Marcel Siegenthaler
ERP f端r KMU Fokus: PPS, PLM & PIM 4., 端berarbeitete Auflage
BPX-Edition Rheinfelden/Schweiz
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Marcel Siegenthaler
ERP für KMU Fokus: PPS, PLM & PIM 4., überarbeitete Auflage Vorwort von Prof. Dr. Carl August Zehnder Rheinfelden/Schweiz BPX-Edition, 2009 ISBN 978-3-905413-22-9
© 2009 BPX-Edition Rheinfelden Hinweis: In diesem Booklet wird bei Bezeichnungen die männliche Form verwendet. Dies dient lediglich der Lesefreundlichkeit und schliesst die weibliche Form mit ein. Alle Rechte, insbesondere die Übersetzung in fremde Sprachen, sind dem BPX-Verlag vorbehalten. Kein Teil des Buches darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages fotokopiert oder in irgendeiner anderen Form reproduziert oder in eine von Maschinen verwendbare Form übertragen oder übersetzt werden. Herstellung: BPX-Edition, Rheinfelden/Schweiz Druck und Verarbeitung: Druckerei Flawil AG
2
Inhalt
3
Vorwort von Prof. Dr. Carl August Zehnder
4
1
Management Summary
5
2 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5
Grundlagen ERP Definition und Übersicht Wichtige Module, Funktionsumfang Die Daten im ERP-System Kostenstruktur ERP Gründe für den ERP-Einsatz
6 6 7 11 13 16
3 3.1 3.2
Produktionsplanung / Steuerung Merkmale produzierender Unternehmen PPS – Planung und Steuerung
17 17 21
4 4.1 4.2 4.3 4.4
Product Lifecycle Management Datenaustausch zwischen CAD und ERP Dokumentenmanagement Produktkonfigurator Service-Management
27 27 34 38 41
5 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 5.6
Business-Software-Auswahl Erwartungshaltung der Schweizer KMU Stolpersteine in ERP-Projekten Erfolgsfaktoren und Lösungsansätze Vorgehen für Evaluation und Einführung Vertragsabschluss Einführung und Betrieb
44 44 46 46 47 57 58
6 6.1 6.2 6.3
Der Business-Software-Markt Standard- oder Branchensoftware Integration in die Softwarelandschaft Outsourcing – die IT extern betreiben?
63 63 69 71
7
Ausblick und Trends
75
8
Literatur & Internetadressen
76
9
Stichwortverzeichnis
77
10
Lösungspartner
78
11
Autor & BPX
84
Vorwort
Infrastruktur-Informatik – unauffällig, stabil, gut Viele Zeitgenossen assoziieren Informatik mit ständig neuen Produkten, verblüffenden Innovationen, Spielen und virtuellen Welten. Dem steht aber – weit weniger schlagzeilenträchtig – eine Realität gegenüber, wo heute in vielen Unternehmen Angestellte, Maschinen und Materialflüsse von Informatikanwendungen bei der täglichen Arbeit begleitet und unterstützt werden. Solche Infrastruktur-Informatikprodukte, namentlich «Enterprise Resource Planning (ERP)»-Systeme, sind keine Eintagsfliegen; ihre Einführung beeinflusst anschliessend auf viele Jahre die betriebsinternen Abläufe des entsprechenden Unternehmens. Sie bedeutet meist auch eine erhebliche Investition, die – hoffentlich – später durch noch grössere Einsparungen gerechtfertigt wird. Der Wahl und Einführung von ERP-Systemen müssen sorgfältige Abklärungen vorangehen. In KMU-Betrieben fehlen oft interne ERP-Fachleute. Aber auch hier müssen sich Geschäftsleitung und IT-Ansprechpartner mit den Grundsätzen und Möglichkeiten von ERPSystemen echt auseinandersetzen; zu viel steht hier sonst auf dem Spiel. Genau dafür dient dieses Büchlein, dem ich auch in seiner vierten Auflage viel Erfolg wünsche.
Prof. Dr. Carl August Zehnder emeritierter Professor für Informatik ETH Zürich
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Management Summary
1
Management Summary
Mit einer Investition von etwa 12 000 CHF pro Mitarbeiter gehört ein Enterprise-Resource-Planning-System, kurz ERP genannt, schon rein finanziell gesehen zu den grösseren Ausgaben einer Firma. Diesen Ausgaben stehen auch konkrete Nutzen gegenüber, welche einem Unternehmen entscheidende Wettbewerbsvorteile ermöglichen können. Die Business-Software erlaubt: Enge Anbindung an Kunden und Lieferanten Kürzere Reaktionszeiten am Markt Kleinere Lager Kontrollierten Auftragsablauf mit Rückverfolgbarkeit
L
Das ERP durchdringt das ganze Unternehmen und betrifft alle Prozesse. Mit der heutigen grossen Funktionsbreite der ERP-Lösungen entsteht ein weiterer Vorteil durch die Mehrfachnutzung der Daten. Historisch gewachsene IT-Insellösungen verursachen überproportional viel Aufwand im Betrieb. Medienbrüche, unterschiedliche User-Interfaces, Datenredundanzen und diverse weitere Nachteile können die Ablösung durch ein integrierendes Gesamtsystem durchaus rechtfertigen. Weitere Vorteile bringt die anspruchsvolle Koordination der «Ingenieur-Daten» mit den «Kaufmännischen Daten», wie im Kapitel 4 beschrieben wird. Um die Vorteile eines modernen ERP auszuschöpfen, ist bei der Auswahl mit grosser Sorgfalt vorzugehen. Das ERP muss möglichst genau zu den Produkten, der Fertigungsart, den Prozessen und der Organisation des Unternehmens passen. Gerade kleinere Unternehmen können sich teure Anpassungen der Software kaum leisten. Am grossen und unübersichtlichen ERP-Markt findet sich aber vielleicht ein Produkt, welches zusammen mit den spezifischen Erfahrungen der Implementationspartner gut zum Unternehmen passt. Die Auswahl ist aber nicht nur eine Frage der technischen Funktionalität! Im Abschnitt 5.4.4 sind auch die anderen vier HauptSelektionskriterien aufgeführt, welche es zu beachten gilt. Das Booklet vermittelt einerseits das notwendige Verständnis der Logistik als Basis für die IT, anderseits aber auch im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe, um bei der IT-Auswahl methodisch erfolgreich vorzugehen.
5
Grundlagen ERP
2
Grundlagen ERP
Eine Business-Software ist heute in fast jedem schweizerischen Unternehmen anzutreffen. Entsprechend dem Einsatzzweck oder der Herkunft der Software werden die unterschiedlichsten Bezeichnungen verwendet. Auch für Fachleute ist es sehr schwierig, einen Überblick über die eingesetzten Produkte und die aktuellen Schlagworte zu behalten. Dieses Booklet konzentriert sich darauf, die Softwaresituation zu klären, und zwar für kleine und mittlere Unternehmen, welche in der industriellen Produktherstellung tätig sind. Durch die anhaltend schnelle Entwicklung in der Informationstechnologie ist jede Marktabbildung und jede Produktempfehlung zeitlich nur begrenzt aktuell. Hier wird deshalb die Vorgehensmethodik zur Software-Evaluation und -Einführung beschrieben und auf internetbasierte Quellen zur Marktübersicht verwiesen, z.B. www.topsoft.ch.
2.1
Definition und Übersicht
Die eingesetzten Begriffe im Umfeld der Software für Firmen sind weder trennscharf noch eindeutig definiert. Grundsätzlich geht es hier um Computerprogramme zur Unterstützung von Arbeitsabläufen in Firmen, also um Software zur Geschäftsprozessunterstützung. Je nach Herkunft der zu unterstützenden Prozesse wird von «betriebswirtschaftlicher Software» gesprochen oder von «Produktionsplanungs-Software». Alles umfassend wird der Begriff «Business-Software» verwendet.
Unter «Enterprise Resource Planning»-Systemen (ERP-Systemen) versteht man Softwarepakete, welche alle für ein Unternehmen relevanten Daten zur Bewirtschaftung der Ressourcen – Finanzen, Arbeitskräfte, Maschinen, Material, Zeit usw. – integrieren und damit operative und strategische Entscheidungen ermöglichen. Wie in der Praxis sinnvoll und üblich, konzentriert sich dieses Booklet auf Standardsoftware. Die Unterschiede zu Branchen- und Individualsoftware werden im Kapitel 6.1 beschrieben. 6
Grundlagen ERP
So vielfältig die unterschiedlichen Firmen mit ihren individuellen Leistungen und Abläufen sind, so stark unterscheiden sich auch ihre Anforderungen an die betriebliche Software. Eine Unterteilung in Gruppen mit gleichen Anforderungen ist auf folgender Stufe möglich: Handel Dienstleistung Produktion Die Anforderungen von Handelsbetrieben an die Softwareunterstützung sind insbesondere bezüglich der Integration zu Lieferanten und Abnehmern ausgeprägt, aber auch in Bezug auf die teilweise enormen Sortimentsgrössen und Lagerbewegungen. Hier kommen primär Warenwirtschaftssysteme zum Einsatz. Im reinen Dienstleistungsgeschäft werden nichtmaterielle Leistungen wie Beratung, Produktentwicklung oder Buchführung angeboten. Der Fokus liegt dabei oft auf der Projektführung, dem Dokumentenmanagement und der Kommunikation mit den Auftraggebern. Produzierende Firmen transformieren Materialien und stellen in Bezug auf die Planung und Steuerung hohe Ansprüche, zunehmend auch an die Rückverfolgbarkeit. Oft verfügen diese Firmen über eine Produktentwicklung, welche hinsichtlich der Datenintegration eine anspruchsvolle Aufgabe darstellt (Abschnitt 2.2.3). Bei produzierenden Firmen ist häufig die Kombination mit Handels- und Dienstleistungsaufgaben anzutreffen, was die Komplexität steigert und die Berücksichtigung vieler Spezialitäten verlangt. Diese «zusätzlichen» Prozesse werden bei der Ausschreibung einer BusinessSoftware leicht vergessen. Beispiele für solche verrechenbare, nichtmaterielle Leistungen sind Expertisen oder Entwicklungen von Kundenprozessen.
2.2
Wichtige Module, Funktionsumfang
Die angebotene Standardsoftware deckt einen grossen Leistungsumfang ab, der ohne zu programmieren mithilfe von «Schaltern» an den gewünschten Bedarf angepasst werden kann.
7
Grundlagen ERP
Best Practice: Sulser Logistik AG | Automobilzulieferung «Logistisch beweglicher» Unter diesem Motto erbringt die Sulser Logistik AG mit Sitz in Otelfingen logistische Dienstleistungen für kleine, mittlere und grosse Unternehmen in der Gesamtschweiz. Im Jahr 2007 übernahm die Sulser Logistik AG die Aufgabe, für AWM Plast Tech AG ein komplettes Logistikkonzept für die Belieferung von namhaften Automobilherstellern zu entwerfen und im Sulser Logistikcenter in Brunegg umzusetzen. AWM Plast Tech fertigt Spritzgussteile mit hohen Präzisionsansprüchen, die an zahlreiche europäische Werke der Marken VW, Audi, Fiat, Rover, BMW und Honda geliefert werden. Insgesamt produziert das Unternehmen alleine für diese Kunden der Automobilindustrie jährlich etwa 80 Millionen Teile, die zeitnah an die Werke geliefert werden müssen. Die Sulser Logistik AG ist in der Lage, bestehende und zukünftige Geschäftsprozesse im Bereich der logistischen Dienstleistungen durch den hohen Integrationsgrad mit GUS-OS ERP zu optimieren. Die internen Geschäftsprozesse der Sulser-Geschäftsbereiche Transport sowie Aus- und Weiterbildung konnten effizienter und kostengünstiger gestaltet werden. Dadurch verbesserten sich Ertrag und Qualität.
Die Sulser Logistik AG mit rund 50 Mitarbeitern bietet schweizweit modulare Logistikdienstleistungen an. Zwei Logistikzentren – in Otelfingen ZH und Brunegg AG – sowie drei eigene Ausbildungszentren für Logistik (Otelfingen, Lyss und Chavannes) gehören zum Unternehmen. Lösungsanbieter: GUS Schweiz AG (Firmenprofil Seite 79) 10
Grundlagen ERP
Die innerbetrieblichen Abläufe müssen von Zeit zu Zeit geändert werden. Besonders häufig sind Änderungen in den Details, zum Beispiel bei spezifischen Dokumentvorlagen. Die Workflow-Applikation muss Änderungen auf einfache Art ermöglichen. Das «GUS-OS»-ERP (siehe Best Practice) beispielsweise setzt einen Workflowmanager und einen Menü- und Bildschirmdesigner ein. Damit lässt sich der Workflow mausgesteuert den jeweiligen Bedürfnissen anpassen und ist sofort verfügbar. Mit jedem Workflow-Schritt können Anwender zusätzliche Parameter erfassen, wie etwa: Wer erhält einen Eintrag in seiner Aufgabenliste? Wer erhält in welchem Fall ein E-Mail? Ist ein nachträgliches Storno erlaubt? Ist eine elektronische Signatur erforderlich? Der Menüdesigner dient dazu, Bildschirme, Tabellen und Menüs individuell anzupassen oder neu aufzubauen. Wichtig ist, dass dies durch versierte Anwender möglich ist und keine Programmierkenntnisse erfordert. Mit der Kombination von Workflow und DMS lassen sich viele Bedürfnisse des Qualitätsmanagements befriedigen. Auf ein separates Qualitätssystem kann verzichtet werden, speziell was Qualitätshandbuch und Darstellung der Abläufe betrifft.
2.3
Die Daten im ERP-System
Nachdem man klare Aussagen zu Produkt, Produktionskonzept und Auftragsart gemacht hat, geht es im nächsten Schritt um die Betrachtung der Unternehmensdaten. 2.3.1 Unterschiedliche Daten je nach Sichtweise Bedingt durch die industrielle Arbeitsteilung werden die jeweiligen Daten oft von verschiedenen Mitarbeitern benötigt und gepflegt. Auf ein und dasselbe Objekt sind so verschiedene Sichten üblich, welche in Bezug auf die mit dem Objekt verknüpften Daten die unterschiedlichen Bedürfnisse repräsentieren. Für das Gespräch mit Softwareanbietern und Beratern ist es sinnvoll, sich diese Daten und deren unterschiedlichen Einsatz zu vergegenwärtigen.
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Produktionsplanung / Steuerung
Best Practice: Sarna Plastec AG | Kunststoff Die Sarna Plastec AG wurde vor 51 Jahren in Sarnen OW gegründet, zählt heute ca. 70 Mitarbeiter und ist führender Anbieter von Kunststoff-Lösungen.
Sarna hat eine Ablösung von SAP gesucht. Sie haben Richtangebote von 20 Anbietern eingeholt, 8 davon zur Präsentation eingeladen und einen bezahlten Workshop mit 2 Anbietern realisiert. Danach fiel der Entscheid gemäss André Strasser, Marketingleiter von Sarna Plastec, aus folgenden Gründen auf die abas-Business-Software von BYTiCS AG: «Diese Software hat uns in Funktion und Bedienerfreundlichkeit überzeugt, zeigte sich als flexible und anpassungsfähige ERP-Lösung, welche die Geschäftsprozesse von Sarna Plastec sehr gut abbilden konnte. Ausserdem beeindruckte uns der im Workshop beteiligte Projektleiter mit seiner Kompetenz.» Zum Projektverlauf erzählt André Strasser: «Die Basisfunktionen von abas wurden zeitgerecht eingeführt. Unsere Sonderwünsche werden rasch umgesetzt und funktionieren einwandfrei.» Am 1. Januar 2008 ist Sarna mit 10 Usern erfolgreich in den Echtstart gegangen. Einkauf, Verkauf, Produktion, Finanzbuchhaltung, Kostenrechnung und Materialbewertung werden mit abas abgewickelt. Ein BDE-System wurde installiert und läuft seit dem 1. November 2008. Des Weiteren ist ein Produktekonfigurator für einen bestimmten Artikelbereich geplant. Lösungsanbieter: BYTiCS AG (Firmenprofil Seite 79)
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Produktionsplanung / Steuerung
Produktionsplanung mit deterministischen Methoden
Auslieferung
Produktionsplanung mit stochastischen Methoden
Bestellung
3.1.2 Produktionskonzept Produktentwicklung, Materialbeschaffung, Produktion und allenfalls auch Auslieferung müssen so terminiert sein, dass der versprochene Lieferzeitpunkt eingehalten werden kann. Je nach Länge der zugestandenen Lieferfrist lassen sich mehr oder weniger Arbeitsschritte zwischen Bestellung und Auslieferung ausführen. Alle Aufträge, welche vor der definitiven Bestellung auszulösen sind, stellen ein gewisses unternehmerisches Risiko dar und sind aufgrund von Vorhersagen mit stochastischen Methoden zu planen, welche nicht immer vom ERP unterstützt werden. Deterministisch, also nach festgelegten Regeln planbar, sind die Aufträge im rechten Teil der nachfolgenden Grafik.
Zeit make to stock make to order
Abbildung 6: Methoden zur Produktionsplanung
Die in der Grafik mit «make to order» eingetragenen Aufträge lassen sich weiter spezifizieren: engineer to order
keine Bevorratung
make to order
eventuell Rohmaterial an
Lager
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assemble
Kauf- und Eigenteile, even-
to order
tuell Baugruppen an Lager
Produktionsplanung / Steuerung
Best Practice: Huba Control AG | Druckmesstechnik Weltweit werden jährlich mehrere Millionen Druckschalter und Drucktransmitter von der Huba Control für unterschiedlichste Anwendungen eingesetzt. In vielen Bereichen gilt Huba Control als Marktleader. Um die starke Position auszubauen, wird laufend in Entwicklung und Technologie investiert. In den letzten 10 Jahren konnte somit die Mitarbeiterzahl von 130 auf 285 Personen mehr als verdoppelt werden. Damit ist die Huba Control AG eine der grössten produzierenden Arbeitgeberinnen in der Region Limmattal.
Als erfolgreiches Unternehmen mit Vertriebsniederlassungen in vier europäischen Ländern und weltweit 44 Fachvertretungen betrachtet Huba Control ihr ITSystem als wichtigen Produktivitätsfaktor. Die Funktionalität der Varianten-Fertigung unterstützt die Geschäftsprozesse in optimaler Weise. Die Anbindung der Niederlassungen als Mandanten und die integrierten CRM-Funktionen haben den Ausschlag gegeben, von der bereits seit 1997 eingesetzten Lösung auf die internetbasierende ERP-Lösung APplus umzusteigen. Das Projektteam von AP hat die Umstellung kompetent unterstützt, galt es doch, sämtliche Datenbestände vollumfänglich ins neue System zu übernehmen und die neuen Funktionalitäten zu berücksichtigen. Die Umstellung wurde über ein Wochenende durchgeführt und hat bestens funktioniert. Lösungsanbieter: AP Schweiz Informatik AG (Firmenprofil Seite 78)
26
Product Lifecycle Management
4
Product Lifecycle Management
4.1
Datenaustausch zwischen CAD und ERP
Mit einfachen Zeichnungsprogrammen lassen sich zweidimensionale Darstellungen aus grafischen Grundelementen zusammenstellen. Diese einfachste Art von 2D-CAD-Systemen ist im Maschinenbau am Verschwinden, denn moderne CAD-Programme leisten heute viel mehr als nur Zeichnungen zu erstellen. Festigkeitsberechnungen, Bewegungssimulationen und Datenaufbereitung für Fertigungsmaschinen sind einige interessante Stichworte dazu. Während einfache Zeichnungen als Files abgelegt werden können und damit auch im ERP-System referenzierbar sind, basieren leistungsfähige 3D-CAD-Systeme auf objektorientierten Datenbanken. Dabei verwenden die meisten CAD-Systeme eigene Datenformate. Zwar werden auch standardisierte Formate wie DXF, IGES oder STEP angeboten, diese schaffen es allenfalls, Geometriedaten der Konstruktionen zwischen den CADSystemen auszutauschen, nicht aber weiteres Entwicklungs-Know-how. Mit der Anbindung eines CAD-Systems an ein ERP ergeben sich viele Vorteile, unter anderem:
Redundanzen bei Teiledaten lassen sich vermeiden. Die richtigen Zeichnungen sind vor Ort sofort verfügbar (am Produktionsplatz, beim ServiceAussendienst, an der Wareneingangskontrolle usw.) Durchgängige Prozesse zwischen Konstruktion und Disposition werden möglich, welche z.B. im Fall von Qualitätsproblemen oder beim Produktein- und -auslauf schnelles und richtiges Handeln ermöglichen.
4.1.1 Zusammenarbeit Entwicklung & Produktion Die Zusammenarbeit zwischen der Produktentwicklung und der Produktionsplanung ist oft organisatorisch und technisch anspruchsvoll. Eine mögliche Illustration der Zusammenhänge bringt die Abbildung 8: Funktionale Integration, die als «Scheer’sches Y» bekannt [Scheer] ist. Sie zeigt im linken Ast die dispositive Prozesskette, d.h. von oben nach unten die langfristige Mengenplanung bis zur Stücklistenauflösung beim konkreten Produktionsauftrag mit der anschliessenden Auftragsfreigabe (siehe 27
Product Lifecycle Management
auch Abschnitt 3.2.1 «Sinn und Aufgabe der Planung»). Nicht unbedingt zeitgleich läuft im rechten Ast die Planung und Konstruktion des Produktes. Hellblau eingezeichnet ist die Werkstattebene, wo die in der Planungsebene (orange) vorbereiteten Daten in materielle Produkte umgesetzt werden. Als mittleres Element blau dargestellt sind Daten, welche gemeinsam genutzt werden könnten (mit PDM). Ganz aussen ist eine Begriffsauswahl passender IT-Systeme angeführt (PPS, CAx).
Betriebsdatenerfassung Soll-IstVergleich
Arbeitsplanung
Auftragsdaten
Prozessdaten Arbeitsdaten
Steuerung NC-DNC-NCMaschinen
C
Steuerung Transportsysteme
A
Steuerung Montageanlagen
M
CAE A
Q
CAD
Konstruktion
Produktdaten
Produktionsprozess
und -steuerung
Werkstattsteuerung
Produktentwurf
Planungsdaten
C
Auftragsfreigabe
PDM
CAP
Produktionsprogrammplanung Materialbedarfsplanung Kapazitätsbedarfsplanung
g nun
Prozessebene
Technische Prozesskette
spla tion duk Pro
Planungsebene
Dispositive Prozesskette
Abbildung 8: Funktionale Integration [Scheer]
Mindestens an der Schnittstelle zwischen Planungsund Prozessebene müssen die Daten der dispositiven und der technischen Prozesskette gemeinsam vorliegen. Sind auch Produktdaten und sogar Planungsdaten gemeinsam nutzbar, so lassen sich Redundanzen und die damit verbundenen Fehler vermeiden.
L
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Die reinen Geometriedaten sind nur im CAD-System zu bearbeiten, andere Merkmale nur im ERP. Beispiele dazu sind Dispositionsmerkmale, Beschaffungsarten oder Materialart. Stücklisten müssen in beiden Systemen vorhanden sein und sollten daher durch die Konstruktionsabteilung erstellt und vom ERP übernommen werden. Ähnlich kann dies für Arbeitspläne ablaufen. Änderungen an diesen Daten im Laufe des ProduktLebenszyklus sollten aber überall verfügbar sein, auch in der Konstruktionsabteilung. Ein bidirektionaler Datentausch ist daher anzustreben. Nur in eine Richtung jedoch laufen Grafikdaten vom CAD zum ERP. Es können beispielsweise PDF erzeugt werden für Angebote, Bestellungen und dergleichen.
Product Lifecycle Management
Best Practice: LIST AG | Verfahrenstechnischer Apparatebau Als weltweiter Technologieführer für Knetreaktoren operiert LIST aus der Schweiz, den USA und Singapur heraus. Mit 40-jähriger Tradition entwickelt und implementiert das Unternehmen kundenspezifische Prozesse und Systeme mit Einsatz von wenig oder gar keinen Lösungsmitteln (Dry Processing). Diese Lösungen finden Eingang in der Chemie, speziell in der Faser-, der Polymer- und der Elastomerindustrie.
Die IT-Landschaft, bei der LIST AG geschichtlich gewachsen, musste grundlegend erneuert werden. Das war Anlass, um auch die bestehende 2DKonstruktion auf 3D-Technologie zu aktualisieren. Nach einem sorgfältigen Auswahlverfahren und dem Wissen, dass LIST neben einer ERP-nahen PLMFunktionalität gerade auch im technischen Bereich ein umfangreiches und sehr flexibel handhabbares PDM/PLM-System braucht, hat man sich für Pro/ENGINEER mit PDMLink aus dem Hause PTC entschieden. Mit INNEO und deren Produkten hat LIST hier den richtigen Partner für die Implementierung gefunden. Im selben Auswahlverfahren hat LIST sich aus verschiedenen Optionen schliesslich für Microsoft Dynamics AX (Axapta) als ERP-System entschieden. Mithilfe dieser neuen Technologien im gesamten Unternehmensprozess und im Speziellen im Engineering wird LIST ihre Wettbewerbsposition im Markt nachhaltig ausbauen und stärken. Lösungsanbieter: INNEO Solutions GmbH (Firmenprofil Seite 80) 29
Product Lifecycle Management
Über die beiden Systeme hinweg stellt die bidirektionale Kommunikation einige zusätzliche Probleme, wie das durchgängige Berechtigungskonzept oder die perfekte Handhabung von Versionen (vgl. PLM weiter unten). 4.1.2 Das digitale Produkt Für Produkte, welche von den Kunden parametrisiert werden, bietet die IT wertvolle Unterstützung: Konstruktionsdaten ergeben zusammen mit den Kundeninputs die Auftragsdaten, was für bestimmte produzierende Unternehmen handfeste Geschäftsvorteile bieten kann. Immer wichtiger wird in diesem Zusammenhang das «digitale Produkt». Darin sind weit über die Geometriedaten hinaus viele Informationen, z.B. zu den Produktanforderungen, -eigenschaften sowie -gebrauch, zusammengefasst. Innovative Firmen sind in der Lage, über das digitale Produkt die Zusammenarbeit mit Kunden und Lieferanten zu intensivieren. Lieferanten
Einkauf Entwicklung
Produktion Marketing Verkauf
Kunden
Service Digitales Produkt Physisches Produkt
Abbildung 9: Kunden und Lieferanten wirken beim digitalen Produkt mit (nach INNEO Solutions GmbH)
4.1.3 Management von Produktdaten und Produktlebenszyklus mit PDM und PLM-Systemen Das digitale Produkt bedingt, dass die IT die Beteiligten in ihrer Interaktion unterstützt. Die an sich naheliegende direkte Verbindung von CAD- und ERP-System ist aufgrund der beidseitig grossen Systemvielfalt und Komplexität oft nicht vorgesehen oder bietet – falls eine Schnittstelle vorhanden ist – nur rudimentäre Möglichkeiten. 30
Product Lifecycle Management
Best Practice: MDC Max Daetwyler AG | Maschinenbau Die MDC Max Daetwyler AG entwickelt, produziert und wartet Maschinen für den Tiefdruck. Die Vorstellungen für die jeweils passende Maschine und den individuell geeigneten Druckablauf fallen dabei von Kunde zu Kunde verschieden aus. «Wir können für diese Anforderungen die Maschinen natürlich nicht immer wieder neu erfinden. Daher war es höchste Zeit für ein unternehmensweites ERP-System, das alle Betriebsdaten in Echtzeit liefert und eine Überwachung des Kundenbedarfs sowie der Lieferkette ermöglicht», so IT-Leiter Kurt Grossenbacher, MDC Max Daetwyler. Zuvor gehörten Stapel ausgedruckter Excel-Tabellen und WordDokumente zum Arbeitsalltag. Viele Informationen zu Finanzen, Materialdisposition oder Kundenpräferenzen konnten aus diesem Papierwust nur mühsam herausgefiltert werden. Infor ERP COM erwies sich als erste Wahl.
«Die Lösungen von SAP waren für uns als mittelständisches Unternehmen zu teuer. Infor verfügt über fundiertes Know-how im Bereich Maschinenund Anlagenbau. Dieses Wissen spiegelt sich sowohl in der Software als auch in der Beratung wider», erläutert Grossenbacher die Entscheidung. Ein weiterer Pluspunkt war, dass Infor ERP COM nahtlos mit dem bestehenden Designtool 2D- und 3D-CAD integriert werden konnte und Daetwylers Niederlassungen auf der ganzen Welt vernetzt. Bei Daetwyler ist die ERP-Lösung in alle Geschäftsbereiche und -prozesse eingebunden: vom Basisprojekt zur fertigen Maschine, von der Offerte zu den Verkaufsverhandlungen über den Auftrag, die Produktion, Zahlung, Lieferung und Montage bis zur Abnahme. Lösungsanbieter: Infor (Firmenprofil Seite 80) 31
Product Lifecycle Management
4.2.1 Crossmedia Verkaufsseitig sind Firmen oft mit der Aufgabe beschäftigt, Produktinformationen für verschiedene Informationskanäle und unterschiedliches Zielpublikum aufzubereiten. Grafiken für den Prospektdruck oder Bilder für den Web-Shop unterscheiden sich zwar technisch, können aber vom gleichen Original stammen.
Abbildung 10: Medienneutrale Produktdatenbank (Quelle: Team Informatik 2000 GmbH)
Die Verwaltung der Grafiken im Originalformat wird in einer medienneutralen Datenbank vorgenommen. Neben den Grafiken spielen beschreibende Texte eine wichtige Rolle. Auch Texte müssen sowohl inhaltlich als auch in Bezug auf das verwendete Format für unterschiedliche Kanäle aufbereitet werden. Zusätzlich sind die Angaben mit weiteren Informationen aus dem ERPSystem zu verknüpfen, wie Lagerbestand oder Preis. Mit geeigneten Konvertern lassen sich angepasste Kataloge, Inhalte von Webshops, Preislisten oder technische Übersichten ohne Medienbruch oder mindestens teilweise automatisch erstellen.
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Product Lifecycle Management
Best Practice: Rüegg Cheminée AG | Cheminée-Bau Rüegg Cheminée zählt zu den führenden CheminéeHerstellern in der Schweiz. Über die Niederlassungen in Frankreich, Deutschland, Österreich und Belgien vertreibt sie ihre Produkte in weiten Teilen Europas. 2005 fiel nach einer Neuevaluation der Gesamtsysteme die Wahl auf Mediando als PIM-System. Innerhalb weniger Monate wurde die bestehende Produktdatenbank abgelöst und das neue, medienneutrale Produktmanagementsystem aufgebaut.
Einige Highlights aus dem Projekt: Volle, systemübergreifende Prozessintegration: Vom ersten Produktionsprozess über die Datenerfassung bis zum Lifecycle-Management sind alle Prozesse und Systeme miteinander verknüpft. Lästige Doppelspurigkeiten und auseinanderdriftende ProduktInformationen werden so effizient und sicher vermieden. Rüegg Cheminée garantiert ihren Kunden über Jahrzehnte die Versorgung mit Ersatzteilen. Der Kunde muss über sehr lange Zeit in der Lage sein, ein gewünschtes Bauteil zu identifizieren und zu bestellen. Um die Auswahl von Ersatzteilen möglichst einfach zu gestalten und optimal in den Bestellvorgang zu integrieren, werden im B2B-Shop der Rüegg Cheminée aufgrund der in Mediando geführten Produktdaten über alle Produkte und deren Revisionsstände Explosionszeichnungen zur Verfügung gestellt. So kann der Kunde die gesuchten Teile auf der Zeichnung einfach und sicher identifizieren und mit einem einfachen Klick auf die entsprechende Stelle innerhalb der Zeichnung das gesuchte Ersatzteil während 24 Stunden an 7 Tagen der Woche bestellen. Lösungsanbieter: Team Informatik 2000 (Firmenprofil Seite 83)
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Product Lifecycle Management
Der Zusammenarbeit über die Firmengrenzen ist spezielle Beachtung zu schenken:
Können Produktlieferanten Fotos und technische Angaben direkt in die Datenbank einpflegen? Sind die Inhalte ohne Zwischenschritte für Abnehmer verfügbar? Können Produktinformationen automatisch in der gewünschten Form in die verschiedenen Shops und Kataloge der Händler integriert werden?
Anstelle von Crossmedia wird auch die Bezeichnung «Produkt Informations Management» (PIM) verwendet. Siehe Best Practice zu Rüegg, Seite 37.
4.3
Produktkonfigurator
Um möglichst viele Kundenwünsche abzudecken, werden Produkte zunehmend in verschiedenen Varianten angeboten. Schon wenn eine an sich überschaubare Anzahl Komponenten des Endproduktes durch jeweils einige verschiedene Möglichkeiten ausgetauscht werden kann, so ergibt sich durch die Kombinatorik sofort eine beachtliche Anzahl von Varianten, welche schlecht handhabbar sind. Schwierig wird die Sache aber dann, wenn sich bestimmte Kombinationen ausschliessen. Das klassische Beispiel dazu ist das Cabrio mit Schiebedach (was aber heute technisch machbar ist). Hier muss eine Produktlogik eingesetzt werden, um solche Kombinationen zu verhindern.
Abbildung 11: Fahrzeugkonfigurator. Quelle: http://konfigurator.audi.de
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Product Lifecycle Management
Best Practice: Optiprint | Leiterplattenherstellung Die voll integrierte Gesamtgeschäftslösung «digital erp» der St.Galler Software-Firma ABACUS Research ist seit Anfang 2008 erfolgreich beim Mikrotechnologieunternehmen Optiprint im Einsatz. Die Herstellerin aus dem Appenzellischen produziert massgeschneiderte Leiterplatten. Dazu leistet «digital erp» einen wesentlichen Beitrag mithilfe eines speziellen Führungsinstruments. Über ein in der Standardsoftware integriertes Informations-Cockpit können die Abteilungs- und der Produktionsleiter die Auslastung der verschiedenen Ressourcen problemlos überwachen. Dabei wurde die gesamte Produktionsplanung so detailliert konzipiert, dass sein Unternehmen neben absoluter Termintreue auch vermehrt Expresslieferungen anbieten könne, erklärt der Geschäftsleiter Hans-Jörg Etter.
Mit der Einführung dieser modernen Gesamtlösung wurde auch eine Kostenrechnung realisiert. Diese gibt Auskunft darüber, welcher Deckungsbeitrag pro Auftrag, Produktsegment und Kunde erwirtschaftet wird. Dies ermöglicht rasche Entscheidungen über die Priorisierung von Produktegruppen und die strategische Ausrichtung der Firma. Besonders freue ihn, so Etter, dass die Software auf seine Firma angepasst worden sei, und nicht umgekehrt. Auf die Frage, was ihm die Gesamtlösung «digital erp» von ABACUS Research bringe, erklärt Etter: «Ich habe alle wichtigen Zahlen aus einem System. Das bringt mir Zeitersparnis, während der ich mir Gedanken machen kann, wie wir uns noch weiter verbessern können!» Lösungsanbieter: ABACUS Research AG (Firmenprofil Seite 78) 40
Product Lifecycle Management
4.3.1 Vor- und Nach-Kalkulation In der Auftragsfertigung und in Lohnbetrieben sowie im Handel von technischen Produkten kommt der Vorkalkulation eine hohe Bedeutung zu. Sie dient als individuelle Basis für den Angebotspreis eines jeden einzelnen Angebotes. Während bei der Variantenfertigung der Produktkonfigurator die Preisberechnung übernehmen kann, lohnt sich dies bei der Auftragsfertigung kaum. Die Kostenberechnung «bottom up», d.h. von den Materialien und Operationen her, kann extrem aufwendig sein. Zwar gibt es für einzelne Branchen Berechnungsprogramme, z.B. für die spanabhebende Bearbeitung. Im Allgemeinen muss aber die Vorkalkulation in diesen Auftragsfällen mit viel Erfahrung erfolgen. Das ERP kann bestenfalls durch Vorlage ähnlicher Aufträge mit nachkalkulierten Kosten die Entscheidung unterstützen. In der Serienfertigung hingegen hat die Vorkalkulation eine geringere Bedeutung und dient während der Einführungsphase neuer Produkte zur Berechnung der Herstellungskosten und des Verkaufspreises. Ist ein Produkt erst einmal eingeführt, kann man sich oft auf die Nachkalkulation beschränken. Bei fast jedem Unternehmen wird der Verkaufspreis etwas unterschiedlich berechnet. Die vielfältigen Rabatte, Abzüge und Zuschläge können die Situation recht unübersichtlich werden lassen und müssen vom ERPSystem bewältigt werden können. Zusätzlich müssen gerade bei grösseren Unternehmungen die Kosten zahlreichen Kostenarten und vielen Kostenträgern zugeordnet werden können. Siehe Best Practice von «abacus».
4.4
Service-Management
Neben den klassischen CRM-Prozessen im Verkauf und auch im Marketing (siehe Abbildung 1 auf Seite 9) bieten Aufgaben im Service-Bereich bei vielen technisch orientierten Firmen noch eine Menge Potenzial für den sinnvollen IT-Einsatz, beispielsweise bei langlebigen Investitionsgütern. Oft übernimmt der Hersteller jahrelang Serviceleistungen und führt dabei an den Maschinen Reparaturen und Änderungen durch: Verschleissteile werden ausgewechselt, Einstellungen modifiziert oder Maschinensteuerungen an die neuesten Entwicklungen angepasst. Um diese Leistungen beim Kunden zu optimieren, ist die genaue Kenntnis 41
Business-Software-Auswahl
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Business-Software-Auswahl
Ein breit angelegtes Forschungsprojekt in der Schweiz legte die Basis für die in diesem Kapitel beschriebene Evaluationsmethodik. Die Ergebnisse der empirischen Untersuchung von 237 Reorganisationsprojekten zeigen die Erwartungshaltung, die Hindernisse, die Erfolgsfaktoren und den Handlungsbedarf bei der Informatikeinführung auf. Die detaillierten Forschungsergebnisse und Ableitungen sind im Buch «Erfolgreich restrukturieren in KMU» dokumentiert [Hafen].
5.1
Erwartungshaltung der Schweizer KMU
Die Erwartungshaltung, welche mit dem Start eines Projektes zur Reorganisation und IT-Einführung verbunden wird, ist aufschlussreich. Die hellen Balken zeigen, welche Ziele von den Unternehmen als besonders wichtig eingestuft werden. Die dunklen Balken hingegen zeigen den Grad der Zielerreichung. Steigerung der Konkurrenzfähigkeit Beherrschbarkeit EDV-Infrastruktur Reduktion der Durchlaufzeit Erhöhung der Termintreue Erhöhung der Flexibilität Fertigungstechnische Prozesse Steigerung des Umsatzes Produktbezogenes Know-how Fertigungstechnisches Know-how Zertifizierung des QM Reduktion der Materialbestände
sehr wichtig
Reduktion der Personalkosten Reduktion der Maschinenstundensätze
sehr wichtig und erreicht 0% 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % Relativer Anteil der Unternehmen mit diesem Ziel (n = 237)
Abbildung 13: Ziele und Zielerreichung in KMU [Hafen]
Die Differenz zwischen den gesetzten Zielen und den erreichten Resultaten ergibt ein recht ernüchterndes Bild. Andere Studien aus dem Ausland bestätigen den Eindruck, dass ein hoher Teil der Projekte zur ITEinführung scheitert: Zahlen zwischen 50% und 90% werden genannt!
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Business-Software-Auswahl
Best Practice: Tschümperlin AG | Baustoffhandel Der Baustoff-Spezialist für Hoch- und Tiefbau und Gartengestaltung mit Sitz in Baar ZG entschied sich für die Business Software NVinity. Die A. Tschümperlin AG gehört zu den führenden Lieferanten von Baustoffartikeln und produziert zum Teil selbst. Da bereits die Vorgängerlösung von NVinity, SQLBusiness, über eine Branchenlösung für Baustoffhandel verfügt, überzeugte der IT-Dienstleister LOBOS Informatik AG – ein Vertriebspartner der NVINITY Software Schweiz AG – mit solider Branchenkompetenz.
Die Anforderungen der Anwender sind bei LOBOS seit Jahren bekannt und mit der ERP-Lösung umgesetzt. Schon im Standardumfang bleiben praktisch keine Wünsche offen. Die umfassende Funktionalität war also ein wichtiges Entscheidungskriterium wie auch die moderne Technologie der Business-Software. NVinity ist webbasiert, plattformunabhängig, ausfallsicher und sehr gut updatefähig, da die Software individuelle Zusatzprogrammierungen in einem Packages-System komplett und problemlos in die nächste Version mitnimmt. Als besonders angenehm, leicht bedienbar und benutzerfreundlich beurteilte die A. Tschümperlin AG die Oberfläche ihrer neuen Software. In Zukunft arbeiten fünfzig Mitarbeiter an verschiedenen Unternehmensstandorten mit der Branchenlösung. Lösungsanbieter: LOBOS Informatik AG, «NVinity Technologie Center» (Firmenprofil Seite 81) 45
Business-Software-Auswahl
Best Practice: Paul Forrer AG | Hydraulik und Antriebstechnik Die Paul Forrer AG ist ein führendender Schweizer Anbieter von Hydraulik und Antriebstechnik in mobilen Anwendungen. Sie beliefert Werkstätten und Maschinenbauer der Land-, Forst- und Kommunaltechnik sowie Fahrzeugbauer und Baumaschinenhersteller. Ergänzt wird das Angebot durch den Handel mit Motorgeräten professioneller Marken.
Im Jahr 2001 wurde ein neues ERP-System evaluiert. Die Wahl fiel damals auf Syz Informatik AG mit swissaxis©erp. Neben sämtlichen Prozessabläufen für den Grosshandel wird das Versandmodul Post2000 mit Barcode als Basis für die Verbindung von Waren- und Informationsfluss eingesetzt. In Zusammenarbeit mit PostFinance wurde der Prozess E-Rechnung modular mit swissaxis©erp integriert. Damit realisierte die Paul Forrer AG einen weiteren Rationalisierungsschritt. Rechnungen und Gutschriften werden vollkommen elektronisch übermittelt und stellen für die Paul Forrer AG eine weitere Dienstleistung an ihre Kunden dar. Für die Paul Forrer AG fallen Kosten für Druck und Versand weg. Die Geschäftskunden importieren die mehrwertsteuerkonformen, strukturierten Rechnungsdaten in ihre Finanzanwendung. Dort werden die Daten automatisiert, weiterverarbeitet und über die gewohnten Zahlungswege beglichen. Somit kann die Paul Forrer AG dem Kunden von der elektronischen Bestellung aus dem Web-Katalog bis hin zur Bezahlung eine umfassende Web-Lösung anbieten. Je nach Menge der zu verarbeitenden Belege entsteht durch die Integration der E-Rechnung für alle beteiligten Businesspartner eine zusätzliche Wertschöpfung im Sinne einer echten Win-win-Situation. Lösungsanbieter: Syz Informatik (Firmenprofil Seite 82) 50
Business-Software-Auswahl
10 Systeme
Grobevaluation • Anwendungsschwerpunkte • Strategie-System / Plattform • Mindestanforderungen an den Lieferanten
Feinevaluation
2 – 3 Systeme
• Ausschreibung: Muss- und wichtige Anforderungen aus dem Pflichtenheft bez. Funktionen (Anwendung) und Technik sowie an den Systemlieferanten • Workshops: Überprüfung der prozessspezifischen Anforderungen anhand der «Drehbücher» • Referenzbesuche • Lieferantenentscheid
zukünftiger Partner
Vertragsverhandlungen Einführung
4 bis 6 Monate (Basis: definierte Prozesse)
300 Produkt-Anbieter-Paare
Implementation bis Produktivstart: ≥ 8 bis 12 Monate
5.4.2 Vom Marktüberblick zur Einführung Bis zu den Vertragsverhandlungen ist mit einer Dauer von mehreren Monaten zu rechnen, wie die folgende Abbildung zeigt. Dabei wird aber bereits vorausgesetzt, dass die organisatorischen Soll-Prozesse definiert sind.
Abbildung 16: Evaluationstrichter [Fischer]
5.4.3 Marktüberblick ERP-Systeme In der Grobevaluation ist zuerst der umfassende Marktüberblick zu erreichen. Dies ist wichtig, damit nicht in einem späteren Zeitpunkt des Projektes plötzlich Systeme und Anbieter auftauchen, welche die gefällte Entscheidung infrage stellen und durch die entstehende Unsicherheit allenfalls den Rückhalt für das Projekt bei den Betroffenen schwächen.
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Die infrage kommenden Systeme sollten eher auf dem nationalen Markt gesucht werden, denn in der Regel ist eine gute Portion von Eigenschaften notwendig, welche die Systeme für einen lokalen Markt auszeichnen. Dies im Gegensatz zu anderer Software wie beispielsweise CAD-Programme, welche aufgrund der internationalen Normierung wenig landesabhängige Komponenten aufweisen. Vergleichbare Angaben zu allen relevanten Systemen für den Schweizer Markt sind über das Internet unter www.topsoft.ch aus einer Datenbank kostenlos abrufbar. Vergleichbare Datenbanken für Deutschland und Österreich sind derzeit nicht bekannt. Zurzeit handelt es sich um etwa 420 Datensätze mit je einem Produktanbieterpaar. Darunter sind diverse Produkte mit gleichen Namen zu finden, beispielsweise Microsoft Navision. Bei der Auswahl geht es nicht nur um das Softwareprodukt, sondern gleichberechtigt auch um das Unterneh-
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Der Business-Software-Markt
Best Practice: Botanica GmbH | Kosmetik Seit 1998 beliefert die Firma Botanica GmbH die Kosmetikproduzenten dieser Welt mit Pflanzenkonzentraten und Milchextrakten. Dabei produzieren die rund 18 Mitarbeitenden die Extrakte und Konzentrate aus über 1000 verschiedenen Pflanzenarten. Eine jährliche Zuwachsrate von rund 30% zeigt, dass die Naturerzeugnisse von Botanica einen festen Platz im Kosmetikmarkt haben.
Das kontinuierliche Wachstum sowie die Notwendigkeit, neue Richtlinien und Vorschriften aus dem EURaum umzusetzen, machten eine integrierte ITLösung notwendig. Bei der Suche nach einer geeigneten Software, um die Geschäftsprozesse zu vereinfachen und zu automatisieren, war SAP zuerst kein Thema. «Wir waren der Überzeugung, diese Lösungen seien nur für Grossunternehmen geeignet. Das konnte für uns als KMU nicht das Richtige sein», erinnert sich Andreas Wälti, Geschäftsführer der Botanica GmbH. Als man sich jedoch intensiver mit SAP Business One auseinandersetzte, zeigte sich schnell, dass ein Grossteil der Abläufe bereits im Standard des IT-Systems voreingestellt war. «Es hat uns überrascht, wie nah SAP Business One an unseren spezifischen Prozessen dran war. So haben wir das bei keinem anderen Anbieter gefunden», berichtet Andreas Wälti. «Zudem erzielen wir nun mit der neuen Lösung von Beginn weg einen Zeitgewinn von einer halben bis zwei Stunden pro Arbeitsprozess.» Überzeugt hat auch das Konzept der Data Unit AG als Einführungspartner. «Die Informatik-Spezialisten unterstützten uns jederzeit mit fundiertem, betriebswirtschaftlichem Sachverstand und dem Blick fürs Wesentliche.» Lösungsanbieter: Data Unit AG / SAP Business One Competence Center (Firmenprofil Seite 82) 64
Der Business-Software-Markt
6.1.3 Individualsoftware Individualsoftware wird auf eine spezielle Aufgabenstellung hin entwickelt und dementsprechend ausschliesslich im dafür vorgesehenen Unternehmen eingesetzt. Sie lässt die Möglichkeit zu, die bereits vorhandenen Softwarelösungen zu integrieren, auszubauen oder sukzessive abzulösen. Die aus früheren Zeiten bekannten Vorbehalte gegen die Entwicklung von Individualsoftware wie Kostenüberschreitungen, unsichere Supportsituation und mangelhafte Release-Fähigkeit lassen sich aber auch heute nicht einfach vom Tisch wischen. Trotzdem wird Individualsoftware wieder zunehmend zu einer ernsthaft zu diskutierenden Möglichkeit. Früher stand dem Programmierer nicht viel mehr als eine Programmiersprache, wie beispielsweise Cobol oder Fortran, zur Verfügung. Mit diesen aus heutiger Sicht bescheidenen Werkzeugen mussten alle erforderlichen Aufgaben, angefangen bei den eigentlichen Transaktionen über die Benutzeroberfläche bis hin zu den Routinen für das Verhalten bei Fehlern, selbst entwickelt werden. In den letzten Jahren ist die Basis, auf der mit selbst erstellten Programmen aufgesetzt werden kann, massiv breiter geworden. Zur Entwicklung von Individualsoftware für Geschäftsapplikationen dominieren heute zwei unterschiedliche Technologien: «.net» und «J2EE». Während hinter «.net» das Unternehmen Microsoft steht und sich die darauf entwickelten Lösungen entsprechend gut in die «Microsoft-Office»-Welt einfügen, stammt «J2EE» von Sun, basiert auf deren Programmiersprache «Java», und nimmt für sich in Anspruch, weitgehend plattformunabhängig zu sein, das heisst auf unterschiedlichen Geräten und Betriebssystemen zu laufen. Bei beiden Technologien handelt es sich um mächtige Werkzeuge, mit denen professionelle Applikationen in erstaunlich kurzer Zeit entwickelt werden können. Softwarepakete umfassen heute bis zu mehreren Millionen Programmzeilen. Es liegt auf der Hand, dass solch gigantische Konstruktionen nicht am Stück geschrieben werden und nur wartbar sind, wenn sie extrem gut strukturiert sind.
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Um trotz der vielen programmtechnischen Details den Überblick zu erhalten, wird angestrebt, den Abstraktionsgrad in der Programmentwicklung anzuheben. Über viele Entwicklungsstufen hinweg führte dieses Bestreben zur «Model Driven Architecture» (MDA). MDA verwendet ein aus den Geschäftsprozessen abgeleitetes Modell als Ausgangspunkt für die SoftwareEntwicklung. Seit kürzerer Zeit gibt es nun Werkzeuge, die direkt aus dem Modell den Programmcode generieren können. Auch mit diesen modernen Werkzeugen ist die spätere Entwicklungsmöglichkeit der Individualsoftware nach wie vor ein heikler Punkt. Es kann beruhigend sein, einen Hinterlegungsvertrag für das Modell und den Sourcecode abzuschliessen. In einem vorgängig definierten Fall, wie z.B. Insolvenz des Programmierers, kann damit die bei einem Treuhänder hinterlegte Dokumentation verlangt werden. Ob und mit welchem Aufwand sich eine andere Person darin einarbeiten kann, bleibt allerdings weiterhin eine offene Frage. 6.1.4 Bald nur noch zwei Softwareanbieter? Die leistungsfähige Basis, auf der heute Programme erstellt werden, kommt nicht nur den Entwicklern von Individual-Software zugute; die gleiche Ausgangslage wird auch von den Standardsoftwareanbietern genutzt, die ihre Applikationen nach und nach auf die neuen Technologien umstellen. Vor diesem Hintergrund ist es wenig erstaunlich, dass die Anzahl der angebotenen ERP-Lösungen nicht kleiner wird, obwohl Prognostiker seit Jahren eine massive Reduktion auf ein paar wenige Anbieter vorhersagen. Zwar verschwinden einzelne Produkte und Hersteller, aber immer wieder schaffen es Anbieter, ihre Software komplett neu zu lancieren oder überhaupt neu am Markt aufzutreten.
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Der Technologieschub führt auch dazu, dass sich die Grenzen zwischen Standard- und Individualsoftware immer mehr verwischen. Eher lokal agierende, kundennahe und umsetzungsorientierte Softwareunternehmen entwickeln auf der Basis eines Standard-ERP-Systems individuelle Erweiterungen, um unternehmensspezifische Bedürfnisse abzudecken.
Der Business-Software-Markt
Best Practice: Regloplas AG | Messtechnik Sie umgeben uns überall: Metall- und Kunststoffteile, die im Spritzguss- oder Druckgussverfahren hergestellt wurden. Dabei spielt die richtige Temperatur des zu verformenden Materials bzw. des zur Verformung eingesetzten Werkzeugs eine wichtige Rolle. Einer der führenden Spezialisten für die dabei als Heiz- oder Kühlsysteme eingesetzten Temperiergeräte ist die Regloplas AG: Das Unternehmen bedient seit mehr als vierzig Jahren von St.Gallen aus über ein weltweites Vertriebsnetz alle industrialisierten Regionen – lediglich fünf Prozent der abgesetzten Geräte werden noch in der Schweiz verkauft.
Bei einem jährlichen Produktionsvolumen von rund 6000 Temperiergeräten kommt dabei der Prozessorganisation eine entscheidende Bedeutung zu. Denn gerade in einem innovativen KMU beeinflussen schlanke und in allen Phasen kontrollierbare Abläufe nachhaltig den Unternehmenserfolg. Mit Sage ProConcept setzt die Regloplas AG dazu auf ein neues, durchgängiges ERP-System, das die Prozesse in Auftragsabwicklung, Beschaffung, Verkauf, Logistik und Controlling unter einem Software-Dach zusammenfasst. Das Unternehmen konnte mit dieser «Steuerzentrale» zahlreiche Prozesse merklich beschleunigen und auch die Produktion über eine Konfigurationssoftware mit dem System vernetzen. Der nächste Entwicklungsschritt ist der Ausbau der weltweiten Internetpräsenz: Mit dem Sage ProConcept Modul E-Shop wird das Angebot der Regloplas AG weltweit noch besser verfügbar. Lösungsanbieter: Sage Schweiz AG (Firmenprofil Seite 81) 67
Literatur & Internetadressen
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Literatur & Internetadressen
[Widmer] Schätzung und Beeinflussung der Kosten von ERP-Systemen in Schweizer KMU Thomas Widmer, Dissertation, Eidgenössische Technische Hochschule ETH Zürich, Nr. 15630, 156 S., 2004 [Davenport] Putting the Enterprise into the Enterprise System T. H. Davenport, Harvard Business Review, July-August 1998, S. 119–121 [Scheer] Wirtschaftsinformatik A.-W. Scheer, Springer Verlag, Berlin 1997 [Hafen] Erfolgreich restrukturieren in KMU Urs Hafen, Cuno Künzler, Dieter Fischer, vdf Hochschulverlag, Zürich 2000 [Fischer] Vorlesungsunterlagen Dieter Fischer, Fachhochschule Aargau [Schönsleben] Integrales Logistikmanagement Paul Schönsleben, Springer Verlag, 5., überarbeitete und erweiterte Auflage, 2007 [Kurland] Selecting a PLM System to Improve Product Development Performance for Small and Medium Sized Manufacturing Businesses Ray Kurland, www.cad-portal.com, 27.09.2008
Internetadressen www.topsoft.ch
ERP-Evaluationsdatenbank, ERPMesse www.fhnw.ch/iwi Wirtschaftsinformatik, FHNW www.maslogistik.ch Masterstudium Logistik, FHNW www.swico.ch Schweizer Wirtschaftsverband der Informations-, Kommunikationsund Organisationstechnik
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Stichwortverzeichnis
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Stichwortverzeichnis
.net, 65 Ablaufdiagramm, 48 Angebots-Anfrage, 54 ASP, 15, 72 BDE, 25 Berater, 60 Best of Breed, 8 Betriebsdatenerfassung, 25 Bewegungsdaten, 13 BPM, 70 Branchensoftware, 63 CAD, 27, 32 Change-Management-Projekt, 61 CRM, 9, 41 Crossmedia, 36 Datenbank, 12 Datenübernahme, 61 Dienstleistung, 7 Dokumenten-Management, 34, 75 EAI, 70 ECM, 35 EDM, 32 Enterprise Resource Planning, 6 ERP, 5 ERP II, 75 ERP-Einführung, 48 Evaluationsmethodik, 44 Feinevaluation, 53 Funktionsmuster, 56 Grobevaluation, 46, 52 Handel, 7 Hauptkriterien, 52 Investitionen, 14 ISO-Zertifizierung, 48 ITIL, 62 IT-Landkarte, 69 J2EE, 65 Kalkulation, 41 Kalkulationsschemen, 14 Konfigurator, 39 Kostenüberlegungen, 15 Leasing, 15 Lizenzierungsmodelle, 15
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Lizenzkosten, 14 Marktüberblick, 51 MDA, 66 Medienbruch, 34, 36, 39 Misserfolgsfaktoren, 46 Open Source, 68, 75 Organisationsentwicklung, 61 Organisationsgestaltung, 48 Outsourcing, 73 PDM, 28, 32 Pflichtenheft, 54 PIM, 38 PLM, 32 PPS, 22 Primärbedarf, 24 Produktionskonzept, 19 Produktionsplanung, 27 Projektabwicklung, 59 Projektmanagement, 46, 58 Prototyping, 56 Prozessbeschreibung, 48, 61 Referenzbesuch, 54 RTE, 75 Rückverfolgbarkeit, 5, 7, 20 SaaS, 72 Schnittstellen, 49, 70 Service, 41 SOA, 70 SOAP, 70 Stammdaten, 13 Standardsoftware, 63 Stücklistenauflösung, 24 Supportleistungen, 15 Updates, 15 Versionskontrolle, 32 Vertrag, 57 Vertragsverhandlungen, 51 Warenwirtschaftssysteme, 7 Webbasierte Architektur, 75 Web-Shop, 16, 36, 75 Wettbewerbsvorteil, 5, 42 Wissensaufbau, 59 Workflow-Management, 9, 75
Lösungspartner
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Lösungspartner
ABACUS Research AG Herr Joachim Dörrer Ziegeleistrasse 12 9301 Wittenbach-St.Gallen Phone +41 (0)71 292 25 25 Fax +41 (0)71 292 25 00
www.abacus.ch info@abacus.ch
Als einer der führenden Schweizer Hersteller entwickelt ABACUS seit zwei Jahrzehnten qualitativ hochstehende Business Software. Das flexible, modulare Design ermöglicht integrierte Gesamtlösungen für jedes Unternehmen und ist offen für individuelle Anpassungen an neue Technologien und an veränderte Geschäftsprozesse. Der modulare Aufbau und die Möglichkeit, die ABACUSProgramme als Einplatz-Lösung oder in Netzwerken integriert einzusetzen, erlauben jederzeit eine nachträgliche Erweiterung der Anwendungen. Der Betrieb kann so die ABACUS-Software seinen wachsenden Anforderungen anpassen. Durch den Einsatz modernster Technologien optimiert die ABACUSSoftware sowohl die internen Prozesse als auch die Beziehungen mit den Lieferanten und Kunden. Zudem lässt sich die ABACUS-Software teilweise im Internet orts- und zeitunabhängig nutzen. Praxisbeispiel «Leiterplattenherstellung» Seite 40
AP Schweiz Informatik AG Herr Norbert Deplazes Luzernerstrasse 23 6037 Root Phone +41 (0)41 798 04 60 Fax +41 (0)41 798 04 88
www.ap-informatik.ch info@ap-informatik.ch
AP Schweiz implementiert seit 15 Jahren die webbasierende Unternehmenslösung APplus für mittelständige Produktions-, Service- und Handelsunternehmen. Auf Basis modernster .Net-Technologie integriert APplus durchgängig Internet, Intranet, E-Commerce, CRM und Workflow in einheitlicher Systemstruktur unter einer einheitlichen Benutzeroberfläche. Mit dem integrierten Management System IMS können Führungskräfte ermittelte Kennzahlen einzelnen Abteilungen und Verantwortungsbereichen zuordnen und dadurch direkt steuernd eingreifen. Prozesse lassen sich dazu flexibel abbilden und mit einfachen Werkzeugen modellieren. Für die dezentrale Verwaltung von Vereinen und Verbänden bietet AP Schweiz eine Standardlösung an. Die ebenfalls internetbasierende Lösung ist bereits bei mehreren grossen Verbänden erfolgreich im Einsatz. 78
Lösungspartner
Praxisbeispiel «Druckmesstechnik» Seite 26
BYTiCS AG Herr Jean-Jacques Morlet Weiherallee 31 8612 Uster Phone +41 (0)44 905 65 65 Fax +41 (0)44 905 65 00
www.bytics.ch info@bytics.ch
BYTiCS Informationstechnologie steht für Beratung, Dienstleistungen und Technologien im Bereich ERP, eB, PDM, CAx für sämtliche Entwicklungs- und Geschäftsprozesse. Die Kombination von Kompetenz (Fach-, Sozialkompetenz, Kundenverständnis), Prozessen & Methodik (KMU-orientiert, globale Sicht, Branchenwissen, Detailverständnis) und Technologien steht für einen optimalen Projekterfolg. Mit der abas-BusinessSoftware entscheiden Sie sich für eine moderne, flexible und offene ERP-Standard-Software (Technologie), die Ihre Prozesse mit einer hohen Releasefähigkeit vom Ein- und Verkauf über Materialwirtschaft und PPS/Fertigung bis zur integrierten FiBu/BeBu optimiert. Praxisbeispiele «Kunststoff» Seite 18 und «Metalwarenfabrik» Seite 33
GUS Schweiz AG Herr Peter Imthurn Buchwaldstrasse 5 9008 St.Gallen Phone +41 (0)71 242 71 00 Fax +41 (0)71 242 71 01
www.gus-group.ch peter.imthurn@gus-group.ch
Die GUS Group ist führender Anbieter von Unternehmenslösungen mit Schwerpunkt in den Branchen Pharma, Food, Chemie sowie bei Handel und Logistik. Die GUS Group entwickelt, vertreibt und implementiert Lösungen für den gesamten Business Cycle: ERP, Qualitätsmanagement, Lieferantenanbindung (SCM), Kundenbindung (CRM), Datenanalyse (BI), Rechnungswesen und Warenwirtschaft/Lager. Software GUS-OS ERP: Die GUS-OS-Lösungsfamilie rund um GUS-OS ist komplett in Java entwickelt, plattformunabhängig und webbasiert. Das heisst für Anwender: mehr Flexibilität, überall abgesicherter Zugriff auf Daten per Internet und hohe Transparenz durch To-do-Listen sowie Regiezentren dank anwendungsintegriertem Workflow. Praxisbeispiele «Automobilzulieferung» Seite 10 79
Lösungspartner
Infor Herr Thomas Piekos In der Luberzen 42 8902 Urdorf Phone +41 (0)44 735 37 37 Fax: +41 (0)44 735 37 35
www.infor.ch contact@infor.com
Infor akquiriert und entwickelt funktionsreiche Software mit der Unterstützung von Tausenden von Branchenexperten. Infor macht Unternehmenssoftware besser − durch kontinuierliche Weiterentwicklung und Innovationen, schnellere Implementierung, globale Verfügbarkeit und flexible Kaufoptionen. Innerhalb weniger Jahre ist Infor so zu einem der weltweit grössten Anbieter von Business-Software herangewachsen. Weitere Informationen finden sich unter www.infor.com. Praxisbeispiel «Maschinenbau» Seite 31
INNEO Solutions GmbH Herr Bernd Kühnle / Director Schweiz Ruchstuckstrasse 21 8306 Brüttisellen Phone +41 (0) 44 805 1010 Fax +41 (0) 44 805 1011
www.inneo.com inneo@inneo.com
Software: Pro/ENGINEER und INNEO Startup TOOLS (CAD/ CAM), Windchill PDMLink und ProductPoint (PDM/PLM). INNEO Solutions ist führender Lösungsanbieter für CAD/CAM (Pro/ENGINEER) und PDM/PLM (Windchill PDM), Informationstechnologien sowie Projektmanagement. INNEO beschäftigt derzeit über 230 Mitarbeiter an zwölf Standorten in der Schweiz, in Deutschland sowie in Grossbritannien und ist zum wiederholten Mal mit der Auszeichnung Top-Innovator prämiert worden. Unsere Experten betreuen über 3500 Kunden unterschiedlichster Branchen. INNEO ist weltweit #1 Vertriebspartner von PTC, dem führenden Anbieter von Softwarelösungen für das Product Lifecycle Management (PLM), für Content Management und Dynamic Enterprise Publishing. Als autorisierter PTC-Partner für Trainings und Wartung inklusive eigener Hotline gewährleistet INNEO Solutions seinen Kunden eine optimale Betreuung. Praxisbeispiel «Apparatebau» Seite 29 80
Lösungspartner
NVINITY Software Schweiz AG Ansprechpartner: Herr François Berger Bahnstrasse 25 8603 Schwerzenbach Phone +41 (0)44 825 77 88 Fax +41 (0)44 825 77 00
www.nvinity.ch fberger@nvinity.ch
Die NVINITY Software Schweiz AG ist die Schweizer Generalvertretung für das ERP-System NVinity und die Entwicklungssoftware Framework Studio. Mitarbeitende von NVINITY betreuten in der LOBOS Informatik AG die Vorgängerlösung SQL-Business, sodass NVinityKunden von der umfassenden, 15-jährigen Erfahrung der ERPExperten profitieren. Heute ist LOBOS «NVinity Technologie Center» und damit Vertriebspartner der NVINITY Software Schweiz AG. NVinity ist webbasiert, plattformunabhängig, updatefähig und ausfallsicher. Branchenlösungen gibt es für ElektronikIndustriekomponenten, den Baustoffhandel, Stahl und die Medizintechnik. Praxisbeispiel «Baustoffhandel» Seite 45
Sage Schweiz AG Sage Simultan AG Sage Pro-Concept AG Herr Andreas Briker Oberneuhofstrasse 3 6340 Baar Phone +41 (0)848 868 848 Fax +41 (0)58 944 18 18
www.sageschweiz.ch info@sageschweiz.ch
Sage Schweiz ist mit über 63000 Kunden marktführender Anbieter von betriebswirtschaftlichen Gesamtlösungen für den Schweizer KMU-Markt. Sage bietet für alle Unternehmen und für jedes Budget eine passende Lösung. Bei Sage ist die permanente Weiterentwicklung der Schweizer Softwarelösungen Erfolgsfaktor und Unternehmensphilosophie in einem. Ebenso erfolgreich wie mit den leistungs- und funktionsstarken Softwarelösungen für Auftragsbearbeitung, Lohn- und Finanzwesen, CRM und PPS ist das Unternehmen mit seinem eng an das Produktportfolio angebundenen Dienstleistungsangebot. Praxisbeispiele «Messtechnik» Seite 67
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Lösungspartner
SAP Business One SAP Business One – die starke KMU-Lösung vom Marktführer für Geschäftslösungen. Folgende SAP-Gold-Partner stehen Ihnen für eine kompetente Beratung, Implementierung und Betreuung zur Seite: Data Unit AG Herr Roger Wipfli Surentalstrasse 10 6210 Sursee T +41 (0)41 925 17 17 F +41 (0)41 925 17 18 roger.wipfli@dataunit.ch www.dataunit.ch
Steffen Informatik AG Herr Martin Ginter Limmatstrasse 10 8957 Spreitenbach T +41 (0)56 418 33 33 F +41 (0)56 418 33 66 mg@steffeninf.ch www.steffeninf.ch
BurBit GmbH Herr Markus Burch Gersag-Platz Rüeggisingerstrasse 29 6020 Emmenbrücke T +41 (0)41 859 10 20 F +41 (0)41 859 10 29 markus.burch@burbit.ch www.burbit.ch
MTF Schweiz AG Frau Isabelle Bachmann Solothurnerstrasse 259 4603 Olten T +41 (0)62 205 97 07 F +41 (0)62 205 97 08 isabelle.bachmann@mtf.ch www.mtf.ch Praxisbeispiel «Kosmetik» Seite 64
Syz AG Informatik Herr Reinhard Dünser Gewerbestrasse 12a 8132 Egg b. Zürich Phone +41 (0)44 986 27 70 Fax +41 (0)44 986 27 77
www.syzag.ch info@syzag.ch
Syz AG Informatik entwickelt und implementiert ERPLösungen, die auf die Bedürfnisse von KMUs zugeschnitten sind. Das Flaggschiff von Syz Informatik, Swissaxis®ERP, ist eine der wenigen Schweizer Unternehmenssoftware, die über die Intercompany-Funktionalität verfügt und so Geschäftsprozesse durchgängig über alle Grenzen abbilden kann. Als Partner von PostFinance hat Syz Informatik die ERechnungslösung in Swissaxis ERP integriert. Rechnungen und Gutschriften können somit vollkommen elektronisch übermittelt werden. Kosten für Druck und Versand werden damit eingespart. Mit der Paul Forrer AG als Pilotkunden für die Branche «Hydraulik und Antriebstechnik» konnten erste, sehr positive Erfahrungen gesammelt werden. Syz Informatik wurde 1981 gegründet und beschäftigt heute über 20 Mitarbeitende, darunter 3 Auszubildende. Praxisbeispiel «Hydraulik und Antriebstechnik» Seite 50 82
Lösungspartner
Team Informatik 2000 GmbH Herr Urs Gerber Gewerbestrasse 12a 8132 Egg b. Zürich Phone +41 (0)44 986 27 45 Fax +41 (0)44 986 87 77
www.ti2000.ch info@ti2000.ch
Team Informatik 2000 steht für Produktinformationsmanagement (PIM) auf der Basis der mit ERP-Anwendungen integrierten Medienneutralen Datenbank MEDIANDO. Diese ermöglicht eine weit umfassendere, aktuellere und mit ERP-Informationen ergänzte, medienneutrale Präsentation Ihrer Produkte und Dienstleistungen mit geringerem Aufwand und schneller Verfügbarkeit: in gedruckten Katalogen, Preislisten, Prospekten, Datenblättern, Schulungsunterlagen, Flyern und auf Etiketten in den elektronischen Medien wie Web-Katalogen, OnlineShops, elektronischen Marktplätzen usw. in Multilieferantenkatalogen Ihrer Kunden auf CDs Wir verstehen uns als System-Integrator und sind exklusiver Schweizer Lizenzpartner von e-pro solutions in Stuttgart (Spinoff-Firma des IAO, Fraunhofer-Instituts). Praxisbeispiel «Cheminée-Bau» Seite 37
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Autor & BPX
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Autor & BPX Dr. Marcel Siegenthaler, Dipl. Ing. ETH, ist Berater und Dozent an der Fachhochschule Nordwestschweiz und Partner der schmid + siegenthaler consulting gmbh, Neuenkirch. m.siegenthaler@topsoft.ch
Grobevaluation auf topsoft.ch Wer Business-Software sucht, der wird auf www.topsoft.ch fündig. Mit einer völlig neu konzipierten Suchfunktion wird die Auswahl aus dem ganzen Marktangebot anhand von gut 400 «must-have»- und «nice-to-have»-Funktionskriterien eingeschränkt. Die resultierende Liste zeigt jene Lösungen, welche auf die Anforderungen zutreffen; sie kann abgespeichert und sogar als persönlicher Softwarekatalog zusammengestellt werden. Einzigartig ist die Suche nach Branchen-Referenzen: Branche auswählen, und schon erscheint eine Liste der Referenzfirmen und deren Anbieter. Zuständig ist: Cyrill Schmid, geschäftsführender Partner der schmid + siegenthaler consulting gmbh, Neuenkirch. www.topsoft.ch | info@topsoft.ch
BPX steht für Best Practice Xperts Martin & Martina Dalla Vecchia Herausgeber der BPX-Edition. Ziel von BPX ist es, komplexe Themen praxisgerecht für das Management aufzubereiten: kurz & prägnant. edition@bpx.ch
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Bestellung und Verlagsprogramm
Bestellung und Verlagsprogramm Das gesamte Verlagsprogramm von BPX finden Sie auf www.bpx.ch. Sie können die Bücher beim Verlag BPX bestellen oder beim jeweiligen Editionspartner (siehe ein paar Seiten weiter vorne). Diese freuen sich, mit Ihnen Kontakt aufnehmen zu können und geben die Bücher gelegentlich auch kostenlos ab.
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