BODYMEDIA-Physio-Ausgabe 2-18

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Editorial Ausgabe 2-2018

Liebe Leserin, Lieber Leser, Fachkräftemangel zieht sich durch alle Branchen und Professionen. In kaum einer macht er sich aber derzeit so bemerkbar wie in der Physiotherapie. Schaut man sich die Bundesländer auf der Karte an, die einen Mangel an Therapeuten haben, dann gibt es eigentlich nur in Hamburg keinen Mangel. Überall sonst gibt es Anzeichen für oder einen bereits eingetretenen Mangel. Was bedeutet das für angestellte Physiotherapeuten. Längere Schichten, mehr Arbeit, mehr Druck. Das gibt es in anderen Branchen, auch ohne Fachkräftemangel auch, aber dieses mehr steht in der Physiotherapie keiner Relation zu der Bezahlung. Ja, ich weiß, dass das ein leidiges Thema ist, aber wie sonst könnte man es sich erklären, dass weniger junge Menschen diesen attraktiven Beruf anstreben. Die Zukunftsaussichten sind einfach zu schlecht. Die viel wichtigere Frage an dieser Stelle ist: Was bedeutet der Fachkräftemangel für Sie als Unternehmer? Es geht zukünftig darum, nicht mehr nur die besten Mitarbeiter zu finden, sondern langfristig überhaupt noch Mitarbeiter zu finden. Eine Situation so neu wie unangenehm. Bisher wurde die Physiotherapiebranche von Idealismus getragen. Das wird bei der steigenden Arbeits- und Patientenmenge und der gleichzeitig abnehmenden Fachkräfte ab einem bestimmten Punkt nicht mehr möglich sein. Dann geht es darum neue Strategien zu entwickeln und sich möglicherweise in anderen Branchen umzuschauen und deren Lösungsstrategien zu adaptieren. Warum haben bspw. Firmen wie Bosch, VW oder Coca Cola nicht mit Fachkräftemangel oder Nachwuchsproblemen zu kämpfen? Natürlich kennt diese Marken jeder, aber es nochmal eine Ebene tiefer. Diese Unternehmen arbeiten aktiv dafür. Sie machen sich als Arbeitgeber attraktiv für junge Bewerber und Absolventen. Häufig zahlen sie gar nicht viel besser als andere Unternehmen, sie profitieren insbesondere von ihrem Image. Und genau das kann ein Lösungsansatz in der Physiotherapiebranche sein. Es gibt weniger Absolventen, trotzdem steigt die Zahl der Praxen, was den Mangel noch verschärft, und trotzdem hat die eigene Praxis den Bedarf x an Mitarbeitern. Es geht also darum so attraktiv zu werden, dass sich Bewerber eher für die eigene Praxis als für eine andere entscheiden. Wenn es dann noch hochkarätige Kräfte sind; umso besser. In unserem Themenschwerpunkt geht es darum, wie man genau das schaffen kann. Seit einiger Zeit ist eine stärkere Professionalisierung der Physiotherapiebranche erkennbar und das ist ein sehr gutes Signal an alle Kritiker, die nach wie vor ein schlechtes Bild vom Unternehmertum unter Physiotherapeuten haben. Wir möchten unseren Teil dazu beitragen, die Branche professioneller zu machen.

Die immer gleichen Zeitungsanzeigen spülen keine Mitarbeiter mehr in die Praxis? Vielleicht wird es Zeit mal neue Methoden auszuprobieren, um an die Mitarbeiter von morgen zu kommen. Unser Titelbild symbolisiert

Und nun viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe!

das durch den abgelesenen Zeitungsstapel im Hintergrund und die unzähligen, unbeantwor-

Ihr

teten Annoncen auf der Titelseite der Zeitung. Titelgestaltung: Jessica Feringer

Jonathan Schneidemesser Chefredakteur

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ONGOING CARDIO UND KRAFT WORKOUT

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Inhalt Die Themen im Überblick

Business und Freizeit verbinden

Über 50 Hersteller persönlich kennenlernen

Hochkarätige Fachvorträge besuchen

Neue Konzepte und Ideen entdecken

Effektive Speed-Dating-Termine

Hervorragendes Networking

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25. bis 28.10.2018 Melia Calvia Beach – Mallorca

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Editorial

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Das Tauziehen um die besten Mitarbeiter Der „War for talents“ tobt seit Jahren

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Employer Branding Eine gute Strategie, um die eigene Praxis attraktiver zu machen

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Macht es Sinn in einen Fitnessbereich zu investieren? Für und Wider gegen einen eigenen Fitnessbereich

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Yoga als essenzieller Bestandteil von Physiotherapie Im Interview mit Maria Gramüller

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Einbindung von Selbstzahlerleistungen Für mehr Patientenorientierung und wirtschaftliche Sicherheit

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Einfach nur helfen wollen Ein Kommentar zum Helfersyndrom von Therapeuten

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Personal Training in der Physiotherapie Warum es sich lohnen kann

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Anatomy Trains Teil 4 und 5 Unsere Artikelreihe geht in die letzte Runde

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25 Hersteller 15 Speed-Vorträge je 10 min 10 Small-Group-Pitches je 2 min 25 € Teilnahmegebühr

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Clifford Opoku-Afari Key Note Speaker

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Neues vom Muskelkater Ist das Muskelkater-Phänomen endgültig geklärt?

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Ist die tiefe Kniebeuge sicher genug für die Therapie? Eine gute Frage und eine gute Antwort

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Marktübersicht Fort- und Weiterbildung Wichtige Anbieter im Überblick

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Kreuzband – Vorbeugen ist besser als Nachsorgen Vor allem für Sportler interessant

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Die Physiotherapiepraxis im Lichte des Datenschutzes Was es zu beachten gilt

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Das war die FIBO 2018 Rückblick auf das Event

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MEET THE TOP Physio 2018 Das Premium-Event findet zum zweiten Mal statt

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Der Therapeut der Zukunft Im Interview mit Dennis Rothe

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News

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Impressum- und Inserentenverzeichnis

06.09. Köln 13.09. München

Wolf Harwath

Key Note Speaker

27.09. Hamburg 09.10. Leipzig

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Themenschwerpunkt Mitarbeiterfindung

Das Tauziehen um die besten Mitarbeiter

Text Jonathan Schneidemesser

Die Zeiten, in denen sich Unternehmen ihre Mitarbeiter aus einer Vielzahl hochklassiger Bewerber aussuchen konnten, sind vorüber. Heutzutage müssen sich Firmen aktiv um geeigneten Nachwuchs kümmern, dessen Anforderungen an die Arbeitgeber immer höher werden. Ein regelrechter „War for talents“ ist ausgebrochen, indem sich Arbeitgeber um die besten Nachwuchskräfte bemühen. Ebenfalls davon betroffen: die Physiotherapiebranche. Was sich hier sehr kriegerisch anhört, hat natürlich nichts mit irgendwelchen gewaltsamen Auseinandersetzungen zu tun. Vielmehr beschreibt es das Werben von Unternehmen um den hochkarätigsten Nachwuchs. Hintergrund des „War for talents“ ist eine Studie der McKinseyUnternehmensberatung aus dem Jahre 1997 zum Thema Fachkräftemangel. Die Autoren machen vor allem die demografische Entwicklung für diesen Mangel verantwortlich. Sprach man in der Baby-Boom-Zeit noch von dem „War of talents“, also Anstrengungen und Qualifikationen, die Bewerber unternehmen und haben mussten, um einen guten Job zu bekommen, so hat sich der Spieß in den letzten 10 Jahren gedreht und jetzt stehen die Unternehmen in der Pflicht, da immer weniger Fachkräfte nachkommen. 08

Darunter leidet die Physiotherapiebranche bekannterweise schon seit Jahren. Zu geringe Bezahlung, ungünstige politische und unternehmerische Rahmenbedingungen und manchmal sicherlich auch eine zu geringe wirtschaftliche Orientierung schaden der Profession im Bezug auf den Nachwuchs. Und so sind zwei Strömungen zu beachten: deutlich weniger Anmeldungen und Absolventen an den Physiotherapieschulen und die Umorientierung junger Physiotherapeuten in andere Gesundheitszweige. Gründe für den Wandel Der demografische Wandel ist aber nicht allein für diese Entwicklung verantwortlich. Im Allgemeinen können sechs Gründe für den oben beschriebenen Trend genannt werden:

1. Steigender Wettbewerb In vielen Branchen stehen Unternehmen heutzutage nicht mehr nur im Wettbewerb mit nationalen und regionalen Firmen, sondern auch mit internationalen. Das bedeutet vor allem, dass die Qualität passen muss. Die kann nur garantiert werden, wenn die Mitarbeiter einen hohen Qualitätsanspruch haben und diesen auch umsetzen. Der Wettbewerb hat sich allerdings auch regional verschärft. Für die Physiotherapiebranche trifft dieser Punkt ebenfalls zu. Gab es 2011 noch knapp 35.000 Physiotherapiepraxen in Deutschland, waren es 2017 schon etwas über 38.000. Im 2. Quartal 2018 stieg diese Zahl auf einen aktuellen Höchstwert von 38.779. Der Wettbewerb nimmt also zu. Aktuell nimmt


Themenschwerpunkt Mitarbeiterfindung die Zahl der Absolventen an Physiotherapieschulen wieder ganz leicht zu. Die Höchstwerte von Anfang der 2000er werden aktuell aber um Längen verfehlt. Also steigt auch hier, wenn auch sehr leicht, der Wettbewerb. 2. Entwicklung zur Wissensgesellschaft Nur wer mit der Zeit geht, muss mit der Zeit nicht gehen. In unserer modernen Wissensgesellschaft ist das Wissen und die Kompetenz des Einzelnen enorm wichtig. Und nicht nur das. Wissen veraltet deutlich schneller als noch vor einigen Jahrzehnten. Umso relevanter wird die Fähigkeit, sich schnell neues Wissen anzueignen. Durch den Fokus der Gesellschaft auf das Thema Gesundheit und Prävention steigt das (Neu-) Wissen in diesem Bereich stark an und mit dieser Geschwindigkeit muss man erstmal Schritt halten. Hinzukommen regelmäßig neue Themenfelder für Therapeuten wie Trainingslehre und evtl. Ernährungslehre, um Patienten ganzheitlicher betrachten zu können. 3. Jobvielfalt steigt Als Folge aus Punkt 2 entstehen mehr Jobs. Hätten die Menschen vor 50 Jahren gewusst, was ein Informatiker, ein Datenschutzbeauftragter oder ein Social-Media-Manager ist? Wohl eher nicht. Durch eine höhere Anzahl an Berufen verteilen sich die Fachkräfte stärker auf unterschiedliche Branchen und Arbeitsfelder. So sinkt die Fach-

Die Ansprüche jüngerer Arbeitnehmer sind deutlich gestiegen

kräftezahl, die für einen Bereich zur Verfügung steht. Zwar verschwinden hin und wieder auch Berufsbilder. Diese stammen aber meist aus dem Bereich der Niedrigqualifikation und können komplett durch Maschinen ersetzt werden. Durchaus auch ein Punkt, der auf die Branche zutrifft, da das Themenfeld Gesundheit enorm breit gefächert ist und viele Berufe besser bezahlt werden. Daher finden Abwanderungen statt. 4. Der Wertewandel War es früher ausreichend, wenn ein Arbeitgeber für gutes Gehalt und berufliche Sicherheit sorgen konnte, so sind die Ansprüche jüngerer Arbeitnehmer deutlich gestiegen. So soll neben einer fordernden und interessanten Arbeit auch genügend Zeit zur Selbstentfaltung bleiben und gleichzeitig höchstmögliche Flexibilität. Das bedeutet auch, dass es schwieriger geworden ist, Mitarbeiter langfristig an ein Unternehmen zu binden. Der Wertewandel macht natürlich auch vor der Physiotherapiebranche nicht halt. Höhere Taktungen, dadurch viel Stress bei gleichzeitig geringer Bezahlung sind unattraktiv für viele junge Menschen. Gleichzeitig haben sie höhere Ansprüche an die sogenannten „weichen Faktoren“. 5. Demografischer Wandel Wie bereits oben erwähnt, ist das einer der wichtigsten Gründe für den „War

for talents“. Da es weniger Bewerber für einen Arbeitsplatz gibt, muss man sich gegen weniger Bewerber durchsetzen. Zudem müssen sich Unternehmen eventuell mit einem Bewerber zufrieden geben, der möglicherweise nicht zu 100 % ihrem Anforderungsprofil entspricht, da die Auswahl geringer ist. Es gibt aber nicht nur weniger junge Menschen, sondern auch mehr alte. Das ist besonders relevant für die Physiotherapiebranche, da diese Menschen mehr und mehr bereit sind Geld für die Gesunderhaltung auszugeben. Welche Folgen sind zu erwarten Die wahrscheinlich heftigste Auswirkung der oben genannten Punkte ist, dass hochqualifizierte Bewerber, sogenannte „High Potentials“, in eine Position kommen, in der sie aus mehreren Firmen wählen können. Da High Potentials um ihren Wert wissen, können sie hohe Ansprüche an den Arbeitgeber stellen. Sind diese auf Hochqualifizierte angewiesen, bleibt ihnen oftmals nichts anderes übrig, als auf die Forderungen einzugehen oder den Bewerber ziehen zu lassen und sich mit möglicherweise etwas schwächeren Mitarbeitern zufrieden zu geben. Das gilt nicht nur für den generellen Arbeitsmarkt, sondern auch für die Physiotherapiebranche. Gerade Unternehmen, die nicht die finanziellen Mittel haben, um mehr zu zahlen oder andere Anreize zu geben, leiden darunter.

Gute ausgebildete Mitarbeiter können sich das Unternehmen, in dem sie arbeiten, praktisch aussuchen

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Themenschwerpunkt Mitarbeiterfindung

Um die Aufmerksamkeit junger Menschen auf sich zu ziehen, muss man heutzutage digital unterwegs sein

Was tun? Wenn nicht ein neuer Baby-Boom auf uns zukommt – was in nächster Zeit sehr unwahrscheinlich ist – dann sind alle Unternehmen, die auf Fachkräfte angewiesen sind, davon betroffen. Es gilt also, funktionierende Strategien anzuwenden, um High Potentials anzulocken. Wie also schafft man es, die Besten zu finden und an sich zu binden? Hier sollen einige mögliche Strategien kurz beschrieben werden: Employer Branding Audi, Bosch und VW haben keine Probleme mit der Nachfrage von geeigneten Bewerbern. Das liegt neben ihrem Bekanntheitsgrad und ihrer Größe vor allem daran, wie sie sich nach außen als Arbeitgeber positionieren. Wer potenziellen und bestehenden Mitarbeitern ein positives Bild vom Unternehmen vermittelt, sorgt dafür, dass dieses Bild durch Mundpropaganda weitergegeben wird und so die Anzahl der (qualitativen) Bewerbungen steigt. Gleichzeitig sinkt aber auch die Fluktuation unter den Mitarbeitern. Dass dieses Bild entstehen kann, dafür müssen Unternehmen natürlich etwas tun. Schaffen eines guten Betriebsklimas und Weiterbildungen sind nur zwei von vielen Möglichkeiten. Auf das Thema 10

Employer Branding wird in einem separaten Artikel auf den Seiten 12-14 eingegangen. Active Sourcing Werbung für die Mitarbeiterfindung war in den 80er und 90er Jahren des letzten Jahrtausends nur selten nötig. Das hat sich in den letzten 30 Jahren massiv verändert. Heutzutage muss man sich aktiv um neue Mitarbeiter bemühen. Reichte es früher oft aus, eine Stellenanzeige zu schalten und passende Bewerber einzuladen, so müssen sich Unternehmen heutzutage aktiv auf die Suche nach Bewerbern machen, um High Potentials zu finden. Möglichkeiten sind z.B. Messen, Social Media und Online-Bewerberportale. Social and Mobile Recruiting Bewerber werben findet heutzutage vor allem online statt. Schließlich ist das Internet die bevorzugte Plattform junger Menschen. Um auf sich aufmerksam zu machen und die richtige Zielgruppe anzusprechen macht es also Sinn auf den Plattformen zu werben, die wahrgenommen werden. Talent Pools Herrscht an einem bestimmten Gut ein Mangel, dann ist es sinnvoll, sich

ein Depot zuzulegen, auf das man bei Bedarf zurückgreifen kann. Im Klartext bedeutet das, dass es sinnvoll ist, alle Kontakte mit möglichen High Potentials zu speichern und bei Bedarf zu aktivieren. Vor allem ehemalige Praktikanten und knapp abgesagte Bewerber können ein großes Potential bergen. Empfehlungen Nach wie vor ist eine der besten Möglichkeiten, um geeignete Mitarbeiter zu finden, die Empfehlung von bereits angestellten Mitarbeitern. Diese können über die Fähigkeiten und das Arbeitsverhalten oft bessere Aussagen treffen als eine Bewerbung und ein Vorstellungsgespräch. Fazit Der demografische Wandel wird deutliche Spuren in der Arbeitswelt, auch in der Fitnessbranche, hinterlassen. Der Kampf der Arbeitgeber um gute Nachwuchskräfte wird heftiger und Unternehmen müssen sich einiges einfallen lassen, um gute Mitarbeiter langfristig zu binden. Für die Arbeitnehmer hingegen wird die Situation besser. Auch Bewerber, die noch vor einigen Jahren möglicherweise abgelehnt worden wären, bekommen nun eine Chance, sich zu bewähren.


Themenschwerpunkt Mitarbeiterfindung

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Themenschwerpunkt Mitarbeiterfindung

Das Tauziehen um die besten Mitarbeiter

Text Jonathan Schneidemesser

Die Zeiten, in denen sich Unternehmen ihre Mitarbeiter aus einer Vielzahl hochklassiger Bewerber aussuchen konnten, sind vorüber. Heutzutage müssen sich Firmen aktiv um geeigneten Nachwuchs kümmern, dessen Anforderungen an die Arbeitgeber immer höher werden. Ein regelrechter „War for talents“ ist ausgebrochen, indem sich Arbeitgeber um die besten Nachwuchskräfte bemühen. Ebenfalls davon betroffen: die Physiotherapiebranche. Was sich hier sehr kriegerisch anhört, hat natürlich nichts mit irgendwelchen gewaltsamen Auseinandersetzungen zu tun. Vielmehr beschreibt es das Werben von Unternehmen um den hochkarätigsten Nachwuchs. Hintergrund des „War for talents“ ist eine Studie der McKinseyUnternehmensberatung aus dem Jahre 1997 zum Thema Fachkräftemangel. Die Autoren machen vor allem die demografische Entwicklung für diesen Mangel verantwortlich. Sprach man in der Baby-Boom-Zeit noch von dem „War of talents“, also Anstrengungen und Qualifikationen, die Bewerber unternehmen und haben mussten, um einen guten Job zu bekommen, so hat sich der Spieß in den letzten 10 Jahren gedreht und jetzt stehen die Unternehmen in der Pflicht, da immer weniger Fachkräfte nachkommen. 08

Darunter leidet die Physiotherapiebranche bekannterweise schon seit Jahren. Zu geringe Bezahlung, ungünstige politische und unternehmerische Rahmenbedingungen und manchmal sicherlich auch eine zu geringe wirtschaftliche Orientierung schaden der Profession im Bezug auf den Nachwuchs. Und so sind zwei Strömungen zu beachten: deutlich weniger Anmeldungen und Absolventen an den Physiotherapieschulen und die Umorientierung junger Physiotherapeuten in andere Gesundheitszweige. Gründe für den Wandel Der demografische Wandel ist aber nicht allein für diese Entwicklung verantwortlich. Im Allgemeinen können sechs Gründe für den oben beschriebenen Trend genannt werden:

1. Steigender Wettbewerb In vielen Branchen stehen Unternehmen heutzutage nicht mehr nur im Wettbewerb mit nationalen und regionalen Firmen, sondern auch mit internationalen. Das bedeutet vor allem, dass die Qualität passen muss. Die kann nur garantiert werden, wenn die Mitarbeiter einen hohen Qualitätsanspruch haben und diesen auch umsetzen. Der Wettbewerb hat sich allerdings auch regional verschärft. Für die Physiotherapiebranche trifft dieser Punkt ebenfalls zu. Gab es 2011 noch knapp 35.000 Physiotherapiepraxen in Deutschland, waren es 2017 schon etwas über 38.000. Im 2. Quartal 2018 stieg diese Zahl auf einen aktuellen Höchstwert von 38.779. Der Wettbewerb nimmt also zu. Aktuell nimmt


Themenschwerpunkt Employer Branding

Employer Branding

Text Roman Schellenberg

Welche Strategie die effektivste ist, sein Unternehmen weiter nach vorne zu bringen, ist eine Frage des effektiven Marketings. Hierzu haben sich in den letzten Jahren viele Konzepte herauskristallisiert. Eines davon ist das „Employer Branding“. Hier rückt das Unternehmen, in den Vordergrund und verkörpert sich selbst als Marke. Werfen wir einen Blick auf dieses auch für Physiotherapiepraxen interessante Konzept. Möchte man das Wort „Marke“ genauer verstehen, kann das wortverwandte Adjektiv zu Hilfe genommen werden. „Markant“ ist etwas, das bezeichnend ist. Etwas, das wahrgenommen wird, hervorsticht, aber auch manchmal Ecken und Kanten hat. So möchten sich auch Unternehmen von heute präsentieren. „Normal“ reicht nicht mehr aus. Auffälligkeit um jeden Preis scheint oft die Devise zu sein. Umso ausgefallener und verrückter scheinen die Konzepte zu sein, mit der so manch einer seine Werbekampagne startet. Hierbei allerdings nicht die Produkte oder Dienstleistungen in den Vordergrund zu rücken, sondern das Unternehmen selbst als Marke zu nach außen zu ver-

kaufen – das ist das Wesen des Employer Brandings. Employer Branding – was steckt genau dahinter? Im Grunde will sich der Arbeitgeber (engl. Employer) durch die Eigendarstellung als glaubhaft und attraktiv vermarkten. Diese Vermarktung zielt auf eine Steigerung des Bekanntheitsgrades sowie des Unternehmensimages ab. Dadurch erhofft sich das Unternehmen eine Optimierung der Mitarbeitergewinnung – je mehr das Unternehmen wahrgenommen wird, desto mehr Interessenten finden sich für den jeweiligen Arbeitsplatz. Im nächsten Schritt führt dies zu einer hohen Mitarbeiterbindung.

Fühlen sich die Mitarbeiter in ihrem Unternehmen gut aufgehoben erhöht dies die Hemmschwelle, das Unternehmen zu wechseln. Ist die Mitarbeiterbindung gegeben, führt dies im nächsten Schritt zu einer hohen Leistungsbereitschaft. Ein Unternehmen, das es schafft, ein deutliches und vor allem positives Bild nach außen zu transportieren, trägt dazu bei, dass die Mitarbeiter sich langfristig mit diesem identifizieren können und sogar außerhalb ihrer Arbeitszeit dieses Bild nach außen tragen. So werden die Identität und die Werte des Unternehmens glaubhaft repräsentiert. Dabei ist die Arbeitgebermarke vom Arbeitgeberimage zu unterschei-

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Themenschwerpunkt Employer Branding den. Letzteres ist vor allem durch die Historie sowie äußere Medieneinflüsse begründet. Employer Branding als Chance für Physiotherapiepraxen Möchte man das Employer Branding speziell für das Recruiting, also die Mitarbeitergewinnung einsetzen, gibt es einige Punkte zu beachten und umzusetzen. Das Wichtigste ist, nur das zu kommunizieren, was auch auf das eigene Unternehmen zutrifft. Wer falsche Erwartungen schürt, macht sich unglaubwürdig und sorgt für schlechte Stimmung bei seinen vermutlich bald Ex-Mitarbeitern. In einem ersten Schritt sollte man sich die Frage stellen, was das Unternehmen besonders macht. Werden besondere Technologien / Techniken eingesetzt, besteht zwischen den Mitarbeitern ein besonders enges Verhältnis, ist die Bezahlung besonders gut, wird eine hohe Kundennähe gepflegt etc. Diese, von Mitbewerbern abgrenzenden Merkmale, sollten unbedingt identifiziert und kommuniziert werden. Die Kommunikation ist der nächste Schritt. Man sollte, am besten gemeinsam mit einer Werbeagentur, eine Tonalität und Bildsprache entwickeln, die diese erarbeiteten Merkmale

nach außen tragen. Egal, wo sie dann als Arbeitgeber auftreten, sollten diese Merkmale gemeinsam mit der Bild- und Tonsprache verwendet werden. In ganz Deutschland besuchten im Schuljahr 16/17 knapp 22.000 Physiotherapieschüler eine der 259 Ausbildungsstätten. Würde jede Praxis in Deutschland (38.779) nur einen Absolventen suchen, würde ein Ungleichge-

Luftschlössern ist nicht das Ziel des Employer Brandings. Viele Unternehmen wittern diese Strategie als Chance, sich in einem positiven Licht darstellen und die Weste weißer scheinen zu lassen als sie in Wirklichkeit ist. Hier steht dann die Authentizität auf dem Prüfstand. Weder Interessenten, noch Kooperationspartner, noch die eigenen Mitar-

Um glaubwürdig zu bleiben, sollten Worte Taten folgen wicht entstehen. Und zu wem würden die Schüler dann eher gehen, wenn sie es sich aussuchen könnten? Die, über die man gut spricht, die viel für ihre Mitarbeiter tun, aber vor allem die, die nach außen präsent sind. Die Praxen, die Werbung für sich machen und sich zeigen können wahrgenommen werden, alle anderen tun sich schwer, Bewerber zu finden. Und hier kommt die Stärke des Employer Branding ins Spiel. Dieses trägt dazu bei, dass man gesehen und wahrgenommen wird. Oberstes Gebot: Authentizität Eine Fassade zu errichten, die schnell wieder bröckelt oder das Errichten von

beiter wollen für dumm verkauft werden und einem Arbeitgeber folgen, der mehr Worte als Taten sprechen lässt. Und hat das Unternehmen erstmal an Glaubwürdigkeit verloren, ist es ganz schwierig, diesen Verlust wieder aufzuholen. Hinter Employer Branding steckt viel Arbeit. Aber diese zahlt sich im Endeffekt aus. Gute Arbeitgeber im Sinne des Employer Brandings… … kann nicht alles und gibt es auch nicht vor. Wer neuen potenziellen Mitarbeitern einen Garten Eden mit perfekten Arbeitsbedingungen auf einer Stellen-

Im ersten Schritt sollte man sich fragen, was die eigene Praxis auszeichnet. Ist es bspw. der persönliche Kontakt mit den Patienten?

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Medizingerät

Themenschwerpunkt Employer Branding

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Themenschwerpunkt Employer Branding

Arbeitgeber, die über ihre Stärken und Schwächen sprechen, handeln positiv hinsichtlich des Employer Brandings

ausschreibung in Aussicht stellt, sorgt nur für eines: Eine enorme Einbuße seiner Glaubwürdigkeit von Anfang an. … spricht über seine Stärken und steht zu seinen Schwächen. Wer versucht, diese zu kaschieren oder zu vertuschen, verkauft auf lange Sicht seine Mitarbeiter für dumm. Und die merken das. Natürlich sollten die Schwächen nicht im Mittelpunkt der Kommunikation stehen, aber krampfhaft vermieden oder totgeschwiegen werden sollten sie auch nicht. Zeigen Sie ein klares Profil. … spricht nicht nur die Masse an. Eine klare Ausrichtung und gute Kenntnisse über die Zielgruppe sind von entscheidender Bedeutung, will man beim Recruiting später einmal auf die richtigen Mitarbeiter setzen. … fragen ihre Mitarbeiter. Diese weisen durch ihre tägliche Arbeit ein hohes Maß an Expertise auf und sollten bei der Frage nach Verbesserungspotential nicht nur als letzte Instanz zu Rate gezogen werden. Dass dies in regelmäßigen Abständen erfolgen sollte, ist an sich logisch, wird aber von vielen Unternehmen schlichtweg vergessen oder vernachlässigt. Wer mit seinen bestehenden Mitarbeitern nicht spricht, kann nicht erwarten, attraktiv für neue zu wirken.

… nutzen nicht alle Netzwerke. In Zeiten von nicht enden wollenden Kommunikationsplattformen, wo YouTube, google+, facebook, Twitter, Xing, LinkedIn usw. sich darüber streiten, welche die wichtigste BusinessPlattform ist, macht es wenig Sinn, überall vertreten zu sein. Konzentrieren Sie sich auf die wichtigsten. Die Kommunikation in verschiedenen Kanälen kann natürlich eine große Chance in sich bergen, aber es gilt auch den Streuverlust zu beachten und nicht zu viel Zeit und Arbeit in einzelne Netzwerke zu stecken. Diese wollen regelmäßig aktualisiert sein. Man ist nicht omnipräsent, weil man auf jedem einzelnen Netzwerk vertreten ist. Das ist mehr Schein als Sein. Derzeit bietet sich aufgrund der Nutzeraltersstruktur vor allem Facebook an. Instagram und Youtube kann dazu genutzt werden, jüngere Menschen zu erreichen. Zudem funktionieren die klassischen Wege wie lokale Zeitungen und Magazine sowie Printwerbung und Vor-Ort-Promotion sehr gut. … loben die Leistung ihrer Mitarbeiter öffentlich, fragen aber sicherheitshalber vorher nach, ob diese damit einverstanden sind. Es könnte ziemlich peinlich werden, wenn Unternehmen ihre Mitarbeiter öffentlich, z. B. im Internet, hervorheben, diese aber davon gar

nichts wissen oder sich unter Umständen sogar bedrängt fühlen. Ein Lob in der heutigen Arbeitswelt ist sehr wertvoll. Nur wirkt es für den Betreffenden sehr befremdlich, wenn jeder von dem Lob weiß, außer er selbst. … integrieren Employer Branding in ihre Kommunikation und sehen es nicht nur als eine Art Zusatzprojekt an. Das Employer Image muss gemeinsam geformt und aufgebaut werden – es einer einzelnen Abteilung zu überlassen, spiegelt den Gedanken der Unternehmensmarke nicht wider. Vielmehr soll es nahtlos in die bestehende Unternehmenskommunikation eingebaut und von jedem einzelnen Recruiter, Personaler und Konzeptionisten gelebt werden. Nur als Teamaufgabe wirkt Employer Branding glaubhaft und authentisch. Fazit Es ist wirklich nicht einfach, die richtigen Mitarbeiter fürs Unternehmen zu finden. Mittlerweile muss man richtig dafür arbeiten und die Employer Branding-Strategie kann dabei helfen. Wer seine Vorteile klar und authentisch nach außen kommuniziert, wird wahrgenommen und erreicht die Menschen, die er erreichen möchte. Eine gute Möglichkeit, der man in Zeiten des Fachkräftemangels eine Chance geben sollte.

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Themenschwerpunkt Employer Branding

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Themenschwerpunkt Employer Branding InBody Körperzusammensetzungsanalyse

Welchen Nutzen bietet die BIA für die Physiotherapie?

Warum ist die Analyse der Körperzusammensetzung ein effektives Werkzeug in der Physiotherapie? Die Analyse der Körperzusammensetzung ist essentiell für das Verständnis der physiologischen Verfassung des Patienten und dient als Basis für die Durchführung der Behandlung und Erfolgskontrolle von Rehabilitations- und Physiotherapieprogrammen. InBody-Geräte arbeiten mittels bioelektrischer Impedanzanalyse (BIA) nicht-invasiv und sind praktisch in der Handhabung. Damit sind sie das ideale Werkzeug für die Begleitung in der Physiotherapie. Der InBody-Test liefert umfangreiche Ergebnisse, die als Basis für die Planung der anstehenden Maßnahmen unter Einbeziehung von Patienten sowie zur Verfolgung von Verbesserungen im Verlauf der physiotherapeutischen Behandlung verwendet werden können. In weniger als 60 Sekunden liefert der InBody-Test leicht verständliche, genaue und objektive Werte, um die Ausgangslage des Patienten zu bewerten und den Fortschritt während der Rehabilitation zu überwachen.

Anwendungsmöglichkeiten für Physiotherapeuten: •

Beurteilung der Muskelverteilung in den einzelnen Segmenten

Identifizierung von Flüssigkeitsansammlungen, die in Zusammenhang mit Entzündungen oder

Muskel-Fett-Analyse Das Körpergewicht allein besitzt keine Aussagekraft für die Körperzusammensetzung. Dasselbe Gewicht kann sich aus sehr viel Muskeln und wenig Fett oder wenig Muskeln und sehr viel Fett zusammensetzen. Daher ist es wichtig, das Muskel-Fett-Verhältnis zu analysieren und die richtigen Schlüsse aus dem Ergebnis zu ziehen.

Darstellung der Muskel-Fett-Analyse auf einem Befundbogen des InBody770

Für die langfristige Gesundheit ist eine gute Körperzusammensetzung von wesentlicher Bedeutung. Ein schlechtes Muskel-Fett-Verhältnis weist oft auf geringe körperliche Aktivität oder schlechte Ernährungsgewohnheiten hin und ist oft mit Krankheit verbunden. Aus diesem Grund sollte der Physiotherapeut den Patienten über die Wichtigkeit der Körperzusammensetzung in Bezug auf die Gesundheit aufklären und sensibilisieren und die notwendigen Interventionen einleiten. Ein gutes Muskel-Fett-Verhältnis reduziert das Risiko für künftige Verletzungen oder Krankheiten und ist Grundlage für einen guten Gesundheitszustand.

postoperativen Ödemen stehen •

Beobachtung von Veränderungen, um die Wirksamkeit eines Trainingsprogramms zu bestimmen und Empfehlungen für einen langfristigen Erfolg zu erteilen.

Segmentale Mageranalyse Durch die InBody-Messtechnologie ist es möglich, die Körperzusammensetzung detailliert zu bestimmen. Dabei unterteilt der InBody den Körper in fünf Seg-


Themenschwerpunkt Employer Branding

Das InBody-Therapie-Konzept Eingangsanalyse

Diagnostik und Zielsetzung

Individuelle Therapiekonzeption

Erfolgskontrolle

Bei der Eingangsanalyse wird der Status Quo bestimmt. Hierzu zählen unter anderem der Körperfettanteil (subkutan und viszeral) und die Muskelmasse in den einzelnen Körpersegmenten. Diese hilft bei der Aufdeckung der muskulären Dysbalancen (speziell in den Bereichen, die durch die Verletzungen oder Operationen geschwächt sind). Wasserwerte wie das Gesamtkörperwasser (GKW) und das Verhältnis von intra(IZW) und extrazellulärem (EZW) Wasser erlauben eine (segmentale) Ödem-Analyse. Hiermit können Dysbalancen auf Grund von Entzündungen oder postoperativen Ödemen erkannt werden. Basierend auf dieser Eingangsanalyse können Diagnosen erstellt und Behandlungsziele gesetzt werden. Nach einer individuellen Therapiekonzeption und -durchführung kann die Wirksamkeit der gewählten Rehabilitationsmaßnahmen im Rahmen einer Erfolgskontrolle überprüft werden.

mente: linker Arm, rechter Arm, Rumpf, linkes Bein und rechtes Bein. So wird die Verteilung der Muskulatur im Körper sichtbar und man kann erkennen, ob der Körperbau ausgeglichen oder aufgrund von muskulären Defiziten in Dysbalance ist.

Körperwasseranalyse und die segmentale Körperwasseranalyse InBody unterscheidet bei der Körperwasseranalyse das Gesamtkörperwasser (GKW) in intra- und extrazelluläres Wasser (EZW). Das EZW-Verhältnis (EZW/ GKW) wird verwendet um eine Dehydration oder Wassereinlagerungen zu erkennen. Über die segmentale Körperwasseranalyse können die betroffenen Segmente direkt identifiziert werden.

Darstellung der Körperwasseranalyse auf einem Befundbogen des InBody770 Darstellung der segmentalen Mageranalyse auf einem Befundbogen des InBody770

Die segmentale Mageranalyse erlaubt drei Interpretationsmöglichkeiten: •

Hat die Person das Minimum an Muskelmasse in Relation zum aktuellen Körpergewicht erreicht?

Bestehen muskuläre Dysbalancen zwischen der linken und rechten Körperhälfte?

Bestehen muskuläre Dysbalancen zwischen dem Unter- und Oberkörper?

Nach einer Verletzung oder einer Operation kann es aufgrund eingeschränkter Mobilität oder einer verordneten Ruhigstellung zu Bewegungsmangel und Muskelverlust in der betroffenen Region kommen. Mit Hilfe der segmentalen Mageranalyse können muskuläre Schwachstellen nach einer Verletzung oder Operation identifiziert werden. Auf dieser Grundlage kann der Physiotherapeut individuelle und zielgerichtete Trainings- und Rehabilitationsprogramme für den Patienten entwickeln, die zu einer Verbesserung der körperlichen Struktur und des funktionellen Status führen.

Nach einer Operation oder Verletzung kann eine Entzündung mit wenig bis keinen sichtbaren Symptomen auftreten. Objektive und präzise Messungen des Körperwassers können Wassereinlagerungen und Entzündungen erkennen und so den Physiotherapeuten bei der Auswahl der Rehabilitationsmaßnahmen unterstützen (z.B. Lymphdrainage). Dadurch kann das Risiko für postoperative Komplikationen oder eine Folgeverletzung frühzeitig verringert werden. Die langfristige Beobachtung dieser Werte ist hilfreich, um die Therapiefortschritte zu beobachten.

Messung mit dem InBody770

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Management Praxiserweiterung

Macht es Sinn in einen Fitnessbereich zu investieren? Text Andreas M. Bechler

Physiotherapeuten/-innen können als Schnittstelle zwischen dem ersten und zweiten Gesundheitsmarkt bezeichnet werden. Dies bietet ihnen eine große Chance in der Etablierung eines eigenen gesundheitsorientierten Fitness-Studios neben der physiotherapeutischen Praxis. Die folgende Analyse soll im Wesentlichen die Chancen und Risiken der Gründung eines eigenen FitnessStudios für Inhaber einer Physiotherapiepraxis beleuchten. Physiotherapeuten genießen in der Bevölkerung hohes Ansehen und Vertrauen, was nicht zuletzt darin begründet ist, dass der Beruf des Physiotherapeuten geschützt ist und somit einen gewissen Qualitätsgrad erwarten lässt. Die Berufsbezeichnung Fitnesstrainer oder Personal Trainer ist leider bislang nicht geschützt und auch die nicht geringe Anzahl an Wochenendkursen zum „Fitnesstrainer“, was einer breiten Bevölkerungsschicht durchaus bekannt ist, lässt den Fitnesstrainer nicht gleichwertig zum Physiotherapeuten erscheinen. Diesen Imagevorteil gilt es in ein an eine Physiotherapiepraxis angeschlossenes Fitness-Studios zu übertragen. 20

Auf der finanziellen Seite ist insbesondere der Blick auf die unterschiedlichen Rentabilitätsgrade interessant. Erreichen Physiotherapien nur eine Umsatzrentabilität von 1,6 Prozent, so können Fitness-Studios mit einer Umsatzrentabilität von 4,6 Prozent punkten. Bedenkt man, dass der Umsatz eines Einzelstudios mit 585.000 Euro deutlich größer ist als der durchschnittliche Umsatz einer Physiotherapie (224.000 Euro), so wird deutlich, dass mit Fitness-Studios nicht nur höhere relative, sondern auch absolute Gewinne erzielbar sind. Chancen Im demographischen Wandel liegt ein großes Potenzial für ein gesundheitso-

rientiertes Fitness-Studios, wie es auch für eine physiotherapeutische Praxis die optimale Ergänzung wäre. Die Kundengruppen mit dem größten Umsatzpotenzial für Physiotherapiepraxen (40 Jahre und älter), welche auch gleichzeitig die Hauptzielgruppe gesundheitsorientierter Fitnessanlagen darstellen, nehmen in den nächsten Jahren, gemessen an der Gesamtbevölkerung, einen immer größeren Anteil an der Bevölkerung ein. Dieses Potenzial gilt es zu nutzen. Das größte Potenzial liegt natürlich in der Möglichkeit der Überleitung von Kunden der physiotherapeutischen Praxis in das angegliederte


Management Praxiserweiterung Fitness-Studios. Zufriedene Kunden, die sich in der Praxis gut aufgehoben gefühlt haben und ihren Therapieerfolg weiter verfestigen wollen, können ohne größeren finanziellen Aufwand in Form von Werbeausgaben und dergleichen als langfristige Kunden gebunden werden. Gleichzeitig besteht natürlich auch die Möglichkeit, dass zufriedene Kunden des Fitness-Studios, falls eine

docktes Fitness-Studios von großer Bedeutung. Möchte man FitnessStudios und Physiotherapie als vollständiges Konzept bewerben, so gilt es die Einschränkungen zu beachten, welche das Heilmittelwerbegesetz diesbezüglich für physiotherapeutische Praxen bereithält. Die Konsultation eines fachkundigen Anwalts im Vorfeld einer Werbeaktion wird damit wärms-

Der Erfolgsfaktor ist die Menge der Kunden Therapie notwendig wird, sich in diese Praxis begeben und somit weiteren Umsatz generieren. Ebenfalls besteht die Möglichkeit der Generierung von zusätzlichem Umsatz über den Verkauf von Wellnessleistungen wie bspw. Massagen etc., welche eine physiotherapeutische Praxis bietet. Die Risiken Marketing stellt für Fitness-Studios einen wichtigen Faktor in der Werbung von Neukunden dar. Somit ist es auch für ein an eine Physiotherapie ange-

tens empfohlen, um sich vor unnötigen Rechtsstreitigkeiten bereits frühzeitig abzusichern. Ein nicht zu unterschätzender Risikofaktor liegt in der Tatsache, dass Fitness-Studios heute mit einer weitaus stärkeren Konkurrenz zu kämpfen haben. Gemäß aktuellen DSSVEckdaten 2018 schätzen über 50 % der befragten Studioinhaber ihre Konkurrenzsituation vor Ort als „stark“ oder sogar „sehr stark“ ein. Dies erfordert eine ausgiebige Beschäftigung mit

Die Zielgruppe mit dem größten Umsatzpotenzial für die Physiotherapie ist gleichzeitig die Hauptzielgruppe gesundheitsorientierter Fitness-Studios


Management Praxiserweiterung

Um erfolgreich mit einem Fitnessbereich zu werden, reichen die eigenen Patienten meist nicht aus. Man muss sich aktiv um Neukunden kümmern der Situation vor Ort (eventuell unter Zuhilfenahme externer Berater) und der Analyse, ob sich ein weiteres Fitness-Studios überhaupt noch innerhalb des jeweiligen Einzugsgebietes rentiert. Der wesentliche Erfolgsfaktor und damit bei Nichtgelingen das größte Risiko besteht darin, wie groß der Anteil der Patienten der physiotherapeutischen Praxis ist, welche als Selbstzahler für das Fitness-Studio gewonnen werden können. Die Schwierigkeit dieser Überführung von der (für den Kunden) kostenfreien Praxisleistung zur kostenbehafteten Leistung des Fitness-Studios wird besonders deutlich darin, wenn man betrachtet, wie viele Beratungsunternehmen hierzu existieren. Eine Überleitung der Kunden erfordert ausgiebige und kontinuierliche Planung, Kontrolle und Anpassung der internen Prozesse und ist kein Selbstläufer. Durch die eigenen Patienten alleine kann das neue Fitness-Studios allerdings nicht erfolgreich sein. Es müssen aktiv neue Kunden geworben und im Rahmen eines Beratungsgesprächs überzeugt werden. Dies 22

bereitet allerdings vielen Physiotherapeuten oftmals Probleme, da der Alltag eines Therapeuten im Normalfall keine Verkaufsgespräche beinhaltet. Entsprechendes Verkaufstraining und auch eventuell eine professionelle Hilfe zu Anfang kann hier sinnvoll sein. Fazit Sofern die regionalen Gegebenheiten vor Ort ein weiteres FitnessStudios ermöglicht bzw. die Chancen die Risiken überwiegen, so ist einem Physiotherapeuten eine entsprechende Erweiterung seiner Praxis zu empfehlen. Allerdings muss reflektiert werden, dass trotz der guten Chancen, die für Physiotherapeuten bestehen, ein entsprechendes Fitness-Studios keinen Selbstläufer darstellt. Im Vorfeld muss die Marktsituation ausreichend analysiert und die Wirtschaftlichkeit darauf basierend unter Beweis gestellt werden. Konzepte und Prozesse müssen ebenfalls im Vorfeld detailliert geplant und anschließend stetig kontrolliert und eventuell angepasst werden, falls dieSituation es erfordert. Wird dies konsequent verfolgt, so kann ein Fitness-Studios für einen Physiotherapeuten ein großes Erfolgspotenzial bieten.

Zum Autor Andreas M. Bechler ist Gründer der Tempomacher Consulting UG, einer studentischen Unternehmensberatung für die Sport-, Fitness- und Gesundheitsbranche. Daneben ist Andreas M. Bechler Student eines MicroMaster-Programms an der renommierten amerikanischen Universität Massachusetts Institute of Technology (MIT), Dozent im Fachbereich‚ Fitness- und Gesundheitsmanagement‘ und Sprecher des Arbeitskreises ‚Fitnessindustrie‘ des VSD, dem Verband der Sportökonomen in Deutschland. Quellen: 1 Deutscher Sparkassen Verlag GmbH (2015): „Physiotherapie, Massagen – BranchenReport 2014“, Deutscher Sparkassen Verlag GmbH, Stuttgart 2 DIFG e.V. (2017): „BRANCHENREPORT 2017 - Die wirtschaftliche Lage der Fitnesswirt-schaft“, Deutscher Industrieverband für Fitness und Gesundheit e.V., Düsseldorf 3 Kamberovic, Refit / Fütterer, Sabrina / Hollasch, Karsten / Menzel, Fabian / Capelan, Ralf / Papathanassiou, Vassilios / Marx, Janosch (2018): „Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft“, DSSV e.V., Hamburg


Management Praxiserweiterung


Interview Yoga

„Viele Therapeuten setzen Yoga ein, nennen es aber nicht so“ Interview Jonathan Schneidemesser

In den letzten Jahren hat sich Yoga immer stärker in den Fokus der Öffentlichkeit, aber auch der Gesundheitsbranche geschoben. Maria Gramüller, die Fachbereichsleitern für Yoga der Bildungsakademie SAFS & BETA, spricht im Interview darüber wie man Yoga-Techniken und -Positionen in der Therapie zum Patientenwohl einsetzen kann.


Interview Yoga BODYMEDIA: Maria, du bist Physiotherapeutin und Yogatrainerin. Wie bindest du Yoga in deine Arbeit als Therapeutin ein? Maria Gramüller: Wenn mir mein Patient seine Beschwerden beschreibt, suche ich mir einzelne Positionen oder Übungen heraus, die zu seinem Krankheitsbild passen. In der Praxis sieht das dann so aus, dass mir mein Patient z. B. beschreibt, dass er ein Ziehen über die rechte Pobacke ins Bein verspürt. Dann denke ich darüber nach, welche Yoga-Position dazu passen könnte, um seine Beschwerden zu lindern. In diesem Fall würde sich der Schwan anbieten, weil ich da die betroffene Line in die Dehnung bekomme und dann geht es darum zu entscheiden, wie der Patient den Schwan ausführen kann. Stehend auf einem Bein oder mit der Unterstützung eines Tisches oder anderen Hilfsmitteln. Ich orientiere mich hier an Iyengar (indischer Yoga-Lehrer, † 2014, Anm. d. Red.), der sagte, dass jeder Yoga machen kann, man es nur für jedes Leistungslevel anpassen muss. So mache ich das bei mir in der Therapie.

BODYMEDIA: Wie fügt sich das bei dir in die 20-Minuten-Taktung ein oder integrierst du Yoga anders? Maria Gramüller: Nein, das lässt sich gut einbinden und kann dann später vom Patienten in Eigenübung umgesetzt werden. Ich schaue mir die Durchführung der Übung mit meinen Augen und meinen Händen an, mache einen Befund, schreibe mir alles auf und als Eigenübung bekommen meine Patienten dann oft Yoga-Übungen, ohne zu wissen, dass es Yoga-Positionen sind. Für sie ist es letztlich eine Dehnung für den betroffenen Bereich, sie merken, dass es ihnen guttut und die Beschwerden verringert. So integriere ich das bei mir. BODYMEDIA: Wie gestaltet sich bei dir der Arbeitsalltag? Arbeitest du in einer Praxis mit einer durchgehenden 20-Minuten-Taktung? Maria Gramüller: Bei mir ist es so, dass ich 6 Stunden am Tag arbeite. In diesen kann ich die Leistung abrufen, dich ich von mir erwarte und die meine Patienten verdient haben. Ich habe zusätzlich ein paar Privatpatienten mit drin. Zudem mache ich Gruppenkur-

se, sodass ich am Tag etwa acht 20Minuten-Termine mache. Das ist möglich, weil ich in einer Klinik arbeite. Das unterscheidet sich schon nochmal von einer normalen Praxis, wo dieses System sicherlich nicht so einfach umzusetzen ist. BODYMEDIA: Wenn sich ein Physiotherapeut nun überlegt, Yoga in sein Therapieangebot mitaufzunehmen, reicht eine Basisausbildung dafür oder sollte er deutlich tiefer in die Materie einsteigen? Maria Gramüller: Eine gute Ausbildung ist essenziell dafür. Ohne geht es nicht! Ich hatte mit Yoga schon vor der Ausbildung angefangen und es dann während der Ausbildung zur Physiotherapeutin intensiviert. Bei mir lief es also immer parallel und ich habe dann entsprechende Verknüpfungen hergestellt und mir das aus den jeweiligen Welten herausgezogen, was ich für sinnvoll und gut für den Patienten erachtet habe. Würde mich ein Physiotherapeut zu diesem Thema fragen, würde ich immer sagen, dass eine fundierte Grundausbildung Pflicht ist.

Ein guter Yoga-Lehrer passt sich dem Niveau seiner Gruppe an und bereitet seine Schüler langsam auf anspruchsvollere Positionen vor

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Interview Yoga

Yoga-Positionen eignet sich sehr gut für die Physiotherapie, nicht nur als Gruppenkurs, sondern ebenfalls in den Einzelterminen

BODYMEDIA: Wie viel Zeit sollte der Therapeut dafür aufwenden, um diese Grundausbildung zu erhalten? Und gibt es viele Physiotherapeuten, die so arbeiten wie du? Maria Gramüller: Auf jeden Fall sollten sie mindestens eine 200-StundenYogatrainer-Ausbildung machen. Das ist mal so die Basis, mit der man starten sollte. Auf die Frage hin, wie viele Therapeuten schon so arbeiten, kann ich keine genaue Antwort geben. Es werden mehr, aber es ist auch noch Potenzial nach oben da. BODYMEDIA: Ist es deiner Ansicht nach für jeden Pyhsiotherapeuten sinnvoll Yoga in seine tägliche Arbeit zu integrieren oder eignet sich das nur für eine speziellere Gruppe? Maria Gramüller: Da jeder Therapeut mit Dehnung und mit Kräftigung arbeitet, halte ich es nicht nur für ein tolles Therapie-Konzept, sondern auch als sinnvoll für jeden Physiotherapeuten. 26

Auf vielen Fortbildungen, auf denen ich war, habe ich Yoga gesehen. Es ist also in vielem, was unsere Arbeit ausmacht enthalten und Yoga gab es schon vor der Physiotherapie als Therapieform. In abgewandelter Form machen es auch viele, sie nennen es nur anders. BODYMEDIA: Immer mehr Physiotherapeuten bieten in ihren Praxen auch Gruppenkurse an. Sollte Yoga ein Bestandteil jedes Kursplanes sein? Maria Gramüller: An sich würde ich schon zustimmen. Yoga gehört überall hin rein. Für mich ist es die Fortsetzung der Therapie. Kommt jemand mit Rückenschmerzen zu mir, dann ist mein Bestreben als Therapeutin, das er diese Probleme mit einem Ausgleichstraining von einer Stunde pro Woche langfristig selber in den Griff bekommt. Ich will also keine Langzeitpatienten, sondern vielmehr meine Patienten zu Teilnehmern machen, sodass sie merken, dass sie sich selber helfen

können. Das Tolle am Yoga ist es, dass es kontrollierte Bewegungen sind, daher kann ich das eigentlich uneingeschränkt für jede Praxis empfehlen. BODYMEDIA: Mach die Einbindung von Yoga im Kursbereich auch in finanzieller Hinsicht Sinn? Maria Gramüller: Rechnet man es gegen einen Privatpatienten, macht es immer noch mehr Sinn einen Privatpatienten anzunehmen, als eine Stunde Kurs zu machen. Natürlich hängt das davon ab, was der Therapeut verdient, aber unter 10 Teilnehmern lohnt sich ein Kurs im Vergleich dazu weniger. Es ist allerdings so, dass die Physiotherapiepraxen gerade überlaufen sind. Viele können sich vor Neuanfragen gar nicht mehr retten. Mann kann die vielen Anfragen möglicherweise mit Kursen etwas abfangen und den Patienten, denen man keinen Therapieplatz anbieten kann, sagen, dass sie einen Kurs besuchen können. Wenn man dem Kursleiter

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Interview Yoga dann Bescheid sagt, welche Beschwerden man hat, dann kann er darauf eingehen. Der Kurs sollte dann aber nicht mit mehr als 10 Personen stattfinden. BODYMEDIA: Wenn ich mir als Betreiber einer Physiotherapiepraxis ernsthaft überlege, einen Gruppenbereich zu integrieren und Yoga als einen Bestandteil sehe, welche Yogaform würdest du dafür empfehlen? Maria Gramüller: Zum einen würde ich es Yogatherapie nennen und dann in Richtung Iyengar-Yoga gehen, also viel mit Hilfsmitteln arbeiten, also mit Blöcken, Gurten und Kissen. Es ist ja ganz klar, dass eine fordernde Ashtanga-Yoga-Klasse in der man aus dem Handstand in die Krähe und wieder zurück in den Handstand gleitet eher fehlplatziert ist wenn es um Therapie geht. Da es eher um die weitere Betreuung der Bestandspatienten geht, halte ich eine angepasste Yogaeinheit, in der viel mit Hilfsmitteln gearbeitet wird für passender. Die-

se haben das Vertrauen in die Praxis, haben keinen Orts- oder Therapeutenwechsel. Es geht also gar nicht so sehr darum, neue Patienten zu gewinnen und anzusprechen, sondern das Bestandsklientel anders betreuen zu können. BODYMEDIA: Was würdest du einem Physiotherapeuten mit auf den Weg geben, der überlegt, Yoga bei sich in der Praxis zu integrieren. In welcher Form auch immer, sei es in den Terminen oder als Gruppenkurse? Maria Gramüller: Wie bereits gesagt, sollte eine fundierte Ausbildung gemacht werden. Ein anderer Punkt ist allerdings viel wichtiger. Es muss ein Eigeninteresse für das Thema Yoga vorhanden sein, eine gewisse Begeisterung für diese Art von Bewegung sollte als Grundlage da sein. Ein finanzieller Aspekt sollte da keine oder eine sehr untergeordnete Rolle spielen. Nur dann kommt es bei den Patienten so an, wie es ankommen soll. Nur dann

ist man bereit sich auch tiefer in dieses Thema einzulesen und einzuarbeiten. Nur dann ist man auch in der Lage die Yoga-Positionen so umzusetzen, dass sie für die Patienten geeignet sind. BODYMEDIA: Vielen Dank für das aufschlussreiche Interview!

Zur Person Maria Gramüller ist Physiotherapeutin und seit über 10 Jahren Yogalehrerin. Also Fachbereichsleitung für den Bereich Yoga bei der Bildungs Akademie SAFS & BETA bildet sie sich stets fort und befindet sich im Moment gerade in der Aus¬bildung zur Heilpraktikerin und Osteopathin.

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Management Selbstzahlerleistung

Selbstzahlerleistungen – für mehr Patientenorientierung und wirtschaftliche Sicherheit Text Julia Krüger und Helge Lensing

Selbstzahlerleistungen gehören heute zum Teil fest zum Repertoire einer erfolgreichen Physiotherapiepraxis. Neben dem Kerngeschäft, der Kuration, oder der anschließenden Rehabilitation, welche ebenfalls durch die gesetzlichen Krankenkassen finanziert wird, stellen auch die Prävention oder das Angebot von Selbstzahlerleistungen ein wichtiges Standbein dar. Damit eine Physiotherapiepraxis wachsen und sich weiterentwickeln kann, sollten Inhaber langfristig Wert auf ein passendes Verhältnis zwischen Einkünften aus GKV-, PKV- und Selbstzahlerleistungen legen. Im Durchschnitt kommen zu 60 bis 70 % Einnahmen aus GKV-Leistungen, 20 bis 25 % aus PKVLeistungen und weitere 5 bis 20 % aus Selbstzahlerleistungen, wie zum Beispiel Wellness- oder Präventionsangeboten. Häufig werden jedoch vorhandene Potenziale, wie unter anderem räumliche Kapazitäten oder in Fortbildungen erworbenes Fachwissen, in vielen Praxen nicht optimal genutzt. Physiotherapeutinnen und -therapeuten kümmern sich heute unter anderem 28

präventiv, kurativ oder rehabilitativ darum, die Beweglichkeit und körperlichen Fähigkeiten der Patienten zu verbessern, wiederherzustellen oder zu erhalten. Insbesondere die Erweiterung des Tätigkeitsfeldes auf den Bereich der Prävention hat zu einer Erweiterung des Handlungsspielraums beigetragen und eröffnet im Selbstzahlerbereich vielfältige Umsatzpotenziale. Doch wie kann man diese ausschöpfen? Um diese Frage zu beantworten, muss man wissen, an welchen Punkten im Behandlungsprozess der Patient angesprochen und im Idealfall an die Praxis gebunden werden sollte. Ein erster Kontakt zwischen Therapeut und Patient entsteht in der Regel durch die ärzt-

liche Verordnung von beispielsweise Krankengymnastik. Diese gilt jedoch nur für eine bestimmte Anzahl an Behandlungseinheiten. Solange der Patient krank ist und weiterer Behandlungsbedarf besteht, sollte dies im Therapiebericht festgehalten werden und dem Arzt eine Empfehlung über die Ausstellung einer Folgeverordnung gegeben werden. Sind auch mögliche Folgeverordnungen einmal abgelaufen, endet in der Regel das PatientenTherapeuten-Verhältnis. Der Patient wird mit seinem möglicherweise vorhandenen Beratungsbedarf in Bezug auf andere Problemfelder – zum Beispiel Stressverhalten, Körperhaltung oder Bewegungsgewohnheiten – allein gelassen und der Therapeut verliert


Management Selbstzahlerleistung

einen Kunden. Um das zu verhindern, lohnt es sich für Praxisinhaber, ein von der Behandlung unabhängiges Beratungsgespräch, möglicherweise im Anschluss an die abgeschlossene Behandlung, zu etablieren. Auch unabhängig von vorangegangenen Behandlungen kann das präventive Beratungsgespräch als grundsätzliches Angebot an jeden Interessierten – ob Patient oder nicht – gerichtet werden. In jedem Fall wird so das Image der Physiotherapiepraxis als professioneller Gesundheitsexperte aufgewertet. In einem solchen Gespräch können unter anderem die zuvor genannten Problemfelder besprochen werden und entschieden werden, ob eine Begleitung, zum Beispiel eines präventiven Rückentrainings, durch den Therapeuten sinnvoll ist oder welche Maßnahmen eingeleitet werden können, um den allgemeinen Gesundheitszustand zu verbessern. Selbstverständlich kosten Beratungsleistungen wie diese zunächst Zeit und Geld, doch stützen sie die Profession des Physiotherapeuten und generieren über kurz oder lang lukrative Einnahmequellen. Außerdem muss das präventive Beratungsgespräch nicht zwangsweise umsonst sein, sondern kann ebenfalls als Selbstzahlerleistung mit der entsprechenden Vergütung angesehen werden.

Patientenbindung durch Selbstzahlerleistungen Was dem Patienten in einem solchen Beratungsgespräch nahegelegt wird, ist abhängig von seinen individuellen Bedürfnissen und den Angeboten der Praxis: • Der Patient entscheidet sich, zu Hause weitertrainieren zu wollen. In diesem Fall kann man dem Patienten nur Übungsanleitungen an die Hand geben und ihm beispielsweise ein Theraband verkaufen. Die sich hieraus ergebenden Umsatzpotenziale sind selbstverständlich gering, doch zahlt der Servicecharakter dieser Leistung mit Sicherheit positiv aufs Imagekonto ein. • Der Patient möchte mit fachlicher Anleitung (weiter-)trainieren. Da er das jedoch möglichst ungebunden und selbstständig tun möchte, bietet sich das weiterführende Training am Gerät im praxiseigenen Trainingsbereich unter professioneller physiotherapeutischer Anleitung, beispielsweise durch den Verkauf einer 10er-Karte, an. • Im Gespräch zeigt sich, dass der Patient gern in Gruppen trainiert und Interesse an spezialisierten Kursen, wie zum Beispiel Nordic Walking, Yoga oder auch Sturzprävention im Alter, hat. In diesem Fall macht es Sinn, dem Patienten Präventionskurse

(zum Beispiel nach §20) anzubieten. Ein Anreiz für den Patienten ist, dass die Kosten für diese Kurse, insofern sie zertifiziert sind, bei regelmäßiger Teilnahme von vielen Krankenkassen anteilig oder vollständig übernommen werden. • Im Sinne eines ganzheitlichen Gesundheitskonzepts, können auch Wellness-Angebote, wie zum Beispiel Qigong und eine Hot-Stoneoder Aroma-Massage, durchaus Teil eines Beratungsgesprächs sein. Die fachliche Expertise im Gesundheitsbereich stellt im Vergleich zu reinen Wellness-Anbietern einen wichtigen Pluspunkt dar. Eine Präventionsmaßnahme oder eine Wellness-Leistung müssen nicht zwangsweise am Ende der Behandlung angeboten werden. Erhält ein Patient beispielsweise aufgrund von Rückenproblemen Krankengymnastik, kann es durchaus sinnvoll sein, ergänzend auf einen Wassergymnastik-, oder Rückenschulkurs hinzuweisen. Wichtig ist nur, dass das Zusatzangebot nicht mit der Behandlung konkurriert und dass es sich nicht um eine therapeutische Behandlung handelt. Präventionskurse: Imagefaktoren nutzen Eine Dauerkarte für die Trainingsfläche

Eine mögliche Selbstzahlerleistung kann der Einsatz von Naturfango sein

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Management Selbstzahlerleistung

Gerätetraining ist eine der klassischsten Selbstzahlerleistungen für Patienten

oder ein Theraband sind dabei ohne großen Aufwand an den Mann oder die Frau zu bringen. Anders sieht das mit Präventionskursen nach §20 aus. Hierfür ist neben einem den Anforderungen entsprechenden Raum, einem Kurs-Konzept und einem zertifizierten Kursleiter auch eine Prüfung durch die Zentrale Prüfstelle für Prävention nötig.

Expertise im den Bereich der Prävention positionieren. Eine solche Positionierung ist ein wichtiger Imagefaktor und hebt die eigene Praxis vom Wettbewerb ab. Ein Tipp hierzu: Um sich als Gesundheitsexperte mit Leistungen für den „gesunden Patienten“ zu platzieren, gibt es neben dem Anbieten von Beratungsgesprächen viele weitere Möglichkeiten.

Tipp: Eine Positionierung als Gesundheitsexperte ist ein wichtiger Imagefaktor und hebt die eigene Praxis vom Wettbewerb ab Hiervor brauchen Unternehmer jedoch nicht zurückschrecken. Der Vorteil: Nur zertifizierte Kurse werden bei regelmäßiger Teilnahme durch viele Krankenkassen mitfinanziert, was für potenzielle Kunden durchaus ein (Kauf-)  Anreiz sein kann. Präventionskurse können in den Bereichen Bewegung, Ernährung, Stress und Raucherentwöhnung angeboten werden und ermöglichen eine ganzheitliche Betreuung des Patienten. Doch auch wer sich gegen das Angebot von zertifizierten Kursen entscheidet, kann sich eindeutig als Gesundheitsexperte, mit fachlicher und beratender 30

Zum Beispiel können Informationsmaterialen zur Verfügung gestellt, die Homepage angepasst oder durch einen Blog erweitert oder Monitor-Marketing-Systeme genutzt werden. Wer Präventions- oder andere Kursangebote in sein Praxiskonzept integrieren möchte, sollte folgende Vorüberlegungen anstellen: Welche Kompetenzen und Ressourcen habe ich und was können meine Mitarbeiter? Möglicherweise haben diese bereits Fortbildungen in dem einen oder anderen Bereich gemacht und können Kurse

übernehmen. Auch wenn einzelne Themen, wie zum Beispiel der Bereich Ernährung, zunächst nicht intern abgedeckt werden können, stellt das keinen Hindernisgrund dar. Hier bieten sich Kooperationen, beispielsweise mit einer Ernährungsberatung, an. Sicher ist: Einen Markt, der bedient werden will, gibt es. Die Zahlen sprechen Bände. Zwischen 2001 und 2017 stiegen die Konsumausgaben der privaten Haushalte für Gesundheitspflege um rund 37 Milliarden Euro kontinuierlich an. Rentabilität sichern – Selbstzahlerleistungen richtig kalkulieren Ist die Entscheidung für die Aufnahme von Selbstzahlerleistungen und möglicherweise auch Präventionskursen in das Praxisangebot einmal gefallen, ist ein nächster Schritt die richtige Preiskalkulation. Diese ist wesentlich von der Größe des Unternehmens und den Plänen für die Zukunft abhängig. Ein wichtiger Grundsatz zu Beginn: Qualität hat ihren Preis. Das gilt vor allem, wenn es um die Gesundheit geht. Die Philosophie einer Physiotherapiepraxis sollte es sein, sich durch therapeutische Expertise und Qualität von ähnlichen Angeboten in Fitness-, Massage- und Kosmetikstudios abzuheben. Bei der


Management Selbstzahlerleistung Preiskalkulation geht es demnach nicht darum, möglichst billig zu sein, sondern den Preis an der Qualität der angebotenen Leistung zu bemessen. Im Bereich der Präventions-, Selbstzahler und Privatleistungen haben Physiotherapiepraxen die Chance, ihre Preise selbst festzulegen, und sind nicht von den Vorgaben der Krankenkassen abhängig. Ein erster wichtiger Schritt ist die Kalkulation der Gesamtkosten. Diese setzten sich unter anderem aus Personalkosten, Miete und Betriebsmitteln zusammen und lassen sich – gegebenenfalls mit Hilfe des Steuerberaters – auf eine Minute Praxisöffnungszeit herunterbrechen. Ist diese Arbeit getan, ist theoretisch bekannt, welche Kosten in der Praxis pro Minute entstehen. Eine solche genaue Vorberechnung macht Sinn, da nur während der Praxisöffnungszeiten Gewinne erzielt werden können. Da es jedoch nicht darum geht, nur die Kosten zu decken, sondern auch darum, Gewinn zu generieren, aus dem Rücklagen gebildet, Investitionen getätigt und ein Unternehmerlohn gezahlt werden kann, sollte in einem nächsten Schritt ein Mindestgewinn pro Minute ermittelt werden. Damit hier keine Fehler passieren, lohnt es sich den Steuerberater der Praxis hinzuzuziehen.

Ein Beispiel: Die Praxis von Theo Therapeut hat jährliche Gesamtkosten in Höhe von 150.000 Euro. Seine Praxis hat montags bis freitags von 08:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Ohne Berücksichtigung von zum Beispiel urlaubsbedingten Praxisschließungen und Feiertagen hat Theo pro Minute, in der seine Praxis geöffnet ist, Kosten in Höhe von 0,96 Cent. Damit Theo nicht nur seine Kosten decken, sondern auch Rücklagen bilden und in die Zukunft seiner Praxis investieren kann, sollte sein Gewinn pro Minute bei mindestens 0,46 Cent liegen. Hieraus ergibt sich ein angemessener Preis von mindestens 1,42 Euro pro Minute. Ausgehend von dieser Berechnung kann Theo nun realistische Preise für seine Selbstzahler-, Privat- und Präventionsleistungen kalkulieren. Transparenz: Praxisangebote professionell bewerben Wer Selbstzahlerleistungen an den Mann oder die Frau bringen will, muss seine Patienten zunächst einmal auf diese Leistungen aufmerksam machen. Nicht selten zeigen Physiotherapeuten hier eine gewisse Scheu – sie sehen sich ungern in der ungeliebten Rolle des Verkäufers. Wer diese Sorge teilt, sollte sich eines klarmachen: Beim Anbieten von Selbstzahlerleistungen

Selbstzahlerleistungen wie z. B. Aqua-Fitness können auch ergänzend zur krankenkassenfinanzierten Leistung durchgeführt werden. Sie dürfen nur nicht mit der Behandlung konkurrieren und es darf sich nicht um eine therapeutische Behandlung handeln


Management Selbstzahlerleistung

Möchte der Patient keine zusätzlichen Leistungen in der Praxis in Anspruch nehmen, kann ihm Übungsmaterial für Übungen zu Hause verkauft werden

geht es keinesfalls um Überreden und Verkaufen, sondern darum, dem Patienten eine Leistung anzubieten, die im Dienst seiner Gesundheit und seines Wohlbefindens steht. Wie aber auf diese sinnvollen Leistungen aufmerksam machen? Dass deren Präsentation auf der eigenen Praxis-Website einen festen und prominenten Platz haben sollte, leuchtet unmittelbar ein, und auch ihre Vorstellung in Informationsflyern bietet sich grundsätzlich an. Spätestens dann aber, wenn Selbstzahlerleistungen zum Gegenstand einer persönlichen Beratung werden sollen, gelangen Websites und Drucksachen an ihre Grenzen: Auf die Praxiswebsite oder in den Informationsflyer werfen Patienten meist zu Hause einen Blick – also dort, wo der Therapeut Fragen nicht im direkten Gespräch beantworten kann. Immer mehr Therapeuten setzen daher auf das bewegte Bild: Via Monitor informieren sie in ihrer Praxis über ihre Leistungen, geben Gesundheitstipps, stellen ihr Team vor und vieles mehr. Diese Werbe- und Infotechnik, die als „Digital Signage“ oder „Monitor-Marketing“ bekannt ist, wird heute auch in Varianten angeboten, die genau auf das Gesundheitswesen zugeschnitten sind. Mit solchen Lösungen, die bereits einen großen Teil des Inhalts – den so genannten Content – mitbringen, aber ihrem Nutzer gleichzeitig alle kreativen Freiheiten lassen, gestalten Therapeuten ihr eigenes Werbe- und Infoprogramm. Der technische, zeitliche und finanzielle Aufwand ist dabei überschaubar und macht sich spätestens dann bezahlt, wenn mit dem Programm Leistungen erfolgreich be32

worben werden. Patienten, die auf diese Weise auf eine Selbstzahlerleistung aufmerksam werden, können direkt beim Therapeuten und seinem Team nachfragen – ein perfekter Start in ein Beratungsgespräch, da es nahtlos am Interesse des Patienten ansetzen kann. In solchen Beratungsgesprächen erweist sich eine besondere Spielart des Monitor-Marketings als äußerst hilfreich: „Near Field Communication“, kurz „NFC“ oder zu Deutsch „Nahfeldkommunikation“. So sperrig der Name, so einfach die Handhabung im Monitor-Marketing: Wird ein elektronischer Chip, der zum Beispiel an einer Karte angebracht ist, an ein Lesegerät gehalten, startet auf dem Bildschirm eine Präsentation. Wie kann diese Technik für das Bewerben von Selbstzahlerleistungen eingesetzt werden? Jeder Leistung wird eine Präsentation, zum Beispiel in Form eines kurzen Erklärvideos, zugeordnet – und jeder Präsentation eine Chipkarte. Kommt beispielsweise ein älterer Patient in die Praxis, kann einfach mit dem Auflegen der Karte auf dem Monitor im Wartezimmer die entsprechende Präsentation zu weiterführenden Präventionskursen, wie beispielsweise dem Seniorenschwimmen, gestartet werden. Dies funktioniert auch im Beratungsgespräch: Wenn ein Patient wissen möchte, wie denn eine kraniosakrale Therapie oder Schröpfmassage abläuft und wirkt, kann er sich – im wahrsten Sinne des Wortes – vorab ein genaues Bild davon machen. Gerade bei erklärungsbedürftigen Leistungen erweist sich dieser Weg oft als der kürzeste und überzeugendste.

Zu den Autoren Nach ihrer Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation und ihrem BWL Studium mit Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik war Julia Krüger rund zwanzig Jahre in beratender Funktion im Heilmittelbereich tätig. Seit Februar 2017 ist Julia als Business Development Referentin im Bereich Heilmittel der opta data tätig.

Helge Lensing ist studierter Sportwissenschaftler. Seine berufliche Karriere begann im Sportmedizinischen Zentrum Bochum, welches er zu einem modernen, serviceorientierten Zentrum mit ganzheitlichem Leistungsangebot ausbaute. Als Geschäftsführer der Vita Konzept GmbH war er maßgeblich am Aufbau weiterer Gesundheitszentren beteiligt. Seit 2014 ist Helge Lensing als Verkaufsleiter bei der opta data Gruppe tätig. Kontakt: j.krueger@optadata-gruppe.de h.lensing@optadata-gruppe.de www.optadata-gruppe.de


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Auch in der Physiotherapie kommt es zu Zahlungsausfällen, das ist kein Geheimnis. Meist sind es Ausfallgebühren, die nicht gezahlt werden, seltener Privatrechnungen, die offen bleiben. So oder so ist der bürokratische Aufwand für den Praxisinhaber immens. Gut, wenn er hier einen zuverlässigen Partner wie First Debit an der Seite hat, der mit seinem digitalen Forderungsmanagement schnelles und effektives Handeln ermöglicht und den Zahlungseingang sichert. Zeit ist ein wesentlicher Faktor in der Physiotherapie: Jede Minute gilt dem Wohl des Patienten, denn hier wird Geld verdient. Der Bereich Inkasso ist ein typischer Zeitfresser und lenkt vom Wesentlichen ab. Es macht also Sinn, das Rechnungs- und Mahnwesen zum richtigen Zeitpunkt an einen externen Partner auszulagern, der die notwendigen Schritte unterstützt oder gleich ganz übernimmt. Das First Debit Online Portal Noch besser ist es, wenn der InkassoPartner so digital unterwegs ist wie First Debit: Im übersichtlichen und klar strukturierten Online-Portal können Inkassofälle per Mausklick innerhalb weniger Minuten in vorgefertigte Felder 34

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Kommentar Helfersyndrom

Einfach nur helfen wollen

Text Jonathan Schneidemesser

Mehr oder weniger allen Physiotherapeuten wird ein Helfersyndrom unterstellt. So wertvoll das Helfen in der Gesellschaft auch wahrgenommen wird, so negativ blicken Experten auf das Helfersyndrom, da es zur Selbstaufgabe führen kann. Das hat Folgen für den Therapeuten selbst, aber auch für das Unternehmen, das ihm einen Arbeitsplatz stellt. Wie man es zu etwas Positivem transformieren kann, lesen Sie in diesem Kommentar. Kann man eine gesamte Berufsgruppe mit einem Stigma brandmarken? Das Beispiel des Helfersyndroms bei Physiotherapeuten zeigt, dass das durchaus geht. Ob die Intensität, in der dies gemacht wird, gerechtfertigt ist, sei mal dahingestellt, aber klar ist, dass es in dieser Berufsgruppe auftritt. Herkunft, Ursachen und Lösungen wurden bereits von anderen Magazinen in den letzten Jahrzehnten ausführlich besprochen. Was darin allerdings nicht erwähnt wurde, war, dass das Helfersyndrom den Erfolg einer Praxis in der heutigen Zeit gewaltig bremsen kann – aber nicht muss. 36

Bitte nicht falsch verstehen. Es ist wichtig, dass Physiotherapeuten den Menschen helfen wollen, und das teilweise bis hin zur Selbstaufgabe betreiben. Aber zum einen gibt es Grenzen (und kurz vor dem Burn-out ist definitiv eine Grenze) und zum anderen vergisst man schnell, einen Gegenwert für die Hilfe zu verlangen. Denn so profitiert nur eine Seite und zwar derjenige, dem geholfen wird. Gerade in Zeiten, in denen Physiotherapiepraxen vor der Frage stehen, was die finanzielle Zukunft bringt und wie lange man mit dem aktuellen Modell noch wettbewerbsfähig sein kann, wird diese Frage umso dringlicher.

Die Zeiten ändern sich Viele Physiopraxen richten derzeit einen Selbstzahlerbereich ein oder versuchen ihre Kundengruppe mithilfe eines Fitnessbereichs /-studios zu vergrößern. Während das Einrichten mit den passenden Geräten, dem Finden der richtigen Software und dem Anpassen von Prozessen noch scheinbar leicht von der Hand geht, ziehen beim Verkauf von Mitgliedschaften dunkle Wolken über den Köpfen der Mitarbeiter auf. Das Helfersyndrom ist sicherlich eines der großen Hindernisse, warum Physiotherapeuten so ungern verkaufen. Möglicherweise wäre es ihnen am


Kommentar Helfersyndrom

liebsten, die Mitgliedschaften einfach zu verschenken. Dies würde die Praxis allerdings recht schnell in eine finanzielle Notlage bringen. Um das zu verhindern, muss ein Umdenken her. Ich glaube, es ist falsch Physiotherapeuten einen starken Verkaufsdruck aufzubürden. Dazu sind sie wegen ihrer menschlichen Grundausrichtung – zumindest in der Mehrzahl – nicht gemacht. Trotzdem sollen und müssen sie das Verkaufen lernen. Wenn auch in einer etwas abgeschwächten Form. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Fitnessbereich, in dem Physiotherapeuten beschäftigt sind, mit Discount-Preisen aufwartet, gehen gegen Null. Daher wird vom Interessenten eigentlich immer eine Beratung erwartet, insbesondere dann, wenn er mit Einschränkungen wie Rücken- oder Knieschmerzen zur Tür hereinkommt. Hier hilft ihnen ihr Einfühlungsvermögen. Sie werden sich nicht dazu verleiten lassen, den Menschen, der zu ihnen kommt, nur als einen anzusehen, von dem sie regelmäßig Beiträge kassieren möchten, sondern ihn ganzheitlicher anschau-

en. Das kann einfach damit beginnen, dass man sich mit dem Interessenten bei einer Tasse Kaffee hinsetzt und seine Leidensgeschichte nachvollzieht. Aufmerksam zuhören ist eine der wichtigsten Grundeigenschaften in dieser Situation, denn man muss sich selbst zurücknehmen können, um dem Gegenüber einen Raum zur Entfaltung zu geben. Sind die Probleme bekannt, kann man sich an die Erarbeitung einer Lösung machen. Nun kann der Therapeut seine Expertise einsetzen, um dem Interessenten einen Weg aufzuzeigen, wie man sein Problem lösen kann. Aber ganz wichtig – man sollte sich dabei auf das Wissensniveau seines Gegenübers einlassen. Wer sich nicht auskennt, möchte nicht mit Fachbegriffen erschlagen werden und wer schon etwas fortgeschrittener ist, darf nicht unterfordert werden, um sich ernst genommen zu fühlen. Eine Gratwanderung also. Das Helfersyndrom positiv eingesetzt Ist der Leidensdruck eines Menschen hoch genug, wird er sich schneller ent-

scheiden, eine langfristige Bindung einzugehen, als jemand, der nur mit dem Gedanken spielt. Der zweite Fall ist natürlich etwas schwieriger und verführt dazu, Verkaufsdruck aufzubauen. Ob es nun das Helfersyndrom ist oder eine natürliche Zurückhaltung, die es den meisten Physiotherapeuten schwierig macht, hier zum Abschluss zu kommen, ist egal. In dem Feld und dem Preissegment, in dem hier gearbeitet wird, sollte möglichst wenig Druck erzeugt werden. Reichen Freundlichkeit, Fachkompetenz und das Angebot vor Ort nicht aus, um zu überzeugen, wird der Interessent sowieso nicht glücklich werden. Es muss allerdings gewährleistet sein, dass alles angemessen präsentiert wurde. Dieses Vorgehen kann den Druck von den betreuenden Physiotherapeuten nehmen und das Helfersyndrom, das ihnen angeboren ist, angelernt wurde oder beides, kann somit dabei helfen, neue Kunden für die Praxis oder den Fitnessbereich zu gewinnen. Wenn man mal genau drüber nachdenkt, haben es Physiotherapeuten – meiner Ansicht nach – einfacher zu verkaufen, indem sie einfach nicht verkaufen.

Das Helfersyndrom bei Physiotherapeuten ist unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten selten förderlich, kann aber sehr positiv eingesetzt werden

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Kommentar Helfersyndrom

25 Hersteller 15 Speed-Vorträge je 10 min 10 Small-Group-Pitches je 2 min 25 € Teilnahmegebühr


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Auf neue Ideen kommen

Seit 2015 sind die BODYMEDIA Innovation Days fester Bestandteil im Eventkalender der Fitnessund Gesundheitsbranche. Neben den Kurzvorträgen unterschiedlicher Hersteller an unterschiedlichen Locations in ganz Deutschland, lud das Event zum Netzwerken ein und ermöglichte einen Austausch auf Augenhöhe. Für 2018 wurde das Konzept des 1-Tages-Events weiter optimiert. Was ist neu bei den BODYMEDIA Innovation Days 2018? Bisher waren die Vorträge 15 Minuten lang. Um den Führungskräften aus dem Fitness-, Gesundheits- und Physiobereich mehr Zeit für das Netzwerken und das Testen von Produkten zur Verfügung zu geben, wurden diese Vorträge auf jeweils 10 Minuten gekürzt – eine noch größere Herausforderung für die Redner und noch abwechslungsreicher für die Teilnehmer. Zusätzlich zu den Vorträgen wird es bis zu 10 Unternehmen geben, die ihre Innovationen in Small-Group-Pitches zu Beginn und zur Halbzeit der Veranstaltung, vorstellen können. In nur 2 Minuten stellen die Hersteller ihre Produkte einer kleinen Gruppe von 5-10

Teilnehmern vor. Hierzu erhält der Aussteller eine kleine Ausstellungsfläche mit Stehtisch und optional zubuchbarem TV-Screen. Durch die 10 x 2-minütigen Kurz-Vorstellungen wird sichergestellt, dass jeder Small-Group-Aussteller allen Betreibern seine Innovation persönlich vorstellen kann. Damit werden den Teilnehmern insgesamt 25 Innovationen je Stadt präsentiert. Im Lauf der Veranstaltung und abends bei einem gemütlichen Come Together bleibt genügend Zeit, sich über die neu gewonnenen Erkenntnisse auszutauschen.

Harwath mit dem Thema „Social Media gewinnbringend einsetzen!“ und Cliff Opoku-Afari, der seinen Vortrag unter das Motto: „Mitgliederbetreuung: Mensch vs. Digital?“ stellt, gewonnen werden, sowie ein optionales Rahmenprogramm rundet die BODYMEDIA Innovation Days ab und bieten somit viel Platz für neue Ideen, Konzepte und Know-How für den BusinessErfolg von Betreibern und Führungskräften des Gesundheitsmarktes. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme! Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.bodymedia-events.de

Ein Key-Note-Vortrag am späten Nachmittag, dieses Jahr konnten Wolf

Kontakt BODYMEDIA GmbH & Co. KG Ewald-Renz Str. 1 76669 Bad Schönborn Tel. 07253 / 9875700 E-Mail: info@bodymedia.de Web: www.bodymedia-events.de 39


Konzepte Personal Training

Der Physiotherapeut als Personal Trainer

Text Eginhard Kieß

Personal Training wird in der Physiotherapiebranche ein immer größeres Thema und ein wachsender Wirtschaftszweig mit viel Potenzial für Praxen. Warum es sinnvoll ist, dass sich Physiotherapeuten diesem Thema widmen und was man dabei beachten sollte, schreibt unser Autor Eginhard Kieß. Um es vorweg zu nehmen – Sie werden vermutlich in der Branche Personal Training auf Gegenwehr stoßen, wenn Sie als „Physio“ nun auf einmal auch Personal Trainer sind. Es gibt leider immer noch Personal Trainer, die davor Angst haben, dass aus anderen Branchen jemand in „unsere“ Branche „eindringt“. Und Sie sehen gerade viele Anführungsstriche – ehrlich gesagt ist das kleinkariertes Denken. Und wer Angst hat, ist als Unternehmer eh weniger geeignet. Wie sehe ich das? Ich möchte Sie darin bestärken, sich mit dem Themenfeld „Personal Training in der Physiotherapie“ auseinanderzusetzen. Warum? Physiotherapeuten sind in ihrer täglichen Arbeit im Grunde bereits Personal Trainer. Sie arbeiten grundsätzlich in einer 1:1-Situation und sollten nahezu alle Themen, die ein Personal Trainer abdeckt, auch kennen bzw. kompetent bearbeiten können. Das betrifft Trai40

ning, Therapie, persönliche Gespräche; kurzum alle Themen der individuellen Gesundheit inklusive Ernährung und Psyche. Der einzige Unterschied ist, dass der Patient auf Rezeptbasis betreut wird und der Klient Privatzahler ist. Physiotherapeuten haben sogar den einzigartigen Vorteil, dass der potentielle Klient ja quasi schon auf der Liege liegt. Sie müssen nur „zupacken“. Was ändert sich? Seit vielen Jahren gebe ich eine Fortbildung speziell für Physiotherapeuten, die sich für die Dienstleistung Personal Training interessieren. Leider muss ich immer wieder feststellen, dass die wenigsten Teilnehmer danach tatsächlich auch als Personal Trainer arbeiten oder es in ihr Praxiskonzept integrieren. Das finde ich sehr schade. Woran liegt das? Als Personal Trainer sind wir an erster Stelle Dienstleister und Motivatoren. Unsere Klienten sind selten Hochleis-

tungssportler; ganz im Gegenteil, sie wollen einfach nur an die Hand genommen werden und sehr gut und motivierend betreut werden. In beiden Punkten wird immer wieder deutlich, dass das Physiotherapeuten nicht leichtfällt. Ihnen fällt es oft schwer, sich über die Behandlungszeit hinausgehend um den Patienten zu kümmern. Sie haben 20 Minuten Zeit, dann kommt der nächste Patient. Und genau darin liegt der entscheidende Unterschied zwischen Therapie und Personal Training. Dem Physiotherapeuten muss bewusst sein, dass er sich nun in einer ganz anderen Rolle befindet. Was sind u. a. diese wesentlichen Unterschiede? 1. Der Patient ist nicht mehr Patient, sondern Klient 2. Der Klient zahlt seine Trainings-/ Therapieeinheit privat 3. Die Stundensätze liegen, unternehmerisch kalkuliert, über 80 Euro die Stunde


Konzepte Personal Training 4. Eine Trainingseinheit dauert so lange, wie es nötig ist. z. B. 60, 75 oder 90 Minuten 5. Der Physiotherapeut ist Dienstleister. Das bedeutet: Ein „Geht nicht“, gibt es nicht. Er beschäftigt sich also weit über das eigentliche Training oder die Therapie hinausgehend mit seinem Klienten 6. Es geht nicht mehr ausschließlich um Therapie. Ein Personal Trainer begleitet seinen Klienten auf dem Weg zu einem veränderten Gesundheitsverständnis bzw. hilft ihm gesünder zu leben. Genau darin liegt die Herausforderung für jeden Personal Trainer und somit auch für den Physiotherapeuten Was das Tolle am Personal Training ist, drückte ein Kollege von mir, der auch Physiotherapeut ist, so aus: „Ich habe endlich mal Zeit zu therapieren und kann tatsächlich helfen.“ In den vielen Jahren, in denen ich Physiotherapeuten ausbilden durfte, bin ich leider immer wieder auf dieselben Probleme und Hindernisse gestoßen: Nur wenige Physiotherapeuten haben ein hohes Dienstleistungsverständnis bzw. können sich überhaupt vorstellen, dass das funktioniert. Wenn ich dann als Beispiel zur Verfügung stand – ich arbeite immerhin seit 1997 als Personal Trainer und kann gut davon eine Familie ernähren – meinten sie oftmals: „Ja, bei dir in Köln funktioniert das. Aber bei mir doch nicht.“

Nils Stützer, Inhaber der Praxis physiolife in Esslingen berichtet von seinen Erfahrungen mit Personal Training. Eginhard Kieß: „Was waren die größten Hürden bei der Implementierung eines Personal Training Konzeptes?“ Nils Stützer: 1. Das Ausbrechen aus den getakteten Rahmenbedingungen der Krankenkassen (20 min. Takt) 2. Die Terminierung und Planung von Personal Training in den Alltag 3. Die Motivation und hundertprozentige Begeisterung der Mitarbeiter für Personal Training 4. Die gemeinsame Konzepterstellung mit den Mitarbeitern 5. Die Verkaufsmotivation der Mitarbeiter, welches leider immer noch die zentrale Herausforderung ist und generelles Problem bei Physiotherapeuten 6. Das Schaffen einer intimen Atmosphäre für Personal Training Eginhard Kieß: „Was würdest Du

Wer so denkt, wird es zugegebenermaßen nie schaffen. Außerdem gibt es genügend Beispiele von Kollegen, die selbst in den ländlichsten Regionen oder kleinen Dörfern erfolgreich als Personal Trainer arbeiten. Das wirklich zentrale Thema ist, dass wir den Unterschied zwischen Therapie und Personal Training verstehen, auch wenn wir weiterhin im Training therapieren. Ist das verstanden, kann das Konzept auch erfolgreich umgesetzt werden.

heute anders machen, wenn Du damit nochmals starten würdest?“ Nils Stützer: 1. Den Mitarbeitern ein Gerüst von einem Konzept vorstellen und dann die Feinheiten gemeinsam mit den Mitarbeitern ausarbeiten. 2. Den Mitarbeitern klare Ziele vorgeben. 3. Die Konzepterstellung zeitlich mehr eingrenzen.

Foto: physiolife Esslingen

Nils Stützer ist Inhaber des physiolife in Esslingen

Damit das gelingen kann, sind bestimmte Dinge zu beachten: 1. Wie erkläre ich meinem Patienten, dass er nun die Therapie selber bezahlt und das Training nicht über ein Rezept abgerechnet werden kann? Das ist sicherlich die größte Herausforderung 2. Wie genau sieht mein PersonalTraining-Konzept aus? Gibt es eine klare Positionierung?

Arbeiten Therapeuten als Personal Trainer haben sie die Möglichkeit den Mensch besser kennenzulernen, um ihn noch besser betreuen zu können 41


Konzepte Personal Training

Eines muss ganz klar kommuniziert werden: Patienten bekommen im Personal Training ganz andere Leistungen als bei der normalen Therapie

3. Sind einzig meine bestehenden Patienten die Zielgruppe oder kann ich ggf. meine Praxis durch Personal Training auch anderen Zielgruppen zugänglich machen? 4. Was muss ich steuerrechtlich und versicherungstechnisch beachten und anders aufstellen, als in der Therapie? 5. Welche zusätzlichen Dienstleistungen kann ich in ein zukünftiges Personal-Training-Konzept integrieren? 6. Welches Netzwerk an kompetenten Partnern habe ich, die meine Arbeit ergänzen? 7. Wie gestalte ich meine Kommunikation und mein Marketing? Gerade beim letzten Punkt stelle ich immer wieder fest, dass viele Chancen und Möglichkeiten vergeudet werden. Darüber hinaus empfehle ich sehr, sich neben den therapeutischen Qualifikationen selbstverständlich auch in den Bereichen funktionelles Training, Ernährung, Kommunikation, Rhetorik und Psychologie bzw. mentaler Fitness weiterzubilden. Der letztgenannte Themenbereich ist oft die wesentliche Basis, um langfristig einen Klienten zu betreuen und ihn, vor allen Dingen, auf dem Weg zu einem veränderten Verständnis für seine Gesundheit zu begleiten. Wir wissen selbst, dass ein stark übergewichtiger Mensch selten zu dick vom vielen Essen ist. Oft verbergen sich dahinter mentale Aspekte bis hin zu einer persönlichen Tragödie. Außerdem stärken diese Themenfelder meine soziale Kompetenz und Empathiefähigkeit, die beide im Personal 42

Training unabdingbar sind. Diesen Themenfeldern müssen wir als Personal Trainer Raum geben, sonst können wir unserem Klienten nicht ganzheitlich helfen. Selbstverständlich gilt aber auch: “Schuster bleib bei deinen Leisten“. Ich bin der festen Überzeugung, dass Physiotherapeuten hervorragende Grundvoraussetzungen mitbringen, um erfolgreich als Personal Trainer zu arbeiten. Personal Training ist eine hervorragende Ergänzung für jedes Therapiekonzept. Gerade die gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen und die Situation bei den Krankenkassen lassen die Bedingungen für das Erfolgskonzept Personal Training immer besser werden. Ich habe Nils Stützer um ein Feedback zu diesem Thema gebeten. Er ist Physiotherapeut und Personal Trainer in Esslingen. 2016 begann er, ein individuelles Personal Training Konzept in den Therapiealltag seiner Praxis „physiolife“ zu integrieren. Über seine Erfahrungen berichtet er im Kasten auf Seite 41. Außerdem beschrieb er als weitere Herausforderung die andere Sichtweise der Patienten auf die Dienstleistung Personal Training. Oftmals werden die Wertigkeit und der deutliche Unterschied nicht erkannt, denn der Patienten ist nun ein Klient und bekommt etwas anderes als Physiotherapie. Er schrieb mir dazu: „Die Patienten und Kunden haben sehr häufig die Vorstellung, dass in einer Physiotherapiepraxis sämtliche Leistungen von den Krankenkassen übernommen werden.“

Ich hoffe, dass ich erste Ideen und Anregung für dieses doch sehr komplexe Thema geben konnte. Personal Training nachhaltig und schlüssig in ein bestehendes Therapiekonzept zu integrieren, sollte ein wohl geplantes Projekt sein und kein Schnellschuss. Falls Sie Fragen dazu haben, können Sie sich jederzeit an mich wenden. Bieten Sie mit Personal Training weit mehr als nur Sport, Therapie oder Fitnesstraining. Wenn Sie es richtig angehen, lohnt es sich – für alle Seiten: Für Sie, für Ihre Personal Trainer und für Ihre Klienten.

Zum Autor Seit über 20 Jahren arbeitet Eginhard Kieß als Personal Trainer. In dieser Zeit hat er die Sonnenund Schattenseiten der täglichen Trainingsarbeit mit verschiedensten Klienten erfahren. Vor allem kennt er sich mit den unternehmerischen und existenziellen Herausforderungen des Berufsstandes Personal Trainer aus. In seinen Seminaren und Business Coachings für Personal Training gibt er seine Erfahrungen weiter und berät Personal Trainer, Fitnessstudios, Hotels und Therapieeinrichtungen für ihren Erfolg. www.eginhard-kiess.de


Konzepte Personal Training


Trends & Specials Anatomy Trains

Funktionelle und tiefe Frontallinie

Das Thema Anatomy Trains ist sehr komplex, daher haben wir es in leichter verdauliche Häppchen aufgeteilt. In den nächsten Ausgaben werden die folgenden Themen behandelt: Ausgabe 2017: Einführung Ausgabe 1-18: Oberflächliche Rücken- und Frontallinie Ausgabe 1-18: Lateral-, Spiral- und Armlinie Ausgabe 2-18: Funktionelle und tiefe Frontallinie Ausgabe 2-18: Anatomische Zuglinien im Training

Text Jonathan Schneidemesser

In der Ausgabe 2017 startete unsere Artikelreihe zu den myofaszialen Leitbahnen oder, um in der Originalsprache zu bleiben, den Anatomy Trains. Im letzten Artikel warfen wir einen Blick auf die Lateral-, Spiral- und Armlinien. In diesem Artikel betrachten wir die Funktionellen Linien sowie die tiefe Frontallinie. Auf unserer Reise durch den menschlichen Körper sind wir schon weit gekommen. Viele der bisher betrachteten Linien übernahmen vornehmlich Stützund Haltungsfunktionen. Die funktionellen Linien tun das auch, sind aber vor allem für die Stabilisierung in der Bewegung sowie die Bewegung insgesamt relevant. Schauen wir sie uns also einmal an. Funktionell kommt von Funktion Die Funktionellen Linien ziehen sich als Verlängerung der Armlinien über die Oberfläche des Rumpfes hin auf das gegenüberliegende Becken und von dort aus zum Bein, wobei man die Nennung auch beim Bein beginnen lassen könnte, da die Meridiane in beide Richtungen arbeiten. Dabei kann man eigentlich nicht von einer Funktionellen Linie sprechen, da es sich vielmehr um drei unterschied44

lich verlaufende Stränge handelt. Daher wird die Funktionelle Linie in die Funktionelle Rückenlinie, die Funktionelle Frontallinie sowie die Ipsilaterale Funktionelle Linie unterteilt. Die Erstgenannte verläuft über die Vorderseite des Körpers, die Zweite über die Rückseite und die Ipsilaterale Funktionelle Linie verläuft von der Schulter auf die Innenseite des Knies auf der gleichen Seite. Diese Linien werden, wie bereits gesagt, vor allem bei athletischen Bewegungen wie Speerwerfen oder Tennisspielen aktiviert. Aber bevor wir dazu kommen, schauen wir uns den genauen Verlauf der Linien einmal im Detail an. Den Verlauf der Funktionellen Rückenlinie zeigt Abb. 2. Diese beginnt je nachdem, welche Tätigkeit gerade ausgeführt wird, mit der Oberflächlichen Frontalen Armlinie oder aber mit der

Tiefen Rückwärtigen Armlinie. In Abb. 2 beginnt sie am Latissimus dorsi. Von dort aus läuft sie in das oberflächliche Blatt der Fascia sacrolumbalis und verläuft etwa auf Höhe des Übergangs von der Lendenwirbelsäule zum Kreuzbein auf die andere Körperseite. Von da aus läuft sie weiter durch die Fascia sacralis in die Fasern des gluteus maximus. Von dort aus geht es weiter zum Femurschaft, die Patella bis hin zur Tuberositas tibiae. Die Funktionelle Frontallinie beginnt etwa an derselben Stelle wie die Funktionelle Rückenlinie und verläuft von dort entlang des Pectoralis major zu dessen Ursprung an den Rippen fünf und sechs. Sie läuft am Innenrand der Obliquus-Faszie entlang, kreuzt durch das Schambein auf die andere Seite des Körpers zur Sehne des Adductor longus und von dort aus in die Linea aspera femoris. Bleibt also nur noch die Ipsila-


Trends & Specials Anatomy Trains Bewegt man sich aus dem normalen Stehen heraus, übernehmen die Funktionellen Linien wichtige Haltungsaufgaben

terale Funktionelle Linie zu betrachten. Wie die beiden vor ihr betrachteten beginnt sie am Humerusschaft und verläuft an den äußeren Fasern des Latissimus dorsi bis zum Ansatzpunkt an den untersten drei Rippen. Über die starke Verbindung einer Gewebebrücke verbinden sich die Fasern mit dem Obliquus externus abdominis. Von da aus geht es weiter zum vorderen Beckenkamm, an dem sich Teile der Fasern der SIAS mit dem Sartorius verbinden, und von dort aus geht es weiter zum Pes anserinus. Die Funktionellen Linien treten immer als Spiralen im Körper auf und arbeiten auch so. Nun soll es ein bisschen mehr in die Praxis gehen. Stellen wir uns einen Baseballspieler vor, der den Ball wirft. An

diesem Beispiel lässt sich zeigen, wie die Funktionellen Linien aktiviert werden. Bei der Ausholbewegung wird die Funktionelle Rückenlinie verkürzt und die Funktionelle Fronttalline gedehnt, beim Werfen des Balles werden die Funktionen einfach getauscht. Beim vorhin schon genannten Speerwurf verhält es sich ebenso. Wird die Bewegung abgeschlossen, wirkt die Funktionelle Rückenlinie als Bremse, um den Schwung des Armes so zu begrenzen, dass die beteiligten Gelenke nicht verletzt werden. Zumindest über die Dehnung der Funktionellen Frontallinie kann man etwas sagen. Streckt man im Knien einen Arm nach oben hinten und dreht den Rumpf leicht zum erhobenen Arm, spürt man eine Dehnung in der Funktionellen Frontallinie.

Noch ein paar Worte zur Haltungsfunktion der Funktionellen Linien. Zwar ist diese im Stehen vernachlässigbar, da die Zuglinien hauptsächlich durch oberflächliches Gewebe laufen, das im Alltag ständig bewegt wird, was dazu führt, dass sich fasziale Verkürzungen, die zur Aufrechterhaltung des Körpers dienen, nicht ausprägen können. Aber wenn wir mal weg von der neutralen Stehhaltung gehen, dann übernehmen die Funktionellen Linien durchaus wichtige Haltungsfunktionen. Zum Beispiel wenn man mit den Händen über dem Kopf arbeitet, vermitteln diese Zuglinien Stabilität nach oben, oder aber im Yoga, bei Übungen, die über dem Kopf durchgeführt werden. In manchen Fällen, wie z. B. einem Schuss beim Fußball, können sie auch Stabilität in den unteren Extremi-

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Trends & Specials Anatomy Trains

Abb. 1 zeigt die tiefe Frontallinie

Abb. 3 zeigt die funktionelle Frontallinie

Abb. 2 zeigt die funktionelle Rückenlinie

täten geben, indem sie ein Gegengewicht zur Bewegung bieten. Die Tiefe Frontallinie Alle Leser können nun aufatmen. Nur noch ein letztes Mal wird es kompliziert, dann haben wir alle anatomischen Zuglinien betrachtet. Den Abschluss macht die Tiefe Frontallinie, die in Abb. 1 dargestellt wird. Wie das Bild schon zeigt, sieht sie sehr spektakulär aus. Die Tiefe Frontallinie kann als myofasziale Mitte des Körpers bezeichnet werden, da sie in der Frontalebene zwischen der rechten und linken Laterallinie angeordnet ist, in der Sagittalebene zwischen der Oberflächlichen Rückenlinie und der Oberflächlichen Frontallinie und sowohl von den Spiral- als auch den Funktionellen Linien umgeben ist. Auch sie übernimmt wieder Haltungsund Bewegungsfunktionen, die wir uns kurz anschauen wollen, denn in beiden Bereichen übernimmt sie elementare Aufgaben. Ihre Haltungsfunktion übernimmt sie bspw. durch die Anhebung des inneren Fußgewölbes, der Stabilisierung der einzelnen Beinsegmente sowie der Hüfte, Stützung und Stabilisierung der Lendenwirbelsäule von vorne sowie des Brustkorbs, um nur einige zu nennen. Das zeigt aber ebenfalls, dass ein zu hoher Tonus in der Tiefen Frontallinie signifikante Auswirkungen auf den gesamten Körper, insbesondere auf 46

Verkürzungen hat. Ein Beispiel wäre die Verhinderung der vollständigen Öffnung der Hüfte in der Extension. Ähnlich verhält es sich mit der Bewegungsfunktion. Obwohl die Zuglinie nicht ausschließlich für eine Bewegung zuständig ist, wirkt sie doch auf die meisten Bewegungen des Körpers. Sie übernimmt insbesondere die Funktion eines Vermittlers zwischen dem Skelett und den oberflächlich liegenden anatomischen Zuglinien. Schauen wir uns die Linie im Detail an. Von unten nach oben Wie so viele andere Linien vor ihr beginnt auch die Tiefe Frontallinie in der Fußsohle. Hinter den Unterschenkelknochen und dem Knie verläuft sie weiter zur Innenseite des Oberschenkels. Man kann diesen Bereich nur schwer ertasten, aber durchaus durch Dehnung erfahren. Vor allem bei der Ausführung einer starken Dorsalflexion und Eversion. Dazu eignen sich zwei Übungen. Zum einen der nach unten schauende Hund aus dem Yoga und das Stellen auf eine Treppe mit dem Ballen, auf den ein Ablassen der Fersen erfolgt. Das Hauptgleis dieser anatomischen Zuglinie zieht sich vom Hüftgelenk und dem Becken über die Lendenwirbelsäule nach oben. Ein alternatives Gleis hierzu verläuft auf der Rückseite des Oberschenkels zum

Beckenboden und verbindet sich im Bereich der Lendenwirbelsäule wieder mit dem Hauptgleis. Der Psojas major dient gemeinsam mit dem Diaphragma als Übergangsstelle zum Oberkörper. Vom Diaphragma gibt es drei Möglichkeiten, um weiter durch den Brustkorb in Richtung des Kopfes zu gelangen. Der einfachste Weg ist der obere posteriore Gleisabschnitt der Tiefen Frontallinie. Dieser führt an der Vorderseite der Wirbelkörper hinauf bis hin zur Basis des Okziputs. Fazit Das war es mit den anatomischen Zuglinien des menschlichen Körpers. Im nächsten Heft werfen wir einen genaueren Blick auf die Anatomy Trains im Training und gehen damit vollends in die Praxis. Das bildet dann auch den Abschluss unserer Serie zu den myofaszialen Leitbahnen.


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Trends & Specials Anatomy Trains

Das Thema Anatomy Trains ist sehr komplex, daher haben wir es in leichter verdauliche Häppchen aufgeteilt. In den nächsten Ausgaben werden die folgenden Themen behandelt: Ausgabe 2017: Einführung Ausgabe 1-18: Oberflächliche Rücken- und Frontallinie Ausgabe 1-18: Lateral-, Spiral- und Armlinie Ausgabe 2-18: Funktionelle und tiefe Frontallinie Ausgabe 2-18: Anatomische Zuglinien im Training

Anatomische Zuglinien im Training Text Jonathan Schneidemesser

In der Ausgabe 2017 startete unsere Artikelreihe zu den myofaszialen Leitbahnen oder, um in der Originalsprache zu bleiben, den Anatomy Trains. Im letzten Artikel warfen wir einen Blick auf die funktionellen Linien und die tiefe Frontallinie. In diesem Artikel betrachten wir die Wirkung der anatomischen Zuglinien im Training und schließen die Artikelreihe ab. Nachdem wir uns in den letzten vier Ausgaben die myofaszialen Leitbahnen im Detail angeschaut und mehr über ihre Funktionen erfahren haben, beschäftigt sich dieser Artikel mit etwas leichterer Kost, nämlich mit den Funktionen der Anatomy Trains beim Training und wie wichtig Training für das Funktionieren der myofaszialen Leitbahnen ist. Eigentlich hat sich der Faszienhype schon wieder etwas gelegt, was aber nichts an der Relevanz für die Arbeit in der Branche ändert. Wie wir gesehen haben, sind myofasziale Leitbahnen 48

nichts anderes als Faszienverbindungen, die durch den Körper verlaufen. Faszientraining löst nicht alle Probleme Häufig wird das Faszientraining als ein Allheilmittel gegen Schmerzen oder Fehlhaltungen gesehen. Letztlich handelt es sich dabei aber nur um Gewebe, das wie jedes andere auch in gewissen Grenzen anpassungsfähig ist. Wenn man aber weiß, wie man die Faszien gut trainiert und in Schuss hält, dann können sie viel zu einer guten Lebensqualität beitragen.

Was alle Trainer wissen sollten, den meisten mittlerweile sogar schon klar ist, ist, dass sich die Struktur des Fasziengewebes verändert, je nachdem, wie viel oder wenig es belastet wird. Wer sich regelmäßig bewegt oder jung ist, dessen Faszien weisen eine Gitterstruktur auf. Bei Inaktivität „verfilzen“ die Faszien und werden steifer und unbeweglicher. Diese schwindende Elastizität hängt mit der Reduktion des „Crimp“ zusammen, einer molekularen Wellung, die u. a. dafür verantwortlich ist, die Gewebebelastung zu messen.


Trends & Specials Anatomy Trains Je geringer die Wellung wird, desto ungenauer wird diese Messung. Eine der positiven Eigenschaften von Gewebe ist die Trainierbarkeit. Daher können Faszien genauso gut trainiert werden wie schwach gewordene Muskulatur. Der Aufbauprozess dauert allerdings etwas länger, da die Faszien aus Kollagen bestehen und der KollagenTurnover mehr Zeit in Anspruch nimmt als der Protein-Turnover in der Muskulatur. Daher lässt man es am besten nicht zu einer Verfilzung kommen, sondern bleibt im Training. In einer Welt, die vor Bewegungsmangel nur so strotzt, ist das natürlich leichter gesagt, als getan. Es wird sich also nicht vermeiden lassen, dass ein Großteil der Menschen, die zu uns in den Club kommen, verfilzte Faszien haben. Diese dann an Isolationsmaschinen zu setzen wäre kontraproduktiv, da sich der Muskel schneller aufbauen lässt als die Faszien. Nehmen wir die Beinpresse als Beispiel. Wer den M. quadriceps femoris im Sitzen an diesem Gerät trainiert, baut zwar den Zielmuskel auf, nicht aber die notwendigen Stützbänder am ISG und des M. piriformis, was dann wiederum zu Problemen führen kann. Vielmehr sollte hier unter der Berücksichtigung der myofaszialen Leitbahnen trainiert werden, sodass die volle Bewegungsfunktion wiederhergestellt wird. Für diesen Fall ist es viel zielführender, ein funktionelles Training durchzuführen, das die Faszien gleichmäßiger belastet. Für die notwendigen Zug- und Dehnungsübungen eignen sich Kettlebells, Springseile, Yoga, aber auch z. B. Übungen aus dem Parcours-Sport. Der wichtigste Punkt dabei ist Abwechslung. Wenn durch die immer gleichen Bewegungsabläufe die immer gleichen Faszienzüge trainiert werden, wird das System nicht breit und stabil aufgebaut und fällt eventuell bei unerwarteten Belastungen in sich zusammen, was einer Verletzung gleichkommt. In den letzten vier Artikeln ging es viel darum, wie die myofaszialen Leitbahnen in ihrer vollen Länge gedehnt werden können. Auch wenn man häufig auf die Meinung stößt, die Dehnung im Muskel zu spüren, ist es vielmehr die Faszie, die für den Dehnreiz verantwortlich ist, denn hier finden sich sechsmal mehr Rezeptoren als im

Schnell und einfach in jedes Trainingsprogramm einbaubar, der nach unten schauende Hund

Muskel. Zudem scheint es so zu sein, dass die Muskelspindeln die Längenveränderung im Fasziengewebe registrieren und daraus die Rückschlüsse auf die Längenänderung des Muskels ziehen. Nicht jeden gleich behandeln Thomas W. Myers weist in seinem Buch zudem darauf hin, dass Menschen unterschiedliche Genetik im Bezug auf ihre Faszien aufweisen. Jeder kennt die eher unbeweglicheren Menschen und die Supermobilen, die sich, überspitzt gesagt, im Spagat fortbewegen könnten. Das ist auf die genetisch festgelegte Straffheit des Bindegewebes, also der Faszien zurückzuführen. Myers unterscheidet zwei Extrempunkte, nämlich den Wikinger auf der einen Seite und den Tempeltänzer auf der anderen. Ersterer ist der Prototyp des Hanteln stemmenden, eher unbeweglichen Zeitgenossen, während man den Tempeltänzer eher in den Yoga-Studios findet. Jeder Mensch pendelt sich irgendwo zwischen diesen beiden Extrempunkten ein. Das macht deutlich, dass nicht jedes Mitglied den gleichen Trainingsplan bekommen sollte, sondern dieser an die körperlichen Gegebenheiten angepasst werden sollte. Gleichzeitig sollte man aufpassen, dass ausreichend Abwechslung auf dem Plan steht. Der Wikinger sollte sich also durchaus mal ins Yoga-Studio verirren und der Tempeltänzer wird vom Gewichtebewegen auch profitieren.

Es wurde bereits angedeutet, dass ein effektives Training der Faszien nur über einen längeren Zeitraum funktioniert. Je nachdem, wie eine Person trainiert ist, sich ernährt und im Alltag bewegt, kann das Erreichen einer tiefgreifenden Veränderung im Fasziengewebe zwischen 6 und 24 Monaten dauern. Langfristigkeit ist also ein gutes Stichwort. Daher macht es wenig Sinn, mit Mitgliedern an den Faszien zu arbeiten, die an einem reinen schnellen Erfolg interessiert sind, auch wenn sich dadurch viele Blockaden oder Reizungen, die durch zu schnelles Aufladen von zu viel Gewicht entstehen, vermieden werden könnten. Das Faszienmodell bietet ebenfalls einen Hinweis auf die Erholungszeit nach einem intensiven Trainingsreiz. Es scheint so zu sein, dass nach dem Training an den belasteten Bereichen Kollagensubstanz aufgebaut wird, während an anderen Stellen im Körper eher Kollagen abgebaut wird. 24 Stunden nach dem Training ist dann der Kollagengehalt im Körper etwas geringer als vor dem Training. Das heißt, der Körper ist noch nicht richtig bereit für den nächsten Reiz. Nach 48 Stunden verfügt der Körper über mehr Kollagen und nach 72 Stunden ist er wieder im Gleichgewicht. Für das Training kann man daraus ableiten, dass der nächste Reiz optimalerweise zwischen 48 und 72 Stunden nach dem vorhergehenden Trainingsreiz gesetzt wird. Was passiert beim Sitzen? Werfen wir noch einen Blick auf die myofaszialen Leitbahnen bei einer un49


Trends & Specials Anatomy Trains

Eine etwas anspruchsvollere aber sehr effektive Übung, die mehrere anatomische Zuglinien miteinbezieht

serer Hauptbeschäftigungen, dem Sitzen. Hier wird deutlich, wie wichtig es ist, jede Linie zu hegen und zu pflegen, da ansonsten schmerzhafte Dysbalancen entstehen können. Was also passiert beim Sitzen? Die unterstützende Funktion der Beine wird „ausgeschaltet“, somit wird das Becken die Hauptauflagefläche für die Wirbelsäule. Das heißt aber auch, dass wir uns beim Sitzen eigentlich auf die Leitbahnen des Oberkörpers konzentrieren können. Beteiligt sind die Oberflächliche und die Tiefe Frontallinie sowie die Oberflächliche Rückenlinie, um das Gleichgewicht in der Sagittalachse zu halten. Setzt man sich etwas bequemer oder schiefer hin, dann kommen die Lateral- und auch die Spirallinie hinzu. Schaut man sich die Sitzhaltung der meisten Menschen, zeigt sich recht deutlich, dass bei der typischen gebeugten Haltung vor allem die Oberflächliche Frontallinie vor den Rippen, die Tiefe Frontallinie vor der Wirbelsäule und die Oberflächliche Rückenlinie hinter der Wirbelsäule an der (Nicht-)Bewegung beteiligt sind. In einer ausgewogenen und aufrechten Sitzhaltung kann das Gleichgewicht zwischen diesen drei Linien einigermaßen gehalten werden, anders aber bei der typischen nach vorne gekrümmten 50

Haltung. Beobachtet man diese Haltung bei einem Mitglied oder Trainierenden, sollten Übungen für die jeweiligen Zuglinien durchgeführt werden, um vor Schmerzen zu schützen oder diese zu lindern. Yoga als Trainingsmöglichkeit für myofasziale Leitbahnen Es wurde bereits häufiger in den Artikeln angedeutet, dass sich viele Übungen, die myofasziale Leitbahnen „pflegen“, mit Yoga-Übungen vergleichen lassen. Das ist praktisch für das Dehnen einer speziellen anatomischen Zuglinie oder eines Abschnittes davon. Wirkungsvoller für ein Training mehrerer myofaszialer Leitbahnen und deren Zusammenspiel sind Yoga-Asanas, da sie unterschiedliche Übungen aneinanderreihen, die auf unterschiedliche Leitbahnen wirken. Asanas sind Bestandteil einer jeden guten Yoga-Stunde und praktischerweise kann man in den meisten Fitness-Clubs Yoga-Kurse finden, die auch unter den männlichen Besuchern mehr Anklang finden. Ein Hinweis noch zum Schluss: Fällt bei einem Mitglied eine bewegungseinschränkende Verkürzung auf, dann

sollte man nicht nur diese Stelle prüfen und mobilisieren, sondern sich die gesamte Linie anschauen, da das eigentliche Problem häufig woanders liegt, denn der Körper denkt nicht in einzelnen Muskeln, sondern in zusammenspielenden Strukturen. Fazit Nun kommt unsere Artikelreihe zu den Anatomy Trains also zum Abschluss. Über fünf Ausgaben haben sie uns begleitet und hoffentlich bringt Sie das Wissen, das Sie hier mitnehmen konnten, in Ihrer täglichen Arbeit weiter. Zumindest aber sollte es Ihren Horizont erweitert und Ihnen einen tieferen Einblick in ein neues Thema gegeben haben, das etwas komplizierter ist, dessen Anwendung sich aber lohnen kann.


Trends & Specials Anatomy Trains

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tion zu Beginn der Therapie festzuhalten, sondern auch, bei den Patienten ein Bewusstsein für ihre Defizite und Potentiale zu schaffen. Denn nur, wenn Status Quo und zu erreichende Ziele eindeutig sind, werden Fortschritte greifbar.

Der erste Schritt besteht in der Durchführung eines Eingangs-Checks. Dieser dient nicht nur dazu, die Ausgangssitua-

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Trends & Specials Muskelkater

Neues vom Muskelkater

Text Jonathan Schneidemesser

Muskelkater ist ein Phänomen, das (vermutlich) so alt ist, wie das Muskel- oder Krafttraining selbst. Es ist aber gleichzeitig eines, das bisher aller Forschung zum Trotz nicht zu 100 % erklärt werden konnte. Die aktuelle Faszienforschung gibt einen neuen Blickwinkel auf diese eher weniger gewünschte Begleiterscheinung beim Training. Muskelkater tritt vor allem nach hohen Belastungen der Muskulatur auf und macht sich durch ein schmerzhaftes Ziehen in den trainierten Körperbereichen bemerkbar. Oftmals können die Muskeln ihrer „normalen“ Arbeitsweise nicht mehr vollständig nachkommen, was sich z.  B. in einem staksig wirkenden Treppenabwärtslaufen bemerkbar macht. Viele Theorien verderben die Erkenntnis Eine der ersten (und mittlerweile überholten) Theorien geht davon aus, dass Muskelkater durch eine stark erhöhte Ansammlung von Milchsäure (Laktat) im Muskel entsteht. Dagegen spricht aber, dass Laktat eine Halbwertszeit 54

im Muskel von 20 Minuten hat und bis der Muskelkater nach 1-2 Tagen auftritt, schon wieder abgebaut wurde. Außerdem tritt der Muskelkater sehr häufig nach Kraftbelastungen auf, bei denen nicht so viel Laktat gebildet wird, wie z.B. einem 800- oder 400 m-Lauf, wo auch schon mal Konzentrationen über 20 mmol/l Laktat gemessen werden können. Eine andere Theorie geht davon aus, dass die Muskelschmerzen durch freie Radikale ausgelöst werden, die während des Trainings freigesetzt werden. Aber die Symptome des Muskelkaters konnten auch durch das Absenken des Radikallevels durch Antioxidantien nicht gelindert werden.

Die Theorie, die sich bis heute durchgesetzt hat und auch trainingswissenschaftliche Lehrmeinung ist, geht von Mikrorissen in der Muskulatur aus. Diese entstehen vor allem dann, wenn die Muskulatur starken Spannungen, wie z.  B. beim Krafttraining ausgesetzt ist. Diese Risse entstehen in den kleinsten Bausteinen unserer Muskelfasern, den Sarkomeren. Diese bestehen aus Aktin-, Myosin- und Titin-Filamenten und sind durch sog. Z-Scheiben voneinander abgetrennt. Bei Beobachtungen von Muskelgewebe, das von Muskelkater betroffen war, unter dem Elektronenmikroskop konnten Risse an den Z-Scheiben nachgewiesen werden. Damit war das Mysterium um den Muskelkater erstmal gelöst.


Trends & Specials Muskelkater Mit Salz zur Lösung Die immer besser werdenden Mikroskopier-Techniken und die intensivere Betrachtung des Fasziengewebes lieferten also einen neuen Ansatz zur Entstehung von Muskelkater. Es sind zwar Risse in den Z-Scheiben erkennbar, das den Muskel umgebende Fasziengewebe ist aber deutlich stärker belastet und damit scheint der Ursprung des Schmerzes vor allem dort zu liegen. Das konnte durch folgendes Experiment nachgewiesen werden: Bei einer Gruppe von Probanden wurde Muskelkater erzeugt. Um herauszufinden, wo der Schmerz tatsächlich entsteht, wurde einem Teil der Probanden Salzlösung ins Muskelgewebe und dem anderen in eine Faszie gespritzt. Dabei wurden die Spritzen so gesetzt, dass die Forscher zwischen Faszie und Muskel unterscheiden konnten. Die Probanden hingegen konnten das nicht. Sie hatten einfach Muskelschmerzen, ohne genau lokalisieren zu können, an welcher Stelle der Schmerz genau auftrat. Ein Teil der Probanden hatte aber einen deutlich stärkeren Druck- und Bewegungsschmerz. Betroffen war diejenige Gruppe, die die Salzlösung in die Faszie gespritzt bekommen hatte.

Diese Untersuchung zeigt, dass die Faszien als Entstehungsort für Muskelkater zumindest ernst genommen werden müssen, denn zum einen fehlen weitere Studien und zum anderen ist noch nicht klar, wie genau die Faszie tatsächlich betroffen ist. Bisher ist nur klar, dass die Schmerzen aus den Muskelhüllen hervorgehen, aber nicht, ob es sich um Risse oder Entzündungen handelt, oder ob der Schmerz aufgrund der höheren Anzahl an Schmerzrezeptoren in den Faszien dort nur deutlich stärker wahrgenommen wird. Das muss sich noch zeigen. Alles wieder gut? Hat sich die Faszie dann von der Belastung erholt, verschwinden die Schmerzen wieder und durch Anpassungsreaktionen schützt sie sich vor dem erneuten Auftreten des Katers. Im Falle der Mikroriss-Theorie geht man davon aus, dass Wasser durch die Risse ins Gewebe dringt. Nach 12 bis 24 Stunden wird dieses gemeinsam mit den Entzündungsstoffen ausgespült und trifft dann auf die Schmerzrezeptoren, wodurch die Schmerzen ausgelöst werden. Das würde auch erklären, warum der Muskelkater meist verzögert einsetzt.

Fazit Lange schien klar zu sein, was Muskelkater ist und wie er entsteht. Durch die intensivere Faszienforschung eröffnen sich allerdings neue Möglichkeiten der Betrachtung und damit möglicherweise eine ernstzunehmende Alternative zur Mikrotraumata-Theorie. Klar ist, dass im Bereich des „Faszienkaters“ noch viel geforscht werden muss. Derzeit ist z.B. noch nicht geklärt, warum der Schmerz zeitverzögert auftritt. Die Mikrorisse sind für diesen Fall eine bessere Erklärung. Je nachdem, welche Theorie sich tatsächlich weiterhin durchsetzen kann, verändert sich die Behandlung des Muskelkaters. Um zu vermeiden, dass sich die bestehenden Risse vergrößern, wurde bisher immer von einer Massage der betroffenen Partien abgeraten. Abgesehen von Warten und leichter Bewegung gibt es keine Mittel gegen den Kater. Wären tatsächlich Faszien für die Schmerzen verantwortlich, könnten Faszienstretching oder Foam Rolling durchaus passende Behandlungsmittel sein. Fest steht nur: Die Frage nach der Entstehung des Muskelkaters ist nach wie vor nicht eindeutig zu beantworten.

Eine wirkliche Linderung der Schmerzen gibt es beim Muskel-, bzw. Faszienkater nicht. Vom Foam Rolling wird aktuell eher abgeraten

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Professionelles Equipment fürs Krafttraining Was haben Waffeleisen mit Langhantelstangen gemein? Keine Idee? Dann sollten Sie diesen Artikel lesen, denn hinter der Beantwortung dieser Frage steckt eine wirklich spannende Geschichte. Um diese zu ergründen, besuchten wir die Firmenzentrale von Eleiko im schwedischen Halmstadt und entdeckten das Geheimnis hinter dem hochprofessionell hergestellten Equipment, „It all began with a waffle iron …“ – sicherlich einer der prägendsten Sätze für das schwedische Unternehmen, denn bevor Eleiko mit der Produktion von professionellem Trainingsequipment begann, bestand das Tagesgeschäft in der Fertigung kleiner Küchengeräte wie z. B. das angesprochene Waffeleisen. Die entscheidende Weiche, die den Firmenkurs bis heute veränderte, wurde 1957 gestellt, als der Fabrikaufseher Herr Hellström, selbst Gewichtheber, seiner Vorgesetzten, Frau Johannsson, einen Vorschlag unterbreitete, den sie nicht ablehnte. Bend but don’t break Er wollte nicht mehr und nicht weniger, als eine Langhantel zu produ56

zieren, die zumindest mal die Dauer eines Wettkampfes übersteht. Ende der 1950er-Jahre war es ganz normal, dass Langhanteln während eines Wettkampfes regelmäßig getauscht werden mussten, weil sie sich entweder verbogen oder gleich ganz durchbrachen. Um das zu erreichen, musste ein anderer Stahl her. Dieser wurde in enger Zusammenarbeit mit einem weiteren schwedischen Unternehmen entwickelt und wird bis heute weiterentwickelt – immer noch in der Zusammenarbeit mit der gleichen Firma wie vor 60 Jahren. Stabile Beziehungen für stabilen Stahl also. Bis heute werden die Langhanteln von Eleiko in Handarbeit im Werk in Halmstadt gefertigt. Hier wird auch das sogenannte „Knurling“, also die

Riffelung für einen besseren Grip in die Stange gefräst. Und hier haben wir den Zusammenhang zu den Waffeleisen. Bei der Fertigung insgesamt steht das Prinzip „Lagom“ im Mittelpunkt. Das schwedische Wort bedeutet ungefähr so viel wie „genau das richtige Maß von etwas“ oder „perfekt in der Mitte“. Das Knurling wird nicht zu scharf oder zu stumpf gefräst, sondern Lagom; beim Anschrauben der Scheibenaufnahme, den sogenannten „Sleeves“, wird nicht zu fest und nicht zu locker gedreht, sondern Lagom. Ausgeglichen, ja fast ausgelassen ist die Stimmung in der Produktion. Man spürt, dass die Menschen, die hier arbeiten, schon lange dabei sind und eine gute Chemie zwi-


Werbung Eleiko schen ihnen herrscht. Eine Stimmung, die ebenfalls in allen anderen Bereichen des Unternehmens unübersehbar ist. Beim Gang durch die Produktionshalle fällt auf, dass relativ wenige Arbeitsschritte automatisiert sind. U. a. wird das Knurling maschinell gemacht sowie einige andere Schritte, aber vieles wird tatsächlich noch in Handarbeit gefertigt. Für Erik Blomberg, den CEO von Eleiko, ist die richtige Balance zwischen hochmoderner Technologie und der Eleganz von Handfertigung enorm wichtig. Zum einen weiß er, wie wichtig moderne Technologie ist, andererseits kann eine Maschine nicht die Erfahrung eines Menschen und für manche Prozesse auch nicht die notwendige Präzision erreichen. Und eines wird im Gespräch mit Erik Blomberg klar: Bei Eleiko steht der Mensch im Mittelpunkt und das bedeutet auch, die Menschen, die dort schon seit Jahren und Jahrzehnten arbeiten, sowie deren Arbeit wertzuschätzen. Ausbildung im Mittelpunkt Auch wenn die Fertigung von Langhanteln nach wie vor das Steckenpferd von Eleiko ist, hat sich das Produktportfolio im Laufe der Jahre deutlich erweitert. Kettlebells, Kurzhanteln, Gewichtsscheiben, Bänke und Plattformen. Die beste Hardware auf dem Markt anzu-

Das Thema Ausbildung wird bei Eleiko groß geschrieben

bieten reicht heutzutage nicht mehr aus, um erfolgreich zu sein. Dazu bedarf es passender Software. Neben der Weiterentwicklung der eigenen Produkte setzt Eleiko deshalb stark auf das Thema Ausbildung. Im neuen Headquarter wurde dafür extra ein großer Raum eingerichtet, der für die regelmäßigen Schulungen genutzt wird. Ausgebildet werden die unterschiedlichsten Bereiche, wie z. B. Strength Coaches, die den Bereich Gewichtheben für ihre Klienten abdecken wollen, Basic Gymnastic Trainer sowie Functional Trainer. Mehr und mehr Therapeuten setzen im Training auf Übungen mit der Langhantelstange wie Kreuzheben, Kniebeugen, oder Schulterdrücken, um Alltagsbewegungen zu üben und die beteiligten Muskeln zu kräftigen, sodass sich die Patienten wieder besser im Alltag bewegen können. Training in der Mittagspause Jeder Eleiko-Mitarbeiter kann in den firmeneigenen, großzügigen Trainingsräumen jederzeit trainieren. Einmal in der Woche, nämlich mittwochs, treffen sich alle Mitarbeiter zum gemeinsamen Workout in der Mittagspause. Die anschließende Mittagspause wird dann meistens auch gemeinsam verbracht, im Sommer sogar im Freien, auf der großzügigen Außenterrasse in der Mitte des Firmengebäudes. Täglich um

10 Uhr und um 15 Uhr findet die sogenannte Fika statt, das ist eine 15-minütige offizielle Kaffeepause, bei der man sich im Pausenraum trifft und austauschen kann. Die Fika findet man in den meisten schwedischen Unternehmen. Ausblick Was bringt die Zukunft für Eleiko? Wo möchte das Unternehmen hin? Auch auf diese Fragen erhielten wir eine Antwort von Erik Blomberg. Das Ziel ist nicht mehr und nicht weniger als die Nr. 1 unter den Anbietern von Krafttraining zu sein – sowohl beim Equipment als auch bei den Ausbildungen. Der Weg, den sie dabei einschlagen, sich hohe Ziele zu stecken, immer besser werden zu wollen und dabei nie zu vergessen, wie wichtig es ist, freundlich zu bleiben, ist vielversprechend.

Kontakt ELEIKO SPORT GmbH Bayernring 51 91567 Herrieden Tel. 076 / 23751228 E-Mail: info@eleiko.com Web: www.eleiko.com

Bei Eleiko wird noch viel in Handarbeit gefertigt

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Training Kniebeuge

Ist die tiefe Kniebeuge sicher genug für die Therapie? Text Jonathan Schneidemesser

Kaum ein anderes Thema bewegt die Gemüter in Training und Therapie so sehr wie die tiefe Kniebeuge. Wie tief darf sie denn nun sein? Sollte man sie überhaupt einsetzen? Zeigen Studien nicht eindeutig, dass Kniebeugen tiefer als 90 Grad gesundheitsgefährdend sind? Sollte man mit älteren Patienten nicht lieber über 90 Grad bleiben? All diese Fragen wurden von der Wissenschaft eigentlich schon beantwortet. Auf den kommenden Zeilen wollen wir uns den aktuellen Stand mal anschauen. Die Diskussion zwischen den Lagern der tiefen und der 90 Grad-Kniebeuge gründen sich auf etwas älteren Studien, die bereits wissenschaftlich überholt sind. Trotzdem schwebt das veraltete Wissen immer noch in den Köpfen vieler herum und wird bei Patienten und Trainierenden angewendet. Auch wenn dies sicherlich im besten Wissen und Gewissen passiert ist es nicht der optimalste Weg für den Patienten. Wenn wir mal in die Praxis schauen, zeigt sich, dass die wenigsten der Patienten in der Lage sind tiefe Kniebeugen auszuführen. Daher ist man schnell geneigt, sie erstmal „halbe“ Kniebeugen machen zu lassen, 58

also bis maximal 90 Grad. Durch das ausschließliche Training des oberen Bewegungsbereiches kräftigt man das Knie sehr einseitig, was Dysbalancen fördert oder verstärkt. Das geht insbesondere mit einem Verlust von Mobilität und Kraft einher, zumindest im nicht trainierten Bereich. Bei tiefen Kniebeugen hingegen wird nicht nur die Muskulatur ganzheitlich trainiert, sondern es werden ebenfalls Bänder, Knorpel und andere Weichgewebe in dem Maß trainiert, wie diese es brauchen. Daher ist es für ältere Menschen ebenfalls sehr sinnvoll tiefe Kniebeugen zu machen, um gerade im Alltag beim Aufstehen, Hinsetzen, Treppen steigen

und dem rückengerechten Heben von Lasten keine Probleme zu bekommen. Tief? Ja, aber wirklich jeder? Um es gleich vorneweg zu nehmen, für die meisten Menschen ist eine Kniebeuge unter 90 Grad aus gesundheitlicher Sicht kein Problem. Vielmehr ist es kontraproduktiv nur bis zu dieser Höhe zu gehen, da man sich der kompletten Range of motion beraubt. Schauen wir uns die einzelnen Belastungsphasen des Knies bei einer Kniebeuge an und überlegen, was problematisch sein könnte. Die Belastungen und Scherkräfte im Kniegelenk werden in Abb. 1 dargestellt.


Training Kniebeuge Abb. 1 Druck- und Belastungsverteilung bei der tiefen Kniebeuge

0° 45° 0-60

= Höchste Scherkräfte Beinvorderseite

15-30

= Höhepunkt Scherkräfte vorderes Kreuzband

10-70

= Höchste EMG-Aktivität ischiourale Muskulatur

80+

= Höchste EMG-Aktivität Quadrizeps

50-90

= Höchste Scherkräfte Beinrückseite

-90

= Höchste Scherkräfte hinteres Kreuzband

90-130

= Höchste Druckkraft insgesamt

90+

= Höchste EMG-Aktivität Gluteus

90°

135°

© Aaron Swanson

Beginnen wir mit dem vorderen Kreuzband. Der höchste Druck auf diese Struktur findet zwischen 15-30 Grad im Kniewinkel statt. Je tiefer die Kniebeuge wird, desto geringer wird der Druck auf das vordere Kreuzband. Die dort entstehenden Scherkräfte werden zunehmend von anderen Druckkräfte übernommen, was das vordere Kreuzband entlastet. Nun könnte man argumentieren, dass die stärker werdenden Druckkräfte Strukturen wie den Meniskus sowie das patellofemorale Gelenk stärker belasten und irgendwann überlasten, je tiefer die Kniebeuge wird. Hierfür gibt es allerdings keine Evidenz. Im Falle bestehender Probleme im Meniskus bzw. dem patellofemoralen Gelenk sollte man sich bei den Kniebeugen in einem schmerzfreien Bereich aufhalten. In Zahlen ausgedrückt ist das meist über 90 Grad Tiefe. Ist ein Patient in diesen Bereichen aktuell schmerzfrei, hatte aber dort bereits Schmerzen in diesem Bereich, sollte man sich langsam an tiefere Kniebeugen heranwagen. Hier sollte man als Therapeut aber gut auf seinen Patienten und seinen Körper achten. Sollten Schmerzen auftreten, kann man die Tiefe wieder etwas reduzieren und schauen wie sich die Schmerzen während des Trainings entwickeln. Wie verhält es sich mit der Patella? Schauen wir uns nun die Patellasehne an. Je tiefer die Kniebeuge ausgeführt wird, desto stärker werden die Belastungen auf die Sehne. Das kann sich bei Patienten mit Problemen in diesem Bereich tatsächlich negativ auswirken, insbesondere dann, wenn sie unter einem Patellaspitzensyndrom leiden. Hier soll-

te man eher auf andere Übungen ausweichen, um die Kraft zu erhalten, den Sehnen jedoch etwas Ruhe zu geben. Mögliche Übungen sind Box Squats oder Lunges. Beide haben ähnlich positive Effekte wie tiefe Kniebeugen verlagern die Arbeitslast beim Training eher in Richtung der Hüfte. Ein weiteres Problem, das bei Patienten beim Durchführen tiefer Kniebeugen auftreten kann, ist das Femoro-acetabuläre Impingement. Dieses macht sich durch einen kneifenden Schmerz in der tiefsten Position der Kniebeuge bemerkbar. Das kann am erwähnten Impingement liegen, das sich zwischen der knöchernen Oberfläche und der Hüfte befindet. Je tiefer man sich bei er Kniebeuge bewegt, desto schlimmer wird es. Aber auch das sollte eigentlich kein Grund sein, auf tiefe Kniebeugen zu verzichten. Meist liegt es an einer kleinen Fehlbildung der Hüfte, wogegen man recht wenig tun kann. Trotzdem ist das kein Ausschlusskriterium für tiefe Kniebeugen, denn ein bisschen was kann man schon tun. Auch hier kann es helfen nicht ganz so tief zu gehen. Man sollte zudem mit unterschiedlichen Standbreiten und verschieden stark nach außen gedrehten Füßen experimentieren. Was ebenfalls hilfreich sein kann, ist die Aktivierung des Gluteus, der den Femurkopf in Richtung Körperrückseite zieht, was das Impingement reduzieren kann. Sollten diese Maßnahmen alle wirkungslos bleiben, kann man immer noch auf Frontkniebeugen wechseln, da hier die Hüftflexion etwas geringer ist. Was tun bei Schmerzen im Rücken? Es wurde nun öfter angesprochen, die

Tiefe der Kniebeuge anzupassen, falls Probleme auftreten sollten. Damit ist natürlich nicht gemeint, über 90 Grad Kniewinkel einzunehmen, sondern trotzdem versuchen, unter dieser Grenze zu bleiben. Ein guter Indikator, welche Tiefe für einen Patienten optimal ist, ist der sogenannte Butt-wink. Ausgelöst wird dieser durch eine zu starke Flektion der Lendenwirbelsäule. Dadurch werden die Bandscheiben unter starken Druck gesetzt, vor allem dann, wenn der Buttwink stark ausfällt und die Gewichte hoch gewählt wurden. Daher sollte man bei Kniebeugen nur so tief gehen bis kein bzw. nur ein leichter Butt-wink eintritt. Dabei ist die Hilfe des Therapeuten enorm wichtig für den Patienten, da man die zu starke Lumbalflexion meist zu spät bemerkt. Aber natürlich kann es auch Sinn machen den Punkt bis der Butt-wink eintritt nach hinten zu schieben. Dafür muss aber die Sprunggelenkund Hüftmobilität verbessert werden. Fazit Tatsächlich gibt es nur wenige Gründe, warum man mit seinen Patienten keine tiefen Kniebeugen machen sollte – auch mit älteren Patienten. Natürlich gibt es immer Menschen, mit denen es wirklich nicht geht, allerdings kann ein Großteil dieser Punkte tatsächlich etwas abgeschwächt werden und man findet in der Therapie eine Lösung. Denn von vollständigen Kniebeugen profitiert jeder. Quellen: • www.physio-network.com/safe-squat-deep/ • Wolfgang Unsöld: Die perfekte Kniebeuge: Technik, Methoden und Varianten, riva Verlag • www.trainingsworld.com/training/krafttraining/ richtige-ausfuehrung-uebung-kniebeuge-1614291

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Ernährungsangebot als Ergänzung zur Therapie

Eine gute Betreuung durch den Therapeuten ist sehr wichtig beim itrim-Programm

Der Bereich Ernährung ist bei vielen Physiotherapeuten wenig bis gar nicht integriert. Dabei ist es eine hervorragende Ergänzung zur Therapie und eine gute Möglichkeit Selbstzahlerleistungen in die Praxis zu integrieren. Ein Anbieter, der die Einführung einer Ernährungsberatung einfacher macht, ist das schwedische Ernährungsprogramm itrim. Immer mehr Deutsche haben ein Gewichtsproblem, wie Studien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DEG) zeigen. Demnach zählen rund 52 Prozent der Bundesbürger zu den Übergewichtigen, Tendenz steigend. Genau an diese Zielgruppe richtet sich das schwedische Unternehmen itrim, das in Skandinavien zu den führenden Anbietern in seinem Segment gehört. itrim wurde vor 12 Jahren in Stockholm gegründet und steht für ein einzigartiges Gesundheitsprogramm. Das ganzheitliche Konzept wurde gemeinsam mit dem Karolinska-Institut entwickelt und in den USA wissenschaftlich belegt. Es basiert auf drei Säulen: Training, Ernährung und Verhaltensänderung. Bei erfolgreicher Umsetzung und aktiver Teilnahme des Mitglieds ist 60

ein durchschnittlicher Gewichtsverlust von 10,9kg nach 12 Wochen möglich. Damit bietet itrim ein weltweit exklusives Premium-Programm mit hohem Wachstumspotenzial. itrim hat sich in seiner schwedischen Heimat binnen weniger Jahre etabliert und zählt dort zu den erfolgreichsten Franchise- und Lizenz-Ketten. Auch die Expansion in den USA und China ist sehr positiv angelaufen. Seit einiger Zeit ist das Unternehmen in Deutschland aktiv und sucht Lizenznehmer, die ihren Kundenstamm erweitern und zusätzliche Einnahmen (über Mitgliedschaften und Produkte) generieren wollen. Die Basis der Zusammenarbeit ist ein risikofreies und einfaches Shop-in-Shop-Modell ohne Mindestlaufzeit und Startup-Ge-

bühren. Darüber hinaus bietet itrim ein Supportsystem für Durchführung, Betrieb/Unterhalt und übergreifende Marketingaktivitäten. Kurzum: Ein finanziell lukratives Modell, das bereits im ersten Jahr durchschnittliche Renditen von 30.000 bis 60.000 Euro erzielen kann.

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MOBILITYTOWER Die platzsparende Alternative zur Holzbauweise

Die Vorteile des

MOBILITY TOWER > Bestes Angebot um Patienten dauerhaft zu halten > Mit wenig Platzbedarf eröffnen Sie Ihren Selbstzahler-Bereich > Refinanzierung des Konzeptes und Sie verdienen vom ersten Tag Geld damit > Nach Einweisung selbständiges Durchführen eines Beweglichkeitstrainings > Leicht auszuführende- und effektive Übungen werden anhand der DIGI-Station präsentiert > „Komplettanbieter“ für gesundheitlich orientiertes Beweglichkeitstraining > Bis zu 8 Personen können parallel am MOBILITY TOWER trainieren > Schulung durch erfahrene und qualifizierte Physiotherapeuten > Optionale Zertifizierung nach §20 möglich > Freie Farbauswahl der Rahmen und Polster, dadurch individuelles Design > Absolute Gewährleistung der Hygiene durch spezielle Pulverbeschichtung > Seit über 15 Jahren überzeugen unsere Geräte durch hohe Qualität > Made in Germany

DIGI-Station Die digitale Unterstützung für Ihr Trainingserlebnis An dieser Station werden die vielseitigen Übungsprogramme und Anleitungen für das Training am MOBILITYTOWER präsentiert. Die verschiedenen Trainingseinheiten zur Förderung der allgemeinen Beweglichkeit werden in kurzen Videosequenzen anschaulich vermittelt. Der Anwender kann zwischen den Modulen und deren Trainingsinhalten frei auswählen.

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Marktübersicht Fort- und Weiterbildung

Marktübersicht Fort- und Weiterbildung

Wenig im Leben eines Physiotherapeuten ist so wichtig wie seine Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Der Beruf entwickelt sich ständig weiter, meist aufgrund einer Weiterentwicklung in der Medizin, die die Arbeitsgrundlage der Therapeuten verändert. Doch die Bereitschaft sich als Therapeut weiterzuentwickeln alleine reicht nicht. Man braucht auch die passenden Fortbildungen. In dieser Marktübersicht stellen wir ausgewählte Anbieter vor. Die Arbeit von Physiotherapeuten ist herausfordernd: Auf der einen Seite erwartet man von ihnen ein patientenorientiertes Handeln, das die Probleme des Patienten in den Mittelpunkt stellt und andererseits sollen sie mit Methoden arbeiten, die dem aktuellen Forschungsstand entsprechen. Das alleine macht Fort- und Weiterbildungen notwendig. Allerdings kommt noch die Fortbildungspflicht für Physiotherapeuten hinzu. Alle Therapeuten, die sich an der ambulanten Heilmittelversorgung beteiligen, müssen sich zielgerichtet fortbilden. Der Wissensdurst vieler rapeuten ist groß, daher eigentlich verpflichtende gerne angenommen. Es 62

Physiothewird diese Maßnahme stellt sich

nur häufig die Frage, welche Weiterbildungen man besuchen möchte und wo, bzw. bei welchem Institut diese stattfindet. Die Themenfelder sind weitreichend, allerdings sind auf dem Markt einige Favoriten erkennbar, die besonders stark nachgefragt werden. Neben den klassischen Behandlungsthemen wie KGG oder Manuelle Therapie und Lymphdrainage ist das insbesondere Betriebliches Gesundheitsmanagement, was für Therapeuten, insbesondere mit Selbstzahlerangeboten, ein sehr interessanter und zukunftsfähiger Bereich ist. Auch das Thema Ernährung wird für Therapeuten immer wichtiger. Die Qualität der Ausbildungsinstitute schwankt natürlich und letztlich geht

es darum, einen Anbieter zu finden, der zu einem passt und bei dem man sich wohlfühlt. Praktisch wäre es, wenn das Angebot eines Anbieters möglich umfangreich ist, sodass bei Gefallen gleiche mehrere Kurse dort gebucht werden können. Auf den folgenden Seiten stellen wir einige ausgewählte Anbieter vor, die für Physiotherapeuten interessant sind. Weiterer Text Marktübersicht: Wir konzentrieren uns in der Marktübersicht insbesondere auf Anbieter, die inhaltliche Fortbildungen anbieten. Um im sich aktuell verändernden Markt bestehen zu können, bedarf es langfristig sicherlich auch Weiterbildungen in den Schwerpunktthemen Unternehmertum, Mitarbeiterführung, Organisation etc. Das steht hier allerdings erstmal nicht im Fokus.


Marktübersicht Fort- und Weiterbildung

Berufskolleg Waldenburg Sportschule – Physioschule – Fortbildungsinstitut -IPG Fortbildungsinstitut Waldenburg Die Fortschritte in der modernen Medizin und die sich verändernden therapeutischen Arbeitsgrundlagen erfordern auch von Sport- und Physiotherapeuten die Bereitschaft zur ständigen Fort- und Weiterbildung, zum lebensbegleitenden Lernen. Unser Fortbildungsinstitut stellt sich dieser Aufgabe auf höchstem Niveau. Wir bieten von der Primärprävention (nach § 20 SGB V) bis zur Zertifikatsweiterbildung (u. a. Manuelle Lymphdrainage; Manuelle Therapie; Gerätegestützte Krankengymnastik) attraktive Fortbildungen für Bewegungs- und Gesundheitsberufe. Institut für Präventive Gesundheitsförderung (IPG) Das IPG ist kompetenter und engagierter Partner bei der Gestaltung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM). Von Gesundheitskursen über Resilienztraining und Coaching bis hin zur Planung und Durchführung von Gesundheitstagen bietet das IPG alles.

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Deutsche Sportakademie Die Deutsche Sportakademie ist Ihr Branchenpartner für den Erwerb neuer Fachkompetenzen. Parallel zum Job vermitteln Profis aus der Praxis Ihren Mitarbeitern aktuelles Fachwissen und praktisches Know-how aus den Bereichen Sportmanagement, Fitness und Gesundheit, das sie direkt im Unternehmen anwenden können. Durch flexible Webinar-, Seminar- und Prüfungstermine bleibt Ihnen Ihr Mitarbeiter im daily business des Unternehmens weiterhin erhalten. Dabei erfahren Ihre Mitarbeiter zu jeder Zeit Unterstützung von persönlichen Studientutoren. Betriebliches Gesundheitsmanagement | Ernährungsberatung | Präventionstrainer A-Lizenz und viele mehr – wir beraten Sie gerne persönlich zu den Weiterbildungen der Deutschen Sportakademie. Eröffnen Sie sich im Unternehmen neue Tätigkeitsfelder, um zukünftig noch mehr Kunden zu erreichen und sich gegen den Wettbewerb im Gesundheitsmarkt durchzusetzen.

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Marktübersicht Fort- und Weiterbildung

GluckerKolleg GbR Das GluckerKolleg bildet seit dem Jahre 1997 zum zertifizierten Personal Fitness Trainer, Rückenschulleiter/-lehrer (KddR), Gesundheitstrainer, Gehirnfitness-Trainer, EMS Lizenz Trainer, Functional Trainer und Ernährungsberater weltweit aus. Das GluckerKolleg hat sich in dieser Zeit zu einem der weltweit führenden Ausbildungsanbieter entwickelt. Des Weiteren bietet das GluckerKolleg über das Jahr verteilt viele interessante Workshops zu aktuellen Themen aus den Bereichen Gesundheit und Fitness an. Der jährlich Anfang Mai stattfindende Glucker PT-, Gesundheits-, EMS und Fitness Kongress zählt zu den besonderen Weiterbildungskongressen. Das GluckerKolleg bietet höchste Qualität zu fairen Preisen! Weitere Infos unter www.gluckerkolleg.de

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IST-Studieninstitut / IST-Hochschule für Management Seit fast 30 Jahren ist das IST Bildungspartner der Fitnessbranche. Die Aus- und Weiterbildungen zeichnen sich durch hohe Qualität aus und sind auf die Bedürfnisse der Branche zugeschnitten. Besonders die betriebliche Ausbildung „Sport- und Gesundheitstrainer/Sport- und Fitnessbetriebswirt“ sowie der duale Bachelor-Studiengang „Fitnesswissenschaft & Fitnessökonomie“ der ISTHochschule. Beide Ausbildungsmodelle werden im online-gestützten Fernunterricht angeboten. Die Lernzeiten sind also höchst flexibel, da die Studienhefte, die Online-Vorlesungen,die Video-Animationen und die IST-App jederzeit an jedem Ort im Internet abrufbar sind. Die Azubis und Studierenden lernen dann, wenn es am besten in den betrieblichen Ablauf passt. Übrigens: Absolventen der betrieblichen Ausbildung und des dualen Studiengangs können nach §20 SGB V Kurse mit den Krankenkassen abrechnen.

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Marktübersicht Fort- und Weiterbildung

Johannesbad Akademie GmbH Die Johannesbad Akademie GmbH ist ein Unternehmen der Johannesbad Gruppe und das Dach der Medfachschule Bad Elster sowie der Massageschule Bad Füssing. Über 25 Jahre Erfahrung in qualifizierter, innovativer und zeitgemäßer Weiterund Erstausbildung zeichnet uns als erfolgreiche Berufsfachschule und als bewährter Partner in der Fortbildung aus.

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Ludwig Artzt GmbH Spaß an der Bewegung, Qualität und sportwissenschaftliche Effizienz – dafür steht ARTZT seit mehr als 35 Jahren. Unser Ziel ist es, Menschen für Bewegung und Sport zu begeistern, damit sie bis ins hohe Alter fit und aktiv sind. Dafür liefern wir hochwertige Kleingeräte für Sport, Fitness und Therapie. Bei der Auswahl von Herstellern und Lieferanten legen wir großen Wert auf Qualität, sportwissenschaftlich belegte Effizienz und Spaß bei der Anwendung. So vertreiben wir Produkte von TheraBand, BOSU, Gymstick, Flowin, TOGU sowie unsere eigenen Premiummarken ARTZT vitality und ARTZT Vintage Series. Seit 2015 findet alljährlich das beliebte ARTZT Symposium auf Schloss Montabaur statt. Auch hier steht der Netzwerkgedanke im Vordergrund: Die Experten aus Therapie und Fitness halten hier nicht nur theoretische Vorträge, sondern animieren die Symposiumsteilnehmer zum Ausprobieren und Mitmachen und stehen für Gespräche und Diskussionen zur Verfügung.

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Prävention Kreuzband

Kreuzband – Vorbeugen ist besser als Nachsorgen Text Jonathan Schneidemesser

Wenig andere Verletzungen sind so ärgerlich für Sportler, wie die des Kreuzbandes. Und kaum welche lassen sich besser vermeiden als diese. Die Wissenschaft geht davon aus, dass 50-70 % aller Verletzungen am vorderen Kreuzband (ACL) mit neuromuskulären oder sonstigen Präventionsprogrammen vermeidbar wären. Ging es in den anderen Themenschwerpunktartikeln eher um das alltägliche Training mit Patienten, soll es nun einmal speziell um den Fall Sportler gehen. Skifahrer, Fußballspieler, Handballer, Footballer, Basketballer und natürlich auch viele andere Sportler leben mit der Gefahr, sich am Kreuzband zu verletzen, was bedeutet, dass sie lange pausieren und in den meisten Fällen eine Operation über sich ergehen lassen müssen, nach der eine Erholungszeit von 6-12 Monaten anstehen. Bessere Kontrolle – weniger Verletzungen? Warum so viele ACL-Verletzungen vermeidbar sind, zeigt der Grund ihres Entstehens. Rund 70  % der Verletzungen am vorderen Kreuzband – vor 68

allem Verstauchungen oder Risse – treten durch nur schlecht kontrollierbare Situationen wie Ausweichmanöver oder schlechte Landungen nach einem Sprung auf. 30 % werden tatsächlich durch den Kontakt mit einem Gegenspieler verursacht. In den USA treten jährlich 150.000 Kreuzbandrisse auf, in Deutschland reißt alle 6,5 Minuten eins, das entspricht rund 80.000 Rissen jedes Jahr. Natürlich kommen die Verletzungen nicht nur im Sport vor, aber die Zahl ist erschreckend, insbesondere, wenn man bedenkt, dass Kreuzbandrisse mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für Kniegelenksarthrose einhergehen. Da das vordere Kreuzband etwa 10-mal so häufig reißt wie das hintere (40 % : 4 %), beschränken wir uns in diesem Artikel auf das

ACL. Unter den 14-18-jährigen Frauen und 19-25-jährigen Männern zeigt sich die häufigste Verletzungsrate. Die Struktur des hinteren Kreuzbandes schützt es – im Vergleich zum vorderen – besser vor Verletzungen, weswegen es im Sport eher zu ACL-Verletzungen kommt. Hier soll es aber weniger um das Kreuzband an sich gehen, sondern vielmehr um die Prävention mithilfe der Neurophysiotherapie. Letztlich geht es darum, die Beweglichkeit, Körperkontrolle, das Gleichgewicht und die Koordination des Sportlers zu verbessern (Etwas, das übrigens auch für „normale“ Patienten sehr hilfreich ist). Jeder dieser Komponenten sollte in das Trainigsprogramm einfließen, sportartenspezifisch sein und insgesamt etwa


Prävention Kreuzband 15-30 Minuten dauern. Normalerweise werden diese Übungen zweimal pro Woche ins Warm-up integriert sowie vor Wettkämpfen. Eines der beiden am besten untersuchten neuromuskulären Programme ist Sportsmetric. Hier steht zwar eine Verringerung des Verletzungsrisikos im Fokus, allerdings verbessern zudem Fähigkeiten wie Agilität, Kraft und sogar die maximale aerobe Kapazität. Was wird nun in diesem Programm mit den Athleten gemacht? Es geht insbesondere um die Verbesserung der Kraft mithilfe eines Krafttrainings und einer verbesserten Körperkontrolle, insbesondere beim Sprungverhalten. Andere Programme wie das Henning Programm oder das Vermont ACL Prevention Programm machen das sehr ähnlich. Schaut man sich die aktuelle Datenlage an, werden folgende Präventionsmaßnahmen empfohlen. 1. Gezieltes Sprungtraining 2. Kniebeuger kräftigen 3. Hüftrotatoren und Rumpf stabilisieren 4. Propriozeptionstraining Ein Sprungtest und einbeinige Kniebeugen können helfen, herauszufinden, welche Athleten besonders gefährdet sind. Obwohl wir gute Programme für Sportler haben, verzichten viele darauf. Häufig wird keine Trainingszeit dafür aufgebracht, weil andere Trainings-

Gesundes Knie

Um das Kreuzband vor Verletzungen zu schützen, ist Krafttraining eine effektive Methode

komponenten wichtiger erscheinen. Hier können und sollten die Physiotherapeuten, als Vertraute des Sportlers, positiv und mit sinnvollen Programmen auf den Athleten einwirken und deren Nützlichkeit deutlich machen. Denn ist das Kreuzband erst einmal gerissen, kann der ursprüngliche Zustand – egal, bei welcher Behandlungsmethode – nicht mehr hergestellt werden und die Gefahr eines weiteren Risses steigt. Fazit Kreuzbandverletzungen sind häufig die Ursache für eine lange Sportpause und

daher ist es umso erfreulicher, dass das Risiko eines Risses mit dem richtigen Trainingsprogramm vermeidbar ist. Man muss sich allerdings die Zeit dafür nehmen.

Quellen: 1 https://healthymiss.com/statistics-on-acl-injuriesin-athletes-64668 2 https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4903411 3 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26920430 4 https://www.physio-network.com/ acl-injury-prevention-better-cure/ 5 https://www.online-oup.de/article/verletzungen-des-vorderen-kreuzbandes-von-der-praevention-zur-therapie-div-class-titleenglish-injuries-of-the-anterior-cruciate-ligament-from-prevention-to-therapy-div/ originalarbeiten/y/m/81?pageNumber=0

Knie mit verletztem Kreuzband

Ein kleiner aber feiner Unterschied: Die Grafik zeigt links ein gesundes Knie und rechts eines mit verletztem vorderen Kreuzband 69


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Welche Möglichkeiten bestehen für eine Physiotherapie-Praxis sich von der Konkurrenz zu differenzieren? Eine klare Positionierung als Gesundheitszentrum bietet die Chance die Verdienstmöglichkeiten über den Rahmen der gesetzlichen Kassenleistung zu erhöhen. Ziel sollte es sein, aus Patienten Kunden zu machen. Dafür muss zuerst das aufeinander aufbauende Angebot stimmen. Neben dem Rehasport nach §64 und dem Präventionssport nach §20 ist ein Selbstzahler-Bereich unabdingbar. Dies können weitere Kurse, ein Kraftoder Ausdauerzirkel, Personal Training oder Kleingruppentraining sein. Wie gehabt erscheint der Patient mit einem Rezept in der Physiotherapie, zahlt seinen Eigenanteil und wird behandelt. Parallel dazu oder anschließend kann der Patient mit der KV 56, finanziert durch die gesetzl. Krankenkasse, eine Gruppengymnastik in Form vom Rehasport ausüben. Um den Patienten weiter betreuen zu können und zu einem Kunden zu formen, besteht die Möglichkeit Präventionskurse nach §20 SGB V sowie einen Selbstzahler-Bereich in der Anlage zu integrieren. Ziel sollte es sein sich auf das Kernprodukt – Das Training und die Betreuung der Patienten – zu konzentrieren! Behandlung und der Sport müssen bei den Mitgliedern mit Erfolg assoziiert werden. Denn nur wenn der Patient

Erfolg hat, ist er zufrieden, wenn er zufrieden ist bleibt er in der Gesundheitseinrichtung und empfiehlt diese weiter. Schranz Control bietet zwei sofort umsetzbare Trainingskonzepte für den Selbstzahler-Bereich RVP Reha+ 360° und RVP Gesundheit+ 360° steigern den Erfolg, die Motivation und die Betreuung der Kunden. Unsere Leitfäden führen Physiotherapie-Praxen mit System durch alle Schritte und ermöglichen eine langfristige Betreuung und Kundenbindung. Beide Trainingskonzepte vereinen und beinhalten die bewährten und funktionierenden Parameter des jeweils anderen Trainingsbereiches. Vereinfacht gesagt: „Trainieren Sie Ihre Mitglieder zu fest Terminierten Trainingszeiten und nach den Trainingsprinzipien.“ Zusatzmitgliedschaften stellen eine lukrative Leistung im Reha- und Gesundheitssport dar. Im Gegensatz zum Rehasport wird hier die Leistung sofort vom Mitglied als Selbstzahler entrichtet. Jedoch sollten sich diese Angebote klar von Ihrem „normalen Fit-

nessbereich“ unterscheiden und auch besondere Voraussetzungen erfüllen. Wir bieten ein motivierendes und systematisch aufgebautes Zirkeltraining an Kraftgeräten das durch Reizveränderungen, Variationen, theoretischen Wissensaufbau und Feedbackgespräche eine kundenorientierte und einfache Betreuung gewährleistet und Ihre Kunden zum Erfolg führt. Unser Konzept steigert die Kundenbetreuung und den Trainingserfolg durch einen festen Flächentrainingsplan und Bildung einer Gesundheits-Community. Vorträge und Weiterbildungen stellen zudem wichtige Bestandteile dar.

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Rechtliches DS-GVO

Die Physiotherapiepraxis im Lichte des Datenschutzes

Text Julian Akich und Christoph Werner

Nach der zweijährigen Übergangsfrist trat die Datenschutzgrundverordnung (DS-GVO) am 25.05.2018 europaweit in Kraft. Doch trotz dieses langen Anpassungszeitraums herrscht vielerorts noch erhebliche Unsicherheit über die (neuen) Anforderungen und deren rechtskonforme Umsetzung. Unstreitig empfiehlt es sich, seine Hausaufgaben zu machen: Im Falle der Nichteinhaltung der Datenschutzregeln können höchst unerfreuliche Konsequenzen drohen. Dies betrifft zum einen die Sanktionen durch die Aufsichtsbehörden, deren Umfang beträchtlich erweitert wurde und nun bis zu 4 % des weltweiten Jahresumsatzes oder 20.000.000 € betragen kann, je nachdem was im Einzelfall höher ist. Daneben normiert Art. 82 DS-GVO einen eigenen Anspruch auf Schadensersatz für die Personen, die durch die Nichteinhaltung von Verordnungsregeln einen entsprechenden Schaden erlitten haben. Schließlich ist trotz aller Rechtsunsicherheit auf die Gefahr von Abmahnungen durch konkurrierende Unternehmen 72

nach Wettbewerbsrecht hinzuweisen; dies betrifft, wie bereits angesprochen insbesondere Fälle von nach außen offensichtlichen Datenschutzverstößen, wie unvollständige oder sogar gänzlich fehlende Datenschutzerklärungen auf Webseiten.

Es ist jedem Unternehmer anzuraten, sich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen. Der Datenschutz hört bei der Website nicht auf. Es drohen auch Abmahnungen und Bußgelder, wenn die internen Maßnahmen nicht umgesetzt wurden.

Schaut man sich die Websites der Physiotherapiepraxen an fällt auf, dass die überwiegende Mehrheit der Unternehmen ihre Websites „DS-GVO tauglich“ gemacht hat. Das nimmt allerdings nur den ersten Druck. Es bleiben viele Fragen offen, so wie: Welche Daten verarbeite ich überhaupt? Brauche ich einen Datenschutzbeauftragten? Was habe ich zu tun? Und vor allem, wie kann ich meine Daten sinnvoll nutzen?

I. Daten In Physiotherapiepraxen werden die unterschiedlichsten Daten verarbeitet. Von allerhand personenbezogenen Daten wie Name und Anschrift über Login-Daten bis hin zu Gesundheitsdaten, welche im Rahmen der Anamnese oder mithilfe meines Trainingsgerätes aufgenommen werden. Je schutzwürdiger die Daten, umso intensiver müssen die Daten geschützt werden. Weiterhin ist der Kunde schon vor der Verarbeitung


Rechtliches DS-GVO seiner Daten über die Verwendung seiner Daten aufzuklären. Bereits beim ersten Kontakt ist dem Patienten die entsprechende Datenschutzerklärung zur Kenntnis zu bringen. II. Datenschutzbeauftragter Sobald Sie mehr als 10 Menschen für Sie arbeiten, sollten Sie auf der Hut sein: Können mehr als 10 Menschen auf Ihren Datenbestand zugreifen, unabhängig von der Beschäftigungsart oder Beschäftigungsdauer, ist Vorsicht angesagt. Der Wortlaut des § 38 BDSG n.F. ist grundsätzlich weit zu verstehen. Es kommt nicht auf den Beschäftigungsstatus an. Ob Azubi, Freiberufler oder Teilzeitkraft: Wer auf den Datenbestand zugreifen kann und „in der Regel“ damit zu tun hat, zählt. Bei Gesundheitsdaten wird die „Datenschutzschlinge“ noch enger. Wenn Sie Gesundheitsdaten im Sinne des Art. 9 Abs. 1 DS-GVO z. B. im Rahmen einer Anamnese aufnehmen brauchen Sie notwendigerweise einen Datenschutzbeauftragten unabhängig von der

Anzahl Ihrer „Betriebspersonen“. Verarbeiten dürfen Sie die Daten dann nur unter den Voraussetzungen des Art. 9 Abs. 2 DS-GVO, z. B. wenn die betroffene Person vorher ausdrücklich eingewilligt hat. III. Werbung Patienten kommen nicht von alleine. Was darf man überhaupt noch? Unproblematisch ist natürlich jede Form der personen- bzw. datenunabhängigen Werbung. Betrachtenswert

Die Frage der Nutzung von personenbezogenen Daten für Direktwerbung richtet sich indem praktisch bedeutsamen Fall, indem keine Einwilligung vorliegt, nach Art. 6 Abs. 1 lit f DS-GVO. Diese Vorschrift lässt Datenverarbeitung (hier z. B. die Verwendung der E-Mail-Adresse oder Postadresse für die Zusendung von Werbung) auf Basis der Abwägung von Interessen zu. Abgewogen wird insoweit das Interesse des Unternehmens gegen die Datenschutz- und Privatsphärenrechte des

Um rechtlich vollkommen sicher zu sein, lohnt sich der Einsatz eines spezialisierten Experten ist hingegen das gezielte Bewerben von bestehenden oder ehemaligen Kunden. Insbesondere bleibt zu fragen, woher die Daten kommen dürfen und mit welchem Kommunikationsmittel der Interessent oder Kunde angesprochen wird.

Betroffenen. Der europäische Gesetzgeber hat dabei in den Erwägungsgründen klargestellt, dass ein berechtigtes Interesse eines Unternehmens zum einen bei einer schon bestehenden Kundenbeziehung vorliegen kann, zum anderen auch explizit die Durch-

Bei sensiblen Daten wie z. B. Gesundheitsdaten wird sogar die Unterschrift des Patienten benötigt

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Rechtliches DS-GVO führung von Direktwerbung als berechtigtes Interesse legitimiert (EWG 47, S. 2, 7). Insofern dürfte jedenfalls bei an Bestandskunden gerichtete Werbung die Abwägung regelmäßig zugunsten des werbenden Unternehmens ausfallen. Der Kunde hat allerdings ein Widerspruchsrecht (Art. 21 DS-GVO), über das er auch vorab ordnungsgemäß informiert werden muss. Neben Art. 6 DS-GVO ist bei Direktwerbung vor allem § 7 UWG beachtlich. Besonders vorsichtig sollte man schon nach altem Recht bei der Werbung per E-Mail sein: Nach ständiger Rechtsprechung liegt eine unzumutbare Belästigung im Sinne des § 7 Abs. 2 Nr. 3 UWG vor, wenn der E-MailEmpfänger nicht vorab seine Einwilligung zur Zusendung von E-Mail-Werbung erklärt hat. Dies geschieht rechtssicher durch das sog. Double-Opt-In-Verfahren. Das Zusenden von Briefwerbung ist auch weiterhin ohne Einwilligung zulässig. Auch hier sind die alten Grundsätze zu berücksichtigen: Die Zusendung darf nicht als Privatbrief „getarnt“ sein. Werbung muss als Werbung erkennbar sein. Ebenso gilt es zu vermeiden, einen falschen „Wichtigkeitseindruck“ zu erwecken: Es ist davon Abstand zu nehmen, Briefwerbung beispielsweise mit Aufschriften wie „Vertraulicher

Inhalt“ oder „Bitte sofort prüfen“ zu versehen. Dies verschleiert den werblichen Charakter des Briefes und stellt deshalb eine rechtswidrige unzumutbare Belästigung dar. IV. Handlungsempfehlung Gibt es in der Praxis einen Selbstzahlerbereich ist es beim Neuabschluss von Verträgen empfehlenswert die entsprechende Datenschutzerklärung vorzulegen und eine jederzeit widerrufliche Einwilligung für die werbliche Kontaktaufnahme per Mail, Telefon oder Post einzuholen. Insbesondere ist es sinnvoll, diese Einwilligung zeitlich nicht mit dem Vertragsende zu verknüpfen. Gilt die Einwilligung eine gewisse Zeit nach Ablauf des Vertragsverhältnisses fort, ist auch eine spätere Nutzung der Daten zur werblichen Kontaktaufnahme möglich. Eine Anpassung der standardisierten Kündigungsbestätigungen ist außerdem zielführend: Kündigt ein Mitglied das Vertragsverhältnis, macht es Sinn, das Mitglied mit dem Kündigungsbestätigungsschreiben darüber zu informieren, dass seine Daten nun für einen bestimmten Zeitraum genutzt werden, um ihn über Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens zu informieren (Zweckänderung im Sinne von Art. 13 Abs. 3 DS-GVO).

Wer mehr als 10 Mitarbeiter beschäftigt, die mit Daten umgehen, sollte besonders vorsichtig sein

Wir weisen darauf hin, dass dieser Artikel keine Rechtsberatung darstellt. Die Verfasser geben lediglich ihre Ansicht in stark verkürzter Form wieder. Fazit Es empfiehlt sich jedenfalls einen spezialisierten Dienstleister bei der Überarbeitung seines „Dateneingangsund Einwilligungskonzeptes“ bzw. bei der Implementierung eines rechtsicheren Datenschutzkonzeptes zurate zu ziehen.

Zu den Autoren Dipl. iur. Julian Akich, LL.B: Für ihn ist Datenschutz wie Weihnachten und Ostern zusammen: Datenschutz verbindet Paragrafen und Quellcode. Aus seiner früheren Tätigkeit in der Wirtschaftsprüfung bringt Julian das notwendige Risikogespür mit. Julian ist als externer Datenschutzbeauftragter tätig, führt Datenschutzaudits durch und referiert zum Thema Datenschutz in der Fitnessbranche.

Ref. iur. Christoph Werner: Datenflut und IT-Sicherheit sind die Steckenpferde von Christoph Werner. Im Rahmen seiner Tätigkeit am Institut für Informations- und Wirtschaftsrecht am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) forscht er im Felde des Datenschutzes. Ob Progammieren oder juristisches Arbeiten: Für Christoph ist beides ein Heimspiel. Gemeinsam bilden Julian und Christoph das Team von Horn Datenschutz, einem auf die Fitness- und Gesundheitsbranche spezialisierten Datenschutzdienstleister. Kontakt: horn-datenschutz.de

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Das

Rechtliches DS-GVO

PERSONALSPEEDBOX Konzept erobert die Fitnessclubs !

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Neue Zielgruppe dank des EMS-Shop-in-Shop-Systems Das EMS-Personaltraining ist der Trend der Branche und wird in Zukunft nicht mehr wegzudenken sein. Es ist bezahlbares Personaltraining für die breite Masse und lockt mit 20 Minuten pro Woche auch den Otto-Normalverbraucher von der Couch. Wo bisher Micro-Studios den Markt dominierten und den klassischen Fitnessclubs den Rang abgelaufen sind, kommt ein Shop-in-Shop-System auf den Plan, das den Fitness- und Gesundheitsclubs wieder neue Hoffnung gibt: Das PERSONALSPEEDBOX -Erfolgskonzept.

Zurzeit sind 15 PERSONALSPEEDBOX en auf dem Markt und geben den inhabergeführten Fitnessclubs vor allem eins: Sicherheit für die Zukunft. Wieso? Da durch die EMS-Shop-in-Shop-Lösung ein gänzlich neues – vom Produkt »Fitness« unabhängiges – Publikum für den Club gewonnen wird. Und dieses Publikum ist bereit, für ein 20-minütiges EMS-Personaltraining in der Woche mindestens 86 Euro Monatsbeitrag zu bezahlen. »Man kann mit einem durchschnittlichen Wachstum von ca. 100 PERSONALSPEEDBOX -Mitgliedern im ersten Jahr rechnen. Das erhöht den Jahresumsatz des Clubs um mehr als 100.000 Euro. Und das alles durch ein bis ins Detail durchdachtes System, welches wir entwickelt haben. Auf nur 45m2 entsteht so ein zweites Profitcenter. Das gibt den Clubs wieder ein größeres Mitgliederwachstum, positioniert sie gegenüber dem Wettbewerb und sorgt für mehr (finanzielle) Freiheit.«

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Foto: Volker Beushausen

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Events & Messen FIBO 2018

Das war die FIBO 2018

Text Jonathan Schneidemesser

Zwar sind Zahlen nicht alles, aber der Vollständigkeit halber sollen die Abschlusszahlen der FIBO hier genannt werden. Auf einer Fläche von 160.000 m² stellten 1.133 Aussteller (2017: 1.019, +11,1  %) ihre Produkte aus. 143.000 (2017: 150.000) Besucher schlenderten durch die Messehallen. Nach den offiziellen Angaben waren 83.500 Fachbesucher vor Ort. Insbesondere der Anteil an ausländischen Besuchern und Ausstellern (645 von 1.133) stieg an. Ein Bild, das sich auch bei den Fachbesuchern widerspiegelt. Hier legte die Reichweite der weltweit größten Branchenmesse ebenfalls zu. Egal ob aus Südafrika, den USA oder 78

Brasilien, ob aus Japan, Thailand, sogar aus Australien und natürlich aus Europa – Besucher von fünf Kontinenten aus insgesamt 121 Nationen machten die FIBO zur United Nations of Fitness, Wellness & Health. In der Summe ist das fast jeder dritte Fachbesucher, der in diesem Jahr nach Köln kam. Neue Struktur der Messe Für die diesjährige Messe gab es einige tiefgreifende Änderungen. So wurde die Dreiteilung der FIBO in FIBO Expert, FIBO Passion und FIBO Power aufgelöst. Stattdessen wurden die Hallen nun nach Themengebieten sortiert, sodass in diesen Bereichen Interessierte

wussten, wo sie passende Anbieter finden. So waren in Halle 8 bspw. die Themengebiete Consulting, Interior, Wellness & Beauty und Physio platziert. Wo wir gerade beim Thema Physiotherapie sind. Diese Zielgruppe wurde in diesem Jahr noch stärker von der Messe angesprochen. Hierfür wurde insbesondere das Vortragsprogramm am Sonntag erweitert. Aber nicht nur für Physiotherapeuten wurde das Ausbildungsprogramm erweitert. Jeder fünfte Messebesucher möchte die Messehallen mit mehr Fachwissen verlassen. Darum entwickelte die FIBO das Academy-Konzept, bei dem anerkannte Referenten aus der Branche ihr Wissen

Fotos: FIBO / Behrendt und Rausch

Die FIBO 2018 ist vorüber, mit dem Schließen der Messehallen wurde Gewissheit, was sich an den Tagen zuvor vage angedeutet hatte: Die FIBO ist wieder gewachsen, wenn auch in anderen Bereichen als die letzten Jahre. Was die FIBO 2018 sonst noch zu bieten hatte, zeigen wir in unserem Messe-Rückblick.


Events & Messen FIBO 2018 weitergeben. Dieser Bereich kam leider nicht so richtig in Gang. Hier wird sich zeigen, welche Handlungen die Messe unternehmen wird, um die FIBO Academy attraktiv zu machen. Den Boom des Nutrition-Marktes bildete die FIBO mit einem eigenen Bereich in Halle 4.2 ab. Hier konnten Aussteller ihre Neuheiten präsentieren. Auch der FIBO INNOVATION & TREND Award präsentierte sich in einem neuen Gewand. Mehr über das neue Konzept und die Gewinner in den fünf Kategorien lesen Sie auf den Seiten 103 – 104. Das European Health & Fitness Forum 2018 Noch bevor die Messe ihre Hallen am 12.04. für die Besucher öffnete, fand am Tag zuvor das European Health & Fitness Forum (EHFF) statt. Rund 400 Vertreter der internationalen Fitnessbranche trafen sich auf der ausverkauften Veranstaltung, die das Thema „Human Capital“ in den Mittelpunkt stellte. Insgesamt waren 34 Nationen beim EHFF vertreten, darunter CEOs der führenden Anbieter im Markt sowie Betreiber von Fitness-Studios und Studioketten, Verbandsvertreter und

Fachmedien. Eröffnet wurde die Veranstaltung mit der neuesten Studie über den europäischen Fitnesssektor. Der „EuropeActive Health & Fitness Market Report 2018“ wurde in Zusammenarbeit von EuropeActive und Deloitte erstellt und ist der umfassendste Bericht über den europäischen Gesundheitsund Fitnessmarkt. Insgesamt sind in der Europäischen Union, Norwegen, Russland, der Schweiz, der Türkei und der Ukraine 60 Millionen Menschen Mitglied in einem Fitness-Studio. Das sind 9,1 Prozent der Bevölkerung über 15 Jahre. Mit einem Umsatz von 26,6 Milliarden Euro ist Europa vor den USA weiterhin der größte Fitnessmarkt. Vorgestellt wurden die Ergebnisse von Karsten Hollasch von Deloitte. Die Themen Mitarbeiterbindung, Führungskultur, Professionalisierung und Qualitätsstandards in der Fitnessbranche wurden unter dem Motto „Human Capital in the Fitness Sector“ gesammelt. Zu den Keynote-Speakern gehörte Dr. Fons Trompenaars. Auf dem EHFF forderte er einen Umbruch in der Führungskultur: „In Zeiten von Umbrüchen brauchen wir neue Führungs-

persönlichkeiten. Diejenigen, die mit Gegensätzen umgehen können: Körper und Geist, Digitales und Analoges, Dienen und Führen. Und als Führungskraft sollten sie dafür da sein, andere zu befähigen, bessere Leistungen zu erbringen. Genau wie es Personal Trainer seit Längerem praktizieren.“ Auch Rainer Schaller, Gründer und Geschäftsführer von McFit, betont die Bedeutung des richtigen Personals: „Das Thema Humankapital ist sehr wichtig für mich, da man nur mit den richtigen Leuten im Kollegium einen erfolgreichen Lauf bestreiten kann. Daher ist Unternehmenskultur unsere oberste Priorität.“ Ein Höhepunkt des Tages war die Diskussionsrunde von führenden Clubbetreibern in Europa. Humphrey Cobbold von Pure Gym, Edgard Corona von BioRitmo & Smartfit, Doron Dickman von Holmes Place und Pierre Geisensetter von der McFit Global Group tauschten während der Debatte ihre Best Practices zum Einsatz von Humankapital in ihren Unternehmen aus. Teil des Programms des EHFF waren Fallstudien von drei Unternehmern, die ihre Konzepte und den

Noch am Tag vor dem offiziellen Messestart fand das European Health & Fitness Forum 2018 statt

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Events & Messen FIBO 2018

Oben: Das Konzept der FIBO Academy war gut gedacht, fand aber nur wenige Teilnehmer Links: In diesem Jahr wurde das Angebot für Physiotherapeuten ausgebaut

Einsatz von Humankapital vorstellten. So beschreibt Kent Orrgren, CEO von World Class, gute Mitarbeiter als entscheidenden Faktor im Wettbewerb: „Ich glaube, dass es in der heutigen Geschäftswelt wichtig ist, in Mitarbeiter zu investieren und sie zu wahren Markenbotschaftern zu machen. Die stärkste Beziehung zwischen einem Unternehmen und seinen Kunden entsteht, wenn die Mitarbeiter in jedem Kontakt mit ihren Kunden mit Leidenschaft und Engagement interagieren.“ Ein Termin für das nächste EFHH steht bereits. Es findet am 03.04.2019 statt. Ausblick auf internationale Aktivitäten „Go West“ heißt es für die FIBO im Dezember. Dann findet in Orlando die Premiere der FIBO USA statt. Damit baut Reed Exhibitions seine globalen 80

Messeaktivitäten aus. „Mit der FIBO USA sind wir inmitten einer der weltweit wichtigsten Regionen für die Fitnessindustrie und bieten international operierenden Unternehmen einen wichtigen Ankerpunkt im amerikanischen Markt“, so Hans-Joachim Erbel. Die FIBO USA findet vom 6. bis 8. Dezember im Orange County Convention Center in Orlando, Florida, statt. Fazit Es war wieder eine Messe mit jeder Menge unterschiedlicher Eindrücke, die größtenteils von positiver Stimmung geprägt sind. Dass die Besucherzahlen minimal zurückgehen, dürfte für viele Aussteller keine Rolle spielen, da die Qualität der Fachbesucher gepasst hat. Ob der internationale Charakter vielen Ausstellern guttut, dürfte sich

erst in den nächsten Jahren zeigen. Möglicherweise verhindern aber auch die internationalen Expansionspläne der FIBO eine zu starke Internationalisierung in Köln. Wie es sich tatsächlich entwickeln wird, sehen wir dann bei der FIBO 2019, die vom 04.04. – 07.04. stattfinden wird.


Events & Messen FIBO 2018

Achtung! Tolles SelbstzahlerAbnehm- und Ernährungskonzept

www.itrim.de info@itrim.de


Events & Messen MEET THE TOP Physio

MEET THE TOP Physio 2018

Text Jonathan Schneidemesser

Die Premiere der MEET THE TOP Physio im letzten Jahr war ein voller Erfolg. Physiotherapeuten und Hersteller trafen sich zu effektiven 1:1-Business-Gesprächen im familiären Robinson Club auf Mallorca. Für dieses Jahr ist die zweite Auflage der effizienten Veranstaltung für die Physio- und Gesundheitsbranche geplant. Was die Besucher dort erwartet, lesen Sie hier. Sind es Sonne, Strand, Meer und Hotel, die viele Ersteilnehmer an den MEET THE TOP-Veranstaltungen reizen, so wird dieses Bild bei der Ankunft am Hotel schnell um eine viel wichtigere Facette ergänzt, nämlich die des professionellen und produktiven Austausches auf Augenhöhe mit Branchenkollegen. Fand die Erstveranstaltung der MEET THE TOP Physio noch im Robinson Club Cala Serena statt, so geht es für die 2018er-Auflage ins MELIÁ CALVIÁ Beach und damit in die Nähe der mallorquinischen Hauptstadt Palma. Das Hotel überzeugt nicht nur mit seiner 82

Exklusivität und dem tollen Blick über das Meer, sondern auch mit seinen gastronomischen Optionen. Das Konzept Die Idee hinter MEET THE TOP ist schnell erklärt. Inhaber von Physiotherapiepraxen und Vertreter der Industrie treffen sich zu 20-minütigen Business-Gesprächen, die bereits im Vorfeld der Veranstaltung vordefiniert werden, indem die Industrie PhysioTeilnehmer auswählt, mit denen sie gerne sprechen würde. Um die Gespräche effizienter zu machen, können die Physio- und Gesundheitsanbie-

ter ebenfalls Terminwünsche äußern. Während der Meetings kann die Industrie ihre Produktpalette vorstellen bzw. können die Unternehmer auf der Physiotherapieseite ihre Situation und ihre zukünftigen Pläne schildern. Nach Ablauf der Zeit geht es für die Inhaber der Physiotherapieseite weiter an den nächsten Tisch. Für den Wechsel bleibt eine kurze Pause von fünf Minuten. So weit die Theorie. Die Faszination und die Eigendynamik, die in den Gesprächen liegt, muss man allerdings selbst erlebt haben, denn bereits in 20 Minuten können weitreichende Ideen entwickelt werden, und nicht nur das. Einer


Events & Messen MEET THE TOP Physio

MEET THE TOP Physio verbindet effiziente BusinessMeetings mit hochkarätigen Vorträgen, einer tollen Location und sportlichen Freizeitaktivitäten

der tollen Effekte bei MEET THE TOP ist, dass man durch die verpflichtenden Meetings neue Produkte kennenlernen kann, die man nicht für interessant hielt, bzw. komplett neue Ideen entwickelt. Diese können dann nachmittags beim Freizeitprogramm oder abends an der Bar weiter vertieft werden. Apropos Freizeitprogramm: Das eignet sich hervorragend, um die neuen Kontakte zu vertiefen oder neue Ideen weiterzuentwickeln, oder sich einfach mal zu entspannen. Dazu bietet das MELIÁ CALVIÁ Beach jede Menge Möglichkeiten, wie u. a. ein Fitness-Studio, Tennisplätze, Pools und zwei Golfplätze.

Als Teil des Nachmittagsprogramms werden auch wieder Fachvorträge angeboten. Im Vergleich zum letzten Jahr wird die Zahl der Vorträge etwas verringert, um den Teilnehmern mehr Zeit zum Netzwerken und für Freizeitaktivitäten einzuräumen. Woran sich nichts ändert, ist der Blick über den Tellerrand hinaus sowie die Kombination von Vorträgen und Workshops.

bereits angesprochenen feinen Speisen, kurze Wege und vor allem eine optimale Erreichbarkeit. Schnell lässt man den Alltag hinter sich und kann sich voll und ganz auf das innovative Flair auf der Veranstaltung einlassen. Und das Tollste: Verlässt man das Hotel, steht man direkt am Strand und kann den Wellen zuschauen.

Traumhafte Location Das MELIÀ CALVIÁ Beach bietet ein perfektes Ambiente für diese Art des Netzwerkens. Die Location überzeugt durch herrliches Ambiente, wunderschöne Zimmer, die

Für Industrieteilnehmer, Inhaber und Führungskräfte von Reha-Anlagen sind noch wenige Plätze verfügbar. Weitere Informationen und das Anmeldeformular finden Sie unter: www.meet-the-top.physio 83


Interview Dennis Rothe

„Der Therapeut der Zukunft wird den Patienten globaler betrachten als bisher“

Interview Kira Bender

Mineralstoffe, Spurenelemente und sogar Schwermetalle wie Kupfer oder Zink – all dies kann unseren Körper stärken. Viele Menschen wissen über ihre Mängel oder Überschüsse gar nicht Bescheid. Das kann schwere Folgen mit sich tragen, denn nicht nur wenn wichtige Nährstoffe fehlen, sondern auch wenn ein Überschuss entsteht, kann es gefährlich werden. BODYMEDIA hat sich mit Dennis Rothe unterhalten, dem Geschäftsführer vom Gesundheitskonzept Therapeut der Zukunft® und dem Zell-Check®, der diese Messwerte sichtbar macht. BODYMEDIA: Was genau ist ZellCheck®? Wie unterscheidet er sich von einem herkömmlichen Blutbild? Dennis Rothe: Nehmen wir an, man geht zum Arzt, um sich Blut abnehmen zu lassen, um seinen Magnesiumwert überprüfen zu lassen. Dabei können allerdings nur 2 % des im Körper enthaltenen Magnesiums nachgewiesen werden. Gerade bei Magnesium, das an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt ist, kann das schwierig werden und unzureichend sein. Denn wenn man kurz vor dem Bluttest etwas Magnesiumhaltiges zu sich genommen hat, ist dieses noch im Blut enthalten und das Blutbild wird zu großer Wahrscheinlich84

keit anzeigen, dass man über genügend Magnesium im Körper verfügt. Der ZellCheck® ist eine nicht-invasive Echtzeit-Messmethode, die sich dadurch von anderen Methoden unterscheidet, dass keine Momentaufnahme der zu messenden Parameter gemacht wird. Wir messen auf der Ebene des Körpergewebes, was sich mit den Ergebnissen einer Biopsie vergleichen lässt, allerdings nicht-invasiv. Wir messen die Depots der Mineralstoffe, Spurenelemente und Schwermetalle. Hierfür haben wir auch die Auszeichnung als „Medical CE“ bekommen und besitzen eine Medizingerätzulassung auf das Messverfahren und auf unsere Geräte.

BODYMEDIA: Wie geht ihr hierbei vor und wie lange dauert eine Messung? Dennis Rothe: Man muss sich im Prinzip gar nicht vorbereiten. Die Person, die gemessen wird, bekommt vor der Messung einen Fragebogen, den sie ausfüllt und dann auch behalten darf. Mit diesem kommt sie entweder zu uns, in eine Praxis, oder Apotheke. Da die Basis des Checks auf der Spektralphotometrie beruht, brauchen wir dann nur eine Hand, die frei von Trennmitteln ist – also auch frei von dicken, öligen Cremes. Auf ihr wird dann ein Laser aufgesetzt, der vier Messpunkte 200-mal in der Sekunde über einen Zeitraum von 10 Sekunden


Interview Dennis Rothe

Mit dem Zell-Check® werden die Depots von Mineralstoffen, Spurenelementen und Schwermetallen gemessen

misst. Diese Bilder werden zusammen mit den Werten aus dem Fragebogen mit einer Datenbank, in der seit 15 Jahren 250.000 Biopsien eingespeichert sind, verglichen. Wie das Lambert-Beer‘sche Gesetz schon sagt: Jedes Element, auch noch so klein, reflektiert Licht in einer bestimmten Wellenlänge. Und genau das ist die Basis unserer Messmethode. BODYMEDIA: Welche Werte werden denn beim Zell-Check® gemessen? Dennis Rothe: Wir messen 20 Spurenelemente und 14 Schwermetalle. Die Basismessung sind Mineralien, denn

dieser Haushalt ist extrem wichtig für den Körper, unsere Stoffwechselprozesse, Gelenke, Bänder und Sehnen. Wichtig sind vor allem Magnesium, der Säure-Basen-Haushalt und die Spurenelemente im Darm. Fehlt einem Körper beispielsweise Silizium, dann kann man so viel Faszientraining machen wie man möchte, es wird nicht das gewünschte Ergebnis haben. Das ist wirklich extrem spannend zu sehen und zu analysieren. BODYMEDIA: Ihr bietet ja zwei Varianten des Zell-Checks® an: den Med-Check und den Vitalstoff-Check.

Kannst du kurz erklären, welche Unterschiede gibt? Und welcher eignet sich für wen? Dennis Rothe: Im Prinzip werden im Hintergrund immer alle Daten gemessen. Die Messmethode wurde ursprünglich als Labordiagnostik entwickelt. Das ist der Med-Check; er zeigt alle Parameter auf. Diese sind in der Regel gar nich notwendig und würden das anschließende Therapiegespräch auch unnötig in die Länge ziehen. Darum haben wir den Vitalstoff-Check entwickelt, er fasst einige Parameter zusammen, die der Therapeut dann nicht mehr erklären muss. Da sind die Parameter aus dem Med-Check so zusammengefasst, dass der Endkunde sich das besser vorstellen kann. In der Regel kommen auf 100 Vitalstoff-Checks nur 1,5 Med-Checks. Letzterer wird eigentlich nur dann gemacht, wenn die Toxine bei einem Endkunden sehr hoch sind. BODYMEDIA: Für wen ist dann der Zell-Check® vorwiegend geeignet? Dennis Rothe: Wir können Kinder ab zwei Jahren messen. Die Zielgruppen sind komplett offen und frei. Die Frage ist eher, „welchen Kunden haben wir? Welchen Analysepartner? Und was möchte man erreichen?“. Wenn ich jetzt von einer Physiopraxis ausgehe besteht meine Zielgruppe aus Langzeitkunden, die Beschwerden haben und

Der Laser wird auf die Hand aufgesetzt und misst an vier Punkten

85


Interview Dennis Rothe denen ich einen neuen Weg aufzeige. Wir arbeiten auch mit Apotheken zusammen, hier wären es wiederum Menschen, die sich aktuell nicht ganz wohl fühlen. Oder Krankenhäuser wie das MediClin Waldkrankenhaus. Sie machen vor ihren Operationen einen Zell-Check® und vergleichen das mit dem Verlauf und der Therapie ihrer Operation. Wenn beispielsweise ein Fitnessstudio neue Kontakte in ihr Studio holen möchte, dann ist die Zielsetzung in ein großes Unternehmen reinzugehen. Wir haben Messungen in sogenannten Gesundheitstagen bei VW, Coca Cola, IBM und vielen weiteren gemacht und dann holt man sich quasi die Leute, die Interesse haben, zum Beratungsgespräch in seine Anlage oder Praxis. Hier wäre meine Zielgruppe die Arbeitnehmer in den verschiedenen Unternehmen. BODYMEDIA: Wie häufig sollten Messungen stattfinden? Dennis Rothe: Wir messen, wenn nichts Auffälliges passiert, alle sechs Monate in der normalen Betreuung. Wenn wir aber anfangen, die Ernährung umzustellen, oder bestimmte Problematiken beheben möchten, versuchen wir das Ganze auf drei Monate einzustellen. BODYMEDIA: Welche Kosten kommen auf die Praxen zu? Dennis Rothe: Man hat eine monatliche Belastung im Leasing von 150 €.

Im Schnitt sollte man fünf bis sechs Checks im Monat machen, um das Gerät zu finanzieren. BODYMEDIA: Wie kann der ZellCheck® in den Praxisbetrieb eingebunden werden? Dennis Rothe: Wir haben sehr erfolgreiche Physiotherapeuten, die den Kunden den Check während ihrer Behandlung anbieten. Sie machen mit dem Kunden einen Termin, den dieser dann auch bezahlt. Wir bieten dem Therapeuten an, die Kunden auch dahin zu lenken, dass diese merken, dass es eine Wertigkeit hat, was der Therapeut leistet. Wir wissen alle was ein Hausarzt heutzutage noch leisten kann; das sind nur noch wenige Minuten pro Patient. Gerade die Patienten, die eine Beschwerde haben, sind offen für die Angebote die ihnen der Therapeut anbietet. Wir bieten ihm einen leichten Einstieg an – wir kommen zu ihm, machen einen Gesundheitstag und dann kann er auch am eigenen Leib erfahren, wie die Menschen darauf reagieren. Das möglicherweise in Kooperation mit einem Bewegungsangebot. BODYMEDIA: Was wird in Zukunft deiner Meinung nach von einem Therapeuten erwartet? Dennis Rothe: Ich bin der Überzeugung, dass der Therapeut der Zukunft anfangen wird den Patienten globaler zu betrachten und nicht

Mit dem Zell-Check® werden die Depots von Mineralstoffen, Spurenelementen und Schwermetallen gemessen

nur an seinen Symptomen arbeitet. Denn das macht die Branche und die Therapeuten kaputt. Wir sehen das aktuell in den ganzen Gesprächen. Viele sagen: „Wir können nicht mehr, wir können nicht zehn Stunden an der Bank stehen, das können wir nicht leisten“. Der Therapeut der Zukunft wird zum Problemlöser für seine Patienten werden. Dazu braucht er adäquate Hilfsmittel, die nicht nur seine Gesundheit schonen, sondern auch einen Mehrwert für den Patienten bieten. Meiner Ansicht nach werden zukünftig Menschen mit Schmerzen, und man sieht schon die ersten Entwicklungen in dieser Richtung, zum Physiotherapeut gehen und nicht mehr zum Hausarzt. Dank seiner wirklich guten Grundlagenausbildung kann der Therapeut viel mehr werden, als er jetzt schon ist. Zukünftig werden Bezahlleistungen beim Physiotherapeuten eine viel größere Rolle spielen und bisherige Hauptleistungen wie Massagen werden nur noch als Nebenleistung angeboten. Dann wird der Physiotherapeut zum Problemlöser und die Leute werden gerne bereit sein für seine Leistungen zu zahlen. BODYMEDIA: Vielen Dank für das spannende Interview.

Zur Person Dennis Rothe sammelte nach seiner kaufmännischen Ausbildung über 10 Jahre Vertriebserfahrung in einem großen deutschen Industrieunternehmen.In den letzten 15 Jahren eröffnete er mehrere Fitnessstudios und ist Mitentwickler sowie Markeninhaber des Konzepts „Projekt Gesundheit“. Seit 2016 treibt er die Weiterentwicklung des medizinischen Messgerätes Zell-Check® zum wirtschaftlich erfolgreichen Einsatz in der Gesundheitsbranche voran und konnte bis heute mehr als 150 Standorte in DACH aufbauen.


Interview Dennis Rothe

DAS SAFS & BETA KONZEPT FÜR STUDENTEN, DIE SIE SCHNELL EINSETZEN KÖNNEN! Wenn Sie einen Studenten einstellen, besteht oft das Problem, dass er lange nicht für qualifizierte Aufgaben eingesetzt werden kann. Das SAFS & BETA Studienkonzept löst dieses Problem: sofort eine berufspraktische Ausbildung, damit der Student schon nach 2 Monaten als kompetenter Trainer eingesetzt werden kann. Danach ein gesundheitsbezogenes Fernstudium an der Apollon Hochschule in Bremen. Das Studium vermittelt Semester für Semester neue Kenntnisse aus den Bereichen Prävention und Gesundheit, die der Student zum Wohle Ihres Betriebs einbringen kann.

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HUR Deutschland verstärkt Team

Um Kunden noch besser betreuen zu können, baut HUR Deutschland das Mitarbeiterteam aus. Seit April unterstützt Tina Kienle das Team aus dem Schwarzwald. Sie ist als Vertriebsmitarbeiterin im Südwesten von Deutschland unterwegs, berät und unterstützt bei Neugründungen oder Umstrukturierung ihres Trainingsbereichs. Zum Thema Umsatzsteigerung gibt Frau Kienle hilfreiche Tipps und stellt verschiedene Praxiskonzepte vor, die HUR speziell für Physiotherapiepraxen entwickelt hat. Seit Mai ist Markus Schneider dabei. Er ist als Service Manager erster Ansprechpartner bei Technik und Software und hilft Kunden bei Fragen im Bereich Support und in der technischen Hotline. Er plant die Installationen der medizinischen Trainingsgeräte und begleitet diese. Zusätzlich betreut Herr Schneider die Wartungen und den Ersatzteil-Service.

Tina Kienle

Markus Schneider

Kontakt: 07441 / 8601792 // www.hur-deutschland.com

E+S Schulungszentrum bietet kostenlose Veranstaltung an Bei der Informationsveranstaltung „Behandlungskonzepte 5.0“ berichten die Praxisinhaber Carsten Löwenkamp und Jens Uhlhorn praxisnah über den Weg der Physiotherapie in die Zukunft. Fachkräftemangel, äußerst schwierige wirtschaftliche Rahmenbedingungen und lange Wartezeiten für Patienten stellen Praxisinhaber aktuell vor riesige Herausforderungen. Die Politik strebt Veränderungen an, wie seit mehr als 25 Jahren nicht mehr und die Praxen werden vor vollendete Tatsachen gestellt. Die Veranstaltung findet am 12. September von 15.00 - 18:00 Uhr im E+S Schulungszentrum Hamburg statt. Bei Interesse an der kostenlosen Veranstaltung bei der E+S GmbH in Hamburg melden Sie sich bitte an. Kontakt: 040 / 89061649 // www.gesund-es.de/downloads

NOVENTI HealthCare GmbH ist Europas größtes Abrechnungsunternehmen im Gesundheitswesen Die NOVENTI HealthCare GmbH hat im Juni 2018 Ihre Marktsegmente erweitert. Die Abrechnungszentren für Sonstige Leistungserbringer azh, SRZH und zrk wurden mit den Abrechnungszentren für Apotheken ALG, SARZ und VSA zusammengeführt. Damit ist die NOVENTI HealthCare mit einem Abrechnungs-volumen von 19 Mrd. Euro zu Europas größtem Abrechnungsunternehmen im Gesundheitswesen aufgestiegen. Von der verstärkten Zusammenarbeit profitieren Kunden der einzelnen Marken gleichermaßen. Innovative Abrechnungs-, Finanz- und IT-Dienstleistungen werden jetzt mit geeinten Kräften vorangetrieben. Für sämtliche Abrechnungsleistungen, Services und Software-Lösungen im Bereich Sonstige Leistungserbringer bleibt die azh wie auch die Marken zrk und SRZH weiterhin als Geschäftsbereich innerhalb des Unternehmens bestehen. Die Geschäftsführung der NOVENTI HealthCare GmbH bilden Susanne Hausmann, Victor Castro, André Dietmann und Roman Schaal. Susanne Hausmann verantwortet die Division Sonstige Leistungserbringer mit den Marken azh, zrk und SRZH. Kontakt: 089 / 92108464 // www.azh.de

gym80 gibt Medizinsparte eigenständiges Profil Mit dem Label MED80 will der Gerätehersteller die Präsenz im Gesundheitsmarkt ab Anfang Juli ausbauen. Zum Geschäftsbereichsleiter wurde Karsten Jahns (52) ernannt. Mit einer Expertise von über 38 Jahren und einer stetigen Software-Entwicklung wurden am 11. Juli die neuen MED80-Showrooms in Waltrop eröffnet. Dort werden neben der MPG-zertifizierten Kraftgeräteserie auch das elektronische Zirkelsystem 4E sowie Softwarelösungen vorgestellt. Kontakt: 0209 / 970640 // www.MED80.de 88


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Business und Freizeit verbinden Über 50 Hersteller persönlich kennenlernen Hochkarätige Fachvorträge besuchen Neue Konzepte und Ideen entdecken Effektive Speed-Dating-Termine Hervorragendes Networking

25. bis 28.10.2018 Melia Calvia Beach – Mallorca w w w . m e e t - t h e - to p . p hy s i o

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Inserentenverzeichnis Die Anzeigen in dieser Ausgabe

Aus- / Fort- / Weiterbildung

EMS

IST-Studieninstitut www.ist.de (Beilage)

miha bodytec GmbH www.miha-bodytec.com (Umschlagseite 2)

SAFS & BETA www.safs-beta.de (Seite 87, Beilage)

i-motion EMS www.i-motion-ems.de (Seite 13)

Diagnosegeräte / Körperanalyse

XBody www.xbodyworld.de (Seite 15)

Cardioscan www.cardioscan.de (Seite 11) InBody Deutschland www.inbody.de (Seiten 18, 19) EDV / Hard- / Software Aidoo Software GmbH www.aidoo.de (Seite 21) M.A.C Centercom www.mac-centercom.de (Seite 27) Ernährungskonzepte Itrim Deutschland GmbH www.itrim.de (Seiten 60, 81)

Inkasso First Debit GmbH www.firstdebit.de (Seite 34) Kardiogeräte Scotfit GmbH www.scotfit.de (Seite 77)

Technogym – The Wellness Company www.technogym.de (Seiten 04, 05)

MORE Sport- und Fitnessgeräte GmbH www.prowave-sport.de (Seite 61)

Messen / Kongresse / Events

Sportmed AG www.mobee.de (Seiten 52, 53)

BODYMEDIA GmbH & Co. KG www.bodymedia-events.de (Seiten 07, 38, 39, Beilage) FIBO www.fibo.de (Umschlagseite 3) MEET THE TOP GmbH www.meet-the-top.de (Seiten 06, 91, Beilage) Konzeptanbieter

Stratec Medizintechnik GmbH www.xelerate-you.com (Seite 67) Rechts- / Unternehmensberatung KWS GmbH www.kws-kaemmerling.de (Seite 75) Vereine / Verbände

Cube Sports GmbH www.cubesports.de (Seiten 51, 76)

RehaVitalisPlus e.V www.rehavitalisplus.de (Seiten 33, 70)

Krafttrainingsgeräte

Eleiko Sport GmbH www.eleiko.com (Seiten 35, 56, 57)

ERGO-FIT www.ergo-fit.de (Umschlagseite 4)

five-Konzept GmbH & Co. KG www.five-konzept.de (Seite 47)

JK-International GmbH www.wellsystem.de (Seite 45)

Keiser Europe www.keisereurope.com (Seite 71)

GymPool GmbH www.gympool.de (Seite 31)

Medical Service Höber www. msh-gmbh.info (Seite 43)

proxomed Medizintechnik GmbH www.proxomed.com (Seite 17)

Ludwig Artzt GmbH www.artzt.eu (Seite 23)

Wellness-Anbieter

Verlag BODYMEDIA GmbH & Co. KG Ewald-Renz-Str. 1 76669 Bad Schönborn Tel. +49 (0) 7253 / 9875-700 Fax +49 (0) 7253 / 9875-799 E-Mail: redaktion@bodymedia.de www.bodymedia.de

Herausgeber Hubert Horn

MwSt., incl. Lieferung frei Haus BODYMEDIAPhysio-Ausgabe erscheint 2 x jährlich

Layout Jessica Feringer

Alle in dieser Ausgabe veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte liegen bei BODYMEDIA. Kein Teil dieser Ausgabe darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form reproduziert oder vervielfältigt werden.

Geschäftsführer Nicolas Hessel

Druck C. Maurer GmbH & Co. KG Schubartstr. 21 73312 Geislingen/Steige

Chefredakteur Jonathan Schneidemesser Redaktion & Autoren Julian Akich Helge Lensing Kira Bender Eginhard Kieß Andreas M. Bechler Christoph Werner

Fotos Adobe Stock

Anzeigen Mehmet Karakaya Tel. +49 (0) 7253 / 9875-704 Isabell Prokscha Tel. +49 (0) 7253 / 9875-707 Bezugspreise Jahresabonnement 49,- Euro zzgl. 7%

Fremdbeiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung. Ein Anrecht zur Veröffentlichung besteht nicht. Die Redaktion behält sich vor, Beiträge gekürzt zu veröffentlichen oder zu zitieren. Alle Angaben erfolgen nach bestem Wissen, jedoch ohne Gewähr. Eine Haftung wird nicht übernommen. Gerichtsstand: ist Mannheim




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