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Wie veränderte Studioabläufe die Abstandsregeln ausgleichen
Text Wolfgang Bahne
Die Hygienekonzepte in den Fitnessstudios haben zur Folge, dass pro Kunde mehr m2 zur Verfügung gestellt werden müssen und weniger Trainingsgeräte verfügbar sind. Dies hat zur Folge, dass die Studiokapazität sinkt. Damit sinken auch die Einnahmepotenziale. Um das auszugleichen, müssen die Trainingsorganisation und die Kundenströme verändert werden.
„Wir werden uns daran gewöhnen müssen, mit Corona zu leben!“ Das sagen uns nicht wenige Wissenschaftler. Von der Vorstellung, dass „alles so wird wie früher“, müssen wir uns wohl verabschieden. Abstandsregeln, Hygiene und Mundschutz werden unseren Alltag dauerhaft bestimmen. Gegenseitige Rücksichtnahme und grundsätzlich andere Verhaltensweisen sind zwingend erforderlich, um mit dem Virus leben zu können.
Im Durchschnitt beträgt die Kapazität eines Fitnessstudios rund 1 Mitglied pro m2. Das ist zumindest der Erwartungswert lt. der Deloitte-Studie 2019. Wenn nun die Anzahl der Trainingsstationen und die Teilnehmerzahl pro Kurs im Studio aufgrund der Abstandsregeln reduziert werden müssen, wenn es gar zu einer Limitation der Besucher pro m2 kommt, dann sinkt dieses Verhältnis drastisch. Dem Management der Auslastung kommt dann eine enorme Bedeutung zu, wenn wir die vorhandene Mitgliederzahl und den Umsatz halten wollen. Wir müssen dann unser Studio so organisieren, dass trotz erhöhtem Platzbedarf der Trainierenden genauso viel Kunden trainieren und betreut werden können wie vor der Pandemie, und das unter Beachtung höchstmöglicher Hygiene- und Abstandsregeln. Wie geht das? Die Antwort: Wir müssen die Kundenströme im Sinne einer Einbahnstraße lenken und die Verweildauer des Kunden an einem Trainingsgerät insgesamt reduzieren.
1. Reduzierung der Kundenströme „Kundenstrom“ bedeutet, welchen Weg die Kunden im Studio zurücklegen müssen, um an ihr Gerät zu kommen. Je länger es braucht, umso länger ist die Verweildauer und umso weniger Kunden finden auf der vorhandenen Fläche Platz. Diese Zeit gilt es also zu verkürzen. Gleichzeitig sind die Abstandsregeln zu beachten, d. h. die Kundenbegegnungen sollten minimiert werden.
Abstandsregeln, Hygiene und Mundschutz werden unseren Alltag im
Fitnessstudio noch eine ganze Weile bestimmen Der „klassische“ Ablauf eines Kundenbesuches im Studio ist in etwa wie folgt: 1. Check-in an der Rezeption. 2. Gang durch das Studio in die Umkleiden. 3. Rückkehr ins Studio. 4. Start mit dem Aufwärmen im Kardiobereich. 5. Weiterführung des Trainings im Beweglichkeitszirkel. 6. Übergang zum Krafttraining. 7. Beendigung des Trainings (Cool-down) im Kardiobereich. 8. Rückkehr in den Umkleidebereich. 9. Check-out und Verlassen des
Studios. Zur Optimierung des Kundendurchlaufs unter Beachtung der Abstandsregeln würde man ein Studio idealerweise wie folgt aufbauen: 1. Umkleidebereiche direkt im
Anschluss an den Check-in. 2. Kardiobereich direkt an den
Umkleidebereich anschließend.
Um die Begegnungen zu reduzieren, sollte es einen separaten
Ausgang aus den Umkleiden geben.
Abb. 1 zeigt wie man den Kundendurchlauf unter Beachtung der Abstandsregeln
optimieren könnte 3. Beweglichkeitszirkel im Anschluss/ neben dem Kardiobereich platzieren. 4. Kraftzirkel/-straße im Anschluss/ neben dem Beweglichkeitszirkel platzieren. 5. Kardiobereich im Anschuss/ neben dem/der Kraftzirkel/-straße platzieren. 6. Check-out vom Check-in getrennt.
Schematisch könnte das dann wie in Abb. 1 aussehen.
Zur Unterstützung dieses Ablaufes sollten auch die Krafttrainingsgeräte in der „idealen“ Nutzungsreihenfolge aufgestellt werden. In der schematischen Zeichnung ist der Begriff des „Zirkels“ gewählt, dies kann aber auch eine „Straße“ sein. Dabei wird unterstellt, dass im sogenannten „Ein-Satz-Training“ trainiert wird. Dieses Prinzip erfüllt nicht nur die Forderung eines zeiteffektiven Trainings, sondern auch die der Abstandsregeln, denn bei dieser Organisationsform des Trainings überschneiden sich die Laufwege der Kunden nicht. nierung des Studios ab – hier sind verschiedene Themenschwerpunkte denkbar: Kardiozirkel, Kraft-Ausdauer-Zirkel, Kraftzirkel, Rückenzirkel etc. (siehe Punkt 2).
Der neue Kunde wird sich bei Umsetzen dieser Empfehlungen schneller und besser zurechtfinden, die Wegezeiten durch das Studio und die Verweildauer im Studio würden reduziert, die Kapazität des Studios vergrößert und die Corona-Abstandsregeln wären bestmöglich eingehalten.
2. Verweildauer der Mitglieder an einem Gerät Neben der Zeit, die die Kunden benötigen, um an ihr Trainingsgerät zu kommen, ist die Zeit, die an einem Gerät verbracht wird, ein weiterer, entscheidender Faktor für die Aufenthaltszeit der Kunden und damit für die Kapazität des Studios.
Nach meiner Beobachtung in den unterschiedlichsten Fitnesscentern trainieren die Mitglieder eines Fitnessclubs seit Bestehen der Studios überwiegend in gleicher Weise. Drei Mal 12 Wiederholungen mit einer Pause von
Aufgrund der Abstandsregeln sinkt die Zahl der benutzbaren Geräte – das erfordert neue optimierte Lösungen
1–2 Minuten lautet entweder die Anweisung des Trainingsplanes oder die Kunden, aus welchem Grund auch immer, trainieren so. Dabei bleiben sie in der Regel auf dem Gerät sitzen und blockieren dieses auch während ihrer Trainingspause. Die Aufenthaltsdauer wird zusätzlich dadurch verlängert, dass während der Pausen mit den Trainingskollegen diskutiert wird, manchmal trainieren auch gleich zwei Personen an einem Gerät, blockieren dies mindestens für die doppelte Zeit und oft genug sieht man, wie mehrere Geräte durch das Liegenlassen von Handtüchern auch dann blockiert werden, wenn niemand das Gerät nutzt.
Die Folgen dieser Art zu „trainieren“ sind: • uneffektive Nutzung der Geräte • Demotivierung wartender Kunden • uneffektive Betreuung • zweifelhafter Trainingserfolg • geringe Kunden-Kapazität
Diese Art der Gerätenutzung ist unökonomisch, denn • sie erfordert eine große Anzahl an
Trainingsgeräten (2 oder mehr von jedem Typ), • sie erfordert dementsprechend ein
größeres Studio, • sie demotiviert v. a. Einsteiger und Personen mit wenig Zeit, • sie erfordert einen hohen personellen Einsatz und vor allem • bringt es uns in Pandemiezeiten schnell an unsere Kapazitätsgrenze.
Wenn wir weiter so in unseren Studios trainieren, sind die Kapazität und damit die Anzahl möglicher Mitglieder sehr schnell erreicht und der Umsatz stagniert. Die Folge sind Kostensenkungsmaßnahmen, vor allem im Personalbereich, und fehlende Mittel für Investitionen und adäquate Bezahlung der Mitarbeiter.
Kapazitätsvergleich MehrsatzTraining vs. Ein-Satz-Training Die Kapazität eines Fitnessstudios hängt also wesentlich davon ab, wie die Trainingsgeräte ausgelastet sind. Dabei gibt es erhebliche Unterschiede, ob man im Ein-Satz- oder Mehrsatz-Training trainiert:
Die Trainingskapazität, also die Anzahl möglicher Trainierender pro Stunde eines Trainingsgerätes, kann wie folgt berechnet werden: Vorbereitungszeit (Einstellen der Gewichte) + Anzahl der Wiederholungen x Zeit pro Wiederholung + Pause (beim Mehrsatz-Training) + Wechselzeit = Gesamtzeit pro Trainierenden
Beim typischen Mehrsatz-Training, sagen wir 3 x 12 Wiederholungen, könnte das wie folgt aussehen:
Vorbereitungszeit: Wiederholungen: Zeit pro Wiederholung: Pause: Wechselzeit: 5 sec 12 3 sec 60 sec 5 sec
Gesamtzeit pro „Satz“: Gesamtzeit pro Übung: 36 sec 238 sec (ca. 4 min)
Das heißt, ein Trainierender „blockiert“ das Gerät für 4 Minuten. Damit beträgt die Maximale Kapazität an diesem Gerät: 60 min /4 min = 15 Trainierende
Beim typischen Ein-Satz-Training bis zur lokalen Muskelerschöpfung und maximal 12 Wiederholungen sähe das wie folgt aus:
Vorbereitungszeit: 5 sec Wiederholungen: 12 Zeit pro Wiederholung: 7 sec (2 sec positiv, 1 sec Pause, 4 sec negativ) Pause: 0 Wechselzeit: 5 sec
Gesamtzeit pro Satz/Übung: 94 sec
Hier „blockiert“ der Trainierende das Gerät nur für maximal 1,5 Minuten.
Mindestkapazität an diesem Gerät: 3.600 sec/94 sec = 38 Trainierende
Das heißt, allein durch die Umstellung vom Mehrsatz- auf das Ein-Satz-Training lässt sich die Kapazität im Kraftbereich um das 2,5-Fache erhöhen!
Wenn wir also in Zirkeln oder im Ein-Satz-Trainingsprinzip trainieren, reduzieren wir die Zeit pro Gerätenutzung, ein Gerät wird schneller frei, der nächste Kunde kann schneller seine Übungen absolvieren, die Pausen werden reduziert, was wiederum zu einem effektiveren Training und einer größeren Kundenzufriedenheit führt. Zudem werden die Abstandsregeln perfekt eingehalten.
Die Aufstellung in Zirkeln ist „eine Wissenschaft für sich“. Folgende Aufstellungen sind denkbar:
Reine Kraftzirkel Funktionszirkel Kraft-Ausdauer-Zirkel Reine Ausdauerzirkel
Im Ausdauerbereich wird gerne lange und oft mit zu geringer Intensität trainiert. Variantenreicher, effizienter und auch effektiver ist hier ebenfalls die Einführung eines HIT-Trainings mit wechselnden Geräten (z. B. Start mit Laufband, dann Fahrrad, dann Crosstrainer jeweils 6 Minuten mit steigender Intensität). Auch hier ist anzuraten, die Geräte im Kreis aufzustellen, um sie schneller wechseln zu können und ggf. eine gewisse Kommunikation mit den anderen Trainierenden zu ermöglichen.
Auch und gerade bei der Geräteplatzierung in Zirkeln müssen sämtliche Kundenströme berücksichtigt werden, „Zirkel“ oder „Straßen“ an denen im Ein-Satz-Training trainiert wird, helfen dabei die Verweildauer des Mitglieds pro Gerät zu optimieren
also z. B. auch, wie man an/in den Zirkel kommt, wie man ihn verlässt oder wie man von dort in andere Bereiche (z. B. Kardio oder Functional) kommt. Hier sollten sich die Kundenströme möglichst nicht kreuzen, um ein großes Durcheinander, was wiederum zu geringerer Effektivität führt, zu verhindern. Die Kreisform mit definiertem Startgerät oder eine „Doppelstraße“ (z. B. 4 gegenüberstehende Geräte, bei der vorne links begonnen und vorne rechts der Zirkel beendet wird) sind hier die Formen der Wahl.
Sofern nicht mit elektronischen Zirkeln gearbeitet wird, sollte ein Takt-/Zeitgeber den Trainierenden zeigen, wann sie trainieren und wann pausieren sollen. Erfahrungsgemäß halten sich die Menschen nicht an solche Vorgaben, deshalb ist auch bei dieser effizienten Trainingsorganisation der Trainer keinesfalls ersetzbar.
Zusammenfassung Die Abstandsregeln durch die CoronaPandemie werden uns voraussichtlich noch lange begleiten. Größere Abstände zwischen den Geräten, Reduktion von Trainingsstationen und limitierte Nutzerzahlen reduzieren jedoch die Kapazität eines Fitnessstudios. Um die gleiche Anzahl von Mitgliedern pro m2 unterbringen und gut trainieren zu können, sind die Kundenströme und die Trainingsorganisation zu optimieren. Ziel ist die Reduzierung der Aufenthaltszeit durch die Anordnung der Trainingsbereiche und Geräte gemäß ihrer Nutzungsreihenfolge sowie die Einführung des Ein-Satz-Trainings nach dem HIT-Prinzip. Durch die intelligente Anordnung der Bereiche und Trainingsgeräte werden zudem die Kundenbegegnungen minimiert und damit die Abstandsregeln bestmöglich eingehalten.
Zum Autor Wolfgang Bahne studierte Sportwissenschaft, Psychologie und BWL. Seit Mitte der 80er-Jahre bewegt er sich im Fitnessmarkt. Seine Tätigkeiten auf Betreiber- und Industrieseite sowie seine Beratertätigkeit geben ihm einen 360-GradBlick auf die Fitnessbranche. Er arbeitet bei Actic Fitness als Head of Expansion. Sein Wissen gibt er u. a. an der Deutschen Berufsakademie für Sport und Gesundheit an Studierende weiter.
Warum die aktuelle Krise die größte Chance für Premium-Fitness- und Gesundheitsanbieter ist
Wir stehen kurz vor einer Revolution, aber nur, wenn wir uns jetzt dafür entscheiden! Das Wachstumspotenzial hat sich durch die Pandemie vervielfacht. Noch nie war Gesundheit ein größeres Thema. Wer heute auf den größten Megatrend der kommenden Jahre setzt, profitiert in kürzester Zeit und ist der Gewinner von morgen!
Homefitness ist das große Schreckgespenst, das durch die leeren Fitnesshallen geistert. Trotzdem: Wer glaubt, dass sich das Verhalten der Menschen langfristig ändert, weil sie in der Krise nur noch zu Hause trainieren, irrt. Die Menschen werden immer auf die richtige Motivation und das Know-how von Spezialisten angewiesen sein, wenn es um ihre Gesundheit geht.
Zu keiner Zeit war so vielen Menschen bewusst, wie wichtig ihnen ihre Gesundheit ist. Durch die Pandemie ist ein kollektives Gesundheitsbewusstsein entstanden und damit eine der größten Wachstumschancen der letzten Jahrzehnte. Tatsächlich hat sich der Markt schon seit Jahren verändert. Die Fitnessbranche befindet sich in einem starken Verdrängungswettbewerb: Immer mehr Anbieter liefern sich Rabattschlachten um dieselben Zielgruppen.
Die Autoren des Weltbestsellers „Der Blaue Ozean als Strategie“, W. Chan Kim und Renée Mauborgne, haben zwischen zwei Märkten unterschieden: In einem „roten Ozean“ liefern sich unzählige Anbieter ähnlicher Produkte einen gnadenlosen Kampf. Das Meerwasser hat sich rot gefärbt, weil hier ständig Blut fließt. Jeder versucht, sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Doch im roten Ozean müssen sich auch die Überlebenden mit sinkenden Preisen abfinden. In einem „blauen Ozean“ dagegen ist noch viel Platz für alle Anbieter, sodass keiner es nötig hat, auf den anderen loszugehen. Da die Angebote selten sind und die Nachfrage gleichzeitig hoch ist, sind die Preise hier viel höher als im „roten Ozean“. Der „Blue Ocean“ muss das Ziel sein, wenn wir kaufkräftige Zielgruppen mit wesentlich weniger Aufwand erreichen möchten.
Doch wie erreichen wir diese kaufkräftigen Zielgruppen? Versetzen wir uns in den Endverbraucher, der online nach einer Lösung für sein Gesundheitsproblem sucht. Er gibt den Suchbegriff „chronische Rü-
So positioniert man sich als Gesundheitsanbieter: PS liefert seinen Partnern einen passwortgeschützten Online-Bereich mit Gesundheits-Content. Ideal um auch während dem Lockdown mit Online-Mitgliedschaften Zusatzumsätze zu generieren
ckenschmerzen loswerden“ ein. Eine lange Liste erscheint – mit bekannten Webseiten, undurchsichtigen Landingpages, die Produkte anpreisen, und ein paar wenige Physiotherapeuten oder Arztpraxen. Wer wird in den Suchergebnissen nicht gelistet? Clubbetreiber! Die Fitnessbranche hat an dieser Stelle verloren. Es fehlt häufig an wirksamen Strategien, um die entsprechende Sichtbarkeit und Positionierung im Kopf der Kunden zu erreichen. Der Ausweg: vom Fitnessclub zum Experten für einen gesunden Lifestyle Wer sich auf Dauer nicht im Verdrängungswettbewerb zerfleischen lassen will, braucht einen neuen Ansatz. Performing Systems hat ein ganzheitliches Marketingsystem entwickelt, das nicht nur neue Zielgruppen magisch anzieht, sondern sie auch mit den richtigen Angeboten und Produkten dauerhaft begeistert. Im kostenlosen Webinar zeigt Nadine Zott, mit welchen Strategien Fitnessclubbetreiber schon während der Krise satte Zusatzumsätze generieren können und was sie jetzt tun können, um ihr Wachstum die nächsten Jahre zu sichern. Kostenloses Webinar: Die Fitnessrevolution – sechs Strategien, um sich während der Krise richtig zu positionieren und aus ihr heraus zu wachsen! Hier kostenlos registrieren: www.performing-systems.de.
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Zu Nadine Zott Sie ist CEO Performing Systems. Mit ihrer Familie betreibt sie selbst sieben Fitnessclubs bei Stuttgart.