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Digitalisierung
Serie zur Umsetzung in der Praxis, Teil 1
Kaum ein Wort wird so inflationär benutzt wie „Digitalisierung“. Es wird viel über Potenziale und Herausforderungen gesprochen, aber was bedeutet das konkret? Welche Erkenntnisse kannst du auf dich und dein Geschäft übertragen? In den kommenden Ausgaben möchte ich genau hier ansetzen und Digitalisierung greifbar und anwendbar machen. Denn was nützen all die Potenziale, wenn sie am Ende von all den bunten Broschüren und Flyern nicht in die Realität überführt werden?
Während sie die einen fasziniert, schreckt sie die anderen ab. Die Reaktionen auf das Thema „Digitalisierung“ gehen von Verunsicherung über Neugierde bis hin zum Mut zur Umsetzung. Immer wieder sollte man sich daher die Frage stellen, wie man selbst das Potenzial der Digitalisierung nutzen und deren Vorteile erkennen kann. In den nächsten Ausgaben spreche mit Persönlichkeiten, die auf ihre Art und Weise die Digitalisierung in der Branche vorantreiben. Der Fokus liegt dabei auf eigenen Visionen und der Motivation, auf persönlichen Herausforderungen und konkreten Tipps. Das gemeinsame Ziel: Wir fangen an, miteinander statt übereinander zu reden, schaffen gemeinsam eine Struktur und entwickeln so unsere Branche weiter.
Ziel Dieser Serie
Ich glaube daran, Dinge anders zu machen. Als Quereinsteiger aus der Berliner Kreativwirtschaft habe ich meine ganz eigene Vorstellung, wie wir die Digitalisierung niedrigschwellig vorantreiben können: mit mehr Neugierde und Mut, weniger Ego – damit Kooperationen, Austausch und Netzwerken auch im Alltag einen Einfluss haben. Dafür müssen wir meiner Meinung nach bestehende Blockaden aufbrechen und offene Strukturen schaffen statt Digitalisierung der Sparten. Aktuell passiert ja oft Folgendes: Wir digitalisieren die Physio. Wir digitalisieren Yogastudios. Wir digitalisieren den Personal Trainer. Aber schlechte analoge Konzepte zu digitalisieren, reicht nicht. Eine suboptimale analoge Lösung zu digitalisieren ist eben auch nur eine schlechte digitale Lösung. Daher müssen wir Schnittstellen und realen Austausch schaffen zwischen Kunden, Patienten, Forschung und Entwicklung, IT – zwischen Produkt, Sales, Vertrieb – zwischen Klinik und Praxis, Therapie und Training. Je mehr wir miteinander statt übereinander sprechen, umso effektiver und effizienter können wir diese Herausforderungen angehen. Diese Serieist ein Experiment, analog und digital miteinander zu sprechen und eben diese Struktur zu schaffen, Wissen und Erfahrung anwendbar zu machen.
Der Fokus liegt auf folgenden Punkten:
• Zugang zu multidisziplinärem Wissen und Erfahrungen ermöglichen
• Dein eigenes Wissen vermehren und transferieren
• Anwendungsbeispiele im Alltag zulassen
• Förderung deiner persönlichen Entwicklung
• Niedrigschwelligen Zugang zu Digitalisierung ermöglichen und dabei immer anwendbar, ansprechend und wertsteigend kommunizieren.
Und wie schaffen wir das?
• Verbindung: Wir verbinden Expertise und Erfahrung und zeigen dir, wie auch du dich besser verbinden, austauschen und dein Wissen und Erfahrung teilen kannst.
• Attraktion: Wir nutzen die Kraft der Anziehung neuer Themen, neuer Gesichter und neuer Impulse, um dein Interesse an der Digitalisierung zu wecken.
• Mitgestaltung: Wir kreieren gemeinsam eine vielfältigere Fitnessbranche und begeben uns dabei auch auf unbekannte Wege und einen kreativen und innovativen Schöpfungsprozess.
Digitalisierung Der Fitnessbranche
Das größte Potenzial der Digitalisierung der Fitnessbranche steckt meiner Meinung nach in Empowerment und Education. Wir leben im Zeitalter des Wissens; nie zuvor war so viel Wissen verfügbar. Wir werden gerade zu sehr überflutet von Informationen.
Luise Walther
Die Berliner Personal Trainerin arbeitet an der Schnittstelle Medizin-Fitness.
Dieses Wissen zu moderieren, zu individualisieren und situativ den Usern zugänglich zu machen und sie damit zu befähigen, Digitalisierung zu leben, im Berufsalltag anzuwenden und sie dann auch anderen zugänglich zu machen, ist besonders wichtig. Es gibt bereits viele gute Beispiele, wie man das umsetzen kann. Meine Vision ist es, Gesundheit, Wohlbefinden und Fitness nicht mehr aufzuteilen. Wir haben nur einen Körper und ein Nervensystem. Wie kann man unterscheiden zwischen mental und physisch? Ich wünsche mir einem holistischen Blick auf den Menschen und den Fokus auf Gesundheit und Wohlbefinden. Schließlich heißt es Digitale Gesundheit, nicht Digitale Krankheit–ein Gesundheitssystem, in dem wir uns auf die Gesundheit und das Wohlbefinden und die individuelle Leistungsfähigkeit fokussieren, bevor es überhaupt zur Krankheit kommt, wäre doch ein guter Start.
Ihr Schwerpunkt liegt auf der Individualisierung und Professionalisierung von Reha- und Trainingsprozessen mit Fokus auf Schmerzreduzierung und Bewegungsoptimierung ihrer Kunden.
www.neurozentriertestraining.de
Um die Digitalisierung umsetzen zu können, braucht es Beständigkeit und Vielfalt. Wenn diese beiden Faktoren berücksichtigt werden, schaffen wir es, großartige Ideen zu entwickeln und wichtige Probleme zu lösen. Digitalisierung geschieht nicht über Nacht, sondern ist ein lebenslanger Prozess. Erlaube dir, klein anzufangen, spiele mit unterschiedlichen Optionen, teste verschiedene Möglichkeiten/Anbieter und sammle Erfahrungen. Um es konkret zu machen:
• Überlege dir einen Punkt in deinem Business, indem du gern digitaler werden möchtest.
• Schau dir dein Umfeld an: Wer besitzt bereits Expertise und von wem willst du kopieren und/oder lernen? Berücksichtige auch andere Branchen: Wie schaut es beispielsweise im Fashion-Bereich, in der Logistik oder im Gesundheitswesen aus?
• Sprich mit Experten und Unternehmen, die schon erreicht haben, was du erreichen willst, und frage nach Rat und deren Erfahrungen.
• Tausche dich aus mit so vielen Menschen wie möglich. Stelle Fragen und höre gut zu. Du wirst überrascht sein, wie viel du lernen kannst. W