Brauerei Forum 3/2016

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Brauerei Forum Fachzeitschrift für Brauereien, Mälzereien, Getränkeindustrie und deren Partner

Informationsservice der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin

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Ausgabe 3 | 7. März 2016 | 31. Jahrgang  |  ISSN 0179-2466

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3. VLB-Fachtagung Ladungssicherung Kompakte Veranstaltung für die Getränkebranche und Spediteure 1. und 2. Juni 2016 in Bielefeld Tagungsort: Hotel Bielefelder Hof, Am Bahnhof 3, D-33602 Bielefeld

 Stabilität von Fahrzeugaufbauten – Code-XL-Fahrzeuge für Getränke  Möglichkeiten der Nachprüfungen von Fahrzeugzertifikaten  TUL-Belastungen beim Getränketransport  Ladeeinheitensicherung von Displayware und Bierfässern Live-Vorführung verschiedener fahrdynamischer Tests mit einem Lkw auf dem Gelände des Verkehrssicherheitszentrums (VSZ) Bielefeld

Gemeinsame Abendveranstaltung für Networking und Erfahrungsaustausch

Online-Anmeldung und weitere Informationen unter:

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Inhalt

 Menschen & Unternehmen 4 5 6 7 8 9 10 11

VLB aktuell: Johannes Fuchs leitet VLB-Forschungsinstitut FISAS operativ / Ziemann-Holvrieka: Ralph Gehlhar verstärkt Geschäftsführung Brewers of Europe: Europäische Brauwirtschaft ist wieder auf Wachstumskurs Gerolsteiner: Wachstum in 2015 fortgesetzt VLB aktuell: Great Leap Brewing ist neues Mitglied der VLB Berlin Moritz Fiege: Neue Malzschrotmühle verbessert Bierqualität / Carlsberg plant Umzug der Holsten-Brauerei in Hamburg Heidelberger Brauerei: Strategiepreis für Spezialisierung erhalten Mexikanische Compañía Cervecera de Coahuila wird erneut ausgebaut VLB aktuell: Dr. Josef Fontaine feiert Dienstjubiläum / Anglia Maltings/UK kauft die GlobalMalt-Gruppe

12 Für die Qualitätssicherung in Brauereien ist die fehlerfreie Identifizierung von Kultur- und Fremdhefen von grundlegender Bedeutung. Neue Verfahren in der Molekularbiologie ermöglichen jetzt genauere Analysen als bisher

 Technik & Technologie 12 15 16 17 18 20

Mikrobiologie: Vergleich von molekularbiologischen Analysen zur Differenzierung von Hefen Brauer-Schule: Fachfragen und Fachrechnen für Auszubildende – Moderne Kochsysteme Bitburger investiert 15 Mio. € in neue Abfüllung Brau-Seminar für Schüler: Brauhaus Faust in Miltenberg braut mit Schülern der Oberstufe Jubiläumsbier / BrewDog expandiert in die USA Verpackungsprüfung: VLB Berlin prüft wieder vermehrt Getränkedosen Getränkelogistik: Mobile Bewegungsplattform testet die Stabilität von Ladeeinheiten beim Getränketransport

 IfGB aktuell 22

Ran an den Kunden! – Messen punkten mit Warenkunde und Tastings

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14. IfGB-Forum 2016 in Bozen: Die Anmeldung ist gestartet

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Destille Berlin/VLB: 5. Craft Spirits Festival in Berlin-Kreuzberg / IfGB: Wer 2017 Destillateurmeister werden will, macht sich heute auf den Weg

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Destillateur-Aufbaukurs 2016 – Die Anmeldung ist sehr gut angelaufen

18 Lange Zeit waren sie in Deutschland fast ausgestorben, jetzt kommen die Getränkedosen verstärkt in den Handel zurück. Diese Entwicklung macht sich auch in der Verpackungsprüfstelle der VLB Berlin bemerkbar, wo die Nachfrage nach Dosenprüfungen ansteigt

 Markt und Marken 26 27 28 29

Landskron Brau-Manufaktur: Geheimnis um Görlitzer Bernstein gelüftet / Brinkhoff’s No.1: Markenkasten als neuer Blickfang / Hachenburger Brauerei: Neues Zapfsystem mit Gläsern eingeführt Bierabsatz in Deutschland 2015 konstant Kunden wünschen sich transparente Lieferketten Warsteiner Brauerei: Traditionelle Braukunst zum Jubiläum / BCME: Absatz von Dosen in Deutschland erreicht Rekordhöhe

20 Welche Belastungen wirken auf das Lade­gut beim Transport von Getränken? Antworten hierauf gibt eine jüngst abgeschlossene Studie, zu der das FIM der VLB Berlin zwei Jahre lang geforscht hat

 Institutionen und Verbände 30

Ehem. VLBer: Einladung zur Mitgliederversammlung

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VLB Berlin: Innenausbau des neuen VLB-Fortbildungszentrums schreitet voran

 Sonstiges 30 32

Impressum / Lösungen Brauer-Schule Veranstaltungskalender

31 Nach einigen Verzögerungen in der Vergangenheit schreitet jetzt die Fertigstellung neuen VLB-Fortbildungszentrums weitgehend planmäßig voran. Die Einweihungsfeier ist für Oktober 2016 geplant

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Brauerei Forum  – März 2016

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Menschen & Unternehmen   VLB aktuell

Johannes Fuchs leitet VLB-Forschungsinstitut FISAS operativ Nach dem Ausscheiden von Dr. Diedrich Harms zum 31. Januar 2016 wurde die operative Führung des VLB-Forschungsinstituts für Spirituosen, Analysetechnologie und Sensorik (FISAS) dem Lebensmittelchemiker Johannes Fuchs übertragen. (BF) Mit Wirkung zum 1. Februar 2016 hat der staatlich geprüfte Lebensmittelchemiker Johannes Fuchs zusätzlich zu seinen bisherigen Aufgaben als stellvertretender Leiter des Forschungsinstituts für Spirituosen, Analysetechnologie und Sensorik (FISAS) auch die operative Führung dieses Instituts übernommen. In dieser erweiterten Funktion ist er für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des FISAS direkter Ansprechpartner und verantwortet die vier Arbeitsschwerpunkte Analysetechnologie, Johannes Fuchs Sensorik, Spirituosenanalytik und Fortbildung Spirituosen (IfGB). Auch für die Kunden und Mitglieder der VLB ist Fuchs der Ansprechpartner in diesem Forschungsinstitut. Er berichtet an die VLB-Geschäftsführung, die vorübergehend die strategische Gesamtleitung des FISAS übernimmt. Berufsbegleitende Promotion Johannes Fuchs (31) ist gebürtiger Hamburger und schloss sein Studium der Lebensmittelchemie mit dem 1. Staatsexamen an der Universität Würzburg und mit dem 2. Staats­ examen am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittel­ sicherheit ab. 2012 kam er an die VLB Berlin, um dort eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentral-Laboratorium anzunehmen. Seine Arbeitsschwerpunkte lagen in der analytischen Methodenentwicklung im Bereich Bier und Spirituosen. Darüber hinaus betreute er verschiedene Diplom- und Bachelorarbeiten und war als Autor an zahlreichen Veröffentlichungen, wissenschaftlichen Postern und Fachvorträgen auf

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Brauerei Forum  –  März 2016

nationalen und internationalen Tagungen beteiligt. Mit der Gründung des Forschungsinstituts für Spirituosen, Analysetechnologie und Sensorik (FISAS) im Oktober 2015 stieg er zum stellvertretenden Institutsleiter auf. Neben dem Tagesgeschäft arbeitete Fuchs auch ständig an seiner beruflichen Weiterqualifikation: So besuchte er den IfGB-Destillateurmeis­ terkurs und erwarb den

DLG-Verkosterpass für Bier und Spirituosen. Eine Promotion im Bereich der Spirituosenanalytik ist derzeit in Arbeit. Weltmeister im Ultimate-Frisbee Zusätzlich zu seinem beruflichen Engagement ist Johannes Fuchs auch sportlich erfolgreich: Als Mitglied des deutschen Beach Ultimate-FrisbeeNationalteams hat er im März 2015 die Goldmedaille bei der Weltmeis­ terschaft in Dubai, Vereinigte Arabische Emirate, gewonnen.

 Personalien Ziemann-Holvrieka

Ralph Gehlhar verstärkt Geschäftsführung Der Spezialist für Brauereianlagen, Lebensmitteltanks und Prozesstechnologie Ziemann-Holvrieka ver­stärkt seine Geschäftsführung: Seit dem 1. Februar 2016 verantwortet Ralph Gehlhar als Chief Commercial Officer (CCO) Marketing und Vertrieb des Unternehmens.

nagement von Ziemann-Holvrieka, bestehend aus CEO Ko Brink, CEO und COO Klaus Gehrig sowie CFO Arend Muggen.

Breites Produktportfolio Das Unternehmen mit Sitz im badenwürttembergischen Ludwigsburg setzt nicht nur auf Gehlhars Fähig(F.) Der diplomierte Maschinenbau- keiten in Vertrieb und Marketing, und Verfahrenstechnik-Ingenieur sondern auch auf seine profunden bringt jahrzehnKenntnisse der telange Erfahrung Food & Beverageim internationalen Industrie. Durch Vertrieb in der für seine bisherigen Ziemann-Holvrieka Tätigkeiten ist der wichtigen Zielbranneue CCO mit der che Food & BeveBranche sowie den rage mit. ­R alph bestehenden und Gehlhar war zupotenziellen Kunletzt in der Schweiz den von Ziemannals Vice President Holvrieka bereits eines US-amerikabestens vertraut. nischen Herstellers „Mein Anspruch von Produkten und ist es, jederzeit ein Lösungen für Filkompetenter AnRalph Gehlhar tration, Separation sprechpartner zu und Aufreinigung sein, der die Wüntätig. Zuvor bekleidete der 49-Jäh- sche und Bedürfnisse der Anwenrige in dem Unternehmen mehrere der kennt und ihnen effiziente und Vertriebspositionen in verschiedenen maßgeschneiderte Lösungen dafür Ländern, u.a. als Sales Manager in anbietet“, erklärt Gehlhar. Großbritannien sowie als Regional Als Teil der global agierenden UnterDirector für Lateinamerika in Brasi- nehmensgruppe CIMC Enric Tank and lien. „Mit seiner großen internatio- Process B.V. (CETP) verfügt Ziemannnalen Erfahrung ist Herr Gehlhar eine Holvrieka über ein breites Produktwertvolle Bereicherung für unsere und Serviceportfolio sowie namhafte Geschäftsführung“, betont das Ma- Kunden in aller Welt.


Menschen & Unternehmen Brewers of Europe

Europäische Brauwirtschaft ist wieder auf Wachstumskurs Mit mehr als 900 Neugründungen seit 2013 hat sich die europäische Brauindustrie von der Wirtschaftskrise im Jahre 2009 wieder erholt. Nach Angaben der Brewers of Europe haben im Jahre 2014 mehr als 6500 Brauereien in der Europäischen Union 383 Mio. hl Bier produziert. (BF) „Beer is back!“, kommentiert Demetrio Cerceller, Präsident der Dachorganisation der europäischen Brauereiverbände, die Ende Februar veröffentlichte Studie „The Economic Contribution of Beer to the European Economy”. Insgesamt gaben die Konsumenten in der EU im Zusammenhang mit Bier mehr als 110 Mrd.  € aus – das sind durchschnittlich 200 € pro Einwohner. In der Produktionskette von Anbau bis zum Verkauf steht die Brauwirtschaft für geschätzte 2,3 Mio. Arbeitsplätze. Dabei generiert jeder Beschäftigte in einer Brauerei durch-

schnittlich 17 weitere Jobs: 2 in der Landwirtschaft und bei anderen Lieferanten, 2 im Verkauf und 13 in der Gastronomie. Die Steuereinnahmen der Staaten in Verbindung mit der Brauwirtschaft summierten sich 2014 auf rund 42 Mrd. €. Den größten Anteil dabei hatte die Mehrwertsteuer (13 Mrd. €), gefolgt von Verbrauchssteuern (11 Mrd. €). Die Brauer gehören nicht nur zu den ältesten Wirtschaftszweigen Europas, sondern stehen auch in Bezug auf Innovationskraft weit vorne. So sind in der jüngsten Vergangenheit eine Vielzahl von neuen Produkten und Bierstilen entstanden, die den sich verändernden Konsumentenvorlieben Rechnung tragen. Dazu gehört auch die immer größer werdende Gruppe von alkoholreduzierten bzw. alkoholfreien Bieren. Rund die Hälfte der 900 Neugründungen ist dabei

dem Segment der Mikrobrauereien zuzuordnen. Trotz dieser erfreulichen Entwicklung sehen sich die Brauer Europas auch mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert. So muss die Rolle des moderaten Biergenusses als Beitrag zu einem modernen und ausgewogenen Lebensstils immer wieder hervorgehoben werden. Auch der Trend weg von der Gastronomie hin zum steigenden Heimkonsum führt zu Verlusten von Arbeitsplätzen. „Bier verkörpert eine europäische Erfolgsstory, auf die alle Europäer und deren politischen Entscheidungsträger mit Recht Stolz sein können“, so das Fazit von Pierre-Olivier Bergeron, Secretary General of The Brewers of Europe. Die Studie “The Economic Contribution of Beer to the European Economy” steht auf www.brewersofeurope.org zum Download zur Verfügung.

Am 17. Januar 2016 verstarb im Alter von 89 Jahren unser Ehrenmitglied, Kollege, Mentor und Freund

Diplom-Brauerei-Ingenieur

Wolfgang Kunze * 7. August 1926

† 17. Januar 2016

In Trauer und Gedenken.

Im Namen des Verwaltungsrats, der Geschäftsführung, der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und aller Mitglieder der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V.

Ulrich Rust

Dr. Josef Fontaine

Vorsitzender des Verwaltungsrats

Geschäftsführer

Brauerei Forum  –  März 2016

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Menschen & Unternehmen   Nachrichten Gerolsteiner

Wachstumskurs in 2015 fortgesetzt Der Gerolsteiner Brunnen blickt auf ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr 2015 zurück. Der Gesamt-Netto­ warenumsatz von Mineralwasser und mineralwasserbasierten Erfrischungsgetränken konnte um 8,5 % auf 255,4 Mio. € gesteigert werden.

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Gastronomie Im Bereich Gastronomie präsentierte sich der Mineralbrunnen 2015 ebenfalls über Vorjahresniveau (+4,2 %). Absatzzuwächse verbuchte insbesondere Gerolsteiner Naturell, das stärkste deutsche Mineralwasser unter den stillen Mineralwässern auf dem deutschen Markt. Mit plus 8 % hat sich auch der Absatz von Gerolsteiner Medium weiter positiv entwickelt. Einen leichten Rückgang verzeichnet Gerolsteiner 2015 für das internationale Geschäft. Während sich insbesondere Kanada und die USA als Foto: Gerolsteiner

(F.) Der Wachstumskurs spiegelt sich auch im Gesamtabsatz wider, der um 6,1 % auf 6,99 Mio. hl gesteigert wurde. Mit einem Marktanteil von 19,5 % (Nielsen, per Dezember 2015 vs. Vorjahr: 19,2 %) baut Gerolsteiner seine Marktführerschaft unter den kohlensäurehaltigen Mineralwässern im Preissegment ab 0,40 € pro Liter weiter aus. „Wir sehen unsere nachhaltige Qualitätsorientierung bestätigt“, sagt Axel Dahm, Vorsitzender der Geschäftsführung der Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG. „Auch im laufenden Jahr werden wir in unserer Kommunikation die Produktqualität betonen, unter anderem mit einem neuen TVSpot.“ Günstig habe sich 2015 das zum Teil heiße Sommerwetter auf den Geschäftsverlauf ausgewirkt, so Dahm weiter. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor sei zudem, dass Gerolsteiner Mineralwasser entsprechend den unterschiedlichen Verbraucherwünschen und Konsumsituationen in

einem breiten Spektrum an Verpackungsvarianten angeboten werde, also sowohl in Glas- und PET-Mehrweg als auch in PET-Einweg. Die stärksten Absatzzuwächse innerhalb des Gerolsteiner Gebindeangebots verbuchten 2015 die im Jahr 2010 eingeführ te 1,0 -l- GlasMehrwegflasche und die 0,75-l-PET-Einwegflasche. Zuwächse gab es für Gerolsteiner Naturell und Gerolsteiner Medium. Wachstum kann Gerolsteiner auch für seine Erfrischungsgetränke vermelden.

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Brauerei Forum  –  März 2016

Wachstumstreiber behaupteten, litt das Geschäft in Japan unter dem hohen Wettbewerbsdruck durch Nachahmer. In den übrigen asiatischen Staaten – vor allem in Südkorea und Singapur – verlief die Geschäftsentwicklung dagegen positiv. Heilwasser für jüngere Zielgruppen Wertvolle Impulse verspricht sich Gerolsteiner 2016 von seiner Mehrweg-Offensive. Der Mineralbrunnen ergänzt das Verpackungsangebot für sein Mineralwassersortiment um das neu entwickelte 1,0-l-PET-Mehrweggebinde mit neuem 6er-Kasten. Die Gebinde-Innovation kommt insbesondere Verbrauchern zugute, die kompakte, leichte Verpackungen bevorzugen. In der Glas-Mehrwegflasche im 6er-Kasten wird seit Januar zudem das neue Gerolsteiner Heilwasser vertrieben. „Während viele Heilwässer eher ältere Konsumenten ansprechen, wollen wir neuen, darunter auch jüngeren Verwendern, ein modernes Heilwasser anbieten“, so Dahm. Wie das Absatzwachstum im Mehrweg-Segment belegt, ist Gerolsteiner in diesem Bereich besonders stark vertreten. Mit den neuen Produkten unterstreicht das Unternehmen seine hier traditionell bereits starke Position noch einmal deutlich. Aktuell beschäftigt der Gerolsteiner Brunnen 778 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 46 davon sind Auszubildende.


22. Dresdner T Brauertag

echnik & Technologie

  VLB aktuell

Great Leap Brewing ist neues Mitglied der VLB Berlin Mit der Great Leap Brewing ist Pekings erste und bis heute erfolgreichste Craft-Brauerei seit Januar 2016 Mitglied der VLB Berlin. (oh) Mit einer Jahresproduktion von rund 490 Mio. hl führt China die Bier-Weltrangliste seit Jahren mit großem Abstand an. Der Markt wird dabei von großen Braukonzernen dominiert, die wegen des sich abschwächenden Wachstums mittlerweile in starker Konkurrenz zueinander stehen. Vor diesem Hintergrund hat sich in China in den vergangenen Jahren auch eine Craft-Bier-Szene entwickelt, die sich durch ihre besonderen Biere von den großen Marken differenzieren möchte. Ein Craft-Bier-Pionier in China ist der US-Amerikaner Carl Setzer, der 2010 gemeinsam mit seiner chinesischen Frau Liu Fang mit der Great Leap Brewing die erste Craft-Brauerei in Peking eröffnete. Entsprechend seiner Brau-Philosophie setzt er auf lokale Erzeugnisse wie Gewür-

8. April 2016 Dorint Hotel Dresden Grunaer Straße 14, 01069 Dresden

ze, Tee, Gemüse, Kaffee, Zucker, Honig und Hopfen, um daraus eine Fülle von ausgefallenen Craft-Bieren zu kreieren. Das Ganze wird kombiniert mit einer amerikanisch geprägten Küche. Ein erfolgreiches Konzept, das Setzer inzwischen an drei Standorten in der chinesischen Hauptstadt betreibt. VLB-Mitgliedschaft Um bei steigenden Kundenanforderungen und wachsenden Absatz weiterhin auch den eigenen hohen Qualitätsansprüchen gerecht zu werden, hat sich Setzer jetzt für eine Mitgliedschaft bei der VLB Berlin entschieden. Bei einem Besuch in Deutschland im Februar, der ihn auch nach Berlin führte, nahm er die Mitgliedsurkunde aus den Händen von Dr. Roland Pahl entgegen. Die VLB freut sich sehr, mit der Great Leap Brewing neben der Tianhu Brewery in Fushun nun die zweite chinesische Brauerei zum Kreise ihrer Mitglieder zählen zu dürfen.

Eine Gemeinschaftsveranstaltung der

Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V. und der

Brauersozietät Mitte / Sächsischer Brauerbund e.V.

Beginn 8.30 Uhr Vorsitz: Dr. Jörg Lehmann (Kulmbacher Brauerei) 

Rohstoffe aktuell

Gushing: Aktueller Stand der Forschung und der Analytik Prof. Dr. Frank Rath (VLB Berlin)

Aromahopfen aus dem Elbe-Saale-Gebiet – Ein weiterer Schritt in Richtung Regionalität Reiner Joachim (Hopfenpflanzerverband Elbe-Saale)

Die Hefe unser Freund und Helfer – Aktuelle Themen aus der Hefetechnologie Dr. Roland Pahl (VLB Berlin) 

Verpackung

Die neuen Mindestanforderungen des Umweltbundesamtes für Ökobilanzen bei Getränkeverpackungen – Spezielle Herausforderungen für das Getränkesegment Bier Benedikt Kauertz (ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung, Heidelberg)

Buchvorstellung: „Die Brau- und Malzindustrie in Deutschland-Ost zwischen 1945 und 1989“ Dr. Hans-J. Manger (Frankfurt (Oder)) 

Technologie

Cross-flow Bierfiltration – Aktueller Stand und Ausblick Rik Schuurmann (Pentair, NL)

Kritische Betriebszustände in einer Abfüllanlage Prof. Dr. Michael Eßlinger (Freiberger Brauhaus)

Neue Erkenntnisse zur schonenden Förderung von Würze und Bier Philipp Zeuschner (VLB Berlin)

Kalthopfung mit kurzer Kontaktzeit

Foto: oh

Sebastian Keller (Technische Universität Dresden)

Kurt Marshall, VLB, Carl Setzer und Dr. Roland Pahl, VLB (v.l.) bei der Übergabe der Mitgliedsurkunde in Berlin

Am Vorabend lädt die Brauersozietät Mitte/Sächsischer Brauerbund alle Tagungsteilnehmer ab 18.00 Uhr in die Empfangsräume des Dorint Hotels Dresden zu einem gemütlichen Brauerabend ein.

Information und Anmeldung VLB Berlin, Veranstaltungsmanagement Tel. (030) 450 80-216 Fax (030) 450 80-210

 brewmaster@vlb-berlin.org  www.vlb-berlin.org/dresden


  Nachrichten Moritz Fiege

Neue Malzschrotmühle verbessert Bierqualität Eine neue Malzschrotmühle im Wert von 250 000 € hat die Privatbrauerei Moritz Fiege Ende November 2015 in Betrieb genommen. Ihre Vorgängerin war 46 Jahre in Betrieb. (F.) „Wir arbeiten ständig daran, die Qualität unserer handwerklich gebrauten Biere zu verbessern. Die neue Malzschrotmühle wird uns dabei helfen, die Rezepte weiter zu verfeinern“, sagt Marc Zinkler, 1. Braumeister bei Moritz Fiege. Die neue 6-Walzenmühle der Firma Künzel Maschinenbau wiegt 2700 kg. Pro Stunde verarbeitet sie 1800 kg Der obere Teil der neuen Malzschrotmühle, die pro Stunde 1800 kg Malz verarbeitet

Malz. Ein 60-t-Autokran war nötig, um den Koloss in die Montageöffnung zu hieven. Mitte November 2015 wurde die neue Mühle auf dem Kreuzboden der Brauerei befestigt und anschließend mit dem komplett umgebauten Schrotrumpf in Betrieb genommen. Im Zuge der Neuanschaffung wurde der Schrotrumpf auf „Spelzentrennung“ umgerüstet. Holger Kittler, Leiter Qualitätswesen bei Moritz Fiege: „Durch dieses Verfahren gelangen aus der Spelze deutlich weniger Gerbstoffe ins Bier. So entstehen – gerade bei malzbetonten Bieren – weichere Aromen.“ Nach umfangreichen technischen Tests wurden Mitte November die ers­ ten Testsude mit der neuen Maschine gefahren. Ende November ging die Mühle in den Dauerbetrieb über.

Fotos: Privatbrauerei Moritz Fiege

Menschen & Unternehmen

Ein Hebekran hievte die Malzschrotmühle in den Brauturm von Moritz Fiege

Carlsberg plant Umzug der Holsten-Brauerei in Hamburg In enger Abstimmung mit der Stadt Hamburg plant die Carlsberg-Gruppe den Umzug der Holsten-Brauerei von Altona nach Hamburg-Hausbruch. Am neuen Standort südlich der Elbe wird ein moderner Braubetrieb entstehen. (F.) Der Umzug dorthin ist für das 1. Quartal 2018 geplant. Für das freiwerdende Areal in Altona bewarben sich viele Projektentwickler, um dort ein Stadtquartier in Misch­n utzung zu bauen. Holsten gehört zu Hamburg. Seit 1879 ist die Biermarke eng mit dem Standort in Altona verbunden. Es gibt eine S-Bahnstation, Straßen und Gastronomiebetriebe, die den Namen tragen. Holsten und Astra, ebenfalls in Altona gebraut, unterstützen zahlreiche Projekte in Hamburg. Astra ist zudem langjähriger Sponsor des FC St. Pauli. Aus dieser Verbundenheit mit dem Stadtteil empfindet der dänische Braukonzern Carlsberg, seit 2004 Eigentümer der Holsten-Brauerei, große Verantwortung gegenüber den Menschen in Altona. Und das gilt auch,

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Brauerei Forum  –  März 2016

wenn der Braubetrieb nun an einen anderen Standort in Hamburg verlagert, das Areal der Brauerei verkauft und als Stadtquartier erschlossen werden soll. Neues Stadtquartier Der Standort Altona ist für eine industrielle Nutzung in der Größe der Holsten-Brauerei nicht mehr zeitgemäß. Für den sinkenden Bierkonsum in Deutschland ist die Kapazität der Anlagen zu groß. Technisch gesehen ist vieles nicht mehr auf dem aktuellen Stand. Beispielsweise wird in den a l t e n Gebäuden auf mehreren Ebenen gearbeitet, die Wege sind sehr lang. Aufgrund von Restriktionen darf außerdem nachts nicht gebraut werden. Deshalb liegen die Herstellungskosten in der Holsten-Brauerei etwa 50 % über denen anderer Braustätten der Carlsberg Gruppe in Europa. Anpassungen an die geänderten Bedürfnisse des Marktes schaffen dagegen gute Perspektiven, wie Sebastian Holtz, DeutschlandChef von Carlsberg, betont: „Wir planen 2016 gegen den Trend auf dem Biermarkt zu wachsen.“ Hamburg benötigt dringend neuen

Wohnraum. Ein Umzug des Brauereigeländes bietet die einmalige Chance, im Herzen Altonas ein neues Quartier mit Mischnutzung zu schaffen. Die Anwohner werden von der veränderten Nutzung des Areals durch Senkung der Lärmemissionen und einer spürbaren Entlastung des Verkehrsaufkommens durch Lkws profitieren. Derzeit sind es in der Saison täglich ca. 100 Lkws, die das Gelände anfahren und häufig im Stau stehen. „Wir sind deshalb überzeugt, eine Verlagerung des Braubetriebs innerhalb Hamburgs ist für Altona, Hamburg und Carlsberg ausschließlich positiv zu bewerten“, fasst Sebastian Holtz zusammen. Kooperation mit der Stadt Hamburg Seit 2013 ist Carlsberg in enger Abstimmung mit den politisch Verantwortlichen der Stadt Hamburg. Das bestätigt Susanne Meinecke, Pressesprecherin der Wirtschaftsbehörde: „Die Stadt ist seit zwei Jahren mit Carlsberg im Kontakt hinsichtlich der Verlagerung der Holsten-Brauerei im Stadtgebiet. Die Zusammenarbeit ist immer gut und vertrauensvoll verlaufen und wir sind froh, dass sich jetzt eine Lösung für die Verlagerung anbietet.“


Menschen & Unternehmen

Heidelberger Brauerei

Strategiepreis für Spezialisierung erhalten „Die Menschen in der Region sowie unsere Mitarbeiter sind unser Kapital. Darum freuen wir uns sehr, dass wir diesen Preis heute in Empfang nehmen können“. Stellvertretend für die 25 Mitarbeiter der Heidelberger-Brauerei nahm Geschäftsführer Michael Mack Mitte Januar in den Räumlichkeiten der Sparkasse Heidelberg den Strategiepreis 2016 in der Kategorie „Beste Spezialisierung“ entgegen.

Wirsching trotz des herrschenden Preiskampfes, Menschen und Kunden in der Region je nach Jahreszeit spezielle Saison-Biere wie z. B. die beliebten Weihnachts- und Bockbiere sowie Craftbiere zu bieten. Die

dazu verwendeten Zutaten bezieht die Brauerei nur von Kooperationspartnern in der Region und nicht aus Übersee. Dadurch wird eine hohe Qualität sichergestellt, die der Kunde wahrnimmt und gerne zahlt“.

(F.) Mehr als 80 Gäste waren zur feierlichen Preisverleihung der regionalen Vertretung des Bundesverbandes StrategieForum e.V. in der Metropolregion Rhein-Neckar gekommen. Der Preis wird jährlich an Unternehmen vergeben, die für strategisch kluges Handeln im Sinne der Engpass-Konzentrierten Strategie (EKS) nach Wolfgang Mewes vorgegangen sind. Primäres Ziel dieser Unternehmensstrategie ist die Maximierung des Nutzens für eine klar definierte Zielgruppe und nicht die direkte Gewinnmaximierung. In seiner Laudatio würdigte Roland Schön, Geschäftsführer des StrategieForum Regionalverbandes Rhein-Neckar, Michael Mack als „Unternehmer, der die Geschichte der Brauerei im Herzen behalten hat. Im Jahr 2005 stand die Brauerei kurz vor dem Aus. Michael Mack zögerte nicht lange, als er ein Übernahmeangebot bekam und trat das schwere Erbe an, die Brauerei zu retten. Sein Antrieb: Er wollte die Jobs der dort beschäftigten Mitarbeiter erhalten. Michael Mack sorgte nicht nur für bleibende Arbeitsplätze, sondern auch dafür, dass die Brauerei weiterhin in privater Hand blieb und sich zwischenzeitlich sogar zu einer der modernsten Brauereien Europas mauserte. Eine Marke von „Weltruf“ Die Marke „Heidelberg“ hat einen Weltruf – aber trotzdem bleibt der regionale Bezug nicht außen vor. Die Preisjury um Roland Schön begründete den heutigen Erfolg der Biermarke „Heidelberger“ damit, dass diese auf den regional, handwerklich gebrauten fünfzehn Biersorten basiert. Neben den Klassikern wie Pils, Weizen, Export & Co. schafft es das Team um Dipl.-Braumeister Lutz

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Menschen & Unternehmen   Nachrichten

Mexikanische Compañía Cervecera de Coahuila wird erneut ausgebaut Während Phase 2.50 – die Erweiterung auf 25 Mio. hl – gerade entsteht, erhielt die Ziemann-Holvrieka GmbH, Ludwigsburg, bereits den Auftrag für den nächsten Schritt: In Phase 2.75 wird die Kapazität der Compañía Cervecera de Coahuila in Piedras Negras um weitere 2,5 Mio. hl auf dann 27,5 Mio. hl ausgebaut. (F.) Dazu wird Ziemann-Holvrieka die Gär- und Lagerkapazität mit einem Dutzend 10-Meter-ZKTs vergrößern. Der Drucktankbereich erhält zusätzliche 15 Drucktanks mit einem Durchmesser von 6 Metern. Erweitert werden darüber hinaus der Restbier- und Hefekeller um einen Restbiertank mit 309 hl und zwei Erntehefetanks mit jeweils 360 hl. Alle Großtanks werden wiederum „on site“ gefertigt. Gleichzeitig wird die Leistung der CrossflowFiltration zur Bierrückgewinnung im dritten Produktionsblock verdoppelt. An die größere Kapazität angepasst werden zudem Kälte- und CIP-Anlage sowie die CO2-Rückgewinnung. Nach Fertigstellung kann das Bier aus den neuen Drucktanks des 3. Produktionsblockes zu allen Abfüllanlagen der

Foto: Ziemann-Holvrieka

In Phase 2.75 wird Ziemann-Holvrieka die Kapazität der Compañía Cervecera de Coahuila um weitere 2,5 Mio. hl auf dann 27,5 Mio. hl ausbauen

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Brauerei Forum  –  März 2016

Compañía Cervecera de Coahuila geleitet und dort abgefüllt werden. Das dafür notwendige „cross over piping“ wird Ziemann-Holvrieka ebenfalls ausführen. Der Übergang von Phase 2.50 zu 2.75 erfolgt fließend, um das Projekt- und Baustellenmanagement so effektiv wie nur möglich gestalten zu können. Das Projektende ist für Anfang 2018 vorgesehen. Über Ziemann-Holvrieka Ziemann-Holvrieka bietet sowohl Handwerks- als auch Großbrauereien von der Malzannahme bis zum Drucktankkeller maßgeschneiderte Lösungen. Das Spektrum im Bereich der Würzebereitung reicht von der Malzannahme über die Schrotmühle, Maischgefäße, Läuterbottiche, Mai-

schefilter, Würzepfannen und den Whirlpool bis hin zur Würzekühlung. Ebenfalls komplett abgedeckt wird der Kaltblock mit Gär- und Lagertanks, Drucktanks, Hefetanks und allen notwendigen CIP-Tanks. Ziemann-Holvrieka realisiert und automatisiert in beiden Produktionsbereichen zudem die Prozess- und Reinigungstechnik, führt die Prozessverrohrung aus und bindet die notwendigen Utilities ein. Bei der Modernisierung, Kapazitätserweiterung oder dem schlüsselfertigen Neubau einer Brauerei ist Ziemann-Holvrieka ebenfalls ein geschätzter Experte. Nicht zuletzt ist Ziemann-Holvrieka nach eigenen Angaben der Ansprechpartner für Handwerks- und Großbrauereien im Bereich Forschung und Entwicklung.


Menschen & Unternehmen   VLB aktuell

Am 1. Februar 2016 hat VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine das Jubiläum seiner 25-jährigen Zugehörigkeit zur VLB Berlin gefeiert. (BF) Nach dem Studium der Brauereitechnologie an der TU Berlin nahm Josef Fontaine am 1. Februar 1991 seinen ersten festen Job an der VLB als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Prof. Dr. Eckehard Krüger an. Zunächst im Bereich der Filtrationsentwicklung tätig, wechselte Fontaines Arbeitsschwerpunkt dann in Richtung Qualitätsmanagement und später in die Getränkelogistik. Berufsbegleitend absolvierte er an der Technischen Fachhochschule Berlin ein Aufbaustudium zum Diplom-Wirtschaftsingenieur. 1999 wurde er zum Dr.-Ing. promoviert. Sein Thema war die „Entwicklung eines EDV-gestützten Verfolgungssystems für Faßbier“. Ab 2001 leite-

te er das VLB-Forschungsinstitut für Management und Getränkelogistik. Im Jahre 2002 wurde er vom Verwaltungsrat in die VLB-Geschäftsführung berufen und war dort für die Bereiche Mitgliederbetreuung, Gremien und Veranstaltungen verantwortlich. Auch die Internationalisierung der VLB-Angebote ab Mitte der 2000er Jahre wurde von ihm aktiv vorwärts getrieben. Seit 2012 ist Dr. Josef Fontaine als alleiniger Geschäftsführer verantwortlich für die Geschicke der VLB Berlin. Glückwünsche per Video „Ich kenne kaum einen Geschäftsführer in unserer Branche, der sich so mit Leib und Seele seiner Aufgabe verschrieben hat wie Josef Fontaine“, betonte VLB-Präsident Ulrich Rust in einer Videobotschaft, in der er am 1. Februar seine ganz persönlichen sowie die Glückwünsche des VLB-Ver-

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Dr. Josef Fontaine feiert Dienstjubiläum

Manuela Hauffe, kaufmännische Leiterin der VLB Berlin, gratuliert Dr. Josef Fontaine zum 25-jährigen Dienstjubiläum waltungsrates übermittelte. „Wenn meine Hochrechnungen stimmen, kannst du noch die 40 Jahre an der VLB vollbekommen. Dafür wünsche ich Dir für die kommenden Jahre weiterhin viel Kraft und Gesundheit.“

Anglia Maltings/UK kauft die GlobalMalt-Gruppe Anglia Maltings (Holdings) Ltd (AMH) hat Mitte Februar den Kauf der Tivoli Malz (Tivoli) und seiner Tochterunternehmen GlobalMalt, Hamburg, und GlobalMalt Polska, Bydgoszcz/Polen, bekanntgegeben. (F.) Die Übernahme festigt die Position von AMH in der Malzindustrie und erlaubt eine Verbesserung der Versorgung internationaler Kunden. Die Gruppe besteht aktuell aus drei Unternehmen: der Crisp Malting Group, bestehend aus fünf Mälzereien, davon drei in East Anglia und zwei in Schottland. Edme in Essex und Micronized Food Products in North Yorkshire. Die beiden Letzteren stellen getreidebasierte Lebensmittelzutaten her. Die Jahreskapazität von GlobalMalt von 180 000 t Malz wird die aktuelle AMH-Produktion von 250 000 t Premium­r ohstoffen für die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie erhöhen. GlobalMalt wird von den gemeinsam vertretenden Geschäftsführern Dr. Dietrich Mönch und Carsten Wulf geleitet. Der GlobalMalt Polska stehen Sławomir Przączak und Krzysztof Kucharski vor. Euan Mac-

pherson, Managing Director von Crisp, wird den Verbund leiten, wobei Dr. Mönch und Carsten Wulf an ihn berichten. David Thompson, CEO bei AMH: „Die Bier-, Whiskey- und Lebensmittel­ industrie in der Welt ändert sich erheblich. Wir unterstützen unsere Kunden dabei, sich den Herausforderungen ihrer Märkte zu stellen. Die Übernahme von GlobalMalt verbessert unsere Möglichkeiten, dies zu tun.” Lange Zusammenarbeit GlobalMalt und Crisp haben bereits über ein Jahrzehnt bei der Belieferung von Brauereien in der Welt zusammen gearbeitet. Die Summe der jährlichen Exporte in die USA, nach Japan und Südostasien übersteigt 100 000 t, und gerade die­se Märkte werden auch künftig im Fokus der Entwicklung stehen. Carsten Wulf von GlobalMalt: „AMH’s fortschrittlicher Ansatz und das Bekenntnis zu Investitionen werden dem Unternehmen stark nützen. Über die

Jahre hat GlobalMalt sich von einem überwiegend im deutschen Inland tätigen Mälzer zu einem signifikanten Exporteur am Weltmarkt entwickelt. Auf dem Erfolg bei der weltweiten Belieferung von Malz höchster Qualität können wir in der dann größeren Crisp-Gruppe aufbauen. Inzwischen arbeite ich seit 14 Jahren mit Euan und seinen Kollegen zusammen.” Euan Macpherson: „Ich freue mich auf die Entwicklung des Unternehmens mit Dietrich Mönch, einem der führenden Mälzerei-Techniker, und Carsten Wulf, dessen Erfahrungen auf den Exportmärkten außerordentlich wertvoll sind.” Wie Macpherson zudem erläuterte, könnte durch das Bündeln der Kräfte effizienter gearbeitet werden. Im Vereinigten Königreich werde die Unterstützung der dynamischen Sektoren „Distilling” und „Craft-Brewing” weiter fokussiert. Das Ziel sei, einen ausgezeichneten Kundendienst zu leisten und erstklassige technische Unterstützung zu liefern. Brauerei Forum  –  März 2016

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Technik & Technologie   Mikrobiologie

Vergleich von molekularbiologischen Analysen zur Differenzierung von Hefen Dipl.-Ing. Isil Cöllü, Dipl.-Ing. Heiko Woest, Dr.-Ing. Roland Pahl, alle Forschungsinstitut für Bier- und Getränkeproduktion (FIBGP) der VLB Berlin, und Dr.-Ing. Martin Hageböck, VLB-Forschungsinstitut für Biotechnologie und Wasser (FIBW)

Für eine Identifizierung bzw. Differenzierung von Fremd- sowie Kulturhefen stellen molekularbiologische Methoden, die den genetischen Hintergrund heranziehen, eine reproduzierbare und schnelle Möglichkeit dar. Diese können auch bis hin zur Stammebene gehen und damit einen Vorteil für eine Rückverfolgbarkeit in der Qualitätssicherung von Herstellungsprozessen bieten.

Abb. 1:­ Arbeitsschema zur Identifizierung / Differenzierung von Hefen Die Qualitätssicherung in Brauereien ist eine der Grundvoraussetzungen für eine optimale Prozessführung und eine gleichbleibende Produktqualität. Von großer Bedeutung ist es dabei, die im Herstellungsprozess vorkommenden Mikroorganismen respektive Hefen schnell und einfach zu kontrollieren und eindeutig zu identifizieren. Für die Differenzierung zwischen Kulturhefen und möglichen Fremd- bzw. Schadhefen ist eine Unterscheidung auf Gattungs- bzw. Speziesebene meist ausreichend. Im Bereich der Getränke- und Lebensmittelindus­ trie würden weitere Möglichkeiten zur Differenzierung unterschiedlicher Kulturhefen bis hin zur Stammebene erhebliche Vorteile bieten. Auch wenn Kulturhefen der gleichen Gattung und Spezies angehören, können sie sich auf Stammebene in ihren physiologischen Eigenschaften (z.B. Aromaprofil, Extraktabbau, Endver-

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gärungsgrad, Flockulation) erheblich unterscheiden und haben damit einen entscheidenden Einfluss auf den Charakter und die Qualität des jeweiligen Produktes. Neben der Qualitätssicherung für das Endprodukt könnte daher die exakte Rückverfolgbarkeit der genutzten Hefestämme von gro­ ßem Interesse sein. Die VLB Berlin besitzt eine Stammsammlung, die hunderte von verschiedenen Hefe-Stämmen umfasst. Dabei sind neben zahlreichen brauerei­relevanten SaccharomycesHefen auch nicht-Saccharomyces-Hefen vorhanden. Um dieses enorme Potenzial der Stammsammlung künftig besser zu nutzen, sollen neben den gängigen Verkaufshefen auch weitere Hefen physiologisch und genetisch charakterisiert werden. Durch die Ermittlung der für die Brauerei wichtigen Parameter schafft die VLB

somit eine Möglichkeit zur gezielten Vermarktung der Hefen in dem von der Brauerei und Getränkeindustrie gewünschten Einsatzgebiet. Interessierten Brauereien bzw. Getränke­ herstellern kann so eine größere Auswahl an Hefen mit den jeweils gewünschten Eigenschaften angeboten werden. In dem gemeinschaftlichen Forschungsprojekt der VLB-Berlin „Charakterisierung der Brauerei-relevanten Parameter von Hefestämmen in der bereits vorhandenen Hefe-Stammsammlung“ (Reg.-Nr.: VF130021) mit den Kompetenzen der Forschungsinstitute FIBGP, FIBW-BEAM und FIBGA-Spezialanalytik, gefördert durch das BMWi, soll so eine Datenbank erstellt werden. Mit der Etablierung geeigneter Hochdurchsatzverfahren soll eine schnelle Ermittlung der für die Brauerei bzw. Getränkehersteller wichtigen Para-

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meter ermöglicht werden. Dies wiederum ermöglicht eine leichtere Auswahl von Hefen entsprechend den Anforderungen des Kunden. Ist die richtige Hefe einmal gefunden, sollte deren spezifisches Profil jederzeit wiedererkennbar sein. Klassischerweise werden Mikroorganismen durch mikrobiologische, kultivierungsbedingte morphologische und physiologische Merkmale und Methoden charakterisiert. Die­se Methoden sind sehr zeitaufwendig, abhängig von vielen Parametern und erfordern teilweise viel Erfahrung. Zur schnellen und eindeutigen Identifizierung der Hefen eignen sich besonders molekularbiologische Verfahren, die den genetischen Hintergrund der jeweiligen Hefe betrachten. Hierzu kann auf eine Vielzahl molekularbiologischer Methoden zurückgegriffen werden: Analyse der Chromosomensätze Karyotyping Sequenzierung von Genomabschnitten Sequenzierung von ribosomalen RNAGenen Multi Locus Sequence Typing (MLST) (Sequenzierung und Vergleich von mehreren Genen in den zu vergleichenden Stämmen) Genetischer Fingerprint Fingerprint mittels Restriktionsanalyse („Schneiden“ der DNA) yyRFLP (Restriction Fragment Length Polymorphism) von genomischer oder mitochondrialer DNA yyAFLP (Amplified Fragment Length Polymorphism) Fingerprint mittels PCR yyRAPD (Randomly Amplified Polymorphic DNA) yyMicrosatelliten yyDelta-Sequenzen Diese Methoden unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Ansatzpunkte zur genetischen

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Differenzierung der Hefen. Entsprechend variieren auch die Möglichkeiten, die Hefen von Gattungs- bis hin zur Stammebene eindeutig zu identifizieren. Im Zuge des Projektes wurden am FIBGP daher verschiedenste molekularbiologische Methoden zur Identifizierung bzw. Unterscheidung von verschiedenen Hefen aus der Stammsammlung der VLB Berlin auf Gattungs-, Spezies- und Stammebene getestet und miteinander verglichen. Hierfür wurden PCR (Polymerase Chain Reaction) basierte Methoden verwendet. Mittels der PCR können mit sog. Primern Sequenzen im Genom in vitro amplifiziert und durch eine anschließende Gelelektrophorese visualisiert werden. Dabei können einzelne Sequenzen amplifiziert werden oder mehrere verschiedene Bereiche des Genoms, die einen genetischen Fingerprint ergeben. Die Differenzierungsmöglichkeiten der verschiedenen PCRMethoden sollte durch einen Vergleich der Ergebnisse erschlossen werden. Eine Übersicht zum Arbeitsschema der molekular­ biologischen Identifizierung von Hefen ist in Abbildung 1 dargestellt. Sequenzierung von ribosomalen RNAGenen Eine Standardmethode zur Identifizierung von Mikroorganismen ist die Verwendung der Genabschnitte für die ribosomale RNA. Für die Identifizierung von unbekannten Proben sind dabei universelle Primer nötig. Die Amplifizierung der sogenannten D1/D2 Region des 26S rRNA-Gens unter Verwendung der universellen Primer NL1 und NL4 [1] mit anschließender Sequenzierung wird häufig verwendet, da eine sehr große Datenbank zum Sequenzabgleich zur Verfügung steht. Die Methode eignet sich daher sehr gut für eine schnelle und eindeutige Identifizierung der Hefearten. Jedoch ist sie nicht geeignet, alle verschiedenen Spezies der Gattung Sac-

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Abb. 2: ­ Genetischer Fingerprint der PCRAmplifikate verschiedener Hefen bei Verwendung der Primer (GTG)5 A: Nicht-Saccharomyces-Hefen M: Größenmarker 1: Brettanomyces bruxellensis 2: Kloeckera africana 3: Kluyveromyces fragilis 4: Kluyveromyces lactis 5: Metschnikowa pulcherima B: Saccharomyces Hefen M: Größenmarker 6: untergärige Brauhefe 7: untergärige Brauhefe 8: untergärige Brauhefe 9: obergärige Brauhefe 10: obergäriger Brauhefe 11: obergärige Brauhefe © 2016 Ecolab Inc. All rights reserved.


Technik & Technologie

Abb. 3: Genetischer Fingerprint der PCR-Amplifikate verschiedener Hefen bei Verwendung der Primer δ12/ δ 21 M: Größenmarker 10: PS62 obergärige Brauhefe 1: PS51 untergärige Brauhefe 11: PS63 obergärige Brauhefe 2: PS53 untergärige Brauhefe 12: PS65 untergärige Brauhefe 3: PS54 untergärige Brauhefe 13: PS66 obergärige Brauhefe 4: PS56 untergärige Brauhefe 14: PS67 untergärige Brauhefe 5: PS57 untergärige Brauhefe 15: PS68 obergärige Brauhefe 6: PS58 untergärige Brauhefe 16: PS69 obergärige Brauhefe 7: PS59 untergärige Brauhefe 17: PS70 untergärige Brauhefe 8: PS60 obergärige Brauhefe 18: PS71 untergärige Brauhefe 9: PS61 obergärige Brauhefe Kontakt Dipl.-Ing. Isil Cöllü Forschungsinstitut für Bier- und Getränkeproduktion (FIBGP) Tel.: (030) 450 80-179 coellue@vlb-berlin.org Dr. Martin Hageböck Forschungsinstitut für Biotechnologie und Wasser (FIBW) Fachgebiet Bioprozesstechnik und Angewandte Mikrobiologie (BEAM) Tel. (030) 450 80-157 m.hageboeck@vlbberlin.org

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charomyces wie z. B. Saccharomyces italicus, obergärige und untergärige Hefen voneinander zu unterscheiden. Diese werden vielmehr immer als Saccharomyces cerevisiae identifiziert, da die meisten Saccharomyces-Spezies Varietäten bzw. Hybride von Saccharomyces cerevisiae sind. Genetischer Fingerprint Um die Unterscheidung auf Speziesund sogar Stammebene weiter zu verfeinern, wurden verschiedene Fingerprints mittels PCR-Methoden erstellt und auf ihre Eignung getestet. Hier wird im Vergleich zur sequenz­ spezifischen PCR nicht nur ein Genomabschnitt amplifiziert, sondern mehrere verschiedene Bereiche. Man erhält nach elektrophoretischer Auftrennung der PCR-Produkte ein spezifisches Muster. Anhand eines Größenmarkers können die Banden auch bei verschiedenen Gelen immer zugeordnet werden. Bei der RAPD-PCR (Randomly Amplified Polymorphic DNA) werden zufällige Bereiche der DNA amplifiziert. Eine PCR mit dem Primer XD5 (5‘-CTGGCGGCTG-3‘) [2] führte zu Bandenmustern, die eine Unterscheidung zwischen verschiedenen Hefe-Gattungen bzw. Spezies sehr gut zuließen. Vor allem lassen sich untergärige und obergärige Hefen durch den genetischen Fingerprint voneinander unterscheiden. Eine eindeutige StammunterscheiBrauerei Forum  –  März 2016

dung bei jeder Spezies war jedoch nicht möglich. Die Untersuchung von Satelliten-DNA (Sequenzen mit sich mehrfach wiederholenden Basenabfolgen) mit Hilfe der Primer (GTG)5 [3] und M13 [4] ergab ebenfalls einen genetischen Fingerprint, mit dem es möglich war, die Hefen auf Spezies­ ebene gut zu unterscheiden. Eine eindeutige Unterscheidung zwischen verschiedenen Stämmen innerhalb der gleichen Spezies ist auch hier nicht immer gegeben (Abb. 2). Um die verschiedenen Saccharomyces-Hefen genauer untersuchen und differenzieren zu können, wurden weitere Versuche mit den speziellen Primern δ12 und δ21 [5], die die Amplifikation der Delta (δ)-Elemente bewirken, durchgeführt. Diese Elemente können für die spezifische Differenzierung von SaccharomycesHefen herangezogen werden. Mit Hilfe dieser Methode war es ebenfalls möglich, eine Abgrenzung zwischen den obergärigen und untergärigen Hefen vorzunehmen. Die verschiedenen Stämme der obergärigen Hefen konnten hier anhand der erhaltenen Bandenmuster voneinander unterschieden werden. Zwischen den untergärigen Stämmen war eine Differenzierung anhand der Banden­ mus­ter nur teilweise möglich (Abb. 3). Zusammenfassung Die Ergebnisse zeigen, dass eine Iden-

tifizierung von Fremd- und Kulturhefen mittels molekularbiologischer Methoden bis hin zur Speziesebene eindeutig gegeben ist. Durch die Verwendung des genetischen Fingerprints lassen sich Differenzierungen weiter verfeinern. Vor allem für die Unterscheidung von verschiedenen Kulturhefen im Bereich der Brauerei eignet sich der Fingerprint mittels der sog. Delta-Sequenzen. Verschiedene Stämme der obergärigen Hefen lassen sich hier gut voneinander unterscheiden. Für eine differenziertere Unterscheidung sollen an der VLB Berlin molekularbiologische Untersuchungsmethoden weiter ausgebaut werden. Vor allem untergärige Hefen sollen dabei im Fokus stehen. Deren Differenzierung stellt bei jedem einzelnen Stamm eine Herausforderung dar. Das Multi Locus Sequence Typing würde hier eventuelle Unterschiede aufzeigen, was durch Re-Sequenzierungen mittels Next Generation Sequencing unterstützt werden könnte. Literatur [1] Kurtzman, C. P. and C. J. Robnett. 2003. Phylogenetic relationships among yeasts of the ‚Saccharomyces complex‘ determined from multigene sequence analyses. FEMS Yeast Res 3:417-32. [2] Francesca, N., Chiurazzi, M.; Romano, R.; Aponta, M.; Settanni, L. und Moschetti, G. 2009. Indigenuos yeast communities in the environment of “Rovello bianco” grape variety and their use in commercial white wine fermentation. World Journal of Microbiology and Biotechnology 26(2), 337-351. [3] Capece, A.; Romaniello, R.; Siesto, G.; Pietrafesa, R.; Massari, C. P. and Romana, P. 2010. Selection of indigenous Saccharomyces cerevisiae strains for Nero d‘Avola wine and evaluation of selected starter implantation in pilot fermentation. International journal of food microbiology 144(1), 187-92. [4] Baleiras Couto, M. M.; Eijsma, B.; Hofstra, H.; Huis in‘t Veld, J. H. and Van der Vossen, J. M. 1995. Evaluation of Molecular typing Techniques to Assign Genetic Diversity among Saccharomyces cerevisiae Strains. Applied and Environmental Microbiology 62(1), 41-46. [5] Legras, J.-L. and Karst, F. 2003. Optimisation of interdelta analysis for Saccharomyces cerevisiae strain characterisation. FEMS Microbiology Letters 221, 249-255


Technik & Technologie   Brauer-Schule Fachfragen und Fachrechnen für Auszubildende

Moderne Kochsysteme Bei der Herstellung von Bier ist das Kochen der Würze einer der grundlegenden Prozessschritte überhaupt. So beeinflusst es nicht nur die Qualität des späteren Bieres maßgeblich. Vielmehr bietet es auch Möglichkeiten, um Energie einzusparen. Deutlich zeigen dies die modernen Kochsysteme, die im Vergleich zu traditionellen Würzepfannen wesentlich weniger Energie verbrauchen. 1. Moderne Kochsysteme wurden u.a. entwickelt, um Primärenergie einzusparen. Welches der genannten Systeme ist kein modernes Kochsystem? a) Stromboli b) Merlin c) SchoKo d) Calypso e) HTWK

sage zur Verdampfung beim System SchoKo trifft zu? Die Verdampfungsmenge ist steuerbar über… a) die Würzekochtemperatur b) die Würzekochzeit c) den im Expansionsgefäß anliegenden Unterdruck d) die Verweildauer der Würze im Expansionsgefäß e) die Zufuhr von inertem Stripping-Gas zur ko- chenden Würze

2. Durch moderne Kochsysteme lassen sich bis zu 60 % Primärenergie einsparen. Wodurch wird dies bei einigen Systemen erreicht? a) Reduzierung der Kochzeit auf 10 Minuten b) Direktes Einleiten des Heizdampfes in die Würze c) Kochen unter Überdruck (mindestens 15 bar) d) Keramische Heizelemente e) Kochung wird durch eine Heißhaltephase ersetzt

6. Das Kochsystem Stromboli ist eine Weiterentwicklung eines klassischen Innenkochers. Welchen Effekt hat die in den Innenkocher integrierte Strahlpumpe? a) Sie führt zu einer besseren Umwälzung des Pfan- neninhaltes b) Sie verhindert das Karamellisieren der Zucker c) Sie erhöht die Gesamtverdampfung d) Sie verhindert das Fouling e) Sie senkt die TBZ

4. Moderne Kochsysteme wurden entwickelt, weil eine alleinige Reduzierung der Kochzeit bei einer konventionellen Kochung schnell an ihre Grenzen stößt. Welcher Effekt würde bei einer Reduzierung der Kochzeit auf 10 Minuten mit einer konventionellen Würzepfanne in jedem Fall erreicht werden? a) Sicheres Abtöten aller bierschädigenden Mikro­- organismen b) Ausfällung der Eiweißstoffe c) Isomerisierung der Hopfenbitterstoffe d) Vollständiges Austreiben des freien DMS e) Stoppen aller Enzymaktivität 5. Bei dem Kochsystem SchoKo kommt die sogenannte Dünnschichtverdampfung zum Einsatz. Welche Aus-

7. Der Biersieder hat bei einem Sud die Eiweißrast nicht 10, sondern 30 Minuten gehalten. Woran könnte der Braumeister den Fehler feststellen, obwohl der Biersieder seinen Fehler nicht zugibt? a) Die Würze kommt im Gärkeller viel später an b) Die Gärung verläuft sehr schleppend c) Die Filterstandzeit reduziert sich d) Die Schaumstandzeit des Bieres ist kürzer als normal e) Das fertige Bier hat einen sehr kompakten Schaum 8. Welchen Effekt möchte man bei modernen Koch­ systemen nicht erreichen? a) Einsparung von Primärenergie b) Verringerung der Gesamtverdampfung c) Erhöhung der Gesamtkochzeit d) Verringerung der thermischen Belastung der Würze e) Erhöhung der TBZ Fachrechnen 1. Bei einer Kontrollspindelung nach 40 Minuten Kochzeit ergibt sich bei einer Würzemenge von 165 hl eine Würzekonzentration von 11,4 %. Welche Ausschlagwürzemenge ist zu erwarten, wenn nach 60 Minuten Gesamtkochzeit (unter Beibehaltung der Verdampfungsrate) mit 11,8 % ausgeschlagen wird? (0,1 hl) (Lösungen S. 30) Brauerei Forum  –  März 2016

Foto: Deutscher Brauer-Bund

3. Welche Aussage zu Heißhalten und Kochen bzw. Sieden ist richtig? a) Bei beiden Methoden entsteht die gleiche Menge Wasserdampf b) Beim Heißhalten ist die Verdampfungsziffer sehr niedrig c) Zum Heißhalten ist die Verdampfungsenergie­- menge von 2257 kJ notwendig d) Die TBZ einer gekochten Würze ist deutlich niedriger e) Beim Kochen der Würze sollte die Gesamt- verdampfung maximal 2 % betragen

Die Aufgaben stellte Studienrat Robert Pawelczak, Staatliche Berufsschule Main-Spessart/ Karlstadt

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Technik & Technologie   Abfüllung

Bitburger investiert 15 Mio. € in neue Abfüllung Mitte Februar hat die Bitburger Braugruppe ihre neue Abfüllanlage 2 in der Braustätte in Bitburg-Süd eingeweiht. Das offizielle Startsignal für die Inbetrieb-

nahme gaben Jan Niewodniczanski, Geschäftsführer Technik und Umwelt der Bitburger Braugruppe, und Volker Kronseder, der langjährige Vorsitzende des Vorstands der Krones AG. Zu dem Festakt waren zahlreiche Gäste und Mitarbeiter eingeladen.

Flaschen auf dem Weg zur Abfüllung in der Bitburger Braugruppe

(F.) In Rekordzeit von nur 75 Tagen wurde die bestehende Anlage demontiert, die Halle aufwändig saniert und eine neue, hochmoderne Flaschenabfüllanlage installiert. Rund 15 Mio. € hat die Bitburger Braugruppe in das Projekt investiert. Die Anlage, die von der Krones AG aus Neutraubling geplant und gebaut wurde, ist Teil eines ganzheitlichen Abfüllkonzepts für Flaschenbier. Es ist auf maximale Effizienz ausgerichtet, um 50 000 Flaschen pro Stunde in bis zu vier verschiedenen Flaschenformaten abfüllen zu können. Nach den hohen Hygienestandards der Bitburger Braugruppe entwickelt, soll die neue Abfüllung die höchste Produktqualität sicherstellen. Auch im Hinblick auf den Umwelt- und Arbeitsschutz kann sich die Anlage sehen lassen: „Sie genügt den höchsten UmweltschutzAnsprüchen, denn sie verbraucht 40 % weniger Reinigungsmittel und 40 % weniger Wasser im Vergleich zur Altanlage“, betonte Jan Niewodniczanski in seiner Ansprache. Dabei verwies er

auf den zweiten Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens, der in digitaler Form vorliegt. „Besonders liegen uns natürlich auch unsere Mitarbeiter und ihre Arbeitsbedingungen am Herzen: Durch die Komplettrenovierung des Fußbodens, die Ausstattung mit LEDBeleuchtung sowie Verbesserungen in punkto Lärmschutz haben wir hier einen Jan Niewodniczanski, Volker Kronseder und R. Wolsentscheidenden Fortfeld, Bitburger, bei der Einweihung der Abfüllanlage schritt erzielt.“ Darüber hinaus orientiere sich die Investition in hohem Dies hätte zu einer explosionsartigen Maße an der strategischen Ausrich- Entwicklung in der Artikelvielfalt am tung der Bitburger Braugruppe, den Markt, aber auch in den beteiligten Konsumenten und seine Bedürfnisse Brauereien geführt. Die­se Komplexität in den Mittelpunkt zu stellen, erklärte führe zwangsläufig zu mehr GebindeJan Niewodniczanski. Und die­se Be- vielfalt und sehr viel kürzeren Chardürfnisse seien in den vergangenen genwechseln als in der Vergangenheit. Jahren sehr viel komplexer geworden. Darum wurde diese neue Anlage als eine Sortenanlage zur Abfüllung von vier unterschiedlichen Flaschentypen in fünf verschiedenen Kästen entwickelt. 200-jähriges Betriebsjubiläum Neben den technischen Details ging Niewodniczanski auch auf die langfris­tige Investitionsstrategie der Bitburger Braugruppe ein. Das Unternehmen, das im kommenden Jahr 200 Jahre Unternehmensgeschichte feiert, investiert als Braugruppe jährlich an allen seinen Standorten in umfassende innovative Technik und Technologien. So erfolgte fast gleichzeitig in Duisburg die Inbetriebnahme des Dosenpasteurs, der ebenfalls von Krones stammt. Unternehmerischer Erfolg beruhe in erster Linie auf Menschen, sagte Jan Niewodniczanski zum Abschluss seiner Ansprache und bedankte sich bei den Mitarbeitern im Unternehmen und allen Mitarbeitern der beteiligten Firmen für die Unterstützung bei der Umsetzung dieses hochambitionierten Projektes.

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Technik & Technologie   Nachrichten Brau-Seminar für Schüler

Brauhaus Faust in Miltenberg braut mit Schülern der Oberstufe Jubiläumsbier Schüler der Q 11-Klasse des Hermann-Staudinger-Gymnasiums aus dem bayerischen Erlenbach/Main haben im Januar ihr erstes professionelles Bier gebraut. Ort des Geschehens war das Miltenberger Brauhaus Faust, einem in 4. Generation geführten Familienbetrieb mit einer über 350 Jahre langen Brau­tradition. Im Jubiläumsjahr des deutschen Reinheitsgebotes von 1516 und dem 50. Gründungsjahr des HermannStaudinger-Gymnasiums hat es sich ein Seminar der Oberstufe zur Aufgabe gemacht, ein eigenes Jubiläumsbier zu brauen. Dieses soll an die Erwachsenen bei einem Schulfest im April ausgeschenkt werden. Osterbock Das Brau-Seminar fand im Januar in der Brauerei Faust statt. Am Eingang nahm die Braumeisterin Dorothea Lazar die Schüler in Empfang. Sie führte sie zur „Kreativ-Brauerei“ in den Turm der Brauerei. Dort stand Paul Berberich als 2. Braumeister den Schülern mit Rat zur Seite. Zuerst wurde der Tagesablauf vorgestellt, dann Aspekte des Bierbrauens in Erinnerung gerufen. „Das meiste wussten wir zwar schon aus dem Unterricht, aber eine Wiederholung war trotzdem nicht schlecht", so Julius Reis, einer der Schüler der Klasse.

Die Entscheidung für eine Biersorte die Schüler ein leckeres Versper zu war schnell getroffen, einigten sich die sich nehmen oder an einer Brauerei„Jungbrauer“ doch auf einen hellen führung teilnehmen. Osterbock, der als „Hermanns Bock“ Sechs lange Wochen muss das Bier in die Schulgeschichte eingehen soll. nun reifen, um seinen optimalen GeIn der Kreativ-Brauerei ging es dann gemeinsam zur Sache. Nach dem Wiegen und Schroten der speziellen Malzmischung wurde das Malzschrot in heißes Wasser eingerührt und die Rastzeiten eingehalten. Danach trennten die Schüler beim Läutern die unlöslichen Treber von der Bierwürze. Die­se wurde unter fachkundiger Leitung von Paul Berberich erhitzt und der Hopfen in mehreren Teilen hinzugegeben. Schüler des Hermann-Staudinger-Gymnasiums im Brauhaus Faust „Wir haben in unser Bier nicht allzu viel Hopfen gegeben, da wir es nicht so schmack zu entfalten. Wenn es fertig bitter haben wollen", meinte Fabian ist, steht der Jubiläumsfeier der Schule Hanke, Schüler der Q 11. Damit war nichts mehr ihm Weg. der größte Teil der Arbeit verrichtet. Prost auf 500 Jahre deutsches ReinDa zwischen den einzelnen Brauab- heitsgebot und 50 Jahre HSG! schnitten oft etwas Zeit war, konnten Dirk Simon

BrewDog expandiert in die USA Schottlands bekannter Craft-Brewer BrewDog expandiert weiter. Im USBundesstaat Ohio baut BrewDog einen neuen Produktionsstandort, an dem künftig die ober- und untergärigen BrewDog-Biere für den USMarkt produziert werden.

Martin Dickie (r.) BrewDog PLC und Johannes Pfennig Esau & Hueber freuen sich auf die weitere Zusammenarbeit

(F.) BrewDog verwirklicht dieses umfangreiche Projekt zusammen mit seinem langjährigen Partner, dem oberbayrischen Anlagenbauer Esau & Hueber GmbH. Die Firma liefert den gesamten Prozessteil, u.a. die Schroterei inkl. Malzsilos sowie das Sudhaus mit einer Ausschlagkapazität von 200 hl. Zu der Anlage gehört ein

Maischegefäß, ein Läuterbottich, ein Vorlaufgefäß, eine Würzepfanne mit Außenkocher sowie ein Whirlpool. Zur Würzebelüftung kommt die bewährte Esau & Hueber TurboAir zum Einsatz. Zudem steht eine 5-Tank-Hefeanlage mit Doppelsitzventiltechnik für die Versorgung mit frischer Reinzucht­ hefe und zur schonenden Erntehefebehandlung zur Verfügung. Der Gär- und Lagerkeller verfügt über eine Tankkapazität von 8200 hl. Zum Lieferumfang gehören außerdem ein Separator mit anschließendem Schichtenfilter, der Drucktankkeller, zwei CIPAnlagen und die Automatisierung der Gesamtanlage. Brauerei Forum  –  März 2016

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Technik & Technologie   Verpackungsprüfung

VLB Berlin prüft wieder vermehrt Getränkedosen Um die zunehmende Nachfrage nach Dosenprüfungen besser bedienen zu können, hat die Verpackungsprüfstelle der VLB Berlin jüngst zwei neue Testgeräte erworben. Die Maschinen der Firma CMC-Kuhnke, Berlin, bestimmen die Ausbeulfestigkeit von Getränkedosen und -deckeln.

Abb. 1: Einspannvorrichtung für Getränkedosendeckel Abb. 2: Das Messgerät DRT 3000 Abb. 3: Display des Messgerätes BCL 3000 Abb. 5: Ausbeulung des Dosenbodens nach dem Buckle-Test

(td; dp) Viele Jahre waren sie in Deutschland fast völlig verschwunden, jetzt kommen die Getränkedosen verstärkt in den Handel zurück. Diese Erfahrung von vielen Verbrauchern spiegelt sich auch in den neuesten Zahlen des Verbandes der Getränkedosenhersteller (Beverage Can Makers Europe), Düsseldorf, wider. Nach dessen Angaben wurden im vergangenen Jahr allein in Deutschland über 2 Mrd. Getränke­d osen verkauft (s. S. 29). Ähnliches gilt auch für ganz Europa, wo die Getränkedose seit 2007 jährlich hohe Wachstumszahlen verzeichnet. Angesichts dieser Entwicklung scheint sich die Getränkedose erneut auf breiter Front durchzusetzen. Damit war kaum zu rechnen, sollte das Gebinde doch eigentlich vom Markt verdrängt werden. Zumindest war dies das Ziel der Pfandpflicht für Einwegverpackungen, die seit dem 1. Januar 2003 in Deutschland gültig ist. Diese Regelung zwingt die Geschäfte, die pfandpflichtige Ge-

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tränke verkaufen, zur Rücknahme der Verpackung. Um diesen Aufwand zu vermeiden, haben viele Unternehmen der Lebensmittelbranche Getränke­ dosen vollständig aus ihrem Sortiment verbannt. Mittlerweile jedoch sind sie wieder großflächig verfügbar. Gerade die verbesserte Rückgabemöglichkeit für den Endverbraucher hat einen wesentlichen Beitrag zur neuen Attraktivität der Getränkedose geleistet. Im Hinblick auf die Rückgabequoten bei Getränkedosen gibt der BCME einen Wert von 96 bis 98 % für Deutschland an, was die Ökobilanz des Gebindes erheblich verbessert. Steigende Nachfrage Seitdem Getränkedosen erneut zunehmend im Handel verfügbar sind, steigt auch die 1 Nachfrage nach Dosenprüfungen kontinuierlich. So bekommt die Verpackungsprüfstelle zahlreiche Aufträge aus dem In- und Ausland. Meistens geht es darum, die Maßhaltigkeit, Stabilität und Materialeigen-

schaften von Getränkedosen und ihren Deckeln zu ermitteln. Um hier noch besser als bisher arbeiten zu können, hat die Verpackungsprüfstelle ihren Bestand an Prüfgeräten erweitert. Angeschafft wurden zwei neue Mess­ einrichtungen der Firma CMC-Kuhn­ ke, Berlin. Sie dienen der Durchführung des sogenannten Buckle-Tests. Er ermittelt die Ausbeulfestigkeit von unverschlossenen Getränkedosen und -deckeln. Mit den neuen Geräten lassen sich jetzt Getränkedose und Getränkedosendeckel unabhängig voneinander testen. Dies ist besonders wichtig, da Dose und Deckel häufig nicht vom selben Hersteller stammen. Soll die ganze Verpackung, also Getränkedose und Getränkedosendeckel zusammen als Einheit, geprüft werden, geschieht das mit dem Innendruckprüfgerät Secure Seal Tester. Buckle-Test Um ihre Ausbeulfestigkeit zu bestimmen, kommen bei Getränkedosen und ihren Deckeln die neuen Maschinen von CMC-Kuhnke zum Einsatz. Das Gerät DRT 3000 dient der Prüfung der Getränkedosen. Diese werden als neue, unbeschädigte Exemplare mit der Öffnung nach unten in das Messgerät eingelegt. Anschließend verringert ein

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RFIDPraxistag

Technik & Technologie

bei Rothaus 5. und 6. April 2016 im Brauereigasthof Rothaus, Rothaus 2, 79865 Grafenhausen

4 Abb. 4: Getränkedosendeckel vor und nach dem Buckle-Test: Der rechte Deckel weist die typischen Verformungen auf (Nasenbildung) Dienstleister Die Verpackungsprüfstelle der VLB Berlin ist mit der Kompletierung der Prüfgeräte für die Getränkedosenprüfung und Getränkedosendeckelprüfung zukunftsgerichtet aufgestellt und ergänzt somit ihr Angebot zur Prüfung von Glas- und Kunststoffflaschen, Etiketten, Verschlüssen, Kronenkorken, Klebstoffen, Flaschenkästen, Mehrstückverpackungen aus Karton und Pappe etc… Kontakt M.Eng./Dipl.-Ing. (FH) Susan Dobrick Leiterin der Verpackungs­prüfstelle (FIBGP) dobrick@vlb-berlin.org Tel. + 49 30 450 80-242 M.Eng. Thomas Drogott wiss. Mitarbeiter der Verpackungsprüfstelle drogott@vlb-berlin.org Tel. + 49 30 450 80-199

Begrüßung und Einführung Christian Rasch (Badische Staatsbrauerei Rothaus AG) Einführung in die Thematik: Grundlagen RFID und Auto-ID-Anwendungen Ingo Pankoke (VLB Berlin)

Qualität und Transparenz im Keg-Pool Ralf Krieger (Badische Staatsbrauerei Rothaus AG) Die logische Palette in den Vollgutprozessen und im Lagerverwaltungssystem Ralf Krieger (Badische Staatsbrauerei Rothaus AG)

Physikalische Unterschiede der RFID-Frequenzen: LF, HF & UHF Reiner Wagner (AEG Identifikationssysteme GmbH)

RFID und Pulklesung – Auswirkung und Konsequenzen für Prozesse und Infrastruktur Ingo Pankoke (VLB Berlin)

Gemeinsame Abendveranstaltung im Brauereigasthof Rothaus  Mittwoch, 6. April 2016

Vorsitz: Ingo Pankoke (VLB Berlin) Rücknahme und Sortierung von Leergut Hans Wegele (Albert Frey AG )

RFID-Praxisbericht – Ein Blick auf die Distributionswege Michael Seip (Flensburger Brauerei Emil Petersen GmbH & Co. KG)

RFID-Standards in der Prüfung elektrischer und mechanischer Betriebsmittel Simon Arch (AEG Identifikationssysteme GmbH) Fotos: dp

Metallzylinder das InnenraumVolumen. Die Getränkedose wird automatisch eingespannt und mit Druckluft beaufschlagt, bis der Boden ausbeult. Die zweite Neuerwerbung der Verpackungsprüfstelle prüft die Getränkedosendeckel. Sie werden zunächst in das Gerät BCL 3000 eingelegt, um sie dann mit einem kraftschlüssigen Hebel fest in das Messgerät einzuspannen. Der Druck im Messgerät wird so lange erhöht, bis am Deckel eine Wölbung entsteht. Sie wird als Nasenbildung bezeichnet. Gegebenenfalls kann der Druck bis 10 bar gesteigert werden, um ein eventuelles Bersten der Deckel­ lasche hervorzurufen. Die Kombination dieser beiden Prüfungen lässt sehr gute Rückschlüsse auf die Stabilität der Getränkedosen und ihre Deckel zu. Dadurch lassen sich fundierte Aussagen treffen, ob das Verpackungssystem für den jeweiligen Anwender ge­eignet ist.

 Dienstag, 5. April 2016

Rundgang durch die Badische Staatsbrauerei Rothaus AG – Schwerpunkt Fass-Abfüllung und Logistik/Leergutsortierung

Mit Unterstützung von

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Information und Anmeldung VLB Berlin, Veranstaltungsmanagement Tel. (030) 450 80-216, Fax (030) 450 80-210,  brewmaster@vlb-berlin.org

 www.vlb-berlin.org/rfid-praxistag-2016


Technik & Technologie   Getränkelogistik

Mobile Bewegungsplattform testet die Stabilität von Ladeeinheiten beim Getränketransport Dipl.-Ing. Norbert Heyer und M. Eng. Christian Raschke, beide Forschungsinstitut für Management und Getränkelogistik der VLB Berlin (FIM)

Welche Belastungen wirken auf das Ladegut ein beim Transport von Getränken? Welchen Einfluss haben dabei die jeweiligen Gebinde? Antworten hierauf gibt eine jüngst abgeschlossene Studie, zu der das FIM der VLB Berlin zwei Jahre lang geforscht hat. Dreh- und Angelpunkt der Untersuchung waren neben authentischen Fahrversuchen auch Simulationen mit einer Bewegungsplattform. Sie wurde eigens für diese Studie gebaut.

Abb. 1 bis 3: Praktische Fahrversuche mit unterschiedlichen Getränke­ gebinden

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Forschungsprojekt Der Trend, Getränke in Einwegflaschen aus Kunststoff anzubieten, ist ungebrochen. Allerdings unterscheidet sich das Verhalten solcher Ladeeinheiten bei Belastungen im Vergleich zu Waren im Mehrwegkas­ten. Einsparungen an den Materialien bei Flaschen, Gebinden und Folien können die Stabilität beim Transport deutlich verschlechtern. Im schlimmsten Fall droht die komplette Instabilität der Ladung. Um hierzu Erkenntnisse zu sammeln, hat das FIM der VLB Berlin das Verhalten von Ladeeinheiten einem statischen „Stresstest“ unterzogen. Dieses Projekt wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie im Rahmen der Förderrichtlinie INNO KOM OST, Forschungsvorhaben MF 130089, gefördert. Forschungsziele waren dabei vor allem die Erhebung von realen Mess­daten. So wurden zunächst die Beschleunigungswerte gemessen, wie sie beim

dazu, die Ladeeinheitenstabilität von Mehrweg- und Einweg-Getränkepaletten mobil gegenüber Transport-, Umschlag- und Lager-(TUL)-Belastungen reproduzierbar messen und bewerten zu können. Weitere Erkenntnisse sollte die Studie gewinnen im Hinblick auf die Einschätzung der zu erwartenden Stabilität und Standsicherheit von Mehrweg- und Einweg-Getränkepaletten. Dafür wurden zunächst die charakteristischen Eigenschaften von Flaschenkästen, einzelnen Packstücken bzw. der kleinsten Sammelpackung geprüft. Versuche Die Gewichtskraft (FG) ist das Resultat aus Masse (m) multipliziert mit der Erdbeschleunigung (g), welche im Mittel 9,81 m/s2 beträgt. Um den Versuchsstand zu entwickeln, wurden im Vorfeld alle bisher verfügbaren Verfahren und Anforderungen hinsichtlich einer Stabilitätsprüfung

Transport gemessen. In Autobahnaufund -abfahrten mit ca. 35 km/h lagen die Werte bei 0,15 g bis 0,2 g. Ähnliche Ergebnisse gab es auch beim Durchfahren von Baustellen mit Spurwechsel oder enggezogenen Kurven. Hier wurden Werte von 0,2 g gemessen. Bei diesen durchaus normalen Fahrmanövern kommt es bereits zum Ankippen der Kästen. Diese lehnen sich im Fahrzeug an der Plane an, um nach dem Manöver wieder in die Ursprungsposition zurückzukippen. Beim Bahntransport wurden die geringsten Querbeschleunigungen festgestellt. Durch die in der Regel langen Kurvenradien lag auch bei schnellerer Fahrt die Querbeschleunigungen nur bei 0,1 g. Bei Transport mit Zügen treten allerdings höher frequente Vibrationen auf, die je nach Resonanzverhalten u.U. zum „Wandern“ von Kastensäulen führen können, sofern Ladelücken vorhanden sind. Eine Auswahl von Getränke-

inner- und außerbetrieblichen Transport von mit Getränken beladenen Paletten auftreten. Diese Ergebnisse wurden dann mit den bestehenden Anforderungen verglichen. Anschließend wurde auf der Grundlage der ermittelten Werte eine neue mobile Bewegungsplattform gebaut. Sie dient

von Ladeeinheiten zusammengetragen und bewertet. Mittels eigener Sensormesstechnik wurden die Distributionswege Bahn-, See- und Straßentransport untersucht und ausgewertet. Die höchsten Werte für die Querbeschleunigung (Beschleunigung durch Kurvenfahrten) wurden beim Lkw-

paletten wurde durch definierte Fahrversuche mit Lkws mit zunehmender kinetischer Belastung bis an bzw. über ihre Belastungsgrenze hinaus beansprucht. Dazu wurden Fahrversuche in Kooperation mit der DEKRA in Bielefeld durchgeführt. Insgesamt wurden sieben Versuchsfahrten mit zuneh-

Brauerei Forum  –  März 2016


Technik & Technologie menden Seitenbeschleunigungen (0,15 g bis 0,4 g) durchgeführt. Mittels der VLB-Sensordatenlogger wurden die Beschleunigungskräfte, die auf die Paletten einwirken, während der Fahrversuche aufgezeichnet. Der sich fortschreitende Versatz der ProduktLadung auf den Paletten wurde messtechnisch erfasst und dokumentiert. Im Detail wurden die messbaren Verschiebungen der Produkte in Bezug auf die Palette als Bewertung der Palettenstabilität objektiv ausgewählt. Dabei wird die Ladeeinheit vor Beginn der Belastungen vermessen und dieser Zustand als Nullpunkt festgeschrieben. Nach dem jeweiligen Versuch wird die Ladeeinheit erneut vermessen, wobei in der Regel eine lagenweise Auslenkung in x- und y-Achse erfasst wurde. Anhand dieses Bewertungsschemas ist es nun möglich, die Paletten in die Kategorien „unbeschädigt und voll funktionsfähig“, „beschädigt, aber noch funktionsfähig“, „beschädigt und nicht funktionsfähig“ einzuteilen. Es ist auch möglich, Paletten innerhalb einer Kategorie zu vergleichen und zu bewerten. Gegenwärtige Situation Der nächste Schritt dieser Entwicklung ist das Verhalten von Ladeeinheiten bei dynamischen Belastungen. Spurwechsel und Kreisverkehre zeichnen sich durch ein höheres Delta in der Querbeschleunigung aus – im Gegensatz zum statischen Versuch. Dynamische Versuche mit Ladeeinheiten erfolgen heute in der Regel mit zwei verschiedenen Methoden: als praxisnaher Test oder als reiner Labortest. Beim praxisnahen Test befindet sich die Ladung auf der Ladefläche eines Lkws. (In der DIN 12642 Anhang B Kapitel 5 sind die Fahrversuche für Aufbauten an Nutzfahrzeugen beschrieben.) Beim Labortest werden die Belastungen durch Geräte simuliert. Hier besteht allerdings die Gefahr, dass an der Ladung Vorschädigungen durch den Transport zum Labor entstehen können. Einen neuen Weg ist hier die VLB Berlin gegangen, die mit ihrer mobilen Bewegungsplattform (Motion Base) jetzt die Möglichkeit hat, dynamische Versuche auch vor Ort, d.h. direkt bei Brauereien bzw. Getränkeherstellern, durchzuführen. Der Vorteil dieser Vorgehensweise liegt in der räumlichen Nähe zwischen der erstellten Ladeeinheit und der Motion Base. Jede Modifikation an einer Ladeeinheit, wie Wickelmodi oder Packschema, kann sofort auf ihre Stabilität getestet werden. Durch die Zeitersparnis von mehreren Tests an einem

Tag verkürzen sich die Entwicklungszeiten. Individuelle Programmabläufe für jede Ladeeinheit berücksichtigen unterschiedliche Beanspruchungen. Bei dem Testdurchlauf ist kein menschlicher Einfluss vorhanden, dadurch ist er immer wieder reproduzierbar. Mitarbeiter, die für den Sicherungsprozess zuständig sind, können direkt Einfluss nehmen und ihre Erfahrungen mit einbringen, ohne das Firmengelände verlassen zu müssen. Auch statische Versuche, wie der Kipptest, können reproduzierbar durchgeführt werden. Hierbei kann mit einer definierten Geschwindigkeit die Ladeeinheit an einer Seite angekippt werden, bis die Sicherung an der Ladeeinheit versagt. Aufzeichnungen mit Hochgeschwindigkeitskameras ermöglichen umfangreiche Analysen, um dann gezielt Veränderungen vorzunehmen. Mit Hilfe des Kippwinkels wird die Querbeschleunigung ermittelt. Das Rückstellverhalten von Ladeeinheiten nach Belastung ist für die Praxis ein weiterer wichtiger Punkt. Die Verwendung einer Lkw-Plane dient der realitätsnahen Untersuchung vom Verhalten der Ladeeinheit auf einem Fahrzeug. Durch das Testverfahren lassen sich wichtige Fragen klären: Wie verhalten sich Gebinde als Einheit? Kann es dadurch zur Gefährdung beim Entladen des Lkws kommen? In Abbildung 4 ist das Verhalten einer Ladeeinheit bei einem statischen Test ersichtlich. Deutlich zu erkennen ist, wie das Ladegut durch die Plane ge-

halten wird. Dieser Vorgang ist das typische Ankippen der Kästen unter dem Einfluss von Querbeschleunigung. Dies entspricht einem Teilausschnitt von der Belastung, die in einem Lkw bei einem Transport entsteht. Unterschiedliche Größen bei Flaschen, Gebinden und Kästen sowie nicht lotrechte Ladeeinheiten zeigen unterschiedlichste Verhaltensmuster während der getesteten Belastungen.

Abb. 4: Gestapelte Kästen bei der Simulation in der Bewegungsplattform (Motion Base), links kurz vor und rechts nach dem Kipppunkt

Ausblick Ein direkter Vergleich zwischen realen fahrdynamischen Versuchen und der Simulation auf der Motion Base ist für Juni 2016 geplant. Dieser soll im Rahmen der VLB-Fachtagung „Ladungssicherung“ auf dem Verkehrssicherheitszentrum Bielefeld durchgeführt werden. Mit Ausweitung der Untersuchungen auf Halb- und Viertelpaletten werden die gängigen Palettenmaße des Handels mit einbezogen. Diese haben durch ihre Form bedingt einen höheren Schwerpunkt als Europaletten. Brauereien und Mineralbrunnen erhalten mit dem Einsatz der Motion Base künftig eine Möglichkeit, ihre Ladeeinheiten vor Ort mit verschiedenen Belastungen zu testen. Mehr- und Einweg-Ladeeinheiten können vor und während der Serienproduktion getestet, modifiziert und optimiert werden. Kontakt Dipl.-Ing. Norbert Heyer Leiter FIM Tel. (030) 450 80 -139 heyer@vlb-berlin.org Brauerei Forum  –  März 2016

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IfGB aktuell   Messen

Ran an den Kunden! – Messen punkten mit Warenkunde und Tastings Im Januar boten auf der Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin 1660 Aussteller aus 65 Ländern einen umfassenden Überblick über den Weltmarkt der Ernährungs- und Getränkeindustrie. Im Februar folgte dann die Hanse Spirit, Hamburg, die mit 65 Ausstellern auf über 6400 m2 knapp 5000 Besuchern die Spirituosen dieser Welt vorstellte. (WiK) Auch Brenner und Spirituosenhersteller nutzten die Grüne Woche, um ihre Produkte zu präsentieren. Deutlich war auch hier der Trend zu spüren, dass die Endverbraucher weniger durstig als vielmehr wissensdurstig waren. „Wir sind mit dem Messeauftritt sehr zufrieden“, sagte Monika Mähringer von der Alten Kurhausbrennerei. Auch Stefan Beck, Hinricus Noyte’s ist froh, dass die Besucher seine edlen Des­tillate nicht nur verkosten, sondern auch die Geschichte wissen wollen, die hinter jedem einzelnen Produkt steckt. Die Brenner und Spirituosenhersteller waren auf der Grünen Woche in ihren Länderhallen zu finden, ebenso wie ein Teil der regionalen Brennereiverbände. Tom Inden-Lohmar, Geschäftsführender Gesellschafter von Mampe Spirituosen, hätte sich in der Berlinhalle allerdings mehr Gemeinschaft mit den übrigen Spirituosenherstellern gewünscht. Ob es eines Tages nach

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Foto: IGW

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1. Destillateurmeister Rudolf Fohler (l.) im Kundengespräch auf der Hanse Spirit 2. Erwin Sellering, Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, informiert sich bei VLB-Diplombraumeister und Geschäftsführer von Hinricus Noyte‘s Spirituosen Stefan Beck über Destillate 3. Christian Stocker, 1. Vorsitzender des Südostbayerischer Verbands der Obst- und Kleinbrenner 4. Mampe: Relaunch einer Berliner Traditionsmarke 5. VLB-Mitglied Monika Mähringer, Alte Kurhausbrennerei Hans Hertlein, auf der IGW

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Vorbild der Bierinsel des Deutschen Brauer-Bundes eine Spirituoseninsel geben wird? Klarer auf Spirituosen fokussiert war natürlich die Hanse Spirit. Im Eintrittspreis war gleich ein Tastingglas inkludiert. Wer sein Wissen über einzelne Spirituosenkategorien vertiefen wollte, konnte an speziellen Tastings teilnehmen. Sehr anschaulich präsentierte Klaus Wurm von der Märkischen Spezialitätenbrennerei Produktionsprozesse. Er hatte einfach ein mobiles 300-l-Brenngerät nebst Maische mitgebracht und produzierte mitten in der Messehalle seine Destillate. Unter den Ausstellern fanden sich auch Partner des IfGB wie die Alte Hausbrennerei Penninger, die Wiegand Manufaktur oder Finch Whisky. Der langjährige IfGB-Dozent Dr. Franz Eckert stellte am eigenen Stand seinen Wodka „Kartoffka“ vor, aus Kartoffeln der Lüneburger Heide.

Brauerei Forum  –  März 2016

Fotos (4): WiK

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Nachrichten aus dem Institut für Gärungsgewerbe und Biotechnologie zu Berlin   IfGB-Forum

14. IfGB-Forum 2016 in Bozen: Die Anmeldung ist gestartet Vom 5. bis zum 7. September 2016 tagt die deutschsprachige Spirituosenbranche in Südtirol. Hauptsponsor ist die Brennerei Roner, Co-Sponsor der Grundstoff- und Konzentrat­ hersteller Iprona. Das Vortragsprogramm schlägt den Bogen von den Rahmenbedingungen der Spirituosenherstellung über Referate zur Obstbrennerei und Grappaherstellung bis hin zum Einsatz von Konzentraten und Grundstoffen für Liköre und innovative Cocktails. (WiK) Das IfGB-Forum tagt zum zweiten Mal im Ausland. „Wir sind begeistert, dass uns die Brennerei Roner zum Jubiläum ihres 70-jährigen Bestehens eingeladen hat“, sagt Wiebke Künnemann, IfGB. „Außerdem haben wir den Konzentrat­hersteller Iprona als CoSponsor gewinnen können“, ergänzt Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine. Die Veranstaltung beginnt mit einem Vorabendtreffen am 5. September auf Einladung des Co-Sponsors in die Burggräfler Kellerei Meran. Das Vortragsprogramm findet am 6. und 7. September im Hotel Four Points by Sheraton Bolzano in Bozen statt. Das Programm umfasst neben den Ausführungen zu den Rahmenbedingungen der Spirituosenherstellung und Vermarktung, Themen rund um Grappa und Obstbrände. Präsident Andreas Roner wird z.B. einen Übersichtsvortrag zum eigenen Unternehmen halten. Dr. Adolf Pircher, Iprona, spricht über Gefrierkonzentrate und Stefan Schwanzer, Iprona, wird innovative Getränkekonzepte vorstellen. Marketingthemen werden ebenso aufgenommen wie eine Rum-Session. Sehr interessant wird die Betriebsbe-

sichtigungen in den Roner-Brennereien in Tramin am Dienstag sein. Auch der Begrüßungsabend auf Einladung der Familie Roner wird dort im firmeneigenen Besucherzentrum stattfinden.

folgsrezept der Destillerie Roner gehört es, die Tradition zu wahren und offen zu sein für moderne Technologien und Produkte. Hinzu kommt eine klare Qualitätsorientierung.

Haupt-Sponsor Roner Der Ursprung der Roner-Brennereien liegt in der Gründung Gottfried Roners Grappadestillation 1946. Wurzel- und Kräuterdestillate kamen hinzu, schließlich eine Obstbrennerei. Mitte der 1960er-Jahre übernahm die 2. Generation mit Andreas Roner als Geschäftsführer und Präsident. Günther Roner, der den Meisterkurs am IfGB absolviert hat, war Produktionsleiter und Vize-Präsident. 1965 wurde die Grappabrennerei am heutigen Standort in Tramin errichtet. 1972 folgte die Obstbrennerei nebst Abfüllung. Kontinuierliche Investitionen modernisierten und erweiterten das Unternehmen. 2001 wurde Roner als erste italienische Brennerei nach ISO 9001/2000 zertifiziert und im Jahr 2010 mit der Auszeichnung „Destillateur des Jahres“ beim Internationalen Spirituosen Wettbewerb (ISW) bedacht. 2007 übernahm Karin Roner die Geschäftsführung. Zum Er-

Co-Sponsor Iprona Die Firma Iprona AG wurde 1981 gegründet und befindet sich in Lana, inmitten der Südtiroler Bergwelt und eines der größten geschlossenen Obst­anbaugebiete Europas. Heute zählt Iprona zu den internationalen Unternehmen in der Fruchtverarbeitung, -veredelung und -vermarktung. Die Produktpalette umfasst neben Konzentraten und Püree/Pulpkonzentraten aus Beerenobst und tropischen Früchten auch natürliche Farbstoffe (vor allem aus Holunder), Extrakte und speziell auf Kundenwünsche zugeschnittene Fruchtmischungen und Getränkegrundstoffe. Am Mittwochmorgen werden die Fachleute von Iprona durch das hochmoderne Werk in Lana führen. Die Besucher werden die Produktion und die Laborbereiche zu sehen bekommen. Wettbewerber sind willkommen. www.ifgb.de/bozen2016

Fotos (2): WiK

Hauptsponsor

Co-Sponsor

Foto: Iprona

Brauerei Forum  –  März 2016

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IfGB aktuell   Nachrichten Destille Berlin/VLB

5. Craft Spirits Festival in Berlin-Kreuzberg Am 23. und 24. April lädt das Craft Spirits Festival Destille Berlin erneut in das Depot der Heeresbäckerei in Berlin-Kreuzberg ein. Die Veranstaltung gilt als die Messe für handwerklich produzierte Spirituosen.

(BF) Vor Ort kommen Produzenten mit Gastronomen zusammen, mit Fachhändlern, F&B-Managern und Barkeepern. Zugleich ist dieses Festival Anlaufpunkt für interessierte Konsumenten. Neben der Verleihung des Craft Spirits Awards DESTILLE BERLIN organisieren die Veranstalter Theo Ligthart und Thomas Kochan auch in diesem Jahr wieder ein vielseitiges Vortragsprogramm. Auf dem 2012 gegründeten Craft Spirits Festival präsentierten 2015 schon 50 Unternehmen aus Deutschland,

Italien, Finnland, Dänemark und Österreich ihre Spirituosen, für 2016 sind es 60. Im vergangenen Jahr besuchten 3500 Gäste das Festival. Der Standort Seestraße wird in diesem Jahr erneut durch die Preussische Spirituosen Manufaktur vertreten sein. Außerdem bereichert Johannes Fuchs, Abteilungsleiter des VLB-Forschungsinstituts für Spirituosen, Analysetechnologie und Sensorik (FISAS), das Vortragsprogramm mit einer Präsentation zu „Craft Spirits – verkehrsfähig launchen!“ www.destilleberlin.de

Foto: WiK

IfGB

Wer 2017 Destillateurmeister werden will, macht sich heute auf den Weg Die Anfragen zum IfGB-Kurs Fach- und Handlungsspezifische Qualifikationen für Destillateurmeister häufen sich. Bereits neun Interessenten haben bei der Industrie- und Handelskammer Berlin (IHK) die Prüfungszulassung beantragt. Der nächste Kurs Fach- und Handlungsspezifische Qualifikationen für Destillateurmeister ist für Spätsommer / Herbst 2017 geplant. (WiK) Mindestens ebenso groß wie die Nachfrage nach Kursen ist die Nachfrage nach Destillateurmeistern. „Kaum ein Monat vergeht, ohne dass Unternehmen fragen, ob wir Fachkräfte vermitteln können“, sagt IfGB-Koordinatorin Wiebke Künnemann. Der Destillateurmeister ist ein Industriemeister. Die Prüfung nimmt die IHK Berlin ab. Diese entscheidet auch über die Zulassung der Kandidaten zu den einzelnen Teilprüfungen. Der Ausbildereignungsschein ist eine Grundlage für die Zulassung. Der erste Prüfungsteil testet die grundlegenden Qualifikationen. Erst der zweite Prüfungsteil widmet sich den fach- und handlungsspezifischen Qualifikationen. Auf diese Prüfung bereitet der zehnwöchige Kurs am IfGB vor. Dieser kann auch als eigenständige Fortbildung gebucht werden. Destillateurmeister sind technische Fach- und Führungskräfte in der Spirituosenherstellung. Sie haben den Beruf des Destillateurs oder eines verwandten Berufs erlernt und hier mehrjährige Berufspraxis erworben. Sie

Foto: WiK

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können in Spirituosenherstellung und -vertrieb als Führungskräfte Aufgaben zwischen Planung und Ausführung wahrnehmen. Hierzu benötigen sie spezielle Kenntnisse der verschiedenen Spirituosen und ihrer Herstellung. Die Tätigkeit des Destillateurmeisters umfasst die Steuerung und Überwachung des Betriebsablaufes, Instandhaltung, Kostenrechnung sowie die Ausbildung, Einarbeitung und Führung von Mitarbeitern. Zum Verantwortungsbereich gehören auch Qualitätssicherung, Arbeitssicherheit, Unfallverhütung und Umweltschutz. Durch ihre Berufserfahrung und systematische Weiterbildung haben Destillateurmeister Kompetenz im Umgang mit Mitarbeitern, Kostenbewusstsein und vielfältige technische und organisatorische Kenntnisse und Fertigkeiten erworben, die sie in der Zusammenarbeit mit anderen Bereichen im Unternehmen und im Kontakt mit Kunden einsetzen können. Der Vorbereitungskurs für die fach- und handlungsspezifische Prüfung umfasst kompakte Vorlesungen. Die Teilnehmer

erhalten aber auch umfangreichen fachpraktischen Unterricht im QS-Labor der VLB und in der Likörfabrik der Preussischen Spirituosen Manufaktur. Die Sensorikschulungen sind so umfassend, dass die Meisterschüler direkt während des Kurses die Prüfung für den DLG-Prüferpass ablegen können. Entscheidend, wie viel des umfangreichen Stoffes der Prüfling am Ende sinnvoll präsentieren und einsetzen kann, ist auch der Erfahrungsschatz jedes Einzelnen. „Schauen Sie stets über den Tellerrand! Wir erwarten am Ende, dass Sie alles können, was eine Führungskraft wie der Meister beherrschen muss“, betont der Prüfungsausschuss. Um sich auf die fachspezifischen Kurse zu fokussieren, wird das IfGB auch künftig keine Kurse zum Erwerb der grundlegenden Qualifikationen anbieten. Der IfGB-Kurs Fach- und Handlungsspezifische Qualifikationen für Destillateurmeister Spätsommer / Herbst 2017 wird bereits im neuen Aus- und Fortbildungszentrum der VLB Berlin stattfinden. www.ifgb.de


Nachrichten aus dem Institut für Gärungsgewerbe und Biotechnologie zu Berlin   Fortbildung

Destillateur-Aufbaukurs 2016 – Die Anmeldung ist sehr gut angelaufen Die 14-tägige Fortbildung für Destillateure und Quereinsteiger findet vom 20. Juni bis zum 1. Juli in Berlin statt. Der Kurs ist bisher mit 14 Teilnehmern gut gebucht. Weitere Reservierungen liegen vor. Diese Fortbildung ist in diesem Jahr sehr stark von Mitarbeitern aus Brennereien gebucht, aber auch Teilnehmer aus Likörfabriken und von Aromenherstellern sind mit dabei. Noch ist die Anmeldung offen. (WiK) Der Kurs richtet sich an alle, die ein Interesse an der professionellen Herstellung von Spirituosen haben. Das Themenspektrum erstreckt sich von Brennereitechnologie, Technologie der Spirituosenherstellung, über Rezeptund Produktentwicklung bis hin zu Gesetzeskunde und Zollverkehrsfragen. Charakteristisch für diese Fortbildung ist die enge Verzahnung von Theorie und Praxis. Der fachpraktische Unterricht im Labor ergänzt die Vorlesung zur Qualitätssicherung und die praktische Arbeit in der Preussischen Spirituosen Manufaktur ist angewandte Produktentwicklung. Während die Vorlesungen in Kursstärke mit 12 bis 24 Teilnehmern durchgeführt werden, finden sowohl der fachpraktische Unterricht als auch die Sensorikschulung in Kleingruppen von 6 bis 8 Personen statt. Aber selbst innerhalb des Klassenverbands sind immer auch kurze Einzelfallbesprechungen möglich. Wer besucht diesen Kurs? Der Kurs wird besucht von Mitarbeitern aus Brennereien, von Spirituosenproduzenten und Aromenherstellern. Pharmazie-Unternehmen schicken Teilnehmer ebenso wie Betriebe der Zulieferindustrie. Der Kurs ist auf Fachleute aus der Produktion ausgerichtet, eignet sich aber auch für Vertriebsmitarbeiter. Für die Teilnahme wird Grundlagenwissen der Brennerei- und Destillationstechnik vorausgesetzt. Der Aufbaukurs eignet sich für gelernte Brenner und Destillateure, um Wissen aufzufrischen und zu aktualisieren. Auch Meisteranwärter nutzen dies, um sich auf den IfGB-Kurs Fach- und Handlungsspezifische Qualifikationen für Destillateurmeister 2017 („Destillateurmeisterkurs“) vorzubereiten. Im Jahr 2015 war der Aufbaukurs für Destillateure komplett ausgebucht. Der Run auf diese Fortbildung hält an. Nicht nur die Interessenten der Warte-

liste 2015 haben sich bereits für 2016 angemeldet. Mitte Februar waren bereits 14 Plätze fest gebucht, drei weitere reserviert. Was nehmen die Absolventen mit? „Der Kurs hat mir sehr gut geholfen mein Grundwissen aufzufrischen, zu erweitern und auch neue Anregungen mitzunehmen“, sagte ein Teilnehmer 2015 zum Abschluss. „Ich habe viele Erkenntnisse gewonnen, die ich im Berufs­ alltag direkt umsetzen kann“, merkte ein anderer an. Neben dem Wissenszuwachs ist am Ende auch ein tragfähiges Netzwerk entstanden zwischen den Absolventen untereinander, aber auch mit den Dozenten und Experten des Ins­tituts. „Im Markt sind wir Wettbewerb, in der Technik aber Kollegen!“ Wer unterrichtet eigentlich? Die Dozenten der Destillateurkurse sind Lebensmittelchemiker, Biologen und Ingenieure des IfGB sowie Brenner, Destillateurmeister, Lebensmitteltechnologen und Juristen renommierter Branchenunternehmen. Steuerbefreiung und AZAV-Zertifikat Seit Januar 2015 ist die VLB Berlin offiziell als Bildungsträger für Maßnahmen der Arbeitsförderung anerkannt. Die Zertifizierung erfolgte durch ein unabhängiges Unternehmen. Damit sind auch die unter dem Label IfGB angeboten Destillateurkurse grundsätzlich für die öffentliche Förderung zugelassen. Welche Bildungsgutscheine zum Tragen kommen können, müssen die Teilnehmer mit ihrer jeweiligen Arbeitsagentur absprechen. Für den Meisterkurs ermöglicht die AZAV-Zertifizierung z.B. die Beantragung des MeisterBAföGs. Da bereits der Destillateur-Aufbaukurs als Vorbereitung auf die Meisterprüfung gewertet wird, ist auch diese Maßnahme von der Umsatzsteuer befreit. www.ifgb.de

Fotos: WiK

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Markt & Marken   Neue Produkte Landskron Brau-Manufaktur

Geheimnis um Görlitzer Bernstein gelüftet Die Landskron Brau-Manufaktur hat mit dem Bernstein ihre Neuheit des Jahres 2016 präsentiert. Auf dem Görlitzer Untermarkt im Café Gloria wurde das erste Fass des sagenumwobenen Bieres angestochen. (F.) Nach dieser ersten Verkostung wird das Bernstein nun bald für alle Bier-Liebhaber im Handel erhältlich sein. Der Braumeis­ter der Landskron Brau-Manufaktur Matthias Grall und Landskron-Geschäftsführer Manfred ten Bosch stachen das erste Fass an und neugierige Bierkenner überzeugten sich direkt vor Ort vom neuen Geschmackserlebnis. Die neue obergärige Brau-Spezialität aus dem Hause Landskron überzeugt mit ihrem weichen und fruchtigen Genuss. Den Namen Bernstein verdankt das Bier seinen im Licht changierenden Farben in Bernsteintönen. Nicht nur für den

Gaumen ist das Ale ein Genuss, sondern auch für das Auge. „Die obergärige Ale-Hefe verleiht dem Bier einen leicht fruchtigen Geschmack, im Abgang ist es dezent honigartig und kombiniert mit dem wunderbaren Malzkörper erhält man ein erfrischendes, bernsteinfarbenes Bier“, sagt Braumeister Grall. Das Bernstein wurde mit einem speziellen obergärigen Hefestamm und

Brinkhoff’s No.1

Markenkasten als neuer Blickfang Den neuen Brinkhoff’s No.1 Kas­ten gibt es seit Ende Januar im Revier. Brinkhoff’s No.1 präsentiert sich als modernes Premium Pilsener und bleibt dabei so ehrlich und bodenständig wie die Menschen im Revier.

Hachenburger Brauerei

Neues Zapfsystem mit Gläsern eingeführt Die Hachenburger Brauerei führt ein neues Zapfsystem mit Gläsern ein: Der „Hachenburger Hopfomat“ zapft Bier von unten ins Glas! (F.) Debüt beim Hachenburger Pils Cup 2016 Mitte Januar: Im Rahmen des größten Hallenfußballturniers im Fußballverband Rheinland hat die Westerwald-Brauerei erstmals eine der modernsten Zapfanlagen der Welt präsentiert. „Bottoms Up“ heißt die neue Zapftechnik aus den USA, die auf ihrem Siegeszug durch die amerikanischen Sta­d ien die herkömmliche Zapftechnik revolutioniert hat. Der Clou dabei: Das Bier wird von unten durch ein Ventil im Boden des Trinkgefäßes gefüllt. Das perfekt gezapfte Pils mit Schaumkrone ge-

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hoher Stammwürze eingebraut. „Als obergäriges Bier bietet es eine geschmackliche Bereicherung des bisherigen Landskron-Sortiments“, so Geschäftsführer ten Bosch. Das Schmuckstück der Landskron Brau-Manufaktur ist inzwischen in der Gastronomie erhältlich. Bald wird das Bier auch in Flaschen abgefüllt und ist dann auch im 11-er Kasten in Getränkemärkten sowie im LEH erhältlich.

lingt in nur wenigen Sekunden. Warteschlangen am Bierausschank gehören mit dieser patentierten Schanktechnik der Vergangenheit an. Die Füllgeschwindigkeit beim Bierverkauf erhöht sich nach Angaben des Anlagenherstellers um fast das 10fache. Jens Geimer, geschäftsführender Gesellschafter der HachenburgerBrauerei, ist begeistert von diesem Schanktrend. „Das System haben wir bereits vor einigen Monaten ausprobiert, jedoch konnte die Anlage bisher nur mit Einwegbechern aus Plastik betrieben werden.“ Auch die Glashersteller von Rastal, HöhrGrenzhausen, sahen darin den Schwachpunkt der Anlage und entwickelten daher das exklusive Bottom Up-Glas für die neue Schanktechnik.

(F.) „Ein Prozess, den wir Schritt für Schritt gegangen sind“, blickt Marketing Manager Andreas Thielemann zurück. „Angefangen vom neuen Etikettendesign über die Einführung von Brinkhoff’s Alkoholfrei bis hin zu den BVB- und Ruhrgebiets-Editionen haben wir eine gute Entwicklung auf den Weg gebracht. Wenn wir jetzt in einen neuen Markenkasten investieren, dann ist das ein weiterer Meilenstein, den wir uns selbst erarbeitet haben.“ Verpackung Mehr als 60 % der Käufe sollen nicht geplant sein, sondern direkt am Verkaufsregal fallen. Der grün-weiße Kasten fürs Revier mit der roten No.1 auf der grünen Brinkhoff’s Logo-Banderole und dem frischen Tropfen-Design ist ein echter Blickfang, der sich von der Masse der im Markt befindlichen Kästen unterscheidet und deutlich abheben soll. Andreas Thielemann: „Das wird uns nach unserer positiven Entwicklung der vergangenen Jahre helfen, weiter neue Kunden zu gewinnen.“ Doch nicht nur sein modernes, dynamisches Design setzt neue Maßstäbe. Der neue Kasten verspricht zugleich höchsten Tragekomfort. Zur Einführung gibt es zu jedem Kasten eine Zettelbox im neuen Kastendesign.


Markt & Marken   Nachrichten

Bierabsatz in Deutschland 2015 konstant

(BF) Insgesamt stagnierte der Bierabsatz in Deutschland im Jahre 2015 auf vergleichsweise niedrigem Niveau und ist in den vergangenen zehn Jahren um rund 10 Mio. hl zurückgegangen. Die negative Entwicklung im ersten Halbjahr (–2,1 %) konnte in der zweiten Jahreshälfte 2015 noch kompensiert werden. Der statistische Pro-KopfVerbrauch liegt damit 2015 weiterhin bei 99,5 l. Bei der Interpretation der Zahlen ist zu beachten, dass die Entwicklung in der Bundesrepublik 2015 nicht homogen verlief: So stehen dem Absatzwachstum in den drei stärksten Bundesländern Bayern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen Verluste in fast allen anderen Bundesländern bis auf Sachsen-Anhalt gegenüber. Zu beachten ist zudem, dass alle Angaben zum Absatz von Bier sich nach dem Sitz der Steuerlager (Brauereien und Bierlager) richten. Sie lassen daher keinen Rückschluss auf den regionalen Bierkonsum zu. Bei dem Absatz nach Steuerklassen dominieren Biere im Segment von 11 bis 12° Plato mit einem Absatz von insgesamt 82,1 Mio. hl. Auffälliges Wachstum zeigten die Steuerklassen von 19 bis 21° Plato: Hier nahm die Menge von 183 600 hl auf 265 200 hl um 44 % zu. Möglicherweise ein Einfluss der Craft-Biere, die oft stärker eingebraut werden. Biermischgetränke rückläufig Auch bei den Biermischgetränken ist der Trend weiter rückläufig: Sie machten 2015 mit 4,0 Mio. hl 4,2 % des gesamten Bierabsatzes aus und verloren gegenüber dem Jahr 2014 weitere 2,9 %. Damit ist der Trend bei den Biermischgetränken seit dem Höhepunkt im Jahre 2012 mit einem Absatz von 4,3 Mio. hl rückläufig. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren 83,0 % der gesamten Biermenge für den Inlandsabsatz bestimmt und wurden versteuert. Das waren 79,5 Mio. hl (–0,7 %). Steuerfrei (Exporte und Haus-

trunk) wurden 16,2 Mio. hl (+4,0 %) abgesetzt. Davon gingen 9,9 Mio. hl (–2,5 %) in Länder der Europäischen Union, 6,2 Mio. hl (+6,8 %) in Drittländer und 0,1 Mio. hl (–7,8 %) unentgeltlich als Haustrunk an die Beschäftigten der Brauereien. Den höchsten Bierabsatz über die

bundesdeutschen Grenzen hinweg erzielten mit einem Anteil von 30,5 % die Brauereien und Bierlager mit Sitz in Bay­ern. In diesen Zahlen sind wie üblich die alkoholfreien Biere und Malztrunk sowie das aus Ländern außerhalb der Europäischen Union eingeführte Bier nicht enthalten.

Gesamtbierabsatz in Deutschland 2015 ohne alkoholfreies Bier und Malztrunk inkl. Biermischgetränke

Januar bis Dezember 2015 (in Mio. hl, gerundet)

Bayern

Veränderungen gegenüber 2014 in % 23,7

Nordrhein-Westfalen

22,4

+2,5 +1,3

Sachsen

8,5

Niedersachsen/Bremen

7,8

−0,9

Rheinland-Pfalz/ Saarland

7,6

−6,1

Baden-Württemberg

+4,4

6,3

−1,2

Schleswig-Holstein/ Hamburg

4,0

−1,8

Berlin/Brandenburg

3,9

−1,1

Thüringen

3,3

−5,5

Hessen

2,9

−5,1

Mecklenburg-Vorpommern

2,9

−2,4

Sachsen-Anhalt

2,3

+0,5

Gesamtabsatz: 95,7 Mio. hl Brauerei Forum  –  März 2016

+0,1

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Quelle: Statistisches Bundesamt

Der Bierabsatz in Deutschland ist 2015 im Vergleich zum Vorjahr kons­ tant geblieben. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes setzten die in Deutschland ansässigen Brauereien und Bierlager 2015 insgesamt rund 95,7 Mio. hl Bier ab. Dies bedeutet einen Zuwachs um 0,1 %.


Markt & Marken   Rückverfolgung

Kunden wünschen sich transparente Lieferketten Hat die Rückverfolgbarkeit von Waren Einfluss auf die Kaufentscheidung? Zu diesem Thema hat die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) eine repräsentative Studie in Auftrag gegeben. Mitte Januar wurden die Ergebnisse veröffentlicht, nach denen bis zu 87 % der Käufer – abhängig von der Warengruppe – an Informationen zur Produktionskette interessiert sind. Fehlen sie oder sind sie unzureichend, soll immerhin ein Drittel der potenziellen Kunden zu einer anderen Marke wechseln oder auf den Kauf ganz verzichten.

Die Tabelle zeigt die Antworten der Befragten, wie wichtig ihnen Informationen zur Herkunft, Herstellungsweise und Lieferkette bei Lebensmitteln und Getränken sind

(dp/F.) „Rückverfolgbarkeit als Kauf­ argument?“ nennt sich die PwC-Umfrage. Sie wurde online von November bis Dezember 2015 in Deutschland bei 1000­ Verbrauchern ab 16 Jahren durchgeführt. Die vorgelegten Ergebnisse bieten nun umfassende Erkenntnisse. Diese beziehen sich vor allem darauf, welchen Stellenwert potenzielle Käufer der Rückverfolgbarkeit von Waren beimessen. Abgefragt wurde aber auch die Bereitschaft zu Spontankäufen bzw. wie groß das Vertrauen in Prüf- und Gütesiegel ist. Informationsbedürfnis Nach Angaben von PwC informieren sich bis zu 87 % der Verbraucher vor dem Kauf über die Herkunft und Herstellung eines Produktes. Vor allem bei frischen Lebensmitteln ist dieser Wunsch nach Transparenz besonders ausgeprägt. Bei Fleisch bzw. Fleischund Wurstwaren möchten 85 % der Befragten wissen, wo die Ware her-

kommt. Bei Obst und Gemüse sind es 84 %. Bei Bier sind es immerhin noch 54 %, die Angaben zur Lieferkette als sehr wichtig bzw. eher wichtig einschätzen. Im Gegensatz hierzu halten 31 % diese Informationen für eher unwichtig oder ganz unwichtig. „Hier zeigen sich deutlich die Auswirkungen der Skandale aus den vergangenen Jahren“, sagt Gerd Bovensiepen, Leiter des Bereichs Handel und Konsumgüter bei PwC. „Unternehmen sollten dem Wunsch der Kunden nach umfassender Information unbedingt nachkommen. Denn je unzufriedener die Konsumenten mit dem Informationsangebot sind, desto höher ist ihre Bereitschaft, die Marke zu wechseln oder auf den Kauf ganz zu verzichten.“ Die Verbraucher sind sich ihrer Macht bewusst, so die Ergebnisse der Umfrage: Im Durchschnitt geben 21 %

an, dass sie sich in den abgefragten Produktkategorien für das Produkt eines anderen Herstellers entscheiden, wenn sie sich schlecht informiert fühlen. 10 % der Befragten kaufen das Produkt nicht, während 33 % versuchen, mehr Informationen dazu zu bekommen. 37 % lassen sich davon nicht beirren und bekennen sich dennoch zu der Marke. Verpackung als Informationsquelle Die Mehrheit der Verbraucher bezieht Informationen vor allem von der Produktverpackung, wie 59 % der Teilnehmer der Verbraucherumfrage versichern. An zweiter Stelle werden mit 46 % Testberichte unabhängiger Prüfinstitute genannt. Weniger wichtig sind QR-Codes auf der Verpackung, die 15 % als bevorzugte Informationsquellen angeben, ebenso wie Informationen in sozialen Medien, etwa Blogs, Foren oder Facebook (7 %). Gesundheitsrelevante Angaben Fast genauso wichtig wie Angaben zu ihrem Herkunftsort (53 %) sind bei Lebensmitteln und Getränken Informationen zu gesundheitsrelevanten Inhaltsstoffen. Für Letztere interessieren sich laut PwC-Befragung 52 % der Verbraucher. Aufmerksam wahrgenommen werden außerdem Qualitäts- und Gütesiegel, zumindest von 43 % der Befragten und damit von fast jedem Zweiten. Weitere Erkenntnisse liefert die Umfrage auch zum Thema: Spontankauf oder informierter Kauf? Hier gab es große Unterschiede, je nach Warengruppe. Fleisch wird demnach von allen Lebensmitteln am bewusstesten eingekauft. So kaufen es nur 55 % der Befragten spontan, die übrigen erst dann, wenn sie sich informiert haben. Beim Bier liegt die Quote für den Spontankauf bei 70 %, bei alkoholfreien Getränken sogar bei 80 %. Quelle: PwC-Bevölkerungsbefragung Rückverfolgbarkeit 2016, S. 4

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Brauerei Forum  –  März 2016


Markt & Marken   Nachrichten Warsteiner Brauerei

Traditionelle Braukunst zum Jubiläum Passend zum 500. Jubiläum des Reinheitsgebots bringt die Warsteiner Brauerei im Frühjahr ein neues Produkt auf den Markt. Naturtrüb und mit ausgewählten Aromahopfensorten eingebraut, richtet sich die Warsteiner Braumeister Edition an Freunde und Fans des handwerklichen Brauens. (F.) Inspiriert von einem traditionellen Rezept des 1. beurkundeten Braumeis­ ters der Warsteiner Brauerei, Fritz Peters (1852-1939), besticht die naturtrübe Spezialität mit einer fruchtig ausgewogenen Aromahopfenblume. Die Warsteiner Braumeister Spezialität zeichnet sich durch ein besonders intensives Geschmackserlebnis aus. Dieses entsteht durch die Kombination

der äußerst hochwertigen Aromahopfensorten „Hallertauer Tradition“ und „Cascade“ in Verbindung mit einem besonderen Kalthopfungsverfahren. Dr. Hans-Joachim Roderfeld, Leiter Forschung und Entwicklung der Warsteiner Brauerei, erklärt: „Unter Verwendung ausgesuchter Aromahopfen aus der Hallertau und einer zusätzlichen Kalthopfung wird das Aroma unserer untergärigen Bierspezialität im Brauprozess besonders veredelt“. Die Idee dazu kam ihm durch einen Archivfund eines alten Rezeptes von Fritz Peters. Dieser trat 1869 im Alter von 17 in die Warsteiner Brauerei ein. Mit den ersten Dampfmaschinen

hielt damals auch in der Brauerei der technische Fortschritt Einzug und so lenkte Peters die Geschicke am Braukessel in einer Zeit des Umbruchs in die richtigen Bahnen. Mit Einführung der limitierten Bierspezialität Braumeister Edition setzt die Warsteiner Brauerei auf den steigenden Verbrauchertrend nach neuen Biersorten und Geschmacksrichtungen. Begrenzter Vorrat Die limitierte Warsteiner Braumeis­ ter Edition ist seit 1. März 2016 an den Rampen der Brauereigruppe erhältlich. Die Spezialität wird im 4 x 6 x 0,33-lMW-Kasten sowie als 6 x 0,33-l-Sixpack angeboten. Warsteiner Braumeister Edition Produktinformationen auf einen Blick: • Alkoholgehalt: 5,2 % vol. • Stammwürzeklasse: P 12 • Brauart: Untergärige Bierspezialität, kaltgehopft und unfiltriert • Gebinde: 4 x 6 x 0,33-l-MW-Kasten, 6 x 0,33-l-Sixpack

BCME

Absatz von Dosen in Deutschland erreicht Rekordhöhe 2,08 Mrd. Getränkedosen wurden im Jahr 2015 in Deutschland abgesetzt. Dies teilt der europäische Verband der Getränkedosenhersteller BCME (Beverage Can Makers Europe), Düsseldorf, mit. (F.) Das Ergebnis setzt sich aus zwei starken Jahreshälften zusammen. So konnten bereits im 1. Halbjahr 2015 mehr als 900 Mio. Dosen verkauft werden. Ein Wert, der in der 2. Hälfte mit 1,18 Mrd. Einheiten sogar noch deutlich übertroffen wurde. Damit erreicht der Dosenabsatz in Deutschland 2015 einen neuen Rekordwert. Rund 40 % dieser Getränkedosen waren mit Bier gefüllt. Das Überschreiten der 2-Mrd.Grenze bedeutet im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 12 %. Kein Wunder, dass die Verantwortlichen nach eigenen Angaben zufrieden sind. „Wir sind erwartungsfroh in das zurückliegende Jahr gegangen. Dass die Gesamtbilanz nun einen Absatz von mehr als 2 Mrd. Getränkedosen ausweist, erfüllt unsere positiven Erwartungen. Es zeigt uns, dass der Verbraucher die Dose als Verpackungseinheit mit all ihren Vorteilen annimmt“, sagt Welf Jung, Sprecher von BCME Deutschland.

Verpackung Vor allem der vergangene Sommer mit seinen Hitzerekorden kurbelte den Absatz an. Schließlich verfügt die scherbenfreie Getränkedose über eine hohe Kühlfähigkeit, ist äußerst leicht und handlich. Der Handel erkannte die höhere Nachfrage und bietet nach der Listung durch weitere Discounter im Jahr 2015 die Dose nun flächendeckend an. Dabei spielen auch ihre Logistikvorteile wie das geringe Gewicht und die gute Stapelbarkeit eine wichtige Rolle. Und 2016? „Wir gehen von einer weiterhin positiven Entwicklung in diesem Jahr aus“, so Jung. Über BCME BCME – Beverage Can Makers Europe – ist die europäische Vereinigung der drei Getränkedosenhersteller Ball Packaging Europe, Crown Bevcan Europe & Middle East und Rexam Beverage Can Europe & Asia. Der Verband versteht sich als Bindeglied zwischen Industrie, Handel und Verbrauchern. Die Zielsetzung der 2008 gegründeten Initiative „Die Dose – Alles ist drin!“ ist die Förderung und die kommunikative Unterstützung der Getränkedose in Europa. Brauerei Forum  –  März 2016

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ehem. VLBer IMPRESSUM

Brauerei Forum

Vereinigung ehem. VLBer e.V.

Fachzeitschrift für Brauereien, Mälzereien, Getränkeindustrie und deren Partner Informationsservice der VLB Berlin

Einladung zur Mitgliederversammlung

www.brauerei-forum.de ISSN 0179–2466 Herausgeber Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V. Seestraße 13, 13353 Berlin Redaktionsanschrift Brauerei Forum Seestrasse 13, D-13353 Berlin Telefon: (030) 4 50 80-245 Telefax: (030) 4 50 80-210 E-Mail: redaktion@brauerei-forum.de Internet: www.brauerei-forum.de Redaktion Olaf Hendel (oh) (verantwortlich) hendel@vlb-berlin.org Juliane Rahl (jr) rahl@vlb-berlin.org Dieter Prokein (dp) prokein@vlb-berlin.org Redaktionsbeirat Dr.-Ing. Josef Fontaine, Wolfgang Kunze (WK), Dr. sc. techn. Hans-J. Manger Autoren in dieser Ausgabe Isil Cöllu, Thomas Drogott, Martin Hage­ böck, Norbert Heyer, Roland Pahl, Ro­bert Pawelczak, Christian Raschke, Heiko Woest

Im Rahmen des Jubiläumsbraumeistertages des Deutschen Braumeister- und Malzmeister-Bundes (DBMB) „500 Jahre Reinheitsgebot“ lädt die Vereinigung ehem. VLBer e.V. alle Mitglieder zur ordentlichen Mitgliederversammlung 2016 nach Ingolstadt ein. Termin: Samstag, 23. April 2016, 12:30 bis 14:00 Uhr Ort: Konferenzzimmer des Stadttheaters Schlossgelände 1, 85049 Ingolstadt Tagesordnung 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

Eröffnung durch den 1. Vorsitzenden, Dipl.-Ing. Klaus Niemsch Genehmigung des Protokolls der letzten Mitgliederversammlung Tätigkeitsbericht des 2. Vorsitzenden, Dr.-Ing. Roland Pahl Bericht des Kassenwarts, Dr.-Ing. Marco Potreck Bericht der Rechnungsprüfer Aussprache Entlastung des Vorstandes Ernennung der Rechnungsprüfer Beschlussfassung über eingegangene Anträge Verschiedenes

Der Vorstand freut sich über ein zahlreiches Erscheinen!

Anzeigenkontakt VLB PR- und Verlagsabteilung, Tel. (030) 450 80-255 media@brauerei-forum.de Erscheinungsweise Erscheint mit 10 Ausgaben pro Jahr, zwei davon in Englisch. Erscheinungsdatum BF 3/16 (= März-Ausgabe): 7.3.2016 Bezugskosten / Abonnement Abonnement Inland 95 € inkl. MwSt. Ausland 95 € (zuzüglich Porto) Kündigung des Abonnements jeweils zum Jahresende Abonnements Westkreuz Verlag, Berlin Tel. (030) 7 45 20 47, Fax (030) 745 30 66 abo@brauerei-forum.de Druck und Vertrieb Westkreuz-Druckerei Ahrens KG Berlin/Bonn, Töpchiner Weg 198/200, D-12309 Berlin Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Ver­ vielfältigung oder Weiterverarbeitung, auch auszugsweise, ist nur mit ausdrückli­ cher Genehmigung der Redaktion und Quellenangabe gestattet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen.

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Klaus Niemsch 1. Vorsitzender

Dr. Roland Pahl­ 2. Vorsitzender

Brauer-Schule: Lösungen von Seite 15 Fachfragen 1. d) Calypso (Whirlpool mit integrierter Kühlschifffunktion) 2. e) Kochung wird durch eine Heißhaltephase ersetzt 3. b) Beim Heißhalten ist die Verdampfungsziffer sehr niedrig 4. e) Stoppen aller Enzymaktivität 5. c) …den im Expansionsgefäß anliegenden Unterdruck 6. a) Sie führt zu einer besseren Umwälzung des Pfanneninhaltes 7. d) Die Schaumstandzeit des Bieres ist kürzer als normal 8. e) Erhöhung der TBZ Fachrechnen 1. Ausschlagwürzemenge: 11,4 %  165 hl Würze 11,8 %  x hl Ausschlagwürze x = (165 hl • 11,4)/11,8 hl = 159,41 hl = 159,4 hl Ausschlagwürze Es sind 159,4 hl Ausschlagwürze zu erwarten.

Brauerei Forum  Forum  –  März 2016 Brauerei


Institutionen & Verbände VLB Berlin

Innenausbau des neuen VLB-Fortbildungszentrums schreitet voran Nachdem die Rohbauarbeiten im Februar 2015 weitgehend abgeschlossen waren, begann im vergangenen April der Innenausbau des neuen Aus- und Fortbildungszentrums der VLB Berlin. Inzwischen nimmt das Gebäude außen und innen immer mehr konkrete Formen an. (oh) Besonders markant ist die Veränderung der äußeren Optik des Gebäudes, nachdem jetzt große Teile der Klinkerfassade fertig gestellt worden sind und das Baugerüst entfernt worden ist. Der Innenausbau ist bei diesem Projekt besonders komplex, da eine Vielzahl von Laboratorien, Seminarräumen und Technikumseinrichtungen hohe Ansprüche an die Haustechnik stellen. So wurde noch kurz vor Weihnachten eine Armada von Lüftungsaggregaten in die Technikzentralen im 3. und 4. Obergeschoss eingebracht. Für die Anlieferung waren alleine acht große Sattelzüge erforderlich. Noch vor Beginn des Winters wurde das Haus nach außen weitgehend abgedichtet und an das Fernwärmenetz angeschlossen. Damit war eine Beheizung möglich – eine wichtige Voraussetzung für die Fortführung verschiedener Arbeiten im Inneren. Der Trockenbau ist inzwischen weit fortgeschritten, ebenso die Verkabelung, Verrohrung und andere Gewerke. Im Januar begannen die Arbeiten

an den Boden- und Wandfliesen der weitläufigen Technikumsbereiche im Untergeschoss. Die Planungen an der neuen Studienbrauerei durch die Firma Esau & Hueber haben ebenfalls begonnen, mit der Installation soll im Anschluss an die Fliesenarbeiten im Frühjahr begonnen werden. Positiv ist, dass das Projekt bislang im geplanten und seitens der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung genehmigten Kostenrahmen liegt. Insgesamt ist das Budget auf 29,4 Mio. € brutto fixiert, wovon 90 % durch Fördermittel gedeckt sind. Allerdings bereitet der Zeitrahmen die in Projekten dieser Größenordnung üblichen Probleme. Dennoch ist VLB-Projektleiter Michael Sack zuversichtlich, dass die Einweihungsfeier zur VLB-Oktobertagung am 24. Oktober 2016 stattfinden kann. Das Gebäude von außen (u.l.); Blick in den Raum des großen Technikums (u.r.); Blick in den zentralen Lichthof (r.)

Fotos: oh

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Unsere nächste Ausgabe erscheint am 15. April 2016

Veranstaltungen VLB-Termine  14. bis 16. März 2016 19. VLB-Logistikfachkongress, Eindhoven, Niederlande  5./6. April 2016 RFID-Praxistag bei Rothaus, Grafenhausen (Rothaus)  8. April 2016 22. Dresdner Brauertag, Dresden  17. bis 24. Mai 2016 Workshop „Micro Malting in Practice“, Berlin  1./2. Juni 2016 3. VLB-Fachtagung „Ladungssicherung“, Bielefeld  20. Juni bis 1. Juli 2016 Destillateur-Aufbaukurs, IfGB, Berlin  1. Juli 2016 VLB-Sommerfest  24. bis 26. August 2016 Workshop „Real Craft Brewing“ – Brewing like 1900, Vielau  29. August bis 9. September 2016 Workshop „Craft Brewing in Practice“, Berlin  13. September 2016 MicroBrew Symposium South Africa, Johannesburg, Südafrika  26. bis 28. September 2016 7. Iberoamerikanisches Symposium der VLB, Santiago de Chile, Chile  7. bis 10. Oktober 2016 International Brewing Conference China, Wuhan, China

 24./25. Oktober 2016 103. VLB-Oktobertagung, Berlin  31. Oktober bis 4. November 2016 Workshop „Applied Microbiology“, Berlin  7. November 2016 5. European MicroBrew Symposium, Nürnberg

Weitere Termine  11. März 2016 DBMB-Landesgruppe Berlin-Brandenburg, Mitgliederversammlung im Brauhaus Spandau  5. April 2016 Mitgliederversammlung der Gesellschaft für Hopfenforschung e.V., Wolnzach  6. bis 8. April 2016 4. BioProScale Symposium, TU Berlin und IfGB, Berlin  22. bis 24. April 2016 DBMB-Jubiläums-Braumeistertag, Ingolstadt  3. bis 6. Mai 2016 Craft Brewers Conference / BrewExpo America, Philadelphia, USA  13. bis 17. August 2016 World Brewing Congress, Denver (CO), USA  5. bis 7. September 2016 14. IfGB-Forum Spirituosen und Brennerei, Bozen, Italien  8. bis 11. November 2016 BrauBeviale 2016, Nürnberg

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