Navitimer Story, Das Epos des Breitling-Chronographen

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NAVITIMER STORY

DAS EPOS DES BREITLING-CHRONOGRAPHEN

G.R.A.M.

© 2022 Watchprint.com Sàrl, La Croix-sur-Lutry

Alle Rechte vorbehalten. Jede Reproduktion dieses Werks in irgendeiner Form stellt eine Fälschung dar, die mit den im Urheberrechtsgesetz vorgesehenen Sanktionen geahndet wird.

Alle Texte und Bilder dieser Publikation wurden auf unabhängige Weise und ausschließlich zu redaktionellen Zwecken von der Firma Watchprint.com Sàrl ausgewählt. Die Firma Breitling SA ist keineswegs beteiligt oder für die Auswahl verantwortlich.

ISBN 978-2-940506-46-0

Verlagsleitung: Fabrice Mugnier und Suzanne Wettstein

Deutsche Übersetzung: Lapsus Linguae Sàrl

Druck: Daneels Graphic Group, Belgien

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3 INHALTSVERZEICHNIS Vorwort von Gregory Breitling 4 Interview mit Fred S. Mandelbaum 6 EINLEITUNG 11 HISTORISCHE MEILENSTEINE 25 GEBURT EINES MYTHOS 93 MODELLE IM LAUF DER ZEIT 135 Anhänge 245 Bildnachweise, Beiträge und Danksagung 252
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EINLEITUNG

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NAVITIMER IST DIE VERSCHMELZUNG VON ZWEI WÖRTERN, DIE DEN BEIDEN WICHTIGSTEN FUNKTIONEN DER UHR ENTSPRECHEN: NAVIGA-

TION UND TIMER, D. H. EIN DER FLUGNAVIGATION GEWIDMETER ZÄHLER (CHRONOGRAPH).

NAVITIMER: ein Name mit sonderbarem, ja fast militärischem Klang. Ein seltsamer Name, aber auch ein herausragendes Schicksal, das von außergewöhnlichen Visionären geformt wurde. Darum geht es in der Geschichte, die wir Ihnen in diesem Werk erzählen werden.

Gleich zu Beginn, als die Marke 1884 noch in den Kinderschuhen steckte, spezialisierte sie sich auf die Zeitmessung und genauer gesagt auf die Entwicklung von Chronographen und Zählern, was zur Anmeldung zahlreicher Erfindungspatente führte. Dazu gehörten eine «Vitesse»-Stoppuhr, die die Messung von Fahrzeuggeschwindigkeiten ermöglichte, der erste (von der Krone) unabhängige Drücker, die unabhängige Nullstellung, mithilfe derer man mehrere aufeinanderfolgende Zeiten messen konnte, ohne den Chronographen zu stoppen, und schließlich der zweite unabhängige Drücker, der einen besseren Bedienungskomfort bot und die Grundlage für die Chronographen von heute schuf. Breitling entwickelte auch sehr früh Schleppzeigerchronographen, dank denen mehrere Zwischenzeiten mit ein und demselben Instrument gemessen werden konnten.

Im Übrigen zeichnete eine Gruppe aus verschiedenen Partnern, zu denen auch Breitling gehörte, 1969 für den ersten Automatikchronographen mit Mikrorotor verantwortlich, der Gegenstand eines harten Konkurrenzkampfs mit Movado-Zenith war.

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Ihr außergewöhnliches Know-how in diesem spezifischen Bereich brachte die Marke natürlich mit Vertretern aus anderen spezialisierten Tätigkeitsfeldern wie dem Motor- und Fahrradrennsport sowie der Luftfahrt zusammen. Letztere sollte in der gesamten Geschichte der Marke ein wichtiger Partner bleiben.

Die Beziehung zur Welt der Luftfahrt begann bereits in den 1930er-Jahren mit der Entwicklung von Bordchronographen für die Aviatik. Dieser Sektor war in den Augen von Willy Breitling so wichtig, dass er 1938 die Abteilung Huit Aviation gründete. Ziel dieser Sparte war die kontinuierliche Weiterentwicklung von Bordinstrumenten für Flieger.

Nach dem Zweiten Weltkrieg und im Zuge des anschließenden Wiederaufbaus in der zweiten Hälfte der 1940er-Jahre stellten die 1950er-Jahre eine Phase des Aufschwungs und des Optimismus dar. Sie wurde von technologischen Neuerungen begleitet, die es den Menschen ermöglichten, über ihre Grenzen hinauszugehen und neue Gebiete wie die Tiefen der Ozeane, die höchsten Gipfel der Erde, interkontinentale Reisen und sogar das Weltall zu erforschen. Zu den Geschäftsleuten gesellten sich immer mehr Privatreisende, und das Reisen wurde immer schneller.

Für die Uhrenindustrie bot sich so eine besondere Gelegenheit. Sie konnte neue Instrumente und hauptsächlich Armbanduhren entwickeln, die sich für diese neue Nutzerkategorie eigneten. Breitling wandte sich drei verschiedenen Welten zu: Land, Wasser und Luft.

In genau diesem Kontext entstand die Navitimer.

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DIE NAVITIMER BOT, WAS KEINE ANDERE UHR VOR IHR BIS DAHIN VORZUWEISEN HATTE: EINEN RECHENSCHIEBER IN VERBINDUNG MIT EINEM CHRONOGRAPHEN, DANK DEM PILOTEN IHRE FLUGPARAMETER

PLANEN ODER BERECHNEN KONNTEN.

Der revolutionäre Chronograph ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen Breitling und der amerikanischen AOPA (Aircraft Owners and Pilots Association) als größter Vereinigung von Piloten und Flugzeugeigentümern (1954 etwa 40 000 Mitglieder) mit Ablegern und Mitgliedern auf der ganzen Welt.

Mithilfe seines bahnbrechenden Rechenschiebers konnte eine Vielzahl von Berechnungen durchgeführt werden, zum Beispiel:

• arithmetische Operationen wie Multiplikationen oder Divisionen

• Umrechnungen zwischen den Längenmaßeinheiten Kilometer, Land- und Seemeilen

• Navigationsberechnungen wie Durchschnittsgeschwindigkeiten, Flugdauer, Treibstoffverbrauch sowie Steig- oder Sinkflugraten.

Die Navitimer eroberte im Nu die Herzen einer Vielzahl von Profis, Sportlern und Laien. Auch entschieden sich berühmte Fahnenträger aus den verschiedensten Disziplinen wie dem Automobilrennsport, dem Showbusiness sowie der Luft- und Weltraumfahrt für sie. Eine der ersten begeisterten Persönlichkeiten war ein Superprofi: Es handelte sich um Leutnant Scott Carpenter, der aus Hunderten von Bewerbern auserwählt worden war,

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um zu den «Original Seven», also den sieben ersten amerikanischen Astronauten des von 1958 bis 1963 laufenden Mercury-Programms der NASA, zu gehören.

Nachdem Scott Carpenter diese Uhr am Handgelenk von Piloten der australischen Luftwaffe erblickt hatte, war er klug und wagemutig genug, sich direkt mit der Marke Breitling in Verbindung zu setzen und sie um eine Modifikation der Navitimer zu bitten. Diese sollte durch eine 24-Stunden-Anzeige für eine Reise ins Weltall, wo Tag und Nacht relative Begriffe sind, kompatibel gemacht werden.

So wurde eine besondere Navitimer unter der Bezeichnung Cosmonaute aus der Taufe gehoben.

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Scott Carpenter (rechts) 1962 kurz vor dem Abflug der Aurora 7 im Gespräch mit Walter «Wally» Schirra (links) und Virgil «Gus» Grissom (in der Mitte). An seinem Handgelenk ist die Cosmonaute an einem dehnbaren Stahlband zu sehen, die Breitling ihm kurz davor hatte zukommen lassen.
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Artikel aus dem Magazin L’Univers Automobile über den Schweizer Rennfahrer Jo Siffert. Auf dem Foto erkennt man deutlich eine Navitimer an seinem Handgelenk.

Nur wenig später, zwischen 1967 und 1968, erkoren auch andere Berühmtheiten die Navitimer zu ihrer Lieblingsuhr, insbesondere die Formel-1-Piloten Jim Clark, Graham Hill, Jo Siffert und Jackie Oliver. Interessanterweise fuhren sie alle einen Lotus – entweder vom offiziellen Rennstall (dem berühmten «Team Lotus») oder von einem privaten Team.

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Jim Clark (rechts) beim Qualifying zum Großen Preis von Frankreich auf dem Circuit Bugatti in Le Mans 1967 während einer Pause mit seinem Kollegen vom Team Lotus-Ford, Graham Hill. An seinem Handgelenk: eine Navitimer.
©IMAGO / Motorsport Images

Die neue Ikone von Breitling wurde während der zweiten Hälfte der 1960er-Jahre auch von der Jazzlegende Miles Davis getragen.

Daneben entschieden sich auch zahlreiche Kinostars wie Tony Curtis, Alain Delon oder Yves Montand für eine Navitimer. Letzterer trug sie 1974 sogar im Film «Bonne Chance». Und welche Uhr wäre 1965 geeigneter gewesen, um das Handgelenk des NATO-Piloten und Kommandanten François Derval im 007-Streifen «Feuerball» zu zieren als dieser Inbegriff einer Fliegeruhr? Ein weiterer uhrmacherischer Star dieses Films rund um den von Sean Connery gespielten James Bond war übrigens ebenfalls eine Breitling: eine modifizierte Top Time.

In mehreren Szenen sind Großaufnahmen beider Uhren zu sehen. Willy Breitlings Sohn Gregory erzählte uns, dass sein Vater sich tatsächlich an die Filmproduktion gewandt hatte, um ihr etwas vorzuschlagen, das wir heute als Product Placement bezeichnen würden. Das war für die damalige Zeit völlig unüblich und bezeugt, dass Willy Breitling ein wahrhaftiger Visionär war.

Der berühmte Autor, Komponist und Interpret französischer Chansons der 1960er- bis 1990er-Jahre und geniale, ebenso provokante wie raffinierte Texter Serge Gainsbourg hatte als Fan von Luxusobjekten eine besondere Vorliebe für Uhren. Er erwarb eine Navitimer (Referenz 81600) und bat Breitling, ihm ein maßgefertigtes Armband im «Rallye»Stil zu schicken. Die Legende erzählt, dass es sich um ein Armband aus Platin handelte. Gainsbourg wurde wiederholt mit seiner Navitimer am Handgelenk fotografiert.

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© AFP / Eleonore Bakhtadze
Miles Davis während eines Konzerts am 3. November 1968 in der Pariser Salle Pleyel mit seiner Navitimer an einem breiten Band

CHRONOMAT: ERSTER CHRONOGRAPH MIT RECHENSCHIEBER

1941 vermarktete Breitling mit der Chronomat (Chronograph für Mathematiker) den ersten Chronographen mit kreisförmigem Rechenschieber.

Dieser Rechenschieber bestand aus zwei nebeneinanderliegenden, logarithmischen Skalen. Die Innenskala befand sich auf dem Zifferblatt und gab die Zeit an. Die Außenskala für die Angabe der Entfernung (Telemetrie) war auf der Drehlünette platziert. Beide Skalen waren gegenläufig graduiert.

Diese Neuerung erwies sich als sehr nützlich, da sie Berechnungen in verschiedenen Bereichen ermöglichte: Telemetrie (Militär), Produktion (Ingenieurwesen), Renditen (Finanzen) sowie Geschwindigkeiten- und Mittelwerte (Sport, vor allem Automobilrennsport).

Der Patentantrag war im August 1940 eingereicht worden und trug die Nummer 217012, mit der das Zifferblatt im Übrigen eine Zeit lang signiert war. Üblicherweise verfügte die Uhr über das Mechanikwerk Venus 175 mit Handaufzug, mit dem Zeiten von bis zu 60 Minuten gemessen werden konnten. Es gab eine sehr seltene Version, die mit dem Kaliber Venus 178 und drei Zählern ausgestattet war, mit der Zeiten von bis zu 12 Stunden gestoppt werden konnten.

Die Chronomat gilt als Vorläuferin der Navitimer.

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Die Chronomat ist die erste Uhr mit einem kreisförmigen und für mathematische Geschwindigkeits-, Durchschnitts-, Wechselkurs- und andere Berechnungen äußerst nützlichen Rechenschieber. Dieses höchst seltene Exemplar mit drei Zählern (Referenz 786) stammt aus dem Jahr 1945. Die Patentnummer 217012 erscheint auf dem Zifferblatt.

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Sammlung Fred S. Mandelbaum –@Watchfred
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Auf dieser Seite links ein Artikel der Zeitung Europa Star von 1963, der von der bis dahin von der NASA geheim gehaltenen Nachricht über die von Carpenter getragene Uhr – eine Breitling Navitimer – berichtet. Rechts die im Dezember 2019 vom Auktionshaus Phillips in New York versteigerte Cosmonaute von John Glenn.

Nebenstehende Seite: Die «Original Seven» – die sieben für das Mercury-Programm auserwählten Astronauten – im Juni 1963. Von links nach rechts: Gordo Cooper, Wally Schirra, Alan Shepard, Gus Grissom, John Glenn, DK Slayton und Scott Carpenter mit seiner Cosmonaute

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ORBITER 3: UM DIE WELT IM HEIß LUFTBALLON

Der Breitling Orbiter 3 war ein Heißluftballon vom Typ Rozière. Die Rozière wurde nach ihrem Erfinder Pilâtre de Rozier benannt, der 1784 einen Ballon mit zwei Kammern erdachte: eine erste, abgedichtete Kammer mit einem Gas (in der Regel Helium), das leichter ist als Luft, und eine zweite, offene Kammer mit Luft, die mit einem Brennstoff, im Allgemeinen Propan, beheizt wird. An Bord des Breitling Orbiter 3 unternahmen Bertrand Piccard und Brian Jones zwischen dem 1. und dem 21. März 1999 die erste Erdumrundung ohne Zwischenlandung. Sie hoben im schweizerischen Château-d’Œx ab und landeten in Ägypten, sodass sie eine noch größere Distanz zurücklegten als bei einer Weltumrundung.

Die mit einer Breitling Emergency ausgestattete Besatzung brach mehrere Rekorde.

• Flugdauer: 19 Tage 21 Stunden 47 Minuten

• Maximale Höhe: 11 755 Meter

• Maximale Bodengeschwindigkeit: 240 km/h

• Zurückgelegte Strecke: 45 755 Kilometer

• Zahl der überflogenen Länder: 26

Der Ballonkorb kann heute im amerikanischen National Air and Space Museum in Washington besichtigt werden.

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Dem Breitling Orbiter 3 gelang 1999 mit der ersten Erdumrundung im Heißluftballon eine außerordentliche Glanzleistung. Diese verdankten die Ballonfahrer Bertrand Piccard und Brian Jones teilweise auch ihrem Bodenpersonal, insbesondere den Meteorologen, und vielleicht auch ihrer Breitling Emergency.

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KREISFÖRMIGER RECHENSCHIEBER

Mit dem Rechenschieber können verschiedene mathematische Operationen wie Multiplikation, Division, Umrechnung von Kilometern, Land- und Seemeilen, Flugplanungsund Navigationsberechnungen wie Durchschnittsgeschwindigkeit, zurückgelegte Distanz, Treibstoffverbrauch und Steig- oder Sinkflugraten durchgeführt werden.

Die äußere, weiße Scheibe der Lünette ist beweglich und von 10 bis 99 graduiert. Sie informiert über Entfernungen, Geschwindigkeiten oder den Verbrauch. Die feste schwarze Scheibe auf dem Zifferblatt gibt Zeiten an. Sie erstreckt sich auf zwei Ebenen: Außen werden die Minuten und innen die (maximal 9) Stunden angezeigt.

Der erste Rechenschieber war komplett in Schwarz-Weiß gehalten und erschien bis 1967 auf den Zifferblättern. Zu diesem Zeitpunkt erhielten folgende Elemente rote Akzente: der Merkpfeil für die Sekunden (Zahl 36) auf der weißen Scheibe, die Merkpfeile für Kilometer (KM), Standardmeilen (STAT) und Seemeilen (NAUT) auf der schwarzen Scheibe und vor allem die Markierung für die Einheit (Zahl 10), die auf beiden Scheiben jeweils von einem roten Rechteck umrandet wurde und dem Rechenschieber den Spitznamen «Box 10» einbrachte.

Bereits 1968 wurde der «Box-10»-Rechenschieber durch eine neue Version ersetzt, bei der die «10» beider Scheiben und die «60» der weißen Scheibe rot waren. Außerdem erhielt die schwarze Scheibe auch einen roten Merkpfeil für die Sekunden (36). Ziel dieser farbigen Akzente, die sich zwischen der weißen und der schwarzen Scheibe entsprechen mussten, war eine leichte Ablesbarkeit der für die Berechnungen wichtigen Merkpfeile und Zahlen.

100 1954

Die Veränderungen beim Rechenschieber betrafen weder die Skala noch die Organisation der Zahlen, sondern beschränkte sich auf den Zusatz von Markierungen (36) und roten Farbakzenten zur Vereinfachung der Ablesbarkeit. Der Rechenschieber ohne Rot entspricht der ersten Generation (1954-1967), rechts davon ist der «Box-10»- und darunter der «Red-10/60»Rechenschieber (seit 1968) zu sehen.

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DIE ERSTE NAVITIMER

Ref.: ohne Referenz-Nr. / Klassifikation: NAVI Mk 1.1

Von der allerersten, als Vorproduktion angesehenen Navitimer wurden 100 Exemplare hergestellt. Sie unterscheidet sich von den folgenden Auflagen durch die an den Enden abgestumpften Hörner.

138 1954
Sammlung Fred S. Mandelbaum –@Watchfred

Ref.: ohne Referenz-Nr. / Klassifikation: NAVI Mk 1.2

Während des ersten Produktionsjahrs wurde die Navitimer mit dem Werk Valjoux 72 ausgestattet. Das AOPA-Logo auf dem Zifferblatt zeigt, dass diese Ausführung den AOPA-Mitgliedern gewidmet war. Größe und Format der Hörner sind normal.

139 1954 PRE-806
Sammlung Nicolas Chambron

NAVITIMER – ein auf den ersten Blick höchst mysteriöser Name. Tatsächlich handelt es sich dabei um eine Kombination von zwei Wörtern, die den beiden wichtigsten Funktionen einer revolutionären Uhr entsprechen: NAVIgation und TIMER. Ein Chronograph für die Luftfahrt. Aber mehr noch: ein herausragendes Schicksal, das von außergewöhnlichen Visionären geformt wurde. Gleich zu Beginn, als die Marke 1884 noch in den Kinderschuhen steckte, spezialisierte sie sich auf die Zeitmessung und genauer gesagt auf die Entwicklung von Chronographen und Zählern. In den 1930er-Jahren wurde unter der Leitung von Willy Breitling der Grundstein für eine enge Beziehung zur Welt der Luftfahrt und der Aeronautik gelegt. Diese starken Bande bestehen auch heute noch.

1952 leitete Breitling in Zusammenarbeit mit dem damals größten Luftfahrtverband

AOPA die Entwicklung der Navitimer ein, die mit einem bei keinem anderen Uhrenhersteller je gesehenen Trumpf – einem Chronographen mit integriertem Rechenschieber für Flugzeugpiloten – aufwartete. 1954 war die Navitimer noch allein den AOPAMitgliedern vorbehalten. Schon 1955 wurde sie jedoch auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

70 Jahre sind inzwischen ins Land gegangen. 70 Jahre, in denen die Navitimer Weltruhm erlangte, ins All flog, verschiedene Krisen überstand und um zahlreiche Weiterentwicklungen bereichert wurde, ohne je etwas von ihrem ursprünglichen Erbgut einzubüßen. Sie ließ das Herz mehrerer Generationen von Profis, Berühmtheiten und Liebhabern von Ausnahmeuhren höher schlagen und hat in der Uhrmachergeschichte ohne jeden Zweifel den Status einer Ikone erlangt.

ISBN 978-2-940506-46-0

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