüber, nicht mehr dem Rennkalender hinterherfliegen zu wollen. Es geht um mentale Gesundheit und den ökologischen Fußabdruck unseres Sports. Passt ein Megaevent wie die Olympischen Spiele in diesen Diskurs?
Meiner Einschätzung nach wäre ein Skyrace mit einer Länge von 20, vielleicht 30 Kilometern das vielversprechendste Format. Ein Rennen mit Uphills und Downhills, mit technischen Abschnitten und schnellen Passagen. Ach, ich könnte doch selbst Tausende gute Gründe aufzählen, warum es vielleicht doch keine so brillante Idee ist, aus Trailrunning, Skyrunning, oder wie man es auch immer nennen möchte, eine olympische Disziplin zu machen. Ich bin ja 1996 in Atlanta gestartet, das waren vermutlich die kommerzialisiertesten Spiele aller Zeiten. Ich glaube nur einfach, dass die positiven Argumente überwiegen, und zwar ganz im Sinne der Athlet:innen. Ja, wir alle müssen nachhaltiger und verantwortlicher mit allen Ressourcen umgehen. Ich kann aber nicht sehen, dass ausgerechnet Olympia den Unterschied macht. Zumal wenn die Spiele künftig den Weg weitergehen werden, den Paris eingeschlagen hat.
Kritiker:innen befürchten etwa, dass olympische Trailrennen publikumswirksam auf synthetischen Strecken mit künstlich angelegten Hindernissen ausgetragen werden könnten.
Ich persönlich fände das die schlechteste aller Ideen. Da bin ich mit den Leser:innen eures Magazins einer Meinung. Das mag beim Klettern funktionieren, zumal es ja die Tradition der urbanen Kletterhallen gibt, beim Trailrunning funktioniert es definitiv nicht. Aber ich glaube, dass sich diese Frage so gar nicht stellen wird,
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weil Paris künftigen Austragungsorten der Olympischen Spiele auch diesbezüglich den Weg gewiesen hat: Die Zeiten sind vorbei, in denen immer wieder neue Anlagen und Infrastrukturen gebaut werden. Der olympische Gedanke wird künftig sein, vorhandene Ressourcen zu nutzen. Eine definitiv vorhandene Ressource ist der Berg.
Wäre Trailrunning also bereits in Paris olympisch gewesen, wir hätten ein Rennen in Chamonix gesehen?
Die Surfwettbewerbe von Paris haben vor Tahiti stattgefunden, gesegelt wurde in Marseille. Olympische Spiele haben schon immer auch dezentrale Momente gehabt. Es hätte nicht Chamonix sein müssen, die französischen Alpen sind groß und dann gibt es noch die Pyrenäen. Aber ich bin mir recht sicher, dass es kein … Wie hieß das vor ein paar Jahren doch noch? … Citytrail in Paris geworden wäre.
Taugt Trailrunning denn bereits als das medialisierte Spektakel, nach dem sich die Olympischen Spiele ja auch immer sehnen?
Hättest du mich das vor zehn Jahren gefragt, ich hätte die Kosten gar nicht ausrechnen wollen, die nötig gewesen wären, ein olympisches Trailrennen angemessen zu
Publikums-Liebling Zach Miller lief bei der WM in Innsbruck für die USA – würde er auch an Olympischen Spielen teilnehmen? Wohl kaum.
Passagen. Wie schon erwähnt, haben die afrikanischen Länder inzwischen zu Recht eine deutliche Stimme. Von dort wird kein Appell für einen Ultratrail zu erwarten sein.
20 bis 30 Kilometer … lass das bloß nicht Jim Walmsley hören … Dann muss Jim Walmsley eben noch einmal bei den US-Trials starten, um sich für den olympischen Straßenmarathon zu qualifizieren …
Und einmal abgesehen von Jim Walmsley oder Courtney Dauwalter?
Die nächsten Spiele finden in Kalifornien Hättest du die man in den Berg hätte schicken müsstatt, einem Bundesstaat, in dem Laufen sen. Heute übernehmen das Videodrohnen, auch Trailrunning eine große Tradimich das vor dazu schickt man noch einige Athlet:in- und tion und eine noch größere Community oder Mountainbiker:innen mit Handhaben. Ich habe aktuell das Gefühl, dass zehn Jahren nen kameras auf die Strecke. Wir kennen die die Tür sehr weit offensteht, Trailrunning vom UTMB oder der Golden gefragt, ich Übertragungen bereits 2028 in Los Angeles als olympische Trail Series und wissen, wie gut und relativ Disziplin zu erleben. Und sei es als Einladas funktioniert. Und, ja, ich glaube hätte die Kos- günstig dungswettkampf, weil die Austragungsorte auch, dass die Choreografie eines Trailrenden Einladungswettbewerben eine gröten gar nicht nens alle Menschen ansprechen wird, die bei ßere Autonomie haben. Meines Erachtens sich einfach für Sport interessieren. wäre es fatal, wenn sich die unterschiedausrechnen lichen Interessen in unserem Sport, dort Nur: Was sehen die dann? Einen der Berglauf, da das Ultrarunning, jetzt wollen. Vertical K, einen Hundertmei- gegenseitig torpedieren. In acht oder zwölf übertragen. Allein die ganzen Helikopter,
ler …?
Meiner Einschätzung nach wäre ein Skyrace mit einer Länge von 20, vielleicht 30 Kilometern das vielversprechendste Format. Ein Rennen mit Uphills und Downhills, mit technischen Abschnitten und schnellen
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Jahren kann es dann immer noch darum gehen, Mountainrunning so wie bei der Trail-WM in Innsbruck in drei verschiedenen Disziplinen vom Vertical K bis zum Long Trail im olympischen Wettkampfgeschehen abzubilden.
REISE Splügen Katie Schide INTERVIEW
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KATIE
Nach 22:09:31 Stunden war Katie Schide zurück auf dem Marktplatz in Chamonix. Schneller war bisher keine Frau beim UTMB. Ein Gespräch über die Einsamkeit einer Langstreckenläuferin, über YouTube-Übertragungen und das Glück, in einem sehr kleinen Dorf zu wohnen. Interview: Clemens Niedenthal
Katie, 2024 ist dein Jahr. Erst der Sieg beim Western States Endurance Run Ende Juni und jetzt, keine acht Wochen später, der Streckenrekord beim UltraTrail du Mont-Blanc. Würdest du mir widersprechen, wenn ich von einem ziemlich perfekten Rennen rede? Unbedingt würde ich dir widersprechen. Das perfekte Rennen gibt es nicht, das kann es gar nicht geben. Schon gar nicht, wenn man mehr als 22 Stunden unterwegs ist. Gut, ich hatte von diesen 22 Stunden
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nur zwei Stunden Probleme mit meinem Magen, das ist für meine Verhältnisse schon ziemlich perfekt. Aber ein Ultratrail ist immer geprägt von Höhen, Tiefen und Überraschungen. Das ist auch gut so. Ich wüsste vermutlich gar nicht, wie ich mich nach einem perfekten Rennen wieder für neue Aufgaben motivieren könnte.
Okay, also einigen wir uns darauf: Das Rennen war ziemlich gut.
Was viel mit meiner Erfahrung zu tun hat, gerade beim UTMB. Ich bin das Rennen zum ersten Mal vor sechs Jahren gelaufen, ich habe es 2022 schon einmal gewonnen.
TRAINING 8 essentielle INTERVIEW Katie Schide Trainings-Tipps für ALLE Ich habe gelernt, in dieser ganzen Crazyness, die der UTMB noch einmal mehr als alle anderen Events mit sich bringt, zu einer Ruhe und einer Gelassenheit zu finden. Ich lasse mich nicht mehr anstecken von all dem Wahnsinn neben und auch auf den Trails.
erzählt hat, wie er selbst ikonische Rennen wie das Hardrock bei vielleicht 80 oder 90 Prozent seiner Leistungsfähigkeit gewinnen konnte. Das ist vielleicht zehn Jahre her. Heute wäre es undenkbar, stimmt. Das
Text: Kafka ist Björn ja auch der Grund, warum so viele ToIn der Live-Übertragung sah das
anders aus. Du hast schon früh im Rennen durchaus die Pace von Jim Walmsley und Tom Evans, die beide später aussteigen sollten, gekontert. Du wirktest überhaupt sehr fit und auf den Punkt konzentriert.
Na ja, nicht alles glauben, was man so auf YouTube sieht (lacht). Das Rennen war in diesem Jahr gerade in den ersten Stunden nicht wirklich schnell. Ich hatte mir meine Durchgangszeiten von 2022 aufgeschrieben und mir vorgenommen, mich mindestens im ersten Drittel, besser in der ersten Hälfte des Rennens stoisch daran zu halten. Das habe ich dann auch gemacht. Ich wusste, dass ich fitter bin als vor zwei Jahren und so hinten heraus noch Reserven haben werde.
Wenn du von „nicht wirklich schnell“ sprichst, so reden wir dennoch von einem noch vor zehn oder auch fünf Jahren in dieser Breite ungeahnten Niveau. Unser Sport ist unglaublich athletisch und kompetitiv geworden, da gebe ich dir recht.
Ich erinnere mich an ein Interview mit Kilian Jornet, in dem er
pathlet:innen bei einem Rennen wie dem UTMB aussteigen. Du hast gar nicht mehr die Reserven und auch nicht die Recoveryzeit, um deine ganze Energie für einen Platz irgendwo in den hinteren Top 20 zu investieren.
Wo du die Recoveryzeit ansprichst: Wie ist das so, Western States und den UTMB hintereinander zu laufen?
Ich hatte mir ja die ganze Saison diese Hintertür offengehalten: Ob ich in Chamonix starte, entscheide ich erst nach dem Western States. Letztlich war aber schon während des Zieleinlaufs klar, dass ich diese Energie mitnehmen will.
Was ist leichter, sich für den Western States Endurance Run auf den Punkt vorzubereiten oder diese Energie, wie du es nennst, bis zum nächsten Saisonhöhepunkt zu konservieren? Definitiv Ersteres. Trainieren kann ich und darum mache ich diesen Sport. Die erste ruhige Woche nach einer Belastung wie dem Western States fällt vielleicht auch noch leicht. Aber spätestens, als ich dann zurück in die Alpen, zurück in diese wunderschönen Berge gekommen bin, war es schon eine Tortur, die Füße stillzuhalten.
Ich brauche definitiv keinen Trainer, um mich zu motivieren. Aber einen, um mich einzufangen. Also rufe ich an und sage: Hey Coach, hier sind diese wirklich wundervollen Trails, darf ich nicht ein wenig raus? 60 5/24
Du hast die Füße stillgehalten?
Genau für diese Situationen arbeite ich mit einem Trainer. Ich brauche definitiv keinen Trainer, um mich zu motivieren. Aber einen, um mich einzufangen. Also rufe ich an und sage: Hey Coach, hier sind diese wirklich wundervollen Trails, darf ich nicht ein wenig raus? Und er sagt: Klar, für eine Stunde. Was bitte ist schon eine Stunde?
Sein Plan ist aufgegangen. Hat dich dein Streckenrekord selbst überrascht?
Das soll jetzt nicht arrogant klingen, aber ich habe im Vorfeld lange mit Courtney Dauwalter über die Zeiten gerade beim Western States und beim UTMB geredet. Courtney hatte das durchgerechnet, beim Western States lag die Differenz zwischen dem schnellsten Mann und der schnellsten Frau bei gut neun Prozent. Im Vergleich wussten wir also beide, dass beim UTMB noch etwas geht. Dass es in diesem Jahr ging, ist natürlich wunderbar.
Ich frage auch deshalb, weil ihr beide einen für Außenstehende sehr unterschiedlichen Stil habt. Courtney mit diesem typischen Ultra-Schlurf und ihrer unglaublichen Resilienz. Du scheinst viel mehr über das Tempo zu kommen.
Ich glaube aber nicht, dass man daraus einen qualitativen Unterschied ableiten kann, und auch nicht, dass eine von uns beiden die bessere Ultraläuferin ist.
Apropos Tempo: Mit der Begeisterung während der Olympischen Spiele ist neuerlich die Debatte hochgekocht, ob nicht auch Trailrunning olympisch werden könnte und ob es dazu nicht vor allem kürzere, mediengerechtere Formate braucht. Das Herz des Trailrunnings schlägt aber ganz offensichtlich in Chamonix. Ich habe da meine eigene These. Vielleicht funktioniert ja gerade die Übertragung eines Ultra-Events so gut, weil sie in einem globalisierten Sport auch die globale Parti-
zipation ermöglicht. Egal, wo auf der Welt ich wohne, ich habe die Möglichkeit, dem Rennen zu folgen. Ich schaue vielleicht am Abend und wenn ich dann morgens wieder aufwache, laufen sie immer noch.
Im vergangenen Winter gab es, angestoßen von Kilian Jornet und Zach Bitter, eine Debatte um eine zunehmende Eventisierung des UTMB. Ein Vorwurf: Es wären zu viele Zuschauer:innen entlang der Strecke und damit viel zu viel Individualverkehr. Wie hast du die Atmosphäre in diesem Jahr erlebt? Klar gab es da Hotspots, gerade in den Orten entlang der Strecke und vielleicht noch an Passagen, die leicht mit einer Seilbahn oder einem Lift zugänglich waren. Auch die Zielgasse in Chamonix wird mit jedem Jahr länger. Insgesamt habe ich die Situation aber nie als dramatisch empfunden. Und das sage ich als jemand, der lange überhaupt nicht mit dieser Atmosphäre zurechtgekommen ist. Ich habe deshalb sogar mit einem Mental Coach gearbeitet.
Ging es dir darum, diese Eupho-
STECKBRIEF KATIE SCHIDE Die 1992 in Gardiner (Maine) geborene US-Amerikanerin gewann 2022 und 2024 den Ultra Trail du Mont Blanc. Auch den zweiten großen Ultratrail, den Western States 100, gewann sie in dieser Saison. 2015 nahm Katie an ihrem ersten Trail-Wettkampf teil. Sie lebt und trainiert zusammen mit ihrem Lebenspartner Germain Grangier in Frankreich. Sie ist außerdem Mitglied im SkimoNationalteam der USA.
rie entlang des Trails auszublenden oder sie umgekehrt positiv für dich zu nutzen?
Schon um Letzteres. Ich weiß ja, dass die Leute ihre Begeisterung ehrlich meinen. Ich bin und war aber schon immer ein eher introvertierter Typ und bin in bestimmten Phasen des Rennens gerne in meinem eigenen Tunnel. Ich hatte lange Probleme damit, die Aufmerksamkeit anderer zuzulassen.
Jetzt stehst du im Zentrum der Aufmerksamkeit, zumal der UTMB längst keine Sache mehr ist, die nur eine eingeschworene Trailgemeinde interessiert.
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Merkst du dieses gesteigerte Interesse der Öffentlichkeit?
Vielleicht würde ich das, hätte ich mich gemeinsam mit meinem Partner (dem französischen The-North-Face-Athleten Germain Gangier, Anm. d. Red.) nicht bald nach dem UTMB wieder in unser kleines Bergdorf zurückgezogen. Hier leben gerade einmal 60 Menschen, die einen sind gute Freunde und wissen, was ich mache, den anderen ist es herrlich egal. Gerade warten wir auf den ersten Schnee, um uns auf die SkimoSaison vorzubereiten.
Also kein Promi-Bonus morgens beim Bäcker? Wir haben bei uns im Dorf nicht einmal eine Bäckerei.
TEST Allround-Trailrunningschuhe
ALLESKÖNNER Lieber alles ganz ordentlich können oder eine oder zwei Dinge mit Bravour zelebrieren? Tja. Wir können diesen Allroundern jedenfalls ganz schön was abgewinnen, denn man tritt eben nie daneben. Diese 5 aktuellen Trailschuhe kennen kaum Grenzen.
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In meiner Racevest hatte ich lange Zeit immer ein Schweizer Taschenmesser. Inzwischen nehme ich aber viel lieber ein französisches Opinel auf meine langen Touren mit. Es ist zwar nicht so universell, hat nicht auch noch eine Pinzette, eine Lupe, einen Schraubendreher, ein Stück Trockenfleisch abschneiden kann es aber wunderbar. Und es ist mir einfach das sympathischere Messer. Warum ich das in der Einleitung eines Schuhtests erzähle? Weil es in diesem Schuhtest um Allrounder geht. Also um die Schweizer Taschenmesser unter den Trailschuhen. Und passenderweise ist auch ein Schweizer Modell darunter. Folgt man aber meiner Ausführung, so könnte man nun meinen, dass es den einen, viele Aufgaben solide meisternden Trailschuh gar nicht braucht. Wir haben doch alle mindestens zwei oder drei Paar in unsere Kiste. Den Robusten und Alpinen, den komfortabel gedämpften Meilenfresser, das tempohungrige Leichtgewicht. Wir finden aber doch, dass ein perfekt ausbalancierter Trailschuh noch immer das Maß aller Dinge ist. Er ist der Schuh, mit dem Eisnteiger und Einsteigerinnen die wunderbare Leichtigkeit und auch den brutalen Ernst des Trailrunnings zum ersten Mal erleben. Er ist das eine Modell, dass auf einer
Gsechäftsreise oder einem Wochenendtrip nur mit Handgepäck noch in den Rucksack passt und vor Ort dann vor Aufgaben gestellt werden wird, von denen weder der Schuh, noch der Läufer oder die Läuferin bereits jetzt schon etwas ahnen. Er ist der Schuh, den Ihr gleich morgen dieser einen Freundin empfehlen werdet, die das mit dem Trailrunning schon immer einmal ausprobieren wollte. Wir reden von Modellen, die man sich guten Gewissens kaufen kann, auch wenn man noch nicht weiß, ob einen die Laufsaison nun einmal über die Alpen oder doch „nur“ in den Vorderharz bringen wird. Und, zugegeben, nachdem es im Portfolio der Laufschuhmarken zuletzt vor allem um Racer, Rocker und Carbonelemente zu gehen schien, wurden in den vergangenen Wochen eben auch ein halbes Dutzend vollwertige Allroundmodelle präsentiert. Alle mit einem unterschiedlichen Zugang zu unserem Sport, was den Vergleich um so spannender macht. Der stoische Klassiker, der vom Straßenlaufschuh abgeleitete Schmeichler, ein Schuh mit komplett recyclebarer Mittelsohle oder das verlässliche Schwestermodell eines der aktuell erfolgreichsten Ultrawettkampfmodelle. Wir versprechen Trailschuhe, die allesamt sehr viele Aufgaben meistern. Und die dennoch recht verschieden sind.
Adidas Agravic 3 Sprengung: 8mm Gewicht: 275 Gramm Preis: 140 Euro
Zugegeben, den Agravic 3 hatten wir jetzt nicht mit der allergrößten Spannung erwartet, Erstens ließen die anderen beiden Modelle der Agravic-Reihe zu wenige Wünsche offen, der Agravic Speed Ultra vor allem, das unglaublich dynamische, reaktive, aber auch selektive Wettkampfgerät (nicht nur) vom Tom Evans. Aber auch der leichte, wieselflinke Agravic Speed hatte in der Reaktion Lust und Eindruck hinterlassen. Und zweitens war der Agravic bis dato immer ein solider, vor allem aber stabil-komfortabler Schuh. Ein Trailschuh für alle, auch jene, die damit vielleicht eher wandern oder rasenmähen wollen. Nun, ein Trailschuh für alle ist der Agravic geblieben, darüber hinaus ist er ein ganz anderer, ein viel besserer Schuh geworden. Von seinen durchaus kompetitiven Namensvettern leiht er sich die schnittige Silhouette mit dem zeittypischen Rocker-Shape. Allerdings sind die Stollen ausgeprägter und der Lightstrike-Dämpfungsschaum kompakter, zudem läuft sich der Agravic merklich (und stabil) über die Ferse, was der anvisierten Zielgruppe sicher entgegenkommt. Der Agravic 3 findet einen guten Kompromiss, wo gute Kompromisse wichtig sind (Laufbarkeit in der Ebene vs. Trittsicherheit im wirklichen Gelände, komfortble Dämpfung vs. stabilem Tritt), ist in wichtigen Details aber, dem Grip vor allem, kompromisslos gut. Kurzum, als ausgewogener Trailallrounder ist dieser Schuh so überzeugend, dass einzig ein paar leider prägnante Flüchtigkeitsfehler nerven. So ist etwa der Abschluss der Schnürsenkelleiste weit nach oben gezogen und unnötig hart gearbeitet. Hier könnte der Knöchel schubbern, unbedingt die Passform checken.
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On Cloudvista 2 Preis :160 Euro Gewicht; 305 (42) Gramm Sprengung: 6mm
Was für ein Schmeichler, der neue Cloudvista. Nicht nur, weil er so adrett aussieht. Zumal in der von uns getesteten, verschiedene Beerentöne mit einem leicht zitronigen Beige und einem semitransparenten Upper kombinierenden Variante. Die Verarbeitung: technisch, aber mit genügend Material für schmeichelnden Tragekomfort. Die Silhouette: ein ausgeprägter Rocker und so läuft sich der Schweizer auch. Das überarbeitete Speedboard, eine gegabelte Kunststoffplatte über dem jetzt deutlich weicher, aber auch reaktiver ausgelegten Helion-Schaum vermittelt das Laufgefühl eines modernen „Platten-Schuhs“, ohne den Fuß dabei allzu gängelnd in seiner Bewegungsfreiheit einzuschränken. War der Vorgänger noch eher direkt abgestimmt und deshalb von On zurecht vor allem für kurze Distanzen empfohlen, liefert der Cloudvista 2 einen guten Kompromiss aus Dynamik und Komfort, letzteres geht ein wenig zu Kosten der Stabilität. Die Außensohle hat an Profil zugenommen und ist notierbar griffiger geworden. Derart aufgestellt, sehen wir den Cloudvista 2 als den Trailallrounder im On-Portfolio, agiler als der stoische Cloudultra und dabei präziser und vielsietiger als der supersofte Cloudsurfer Trail. Ein Schuh, der in der Ebene hervorragend rollt und abseits des allzu Alpinen eigentlich alle Aufgaben meistert. Nicht erschlossen haben sich uns einzig die friemeligen, zu punktuell greifenden Schnürbänder. Ein wichtiger Hinweis zur Größe: Im Gegensatz zum Vorgänger, oder etwa dem Cloudultra 2, fällt der neue Cloudvista bei ausgewogener Passform eine halbe Nummer kleiner aus. Oder eben: true to size.
Nike Pegasus Trail 5 Preis: 139,99 Euro Gewicht: 300 (44) Gramm Sprengung: 9,5 mm
Einen großen Schritt nach vorne tut der neue Pegasus Trail von NIKE in seiner nunmehr fünften Version. "Verbesserung" nennt man so etwas, denn der Schuh ist deutlich reaktionsfreudiger und spaßvoller zu laufen als jemals zuvor. Das mag vor allem an der jetzt durchgehende ReactX-Mittelsohle liegen, die ihm eine nicht gekannte Dynamik verleiht. Er rollt und lässt auffällig viele Laufstile wohlwollend zu. Im Vergleich zum direkten Vorgänger haben die Entwicklerinnen an der Form und den Elemnten gefeilt – er ist definitiv mehr "Rocker" als zuvor und weit mehr ein "Rolleur" als in früheren Versionen. Der Pegasus ist ein nahezu perfekter Allrounder, ein Laufschuh der "DoorTo-Trail" beherrscht und erst im alpinen Gelände an Grenzen stößt, die er sonst nicht kennt. Wer einen enorm bequemen, gutmütigen Trailschuh für jegliche Trainingsläufe, aber auch längere Landschaftsläufe mit Startnummer sucht ist richtig bedient mit ihm. Die Wahl der Materialien ist glücklich ausgefallen – das softe Aussenmaterial, die komfortabel ausgestattete Ferse und die wunderbar smoothe Schnürung inklusive elegant anliegender Zungenkonstruktion bekommen die Bestnote von uns. Besser als gedacht, also echt überraschend, im postiven Sinne, die Aussensohle. Anders als beim Nike Zegama 2 verzichtet der Pegasus 5 auf eine noble Vibram-Sohle, sicher auch eine Kostenfrage, und setzt auf eine Eigenentwicklung. Die packt aber zu und konnte sogar auf Bergtrails rund um Chamonix und später im Chiemgau ihr Versprechen einlösen.
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7.2.2025 Munich Urban Colab Fr e d d i e - M e r c u r y - S t r a ß e 5 80797 München
Expo Awards Talk Party Run
NIGHT OF THE
Salomon Sense Ride 5 Preis: 130 Euro Gewicht: 293 Gramm Sprengung: 8mm
Müsste man sich für einen Trailschuh entscheiden, also nur für einen einizigen bei einem Preis unter 150 Euro, dann wäre ich vermutlich ganz nahe am Sense Ride 5. Dieser Schuh hat bei Salomon eine echte Tradition und ist in fünfter Überarbeitung ständig verbessert worden. Heute darf man ihm zu seiner Ausgewogenheit gratulieren, denn er schafft es bei allem Konfort noch immer agil und direkt zu sein. Er macht bei schnellen Trailrunden Spaß und animiert zur Beschleunigung, er ist aber auch verlässlich, wenn es über viele Stunden fast stoisch durch jegliches Gelände geht – nennen wir es Ultratrail. Die vielen Modelle der französischen Marke werden in ihren vielfältigen Eigenschaften im Sense Ride 5 sehr gut kombiniert und das Modell bringt alle berühmt-guten Attribute des Kult-Brands mit sich: Quick-Lace-Schnellschnürung, griffige All Terrain Contagrip Aussensohle mit 3,5 mm Stollen und einer wirklich reaktiven Energy Foam Mittelsohle, die nicht zu weich ist und jegliches "Schwimmgefühl" unterbricht. Die vielleicht beste Eigenschaft ist aber der Fit, also das Gefühl, wie wir im Schuh stehen, wie sicher er uns führt. Fazit: Die Bezeichnung "Allrounder" passt zum Sense Ride 5 perfekt. Er ist ein Trailschuh für alle Fälle, alle Distanzen, für Mittelgebirge, Alpen und die Runde von der Haustüre hin zum Trail, oder durch den Stadtpark. Gerade für Einsteiger, Trailrunning-Beginner und noch Unentschlossene ist solch ein Schuh super und ein Ausgangspunkt für weitere Vorhaben, die man dann im Anschluss mit spezielleren Trailschuhen angehen kann.
Brooks Cascadia 18 Sprengung: 8mm Gewicht: 322 Gramm Preis: 150 Euro Auch vom Cascadia ist kurz vor diesem Test ein neuerliches Update erschienen. Haben wir das gemerkt? Nicht wirklich. Denn einerseits wurden die groben Schwächen des BrooksKlassikers, tatsächlich gibt es das Modell schon seit 2006, schon mit der letztjährigen Neuauflage ausgemerzt. Allen voran die steife und seltsam leblose Mittelsohle. Andererseits sind es gerade seine latent anachronistischen Werte, die den Cascadia in einem sich rasant wandelnden Marktumfeld wieder zu einer echten Empfehlung für viele Läufer:innen machen: Wer einen vor allem komfortablen, unterstützenden Schuh sucht und damit gerade kein Dämfungsmonster mit Rocker-Shape und Boing-Boing-Effekt meint, sondern einen stabilen Schuh, der auch lange Standphasen und langsamere Tempi goutiert, sollte also einmal in den Cascadia schlüpfen. Womit bereits die typischste aller BrooksKompetenzen angesprochen wäre: die Passform und das generelle Tragegefühl. Der Schuh schmeichelt beim Reinschlüpfen und garantiert dennoch jenen stabilen Sitz (und Stand), der auf den Trails nun einmal unabdingbar ist. Wie so etwas gelingt? Auch durch viel Materialeinsatz. Ein Leichtgewicht ist er auch in seiner 18. Auflage nicht. Zudem laufen sich alle anderen Schuhe dieses Vergleichs in der Ebene flowiger und reaktiver, im Sinne eines Door-to-Trailers in der norddeutschen Tiefebene wäre der Cascadia also kein guter Allrounder. Dafür trauen wir dem Schuh aber durchaus alpine Abenteuer zu. Und auch stoische Ultradistanzen. Kurzum: Der Cascadia bleibt ein Schuh für (seine) Fans. Und das sind zumeist Leute, die den Sport schon ähnlich lange machen, wie es eben den Cascadia gibt.
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WISSEN Wie ist es eigentlich ... den ersten Ultra zu laufen? Text: Denis Wischniewski
„Ultra? Was? Okay. Ach krass. Jo!“
München-Gott, war das unspektakulär damals. Ein trüber Tag im November, der Sommer längst vergessen, die Adventszeit zu weit entfernt, um Weihnachtsromantik in sich zu tragen. Ich lief. Wie ich das eben immer tat. Es sollte ein kurzer Longrun am Ufer der Isar werden, hinaus aus der Stadt, vorbei an den Vororten in Richtung Schäftlarn und Wolfratshausen, wo damals noch Dr. Edmund Stoiber die Ungeschicke Bayerns lenkte. Ich lenkte mich überraschend fit und voller Energie bis zu Kilometer 20 und das in eine Richtung! Also traf ich eine bis heute für mich bedeutsame Entscheidung – ich lief noch ein gutes Stück weiter und dann zeigte meine Sportuhr den Kilometer 25 an. Mir war nun auch als leidlicher Mathematiker klar, dass ich auf dem Rückweg nicht nur einer Marathondistanz entgegenhumpeln, sondern eine lupenreine Ultrastrecke zustande bringen würde. An diesem legendären Tag überholte ich zwei Pudeldamen, zwei kiffende Teenies und eine professionelle Gassigeher-Truppe. Ich lief und lief und sollte am Nachmittag von meinem Vorgesetzten einen Anschiss kassieren, wie ich die Mittagspause so sehr ausreizen könnte. Eigentlich hatte ich einen Lauf geplant, der maximal zwei Stunden lang hätte sein dürfen. Nein, ich war irgendwann im Ultrawahn. Nach 49,8 Kilometern kam ich im Büro an und war ein Ultramarathonläufer. Interessiert hat es dort keine meiner Kolleginnen und keinen meiner Kollegen und schon gar nicht meinen Boss. In der Retrospektive war dieser Lauf, mein erster Ultralauf, die erste Distanz über den 42,195 Marathonkilometern, ein blasses Ding und dennoch eine Art Aufstand. Ich wollte im Fluss und Treiben des Alltags etwas Besonderes leisten. Ganz leise. Eigentlich hat damals auch niemand so richtig davon mitbekommen. Ich erzählte es vermutlich lediglich einer Kollegin, die im selben Raum ihren Schreibtisch hatte und so etwas wie „Ultra? Was? Okay. Ach krass. Jo!“ sagte.
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TEST Laufrucksäcke
LEICHTES Laufrucksäcke gibt es viele, aber blind zugreifen sollte man nicht. Ob es am Ende eine leichte Racevest oder ein robuster 15Liter-Rucksack ist, hängt davon ab was ihr alles vorhabt. Wir stellen Euch einfach mal aktuelle Modelle vor.
Gepäck 68 5/24
Text: Denis Wischniewski, Marie Meixner-Brunnhuber Wir müssen jetzt einfach mal die Trailschuhe anziehen und dann unbedingt über Laufrucksäcke sprechen. Wieso? Na, weil das der wichtigste Ausrüstungsgegenstand ist. Mhhh. Ganz knapp hinter - logo - den Schuhen, ganz knapp hinter den Laufsocken und? Nö, dann kommt tatsächlich der Trail-Rucksack oder die sogenannte Racevest. In den letzten Jahren kam Musik ins Spiel und neben den langjährigen Marktführern wie Salomon und Camelbak kamen viele neue Hersteller auf den Markt und entwickelten Produkte konsequent weiter. Hartplastik-Trinkflaschen wurden von Softflasks abgelöst, die Trinkblase im Hauptfach wich dadurch und das Gewicht reduzierte sich. Heute ist die minimalistische Racevest, die mit Volumen bis ca. 12 Liter aufwarte, ein kaum messbares Stück Stoff, das längst nicht nur ernsthafte Trailruns begleitet, sondern auch Parkjogger und Strassenläuferinnen- und Läufer auf Longruns begleitet. Dieser Ausrüstungsgegenstand, ist wie ein "Hüftbelt" auch, einfach zu genial um in einer kleinen Szene zu verharren. In diesem Test haben wir nun einige ganz aktuelle Laufrucksäcke nach ihren Volumen getestet. Darunter findet ihr Produkte für schnelle Rennen und kurze Trainingsrunden, aber auch Laufrucksäcke, die soviel tragen und fassen, dass ihr damit Etappenläufe, Ultratrails und sogar autonome Adventure-Runs erleben könnt. Um herauszufinden welcher Rucksack denn nun der Perfekte für Eure Einsätze ist, haben wir versucht die Vor- und Nachteile möglichst direkt zu beschreiben, denn man kann sich eben nicht nur auf die Angaben der Hersteller verlassen oder die Volumen gegeneinander stellen. Ein allgemeiner Tipp vorweg: Schaut auf das Gewicht - je leichter ihr unterwegs seid desto mehr Spaß macht es. Das gilt besonders dann, wenn ihr mit Rucksack gerne tempovoll laufen möchtet.
Silva Strive 5
adidas Terrex Trail Running Vest 2.5L
84,95 Euro // 220 Gramm Volumen: 5 Liter
139,95 Euro // 300 g Volumen: 2,5 Liter
Es ist nun doch überraschend wie, sehr sich Lampen-Spezialist Silva aus Skandinavien in die Kategorie der Laufrucksäcke eingearbeitet hat. So sehr und so konsequent, dass einfach tolle Produkte entstehen, die voll und ganz konkurrenzfähig sind. Die neue STRIVE 5 Vest zählt dazu und kann es mit allen anderen Modellen dieser Klasse aufnehmen. Die komplette, sehr leichte Konstruktion ist an allen relevanten Stellen dehnbar und sorgt dadurch für sehr komfortables, druckfreies Tragen und ein einfaches, unorthodoxes Befüllen, das dann auch weit über die aufgeführten 5 Liter Gesamtvolumen hinaus gehen kann. Selten trug ich eine Racevest so gerne, die so elegant und ergonomisch korrekt meinem Oberkörper anlag. Der Aufbau ist anonsten simpel: Ein großes Hauptfach mit großem Eingriff oben und insgesamt vier gut erreichbaren Fronttaschen, von denen zwei mit einem Zipper versehen sind. Die Flask-Fächer sind auch für lange Soft-Flasks konstruiert. Fazit: Ein idealer Trainings-Rucksack, der natürlich auch alles für den Ultratrail-Wettkampf transportiert. Faltstöcke finden an vorgesehenen Schlaufen Platz. Achtung: Fällt relativ groß aus!
Die adidas TERREX Techrock TrailrunningWeste mit 2,5 l Packvolumen ist ein idealer Begleiter für Kurz- oder Mittelstrecken auf den Trails. Die Laufweste ist ultraleicht und bietet trotzdem viel Stauraum für alles Notwendige. Zahlreiche Fächer, ein Trinkblasenfach, zwei Einschubtaschen für wichtige Kleinigkeiten und eine Brusttasche, ermöglicht uns beim Praxistest wirklich alles einzupacken, von Snacks, Gels, Wasser, Schlüssel und Smartphone sowie Regenjacke, Armlinge und Handschuhe findet alles seinen Platz. Das atmungsaktive und sehr feuchtigkeitsabsorbierende Material trägt sich sehr angenehm auf der Haut. Durch verstellbare Gummizüge an der Vorderseite und am Saum können wir die Passform individuell einstellen. Außerdem finden wir gut, dass dieses Produkt aus mindestens 50 Prozent recycelten Materialien hergestellt wurde. Zwei Softflasks werden mitgeliefert. Eine Trinkblase könnte ebenfalls benutzt werden, außerdem gibt es eine Befestigungsmöglichkeit für Stöcke.
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TEST Laufrucksäcke
Salomon Sense Pro 6 Set
Deuter Traick 9
Decathlon Kiprun Laufweste 5L
180 Euro // 141 Gramm Volumen: 6 Liter
135 Euro // 170 Gramm Volumen: 9 Liter
49,95 Euro // 190 g Volume: 5 Liter
Diese Racevest, die vielleicht Beste auf dem Markt überhaupt, ist schwarz! Muss sie aber nicht sein, denn aktuell gibt es dieses Modell in einer farbenfrohen "Courtney Dauwalter Version". Das soll erwähnt sein. Mit einem Volumen von 6 Litern kommt man bei intelligentem Packen und bewusst minimal gewählter Pflichtausrüstung erstaunlich weit. Courtney und Kolleginnen bekommen es zumindest hin, alles für den schnellen 100-Meiler unterzubringen. Die großen Dinge finden im Hauptfach Platz, die Seitentaschen sind hier erstaunlich voluminös und fassen geradezu unendlich viel an Material. Keine andere Racevest hat eine derart intuitive und durchdachte Lösung und Konstruktion der verschiedenen Taschen und Fächer. Wer sich mit dem Sense Set einmal anvertraut hat, dürfte nur schwer zurück auf andere Produkte dieser Kategorie kommen. Im hohen Preis (180 Euro) sind zwei sehr gute Softflasks inbegriffen, die perfekt und einfach in die Taschen passen. Die Organisation Eurer Ausrüstung macht wirklich Spaß mit diesem Rucksack. Lasst Euch durch das realtiv geringe Volumen nicht irritieren, denn er fasst mehr als man denken mag.
Zunächst: Deuter produzieren diesen Laufrucksack nach klaren Richlinien des Umweltschutzes. Die ressourcenschonende Herstellung umfasst die Zertifikate Pfas Free, Climate Partner, Bluedesign und Grüner Knopf. Zur Laufweste selbst: als Laufpromi Flo Neuschwander mit diesem Rucksack bei seinen Rekord- und Trainingsläufen zu sehen war, wurden wir schnell auf das auffällig gelbe Produkt aufmerksam. "Wie Deuter machen jetzt einen Trail-Rucksack?" Die hatten sich damit durchaus lange Zeit gelassen, aber dafür passt das Resultat jetzt umso besser. Die Features, die Qualität und Ausführungen sind klasse. das Hauptfach ist sinnvollerweise geteilt. Ein Teil ist von oben zugänglich und ein anderer Teil von der Seite über einen Reisßverschluss. Hier bekommt man die großen Dinge leicht unter. Der vordere Brustbereich ist klassisch mit Softflask-Fächern und insgesamt vier weiteren Taschen ausgestattet. Allesamt sehr weich, sehr dehnbar, rasch trocknend und gut zu packen. Das Verschlusssystem ist individuell gut anpassbar. Fazit: Eine gute Alternative zu den bislang gekannten Racevests.
Mit dieser Laufweste liefern die Franzosen ein Pfund und der Preis ist für diese richtig gute Qualität an Stoff, Mesh und generelle Verarbeitung nicht mehr zu unterbieten. 190g bei 5L Volumen auch nicht. Der Sitz ist körpernah, online findet man Infos, dass die Weste ein bisschen kleiner ausfällt, wir empfehlen daher, eine Nummer größer zu kaufen. Die drei Klickverschlüssen vorne sind für Frauen eventuell nicht ganz optimal, es könnte gerade bei einem größeren Brustumfang einengend werden, gerade wenn auch noch Softflasks auf der Vorderseite und zusätzliche Riegel oder Equipment verstaut werden. Hinten dagegen ist die Laufweste erste Klasse, zwei überlappende Rückenfächer, die gut zugänglich sind und zwei seitliche Fächer bieten Platz bei dieser minimalistischen Größe. Wir zählen 9 Taschen, um alles Wichtige zu verstauen, und finden das vollkommen ausreichend. Ein großes Brustfach mit Reißverschluss ist perfekt auch für größere Handys. Vorne sind zwei Fächer für Softflasks, die im Lieferumfang jedoch nicht enthalten sind. Ein passender Köcher für Stöcke kann auch ergänzt werden.
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DYNAFIT Alpine 15 Vest
Montane Gecko VP12+
The North Face Summit Run
150,00 Eur // 250 g Volumen: 15 Liter
170 Euro // 267 Gramm Volumen: 12 Liter plus
140,00 Euro // 198 Gramm Volumen: 12 Liter
Die vielseitige Alpine 15 AllroundLaufweste wird für mittlere und lange Distanzen empfohlen. Den Sitz am Rücken finden wir durch das Mesh sehr angenehm, ohne dabei einzuengen. Wer mit weniger Ausrüstung unterwegs ist, kann das Rückenfach sogar komprimieren und außerdem über die elastischen Verschlüsse seitlich an die Körperform anpassen. Den Platz für sämtliches Equipment ist ausreichend und wir möchten besonders die clevere Fächeraufteilung loben. Wer durchdacht packt, kann alles mit nur einem Handgriff erreichen. Das Hauptfach am Rücken ist in zwei überlappende Fächer unterteilt, die jeweils über Reißverschlüsse am oberen Rücken und/ oder den Reißverschluss unten zugänglich sind. Außerdem gibt es vorne, auf der Seite und hinten weitere Stretchtaschen sowie eine abnehmbare wasserdichte Tasche, die flexibel in der Laufweste verstauen werden kann. Gut finden wir auch die Stockfixierung. Hier gibt drei verschiedene Befestigungsmöglichkeiten: vorne vertikal, hinten vertikal oder hinten horizontal als V. Zwei 500 ml Softflasks sind auch mit dabei.
Montane, eine traditionelle Bergsport- und Outddoor-Marke aus England, haben eine Historie in der Herstellung verschiedenster Rucksäcke. Laufrucksäcke sind seit vielen Jahren ein fester Bestandteil des großen Portfolios. Die Konstruktionen und Ideen waren meist sehr innovativ und Inspiration für die ganze Branche. Wer eine ausgesprochen feste, robuste und stabile Laufweste für umfangreiche Abenteuer sucht und nicht auf das letzte Gramm schaut, muss hier zugreifen. Die Gecko VP12+ ist ein Laufrucksack, der alles berücksichtigt und sogar nach vielen Einsätzen nie stinkt oder muffelt. Zwei 500 ml HydraPack-Flask sind inklusive und die Verschlussmöglichkeiten um die persönliche Anpassung sind super. Vier große Fronttaschen, zwei grosße Hauptfächer und zwei kleinere, tiefer angebrachte Fächer sorgen für unfassbar viele Möglichkeiten und Optionen, den Rucksack zu packen. Fazit: Auch bei absolut voller Ladung, bei schwerer Ausrüstung lässt sich der Montane ideal anpassen und stabilisieren. Anders als bei einer sehr minimalitsischen Racevest kommen uns hier die Verstärkungen zu Gute.
Seit über einem Jahr ist dieser Rucksack, ein sehr robuster und verlässlicher Trainingsrucksack und ein fester Bestandteil meiner Ausrüstung. Immer, wenn ich länger unterwegs bin, unorganisiert einfach Dinge in der Eile mitnehme, nutze ich ihn, denn das große Hauptfach fasst alleine rund 10 Liter und ist absolut wasserdicht. Der Zugriff über eine großzügige Öffnung klappt schnell und einfach. Der Summit Run ist ein Begleiter, den man im wahrsten Sinne des Wortes "benutzen" kann, befüllen kann. Er ist ein Mix aus klassischem Bergrucksack und einer modernen Trailrunning-Vest. In der Front bietet er dieselben Features wie eine minimalitische Racevest – Softflasks, einfache, offene Fächer, simpler Zugriff. Über ein Clip-System lässt er sich auch mit kalten Fingern immer schließen und öffnen. Für Pendler, Commuter ganz sicher eine Top-Wahl, wenn man mit relativ wenig Ladung klar kommt und ansonsten einfach ein sehr allroundmäßiger Laufrucksack, der vielleicht im Gegensatz zu den stoffigen Racevests etwas langlebiger daher kommt.
TEST Laufrucksäcke
CamelBak Damen Zephyr Pro 12L
Camelbak Octane 16
Patagonia Slope Runner Vest
149,95 Euro // 210 g Volumen: 12 Liter
155,00 Euro // 430g Volumen: 14 Liter 2 L Blase
169,95 Euro // 169g Volumen: 8 Liter
Wir freuen uns über den speziellen Damenrucksack, der auf die weibliche Anatomie eingeht und dessen Passform entsprechend konzipiert ist. Die S-förmig gestalteten Schultergurte sorgen für Komfort und Stabilität und lassen sich angenehm tragen. Auf jeder Seite der Weste gibt es zwei Riemen, welche die Weste passgenau an jeden Körper ziehen. Das atmungsaktive Mesh-Gewebe im kompletten Innenbereich und soll durch die sog. Body-Mapping Technologie bestimmte Bereiche am Körper, die besonders schnell überhitzen, erkennen und kühlen. Zugegeben, bei unserem herbstlichen Testlauf über der Regenjacke konnten wir es wahrscheinlich nicht optimal testen. Wir sind uns aber sicher, dass dies im Sommer sehr gut funktioniert. Praktisch finden wir den vollständig abnehmbaren und verstaubaren Köcher: Er lässt uns schnellen zugreifen und die Stöcke beim Laufen herausholen, ohne zu wippen. Viele Fächer rund um die Weste bieten sehr viel Platz und die beiden Quick StowFlasks: überzeugen durch ein hochwertiges Silikonventil, das auch verschließbar ist und nerviges Auslaufen verhindert.
Eher eigenwillig in diesem Test erscheint der Octane 16 des Laufrucksack-Erfinders Camelbak. Diese US-Amerikanische Firma waren die Ersten, die mit der Idee ums Eck kamen, Rucksäcke mit Trinksystemen aufzuwerten. Der Octane ist ein eher klassischer Multisportler mit komplette wasserdichtem Hauptfach und sehr robustem Outfit. Im angesetzten Mesh-Außenfach, das dehnbar ist, finden nasse oder schnell greifbare Dinge Platz. In der Front kann man zumindest eine Softflask mit sich führen, ansonsten ist die Hydration hier über eine 2-Liter-Trinkblase angedacht. Demnach sehen wir diesen Rucksack als Hybrid-Lösung für alle, die damit auch noch auf Gravel- oder MTBTour gehen wollen. Für allzu intensive oder gar lange Trailruns fehlt ihm die Weichkeit, die Ergonomie, die ein Rucksack leisten muss, wenn man in eine typische Laufbewegung kommt. Und dennoch: Für einen fairen Preis bekommt man einen Rucksack, der viel packt, der zur Arbeit pendelt, mit der Familie wandert und über Sportarten hinaus denkt.
Die aus 100% Recycling-Polyester gefertigte Slope Runner Vest könnte der nachhaltigste Trail-Rucksack auf dem Markt sein. Die Standards der Marke sind hoch und die Produktionen bewegen sich um 85% Fair Trade Zertifizierung. Es ist aber nicht nur das Gewissen, das dieses Produkt interessant macht, sondern auch die Leistung. Ich lief dieses Modell in 2024 bei allen Rennen, dem UTMB Valdaran, dem ZUT oder Transvulcania. Ich komme perfekt mit ihm klar, liebe die intuitiven Zugriffe, die Leichtigkeit mit denen die HydraPackFlasks in die Fronttaschen gleiten und die Robustheit. Der Rucksack sieht nach über 9 Monaten im Dauereinsatz aus wie neu! Die Taschen und Fächer sind clever gelöst – vier an der Front und am Rücken eine tolle Teilung aus Hauptfach und einem geschlossenen Reißverschlussfach, beides voluminös genug, um alles unterzubringen. Selbst die Stockhalterung ist divers gelöst – wer keinen Köcher anbringen mag (was Sinn macht), kann die Faltstöcke vorne anclipsen oder am Rückteil verstauen. Fazit: Unser Kauftipp für alle, die einen besonders haltbaren und nachhaltigen Rucksack suchen!
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Silva Strive 17+3
Mammut Trion 15
95,00 Euro // 464g Volumen: 17 Liter
155,00 Euro // 420g Volumen: 15 Liter
Bräuchte ich einen zuverlässigen, günstigen und eher individuellen Laufrucksack für tägliches Pendeln zur Arbeit, wäre dieser Silva erste Wahl. Dank dem großen, wasserdichten Hauptfach, das über die üppige Öffnung von oben sehr schnell befüllbar ist und der cleveren Stabilisierung, kann man im Prinzip alles einfach reinstopfen und losrennen. Sehr simpel für den Alltag. Ansonsten ist er nahezu perfekt organisiert, hatte innen diverse Reißverschluss-Taschen und einen festen Rücken. In der Front bringt er die modernen Features mit sich: Flask-Taschen und schnellen Zugriff auf alles, was man benötigt. Ein Laufrucksack für enorm breite Einsatzmöglichkeiten, die eben beim Lauf zur Arbeit und zurück beginnen und einem Mehrtagesetappenlauf enden. Wir waren überrascht, was man bei voller, maximaler Ladung alles unterbekommt. Fazit: Mit 95,00 Euro ist der Silva Strive 17+3 ein wirklich preisgünstiger Laufrucksack, der auch für all jene interessant sein könnte, die mit eher klassischen RucksackBrands nicht zusammenkommen.
Der extrem robuste, vorwiegend aus recycelten Materialien hergestellte Rucksack eignet sich ideal für alpine Tagestouren. Ähnlich wie bei einer Trailrunning-Weste sitzt der Trion 15 durch das komfortable Tragesystem sehr nah am Körper und lässt einem trotzdem viel Bewegungsfreiheit. Er wurde in Zusammenarbeit mit dem Wissen der Profi-Alpinisten Stephan Siegrist und Nico Hojac entwickelt, die den wasserabweisenden Allrounder perfektioniert und mit schnell zugänglichen Verstaumöglichkeiten ausgestattet haben. Wir finden vor allem das Rolltop oben mit Reissverschluss und einrollbaren Seiten sowie die seitliche Öffnung für einen schnellen Zugriff auf das Hauptfach toll. Die ganze Haptik fühlt sich auch sehr hochwertig an. Das Mesh am Rücken sorgt für eine gute Luftzirkulation. Zum Laufen würden wir ihn nicht benutzen, dafür aber für schnelles Hiking, große Tagestouren und klassische Wanderungen, bei denen wir viele Wechselklamotten und eine Brotzeit dabeihaben. Eine Halterung für Stöcke und sogar Eispickel ist integriert.
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EVENT Swiss Alps 100
EIN MAXIM Berge sind stille Meister und machen schweigsame Schüler. Am Ende eines maximal fordernden 100-Meilen-Rennens durch die Walliser Alpen bleibt nur andächtige Stille.
Text: Tom Stetter Die Schweiz und ihre 26 Kantone sind nicht nur für Skifahrer und und Alpinisten ein ausgesprochen attraktives Urlaubsziel. Das kleine Land inmitten der Alpen wirkt auf unzählige Menschen wie ein Magnet. Ganz gleich ob Bergenthusiast oder nicht. An diesem zumeist unberührten Fleckchen Erde lässt sich das Staunen in vollen Zügen genießen. Für uns Trailmenschen bedeutet das kleine Nachbarland jedoch mehr, viel mehr. Die Schweiz ist für viele der Inbegriff von Trailrunning. Das hängt maßgeblich mit den großartigen Bergen und deren Trails zusammen. Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe an imposanten Rennen, die sich eben jene atemberaubende Berglandschaft zu eigen machen. Der Swiss Alps 100 ist so ein Rennen. Genau aus diesem Grund besuchten wir den kleinen Walliser Ort Fiesch, der den Start- und Zielort eines echt coolen Rennens markiert. Das Wallis als Laufarena Die Eigernordwand, das Matterhorn, der Aletschgletscher, die Dufourspitze. In der Schweiz ist es schwierig, vor lauter Superlativen die Berge zu sehen. Die Alpen ziehen sich durchs gesamte Land. Ein Kanton sticht besonders hervor. Das Wallis! Hoch, rau und trocken. Das Wallis ist Heimat des höchsten Berges der DACH-Region. Es schlängelt sich gemeinsam mit dem Berner Oberland entlang des Aletschgletschers und
BERGgrenzt zudem direkt an die italienischen Alpen. Da ist es kaum verwunderlich, dass bereits die Fahrt dorthin ein echter Berggenuss ist. Über den Oberalppass 6/2023 74 5/24 74
und den Furkapass geht es auf nie endenden Passstraßen direkt in Richtung Zielort. In Fiesch angekommen, spürt man, dass dort sehr viel auf den Touris-
ALES
mus baut. Das ist keineswegs negativ gemeint. Der Umgang mit den Besuchern fühlt sich gesünder an als an vergleichbaren Orten der Alpen. Als Wanderer, Bergläufer oder Trailrunner bzw. Trailrunnerin geht es kaum perfekter. Die gesamte Berginfrastruktur ermöglicht nahezu allen Menschen ein tolles Erlebnis auf sehr gut markierten und ausgewiesenen Trails. Für das leibliche Wohl sorgt eines der unzähligen Gasthäuser, die man in nahezu jeder Höhe finden kann. An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass auch Vegetarier und Veganer etwas finden werden. Die Schweizer Berghüttengastronomie ist weitgehend im 21. Jahrhundert angekommen. Einzig das Trinkwasser! Es gibt grundsätzlich viele Quellen und Bäche. Das Wallis ist aber einer der trockensten Orte der Alpen. Anders als auf der anderen Seite im Berner Oberland empfiehlt es sich, im Wallis einen Extraliter Flüssigkeit bei sich zu haben. Es ist ein absurdes Gefühl, entlang des größten Alpengletschers zu laufen und beim Geräusch des reißenden Flusses Durst zu leiden. Die Trinkwasserquellen sind also sehr begrenzt. Der „Place to be“ ist das Eggishorn. Von Fiesch aus geht es knapp 2000 Höhenmeter Richtung Gipfel. Er
ERLEBNIS
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EVENT Swiss Alps 100 ist ein echter Hotspot. Von dort aus erstrahlt der Aletsch in voller Pracht. Diese Schönheit muss man einmal im Leben gesehen haben. Nach zwei Tagen Alpen-Sightseeing ging es auch schon Richtung Swiss Alps 100. Spätestens seit 2023 dürfte dieses Rennen im Dunstkreis des Trailrunnings angekommen sein. Keine Geringere als Courtney Dauwalter gastierte im letzten Jahr auf der 100-Meilen-Distanz. Nicht etwa, um selbst zu laufen … Nein! Sie supportete ihren wichtigsten Supporter: Ihr Freund Kevin wechselte die Seiten, um in Fiesch sein erstes 100-MeilenRennen zu bestreiten. Courtney supportete und alle waren baff, diese Ikone unseres Sports am Rande der Trails zu treffen. Eigene Support-Crew Auch für mich ging es auf die längste der vier Distanzen. 160 Kilometer, 10 000 Höhenmeter und perfektes Sommerwetter. Freitag früh um 7.30 Uhr fällt der Startschuss. Eine wirklich geniale Uhrzeit für ein Rennen dieser Länge. Ein Finish am Samstag im Tageslicht ist für viele sehr wahrscheinlich. Insgesamt sind die Rahmenbedingungen für alle Athleten und Athletinnen anders als bei anderen Rennen. Zumindest in unseren Breitengraden. Den Swiss Alps charakterisiert ein very amerikanischer Vibe. Spürbar ist das schon beim völlig unkomplizierten Check-in. Jeder bzw. jede bekommt direkt seine bzw. ihre Startnummer und den Tracker in die Hand gedrückt. Im Anschluss gibt es noch etwas Merchandise zu shoppen und auch die obligatorische Fotowand darf nicht fehlen. Fertig! Hier kommt kein Stress auf, kein ewiges Herumkramen in den bereits fertig gepackten Sachen. Es gibt natürlich eine Pflichtausrüstung. Eigenverantwortung wird jedoch sehr groß geschrieben. Im Rennen selbst gibt es zwei Besonderheiten: Zum einen darf jeder bzw. jede seine bzw. ihre Support-Crew dabeihaben und zum anderen darf jeder Teilnehmer bzw. jede Teilnehmerin einen Pacer nutzen. Diese Kombination lässt ein sehr familiäres und entspanntes Gefühl aufkommen. Kurz bevor es auf den mir sehr bekannten Trail entlang des Aletsch ging, sah es an der Ver-
Fiesch ist ein beschaulicher Ort mit einer hervorragenden Infrastruktur. Wer weder mit dem Auto noch mit dem Flugzeug anreisen möchte, kann sich beruhigt auf die Schweizer Bahn verlassen. Das Sport Resort, in dem sich der Start-/Zielbogen des Swiss Alps befindet, beheimatet einen eigenen Bahnhof, den regelmäßig Züge anfahren. Der Fußweg dauert keine 5 Minuten. Darüber hinaus bietet das Sport Resort Fiesch sehr günstige Zimmer im Hostel. Hier bekommt man schon für 65 € ein Dach über dem Kopf und ein Frühstück. Das Abendessen kann man für nicht mal 20 € zubuchen.
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sorgung aus wie auf einem Communityrun: Freunde und Freundinnen, Familie, Sportler und Sportlerinnen und die Finisher und Finisherinnen des Vertikals. Eine tolle Stimmung! Recht unverhofft kam ich dort nach der ersten Marathondistanz auch zu meiner Crew. Carsten Drilling und seine Frau Barbara, die kurz zuvor besagten Vertikal finishen konnten, nahmen sich meiner an. Lasst uns eines festhalten: Bei Rennen dieser Länge ist es ein riesiges Glück, zwei Freunde an seiner Seite zu wissen! Nach dem Grande Finale folgen zwei weitere mir persönlich sehr sympathische Eigenheiten des Swiss Alps 100. Jeder 100-Meilen-Finisher und jede 100-Meilen-Finisherin erhält eine goldene Buckle und es gibt keine Siegerehrung. Die Besten auf ihren Distanzen
bekommen natürlich standesgemäße Sachpreise, jedoch werden alle Sportler und Sportlerinnen gleichermaßen gefeiert. Es gibt keinerlei Abgrenzungen von Hobbyathleten zu den Profis. Somit lässt sich am Ende eines sehr prägenden Schweiz-Trips nur noch eines sagen: Die Reise lohnt sich in vollem Umfang!
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ESSAY Fansein Text: Clemens Niedenthal
DIE ANDERE SEITE?
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Ist Trailrunning zu einem Publikumssport geworden? Und, wenn ja, finden wir das gut? Wer ist das überhaupt: der Fan? Anmerkung zu einem Phänomen am Rande des Trails.
Text: Clemens Niedenthal Collage: Denis Wischniewski Es gibt gegenwärtig eine ganze Reihe von Dingen in unserem Sport, über die es zu reden lohnt. Eine davon ist die Fankultur. Oder besser gesagt die Behauptung, dass Trailrunning inzwischen auch zu einem Publikumssport geworden ist. Wer will dem widersprechen? Allein die beeindruckende Zielgasse beim UTMB, die gefühlt mit jedem Jahr noch einmal 500 Meter länger wird. Hunderte, wenn nicht Tausende bilden ein Spalier der Emphase. Schon gab es Debatten darüber, ob die einzelne Athletin, ob der einzelne Athlet nicht sogar zu sehr bedrängt werden würde. Trailrunning, war das nicht einmal das Ding mit der Einsamkeit in den Bergen? Also grundsätzlich: Was ist ein Fan überhaupt? Und was definiert seine Beziehung zu dem von ihm angehimmelten Sujet? Fan kommt von fanatisch, so viel zur Begriffsklärung. Im US-Amerikanischen wird aber auch der Ventilator Fan genannt. Der Fan macht den Wind, der für den Sportler, die Sportlerin und bestenfalls den gesamten Sport zum Rückenwind wird. Aber: Der Fan ist immer Teil eines Abstraktionsprozesses. Er ist eben nicht identisch mit dem von ihm so euphorisch gefeierten Idol. Dem Fan geht es nicht darum, einem Menschen oder einer Sache nachzueifern. Seinen Eifer investiert er in die Rolle des Publikums. Der historisch vermutlich noch immer größte Fan des Trail- und Ultrarunnings? Der vor sechs Jahren im Alter von 83 Jahren verstorbene Bill Dooper aus Leadville, Colorado. Dooper reiste als Rentner zu allen großen US-amerikanischen Ultrarennen und hat zu Lebzeiten etwa keinen einzigen Hardrock 100 verpasst – ohne dabei je in seinem Leben selbst ein Läufer gewesen zu sein. „The Ultimate Fan“ heißt ein Porträt über ihn, bis heute einer der eindrücklichsten und vor allem herzlichsten Filme aus der Salomon-TV-Reihe. Wart ihr einmal im Winter in Belgien? An einem verregneten Samstagvormittag bei einem CyclocrossEvent? Dort stehen, Verzeihung, reichlich rundliche Belgier entlang der Strecke, in der einen Hand eine Fluppe, in der anderen ein Flaschenbier – und fachsimpeln kenntnisreich und enthusiastisch über diese Männer mit ihren Maschinen im Matsch. Gut möglich, dass mancher von ihnen noch nie selbst auf einem
Rennrad gesessen hat. Müssen sie aber auch gar nicht. Denn vor allem zeichnet das ja den Fan aus: Der Fan begeistert sich für eine Sache – und macht sie eben nicht selbst. Der Fan ist der Resonanzraum jedes performativen Akts. Sei es nun ein Rockkonzert, ein Teen-Idol oder eben ein Cyclocross-Rennen. Bei einem Cyclocross-Rennen an einem verregneten Wintervormittag in Belgien erleben wir Fankultur in Reinkultur. Wir erleben Menschen, Männer vor allem, aber das wäre eine andere Frage, die sich irgendwann dafür entschieden haben, sich für eine Sache zu begeistern. Und dagegen, diese Sache selbst zu machen. So wie der Typ, der da im Fußballstadion gerade diese irre Pyroshow koordiniert hat, nicht notwendigerweise selbst ein motivierter Mittelstürmer sein muss. Ihm geht es auch gar nicht darum, Fußball zu spielen. Sein Spiel ist ein anderes. In der Zielgasse von Chamonix aber stehen neben einigen Touristinnen und Touristen vor allem Läuferinnen und Läufer. Menschen, die gerade selbst um den Mont Blanc laufen könnten oder es zumindest gerne würden. In der Zielgasse von Chamonix steht die Trailrunning-Community. Lauter Leute, die fast so aussehen wie jene, die da gerade auf den letzten Metern ihrer UTMB-Runde sind. Lauter Leute, die ihre Hoka Speedgoats und ihre Salomon S-Labs nicht nur als ein Identifikationsangebot einer Szene verstehen, sondern die in genau diesen Schuhen auch nachher noch laufen gehen. Wer sich jetzt intensiver mit diesem Thema beschäftigen möchte: Seit 2012 bereits gibt es an der Sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität Würzburg das Institut für Fankultur. Zum Trailrunning ist dort noch nicht geforscht worden.
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PRODUKTE Isolationsjacken
KLEINE WUNDER Die Winterlaufjacke ist in einer neuen Entwicklungsstufe angekommen. "Insulations-Jacken", sind leicht, gefüttert, wärmen effektiv, haben ein geringes Packmaß und dürfen sich sogar "vegan" rufen.
Maloja ParsM Windjacke Gewicht: 223 g Größen: XS-XL UVP: 229,95 Euro
Eigentlich sieht sich diese Hybrid-Jacke als eine sportlich-ambitionierte Skitourenjacke, aber wir stellen unbedingt fest, dass dies die nahezu perfekte Winterlaufjacke ist. Wir trugen die ParsM mit Thermofüllung, einer PrimaloftBio-Watterierung in der Front, neulich bei einem kalten 38-Kilometer-Nachtlauf um die Kampenwand (übrigens nahe dem Maloja Headquarter) und waren begeistert. Irgendwann kurz unter dem Gipfel kam kalter Oktoberwind auf, es graupelte leicht. Jacke an. Kapuze auf. Alles gut! Tolles Produkt.
Mammut Rime Light IN Flex Hooded Jacket Gewicht: 330g Größen: XS-XL UVP: 240,00 Euro
Salomon Mountain Flex
Die Rime Light Flex von Mammut ist eine besonders leichte Winterjacke mit synthetischer Kunstfaser-Isolation, die vielseitig einsetzbar ist, egal ob als Midlayer unter einer Shell oder als äußerste Schicht. An den wichtigsten Stellen hält sie dank der Stretch-Isolation kuschelig warm und die Seiteneinsätzen aus elastischem Polartec® Power Grid™ Fleece liegen so am Körper, dass sie auch einfach im Zwiebelsystem mit anderen Kleidungsstücken kombiniert werden können. Das Futter aus Pertex® Quantum Air macht die Jacke zudem windabweisend und besonders atmungsaktiv. Sie fühlt sich vor allem extrem leicht an und kann sehr klein komprimiert werden. Wir finden auch den sportlichen, körperbetonten Schnitt sehr angenehm und haben trotzdem große Bewegungsfreiheit und Atmungsaktivität. Das Gewebe lässt Schweiß einfach vom Körper entweichen und trocknet schnell. Auch die elastische Kapuze und den angenehm hohen Kragen finden wir sehr praktisch.
Gewicht: 415 g Größen: S-XL UVP: 240,00 Euro
Die ganz neu auf dem Markt erhältliche Mountain Flex Jacke von Salomon ist ein Wunderprodukt für temporeiche Berg- und Laufaktivitäten – dazu würden wir eure Trailruns auch zählen wollen. Demnach begeisterte uns diese jacke durch effektives Wärmen, schnelle Isolationsfähigkeit und fabelhafte Trocknungseigenschaften. Die Aussenhaut schafft es sogar ganz gut Regen abzuweisen – nicht wasserdicht, aber auffällig abweisend. Die Primaloft-Fütterung sorgt für wenig Gesamtgewicht. Fazit: Eine Winterlaufjacke für die Minus-Tage und eine Sicherheitsjacke für Gipfelmomente.
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Adidas TERREX Xperior PrimaLoft Loose Fill Hooded Jacke
Gewicht: k.A. Größen: XS-XL UVP: 200,00 Euro
Patagonia Nano Puff Hoody Gewicht: 363 g Größen: XS-XXL UVP: 250,00 Euro
Ein Klassiker. Wer sich eine Nano Puff kauft, wird lange Freude daran haben und zudem das gute Gewissen, in 100% recycelter Isolation durch die Gegend zu wandern. Diese jacke ist auffällig robust und die Wertigkeit ist mit dem ersten "Griff" und Tragen spürbar. Wie keine andere Isolations-Jacke schafft es diese Patagonia, zwischen Sport und Alltag zu balancieren. Man sieht überall gut darin aus. PrimaLoft® Gold Insulation Eco garantiert ein bislang kaum gekanntes Wärme-zu-Gewicht Verhältnis. Unser Tipp für alle Fälle, für vor dem Rennen, nach dem Rennen und langen Pausen.
Diese adidas TERREX Jacke zieht es ganz dringend nach Draußen. Das unverwechselbare und moderne Steppdesign ist nicht nur ein Eyecatcher, es hat auch seinen Sinn, denn der Look ist auch nach dem Verstauen und Auspacken knitterfrei und trägt nicht auf. „Vom Hinterhof bis ins Hinterland, von Hiking über Trailrunning bis Skifahren“ beschreibt die Marke aus Herzogenaurach die vielseitigen Einsatzgebiete der Jacke. Dies liegt vor allem auch an der veganen Isolation: Die PrimaLoft® RISE Loose-Fill-Isolation aus 100 % recyceltem Polyester ist strategisch über die Jacke verteilt, ist wasserabweisend und hält auch bei Nässe sicher warm. Zudem ist sie auch bei schweißtreibenden Aktivitäten sehr atmungsaktiv. Wir finden: Die Jacke ist bequem und zuverlässig wärmende und geht keine Kompromisse in Sachen Stil ein. Zudem ist sie aus 100 Prozent recycelten Materialien hergestellt und diese Wiederverwendung bereits vorhandener Materialien hilft hoffentlich dabei, den Müll zu reduzieren, die Abhängigkeit von nicht erneuerbaren Ressourcen einzuschränken und den CO2-Fußabdruck zu verringern.
DYNAFIT Mezzalama Polartech Alpha Jacke Gewicht: 309 g // Größen: XS-XL // UVP: 250,00 Euro
Die Mezzalama Polartec® Alpha® Isolationsjacke ist definitivfür hochintensive Aktivitäten am Berg. Die High-Performance-Jacke ist sehr leicht, schützt zuverlässig vor Kälte und punktet gleichzeitig durch hohe Atmungsaktivität, um eine Überhitzung während der körperlichen Anstrengung zu vermeiden. Das Außenmaterial ist wind- und wasserabweisend und die Polartec® Alpha® Isolierung reguliert die Körpertemperatur optimal, indem überschüssige Wärme nach außen abgegeben wird. Am Rücken, wo meist ein Rucksack aufliegt, wurde die Isolierung für mehr Atmungsaktivität ausgespart und stattdessen ein perforierter, elastischer Einsatz eingenäht. Die Jacke besitzt eine körpernahe Passform und verfügt über strechige Einsätze für einen perfekten Sitz auch bei intensiver Bewegung. Zwei Vordertaschen mit Reißverschluss bieten genug Stauraum für Kleinigkeiten wie Handy oder Verpflegung. Eine enganliegende Kapuze und praktische Daumenschlaufen runden das Gesamtpaket ab.
Montane Icarus Jacke Gewicht: 550 g Größen: XS-XL UVP: 240,00 Euro
Diese angenehm warme Winter-Jacke überzeugt uns recht schnell mit seiner außergewöhnlichen, synthetischen Isolationstechnologie. Die neuartige, zweilagig geschichtete PrimaloftIsolation optimiert die Wärmeleistung um ein Vielfaches. Es werden einmal die losen PrimaLoft Thermoplume Faser-Büschel eingesetzt und gleichzeitig eine durchgängige Isolationslage darüber. Die Daune wird dadurch auf vegane Art und Weise sehr gut imitiert und Kältebrücken werden fast gänzlich eliminiert. Diese Konstruktion macht sie zudem äußerst langlebig. Die Jacke ist sehr vielseitig einsetzbar und wärmt auch bei nassen und kalten Bedingungen in den Bergen und lässt uns trotzdem nicht komplett überhitzen. Diese Jacke hat uns absolut überzeugt und darf in unserem Schrank in diesem Winter und dank dem Versprechen für nachhaltige Langlebigkeit auch in den nächsten Wintern nicht fehlen. Den elastischen Kapuzensaum und die weichen Ärmelbündchen finden wir auch noch angenehm und praktisch.
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PRODUKTE Isolationsjacken
Odlo Zeroweight Insulator Gewicht: 500 g Größen: S-XXL UVP: 209,95 Euro
Cimalp Velan
Gewicht:260g Größen: S-3XL UVP: 119,90 Euro Die einzige Weste in diesem Test kommt von der französischen Marke Cimalp, die seit 1964 ihre Geschichte schreibt und die Geschicke vom Fuße des Mont Blanc Massivs aus lenkt. Die synthetische Daunenweste ist mit Cimaloft gefüllt, eine ethische Alternative zur tierischen Daune. Wir waren überrascht, wie hoch die Isolierkraft ist. Die Weste lässt sich gut komprimieren und verstauen: Im Rucksack nimmt die Weste nicht viel Platz weg. Sie ist atmungsaktiv und winddicht und damit für alle Bergsportarten geeignet. Außerdem ist das Außenmaterial mit einer wasserabweisenden DWR-Behandlung versehen, sodass es Wind und Schnee standhält. Diese Weste kann alleine oder als Midlayer unter einer Windjacke oder Winterjacke getragen werden.
Eine eher klassische Winter-Laufjacke ist die Odlo Zeroweight Insulator Jacke, die mit einer Thermo-Isolierung von Freudenberg gefüllt ist. Das bedeutet: 100 % Polyester-Füllung aus recycelten PET Flaschen. Die Jacke bietet ein hohes Maß an Wärmeleistung und sie empfiehlt sich als Laufjacke für eher kalte Tage, die gerne bis in den zweistelligen Minusgrad-Bereich führen. Erfreulich ist die auffällig hohe Qualität, denn Reißverschluss und Details an Übergängen und Nähten sind einwandfrei. Auch die Kapuze passt sich dem Kopf an und sitzt beim Laufen selbst fest und ohne zu wackeln oder zu wandern. Die Thermofüllung selbst findet an Kapuze, oberem Rücken und Brustpart statt, der Rest besteht aus atmungsaktivem, dünnem Stretchmaterial, das die Jacke zu einem kleinen Bewegungswunder macht. Allerdings sehen wir diese Jacke, anders als der Hersteller, nicht als eine Laufjacke für die Übergangszeit, sondern als eine lupenreine Winterlaufjacke. Wer bei eiskalten Temperaturen die Aufwärmrunde für Winterlauf-Cups, Nikolauslauf oder Snowtrails dreht, ist mit ihr sehr gut angezogen.
La Sportiva Koro Jacket
Gewicht: 358 g Größen: S-XXL / UVP: 169,95 Euro Leicht und windabweisend ist die Koro Jacke von La Sportiva mit PrimaLoft Thermoplume-Isolierung. Sie wurde speziell fürs Trailrunning in winterlichen Umgebungen entworfen. Wärmeisolierung, Bewegungsfreiheit und Atmungsaktivität gehören zu den wichtigsten Eigenschaften. Das enorm leichte Außengewebe schützt die darunter liegenden Kunst-Daunen. Dank der hohen Bauschkraft sorgt die Füllung für einen schnell spürbaren Wärmeerhalt im Inneren. Großer Vorteil: Die Füllung ist unempfindlich gegenüber Nässe und Feuchtigkeit. Viele praktische Features machen die Koro Jacket zu einem optimalen Begleiter bei jedem Outdoor-Abenteuer. Elastische Abschlüsse an der Kapuze, den Ärmeln und am Saum schließen hervorragend am Körper ab. Wärme bleibt so im Inneren, Kälte kann nicht nach innen gelangen. Verschiedene Taschen an der Front und auf der Innenseite bieten viel Stauraum. Die Jacke ist aus recycelten Materialien hergestellt. Fazit: Vielleicht stellen wir uns genau so die perfekte Wintertrailrunning-Jacke vor. Mit ihr kann man auch im Winter lange unterwegs sein und den Spaß im Schnee zu laufen auch zulassen.
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NEUE STARS Typ Trailprofi
gerin, die wie keine andere irgendwann verstand, dass Trailrunning vor allem ein Community-Ding ist. Frost war die Erste, die Tabuthemen – etwa den zunehmenden Leistungsdruck – offen diskutiert hat. Es sind Karrieren, die mehrdimensional sind.
TYPVERÄNDERUNG
Echte Helden – Gehen dem Trailrunning die authentischen Typen aus? Kennst du François d’Haene? Oder Ryan Sandes? Vielleicht Lizzy Hawker? Dann aber bestimmt Anna Frost?
Text: Denis Wischniewski Sie sind allesamt berühmte Trailrunner:innen, die ihre beeindruckenden Karrieren vor gut zehn, vielleicht auch schon vor mehr als 15 Jahren gestartet haben. Sandes und d’Haene sind noch schwer aktiv, Frost und Hawker haben sich weitestgehend aus dem Wettkampfgeschehen verabschiedet. Eines jedoch eint diese vier außergewöhnlichen Sportler:innen – wir kennen sie, weil sie Erfolge bei wichtigen Rennen gefeiert und über einen langen Zeitraum die Szene geprägt haben. Der Südafrikaner Sandes durchlief dabei bis heute die in meinen Augen vielleicht spannendste Trailrunning-Karriere. Er lief als junger Athlet zunächst ausschließlich Wüsten-Etappenläufe, also Extremrennen. Er siegte bei jedem Start und wurde in Südafrika durch ein massives Medienecho schnell zu einem VIP und einem echten Sportidol. Sandes heiratete eine noch einmal berühmtere Schauspielerin und war fortan Gast auf jedem roten
Teppich. Erst später drehte er diese Karriere und entwickelte sich zu einem der weltbesten Ultratrailläufer, siegte beim Western States 100 und anderen hoch besetzten Rennen, versuchte sich an schweren FKT-Projekten in Nepal. Sandes durchlebte somit nahezu alle Facetten, die unser Sport zu bieten hat, und wird 2025 mit 43 Jahren, nicht daran denken, diesen Beruf aufzugeben. Sind solche Karrieren heute noch möglich? Nein. Ich glaube nicht. Oder anders – sie wären vielleicht möglich, aber sie sind vermutlich nicht gewünscht. Was mir an der sportlichen Vita eines Ryan Sandes oder einer Anna Frost so gut gefällt, waren und sind die Vielfältigkeit ihrer Biografie und das darin eingeschriebene Entwicklungspotenzial. Vom Wüstenläufer hin zu einem, der sich beim UTMB der größten Konkurrenz stellt. Von einer jungen Bergläuferin aus Neuseeland hin zur Transvulcania-Sie-
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Ein moderner Trailprofi im Jahr 2024 ist beispielsweise Jim Walmsley, ein Mann, der zunächst gar nicht weit entfernt von Sandes scheint und doch in einer anderen Welt läuft. Zwischen Training, Interviews und Wettkampf scheint beim US-Amerikaner kein Blatt zu passen. Es ist eine enge Taktung, die Zufälligkeiten nicht erlaubt. Kaum vorstellbar, dass Walmsley dieser Karriere noch einmal eine ganz andere Richtung gibt. Moderne Ultratrailprofis leben durchaus in einem Diktat aus UTMBQualifikation, Index-Punkten und der perfekten Vorbereitung auf ganz spezifische Ziele. Es geht um A-Rennen, es geht um B-Rennen. Keine Frage – Walmsley ist ein Superstar. Er ist neben Kilian Jornet der berühmteste Name und könnte – das glaube ich wirklich – die letzte wirkliche Ikone dieses Sports sein. Nach Walmsley könnte es künftig keine echten Helden mehr geben. Ein wenig zeichnet sich diese Entwicklung im Übrigen schon ab. Außergewöhnliche Typen wie der aktuelle UTMB-Sieger Vincent Bouillard, die Golden-Trail-Läuferin Sophia Laukli oder Ausnahmesportler Elhousine Elazzaoui vollbringen atemberaubende Leistungen und dennoch fehlt ihnen der Link zum Publikum. Zu sehr konzentrieren sich ihre Erzählungen auf den rein sportlichen Erfolg. Was vermutlich auch daran liegen könnte, dass sich das Leben einer Athletin oder eines Athleten heutzutage eben auf diesen sportlichen Erfolg konzentrieren muss. Es bleibt keine Zeit mehr für biografische Umwege. Im Radsport mag das funktionieren. Der Sport ist schon immer groß genug, recht generische Hochleistungsathlet:innen als Typen zu vermarkten, deren Trikots man gerne kaufen will. Trailrunning streckt sich noch nach dieser großen Bühne. Und täte gut daran, wenn noch einige echte Typen es auf dem Weg dorthin begleiten würden.
EVENTS Infinite Trails Text: Marie Meixner-Brunnhuber
DAS 100% EVENT
Es ist DAS Event des Jahres im Gasteinertal. Es ist perfektioniert bis ins letzte Detail und es zeigt uns, egal ob man zum ersten Mal Trail-Luft schnuppert oder ein alter Hase ist, die Schönheit und die absolute Passion, die Trailrunning bietet.
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Ein Event für alle, für die gesamte Community: bei den Infinite Trails starten Profis und Amateure gemeinsam. Und feiern gemeinsam!
E
Ein Event Anfang September hat sich in den letzten Jahren von einem kleinen Geheimtipp zu einem perfekt durchdachten und penibel organisierten Wettkampf etabliert. Die Infinite Trails zeigen uns in diesem Jahr einmal wieder, dass Herzblut und Erfahrung bei der Organisation von großen Events doch einen großen Unterschied machen. Für unser Vorhaben, eine Läuferin dort auf ihren ersten 15K Trailrun zu schicken und dabei sportlich und mental zu begleiten, hätten wir keinen besseren Wettkampf finden können. Neben dieser Strecke werden noch 30K, 45K und 60K für Individualsportler angeboten. Eine spannende Team-Challenge, bei dem drei Starter zusammen 100 Kilometer und 7.700hm absolvieren, rundet das wie wir finden attraktive Streckenangebot ab. Unsere Anreise nach Bad Hofgastein am Freitag vor dem Wettkampftag verläuft so reibungslos, dass wir schon in der Früh da sind und erstmal ohne Stress in das schöne Panorama, das sich uns im 360 Grad Rundumblick bietet, eintauchen können. Ab 9 Uhr holen wir unsere Startunterlagen ab und finden uns inmitten vieler bekannter Gesichter und adidas TERREX Athleten wieder, die wir noch eine Woche vorher am Bildschirm in Chamonix verfolgen durften. Perfekt organsiert sind wir so schnell fertig, dass wir fast zu wenig Zeit für Ge-
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EVENTS Sommer 2024
spräche haben. Um die Beine auszulockern und neue Schuhe aus der TERREX Agravic Family zu testen, fahren wir zur Valeriehütte nach Sportgastein rauf und drehen dort eine kleine Runde, nicht ohne ein kurzes Mittagessen auf der Nassfeldalm mit Käsekrapfen einzubauen. Den restlichen Tag verbringen wir, wir können es selbst kaum glauben, unglaublich entspannt im Welllnessbereich unseres Österreichischen Hofs und in der Therme Bad Hofgastein. Ein Kohlenhydratreiches Abendessen gönnen wir uns noch, bevor wir frühzeitig ins Bett gehen, um am nächsten Tag auch schon um 6.00 Uhr beim Start der ersten Läufer auf die 60K Strecke durch das gesamte Gasteinertal dabei zu sein. Und dann stehen wir selbst an der Startlinie, beziehungsweise im Startkorridor inmitten der anderen Trailrunnerinnen und Trailrunner. Es geht direkt los, wir laufen uns auf den ersten Kilometern durch den Kurpark und den Ort gemütlich ein, bevor uns der erste und einzi-
ge, ziemlich lange Anstieg erwartet. Im zügigen Gänsemarsch geht es Richtung Schlossalm insgesamt knapp 900 Höhenmeter bis zum höchsten Punkt der Strecke hinauf, bevor es auf kleinen Trails und Forststraßen sowie der Rodelbahn wieder Richtung Tal und Ziel geht. Die Stimmung im Ziel kocht bereits, als wir uns dort in den Armen liegen und uns über unsere gemeinsame Leistung freuen. Wir tauchen in die besondere Stimmung ein, die uns den ganzen Nachmittag und Abend bei der Siegerehrung und Party in der Therme bis zum nächsten Tag bei der abschließenden, legendären Kaiserschmarrnparty nicht mehr loslässt. Erst dann entkommen wir wieder aus dieser Blase und treten die Heimreise an. Über 1.500 Läuferinnen und Läufer aus 61 Nationen dürfen auf allen Strecken die Begeisterung erleben, die an diesem Wochenende im gesamten Gasteinertal zu spüren war. Nicht nur die mitreißende Atmosphäre im Startund Zielbereich, auch überall am Berg
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konnten die Zuschauer dabei sein und den Trailrunningsport inklusive atemberaubender Aussicht hautnah miterleben. Die Veranstaltung ist ein Aushängeschild für Gastein und bestätigt den Ruf als erstklassige Destination für Bergsport und den hervorragenden Möglichkeiten zur Regeneration im Anschluss an die sportlichen Betätigungen. Die Registrierung fürs nächste Jahr hat übrigens schon geöffnet und gerade der „Run“ auf die 30K Strecke war schon nach wenigen Tagen sehr hoch. Schnell sein lohnt sich in diesem Fall also auch vor dem Computer. Ein Debut auf Trails Wie oft ich das Thema in weiblicher Runde schon besprochen habe und trotzdem nicht immer überzeugen konnten…es geht natürlich um Trailrunning für Frauen, es geht um das Thema „sich etwas zutrauen“, mutig sein, von der Straße auf die Trails wechseln, das erste Mal ein Rennen mit Höhenmetern. Da kamen mir die Infinite Trails
und eine mutige Freundin gerade recht. Aus einem zufälligen Gespräch mit Tessi über die Infinite Trails im Auto auf der Fahrt nach Bad Hofgastein zu einem Mädelswochenende im Juni, wurde ein schönes gemeinsames Erlebnis auf den Trails. Mit Tessi laufe ich schon seit vielen Jahren jede Woche, immer gemütlich von der Haustüre los und spontan mal in diese und mal in die andere Richtung auf Trails, Waldwegen, Straße oder Feldern, was uns gerade so unterkommt. Vor zwei Jahren durfte ich die Mutter von zwei Töchtern schon bei ihrer Vorbereitung auf ihren ersten Halbmarathon auf der Straße begleiten. Aber Trailrunning am Berg oder Wettkämpfe waren bei ihr nie ein Thema. Und jetzt stand nach diesem Gespräch dieses erste Septemberwochenende im Raum. Wir sprachen über die Kilometer, vor allem auch die Höhenmeter, und die Unsicherheit war immer wieder leicht zu spüren…aber auch der Wille und die Lust auf so ein Rennen blitzte deutlich durch. Und auch wenn der Sommer und die Vorbereitung gefühlt zu kurz war,
Erfolgreiches Debut: Tessi mit Trail-Redakteurin Marie beim Start der 15-Kilometer-Strecke.
trainierte sie fleißig Höhenmeter, stieg auf die Gipfel in der Region und holte sich die Sicherheit auf einem gemeinsamen und abschließenden Trainingslauf auf unseren Hausberg. Ich durfte ihr Tipps beim Bergaufgehen, für den Downhill und zur Ernährung geben und mir kam es so vor, als hätte sie eh auch nie was anderes gemacht. Und wieder einmal ist es der Kopf und der Wille, der sie an diesem Tag mit einer Leichtigkeit und Freude über die Trails trug. Trotz nicht optimaler gesundheitlicher Verfassung lief sie mit mir dieses Rennen. Wir hatten in jedem Moment Spaß, und natürlich gehören auch bei einem 15K Rennen nicht nur Hochs, sondern auch Tiefs dazu, aber am Schluss überwog eindeutig der Stolz, etwas Neues gewagt zu haben und einen dieser ominösen Trailläufe gefinisht zu haben. Ich war sehr stolz auf meine Freundin und als wir uns kurz danach über die Anmeldung für 2025 unterhielten, wusste ich, dass auch sie mit dem Trail-Virus infiziert wurde. Deswegen mein fortwährender Appell an alle Sportlerinnen. Seid mutig und traut Euch was zu, traut Euch neue Wege zu gehen und zu laufen. Macht die Haustüre auf und legt los, egal welche Richtung und egal wie lange. Erkundet die Natur. Überzeugt Euren Kopf und die Beine werden automatisch mitlaufen und Euch zu 100 Prozent wunderschöne Erlebnisse bescheren.
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TRAINING Ermüdung
Der Kopf, die Beine, das Laktat oder die Laune: Gründe warum wir während eines Rennens langsamer und manchmal sehr langsam werden, gibt es viele. Unser Trainingsexperte kennt alle Formen der Ermüdung – und was man dagegen tun kann.
ERMÜ Text: Lars Schweizer
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Warum wir Leistung verlieren!
ÜDUNG 89 5/24
TRAINING Ermüdung Jeder und jede kennt diesen Moment. Wir sind im Flow beziehungsweise ganz im Moment. Stemmen uns gegen den Uphill, tanzen spielerisch über den Trail. Das Tempo? Hoch. Zumindest für unsere Verhältnisse. Schade eigentlich, dass das nicht über die nächsten Stunden genau so weitergehen wird. Warum also ist der letzte Kilometer nicht so schnell wie der erste? Was genau hindert uns daran, dieses offensichtlich ja vorhandene Potenzial über lange Zeit abzurufen? Ermüdung in der Theorie Schaut man sich in der Literatur um, findet man etwa dieses Zitat von Steve Magness, einem der bekanntesten US-CollegeCoaches. In seinem Buch „Science of Running“ beschreibt er die Sachlage wie folgt: „What limits performance? It’s fatigue!“ Jede Leistung wird also durch eine eintretende Ermüdung limitiert. Das gilt für den Hundertmeterlauf genauso wie für Distanzen von 100 Kilometern oder mehr. Im Allgemeinen wendet man zur Kalkulation dieser Ermüdung die sogenannte Riegel-Formel an. Diese beschreibt, in welchem Verhältnis die benötigte Zeit proportional zur Streckenlänge ansteigt. Die Formel lautet etwa entsprechend einem Marathonlauf im Verhältnis zu einem Halbmarathon wie folgt: Zeit Marathon = Zeit Halbmarathon x (Distanz Marathon/ Distanz Halbmarathon)k
Courtney Dauwalter hat ihren Umgang mit Ermüdung gefunden. Sie lacht diesen Zustand einfach weg.
Hierbei ist „k“ der Ermüdungsfaktor. Schaut man sich die Weltrekorde auf der Marathondistanz an, beträgt dieser Faktor 1,05. Die jeweiligen Weltrekordläufer:innen sind also die zweite Streckenhälfte jeweils nur 0,5 Prozent langsamer als die erste gelaufen. Entsprechend könnte man von sich selbst Zeiten aus der Vorbereitung für einen Wettkampf nehmen und sich seine eigene mögliche Zielzeit berechnen. Ein Tool, das das erleichtert, ist etwa der PacePredictor von Runverter (www.runverter.io). Weicht die p Zielzeit weit von der errechneten ab, ist vermutlich die eigene Ermüdungsresistenz zu schlecht und liegt weit über 1,05. Periphere Ermüdung (muskuläre Ermüdung) Ermüdung auf muskulärer Ebene kann unterschiedliche Facetten haben. Die simpelste ist die reine Zerstörung von Muskelzellen durch mechanische Belastungen, etwa im Downhill oder auf hartem oder technisch forderndem Untergrund. Durch eine ungewohnt exzentrische Belastung (Dehnung unter Anspannung) können Muskelzellen beschädigt oder zerstört werden. Diese Muskelzellen stehen fortan nicht mehr oder nur noch eingeschränkt zur Verfügung. Um eine Funktion des Muskels aber weiterhin zu gewährleisten, müssen die verbleibenden funktionierenden Muskelfasern in einer höheren Frequenz angesprochen werden oder auch nicht spezialisierte Muskelfasern verwendet werden. Diese erhöhte Ansprache der verbleibenden Muskelfasern führt zu einer schnelleren Ermüdung beziehungsweise zur weiteren Beschädigung der verbleibenden Muskelzellen. Die nun nötige Beanspruchung
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der nicht spezialisierten Muskelfasern (zum Beispiel der Fast-Twitch-Fasern) führt wiederum zu einem ineffizienteren Energieverbrauch, da diese mehr Energie in Form von Kohlenhydraten verbrauchen. Aus diesem Grund sollten die Muskelzellen auf eine anstehende Belastung im Wettkampf wie etwa lange Downhill-Passagen auch im Training vorbereitet werden. Dies kann durch gezieltes Downhill-Training – etwa das Laufen in einem einfachen Downhill mit einer hohen Geschwindigkeit über 15 bis 20 Minuten – passieren. Außerdem durch Krafttraining mit exzentrischer Belastung vor allem auf den vorderen Oberschenkel. Die mechanische Zerstörung von Muskelzellen ist aber nicht der einzige Grund für eine Ermüdung auf muskulärer Ebene. Oft hört man von einer Übersäuerung des Muskels oder einer mechanischen Überanstrengung des Muskels. Beides ist faktisch unmöglich.
die Motivation und neuronale Steuerung beeinträchtigen. Dabei spielen mehrere Faktoren eine Rolle, die sowohl das Gehirn als auch die Signalübertragung zwischen Gehirn, Rückenmark und den Muskeln betreffen. Der Motorkortex im Gehirn steuert die willkürliche Aktivierung von Muskeln. Bei längerer oder intensiver Belastung sinkt die Fähigkeit des Motorkortex, starke Signale an die Muskeln zu senden. Dies führt zu einer geringeren Aktivierung der motorischen Einheiten (Gruppen von Muskelfasern und der dazugehörigen Nervenzellen), was sich in einer verminderten Muskelkraft äußert.
Camille Bruyas, ProfiLäuferin bei Salomon, kennt "k", den Ermüdungsfaktor persönlich.
Einer mechanischen Überanstrengung beugt der Körper vor, indem er niemals alle Muskelfasern gleichzeitig ansteuert, was einen Riss des Muskels zur Folge hätte. Auch die Übersäuerung ist auf zellulärer Ebene nicht möglich. Das bei der Kohlenhydratverbrennung entstehende Enzym Phosphofructokinase stellt ab einem pH-Wert von 6,3 die Arbeit ein und verhindert damit eine weitere Übersäuerung des Muskels. Weitere Ermüdungsfaktoren gibt es dennoch. Es handelt sich um eine Ermüdung auf neuronaler Ebene. Zentrale Ermüdung (neuronale Ermüdung) In einer Studie des Sportphysiologen Samuele Marcora traten Rugby-Spieler auf einem Radergometer bei 80 Prozent ihrer VO2max so lange in die Pedale, bis sie der Meinung waren, dass sie nicht mehr können. Nachdem die Probanden
also aufgegeben hatten, wurden sie gebeten, nochmals für drei bis vier Sekunden so hart wie möglich in die Pedale zu treten. Das Ergebnis: Die Probanden konnten trotz vorheriger Aufgabe der Einheit noch sehr hohe Wattwerte über diese kurze Zeit erzielen. Eine rein muskuläre Ermüdung konnte somit ausgeschlossen werden. Ähnliches erlebt man bei jedem Ultramarathon, wenn scheinbar völlig erschöpfte Läufer:innen noch zum Sprintfinale ansetzen können, um mit einer merklich erhöhten Pace über die Ziellinie zu laufen. Eine weitere Studie mit dem Titel „Central Regulation and Neuromuscular Fatigue during Exercise of Different Durations“ stammt von Christian Froyd. Er stellt die These auf, dass bei länger andauernder Belastung die Fähigkeit des Gehirns abnimmt, die Muskeln optimal zu steuern. Schuld daran seien etwa der Anstieg von Stoffwechselnebenprodukten, aber auch psychische Faktoren, die
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Während körperlicher Aktivität verändern sich die Spiegel bestimmter Neurotransmitter wie Serotonin und Dopamin im Gehirn. Ein Anstieg des Serotoninspiegels wird oft mit dem Gefühl von Müdigkeit und Erschöpfung in Verbindung gebracht, während Dopamin, das normalerweise die Motivation und den Antrieb unterstützt, im Laufe der Zeit abnimmt. Diese Verschiebung führt dazu, dass die neuronale Steuerung der Muskeln weniger effizient wird. Ebenfalls ist Acetylcholin ein wichtiger Neurotransmitter, der bei der Übertragung von Signalen von den Nervenzellen zu den Muskeln eine Rolle spielt. Eine Verringerung der Acetylcholin-Konzentration an den neuromuskulären Verbindungsstellen (Synapsen) kann die Effizienz der Muskelkontraktionen verringern und zu Ermüdung führen. Zentrale Ermüdung ist also nicht nur ein physiologischer Prozess, sondern wird auch durch psychische Faktoren beeinflusst. Das Gehirn interpretiert die körperliche Belastung und steuert die Aktivierung der Muskeln auf Basis von Wahrnehmung und Motivation. Wenn das Gehirn eine Aktivität als zu anstrengend oder ermüdend wahrnimmt, kann dies die neuronale Ansteuerung der Muskeln zusätzlich verringern. Das Gehirn kann die Muskelaktivität auch absichtlich herunterregeln, um den Körper vor Überanstrengung und Verletzungen zu schützen. Dies ist eine Art Selbstschutzmechanismus, der natürlich auch die Leistung beeinträchtigt. Hinzu kommt: Nach dem Ende der Aktivität benötigt das zentrale Nervensys-
TRAINING Ermüdung tem Zeit, um sich zu erholen. Die Erholung der neuronalen Ermüdung hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Intensität und Dauer der Belastung sowie die psychische Erschöpfung. Diese Erholungsprozesse können länger dauern als die Erholung der peripheren Muskeln.
rechtzuerhalten. Dies führt zu einem erhöhten Einsatz anaerober Stoffwechselwege, die weniger effizient sind und nochmals schneller zur Ermüdung führen.
Metabolische Ermüdung des Stoffwechsels Metabolische Ermüdung im Ausdauersport bezieht sich auf die Ermüdung, die durch eine unzureichende Energieversorgung der arbeitenden Muskeln entsteht. Diese Art der Ermüdung tritt auf, wenn der Körper nicht in der Lage ist, ausreichend Energie für die aufrechtzuerhaltende Belastung bereitzustellen. Sie ist eng mit der Verfügbarkeit und Nutzung von Energiequellen wie Kohlenhydraten, Fetten und in geringerem Maße Proteinen sowie der Fähigkeit des Körpers zur effektiven Stoffwechselregulation verbunden. Kohlenhydrate, die in Form von Glykogen in Muskeln und Leber gespeichert sind, stellen die primäre Energiequelle bei intensiver und lang anhaltender Belastung dar. Wenn diese Speicher erschöpft sind, sinkt die Leistungsfähigkeit dramatisch, da der Körper auf weniger effiziente Energiequellen wie Fett zurückgreifen muss. Während lang anhaltender, moderater Belastung greift der Körper verstärkt auf Fette zur Energiegewinnung zurück. Allerdings ist die Fettverbrennung langsamer und weniger effizient als die Verbrennung von Kohlenhydraten, was zu einem Abfall der Leistungsfähigkeit führen kann, wenn der Übergang von Kohlenhydraten auf Fette nicht reibungslos funktioniert. Der Stoffwechsel hängt auch stark von einer ausgeglichenen Flüssigkeits- und Elektrolytbalance ab. Dehydration und ein Mangel an Elektrolyten (vor allem Natrium und Kalium) können den Stoffwechsel verlangsamen und zu Krämpfen oder einer verminderten Muskelfunktion führen. Außerdem kann bei lang anhaltender intensiver Belastung der Körper Schwierigkeiten haben, die benötigte Menge an Sauerstoff zu liefern, um die aerobe Energieproduktion auf-
Thermoregulatorische Ermüdung
Platz 4 beim UTMB. Auch Hannes Namberger kämpft gegen die Ermüdung an – dabei hilft seine Ernährungsstrategie und mentale Stärke.
Thermoregulatorische Ermüdung bezieht sich auf die Ermüdung, die durch die Unfähigkeit des Körpers entsteht, seine Körpertemperatur während körperlicher Belastung effektiv zu regulieren. Diese Form der Ermüdung tritt auf, wenn das Gleichgewicht zwischen Wärmeproduktion (durch Muskelarbeit) und Wärmeabgabe (über Schwitzen, Hautdurchblutung und Atmung) gestört ist. Sie kann sowohl durch Überhitzung als auch durch Unterkühlung verursacht werden, wobei die Überhitzung in Ausdauersportarten häufiger vorkommt. Bei einem langen Lauf an einem heißen Sommertag steigt die Körperkerntemperatur beispielsweise stark an. Der Körper versucht, durch vermehrtes Schwitzen und eine Erhöhung der Hautdurchblutung die Temperatur zu regulieren. Reichen diese Mechanismen nicht mehr aus, tritt thermoregulatorische Ermüdung auf, was sich in einem rapiden Leistungsabfall, Krämpfen oder sogar einem Kollaps äußern kann. Durch Schwitzen verliert der Körper nicht nur Flüssigkeit, sondern auch wichtige Elektrolyte. Dehydration reduziert das Blutvolumen, was die Fähigkeit des Körpers verringert, Wärme durch die Haut abzugeben, und somit die thermoregulatorische Ermüdung verstärkt. Um die Wärme an die Umgebung abzugeben, erhöht der Körper die Durchblutung der Haut. Wenn jedoch gleichzeitig eine erhöhte Durchblutung der Muskeln erforderlich ist (etwa bei intensiver Ausdauerleistung), konkurrieren diese beiden Systeme miteinander, was zu einer ineffizienten Wärmeabgabe führt. Hohe Außentemperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit und direkte Sonneneinstrahlung steigern das Risiko einer thermoregulatorischen Ermüdung, da sie die natürliche Fähigkeit des Körpers, Wärme abzugeben, nochmals weiter einschränken. Psychische Ermüdung Psychische Ermüdung bezieht sich auf die mentale Erschöpfung, die während oder nach intensiver körperlicher oder kognitiver Belastung auftritt. Sie beschreibt den Zustand, in
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Fazit Die verschiedenen Formen der Ermüdung im Laufsport wirken häufig zusammen und verstärken sich gegenseitig. Ein erfolgreicher Ausdauersportler muss daher nicht nur physisch gut vorbereitet sein, sondern auch eine optimale Ernährungsstrategie – inklusive ausreichender Flüssigkeitszufuhr –, mentale Stärke und eine kognitive Strategie entwickeln, um die Auswirkungen der Ermüdung zu minimieren. Die gute Nachricht: All das kann man gezielt trainieren. Verbesserter Fettstoffwechsel, Krafttraining und Intervalltraining können helfen, periphere und metabolische Ermüdung zu verzögern.
Ernährungs- und Hydrationsstrategien unterstützen dabei, die regelmäßige Zufuhr von Kohlenhydraten und Elektrolyten während des Laufens zu steuern und somit metabolische und thermoregulatorische Ermüdung zu vermeiden. Ab-
schließend können mentales Training und Stressbewältigungsstrategien dazu beitragen, die psychische Ermüdung zu überwinden und die persönliche Motivation sowie den Fokus auf das Rennen aufrechtzuerhalten.
Praktische Umsetzung So weit die Theorie der Faktoren, die dafür sorgen, dass wir einfach langsamer werden mit längerer Dauer des Wettkampfes. Aber was können wir dagegen tun? Zur Verminderung der muskulären Ermüdung sollten die Muskelzellen auf eine anstehende Belastung im Wettkampf wie das Downhill-Laufen oder das Laufen auf hartem Untergrund auch im Training vorbereitet werden und durch deren bewusste Zerstörung gekräftigt werden. Dies kann durch gezieltes Downhill-Training, also Laufen in einem einfachen Downhill mit einer hohen Geschwindigkeit über 15–20 Minuten oder gezielt auf hartem Untergrund, passieren. Außerdem durch Krafttraining mit exzentrischer Belastung vor allem auf den vorderen Oberschenkel. Die neuronale Ermüdung ist dabei deutlich schwieriger „wegzutrainieren“. Hier kommt es auf eine schrittweise Steigerung des Umfangs und dadurch Gewöhnung des zentralen Nervensystems an. Diese neuronale Kapazität kann durch spezifisches Intervalltraining in Form von kurzen hochintensiven Intervallen mit langer passiver Pause (8–10 x 1-min-Intervalle bei 90–95 % der max. HF mit 1 min passiver Gehpause). Die Kombination aus mentaler und physischer Beanspruchung trainiert die neuronale Kapazität. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Mikronährstoffen wie Magnesium, Zink und Omega-3-Fettsäuren ist, unterstützt die neuronale Gesundheit. Auch die regelmäßige Aufnahme von Kohlenhydraten spielt eine Rolle, da das Gehirn Glukose als Energiequelle verwendet. Metabolische Ermüdung trainiert man vor allem an der Laktatschwelle. Dieses Training simuliert Erschöpfungssituationen, die in Wettkämpfen auftreten, und zielt darauf ab, die Stoffwechselkapazität in ermüdetem Zustand zu verbessern und außerdem das anfallende Laktat effizienter abzubauen. Eine mögliche Trainingseinheit wäre hierbei: 3–4 x 10 min im Bereich der Laktatschwelle mit nur 2–3 min Pause zwischen den Intervallen. Das Ziel der Einheit ist es, eine frühzeitige metabolische Ermüdung zu erzeugen, sodass der Körper lernt, auch in erschöpftem Zustand effizient zu arbeiten. Eine weitere Möglichkeit sind z. B. 6 x 5 min in hohem Tempo (85–90 % der maximalen Herzfrequenz) mit 2 min Erholung dazwischen. Dieses Training erhöht die Laktatproduktion und zwingt den Körper, sich an die Verarbeitung und Beseitigung dieser metabolischen Nebenprodukte zu gewöhnen. Eine Methode, um die thermoregulatorische Ermüdung zu verbessern, besteht darin, Hitzetraining mit längeren Ausdauereinheiten zu kombinieren. Dies simuliert Wettkampfbedingungen, bei denen der Körper sowohl mit metabolischer als auch thermischer Belastung umgehen muss. Hierzu kann man beispielsweise eine Trainingseinheit bestehend aus 90 min Lauf oder Radfahren in der Hitze von ca. 30–35 Grad z. B. durch zusätzliche Kleidungsschichten (bei moderater Intensität, 70–80 % der maximalen Herzfrequenz) absolvieren. Dies soll den Körper auf eine längere Hitzebelastung vorbereiten und die thermoregulatorische Erschöpfung durch effektive Anpassungen des Herz-Kreislauf-Systems und der Schweißproduktion minimieren. Auch Saunagänge nach einem Training können helfen, einer thermoregulatorischen Ermüdung entgegenzuwirken. Mit einer der schwierigsten Punkte ist die psychologische Ermüdung, hier reichen die Techniken über Mental-Toughness-Training durch harte Intervalle oder Wettkämpfe über Achtsamkeitstraining und Visualisierungstechniken bis hin zu kognitiven Trainingsmethoden. Diese einzeln hier auszuführen, würde den Rahmen deutlich sprengen. Sie können sehr erfolgreich mit einem spezialisierten Sportpsychologen umgesetzt werden. Foto: Damien Rosso
dem die geistige Kapazität eines Sportlers verringert ist, was sich negativ auf die Motivation, die Aufmerksamkeit, die Entscheidungsfindung und die körperliche Leistungsfähigkeit auswirkt. Im Ausdauersport kann psychische Ermüdung zu einem Gefühl von Überforderung und dem Wunsch führen, die Anstrengung zu reduzieren oder ganz aufzuhören, obwohl der Körper durchaus physisch noch in der Lage wäre, weiterzumachen. Besonders bei Langzeitausdauerbelastungen wie beim Marathon oder einem Ultramarathon führt die oft monotone, stundenlange Anstrengung zu mentaler Erschöpfung. Kopf und Körper müssen diese Belastung ständig durchhalten, was geistig ermüdend ist. Die subjektive Wahrnehmung dieser Anstrengung steigt im Laufe der Zeit, auch wenn die körperliche Leistung stabil bleibt. Dies führt zu einem Gefühl von Müdigkeit, das stärker wird, je länger die Belastung andauert. Ein Mangel an Motivation oder Begeisterung für die Aktivität kann die psychische Ermüdung beschleunigen. Dies tritt häufig bei Sportlern und Sportlerinnen auf, die sich überfordert fühlen oder deren Ziele unrealistisch sind. Wiederholte Bewegungen und einheitliche Strecken (etwa beim Laufen auf einer flachen, eintönigen Strecke) können diese mentale Langeweile und damit das Erschöpfungsgefühl potenzieren. Persönliche Probleme, emotionale Anspannung oder externe Stressfaktoren (auch Wettkampfdruck) können die psychische Ermüdung verstärken, indem sie zusätzliche kognitive Ressourcen beanspruchen.
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PRAXISTEST SALOMON DRX Defy Gravl
Preis: 140 Euro Gewicht: 239 Gramm Sprengung: 8mm Wir hatten ja schon vor ein paar Jahren damit begonnen, die besonders laufbaren und weniger alpinen Schuhe in unseren Praxistests analog zur populären Rennradgattung als „Gravel-Schuhe“ zu beschreiben. Nun hat auch die Industrie dieses Label adaptiert. Nach Craft, der Xplor entstand in Zusammenarbeit mit dem Fahrradreifenhersteller Vittoria, gibt es nun auch einen Gravelschuh vom Branchenprimus Salomon. Nein, einen GRAVL-Schuh. So eigensinnig, wie diese Schreibweise ist, der DRX Defy Gravl ist es nicht. Vielmehr ist es die profilierte, besohlte Variante des fast gleichnamigen Asphaltschuhs. Aber auch die DNA des robusten und von uns sehr positiv besprochenen Genesis ist spürbar. So setzt auch dieser Hybrid-Schuh auf das Active Chassis, ein Stabilisierungselement, das eben nicht die Fehler der Pronationsstütze wiederholt, sondern pronierende oder schwerere Läufer:innen stabil führt, ohne allzu aggressiv in den Abrollvorgang einzugreifen. Für einen recht stabilen Schuh ist der Gravl zudem überzeugend leicht. Auch die Passform begeistert, wenngleich typische Salomon-Tugenden wie das Schnellschnürrsystem oder eine vernähte Lasche fehlen. Aber: Wo ist der
DRX Defy Gravl denn nun positioniert? Gerade weil Asphaltschuhe zuletzt immer öfter fragiler geworden sind, mit oft großen Aussparungen in der Außensohle, ist er der passende Begleiter für Feldund Waldwege und sicher auch leichte Trails. Die Dämpfung ist kompakt und durchschnittlich reaktiv, viel vom komfortablen Laufgefühl ist der weichen Ortholite-Einlegesohle zu verdanken. Ein echter Gamechanger könnte der leichte DRX Defy Gravl indes für Läufer:innen werden, die bis dato in merklich pronatiosngestützten Schuhen unterwegs sind. Ausprobieren!
Zum Gamechanger könnte der leichte und relativ dynamische DRX Defy Gravl für Läufer und Läuferinnen werden, die bis dato in merklich pronationsgestützten Schuhen unterwegs sind. Ausprobieren!
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SUPER NATURAL
Fuel 5,60 Euro pro 100g Zunächst meine These nach rund zehn Beutel dieses neuen Energiegels: Es könnte mein persönlicher Gamechanger sein, denn dieses Produkt aus dem südwestlichen England ist aus rein natürlichen Zutaten hergestellt. Das ist für mich wunderbar, denn ich vertrage Gels ansonsten nur kaum. Anders als bei Konkurrenzprodukten sind die Energiewerte hier von Geschmacksrichtung zu Geschmacksrichtung komplett unterschiedlich. Die insgesamt sechs angebotenen Gels reichen von Mixed Berry (165 kcal) bis Cranberry/Cashew (241 kcal). Dazwischen versteckt sich mein Favorit Dattel/Sesam mit 240 kcal. Diese Gels sind aufgrund der ausgewogenen Zusammensetzung aus Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen ideal für lange Distanzen, Ultratrails und Etappenrennen. Für alle, die schlechte Frühstücker vor Wettkämpfen sind und mit nervösen Mägen das klassische Frühstück nicht runterbekommen, empfiehlt sich Supernatural ohnehin. Wie schmeckt es denn nun? Bis auf Oats, Banana & Maple Syrup bin ich komplett überzeugt. Tolle Mischungen, sehr natürlich und abwechslungsreich. Ach ja, der Preis. Eine Packung kostet satte 5,60 Euro. Wer bei einem Ultra unterwegs ist oder einen tagesfüllenden Trail absolviert, wird mindestens 5 oder 6 Pouches (neben anderer Nahrung) benötigen. Da kommt schon was zusammen. www.sporthunger.de
NÄAK
Waffle, Bars, Gels, Drink Wer bei einem Rennen der UTMB Worldserie läuft und dort in eine Verpflegungsstation kommt, stellt fest, dass es ausschließlich Produkte der Firma NÄAK gibt. In Deutschland sind diese, in Kanada entwickelten Produkte, noch nicht bekannt. Für uns war es im Hinblick auf eine Teilnahme bei einem UTMB-Wettkampf wichtig, fast essentiell mit NÄAK-Produkten ins Vertrauen zu kommen, denn während des Rennens zuvor nie probierte Riegel zu essen, kann nur schief gehen. Um ehrlich zu sein – so etwas geht fast immer daneben. Deshalb habe ich mich quasi intensiv mit einigen NÄAK-Produkten befasst. Rosanna Buchauer und Hannes Namberger (Fotos oben) sind offizielle Athleten der Brand, die von den Freunden Minh und Will gegründet wurde. Sie nutzen die Produkte ständig, Namberger ist, was die "Race-Nutrition" angeht, gar ein Perfektionist. Meine Frage war schon immer: Kann ein Hersteller wirklich alle Anforderungen an Sportnahrung über einen langen Wettkampf abdecken und wie kommt jemand wie ich, mit einem hypersensiblen Magen, über viele Stunden damit überhaupt klar? Bei einem längeren Lauf über 38 Kilometer, 1.450 Höhenmeter und kühlen Temperaturen bis hin zum Gefrierpunkt testete ich NÄAK Waffeln, Energie Bars und den Ultra Energy Drink Mix. Alle Produkte sind klar mit der Menge an Kalorien gekennzeichnet. Der Riegel bringt 180 kcal, eine Waffel 140 kcal und der gesamte Drink Mix gar 260 kcal. Ich würde also mit zwei Waffeln, einem Riegel und einer Flask des Pulvers über eine Stunde gut zurecht kommen. Ich stellte an der Sportuhr einen halbstündigen Alarm, der mich nie vergessen ließ, "nachzulegen". Was mir tatsächlich überraschend leicht fiel, war "zu essen", denn die Produkte sind schmackhaft, der Drink neutral im Geschmack und bekömmlich. Rund sechs Stunden lang ging das gut. Richtig gut. Mein Energielevel war konstant wie lange nicht zuvor. ich hatte absolut keinen Einbruch und immer Kraft und Power. Gegen Ende ging es jedoch nicht mehr. Ich konnte lediglich vom Drink Mix kleine Schlückchen nehmen. Jeder weitere Biss hätte mich in die Büsche getrieben und mein Magen konnte schlicht nichts mehr verarbeiten. Dennoch war mein "NÄAK-Test" durchweg positiv. Für viele Stunden ging es glatt und im Hinblick auf einen Wettkampf, hätte ich an den bis dahin drei VP-Stationen den Magen mit Tee, Brot oder Brühe neutralisieren und beruhigen können. Vielen mag auffallen, dass in meiner Liste hier das klassische Energie Gel fehlt. Ich bekomme es einfach nicht runter (lest auch den Test rechts). Fazit: Ich kann mir eine Ultralauf-Zukunft mit NÄAK vorstellen. Die Zusammensetzung der Produkte ist variabel, vor allem die Waffel, in Kombination mit dem neutralen Getränkepulver gut konsumierbar. https://eu.naak.com
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PRAXISTEST HOKA GLIDE SHORTS MIT SLIP, 13 CM 70,00 Euro XS-XXL
Die Suche, die Hatz nach der perfekten Trail-Shorts ist nie zu Ende, denn es gibt tatsächlich nur wenige Produkte, die man uneingeschränkt gerne trägt, die nicht auftragen und einfach bequem sind. Die Glide Shorts von HOKA gehören zu den auffällig guten kurzen Hosen, auch wenn einige Features fehlen bzw. nicht ideal gelöst sind. Der integrierte Slip macht aus ihr eine vollständige Trail-Shorts, die enorm dünn und rasant rasch trocknet. Im Sommer kühlend, an allen anderen Tagen einfach eine dünne, leichte Hose für schnelle Läufe. Die Länge ist kurz genug, um als Läufer erkannt zu werden und lange genug, um nicht in eine unnötige Split-Shorts-Falle zu treten. Einzig die angesetzte Bundtasche kann einen Belt nicht ersetzen. es fehlt die Stabilität, um Softflask oder Regenjacke geräuschlos zu transportieren. Fazit: Hat das Zeug zur Lieblings-Laufhose, weil Style, Schnitt und Material einfach perfekt sind.
ELMER
Elmer by Swany City Glove 69,90 Euro Wenn sich ein paar Fashion- und genauso Function-verückte Japaner daran machen, die ikonische und bereits 1893 gegründete US-amerikanische Handschuhmanufaktur Elmer wiederzubeleben – dann ist zu erwarten, dass das eine ziemlich coole Angelegenheit wird. Eher überraschend wurde der City Glove im vergangenen Winter, obwohl fürs Radeln ins Büro gekauft, dann aber auch zu meinem liebsten Laufhandschuh für kalte und nass-kalte Tage. Woran das lag? Am tollen Tragekomfort und der exzellenten Passform. Am perfekten Mix aus folierten und gestrickten Materialien. Am auspackbaren Überzug, der aus dem Fingerhandschuh einen weitgehend wasserdichten Fäustling macht. Und, so ehrlich bin ich, schon auch am smarten Look. Verschiedene, immer stilsicher aufeinander abgestimmte Colourways. Ein Handschuh, der tatsächlich gute Laune macht. https://elmerglove.com/
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SILVA
Smini Fly // 250 Lumen // 38,5 g 44,95 Euro Da untertreiben die von Silva aber. Sie stellen ihr Licht unter den Scheffel, wenn wir in diesem Zusammenhang von der neuen Stirnleuchte SMINI FLY sprechen. Die wird nämlich als Reservelicht beworben, also quasi als so ein Ding, das ihre Existenz in irgendeinem Rucksack-Fach fristet und kaum benutzt wird. Ein Ersatzspieler. Und so musste ich neulich feststellen, dass sie doch weit mehr ist als das. Ich lief mit ihr über einige Stunden durch eine vollkommen dunkle Nacht, die den Mond vergessen hatte. Und ja, diese 250 Lumen, die aus zwei LEDs strahlen, schaffen es doch verdammt gut, den Trail umfassend und eindeutig zu erhellen. Kein Zweifel daran, dass man in höchster Stufe für mehr als eine Stunde wirklich alle Unwegsamkeiten erkennt und im sogenannten MID-Modus, bei 100 Lumen, noch immer für nahezu drei Stunden sicher unterwegs ist. Für mich ist diese Lampe daher die ideale, superleichte, bequeme und günstige Trainingslampe, die sich praktisch über USB-C laden lässt und über eine 4-Stufen-Anzeige ihren Akku-Zustand verrät. Intelligent ist auch die Technik: ein Punktstrahler und ein Nahbereichs-Flutlicht verhindern Tunnelblick – ideal bei hohem Tempo. Für individuelle Einstellungen sorgt ein flexibles Gelenk, um den Lampenkopf bis zu 90 Grad zu neigen. Ein rotes Sicherheitslicht kostet ca. 17 Euro und ist optional verfügbar. Fazit: Die Smini Fly Stirnlampe ist die leichteste aller Silva Stirnlampen und wiegt nur 38,5 Gramm – und das bei einer Größe, die in eine Handfläche passt. Die Stirnlampe bietet 250 Lumen, ein rotes Licht, das deine Nachtsicht bewahrt, und verfügt über eine Doppelstrahl-Technologie. www.silvasweden.com
ADIDAS TERREX Trailmaker 2GTX 120,00 Euro
Nein, wir werden diese zweite Runde des Trailmakers sicher nicht als Trailrunningschuh empfehlen oder beschreiben, denn er ist es ganz einfach nicht. Was er aber ist: ein toller Wander- und Multifunktionsschuh, der einiges mitmacht, ein grobes Profil hat und dank der Gore-Tex Membran absolut wasserdicht ist. Sollten unter Euch passionierte Gassigeherinnen und Gassigeher sein, dann könnte das eben auch so ein Schuh sein, den man im Herbst und Winter über und durch Wald und Flur ziehen kann. Und um fair zu sein sei gesagt, dass man im Trailmaker 2 GTX natürlich auch laufen kann. Er ist gemessen an allem, was es noch vor Jahren an Trailschuhen gab, ein wirklich ordentlicher Laufschuh, der vor allem schwere Personen sicher und stabil ans Ziel bringt.
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MORALFRAGE Hart am Limit
ALLES (AUF)GEGEBEN
Martina geht ans Limit. Unsere Leserin der ersten Stunde kann im Training auch mal ruhig, mit anderen und ohne jeglichen Druck laufen, aber beim Wettkampf gibt sie alles und manchmal sogar noch mehr ...
Liebes TRAIL Magazin, ich mache mir seit mehr als einem Jahr nun doch Gedanken zu meinem Umgang mit Wettkämpfen. Ich betreibe den Trailrunning- und Laufsport schon mehr als 15 Jahre und bekomme als reine Hobbysportlerin einfach kein entspanntes Verhältnis hin, sobald ich so eine Startnummer an der Brust heften habe. Im Training kann ich sehr frei und auch gemütlich unterwegs sein, alles genießen, aber bei Rennen geht irgendetwas komplett mit mir durch: Ich kennen keine Grenze, überziehe und laufe vor allem im letzten Drittel in einen Bereich, der mich im Ziel anders als alle um mich herum, ausgepowert für Minuten auf dem Boden hinterlässt. Oft finde ich mich im Zelt des Roten Kreuzes wieder. Ich würde gerne einen Gang runterschalten, kann es aber nicht … Martina aus Pirmasens
Ach Martina, das kommt mir irgendwie bekannt vor. Und weißt du, wie ich dieses Problem für mich gelöst habe? Ich laufe schon seit einigen Jahren fast gar keine Wettkämpfe mehr. Ich war gerade erst wieder in Südtirol. Und bin in meinem Tempo – und mit meinen Pausen – durch die Landschaft geeilt. Mal laktathustend, mal schlendernd, mal im stoischen Tritt. Will ich Dir das also auch raten? Ganz sicher nicht. Denn ich ahne, dass Dir Deine Wettkämpfe schon auch sehr viel bedeuten. Denn, Verzeihung, warum stellst Du Dich sonst so an? Was Dir also helfen könnte? Ein Trainer oder eine Trainerin und vielleicht sogar das Gespräch mit einem Sportpsychologen oder einer Sportpsychologin. Finde heraus, was Dich so in Rage bringt. Der Konkurrenzdruck? Die Angst, eigenen Ansprüchen nicht zu genügen? Oder macht es Dir, bis zu einem gewissen Punkt, einfach Spaß, möglichst alles aus Dir herauszuholen? Ich weiß, dieser Ratschlag nervt (zumindest nervt er mich), aber versuche einmal, während eines Rennens Deinen Puls zu kontrollieren. Und bleibe, auch wenn es Überwindung kostet, in Deinem Komfortbereich. Gönn Dir Pausen, in denen Du Dich bewusst ablenkst. Etwa, indem Du in besonders schönen Passagen einfach mal die Landschaft genießt. Dass da im Ziel irgendwer auf eine Stoppuhr drückt – egal. Denn so wie ich es verstanden habe, soll es Dir beim Laufen ja um eine gute Zeit gehen. Und nicht um die Zeit, die hinterher auf deiner Urkunde steht.
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GENESIS GORE-TEX
OFF THE GRID, STRIDES ON TRACK
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