Brauerei Forum 8-9/2024

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FORUM BRAUEREI

Fachzeitschrift für Brauereien, Mälzereien, Getränkeindustrie und deren Partner

Ausgabe 8-9 | 30. August 2024 | 39. Jahrgang | ISSN 0179-2466

26. – 28. November 2024

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Einladung zur ordentlichen Mitgliederversammlung 2024

Die ordentliche Mitgliederversammlung der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V. findet am Montag, den 7. Oktober 2024, um 18.15 Uhr im Gebäude der VLB, Seestraße 13, 13353 Berlin, im Rahmen der VLB-Oktobertagung 2024 statt.

Tagesordnung

1. Begrüßung durch den Vorsitzenden des Verwaltungsrates und Genehmigung des Protokolls der letzten Mitgliederversammlung

2. Vorlage des festzustellenden Jahresabschlusses zum 31.12.2023 mit Lagebericht, Bericht der Geschäftsführung und des Verwaltungsrates sowie Bericht des Abschlussprüfers

3. Abstimmung der Mitgliederversammlung über Feststellung des Jahresabschlusses 2023

4. Information an die Mitgliederversammlung über die Einstellung des Jahresüberschusses in die bestehenden Rücklagen

Kontakt: mitglieder@vlb-berlin.org

5. Entlastung der Geschäftsführung und des Verwaltungsrates für das Geschäftsjahr 2023

6. Wahl des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2024

7. Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr 2024

a) Wirtschaftliche Entwicklung im laufenden Geschäftsjahr

b) Standortentwicklung Campus Seestraße

8. Verschiedenes

des Verwaltungsrates

www.vlb-berlin.org/vlb_mitgliederversammlung2024

Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V.

 MENSCHEN & UNTERNEHMEN

4 VLB Intern: Sabine Voigt geht in den Ruhestand / Bitburger Braugruppe: „NextGeneration“ der Unternehmerfamilie Simon zu Gast an der VLB Berlin

5 Wolfgang Ketterer verstärkt das Team der HVG / Trauer um Dr. Klaus Stauder

6 Kulmbacher Brauerei: Vorstandssprecher Markus Stodden geht in den Ruhestand / Jubilarfeier bei der Karlsberg Brauerei

 TECHNIK & TECHNOLOGIE

7 BarthHaas-Bericht 2023/2024, I: Trotz geringerer Anbaufläche mehr Hopfen geerntet

8 Anwenderbericht: Hell Brauerei setzt auf KHS Innokeg X

10 Die MEBAK tagte in Bern

11 Ausschreibung: 50 Jahre DLG-Qualitätsprüfung Bier – jetzt noch anmelden zum Qualitätscheck 2025

12 Brauer-Schule – Fachfragen und Fachrechnen für Auszubildende: Schankanlagen

13 Programm der 108. VLB-Oktobertagung 2024 am 7./8. Oktober in Berlin

 IfGB AKTUELL

16 Prämierte Spirituosen: Die DLG veröffentlicht die Testergebnisse 2024

17 Programm 22. IfGB-Forum 2024 in Vösendorf bei Wien (16. bis 18. September)

18 Qualität und Sicherheit von Spirituosen – Symposium für Dr. Claudia Bauer-Christoph

20 Die Vereinigung der Destillateurmeister besuchte die Spirituosenschmiede und tagte in Bensheim an der Bergstraße

22 Historie und Gegenwart der Branntweinherstellung – Die GGBW tagte in Bonn

23 Fachliteratur: Daten aus der Alkoholwirtschaft 2024

 BETRIEBSWIRTSCHAFT

24 Brau-Börsen-Bilenz: Materialaufwand drückt Erfolgsrechnung 2023

 MARKT & MARKEN

28 BarthHaas-Bericht 2023/2024, II: Brauwirtschaft weltweit unter Druck

29 Hiddenseer Bier: Insel Brauerei belebt ursprüngliche Braumethode

 VEREIN. EHEM. VLBER – BREWERS OF BERLIN

30 Bericht über die ordentliche Mitgliederversammlung 2024

32 Certified Brewmaster Course feierlich verabschiedet

33 Certified Brewmaster auf Exkursion

34 Ehrenmitglied Dr. Karl Diether Esser verstorben / Bezirksgruppe Bayern & Österreich: Treffen der Bezirksgruppen in Bizau in Vorarlberg

35 Ausbildungsjahrgang 1971/1972: Gemeinsames Wiedersehen in Würzburg

36 VLB-Sommerfest 2024: Gelungenes Fest – trotz EM-Aus

INSTITUTIONEN & VERBÄNDE

38 DBMB-Landesgruppe Berlin-Brandenburg: Sommerausflug zum Flughafen Berlin Tempelhof / Nachruf: Karl-Heinz Pritzkow verstorben

 SONSTIGES

39 Lösungen Brauer-Schule / Offene VLB-Stellen / Impressum

40 Veranstaltungskalender

BarthHaas-Bericht 2023/2024, I: Das zweite Jahr in Folge gingen die weltweiten Anbauflächen für Hopfen zurück. Auf die Erträge hatte das keinen spürbaren Einfluss

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Vom 16. bis 18. September findet das 22. IfGB-Forum in Vösendorf bei Wien statt. Ein abwechslungsreiches Vortrags- und Rahmenprogramm wartet auf die Teilnehmer. Noch sind Anmeldungen möglich

BarthHaas-Bericht 2023/2024, II: Die Brauwirtschaft steht unter Druck und kämpft mit den globalen Krisen. 2023 ging die weltweite Bierproduktion um insgesamt knapp 1 % zurück 28

Und wieder hieß es Abschiednehmen: Am 28. Juni haben 25 Certified Brewmaster ihr Zertifikat erhalten – nach der traditionellen Abschlussexkursion, die in diesem Jahr nach Westdeutschland führte 32

Die 18- bis 30-Jährigen der Unternehmerfamilie Simon statteten der VLB Berlin Anfang Juli einen Besuch ab

VLB INTERN

Sabine Voigt geht in den Ruhestand

Nach insgesamt 49 Berufsjahren verabschiedete die VLB-Veranstaltungsorganisation ihre Mitarbeiterin Sabine Voigt in den Ruhestand.

(ew) Am 1. Dezember 2022 wäre Stichtag gewesen. Aber Sabine Voigt wollte einfach nicht aus dem Berufsleben ausscheiden. Am 31. Juli 2024 war es dann doch so weit: Die gute Seele der VLB-Veranstaltungsorganisation ist in den zuvor verschobenen Ruhestand gegangen.

49 Jahre war Sabine Voigt berufstätig, genau die Hälfte davon an der VLB Berlin. Bevor die heute 65-Jährige ihre Stelle im Januar 2000 bei der Veranstaltungsorganisaton an der VLB antrat, war sie bei der GASAG AG als Sekretärin/Sachbearbeiterin des Hauptabteilungsleiters der Rechtsabteilung beschäftigt. „Mit der Weiterbildung ‚Chefunterstützung im Sekretariat‘ im Lebenslauf mussten wir dich damals einfach einstellen“, witzelte Alexander Scharlach, Leiter der Veranstaltungsorganisation, bei der kleinen Verabschiedungsfeier.

Nach eigenen Schätzungen hat Sabine Voigt rund 115 Seminare und Tagungen für die VLB betreut. Kunden aus aller Welt mochten das freundliche Wesen der Frau, die die Gäste und Teilnehmer stets gut gelaunt in Empfang nahm, hinter den Kulissen für

Bitburger Braugruppe

„NextGeneration“

einen reibungslosen Ablauf sorgte und administrativ die Strippen zog.

VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine dankte Voigt für knapp 25 Jahre Engagement. „Ihr ausgeglichenes Wesen hat uns und unseren Kunden gutgetan. Sie haben Ihr Ego stets hinten an- und sich selbst voll und ganz in den Dienst der VLB gestellt. Dafür möchte ich Ihnen danken. Wir werden Sie vermissen.“ Diesen Worten können sich die Kollegen nur anschließen.

v.l.: Norbert Heyer, ehem. Leiter der Veranstaltungsorganisation (VO), Alexander Scharlach, Leiter der VO, Sabine Voigt, VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine

der Unternehmerfamilie Simon zu Gast an der VLB Berlin

Die Bitburger Brauerei und die VLB Berlin verbindet eine langjährige Partnerschaft. Deshalb besuchte die „NextGeneration“ der Unternehmerfamilie Simon im Rahmen eines dreitägigen Berlin-Besuchs am 6. Juli 2024 auch die VLB.

(oh) Die Gruppe bestand aus 13 Familienmitgliedern im Alter von 18 bis 30 unter der Führung von Dr. Matthias Beggerow, dem Sprecher des Familienrates der Unternehmerfamilie Simon.

Die VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine und Gerhard Andreas Schreiber stellten die VLB Berlin kurz vor und hoben dabei die mehr als 120-jährige enge Beziehung des Berliner Instituts zur Bitburger Brauerei hervor.

Nach einem Rundgang durch einige Labore, das Wilfried-Rinke-Brauerei-Technikum und die Axel-SimonBibliothek endete der Besuch auf

der Bitburger-Dachterrasse der VLB mit einem gemeinsamen frisch gezapften Bitburger-Pils. „Es war uns eine Freude und Ehre, den Nachwuchs der Unternehmerfamilie Simon willkommen zu heißen und ihnen im Rahmen des Besuchs unser Institut zu zeigen. Der Empfang in unserem Hause

war eine gute Gelegenheit, die besondere Verbindung der VLB Berlin zur Bitburger Braugruppe weiter zu pflegen“, betonten die beiden VLBGeschäftsführer.

Bereits im November 2019 hatte die „MidGeneration“ der Familie, d.h. die 30- bis 60-Jährigen, die VLB im Rahmen einer Berlinreise besucht.

Foto: oh
Foto: ew

 NACHRICHTEN

Wolfgang Ketterer verstärkt das Team der HVG

Seit Oktober 2023 verstärkt Wolfgang Ketterer das Team der Hopfenverwertungsgenossenschaft (HVG) in Wolnzach. Er wird der Nachfolger des langjährigen Key Account Managers Kurt Niederwieser, der demnächst in den Ruhestand geht.

(F.) Nach über 20 Jahren im Hotelund Gastgewerbe und stetiger Weiterbildung entschied sich Wolfgang Ketterer 2018 für ein Studium der Brau- und Getränketechnologie in Weihenstephan. Bereits während seines Praxisse -

 NACHRUF

mesters kam er zur HVG und unterstützte diese unter anderem im Bereich der hauseigenen Züchtung. Vom Hopfen war er sofort infiziert!

„Die Kombination aus serviceorientiertem Handeln und technologischer Beratung unserer deutschen Brauereien lässt mich voller Vorfreude in mein neues Aufgabengebiet starten. Als Key Account Manager für Deutschland freue ich mich, die großen Herausforderungen der Brau- und Hopfenbranche positiv mitgestalten zu können.“

Trauer um Dr. Klaus Stauder

„Traurig geben wir bekannt, dass Dr. Claus Stauder, der ehemalige geschäftsführende Gesellschafter der Privatbrauerei Jacob Stauder, am 29. Juni 2024 im Alter von 86 Jahren verstorben ist“, ist auf der Webseite der Familienbrauerei zu lesen.

Dr. Claus Stauder stieg nach seinem Jura-Studium und seiner Promotion Mitte der 1960er-Jahre gemeinsam mit seinem Bruder Rolf Stauder in die Geschäftsführung des Unternehmens ein. Zum ersten Mal in der bis dahin 100-jährigen Geschichte stand ein Bruderpaar an der Spitze der Familienbrauerei. Gemeinsam lenkten die Brüder die Brauerei durch anspruchsvolle Zeiten und haben es geschafft, die Marke „Stauder“ auszubauen und weit über die Grenzen der Stadt Essen hinaus bekannt zu machen. Nach 40 Jahren an der Spitze des Unternehmens übergab Dr. Claus Stauder im Jahr 2005 die Geschäftsführung an seinen Sohn Dr. Thomas Stauder und dessen Vetter Axel Stauder und legte damit die Leitung in die Hände der sechsten Generation. Sein Bruder Rolf Stauder war wenige Monate zuvor bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen. Bis zuletzt blieb Dr. Claus Stauder der Brauerei eng verbunden.

Neben seiner Tätigkeit als Unternehmer engagierte sich Dr. Claus Stauder im Tennissport. Anschließend an die Präsidentschaft seines Heimatclubs ETUF Essen lenkte er als Präsident 14 Jahre die Geschicke des Deutschen Tennisbundes (DTB) und führte den Verband durch seine wirtschaftlich und sportlich

erfolgreichste Zeit. Zudem war er persönliches Mitglied im Nationalen Olympischen Komitee. Bis ins hohe Alter blieb er dem Tennissport treu. Viele Jahre war er zudem als ehrenamtlicher Richter tätig und Vorsitzender des DEHOGA Initiativkreises Gastgewerbe.

Für seine ehrenamtlichen Verdienste wurde er mehrfach ausgezeichnet. Zu seinen Auszeichnungen gehören der Verdienstorden des Landes NordrheinWestfalen und das Große Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland. Mit seiner Frau Krista konnte er im Jahr 2023 nach 60 Jahren Ehe die Diamantene Hochzeit feiern. Stolz war er immer auf seine Familie mit den drei Kindern und vier Enkelkindern.

„Wir alle verlieren einen besonderen Menschen und sind dankbar für die gemeinsame Zeit.“

Foto: www.stauder.de

Wolfgang Ketterer beerbt Kurt Niederwieser in seiner Funktion als Key Account Manager für Deutschland

 NACHRICHTEN

Kulmbacher Brauerei: Vorstandssprecher Markus Stodden geht in den Ruhestand

Eine Unternehmerpersönlichkeit geht in den Ruhestand: Markus Stodden

Christian Weber, geschäftsführender Gesellschafter der Karlsberg Brauerei (8.v.r.) und der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Michael Berger (5.v.r.) im Kreise der Jubilare

Nach 23 Jahren im Vorstand der Kulmbacher Brauerei AG wird Markus Stodden Ende Oktober seine Tätigkeit im operativen Geschäft beenden. Der dann 62-Jährige wollte ursprünglich bereits

2021 in den Ruhestand gehen. Aufgrund der Coronapandemie und der damit verbundenen betrieblichen Herausforderungen entschied er sich damals jedoch für eine nochmalige Verlängerung seines Vertrags als Vorstandssprecher.

(F.) Markus Stodden war am 1. November 2001 zum Vorstand der Kulmbacher Brauerei bestellt worden. Als einer der jüngsten Top-Manager der Braubranche verantwortete er zunächst das Ressort Marketing und Vertrieb. Seit dem 1. Januar 2013 ist er Vorstandssprecher. In seiner 23-jährigen Vorstandstätigkeit baute der aus einer Winzerfamilie von der Ahr stammende Stodden die Kulmbacher Brauerei AG zu einer der bedeutenden Spezialitätenbrauereien in Deutschland aus.

Jubilarfeier bei der Karlsberg Brauerei

Bereits im Juni ehrte die Karlsberg Brauerei im feierlichen Rahmen seine langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihre 25- bzw. 40-jährige Betriebszugehörigkeit.

(F.) Christian Weber, geschäftsführender Gesellschafter der Karlsberg Brauerei KG Weber, und Patrik Altherr, der neue Personalleiter des Karlsberg Verbundes, begrüßten die Jubilare und gratulierten Ihnen im Rahmen einer Feierstunde in der Alten Schlosserei in Homburg. Christian Weber würdigte in seiner Ansprache die Bedeutung der Jubilare für den Erfolg des Unternehmens und bedankte sich für ihr langjähriges Engagement. Patrik Altherr nahm die Jubilare in seiner Ansprache mit auf eine Zeitreise in die Jahre ihrer Anfänge bei Karlsberg. „Mit diesem Rückblick möchte ich die langjährige Treue der Jubilare betonen. Ich danke Ihnen auch im Namen der Geschäftsführung für Ihre Tatkraft wie auch für Ihren un -

Der Unternehmer implementierte zukunftsweisende Strukturen und Prozesse und sorgte für ein solides und nachhaltiges Wachstum. Insgesamt setzte die Kulmbacher Gruppe im Jahr 2023 ein Getränkevolumen von rund 3,6 Mio. hl ab und erzielte einen Umsatz von 282 Mio. €. Die Unternehmensgruppe mit mehr als zehn Marken und sechs Standorten beschäftigt mehr als 900 Mitarbeiter und ist in Kulmbach einer der größten Arbeitgeber. Ende Juli gab der Aufsichtsrat bekannt, dass Dr. Jörg Lehmann ab dem 1. November 2024 interimsweise zum Vorstandssprecher berufen wird. Lehmann soll die Kulmbacher Brauerei AG gemeinsam mit Finanz- und Technikvorstand Mathias Keil bis zur Neubesetzung der Position des Vorstandssprechers führen.

ermüdlichen Einsatz“, sagte Altherr. 40-jähriges Dienstjubiläum hatten Angelika Ehrensberger, Martina Gentes, Christine Guckert-Welsch, Karl-Josef Kockler, Sybille Kretz, Bernd Langguth, Petra Neuhardt, Werner Will. Seit 25 Jahren im Unternehmen tätig sind André Colle, Jochen Dittrich, Brice Genevet, Rüdiger Gradel, Stefan Hahn, Sheila Herrmann, Christian Karkosch, Andrea Petry, Holger Reschke, Waldemar Siemens, Daniel Steis, Bianca

Weber, Manuela Weiß, Frank Wetzel, Thomas Wiesiolek. Fast alle Jubilare waren zu der Feierstunde zusammengekommen. Als Anerkennung für die langjährige Arbeit und die Treue zum Unternehmen überreichten Christian Weber und Patrik Altherr zusammen mit dem stellvertretenden Betriebsratsvorsitzenden Michael Berger den Jubilaren eine Ehrenurkunde der IHK-Saarland sowie den Karlsberg-Anstecker.

Foto: Kulmbacher
Foto: Karslberg/Mathias Blum

 BARTHAAS-BERICHT 2023/2024, I

Trotz geringerer Anbaufläche mehr Hopfen geerntet

Die weltweite Anbaufläche für Hopfen ist 2023 das zweite Jahr in Folge zurückgegangen. Das geht aus dem BarthHaasBericht 2023/2024 hervor, den der weltweit agierende Hopfenspezialist im Rahmen einer Online-Pressekonferenz am 16. Juli vorstellte.

(F.) Trotz der Anbaufläche, die um 3,3 % auf 60 641 ha schrumpfte, lag die Hopfenernte 2023 über der Menge vom Vorjahr und erzielte mit insgesamt 118 415 t ein Plus von 11,5 %. Der Ertrag mit etwa zwei Tonnen pro Hektar lag damit im langjährigen Durchschnitt. Weltweit nach wie vor die größte Hopfenanbaufläche hatten die USA mit 22 545 ha, obwohl dort in großem Stil Flächen stillgelegt wurden (-8,9 %). Nur knapp dahinter folgte Deutschland mit 20 629 ha (+0,1 %). Mit Abstand drittgrößtes Erzeugerland war Tschechien mit 4860 ha (-1,7 %). Der weltweite Flächenanteil der USA und Deutschlands betrug 2023 zusammen 71 %, in den beiden Ländern wurden 75 % der weltweiten Ernte eingeholt.

Neben der Erntemenge ist die Alphasäure eine entscheidende Maßzahl der Hopfen- und Bierbranche. Der mittlere Alphasäuregehalt von 10 % lag 2023 nur knapp unter dem des Vorjahres. Sowohl beim Ernte- als auch beim Alpha-Ertrag sank der Anteil der Aromahopfen um 3 %, entsprechend stieg der Anteil der Bitterhopfen.

Obwohl die Anbauflächen verringert wurden und die Erträge insgesamt durchschnittlich ausfielen, wurde mit 11 839 t eine um 9,4 % höhere Alphamenge als 2022 geerntet. „Die über die letzten Jahre kumulierte Alphabilanz zeigt eine nach wie vor deutliche Überversorgung des Marktes. Die Anbaufläche muss reduziert werden, um die Produktion dem geringeren Bedarf anzupassen und sich einem Marktgleichgewicht anzunähern“, erklärt Heinrich Meier, der Verfasser des BarthHaas-Berichts.

Zahl der Hopfenbauern geht zurück

Indessen ist auch die Zahl der Hopfenpflanzer in Deutschland weiterhin rückläufig. 13 Betriebe haben

im vergangenen Jahr die Produktion eingestellt. Die durchschnittlich bewirtschaftete Anbaufläche der verbliebenen 1040 deutschen Hopfenbauern stieg im Jahr 2023 auf 19,8 ha (+0,2 ha) pro Betrieb. „Um unseren Hopfenpflanzern stabile Erträge und Einkommen zu ermöglichen, müssen Anbaumethoden weiter optimiert werden“, sagt Peter Hintermeier, Geschäftsführer von BarthHaas. Dank der intensiven Zusammenarbeit aller Marktbeteiligten seien für den Hopfen bereits wegweisende Lösungen entwickelt worden. „Schon heute stehen neue Sorten zur Verfügung, die schrittweise die klimaempfindlichen traditionellen Sorten ablösen“, erklärt Hintermeier. BarthHaas sieht sich in Zeiten des Klimawandels und den ungünstigen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mehr denn je als Bindeglied zwischen Hopfenpflanzern und Brauereien. Thomas Raiser, Geschäftsführer von BarthHaas: „Nur indem wir unsere guten Kontakte pflegen und ausbauen, erkennen wir die Sorgen und Nöte unserer Lieferanten und Kunden.“ Die Kosten für Energie, Rohstoffe, Verpackungen, Logistik und Personal bewegen sich weiterhin auf einem hohen Niveau und drücken auf die Gewinnmargen der Brauereien. BarthHaas hat auf diese Entwicklung reagiert und neue Hopfenprodukte entwickelt, mit denen die Brauereien ihre hochwertigen Biere effizienter herstellen können. „Auch in Zukunft

wollen wir mit Kreativität und Innovationskraft unseren Kunden als zuverlässiger Partner zur Seite zu stehen“, so Raiser.

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Abb.: BarthHaas

 ANWENDERBERICHT

Hell Brauerei setzt auf KHS Innokeg X

Die Hell Brauerei KG in Altötting setzt als erster Kunde weltweit auf den Innokeg X. Mit dem halbautomatischen Modul zum Reinigen und Füllen von Fässern in nur einem Arbeitsgang bietet KHS eine platzsparende Lösung für den niedrigen Leistungsbereich und damit für qualitätsbewusste Familienbetriebe. Die Brauerei schätzt die einfache Bedienung sowie die Flexibilität. Seit der Installation haben sich die Betriebsabläufe vereinfacht und beschleunigt, so die Brauerei.

(F.) In Altötting, knapp 100 Kilometer östlich von München, geht es noch traditionell zu. Noch immer füllt die 1890 gegründete Hell Brauerei in Holzfässer ab, die alle zwei Jahre fachmännisch gepicht werden. Eine Handwerkskunst, die das kleine Familienunternehmen nach eigenen Angaben als eines der letzten versteht. Mittlerweile setzt man für den Brauprozess jedoch zunehmend auf moderne Technologien. So wurde über einen längeren Zeitraum das Equipment Schritt für Schritt erneuert, angefangen mit dem Gärkeller über den Drucktankkeller bis zur Verrohrung sowie Abfüllung. Am Abschluss der Modernisierung hat KHS großenAnteil. Für die Bereich Fässer investierte Georg Hell, der die Brauerei mittlerweile in fünfter Generation führt, in den Innokeg X – eine Lösung, die optimal auf die Bedürfnisse von Craftbier-Abfüllern sowie kleinen und mittelständischen Betrieben abgestimmt ist.

Produktqualität

„Als traditioneller Familienbetrieb legen wir bei allen Prozessen großen Wert auf die Produktqualität“, erzählt Hell. Die Brauerei setzt auf regionale Rohstoffe, etwa Hopfen aus der Hallertau, auf bayerisches Gerstenmalz und Altöttinger Tiefenwasser. Gebraut werden die insgesamt acht Sorten – darunter Saisonbiere wie das Altöttinger Dult –nach alten Familienrezepturen. Das Behältersegment setzt sich bislang aus 80 % Glasflasche und 20 % Fässer zusammen. Bei den Fässern hatte seine Brauerei noch ein Defizit, wie es Hell nennt: „Wir mussten die Fässer in einer benachbarten Brauerei reinigen lassen, bevor diese manuell von uns befüllt wurden.

Das nahm viel Zeit in Anspruch, unter anderem war die Bedienung des Zapfkopfs umständlich. Vor allem im Sommer, wenn die Nachfrage besonders hoch ist, bedarf es des Einsatzes moderner Technologie“, sagt Hell. Ein neues Keg-System war dabei das fehlende Puzzlestück zur Modernisierung – und KHS der Partner zur Realisierung. „Uns war von Anfang an klar, dass wir gut zusammenpassen. KHS bringt das Gesamtpaket aus jahrzehntelangem Know-how, verlässlichem Service und wegweisenden Maschinenlösungen mit“, so Hell. Heute trägt die Neuinvestition zur verbesserten Produktqualität bei und hebt den Prozess der Fassabfüllung auf eine neue Stufe.

Kostenvorteile

Mit dem Innokeg X fokussiert sich der Dortmunder Komplettanbieter insbesondere auf jene Märkte und Abfüller wie die Hell Brauerei, in denen kleine Chargen besonders relevant sind. „KHS-Equipment kam für uns bisher nicht infrage, da unsere produzierten Biermengen dafür einfach zu gering waren. Mit dem neuen Keg-Modul hat sich das geändert“, betont Hell. „KHS hat das technologische Wissen aus dem Hochleistungsbereich auf das kompakte und somit platzsparende System übertragen. Dabei sprechen die Parameter und Verbrauchswerte für sich.“ Die neue Lösung bietet deutliche Investitions- und Gesamtkostenvorteile im Vergleich zu separaten Modulen für das Reinigen und Befüllen. Der Druckluftverbrauch ist um 32 %, der Sterilluftverbrauch um 5 %, der Laugenverbrauch um 45 % und der Warmwasserverbrauch um 8 % reduziert. Der KHS Innokeg X kann pro Stun -

de bis zu 25 Mehrweg-Fässer mit einem Volumen von bis zu 58 l verarbeiten. Besonders begeistert ist der Brauereichef vom Multi-Bearbeitungskopf, der die Behälter in nur einem Arbeitsgang reinigt und befüllt. „Ein großer Vorteil, denn bei vergleichbaren Lösungen im Markt muss man das Fass zu einer zweiten Station transportieren und positionieren.“ Das vereinfachte Handling ermöglicht deutlich effizientere Abläufe. „Man nimmt das Fass, stellt es auf die Maschine, die es anpresst. Dieser Prozess startet vollautomatisch, alle Schritte von der Entleerung über das Vorspülen bis zur Reinigung mit heißer Lauge und dem Abfüllen sind optimal aufeinander abgestimmt“, erklärt Hell. Dies spart nicht nur Zeit, sondern reduziert zudem den Verschleiß an den Fittingen, den Füll- und Zapfventilen der Behälter. „Am Ende hat man ein verkaufsfertiges Fass, das sofort ausgeliefert werden kann.“ Dies sei insbesondere für die saisonale oder anlassbezogene Produktion von kleinen Chargen von Vorteil, um etwa im Sommer wachsende Nachfragen zu bedienen. „Wir beliefern unter anderem Feste wie die Altöttinger Hofdult, Vereine in der Region und betreiben als zweites Standbein einen eigenen Festzeltbetrieb“, so Hell. Dort seien häufig Spezialbiere in Fässer gefragt. Einen entsprechenden Bedarf kann Hell ebenso wie spontane Anfragen nun optimal bedienen.

Platzsparend

Darüber hinaus schätzt der gelernte Braumeister die Kompaktheit – der Innokeg X passt auf eine Europalette. Dadurch ließ sich die Anlage unkompliziert und ohne bauliche Anpassungen in die Produktions -

halle einbringen und steht jetzt dort, wo früher die Holzfässer bearbeitet wurden. Mit einer Größe von gerade einmal 1,8 m2 reduziert sich die benötigte Produktionsfläche um rund ein Drittel gegenüber Halbautomaten mit voneinander getrennten Reinigungsund Füllstationen.

Anbindung

Nach dem Einbringen ließ sich das neue Keg-System einfach verrohren und an andere Komponenten anbinden, von Heißund Kaltwasser über Druckluft, CO 2 oder Dampf. Auf diese Einfachheit und die intuitiven Abläufe wurde bei der Entwicklung bewusst geachtet. Die Plug-and-Produce-Lösung ist sofort nach Anlieferung und ohne großen Montageaufwand nutzbar. Bei der Hell Brauerei war die Inbetriebnahme innerhalb von zwei Tagen abgeschlossen: „KHS bietet einen ganzheitlichen Service. Dabei wurde auf unsere besonde -

ren Begebenheiten vor Ort gezielt eingegangen, um eine reibungslose Integration in die bestehende Produktionsumgebung zu ermöglichen. Auch hier erkennt man, dass große Know-how.“

In puncto Hygiene wurden alle bisher waagerechten Flächen leicht angeschrägt, um das Ablaufen von Flüssigkeiten zu erleichtern. Des Weiteren sind die Medienventile so platziert, dass diese von allen Seiten gut erreichbar sind. Vorteile bietet zudem ein schnell entnehmbarer und werkzeugfreier Fasstisch. Darüber hinaus entschied sich der Maschinenbauer für eine leicht zu reinigende zylindrische Form ohne Ecken und Kanten beim Tank.

Touchdisplay mit HMI-Panel

Weitere Pluspunkte sind die einfache Bedienung und der logische Aufbau des Innokeg X: „Das System ist sehr detailliert beschriftet, bei der Inbetriebnahme wusste man

sofort, wo Medien und Rohre angebracht werden müssen.“ Darüber hinaus ist die Maschine mit smarter Technik ausgestattet. Einerseits hat KHS ein HMI-Panel mit Touchdisplay für die Bediener auf Augenhöhe integriert. Andererseits enthält die Maschine Sensoren und Aktuatoren, zum Beispiel für die Druckmessung. Gleichzeitig sind die Investitionskosten gegenüber größeren beziehungsweise spezialisierten Modulen geringer und mit weniger Wartung sowie Einsatz von Ersatzteilen verbunden, was erneut Zeit, vor allem aber unnötige Kosten spart.

Nachträgliche Erweiterung

Wenn Brauereien ihre Kapazitäten erhöhen wollen, besteht die Möglichkeit einer nachträglichen Erweiterung auf bis zu vier Stationen für die Abfüllung von dann bis zu 100 Mehrweg-Fässern pro Stunde mit einem Volumen von bis zu 58 l, die von einem einzigen Mitarbeiter einfach zu bedienen sind. Darauf spielt der Produktname an, in dem das X für das englische Wort „expandable“ (auf Deutsch: erweiterbar) steht. Durch den modularen Ansatz bietet KHS Flexibilität hinsichtlich der Abfülldurchsätze von Kunden. Der Medientank des ersten Innokeg X kann drei weitere Module versorgen. Eine kostengünstige Erweiterung ist damit leicht möglich. Für seine Brauerei ist eine Erweiterung aktuell noch kein Thema, auch wenn Hell entsprechendes Wachstum anstrebt. So verfolgt er mit seinen Brüdern, der eine Metzger und der andere Hotelier, die Eröffnung eines eigenen Gasthofs auf dem Gelände – und wenn dann irgendwann ein Ausbau der Produktionskapazitäten nötig wird, weiß Hell, dass er mit KHS ein Unternehmen an der Seite hat, dass Kunden bei diesem Prozess begleitet.

Der Innokeg X von KHS verfügt über ein halbautomatisches Modul zum Reinigen und Füllen von Fässern in nur einem Arbeitsgang

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Foto: Frank Reinhold

Mitteleuropäische Brautechnische Analysenkommission (MEBAK) e.V.

Die MEBAK tagte in Bern

Die MEBAK blickt auf eine erfolgreiche und arbeitsintensive 102. MEBAK-Sitzung zurück. Gastgeber waren Labor Veritas AG und der Schweizer Brauerei-Verband, die die Veranstaltung großartig organisiert haben.

Bereits Anfang Juni tagte die MEBAK in Bern. Bei der Plenarsitzung standen neben Vereinsangelegenheiten und Berichten aus den verschiedenen MEBAK-Ressorts auch die Ziele und Aufgaben in der näheren Zukunft auf der Tagesordnung. Hierzu zählt auch die intensivere Abstimmung mit anderen Analysenkomitees. Die Arbeitsgruppen AG Online, AG Rohstoffe, AG Hopfen, AG WüBiMi, AG Mikrobiologie, AG Wasser, AG GUP, AG Krüger-Anger und AG Sensorik berichteten über ihre Fortschritte und anstehende Aktualisierungen. Diese werden stetig weiter in den Methoden auf der Website eingepflegt und in einer kurzen Übersicht gelistet. Am Datum der letzten inhaltlichen Überarbeitung einer Analysenmethode (siehe eckige Klammer hinter der Methodennummer) kann die letzte Bearbeitung nachvollzogen werden. Mit der Methoden-Datenbank der MEBAK bleiben damit die Methoden immer auf dem neusten Stand. Ein Abonnement kann über die Webseite www.mebak.org bestellt werden.

Aktualisierungen

Folgende Aktualisierungen sind beschlossen worden (Auszug):

‰ Die Bitterstoffbestimmung ist häufig „nur˝ ein unspezifisches Summenmerkmal mit unterschiedlicher Aussagekraft, auch in Bezug auf die Sensorik. Weiterhin dienen die Bittereinheiten als Kriterium für die offizielle Einstufung eines Biertyps. In der aktuellen Sitzung wurden erklärende Ergänzungen beschlossen, um auch Biere mit nicht-reinheitsgebotskonformen Hopfenprodukten oder kaltgehopfte Biere in puncto Aussagekraft der Bittereinheiten besser bewerten zu können.

‰ Um dem Trend der alkoholfreien Biere gerecht zu werden, werden neue HPLC- und GC-Methoden aufgenommen, um diese noch genauer untersuchen zu können.

‰ Die Überarbeitung des Bandes WüBiBiMi steht kurz vor dem Abschluss und umfasst mit die größte Sammlung aller MEBAK-Methoden. Gleiches gilt für die Mikrobiologie, über deren Veröffentlichung wir gesondert berichten werden.

Neuaufnahme

Einstimmig wurde die Aufnahme des neuen Mitglieds Robert Jell beschlossen. Mit seinem Vortrag zum Thema „Qualifizierung neuer Kronkorken mit geringerer Blechdicke“ ermöglichte der DiplomBraumeister allen Mitgliedern ein tieferes Verständnis für die Qualitätskriterien von Kronkorken und deren Einfluss auf die Bierqualität. Dies konnte anhand von Tests aus der Praxis eindrucksvoll demonstriert werden. Bei den durchgeführten Untersuchungen kamen u.a. moderne Analyseverfahren wie die VLB-Realtime-Methode zum Einsatz. Nach erfolgreich durchgeführten Tests zeigte sich, dass der Einfluss der Dichtungsmassen

größer ist als der Einfluss der verwendeten Blechdicken. Die MEBAK freut sich, Robert Jell als Experten gewonnen zu haben. Er wird die Gruppe GuP verstärken.

Vortrag des Schweizer Verbandes

Marcel Kreber, Direktor des Schweizer Brauerei-Verbandes, referierte über den Schweizer Biermarkt. Mit 3,67 Mio. hl Inlandsproduktion und 1,05 Mio. hl Importbier im Jahr 2022 ergibt sich ein Pro-Kopf Konsum von 53,5 l. Die Brauereidichte der Schweiz ist eine der höchsten weltweit. 53 Brauereien haben einen Ausstoß von mehr als 1000 hl und decken damit den allergrößten Teil des Schweizer Biermarktes ab. Hinzu kommen allerdings mehr als 1100 biersteuerpflichtige Brauereien, die die regionale Biervielfalt enorm prägen. Auch in der Schweiz ist alkoholfreies Bier auf dem Vormarsch und macht bereits mehr als 6 % am Gesamtmarkt aus. Mit fast 70 % ist das helle Lagerbier der beliebteste Biertyp der Eidgenossen. Und die Biere schmecken, wie das Swiss Beer Panel – eine Anlaufstelle für objektive Bierbeschreibungen – zu berichten weiß. Die 102. MEBAK-Tagung in Bern war ein voller Erfolg. Die beiden Vorstände Dr. Martin Zarnkow und Matthias Hansen dankten der Labor Veritas AG und dem Schweizer Brauerei-Verband für die hervorragende Organisation. Der intensive Austausch der Arbeitsgruppen und Experten trug maßgeblich zum Gelingen der Veranstaltung bei. Die Arbeitsgruppenberichte und Methodenneuerungen verdeutlichen, dass die MEBAK höchste Standards in der Brau- und Getränkeindustrie etabliert.

Nächste Sitzung: Anfang November in Freising/Weihenstephan Dr. Philip Wietstock

Die 102. MEBAKTagung Anfang Juni in Bern war für alle Beteiligten produktiv und informativ
Foto: MEBAK

50 Jahre DLG-Qualitätsprüfung Bier –

jetzt noch anmelden zum Qualitätscheck 2025

Seit 50 Jahren ist die Internationale DLG-Qualitätsprüfung ein Maßstab für die herausragende Qualität von Bieren, die nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut werden. Seit ihrer Einführung 1975 bis heute wurden über 60 000 Biere qualitativ von Experten der Deutschen LandwirtschaftsGesellschaft (DLG) untersucht. Die aufmerksamkeitsstarken Auszeichnungen und Sonderpreise genießen eine hohe Bekanntheit und Akzeptanz bei Verbrauchern. Der Anmeldeschluss für Biere und Biermischgetränke zur Qualitätsprüfung 2025 wurde bis zum 20. September 2024 verlängert.

(F.) Von Beginn an ist es das Ziel der DLG-Qualitätsprüfungen, Verbrauchern geprüfte Qualität mit DLG-Prämierungen transparent zu machen und teilnehmenden Brauereien Hinweise zur Qualitätsoptimierung und qualitativen Standortbestimmung zu geben. Im Laufe der Jahre haben sich die Kriterien für die Bierbewertung stetig weiterentwickelt, um den neuesten Trends und Entwicklungen in der Brauindustrie gerecht zu werden. Dies spiegelt die Dynamik und Innovationsfreude wider, die in der Branche seit jeher herrscht. Vom „Preis der Besten“ bis zur Auszeichnung „Bestes Bier“ bietet die DLG den Brauereien heute viele Inhalte, um sich als Qualitätsführer zu positionieren. Hinzu gekommen sind digitale Services, die kontinuierlich weiter ausgebaut werden.

Umfangreiche QualitätsKontrollen

Mit ihren strengen Prüfkriterien, Laboranalysen sowie einer Experten-Jury, die sich aus sensorisch geschulten Prüfern zusammensetzt, gehört die DLG-Qualitätsprüfung für Bier und Biermischgetränke zu den wissenschaftlich anspruchsvollsten und objektivsten Qualitätsprüfungen der Braubranche. Innerhalb von drei Monaten werden die Biere umfangreichen Qua -

litätskontrollen unterzogen. Diese finden in enger Zusammenarbeit mit den beiden führenden Brauerei-Instituten, der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V. und dem Forschungszentrum Weihenstephan für Brauund Lebensmittelqualität (BLQ), statt.

Begeisterte

Preisträger-Stimmen Kundenzufriedenheit ist ein Schlüsselfaktor für langfristigen Erfolg – auch bei der DLG. „Wir haben anlässlich unseres 50-jährigen Jubiläums Preisträgerstimmen eingeholt“, sagt Thomas Burkhardt, DLGProjektleiter Bier. „Die Erfahrungen und Geschichten zeigen, wie unsere Produkte und Dienstleistungen den Kundenalltag verbessert haben. Denn sie bieten einen überzeugenden Mehrwert.“ Martin Spießl, Braumeister der Familienbrauerei Jacob in Bodenwöhr, betont zum Beispiel die Stärken der DLG-Bierprüfung: „Die Neutralität und die Kompetenz der Prüfer machen die Goldmedaille zu einem hoch angesehenen Qualitätskennzeichen, hinter dem mit der DLG eine Institution mit Namen steht.“ Josef Kronast von der Schlossbrauerei Maxlrain ist überzeugt: „Die Auszeichnungen bestätigen unsere Qualitätsstrategie und ermutigen uns, diese weiterhin konsequent fortzusetzen.“

Anmeldeunterlagen sind erhältlich bei:

‰ DLG TestService GmbH, Lisa Weyerhäuser, Eschborner Landstraße 122, 60489 Frankfurt am Main, Tel: 069-24788-352

‰ E-Mail: getraenke@DLG.org

‰ Web: www.dlg.org/biertest

Die Aufgaben stellte Studienrat

Andreas Grossmann (Staatliche Berufsschule Main-Spessart/ Karlstadt)

 BRAUER-SCHULE

Fachfragen und Fachrechnen für Auszubildende

Schankanlagen

Ein kühles, frisch gezapftes Bier schmeckt herrlich. Aber frisch gezapft ist nicht gleich gut gezapft! Worauf es beim Betreiben einer Schankanlage ankommt, sollten Brauer wie Gastwirte gleichermaßen wissen.

1. Nach welcher gesetzlichen Grundlage muss sich ein Betreiber einer Schankanlage u.a. richten?

a) Schankanlagenverordnung von 2005

b) Neuerung der Schankanlagenverordnung (2020)

c) Betriebssicherheitsverordnung

d) Richtlinien der Berufsgenossenschaft

e) DIN 6650

2. Ein Druckminderer sorgt dafür, dass der Hinterdruck nicht überschritten wird. Welcher Druck gilt für den Druckminderer, wenn Bier ausgeschenkt wird?

a) 3 bar

b) 7 bar

c) 10 bar

d) 12 bar

e) 60 bar

3. Bier kann unterschiedlich gezapft werden. Welche Schankhähne können für den „offenen“ Ausschank nicht genutzt werden?

a) Kolbenhähne

b) Free-flow-Hähne

c) Kückenhähne

d) Kompensatorhähne

e) Kugelhähne

4. Der Betriebsdruck muss so eingestellt werden, dass alle „Widerstände“ und Höhendifferenzen ausgeglichen werden. Welche Leitung setzt dem Bier den größten Widerstand entgegen?

a) 4 mm

b) 7 mm

c) 10 mm

d) 15 mm

e) 20 mm

5. Wie muss der Schankanlagenbetreiber reagieren, wenn der Betriebsdruck für ein Bier mit einer Temperatur von 5 °C eingestellt wurde und das Bier jetzt mit 7 °C angeliefert wird?

Er muss ...

a) den Druckminderer für AfG verwenden.

b) den Betriebsdruck nach unten korrigieren.

c) den Betriebsdruck nach oben korrigieren.

d) die Durchflussgeschwindigkeit erhöhen.

e) warten, bis das Bier auf 5 °C abgekühlt ist.

6. Um „schaumfrei“ zapfen zu können, muss der optimale Betriebsdruck eingestellt werden. Was passiert, wenn ein zu hoher Betriebsdruck eingestellt wird?

a) Nichts

b) Die Kohlensäure entbindet sich aus dem Bier, das Bier wird „schal“.

c) Die Kohlensäure bindet sich im Bier, das Bier karbonisiert auf.

d) Der Druck in der Gasflasche steigt an.

e) Das Bier fließt langsamer durch die Bierleitung.

7. Welche Aussage zur Druckgasflasche ist richtig?

a) Die Druckgasflasche muss immer im Freien gelagert werden.

b) Eine 10 kg CO2-Flasche hat ein Volumen von 10 m3 CO2

c) Aus Sicherheitsgründen darf eine Druckgas flasche nur im Keller angeschlossen werden.

d) Kleinere Druckgasflaschen können bei schnell ansteigendem hohen Zapfvolumen einfrieren.

e) Wird die Flasche gewärmt, kann diese auch liegend angeschlossen werden.

8. Welchen Vorteil hat ein Kompensatorhahn?

a) Er sorgt für eine beruhigte Strömung beim Zapfen.

b) Er besteht nur aus einem Bauteil und kann somit leicht gereinigt werden.

c) Die Fließgeschwindigkeit kann reguliert werden.

d) Es ist ein „blasenfreies“ Zapfen möglich.

e) Es ist möglich, Bier mit mehr als 3 bar zu zapfen.

9. Nennen Sie 3 Punkte , die ein Betreiber einer Schankanlage seinen Mitarbeitern zum Thema „Hygiene“ und „Sicherheit“ unterweisen sollte.

Fachrechnen

Eine Zapfanlage mit Kompensatorhahn wird im Keller installiert, welcher Druck muss am Druckminderer eingestellt werden, wenn die Bierleitung 2 m lang (0,07 bar/m) ist und eine Höhe von 1 Meter überwinden muss. Der Sättigungsdruck des Bieres liegt bei 0,85 bar.

(Lösungen

108. VLB-Oktobertagung 2024

Mit Technischer Veranstaltung, Braugersten-Seminar, VLB-Wassersymposium, SCM-Forum, Forschungskolloquium, Sitzungen des TWA und BWA und VLB-Mitgliederversammlung

7. UND 8. OKTOBER 2024, VLB BERLIN, BERLIN

SONNTAG, 6. OKTOBER 2024

18.00 bis 19.00 TWA- und BWA-Vorsitzergespräch

Axel-Simon-Bibliothek

18.00 bis 23.00 Get-together für alle Tagungsteilnehmer an der VLB

MONTAG, 7. OKTOBER 2024

8.30 bis 13.00 Sitzung des TWA an der VLB (auf besondere Einladung)

13.00 bis 14.00 Mittagspause & Fachausstellung

14.00 bis 18.00 BWA-Fachausschusssitzung Logistik (auf besondere Einladung)

TECHNISCHE SESSION 1: ALKOHOLFREIE BIERE – TRENDS UND HINTERGRÜNDE

Vorsitz Holger Eichele (Deutscher Brauer-Bund)

14.00 Begrüßung und Einführung

14.05 50 Jahre alkoholfrei: Blick auf Markt, Verbraucher, Politik & Medien

Holger Eichele (DBB)

14.30 AfB als erfrischender Durstlöscher für aktive Regeneration nach dem Sport – Ernährungsphysiologische und sportmedizinische Aspekte Uwe Schröder (Deutsches Institut für Sporternährung, Bad Nauheim)

15.15 „Schmeckt wie das Original!“: 0,0%-Biere mit der GEA AromaPlus-Membrantechnologie

Ralf Scheibner (GEA, Kitzingen)

15.50 Kaffeepause & Fachausstellung

16.30 Selektive Reduktion von Würzaromen in AfB durch Adsorption

Dr. Deborah Gernat (Heineken)

17.05 Sensorische kolloidale Stabilität alkoholfreier Biere

Dr. Nils Rettberg (VLB Berlin)

17.40 Development of Guinness 0.0 alcohol free Stout (Vortrag in Englisch, Arbeitstitel) Steve Gilsenan (Diageo)

18.00 bis 19.15 Bierpause und Fachausstellung

18.15 bis 19.15 Mitgliederversammlung der VLB Berlin e.V. VLB Berlin, Raum E 15/16

19.30 bis 0.00 Begrüßungsabend

VLB Berlin

0.00 Ende des Veranstaltungstages

DIENSTAG, 8. OKTOBER 2024

6. VLB-FORSCHUNGSKOLLOQUIUM

Vorsitz Gerhard Andreas Schreiber (VLB Berlin)

8.30 Aktuelle Entwicklungen in der deutschen Forschungsförderung

Gerhard Andreas Schreiber (VLB Berlin)

8.40 Ergebnisse des Projekts „Natürliche Wuchsstoffoptimierung“ Michel Werner (VLB, FIBGP)

9.00 Entwicklung eines forcierten Palettenwirktests zur Prüfung der Stabilität von Ladeeinheiten aus Getränkemehrwegkästen Florian Heukäufer (VLB, FIM-VP)

9.20 Water Extractable Arabinoxylan (WEAX) Gel Formation During the Brewing Process: A Method for the Determination of Ferulic Acid Dehydrodimers in Wort and Beer via UPLC-QTOF Dulcie Thomson (VLB, FIRGA)

9.40 Pasteurisation sauer fermentierter Getränke

Marie Ludszuweit (VLB, FIBW)

10.00 Kaffeepause & Fachausstellung

DIENSTAG, 8. OKTOBER 2024

TECHNISCHE SESSION 2: OPTIMIERUNGEN IM BRAUPROZESS – WASSERSTOFFEINSATZ, WÄRMETAUSCHER, CO2-EMISSIONEN, REINIGUNG

Vorsitz Jan Biering (VLB Berlin).

10.30 Begrüßung und Einführung

10.35 Wasserstoffeinsatz in der Industrie Prof. Dr. Frank Behrendt (TU Berlin)

11.10 Take Five – Save Energy for Life: Energetische Optimierungen bei Plattenwärmetauschern und Pasteuren in der Brauerei

Holger Brauckmann / Uwe Tittel (Kelvion Germany, Herne)

11.45 Nutzung industrieller Abwärme in der König-Brauerei

Dr. Matthias Baldus (König Brauerei, Duisburg)

12.20 Unterbrechungsfreie Dosage von Chemikalien unter Berücksichtigung der Arbeitssicherheit Uwe Koch (Prominent Deutschland)

12.55 Mittagspause & Fachausstellung

MIT BESONDERER UNTERSTÜTZUNG VON:

DIENSTAG, 8. OKTOBER 2024

VLB SUPPLY-CHAIN-MANAGEMENT-FORUM: INNOVATIVE LEERGUTSORTIERUNG / KI-PROGNOSE UND ECHTZEITSIMULATION / CO2-REDUKTION IN DER DISTRIBUTION

Vorsitz Stefan Brass (Berater SCM & ORGA, Bitburg)

8.30 Begrüßung und Einführung

8.35 Optimierung der Getränkemehrweglogistik durch Lagervernetzung

Christian Reppel (GEDAT Getränkedaten, Hamburg)

9.00 Innovationen bei der Erkennungstechnik für Mehrweggebinde

Markus Grumann (miho inspektionssysteme, Ahnatal)

9.30 Betrieb von Leergutsortieranlagen bei Cleanway Logistic Services

Julian Strunk (Cleanaway Logistic Services, Buxtehude)

10.00 Kaffeepause & Fachausstellung

10.30 Nutzung von KI-Forecasting-Tools für die verbesserte Planung des Absatzes und Möglichkeiten zur Prognose des Leergutrücklaufs

Dr. Alexander Thieß (Spicetech, Stuttgart)

11.00 SLAPStack: Die Zukunft der Lagerlogistik beginnt hier – Wie Simulation Ihr Bodenblocklager optimiert

Jakob Pfrommer (SLAPStack, Dortmund)

11.30 Kaffeepause & Fachausstellung

12.00 Das Projekt "Bayernhafen" Björn Tomann (Doktor Cargo, Nürnberg)

12.30 Bilanzierung der CO2-Emmission N.N.

13.00 Mittagspause & Fachausstellung

DIENSTAG, 8. OKTOBER 2024

53. INTERNATIONALES BRAUGERSTEN-SEMINAR

Vorsitz Dr. Nils Rettberg (VLB Berlin)

14.00 Begrüßung und Einführung

14.10 Übersicht über die nationalen und internationalen Braugerstenmärkte nach der Ernte 2024

Dr. Alexander Rosenberger (Grainly, Hamburg)

14.45 Qualitäten der Braugersten aus der Ernte 2024

Winfried Manke (Avangard Malz, Gelsenkirchen)

15.25 Züchtung stresstoleranter Gerste –ein Erfahrungsbericht aus 14 Jahren Forschung

Dr. Markus Herz (Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Freising)

15.50 Kaffeepause & Fachausstellung

16.15 Pulses in malting and brewing – a way towards product diversification (Vortrag in Englisch)

Annika Wilhelmson / Raimo Koljonen (Viking Malt, Finnland)

16.50 Carbon Farming: Nachhaltige Versorgungssicherung über angepasste, regenerative Anbaumethoden – so geht‘s Michael Spandern (Agreena Aps, Dänemark)

17.25 „MontBlanc“ – eine neue digitale Lösung für die Optimierung des Darrprozess (Arbeitstitel)

N.N. (Bühler, Beilngries)

ab 18.00 Ausklang mit Bier und Snacks

21.00 Ende der Tagung

ANMELDUNG

& INFORMATION:

GETRÄNKESPONSOREN:

DIENSTAG, 8. OKTOBER 2024

VLB-WASSERSYMPOSIUM: INDUSTRIELLES WASSERMANAGEMENT – MÖGLICHKEITEN UND HERAUSFORDERUNGEN IM UMGANG MIT DEM ROHSTOFF WASSER

Vorsitz Dr. Alfons Ahrens & Stefan Reimann (VLB Berlin)

14.00 Begrüßung und Einführung

14.10 Alternative (waste) water treatment processes – microbiological water desalination and pollutant removal (Online-Vortrag, auf Englisch)

Ashraf Aly Hassan (United Arab Emirates University, UAE)

14.45 3D Remastered – Kompakte Grauwasseranlagen

Michael Eumann Johanna Buchmann (ARIS Systeme, Wernau)

15.25 Innovationen in der Wasseraufbereitung: Fallstudie Ionenaustauscher – Umkehrosmose bei der Bitburger Brauerei

Michael Eumann (EUWA Wassertechnik, Gärtringen)

15.50 Kaffeepause & Fachausstellung

16.15 Wasserqualität aus mikrobiologischer Sicht

Dr. Martin Hageböck (VLB Berlin)

16.50 Online-Hygienemonitoring von Trink-, Produkt-, Nutzwasser

Kaj S. Andersen, PhD (BactiQuant A/S, Birkeroed, Dänemark)

17.25 Wasser sparen, Risiken minimieren: Nachhaltiger Betrieb von Verdunstungskühlanlagen

Jürgen Bätz (Veolia Water Technologies Deutschland, Celle)

18.00 Schlussworte

Dr. Alfons Ahrens (VLB) ab 18.00 Ausklang mit Bier und Snacks

21.00 Ende der Tagung

 PRÄMIERUNGEN

Prämierte Spirituosen: Die DLG veröffentlicht die Testergebnisse

2024

Spirituosen von 90 Herstellern erzielten Prämierungen beim ersten Prüftermin der Internationalen DLG-Qualitätsprüfung für Spirituosen 2024. Die hohe Produktqualität überzeugte die Experten. Das Testzentrum Lebensmittel der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) hat in diesem Jahr 380

Brände, Geiste, Liköre, Wodka- und Rumsorten sowie zahlreiche weitere Spirituosen wie Gin und Aquavit im Frühjahrstermin auf ihre Qualität untersucht. Im Rahmen der Experten-Tests wurden auch zahlreiche Erzeugnisse aus Kleinbrennereien geprüft.

(BF) Im Auftrag der DLG unterzogen die Experten der Spirirituosenanalytik der VLB Berlin für den Qualitätswettbewerb alle Spirituosen umfangreichen Laboranalysen und Deklarationskontrollen. Besonderes Gewicht lag auf der sensorischen Qualitätsbewertung der Produkte, die auch Rückschlüsse auf die Rohstoffqualität und die Produktherstellung erlaubt. Für die sensorische Prüfung hatte das DLG-Testzentrum seine Sensoriksachverständigen im April nach Gau-Bickelheim geladen. Diese stammen aus Forschungs- und Lehrinstituten, der Lebensmittelüberwachung, der Spirituosenproduktion und ihrer Zulieferindustrie. Im Mittelpunkt der DLG-Qualitätsprüfung für Spirituosen steht die sensorische Produktanalyse hinsichtlich der Prüfkriterien Farbe und Klarheit (Aussehen) sowie Geruch und Geschmack (dabei werden u. a. Typizität und Harmonie bewertet).

Die Experten untersuchten dieses Jahr 380 Produkte. Getestet wurden u. a. Wodka, Rum, Korn, Whisk(e)y, Weinbrände, Tresterbrände, Obstbrände, Obstgeiste sowie Liköre. Neben international und national vertriebenen Spirituosen wurden auch zahlreiche regionale Spezialitäten bewertet. Das Thema Regionalität und Alkoholfreiheit ist auch im Segment der alkoholischen Getränke ein Trend. Von der Verbraucherlust auf Regionales profitieren u. a. Obstbrände, die mit wiederentdeckten Obstsorten und Destillationen in kleinen Mengen für geschmackliche Abwechslung sorgen.

„Die DLG prüft Spirituosen in aufwendigen Verfahren und unterstützt Brennereien mit einem neutralen Expertenurteil dabei, die Qualität ihrer Produkte sichtbar zu machen“, sagte DLG-Projektleiter Thomas Burkhardt. „Getestete Produkte, die die DLGQualitätskriterien erfüllen, erhalten die Auszeichnung ‚DLG-prämiert‘ in Gold, Silber oder Bronze.“

Die VLB Berlin gratuliert allen Ausgezeichneten, besonders ihren Mitgliedsunternehmen:

Alte Kurhausbrennerei

Gold für Hertleins Streitberger Bitter, Hertleins Streitberger Mokka, Hertleins Streitberger Holundergeist Silber für Hertleins Streitberger Alt-Bitter

Birkenhof Brennerei

Gold für Williams Birnenbrand, Chocolate & Mint, GINGERO IngwerOrangen-Creme, Marillenbrand, Haselnuss Feine Spirituose, Alte Williams-Birne Feine Spirituose, Gentle 66 – Gin, Westerwälder

Kümmel, Fading Hill Single Malt Whisky, Toffeekuss KaramellSahnelikör

Silber für Alte Quetsch feine Spirituose, Alte Marille Feine Spirituose, LUK Handcrafted Vintage Korn, Alte Kirsche, Goats Gin

Bronze für Cassis

Henkell-Freixenet

Gold für Wodka Gorbatschow Citron, Mangaroca Batida Pura Côco, Mangaroca Batida de Côco

Jobelius

Silber für Szene Peach, Hunsrückfeuer, Alte Mirabelle, Szene dry Gin, Haselnusslikör, Szene Amaretto, Cherry Chili Likör

Bronze für Kaffeelikör

Rola

Gold für Blended Scotch Whisky Statesman, Pfefferminzlikör, Williams Christ Birne, Edler Birnenbrand, Eierlikör BASTEI, Scotch Whisky Statesman, Sambuca Ravini, Kräuterlikör Strong Shot, Bombardino

Silber für Spiced Rum Silverstone

Bronze für Gorch Fock Aquavit

Weyermann®

Gold für Blutorangenbrand durch Mazeration und Destillation gewonnen, Triple Cask Edition Single Malt Whisky

Privatbrauerei Gaffel

Gold für Schwesterherz (Fruchtsaftlikör)

Silber für MAMMA NERO (Kräuterlikör

Alle Ergebnisse www.dlg.org/tests/lebensmittel/preistraegerdatenbanken

22. IfGB-FORUM SPIRITUOSEN UND BRENNEREI

16. bis 18. September 2024 in Vösendorf bei Wien

Kommen auch Sie zum 22. IfGB-Forum –Eine Anmeldung ist noch möglich !
Hauptsponsor

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RAHMENPROGRAMM MONTAG: + Betriebsbesichtigung HBLA Klosterneuburg (Wein und Obstverarbeitung), esarom/Kellerei

+ Vorabendtreffen

RAHMENPROGRAMM DIENSTAG: + Besichtigung Ottakringer Brauerei

+ Begrüßungsabend auf Einladung von Lallemand

Moderation: N.N. / Prof. Manfred Gössinger, Höhere Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg

RAHMENBEDINGUNGEN DER SPIRITUOSENPRODUKTION UND -VERMARKTUNG IN ÖSTERREICH UND DEUTSCHLAND 1

Jüngste Entwicklungen und Perspektiven am IfGB/an der VLB

Spirituosenrecht und Lebensmittelkontrolle in Österreich

Aktuelle Fragen des Spirituosenrechts

AROMEN, HEFEN, WHISKY UND GIN

Die Welt des guten Geschmacks

Hefe- und Gärungsmanagement: Hefewahl, Gärparameter und Hefeernährung für eine erfolgreiche Gärung

Dr. Josef Fontaine IfGB/VLB Berlin

Christina Lippitsch BM Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumenten, Wien

Werner Albrecht BMEL, Bonn

Isolde Tomann esarom, Oberrohrbach

Stephanie Poltinger Lallemand bds, München

Nachhaltigkeit, die CO2-negative Whiskybrennerei – ein Update Roland Grain Ardgowan Distillery, Ardgowan/Wien

RAHMENBEDINGUNGEN DER SPIRITUOSENPRODUKTION UND -VERMARKTUNG IN ÖSTERREICH UND DEUTSCHLAND 2

Aktuelle Themen der deutschen Spirituosenbranche

Aktuelle Herausforderungen für die österreichische Spirituosenbranche

Angelika Wiesgen-Pick BSI, Bonn

Nicole Grob Fachverband Nahrungs- und Genussmittelindustrie, Wien

ENERGIEEFFIZIENZ UND NACHHALTIGKEIT IN BRENNEREI UND GLASPRODUKTION

Glas wird CO2-neutral und bleibt individuell

Energieeffizienz trifft Tradition: Dekarbonisierung in Whiskydestillerien mit MVR und Wärmepumpen

Armin Schützeneder Stoelzle Oberglas, Köflach

Dr. Daniel Heller GEA Brewery Systems, Kitzingen

ANALYTIK UND UNTERSCHIEDLICHE FACETTEN KÜNSTLICHER INTELLIGENZ

Die Leitfähigkeit als Messgröße in der Qualitätskontrolle einer Obstbrennerei

Nutzen, Chancen & Möglichkeiten des Einsatzes der Künstlichen Intelligenz im Brennereigewerbe

KI-Gin – perfekte Innovation oder Mainstream-Geschmack?

REGIONALE SPEZIALITÄTEN

Held vom Feld – regional, nachhaltig und bio

Rum aus Österreich

Pálinka – Obstbrand mit vielen Facetten

Prof. Manfred Gössinger HBLA Klosterneuburg

Prof. Dr. Dominik Durner Weincampus Neustadt

Stephan Thomé Euelsberger Brennerei, Dingdorf

Josef Farthofer Destillerie Farthofer, Öhling

David Gölles (angefragt) Brennerei Gölles, Riegersburg

Dr. Udo Dúl

Nationale Agrarwirtschaftskammer Ungarns, Budapest

Sárgabarack Pálinka (Marillenbrand) beiderseits der Grenze Tibor Vértes Agárdi Pálinkafőzde, Agárdi

Die Jubilarin (1. Reihe, 4. v. r.) im Kreise ihrer Gäste

SYMPOSIUM

Qualität und Sicherheit von Spirituosen –Symposium für Dr. Claudia Bauer-Christoph

Anlässlich Dr. Claudia Bauer-Christophs Eintritt in den Ruhestand organisierten Dr. Norbert Christoph, Werner Albrecht und Mathias Krönert am 14. Juni ein Fachsymposium in Veitshöchheim. Weggefährten aus Spirituosenanalytik und Lebensmittelüberwachung griffen in ihren Vorträgen einige Themen von Dr. Bauer-Christophs Arbeitsgebieten auf und gaben einen Rückblick auf das Wirken der Jubilarin. Rund 40 Fachleute aus Analytik und Lebensmittelüberwachung nahmen an der Veranstaltung teil.

(WiK) Hausherr Andreas Maier, Präsident des Bayerisches Landesamtes für Weinbau und Gartenbau (LWG), skizzierte in seiner Eröffnung die Verbindung zwischen LGW und Dr. Bauer-Christoph. Gemeinsames Ziel war es, die Qualität von Spirituosen auf ein hohes Niveau zu heben. Ein Meilenstein auf dem Weg dorthin seien die Brennerfortbildungen am LWG, die von Dr. Bauer-Christoph dankenswerterweise kompetent und engagiert unterstützt wurden. Werner Albrecht , BMEL, sprach über Spirituosenrecht im Wandel der Zeit . „Es gibt für Spirituosen kaum Produktionsverbote“, resümierte er. „Aber die Etikettierung muss korrekt sein. Wenn Sie die Kriterien einer Kategorie erfüllen, müssen Sie diese auch aufs Etikett schreiben.“

Prof. Dr. Richard Balling , Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus (StMELF), referierte über

Geschützte Geographische Spirituosen . Diese gebe es seit 1989. Damals waren 9 Spirituosen durch eine geographische Angabe geschützt, heute sind es allein in Bayern 12. Dazu gehören u. a. „Bayerischer Bärwurz“, „Benediktbeurer Klosterlikör“ und „Münchener Kümmel“. Über 40 Jahre Untersuchung von Spirituosen am LUA (Landesuntersuchungsanstalt) und LGL (Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelüberwachung) sprach Dr. Norbert Christoph , ehemals LGL. Er verwies auf 30 % Beanstandungen bei jährlich rund 500 bis 700 Proben. „Das sind vielfältige Herausforderungen für Analytik und lebensmittelrechtliche Beurteilung.“ Da sei eine kontinuierliche Aufstockung und Modernisierung des analytischen Geräteparks unabdingbar. Er präsentierte unterschiedlichste Methoden und Fragestellungen von Stabil-Isotopen-Analytik zur Echtheitsprüfung

bis zur Aromastoff-Analytik mit an Massenspektrometrie gekoppelte Gaschromatographie.

Wie man mit der Analyse Stabiler Isotopen – Echtheit und Herkunft von Spirituosen nachweisen kann, zeigte PD Dr. Andreas Roßmann, isolab. Dabei legte er dar, wie wichtig umfangreiche Datenbanken für diese Methode sind. „Da sich die Wasserwerte durch Klimawandel verändert haben, müssen die Datenbanken für Spirituosen aktualisiert werden“, gab er zu bedenken.

Innovative Spirituosenanalytik , stellte Johannes Fuchs , LGL Würzburg, vor und präsentierte Messergebnisse eines mobilen Methanoldetektors und eines Nanophotometers. Er erzählte, wie er von Dr. Bauer-Christoph bei der Entwicklung neuer Methoden für sein 2. Staatsexamen betreut wurde und wie berührend es für ihn sei, wieder mit ihr zusammenzuarbeiten.

Foto: Michael Pflaum

Nachrichten aus dem Institut

Mathias Krönert , LWG, sprach über Der Brennerberuf – Ausbildung im Wandel der Zeit. Er stellte die unterschiedlichen Theorie- und Praxiksmodule dieser Fortbildung vor. Er dankte Dr. Bauer-Christoph für die Unterstützung der Brennerfortbildungen des LWG und ihren Einsatz im Prüfungsausschuss.

Über 30 Jahre gesundheitlicher Verbraucherschutz am LGL präsentierte Dr. Claudia Bauer-Christoph: „Ethylcarbamat hat mich von Anfang an begleitet.“ Die Entwicklung neuer Methoden stand auch dabei stets im Fokus. Und so war sie glücklich, zusätzlich zu den hoch modernen Analysengeräten im Jahr 1994 auch eine kleine Versuchsbrennerei betreiben zu können. „Mir war immer der Austausch mit Fachkollegen wichtig, auch aus anderen Bundesländern“, ergänzte sie und bedankte sich bei allen für die langjährige gute Zusammenarbeit.

Stephan Penninger, 1. Vorsitzender des Verbandes der Bayerischen Spirituosenindustrie, sagte zum Abschied: „Kontrolle ist nie toll, aber sie hat dazu geführt, dass wir in Bayern hervorragende Produkte herstellen. Da haben Sie einen ganz großen Stein ins Rollen gebracht!“ Werner Albrecht lobte in seinem Schlusswort: „Du hast auf Fachfragen stets umgehend reagiert.“ Sehr empathisch wurde Dr. Steffen Seifert , Sachgebietsleiter LGL Würzburg: „Du bist die Expertin, die Koryphäe. Wir werden zu tun haben, diese Lücke zu füllen.“ Er betonte: „Du hast ein großes fachliches, aber auch

menschliches Netzwerk aufgebaut. Das ist einzigartig!“ Bei Fachgesprächen und Plaudereien ging ein wunderbarer Tag zu Ende.

Dr. Claudia Bauer-Christoph Als staatlich geprüfte Lebensmittelchemikerin in der Dienststelle Würzburg des LGL (1990 – 2024) erfreut sich ihre Expertise in der Analytik und lebensmittelrechtlichen Beurteilung von Spirituosen, Aromen und Bier bayrischer, nationaler und internationaler Anerkennung. Viele Jahre arbeitete sie sehr gut mit dem BMEL und mit Gremien wie der LChG (Lebensmittelchemischen Gesellschaft)-Arbeitsgruppe Spirituosen zusammen. Von Letzterer war sie zeitweise Vorsitzende. Mit dem Arbeitskreis Aroma der Bundesländer kooperierte sie auch. Außerdem verbanden sie mit dem StMELF und Spirituosenverbänden enge Kooperationen. Durch ihre Beteiligung an der Ausbildung zum Staatlich geprüften Brenner hat sie die langjährige fachliche Zusammenarbeit des LGL mit der LWG weitergeführt. Ihr umfangreiches Fachwissen hat sie in zahlreichen Vorträgen und Publikationen weitergegeben. Unter anderem war sie Mit-Herausgeberin des Handbuchs „Spirituosenanalytik“. Zahlreiche IfGB-Foren unterstütze sie durch eigene Vorträge bzw. die Vermittlung von Kollegen. Dr. Bauer-Christoph wird weiter als Autorin aktiv sein. Außerdem bereichert sie die Gesellschaft für Geschichte des Branntweins (GGBW) mit Anregungen und Expertise.

LWG-Präsident Andreas Maier eröffnet das Symposium
Foto: WiK
Johannes Bauer erläutert Siegbert Hennig, Johannes Fuchs und Wiebke Künnemann (v. l.) die Neuerungen des Nanophotometers
Foto: Michael Pflaum

 VERBÄNDE

Die Vereinigung der Destillateurmeister besuchte die Spirituosenschmiede und tagte in Bensheim an der Bergstraße

Am 24. und 25. Mai führte die Vereinigung der Destillateurmeister (VD) ihre Jahrestagung mit Mitgliederversammlung in Bensheim durch. Rund 100 Mitglieder mit Angehörigen und Gästen aus ganz Deutschland, Tschechien und Südtirol waren der Einladung gefolgt. Gastgeber war in diesem Jahr VDPräsident Gregor Thormann. Er öffnete nicht nur die Tore zur Spirituosenschmiede des Hotels Halber Mond, sondern auch zur Gasthausbrauerei seines Arbeitgebers in Heppenheim. Ergänzend zum Fachprogramm hatte Thormann ein spannendes Besichtigungsprogramm in einer kleinen Kaffeerösterei und dem regionalen Tabakanbau sowie dem Lorscher Tabakmuseum organisiert.

Verkostung der in Spezialfässern gelagerten Destillate mit rund 80 Fachteilnehmern

Gregor Thormann führt durch seine Spirituosenschmiede

Bernhard Lübbers (r.) überreicht als Gastgeschenk historische Spirituosen

(WiK) Die diesjährige Jahrestagung bot erneut eine brillante Mischung aus Fachveranstaltung, Mitgliederversammlung und kollegialer Geselligkeit. Der Freitag startete mit einem spannenden Vortragsprogramm. Werner Albrecht, BMEL, und Angelika Wiesgen-Pick, BSI, sprachen über jüngste Änderungen in Branche und Gesetzgebung. Das Unternehmen Vega stellte hygienische Füllstandsmesstechnik mittels Radartechnologie vor. Jörg Backhaus, Stöcklin Logistik, hielt einen Vortrag zum Thema Explosionsschutz bei Flurförderfahrzeugen. Viel diskutiert wurde die Präsentation von Mirko Rudnik, Oakbarrel-Shop, zur Arbeit mit aromatisierten Fässern, die er mit einer Verkostung illustrierte.

Spirituosenschmiede

Der Freitagnachmittag galt dem facettenreichen Besichtigungsprogramm. Ein besonderes Highlight war die jüngst nach Bensheim umgezogene Brennerei Spirituosenschmiede, die Gregor Thormann seit 2014 für das Hotel Halber Mond betreut. Der neue Standort ermöglichte auch die Installation eines großen 1500 L fassenden Brenngeräts.

Schon als sehr junger Mensch hatte er begonnen Spirituosen herzustellen. Er wurde Destillateur, absolvierte 2014 den Destillateurmeisterkurs am IfGB und bestand vor der IHK die Prüfung zum Destillateurmeister. Im selben Jahr übernahm er die Leitung der Spirituosenschmiede, die zu dieser Zeit

sich noch im Hotel Halber Mond im südhessischem Heppenheim befand. Thormann beeindruckte bereits während des Meisterkurses seine Dozenten dadurch, dass es kaum eine Spirituosenkategorie gab, an der er sich noch nicht versucht hatte und das mit höchster Perfektion.

In der Spirituosenschmiede produziert er Spirituosen, Liköre und Edelbrände. Daneben destilliert er Gin, brennt Rum und produziert Vodka und Whiskys. Auch Deutscher Weinbrand gehört zu seinem Portfolio. Dass Thormann diesen produzierte, ermöglichte es Werner Albrecht, die Kategorie „Deutscher Weinbrand“ in der EU-SpirituosenVerordnung bewahren zu können. Achtet Thormann darauf, beson -

Fotos: WiK

Nachrichten aus dem Institut für Gärungsgewerbe

ders bei Likören möglichst viel regionales Obst zu verarbeiten, so schwört er beim Rum auf Melasse aus Paraguay. Und noch immer sucht er das Abenteuer im Besonderen und produziert oft neben den Standards Spezialitäten in Kleinst-Chargen wie jüngst einen TrompetenPfifferlings-Likör. Im Rahmen eines geselligen Beisammenseins im Hof der Spirituosenschmiede konnten die Gäste am Abend die reichhaltige Spirituosenauswahl probieren.

Mitgliederversammlung

Der Samstagvormittag war der Mitgliederversammlung gewidmet. Eingangs ließ Gregor Thormann die anwesenden Neumitglieder aus dem Meisterjahrgang sich vorstellen: Henriette Marquardt, Patrick Hahner, Friedhelm Hanusch, René Müller, Felix Saar und Andreas Thürler. Dem Tätigkeitsbericht des Vorstands folgte die Jubilar-Ehrung. Martin Erdmann, Vorsitzender des Prüfungsausschusses für die Gesellenprüfung, berichtete, dass der Run auf die Destillateur-Ausbildung ungebrochen ist. Jahrgänge mit bis zu 26 Kandidaten seien keine Seltenheit. Er richtete seinen Dank an alle Prüfer und an den praktischen Prüfungen beteilig ten Unternehmen.

Friedrich Hoffmann, Vorsitzender des Prüfungsausschusses für Destillateurmeister, dankte Gregor Thormann und der Vereinigung der Destillateurmeister für die Unterstützung des Ausschusses z. B. bei Reisen im Rahmen der Prüfungsvorbereitungen. Weiterhin bedankte er sich bei Klaus Malinowsky für 25 Jahre Engagement im Prüfungsausschuss für Destillateurmeister.

Gleichzeitig verabschiedete er ihn in den wohlverdienten Prüfer-Ruhestand. Hoffmann teilte außerdem mit, dass Hans Kemenater aus dem Prüfungsausschuss ausgeschieden ist. Seine Nachfolgerin ist Nina Lang.

Rückblickend auf die Destillateurmeisterprüfung 2023 sagte Hoffmann: „Wir sind zufrieden mit der praxisnahen Prüfung.“ Natürlich wünsche man sich bessere Erfolgsquoten. „Wir brauchen Nachwuchs in der Branche, aber die Leistung muss stimmen.“ Die nächste Destillateurmeisterprüfung findet vom 19. bis zum 21. Oktober 2026 vor der IHK Berlin statt. Bei einem größeren Jahrgang kann sich der Prüfungszeitraum auch um einen Tag verlängern. Der Destillateurmeisterkurs wird entsprechend davor platziert.

Der Samstag schloss mit der Brauereibesichtigung im Hotel Halber Mond und einem Grillabend im dortigen Biergarten. Die facettenreiche Spirituosenbar mit Produkten der Mitglieder war ebenfalls im Hotel aufgebaut. „Die diesjährige Tagung hat gezeigt, dass auch ein relativ kleines Unternehmen eine herausragende Tagung organisieren kann“, sagte ein Destillateurmeister voller Anerkennung. Damit sprach er dem Gros der Teilnehmer aus dem Herzen, die beeindruckt waren davon, was Gregor Thormann fast im Alleingang auf die Beine gestellt hat

Das nächste Destillateurmeister-Symposium findet vom 15. bis 18. Mai 2025 in Meppen statt mit Besichtigungen bei der Privaten Kornbrennerei H. Heydt in Haselünne und ALWID in Dinklage

10

Mitgliedschaft:

Prüfungsausschuss-Vorsitzender Friedrich

25 Jahre als engagierter IHK-Prüfer

Ehrung für
Jahre
Gregor Thormann, Tobias Reißenweber und Florian Susemichel (v. l.)
Hoffmann (r.) dankt Klaus Malinowsky für

Historie und Gegenwart der Branntweinherstellung – Die GGBW tagte in Bonn

Am 22. und 23. März 2024 kamen 24 Mitglieder und Gäste aus Deutschland, Luxemburg und der Schweiz zur Jahrestagung der Gesellschaft für Geschichte des Branntweins e. V. (GGBW) nach Bonn. Das von GGBW-Schatzmeisterin und BSI-Geschäftsführerin Angelika Wiesgen-Pick mit GGBW-Geschäftsführer Werner Albrecht vorbereitete vielfältige Rahmenprogramm begeisterte die Teilnehmer sehr. Besichtigungen und Vorträge schlugen den Bogen von der Vergangenheit in die Gegenwart nicht nur bezüglich der Branntweinherstellung.

(F.) Brenner und Winzer im Ahrtal Am Freitag besuchten die Teilnehmer die Eifel-Destillerie P. J. Schütz in Lantershofen-Ahrweiler. Peter Josef Schütz stellte seinen mehrfach u.a. mit dem Bundesehrenpreis ausgezeichneten Betrieb vor. Dieser wurde 1925 als landwirtschaftliche Kornbrennerei gegründet. Das berühmteste Produkt ist der EifelGeist, ein per Vakuumdestillation hergestellter Kräutergeist. Neben diesem durften die Gäste weitere edle Destillate und Liköre sowie einen Gin verkosten. GGBW-Präsident Alois Gerig brachte seine Hochachtung für den seit Generationen erfolgreich geführten Familienbetrieb zum Ausdruck: „Ich bin beeindruckt, wie Sie sich mit qualitativ hochwertigen und regionalen SpirituosenSpezialitäten in einem schwierigen

Markt behaupten. Ich danke Ihnen für die spannende Besichtigung und Ihre große Gastfreundschaft.“ Gerig überreichte als Gastgeschenk das Buch über die Geschichte der Haselünner Kornbrennereien von Dr. Kronabel. Der im Anschluss besuchte Winzerverein Ahrweiler e. G. besitzt ebenfalls eine Brennerei, in der Trester- und Weinhefebrände herstellt werden.

Das frühere Gästehaus der Bundesregierung auf dem Petersberg Am Samstagmorgen genossen die Tagungsteilnehmer auf dem Petersberg eine exklusive Führung durch das ehemalige Gästehaus der Bundesregierung. Maria-Soledad Sichert, die bis heute im Auftrag des Bundespresseamtes Staatsgäste durchs Haus führt, ermöglichte

den Besuchern einen Blick hinter die Kulissen und erläuterte ebenso detailreich wie kurzweilig den Ablauf eines Staatsbesuchs.

Mitgliederversammlung

Nach den Formalia (BF 7–8, S. 23) erwähnte Angelika Wiesgen-Pick, dass der BSI seine neue Website mit der der GGBW verlinkt. Sie betonte: „Für uns sind Spirituosen Kulturgüter und hochwertige Genussmittel, die maßvoll konsumiert zu Lebensfreude und Genuss beitragen.“ Sie informierte außerdem darüber, dass der Bundesverband der Deutschen Klein- und Obstbrenner in Abstimmung mit dem BSI und der GGBW einen Antrag gestellt habe, das Kleinbrennergewerbe als immaterielles UNESCO-Weltkulturerbe eintragen zu lassen. Zunächst bleibe die Entscheidung des zuständigen Gremiums auf Bundesebene abzuwarten. Da PR-Vorstand Wiebke Künnemann verhindert war, stellte Werner Albrecht die künftigen Pläne für die Website vor. Von Künnemann vorbereitete Rubriken wie die der Alkohol- und Spirituosen-Produzenten werden langfristig Kartierungen zu unterschiedlichen historischen Fragestellungen ermöglichen. So könne man sich z. B. künftig die Landschaft der Spirituosenbetriebe vor und nach der Wiedervereinigung anzeigen lassen. Die PR-Referentin bereitet außerdem mit einer Graphikdesignerin Layout-Vorlagen für Flyer, Visitenkarten etc. vor. Ferner informierte Albrecht darüber, dass die GGBW von einem KölnischWasser-Hersteller eine Einladung zur Betriebsbesichtigung erhalten habe. Auch ein Vortrag zur Geschichte des Kölnisch Wassers sei avisiert.

Peter Josef Schütz führt durch seine Brennerei
Fotos: Fritz Etter

GGBW-Mitglieder auf dem Petersberg

Postkarten zum Thema Alkohol Kurt Sartorius, GGBW-Gründungsmitglied und Leiter des Schwäbischen Schnapsmuseums, stellte in seinem interessanten und kurzweiligen Vortrag historische Postkarten zum Thema Alkohol vor. Darunter waren auch solche, die speziell Spirituosen thematisieren. Aus seiner Sammlung von mehr als 1500 Postkarten präsentierte Sartorius eine gelungene Auswahl an Exemplaren, die das Thema Alkohol im positiven Sinne (Lebensfreude und Genuss) wie im negativen Sinne (missbräuchlicher Alkoholkonsum) darstellen. Einige Postkarten enthielten auch Trinksprüche. Andere Postkarten, die einst (z. B. zu Beginn des 20. Jhs. von Markenartikelherstellern herausgegeben wurden, dienten seinerzeit als Werbematerial. Unter anderem präsentierte Sartorius Postkarten mit Asbach Uralt (seinerzeit noch als deutscher Cognac beworben), Underberg, Halb und Halb sowie Lucca – der Likör. Die Postkarten dienten damals auch als Feldpost von Soldaten während der Kriege. Generell spielt Alkohol in Kriegen eine größere Rolle, was ebenfalls in vielen Postkarten thematisiert werde.

Verbesserungsvorschläge der Erdäpfel- und Fruchtbranntweine Die Erziehungswissenschaftlerin Mechthild Denzer las anschließend aus einem historischen Heft vor, das die Brenner der Region aufforderte, sich um bessere Qualität der Erdäpfel- und Fruchtbranntweine im Saar-Departement in der Zeit

 FACHLITERATUR

Daten aus der Alkoholwirtschaft 2024

Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure e. V. (BSI), Bonn (Hg.): 72 S., zahlreiche Tabellen und Statistiken, kart. DIN A6, 2024, info@bsi-bonn.de.

1808/1809 zu bemühen. Es ging um die Sicherung der Qualität, um rentable Verkaufspreise für die Brenner und wirtschaftlichen Erfolg auch für das Departement. Sie zeigte damit, dass sich hier schon über 200 Jahre um Qualität bemüht wird – und das bis heute, wenn auch nicht mehr von staatlicher Seite gefördert. Beide Vorträge illustrierten aufs Beste, wie vielfältig und fruchtbar die Zusammenarbeit der GGBWMitglieder ist. Dabei leisten Brenner und Destillateurmeister, Lebensmittelchemikerinnen, Getränkechnologen oder Lehrerinnen sowie Kulturwissenschaftler unterschiedliche Beiträge.

Großes Zunftzeichen der Kornbrenner

Darum, Geschichte auch sichtbar zu machen, ging es dem Kornbrenner Jochen Horstmann aus Sendenhorst. Er möchte vom Großen Zunftzeichen der Kornbrenner aus dem Jahre 1679 eine Blechplakette zur Anbringung an den Sendenhorster Maibaum anfertigen lassen. Das ausgezeichnete GGBW-Netzwerk konnte eine dafür nötige Bild-Vorlage beschaffen. Zum Schluss der Versammlung dankte Alois Gerig allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihr Kommen und ihre konstruktiven Diskussionsbeiträge und wünschte allen eine gute Heimreise.

Die GGBW-Jahrestagung 2025 findet vom 3. –5. April im Landkreis Miltenberg und Umgebung statt, mit Besichtigungen bei den Brennereien Ziegler und St. Kilian

(F.) Diese Datensammlung bietet einen detaillierten Einblick in den Spirituosen- und Alkoholmarkt und beantwortet Fragen, die die Branche bewegen. Welche Spirituosen trinken die Deutschen am liebsten? Was sind die wichtigsten Vertriebswege für Spirituosen? Wie viel Geld nimmt der Staat an Alkoholsteuern ein? Die jährlich erscheinende Broschüre präsentiert übersichtlich und komprimiert alle relevanten Zahlen, die für Branchenvertreter und Interessierte von Bedeutung sind. Das Heft dient als Nachschlagewerk und eröffnet einen umfassenden Überblick über die Spirituosen- und Alkoholbranche. Der BSI hat es sich zur Aufgabe gemacht, seinen Mitgliedern und der breiteren Öffentlichkeit ein fundiertes Verständnis der Branche zu vermitteln. Die Veröffentlichung dieser Broschüre zeigt das Engagement des Verbandes für Transparenz und Informationsaustausch.

Kostenfreier Download: www.spirituosen-verband.de

Materialaufwand drückt Erfolgsrechnung 2023

Der Dax mit den 40 deutschen Spitzenaktien hat im 1. Halbjahr 2024 im Vergleich zum Ultimo 2023 um +8,8 % zugelegt auf 18 234 (16 752) Punkte.

Der mit 100 Werten breitere FAZIndex kam nur +4,3 % voran auf 2591 (2485) Zähler. Die Umlaufrendite unserer Bundesanleihen lag zum Junischluss bei 2,50 %, für 1 € waren 1,07 US-$ zu zahlen, und die Inflationsrate im Euro-Raum berechnete sich mit gleichfalls 2,50 %.

Oetker-Konzern mit Umsatzplus 2023

Der Konzern von HGB-Bilanziererin Dr. August Oetker KG hat seinen Nettoumsatz 2023 (2022) um +6,2 % ausweiten können auf 6,91 (6,51)

Auf Spartenebene setzten die Nahrungsmittel +4,6 % mehr um auf 4,15 (3,96) Mrd. €, wobei sich Bielefeld mit +5 % Wachstum am LebensmittelWeltmarkt verglich und auf die sprunghaft gestiegenen Zucker- und Kakao-Einstandspreise hinwies. Gelobt wurden Pizza- und Professional-Geschäft sowie Vitalis-Müsli, während die Kategorie Kuchen und Dessert (so bei Wilton) geringere Kundennachfrage registrierte. Coppenrath & Wiese kam beim Umsatz +5,8 % voran, zum Teil durch höhere Preise. Zugekauft wurden die Marke „Imperial“ (Backwaren und Dessertzubereitungen) in Frankreich, Belgien und Holland sowie die Galileo Lebensmittel KG Trierweiler 

Mrd. € (ohne Währungs- und Konsolidierungseffekte wären es +6,3 % gewesen). Nach der Realteilung vom November 2021 führt die KG noch wesentliche Teile der Nahrungsmittel-Stammgeschäfts, die komplette Bier- und AfG-Sparte der Radeberger Gruppe KG sowie Teile der weiteren Interessen mit Online-Supermarkt flaschenpost, IT-Dienstleister Oediv oder den zwei verbliebenen Luxushotels in BadenBaden und Antibes. Die als erfreulich bewertete Steigerung des Umsatzes (der gleichwohl leicht unter Plan herausgekommen sei) verarbeitete die Entwicklung im Nahen Osten, Wechselkursbelastungen im Nahrungsmittelbereich und den Ausstieg aus dem russischen Markt im 2. Halbjahr 2022. Regional tendierte der Umsatz außerhalb von Europa mit -1,3 % leichter auf 0,98 nach 0,99 Mrd. € (von den Wechselkursen sowie der Umstrukturierung bei USNahrungsmittel-Tochter Wilton). Der Zuwachs kam aus Deutschland (dank flaschenpost und Getränken),

Netto-Konzernumsatz der Dr. August Oetker KG 2020-2023 (Mrd. €)

aus dem Nicht-EU-Europa (dank Nahrungsmitteln) und aus dem EU-Europa (dank Nahrungsmitteln und Antibes) als Regionen, die zwischen +7,1 und +8,5 % zulegten. Beschäftigt wurden konzernweit 29 013 (29 399) Mitarbeiter (Basis: VBE), knapp 2/3 von ihnen in Deutschland.

Heute in der Brau-BörsenBilanz

• Einbecker

• Karlsberg

• Krones

• MinKGaA

• Oetker

• Radeberger

Quellen: Geschäftsberichte der Dr. August Oetker KG für 2023, 2022 und 2021

Große Konzernveränderungen:

Berichtet=fortgeführt: Weitere Interessen – Konsolidierung flaschenpost SE zum 31.12.2020 Ausgeschieden nach Gruppenteilung/Entkonsolidierung zum 02.11.2021: Sekt, Wein und Spirituosen komplett; Martin-Braun-Gruppe bei Nahrungsmitteln; Chemie-Gruppe, Teile der Hotel-Gruppe u. a. bei weiteren Interessen

Die Preise für Malz, Glas, Kronkorken und Getränkedosen zogen deutlich an und verschärften im Verbund mit gestiegenen Transportkosten und einer höheren CO2-Abgabe den Kostendruck im Bier- und Getränkemarkt weiter.

Aus dem Geschäftsbericht der Dr. August Oetker KG für 2023

(TK-Pizza-Snacks). Die Stammsparte beschäftigte nur mehr 16 510 (16 924) Mitarbeiter, auch durch die Russland-Aufgabe.

Radeberger Gruppe mit weniger Absatz und mehr Umsatz

In der Radeberger Gruppe legte der Nettoumsatz +8,3 % zu auf 2,01 (1,86) Mrd. €. Vergleichbar habe der Mehrumsatz bei +5,6 % gleich +0,10 Mrd. € gelegen,

auch durch Umsetzung der schon 2022 avisierten Preiserhöhungen. Zusätzliche Umsätze kamen aus GFGH-Zukäufen: Zum 1. April 2023 übernahm Oetker die verbleibenden 60 % an der Löffelsend & Wein Compagny GmbH Potsdam, zum 1. Mai 2023 erworben wurde die Huster GmbH & Co. Getränkegroßhandels KG Zwickau. Der Getränkeabsatz 2023 wurde mit 11,6 (nach 11,8 und 11,2) Mio. hl angegeben. Dabei habe der Braubereich auch durch Sortimentsbereinigung leicht Absatz abgegeben. Moderat weniger Menge brachten dort die nationalen Marken (2022: +2 %), dabei spürbar weniger „Schöfferhofer“ (bis auf Alkoholfrei), während „Radeberger Alkoholfrei“ und „Jever Fun“ leicht zugewannen. Bei den nationalen Spezialitäten habe „Allgäuer Büble Bier“ seinen erfolgreichen Wachstumstrend fortgesetzt, auch „Oberdorfer Helles“ machte wieder Freude. Bei den regionalen Premiumbieren hätten die Sachsentöchter „UrKrostitzer“ (nach Rückgang 2022) und „Freiberger“ (erneut) deutlich mehr verkauft. Die internationalen

Biere (aus dem Guinness-Reich) gaben 2023 leicht ab. AfG schließlich hätten durch Sortimentsstraffung moderat weniger verkauft. GAM Getränke Hoffmann (mit zuletzt knapp 600 Filialen) habe 2023 noch Pandemie-bedingte Mengen an den HoGa-Bereich zurückgegeben. Für die DrinkPort-GFGH (mit nun 10 Betrieben an 17 Standorten) wurde von insgesamt erfreulichem Absatztrend gesprochen. Die im Gemeinschaftsunternehmen Deutsche Getränke Logistik mit Veltins betriebene Streckenlogistik habe 2023 ihr Ergebnis verbessert. Und Leergut-Sortiererin H. Leiter GmbH habe Mehraufwand für Personal, Personaldienstleister sowie Energie verarbeiten müssen. Hingewiesen wurde auf Effizienzprogramme: Zum Ende des 3. Quartals 2023 geschlossen wurde der Brauereistandort Frankfurt-Sachsenhausen und damit Binding, einst Namensgeberin der Oetker-Braugruppe. „Binding“-Biere kommen nun aus anderen Radeberger-Standorten. Die Beschäftigtenzahl stieg auf 6385 (6122) Mitarbeiter, überwiegend durch die Zukäufe 2023. Die sonstigen Interessen zeigten dank flaschenpost (mit inzwischen 32 Standorten) einen Umsatzsprung um +9,8 % auf 0,75 (0,69) Mrd. €. Beschäftigt wurden nur mehr 6118 (6353) Mitarbeiter mit Rückgang vornehmlich bei flaschenpost, dem Aufbau bei Oediv gegenüberstand. Sein Ergebnis 2023 bewertete der Oetker-Konzern als ordentlich, obgleich die höheren Einstandspreise nur anteilig an die Kunden weitergegeben werden konnten. Die Konzernbilanz kürzte sich zum Ultimo 2023 (2022) auf 5,40 (5,69) Mrd. €. Auf der Vermögensseite sanken vor allem die Buchwerte der immateriellen Vermögenswerte (durch Abschreibungen, überwiegend planmäßig auf Firmen- und Markenwerte) und die Finanzmittel, bei höheren Buchwerten der Sachanlagen. Auf der Finanzierungsseite wurden vornehmlich die Bankverbindlichkeiten zurückgeführt (auf 1,01 nach 1,28 Mrd. €). Zu sehen waren dort auch höhere Rückstellungen und ein Eigenkapital, das sich auf 2,16 (2,28) Mrd. € stellte, weitgehend bei den Rücklagen (EKQuote konstant 40,0 %). Die im Vorjahr zurückgenommenen Buch-Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände

(ohne Erstkonsolidierungen) stiegen 2023 wieder, auf brutto 0,30 (0,23) Mrd. €. Der Zuwachs kam den Nahrungsmitteln zugute (0,17 nach 0,13 Mrd. € in Zukunftssicherung und Pizza-Kapazitäten), gleichfalls den weiteren Interessen (0,06 nach 0,04 Mrd. € in flaschenpost-Elektrofahrzeuge und -Lagerautomatisierung sowie Hotelmodernisierung Baden-Baden), während für die Radeberger Gruppe 0,071 (0,065) Mrd. € genannt wurden (Kapazitätsausbau in Radeberg sowie Freiberg und weitere Standort-Optimierungen).

Bielefeld erwartet moderates Umsatzplus 2024 Für 2024 erwartete Bielefeld aus Sicht Mitte April ein erneut moderates Umsatzplus, vornehmlich aus dem laufenden Geschäft und dort aus digitalen Geschäften (flaschenpost) und aus besseren Marktbedingungen bei den Konsumgütern. Da die steigenden Einstandspreise auch heuer nur teilweise weitergegeben werden könnten, würden Effizienzprogramme fortgesetzt. Die Nahrungsmittel sollen moderat mehr umsetzen und noch mehr Invest erhalten. Die Radeberger Gruppe solle deutlich mehr erlösen durch die schon avisierte Preiserhöhung, bei stabiler Mengenentwicklung, zu der Mehrabsatz bei Hell, alkoholfreiem Bier und AfG beitragen soll. Ab 2024 agiert Radeberger als exklusiver Vertriebspartner von MCBC in Deutschland fürs Prager „Staropramen“ nebst „Dark“, das bei Oetker auch eingebraut und abgefüllt wird. Der Invest in den Getränkebereich soll deutlich steigen. Die weiteren Interessen sollen auch 2024 weiter dynamisch wachsen, vornehmlich flaschenpost. Beim Online-Supermarkt soll der Invest etwas unter 2023 herauskommen, bei Oediv und den Hotels deutlich darüber. Der mit 50 Tsd. € dotierte Binding-Kulturpreis ging 2024 an den Frankfurt LAB e.V. Am 17. März 2024 beging Dr. h. c. August Oetker, langjähriger persönlich haftender Oetker-Gesellschafter, seinen 80. Geburtstag.

Karlsberg mit Umsatzplus 2023

Die Karlsberg Brauerei GmbH mit dem Biergeschäft des Hauses Weber hat ihren Nettoumsatz 2023 (2022) um +1,9 % auf 122,6 (120,4) Mio. € ausgeweitet. Ihr Bruttoum -

satz, den die HGB-Bilanziererin kommentiert, habe vor Abschlag von konstant -24,9 Mio. € Erlösschmälerungen und -5,8 (-6,0) Mio. € Verbrauchsteuern bei 153,3 (151,3) Mio. € gelegen (+1,4 %). Die Mehrumsätze von Homburg kamen aus dem Inland, das brutto ca. +2,5 Mio. € gleich +2,1 % auf 123,6 Mio. € vorangekommen sei. Die Marke „Karlsberg“ habe auch dank Fassbier, neuem „Karlsberg Pilsener“ sowie Euro-Flasche für Weizen, Helles und Kellerbier leicht mehr abgesetzt und +7,5 % mehr umgesetzt. „MiXery“ habe auch dank Distributionsausweitung im LEH und neuer Sorten beim Umsatz +1,1 % freundlich tendiert. Schwächer zeigten sich die Getränkeumsätze im Ausland mit -0,8 Mio. € gleich -3,4 % auf brutto 22,4 Mio. €. Die sonstigen Umsätze wurden mit brutto 7,3 (6,9) Mio. € angegeben. Wegen der signifikant gestiegenen Einkaufspreise waren 2023 Preiserhöhungen in den Kanälen LEH und GFGH nötig. Der Materialaufwand stieg überproportional +5,4 % auf 46,2 (43,8) Mio. €. Auch die anderen betrieblichen Aufwandspositionen lagen (bis auf die Altersversorgung im Personalaufwand) über 2022. Indes stiegen auch die sonstigen betrieblichen Erträge. Das Betriebsergebnis zeigte sich mit gut (knapp) 6,9 Mio. € gut behauptet. Das Finanzergebnis saldierte sich durch niedrigere Beteiligungserträge und höhere Sollzinsen auf -1,0 (-0,2) Mio. € Aufwand. Nach konstant -0,2 Mio. € sonstigen Steuern schloss die GmbH mit 5,7 (6,4) Mio. € Jahresgewinn, der an Mutter Karlsberg Holding GmbH abgeführt wurde. Beschäftigt waren durchschnittlich 261 (258) Mitarbeiter. Die Saarpfälzer freuten sich über eine gute Geschäftsentwicklung 2023. Die GmbH-Bilanz längte sich zum Ultimo 2023 (2022) auf 151,4 (146,6) Mio. €. Auf der Aktivseite waren vor allem höhere Buchwerte bei Sachanlagen sowie Anteilen an verbundenen Unternehmen zu sehen (Rückkauf von MinKGaAStammaktien vom Versorgungswerk Karlsberg Brauerei e.V.), während Vorräte (durch Umgliederung von Ersatzteilen ins Sachanlage -

vermögen) und die Buchwerte bei immateriellen Vermögensgegenständen zurückgingen, gleichfalls die Kasse bei höheren Forderungen gegen verbundene Unternehmen. Auf der Passivseite stieg das Eigenkapital auf 46,1 (42,6) Mio. €, wo mit Beschluss der Gesellschafterversammlung vom 22. November 2023 das gezeichnete Kapital um +3,5 Mio. € auf knapp 16,3 Mio. € aufgestockt wurde (EK-Quote 30,5 nach 29,0 %). Außerdem waren höhere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Pensionsrückstellungen zu sehen. Netto cash investiert wurden 2023 (2022) -11,4 (-9,75) Mio. € in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände (vornehmlich in den Standort sowie in Gastro- und Produkt-Ausstattung) und -2,9 (-0,9) Mio. € in Finanzanlagen. Für 2024 erwartete Homburg aus Sicht Mitte März einen leichten Umsatzanstieg und angesichts weiter hoher Rohstoff- und Energiepreise ein adjustiertes EBITDA (als Betriebsgewinn vor Abschreibungen und vor wesentlichen außergewöhnlichen Aufwendungen und Erträgen) gleichfalls leicht über Vorjahr (2023: 17,7 Mio. €).

Zum 1. Januar 2024 wurden die Vertriebsbereiche Handel und Export in einem Asset Deal verkauft an Schwester Karlsberg Connect & Sales GmbH, die für das Haus Weber konzernweit Dienstleistungen erbringt. April 2024 hat Karlsberg ihre Unternehmensanleihe 2020/2025 über 50 Mio. € nominal abgelöst (Umtauschangebot bzw. Kündigung) durch eine neue Anleihe 2024/2029 über nominal 55 Mio. € zu 6,00 % p. a. Die Emission mit ursprünglich 50 Mio. € Zielvolumen sei überzeichnet gewesen, ihr Zinskupon wurde am unteren Ende der Angebotsspanne von 6-7 % festgelegt.

MinKGaA 2023 mit mehr Umsatz und stabilem Gewinn

Der Konzern von HGB-Bilanziererin Mineralbrunnen Überkingen-Teinach GmbH & Co. KGaA hat seinen Nettoumsatz 2023 (2022) +6,0 % ausgeweitet auf 147,2 (138,8) Mio. €. Auch die MinKGaA, an deren Stammaktien die Karlsberg-Gruppe und ihre Versorgungswerke die qualifizierte Mehrheit halten, kommentiert ihren Bruttoumsatz vor Erlösschmälerungen, der gleichfalls

+6,0 % auf 174,3 (164,5) Mio. € stieg. Hierfür wurden Sortimentsausbau, Pandemieerholung im HoGa-Bereich und Veranstaltungsgeschäft, Gastro-Neukunden, Mehrabsatz bei den Hauptmarken und Preiserhöhungen namhaft gemacht. Die Marke „Teinacher“ (mit Markenrelaunch und „Limo Light“-Süßgetränken) steigerte ihre Bruttoerlöse auf 50,6 (47,7) Mio. €. „Krumbach“ kam brutto voran auf 33,3 (32,4) Mio. €. Die Saftsparte (Vaihinger/ Klindworth/Cocktail Plant) erholte sich weiter auf brutto 55,5 (50,0) Mio. €. Die verbleibenden Umsätze aus sonstigen Marken, Handelsware, Lohnabfüllung und weiteren Erlösen stellten sich brutto auf 35,1 (34,4) Mio. €.

Weit überproportional sprang mit +18,1 % der Materialaufwand, auf 48,4 (41,0) Mio. €. Auch die weiteren betrieblichen Aufwandspositionen lagen über 2022, indes auch die sonstigen betrieblichen Erträge. Das Betriebsergebnis stellte sich auf 7,4 (8,6) Mio. €. Das Finanzergebnis saldierte sich dank höherer Zinserträge und niedrigerer Zinsaufwendungen auf +1,1 (+0,3) Mio. € Ertrag. Nach -2,1 (-2,5) Mio. € Ertragsteuern und -0,2 (-0,4) Mio. € sonstigen Steuern schloss Bad Teinach-Zavelstein, die sich insgesamt zufrieden mit 2023 zeigte, mit 6,1 (6,0) Mio. € Konzernüberschuss. Der Dividendenvorschlag für 2023 lautet über 0,65 nach 0,60 (0,73 nach 0,68) € je Stamm (Vorzug). Beschäftigt wurden durchschnittlich 409 (405) Mitarbeiter. Die Konzernbilanz kürzte sich zum Ultimo 2023 (2022) auf 139 (143) Mio. €. Auf der Vermögensseite gingen vornehmlich die Buchwerte bei den Sachanlagen zurück. Auf der Finanzierungsseite wurde die

Namensschuldverschreibung weiter planmäßig getilgt (um -8,3 auf noch 8,3 Mio. €) und anteilig durch Bankkredit ersetzt. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gingen etwas zurück, die Pen sionsrückstellungen stiegen, gleichfalls das Eigenkapital, dieses auf 68,6 (67,3) Mio. € (EK-Quote 49,4 nach 47,0 %). Netto cash investiert wurden 2023 (2022) -9,3 (-9,6) Mio. € in Sachanlagen (Photovoltaik-Anlagen und Produktausstattung). Für 2024 erwartete die KGaA vor Mitte April weiteres Wachstum im Markengeschäft, leichtes Umsatzplus, erneut Preiserhöhungen in Teilen des Konzerns angesichts der weiter hohen Rohstoff- und Energiepreise, und auch leichtes EBITDA-Plus (2023: 19,1 Mio. €). Die LEH-Distribution soll 2024 weiter ausgebaut werden. Für „Krumbach“ sei ein Marken- und Sortimentsrelaunch geplant, für „Cocktail Plant“ ein Produktrelaunch. Zum 1. Januar 2024 wurde der Handelsbereich von 100-%-Tochter Kampos Vertriebs GmbH in einem Asset Deal verkauft an die 45-%-Beteiligung Karlsberg Connect & Sales GmbH.

Einbecker Brauhaus trotz Absatzminus 2023 behauptet Bei der Einbecker Brauhaus AG stellte sich der Gesamtbierabsatz 2023 (2022) inkl. Lohnabfüllung um -7,6 % auf 523 (566) Thl. Dabei gaben die Eigenmarken -7,5 (nach -1,0) % ab auf 347 (375/379) Thl. „Einbecker“ verlor -9,5 (nach +2,8) % durch rückläufiges Flaschenbier (-11,7 %), während Fassbier im Vergleich zu 2022 weiter zugewann (+5,2 %). Preiswert-„Nörten-Hardenberger“ gab -5,9 (nach -5,3) % ab. (Diese Trends verstehen sich ohne 7 Thl Ausfuhr 2023, gut hälftig über 2022.) Die Südniedersachsen machten hierfür neben dem Branchentrend auch ihre erfolgreich plazierte Preiserhöhung 2023 geltend. Weitere Mengen tendierten -7,9 % auf 176 (191) Thl. Ende 2023 eingestellt wurde der Braubetrieb der BrauManufaktur Härke Peine. Das Grundstück soll verkauft werden, das „Härke“ kommt nun aus Einbeck.

Ihren Nettoumsatz konnte HGBBilanziererin Einbecker 2023 (2022) in der AG um +5,2 % ausweiten auf 37,5 (35,7) Mio. €, dank Preiserhöhung. Der Materialaufwand stieg mit +10,7 %

doppelt so stark auf 13,3 (12,0) Mio. €. Bis auf die Abschreibungen erhöhten sich auch die weiteren betrieblichen Aufwandspositionen (auch durch Verkaufsvorbereitungen für das Härke-Grundstück), bei nur leicht höheren sonstigen betrieblichen Erträgen. Der Betriebsgewinn stieg gleichwohl auf 0,5 (0,3) Mio. €. Das Finanz ergebnis sank durch -0,3 Mio. € Aufwand aus Verlustübernahme (Härke-Schließung) auf -0,4 (-0,2) Mio. € Aufwandssaldo. Nach konstant -0,06 Mio. € sonstigen Steuern schlossen die Südniedersachsen mit erneut +0,08 Mio. € Jahresgewinn, der auf neue Rechnung vorgetragen wurde. Beschäftigt wurden durchschnittlich 121 (129) Mitarbeiter. Die Bilanzsumme kürzte sich zum Ultimo 2023 (2022) auf 31,4 (32,5) Mio. €. Beim Vermögen sanken vornehmlich die Buchwerte der Sachanlagen, bei der Finanzierung wurden die Bankverbindlichkeiten deutlich zurückgeführt (auf 5 nach 7 Mio. €), bei 14,0 (13,9) Mio. € Eigenkapital (Quote 44,4 nach 42,7 %). Der Buchinvest 2023 (2022) belief sich brutto auf 1,7 (3,0) Mio. € in Sachanlagen und konstant 0,5 Mio. € in Wirtedarlehn. 2024 will Einbeck den Heimatmarkt ausbauen und aus der Region heraus wachsen, auch bei jüngeren Zielgruppen. Anfang März wurde fürs Gesamtjahr 2024 ein leicht steigender Umsatz im Vergleich zu 2023 erwartet und ein deutlich verbessertes Ergebnis, das Dividendenausschüttung (zuletzt 0,10 €/Aktie für 2021) und Rücklagendotierung in je gleicher Höhe ermöglichen soll.

Betriebsergebnis (EBIT) auf 88 (80) Mio. €. Das Finanzergebnis saldierte sich auf +1 (+3) Mio. € Ertrag. Nach -23 (-20) Mio. € Ertragsteuern schloss Neutraubling mit 66 (64) Mio. € Quartalsgewinn. Die Bilanz längte sich zum 31. März 2024 (Ultimo 2023) auf 4,71 (4,48) Mrd. €. Auf der Vermögensseite stiegen vor allem die Buchwerte der immateriellen Vermögenswerte sowie der Sachanlagen: Zum 28. März 2024 konsolidiert wurde Zukauf Netstal Maschinen AG Näfels (Schweiz), die Spritzgießmaschinen für PET-Preforms und -Verschlüsse herstellt (zuletzt über 200 Mio. € Umsatz mit ca. 560 Mitarbeitern). Auf der Finanzierungsseite erhöhten sich vor allem die kurzfristigen Verbindlichkeiten (durch das größere Geschäftsvolumen) sowie das Eigenkapital (dieses auf 1,78 nach 1,71 Mrd. €, EK-Quote 37,7 nach 38,3 %). Netto cash in Sachanlagen und immaterielle Werte investiert wurden im 1. Quartal 2024 (2023) konstant -34 Mio. €. Vor allem wurden -167 Mio. € für Netstal sowie -13 Mio. € aufgeschobener Kaufpreis für Ampco Pumps bezahlt. Der Auftragseingang stellte sich im 1. Quartal 2024 (2023) um -2,0 % auf 1,48 (1,51) Mrd. € (4. Quartal 2023: 1,26 Mrd. EUR). Der Auftragsbestand zum 31. März 2024 (2023) wurde mit 4,36 (3,78) Mrd. € genannt (+15,3 %). Beschäftigt wurden zum 31. März 2024 (2023) 19.349 (17.500) Mitarbeiter. Neu -

Krones im 1. Quartal 2024 mit mehr Umsatz und Gewinn

Der Konzern von IFRS-Bilanziererin Krones AG hat seinen Umsatz im 1. Quartal 2024 (2023) um +4,0 % auf 1,25 (1,20) Mrd. € ausweiten können. Davon erlöste die Abfüllund Verpackungstechnologie 1,04 (1,00) Mrd. €, die Prozesstechnologie 0,13 (0,11) Mrd. € und die Intralogistik knapp (gut) 0,08 Mrd. €. Nach überproportional höherem Personalaufwand verbesserte sich das

traubling sprach von einem sehr positiven 1. Quartal und bestätigte ihre Prognose fürs Gesamtjahr 2024 mit 9-13 % Umsatzplus bei 9,8-10,3 % EBITDA-Marge (1. Quartal 2024: 10,1 %). Hierzu seien weiter Effizienzverbesserung und eine disziplinierte Preisstrategie erforderlich. 2023 hatte der Krones-Konzern +12,2 % mehr umgesetzt auf 4,72 (4,21) Mrd. €, und mit 0,22 (0,19) Mrd. € Konzerngewinn geschlossen. S.W.

 BARTHAAS-BERICHT 2023/2024, II

Brauwirtschaft weltweit unter Druck

Die Brauindustrie hat 2023 unter der allgemein schwierigen Wirtschaftslage gelitten: Weltweit ging die Bierproduktion um 0,9 % auf rund 1,88 Mrd. hl zurück. Das geht aus dem BarthHaas-Bericht 2023/2024 hervor, den der global agierende Hopfenspezialist im Rahmen einer Online-Pressekonferenz am 16. Juli vorstellte.

(F.) Damit erfüllten sich die Hoffnungen auf eine anhaltende Erholung der Branche nicht. „Nachdem wir 2022 trotz widriger Bedingungen einen leichten Zuwachs verzeichnen konnten, rechneten wir für 2023 ebenfalls mit einem kleinen Plus“, kommentiert Peter Hintermeier, Geschäftsführer von BarthHaas, die Entwicklung. „Die Kosten für Energie, Rohstoffe, Verpackungen, Logistik und Arbeitskräfte bewegten sich aber weiterhin auf hohem Niveau und belasteten

in vielen Ländern die Geschäfte der Brauereien.“

Schwaches Jahr für Deutschland Schlechter als der Weltmarkt insgesamt entwickelte sich die deutsche Brauwirtschaft. Hierzulande ging der Bierausstoß 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 3,3 % auf 84,89 Mio. hl zurück. „Damit liegt Deutschland unverändert auf Platz 5 im internationalen Ranking“, sagt Heinrich Meier, Autor des BarthHaas-Berichts. „Die Plätze 1 bis 4 belegen – wie im Vorjahr – China, die USA, Brasilien und Mexiko. Zusammen stehen die Top 5 Erzeugerländer international für fast 50 % der Bierproduktion“. Leicht rückläufig war der europäische Markt. Insgesamt wurden dort 511,1 Mio. hl Bier hergestellt – 1,7 % weniger als im Vorjahr. Das Minus ist v.a. auf die gesunkene Produktion in Großbritannien (-8,9 %) und Polen (-5,3 %) zurückzuführen. Besser als die Staaten der EU, die im Schnitt 2,5 % am Bierausstoß verloren, beendeten die Länder des restlichen Europas das Jahr. Hier blieb die Produktion mit -0,1 % nahezu stabil. Ein deutliches Minus mussten 2023 auch die USA hinnehmen. Dort sank die Bierproduktion um 5,6 % auf 193,0 Mio. hl. Damit sind die Vereinigten Staaten das einzige Erzeugerland auf dem amerikanischen Kontinent mit einem Rückgang. In den weiteren mit Abstand größten Bierlieferländern Amerikas – Brasilien und Mexiko – stieg die Bierproduktion jeweils um 1 % auf 148,9 Mio. hl bzw. 142,4 Mio. hl. Alle Länder Amerikas zusammen produzierten 625,1 Mio. hl Bier und lagen damit um 1,1 % unter dem Vorjahr.

Asiatische Märkte im Minus In ähnlichem Maße rückläufig war die Produktion in Asien mit -1,0 %,

wobei sich die verschiedenen Märk te deutlich gegenläufig entwickelten. Zu den Gewinnern zählten volumenstarke Lieferländer wie Indien (+15,0 % auf 29,3 Mio. hl) oder Kambodscha (+15,0 % auf 15,0 Mio. hl), sie konnten aber die Verluste in den noch größeren Märk ten China (-0,4 % auf 359,08 Mio. hl), Japan (-1,2 % auf 45,3 Mio. hl) oder Vietnam (-20,5 % auf 31,0 Mio. hl) nicht vollständig ausgleichen. Insgesamt stand Asien 2023 für einen Bierausstoß von 574,3 Mio. hl. 62,5 % davon kamen aus China. Prozentual den zweitgrößten Zuwachs verbuchte 2023 Afrika. Hier wuchs der Ausstoß um 3,1 % auf insgesamt 154,5 Mio. hl. Überproportional steuerte Südafrika (+4,0 % auf 35,1 Mio. hl) zur afrikanischen Produktion bei. Starkes Wachstum zeigten auch Äthiopien (+9,5 % auf 12,7 Mio. hl) und Kamerun (+13,8 % auf 9,1 Mio. hl). Einzig Australien/Ozeanien legte mit +3,4 % etwas stärker zu, bewegt sich allerdings mit nunmehr 18,5 Mio. hl mengenmäßig auf sehr niedrigem Niveau.

Eine Prognose für den Weltbiermarkt 2024 ist schwer abzugeben. „Die Brauindustrie spürt weiterhin die Folgen des Ukraine-Kriegs. Unternehmen der gesamten Lieferkette haben nach wie vor unter hohen Kosten zu leiden“, sagt Thomas Raiser, Geschäftsführer von BarthHaas. Ein Trend für Deutschland lässt sich allerdings schon erkennen. Laut Destatis ist der Bierabsatz im 1. Halbjahr 2024 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,6 % bzw. 258 000 hl gesunken. Die in Deutschland ansässigen Brauereien haben in den ersten sechs Monaten dieses Jahres rund 42 Mio. hl Bier verkauft. Damit setzt sich die langfristige Entwicklung sinkender Absatzzahlen trotz Fußball-Europameisterschaft im eigenen Land fort.

Abb.: BarthHaas

Hiddenseer Bier: Insel Brauerei belebt ursprüngliche Braumethode

Die Insel Brauerei, bekannt für ihre seltenen Biere in den eingewickelten Flaschen, erweitert mit der Hiddenseer handwerklichen Braukunst ihr Sortiment um klassische Bierstile.

(F.) Damit reagiert die Insel Brauerei auf den ausdrücklichen Wunsch ihrer Kunden. „Wir haben uns die Aufgabe sehr zu Herzen genommen und überlegt, wie wir einen besonderen Beitrag für klassische Bierstile leisten können“, so Geschäftsführer und Gründer Markus Berberich.

Mit der Hiddenseer handwerklichen Braukunst wird eine aufgrund ihres hohen Aufwandes verloren gegangene Braumethode wiederbelebt. Hiddenseer Biere werden mit Tennenmalz und offener Gärung an der Seeluft gebraut. Dabei entstehe ein süffiges Bier mit cremigem Schaum und vollmundigem Geschmack, schwärmt Berberich.

Die Flaschenreifung sorge außerdem für feinperlige Gärungskohlensäure und damit für langanhaltende Frische und Natürlichkeit. „Unsere neuen Biere entsprechen dem Charakter der kleinen Insel Hiddensee aus unserer Gemeinde West Rügen.“

Das Hiddenseer Hell, das Hidden -

seer Pils und das Hiddenseer Weizen (Letzteres auch als alkoholfreie Variante erhältlich) gibt es in der 0,5-l-Euroflasche in der Insel Brauerei in Rambin zu kaufen oder im Onlineshop der Brauerei. Auch der Einzelhandel und die regionale Gastronomie führen die neuen Sorten seit Juli.

Die Insel Brauerei auf Rügen besinnt sich der althergebrachten handwerklichen Braukunst und erweitert mit dem Hiddenseer Bier ihr Sortiment um die klassischen Bierstile

Foto: Insel Brauerei

Gruppenfoto der anwesenden Mitglieder der Vereinigung ehem.

VLBer – Brewers of Berlin

 VEREINIGUNG EHEM. VLBER – BREWERS OF BERLIN

ehem. VLBer e.V.: Bericht über die Mitgliederversammlung 2024

Die ordentliche Mitgliederversammlung 2024 der Vereinigung ehem. VLBer e.V. – Brewers of Berlin fand im Vorfeld des VLB-Sommerfestes am 5. Juli 2024 in Berlin statt.

(oh) Der 1. Vorsitzende Klaus Niemsch begrüßte die Anwesenden und begann mit einer Schweigeminute für die seit der Mitgliederversammlung im Juli 2023 verstorbenen Vereinsmitglieder:

‰ Hubertus Mueller (25.10.2023)

‰ Ingo Beyer (11.11.2023)

‰ Siegfried Müller (21.11.2023)

‰ Dr. Gunther Schumann (7.1.2024)

‰ Edmund Hering (4.1.2024)

‰ Helgi Angebauer (26.02.2024)

‰ Günter Kluge (9.4.2024)

‰ Ehrenmitglied Dr. Karl Diether Esser (25.6.2024)

oh

Anschließend berichtete der 2. Geschäftsführende Vorsitzende Jan Biering über die Aktivitäten im zurückliegenden Jahr (Juli 2023 bis Juni 2024). So zeigen die verstärkten Aktivitäten zur Mitgliederwerbung erste Erfolge: Im Berichtszeitraum sind 33 neue Mitglieder dazugekommen. Dem gegenüber stehen vier Austritte und 14 Ausschlüsse aufgrund von mehrfach säumigen Mitgliedsbeiträgen. Entsprechend dem Ziel, die Vereinigung auch für die internationalen Absolventen attraktiver zu machen, wurden vier internationale Alum -

ni Meetings organisiert, und zwar in Bangalore, Indien (14.9.2023), in Bangkok, Thailand (17.9.2023), in Las Vegas, USA (22.4.2024) und noch einmal in Bangkok, Thailand (8.6.2024). Diese Treffen wurden jeweils mit anderen VLB-Aktivitäten in der entsprechenden Region verknüpft.

Um die internationale Zahlungsabwicklung bei den Mitgliedsbeiträgen zu erleichtern, wurde die Online-Bezahlmöglichkeit über PayPal eingerichtet bzw. angepasst. Obwohl bereits im vergangenen Jahr beschlossen wurde, die ehem.

Fotos:

VLBer für die Mitglieder der in Auflösung befindlichen Berliner Brauer-Zunft e.V. zu öffnen, ist dieser Prozess noch nicht vollständig abgeschlossen. Burghard Meyer, Obermeister der Berliner Brauer-Zunft e.V., berichtete, dass vor Kurzem eine Kassenprüfung stattgefunden hat und aus dem aktuellen Kassenstand der erforderliche Notar für den Eintrag der Auflösung im Berliner Vereinsregis ter bezahlt werden kann. Der Betrieb des Zunfthauses geht bislang weiter wie gewohnt, sodass das Zunfthaus im Berichtszeitraum nach wie vor als Treffpunkt am Standort Seestraße zur Verfügung stand.

Die Informationen über die Vereinigung als Flyer in Deutsch und Englisch sowie auf den Webseiten www.vlb-berlin.org/ehemVLBer und www.vlb-berlin.org/en/vlb/ VLBalumni wurden aktuell gehalten. Nachdem am Eingang des Zunfthauses im vergangenen Jahr eine Metalltafel mit Hinweis auf die Unterstützung der ehem. VLBer angebracht wurde, ist jetzt auch innen im Thekenbereich eine Infotafel zur Mitgliedschaft befestigt worden. Im Brauerei Forum wurde regelmäßig über die Vereinigung berichtet, die Ausgaben BF 8/2023, BF 12/2023 und BF 4/2024 gingen an alle Mitglieder.

Kassenbericht

Nach dem Bericht von Burghard Meyer wurde der Kassenbericht für das Kalenderjahr 2023 vorgestellt. Dieser wurde von der Finanzbuchhaltung der VLB erstellt und von den beiden Kassenprüfern Jürgen Solkowski und Manfred Staruß (fehlte entschuldigt) am 29.5.2024 an der VLB geprüft und ohne Beanstandung freigegeben.

Die Einnahmen durch Mitgliedsbeiträge stiegen um 6 % auf rund 6000 €. Dem gegenüber standen Ausgaben für Verwaltung von etwa 500 € sowie Kosten für Mitgliederpflege in Höhe von etwa 5300 €. Diese Ausgaben umfassen unter anderem finanzielle Unterstützung verschiedener Zusammenkünfte und des VLB-Sommerfestes 2023. Der Kassenstand der Vereinigung liegt daher leicht über dem Vorjahresniveau bei rund 44 T€.

Thomas Ehrhorn stellte den Antrag zur Entlastung des Vorstands. Die Mitgliederversammlung stimmte diesem Antrag ohne Gegenstimmen

zu. Manfred Staruß und Jürgen Solkowski wurden als Rechnungsprüfer im Amt bestätigt, die Kassenführung bleibt weiter bei der Finanzbuchhaltung der VLB.

Langzeit-Mitgliedschaft Als nächsten Punkt auf der Agenda stellte der Vorstand eine Modifizierung bei den Mitgliedsbeiträgen zur Diskussion. Hintergrund ist, dass insbesondere bei den internationalen Mitgliedern der Verwaltungsaufwand für den Einzug des Jahresbeitrags von 15 € sehr hoch ist. Lastschriftverfahren mit ausländischen Banken gehen in der Regel nicht, auch die Zahlung über Kreditkarte oder Paypal muss z.T. mehrfach angemahnt werden. Mitglieder bleiben immer wieder säumig. Er schlug daher für NeuMitglieder einen einmaligen Mitgliedsbeitrag von 200 € vor, der dann lebenslang gelten soll. Vorteil: weniger Verwaltungsaufwand bei gleichzeitig langfristiger Bindung neu gewonnener Mitglieder. Grundsätzlich stimmten die Anwesenden der Idee einer LangzeitMitgliedschaft zu, allerdings gab es unterschiedliche Meinungen bezüglich Laufzeit und Beitragshöhe. Nach einer lebhaften Diskussion wurde der folgende Antrag formuliert und zur Abstimmung gestellt: Die Vereinigung ehem. VLBer führt zusätzlich zur Jahresmitgliedschaft eine optionale Langzeit-Mitgliedschaft für neue Mitglieder ein. Die Laufzeit dieser Mitgliedschaft beträgt zehn Jahre. Der Mitgliedsbeitrag für diesen Zeitraum beträgt das 10-Fache des regulären Jahresbei -

trags abzüglich eines Rabatts von 20 %. Nach Ablauf dieses Zeitraums kann die Mitgliedschaft zu den dann gültigen Konditionen verlängert werden. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen.

In der Diskussion wurde auch die Frage aufgeworfen, ob der aktuelle Jahresbeitrag von 15 € nicht auch erhöht werden sollte. Da hierzu im Vorfeld kein konkreter Antrag formuliert worden war, beschloss der Vorstand, diesen Punkt auf die Tagesordnung der nächsten Mitgliederversammlung zu setzen.

Um 15:42 schloss Niemsch die Veranstaltung und schlug als Termin für die nächste Mitgliederversammlung das VLB-Sommerfest 2025 vor, das voraussichtlich Anfang Juli 2025 stattfinden wird.

Das Protokoll der Versammlung steht allen Mitgliedern der Vereinigung ehem. VLBer – Brewers of Berlin auf Anfrage unter ehemvlber@ vlb-berlin.org zur Verfügung.

Vereinigung ehem. VLBer e.V. – Brewers of Berlin

1. Vorsitzender: Klaus Niemsch (Planegg)

2. Vorsitzender (geschäftsführend): Jan Biering (Berlin)

Kontakt: VLB Berlin, c/o Vereinigung ehem. VLBer Seestraße 13, 13353 Berlin ehemvlber@vlb-berlin.org

Werde Mitglied! www.vlb-berlin.org/ehemvlber

Bild oben: Der 2. Vorsitzende Jan Biering berichtet über die laufenden Vereinstätigkeiten

CERTIFIED BREWMASTER COURSE 2024

Certified Brewmaster Course feierlich verabschiedet

Am 28. Juni haben 25 Absolventen ihre Zertifikate erhalten und damit erfolgreich den Certified Brewmaster Course 2024 abgeschlossen. VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine würdigte in seiner Rede anlässlich der Zeremonie die Leistungen der Teilnehmer. Angesichts der herausfordernden Weltlage seien derart gute Zensuren nicht selbstverständlich.

(ew) VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine eröffnete die Abschlussfeier mit einer Ansprache an die Absolventen und die teils angereis ten Familien. Fontaine lobte die herausragenden Leistungen, die angesichts unsicherer Zeiten umso erfreulicher seien. Er gratulierte den frisch gebackenen Brewmastern und überreichte die begehrten Zertifikate, die sich in den vergangenen sechs Monaten alle sehr hart erarbeitet haben.

Am 8. Januar traten 27 Teilnehmer die Ausbildung zum Certified Brewmaster an der VLB in Berlin an. Ein Teilnehmer blieb nach der Osterpause in seiner Heimat. Ein weiterer hat die Abschlussprüfungen nicht bestanden. Der anderen kehren als „VLB Certified Brewmaster“ in ihre Betriebe zurück. „Ich bin davon überzeugt, dass Sie alle das Beste aus dem hier Gelernten machen und

dieses Wissen für Ihre zukünftige Karriere nutzen werden“, betonte Fontaine. Jahrgangsbeste war Jana Isabel Krammer von der Brauerei Hofstetten in Österreich. Auf Platz zwei folgten punktgleich Mario Bela, Cidade Imperial, Brasilien, und Aidan Strayer von Big Slide Brewery, USA. Alle drei sind herzlich eingeladen, an einer der kommenden internationalen VLB-Tagungen teilzunehmen. Auch Burghard Meyer würdigte die Leistungen der Teilnehmer. „In diesem Jahr waren viele Gute und Fleißige dabei. Die Prüfungsvorbereitungen waren intensiv. Das hat sich in den Zensuren niedergeschlagen“, sagte der Kursleiter. Erfolgreich war auch die diesjährige Exkursion, von der die Gruppe am Vorabend der Zertifikatsverleihung zurückkehrte. Brauereien, Mälzereien und Zulieferbetriebe in Nordrhein-Westfalen und Niedersach -

sen hießen die frisch gebackenen Brewmaster willkommen. „Die Gastfreundschaft der Betriebe war großartig und die Führungen waren für alle informativ und gewinnbringend“, schwärmte Burghard Meyer. Wie jedes Jahr bekam ein Absolvent stellvertretend für die Klasse zum Abschluss ein Geschenk – gestiftet aus der persönlichen Sammlung des Kursleiters. Dieses Mal wechselte ein Zinnbecher den Besitzer und ging an Zhadyra Sydykova (Anadolou Efes, Kasachstan). Dazu die Begründung von Burghard Meyer: „Zhadyra hat uns allen gezeigt, dass man mit harter Arbeit alles erreichen kann!“

Dr. Josef Fontaine bedankte sich bei allen Mitwirkenden vor und hinter den Kulissen, ohne die die gelungene Durchführung des VLB-Certiefied Brewmaster Course einmal mehr undenkbar gewesen wäre.

„Besonders fleißig waren sie in diesem Jahr“ –die Teilnehmer des VLB-CertifiedBrewmasterKurses 2024 beim offiziellen Abschlussfoto im Mai vor dem legendären

Zunfthaus Foto: ew

Certified Brewmaster auf Exkursion

Nach den Abschlussprüfungen ging es am Sonntag, den 23. Juni, in aller Frühe auf die traditionelle Abschlussexkursion. In diesem Jahr standen Betriebe im Ruhrgebiet und am Niederrhein auf dem Programm. Und nach langen Stunden auf der Autobahn waren am Abend alle froh, Mülheim an der Ruhr zu erreichen, wo ein erster Höhepunkt auf die Teilnehmer wartete.

(BF) In Mühlheim an der Ruhr fand mit Vertretern der Aspera Riese Brauerei und der Bamberger Mälzerei ein gemütliches Vorabendtreffen statt. Brauereiinhaber Jens Riese begrüßte die Teilnehmer persönlich.

Am Montagmorgen durften die Teilnehmer beide Unternehmen besichtigen – damit bekamen sie Einblicke in die Herstellung von Bierkonzentraten oder Malzextrakten. Vor allem der Besuch in der Bamberger Mälzerei war für viele eine Praxispremiere nach den zahllossen theoretischen Unterrichtseinheiten zum Thema Mälzereitechnologie an der VLB Berlin. Ein großes Danke geht an Jens Riese, Chris Huber, Kai Kamphausen und Rudolf Rindfleisch.

Nach einem gemeinsamen Bier und Grillwürstchen zur Stärkung brach die Gruppe nach Mönchengladbach auf, wo Meinolf Saure bei bestem Wetter mit einem Willkommensbier in der Oettinger Brauerei auf die Teilnehmer wartete. Nach einigen Informationen zur Brauerei führten Meinolf Saure und Moritz Krech durch die beeindruckende Braustätte.

Nach einer Übernachtung in Essen war die nächste Station die Brauerei Brinkhoff in Dortmund. Bei Brinkhoff lag der Fokus auf Abfüllung und Logistik. Steffen Kraus und sein Team gewährten spannende Einblicke rund um die Abfüllung bei der Radeberger Gruppe. Bei herrlichem Wetter und hochsommerlichen Temperaturen ließ sich der Kurs in der Düsseldorfer Altstadt ein kühles Füchschen Alt schmecken. Nachdem Braumeister Till Verse vor der Brauerei Füchschen, eine der ältesten Braustätten Düsseldorfs, alle Anwesenden begrüßt hatte, ging es weiter zur Brauereibesichtigung. Für die Kursteilnehmer war es interessant zu erfahren und mit eigenen Augen

zu sehen, wie eine Erweiterung der Braukapazitäten bei eingeschränkten Platzkapazitäten in der Düsseldorfer Altstadt umgesetzt wurde. Im Anschluss an die Führung erkundete die Gruppe die „längste Theke der Welt“.

Am Mittwoch stand eine Besichtigung bei KHS auf dem Programm. Knut Soltau, Oliver Schneider, Frank Hollmann und Constantin Siemons begrüßten und betreuten die Besucher bei einer aufschlussreichen Führung durch die Fertigung von Pasteuren, Flaschenwaschmaschinen und weiteren Anlagen aus dem Abfüllbereich der Brauerei. Nach einem Gruppenfoto bei heißem Sommerwetter stand ein Empfang bei Ardagh Glas auf der Agenda – hier werden Flaschen aus glühendheißem Glas gefertigt. Trotz der hohen Temperaturen draußen und der noch höheren Temperaturen drinnen war der Besuch bei Ardagh Glas ein echtes Erlebnis, auch dank der freundlichen und professionellen Begleitung durch Andreas Falk und Lucas Holm. Am Donnerstag, dem letzten Tag der Exkursion, schloss sich der thematische Kreis der Ausbildung zum Certified Brewmaster an der VLB Berlin – d.h. der letzte Stopp der Exkursion beinhaltete das gleiche Thema wie die allererste Vorlesung an der VLB im Januar: die Gerste. Auf die theoretischen Einblicke in die moderne Gerstenzucht folgte eine Führung durch die Gewächshäuser und Labore. Danach wartete eine besondere Überraschung auf die Kursteilnehmer: Otto Koeneke hatte eine Feldrundfahrt durch die Lüneburger Heide auf zwei Kremsern organisiert. Auf den Kremsern standen Brotzeit und Bier bereit, was Begeisterrung hervorrief. So wird der Besuch von KWS Lochow allen Beteiligten sicherlich in Erinnerung bleiben – wie alle anderen Stationen auch!

Fotos: VLB Berlin oben:

Gruppenbild bei der Oettinger Brauerei in Mönchengladbach; unten: Feldrundfahrt durch die Lüneburger Heide auf einem Kremser

Dr. Karl Diether

Esser (3.v.r.) bei der VLB-Oktobertagung 2012

 NACHRUF

Vereinigung ehem. VLBer: Ehrenmitglied Dr. Karl Diether Esser verstorben

Am 25. Juni 2024 verstarb Dr. Karl Diether Esser, Ehrenmitglied der Vereinigung ehem. VLBer, im Alter von 96 Jahren in Berlin.

(BF) Karl-Diether Esser wurde am 4. Juni 1928 in Düsseldorf geboren. Nach einer Ausbildung zum Brauer und Mälzer nahm er 1951 ein Studium der Brauereitechnologie in Weihenstephan auf, das er als Diplom-Braumeister abschloss. Darauf aufbauend folgte ein Diplom an der Technischen Universität Berlin als Brauerei-Ingenieur mit Promotion 1957 bei Prof. Paul Kolbach. Das Thema seiner Dissertation war „Einfluss des Hopfenkochens auf Schaum und Eiweißstabilität“. 1960 wechselte Esser an die Schultheiss-Brauerei in Berlin, wo er zunächst die Leitung des Zentrallaborators übernahm und 1972 zum Direktor aufstieg. Von 1977 bis 1982 war Esser Mitglied im Vorstand der Dortmunder UnionSchultheiss-Brauerei. Anschließend

übernahm er bis zu seinem Ruhestand im Jahre 1987 die technische Leitung der Berliner Betriebsstätten des Konzerns. Mehr als fünf Jahrzehnte war Esser der VLB Berlin eng verbunden. So war er ab 1960 Mitglied im Technisch-Wissenschaftlichen Ausschuss (TWA) der VLB Berlin. Von 1983 bis 1987 war er Mitglied im VLB-Verwaltungsrat. Von 1984 bis 1994 übernahm Esser den Vorsitz der Vereinigung ehem. VLBer, die ihm im Jahre 1995 die Ehrenmitgliedschaft verlieh. Bis ins hohe Alter waren er und seine Frau Rosemarie gern gesehene Gäste auf den Veranstaltungen der VLB in Berlin. Die Vereinigung ehem. VLBer – Brewers of Berlin wird Dr. Karl-Diether Esser ein ehrendes Andenken bewahren.

Ehem. VLBer – Bezirksgruppen Bayern & Österreich

Treffen der Bezirksgruppen in Bizau in Vorarlberg

Die verbleibenden Mitglieder der Bezirksgruppen Bayern und Österreich der Verein. ehem.

VLBer auf ihrem Sommertreffen in der Vorarlberger Gemeinde Bizau

Vom 26. bis 28. Juni 2024 trafen sich die ehem. VLBer aus Bayern und Österreich in Vorarlberg.

Am 26. Juni fanden wir uns gegen gegen 16 Uhr im Hotel-Gasthof Taube ein, um gemeisam nach Schönebach zu fahren. Leider war die Gruppe von einstmals 16 Personen auf sieben geschrumpft. Das hatte

unterschiedliche Gründe. Aber alle die absagen mussten, wären gerne dabei gewesen.

So kam es, dass wir mit der kleinen Gruppe im Jagdgasthof Egender gemeinsam beim Knöpfleessen zusammensaßen. Schön war es, in der Runde über vergangene Zeiten und die früheren Treffen zu erzählen. So verging ein schöner und unterhaltsamer Abend wie im Fluge.

Das Wetter meinte es nicht so gut mit uns, in der Nacht ging ein heftiges Gewitter über Bizau nieder.

Der Regen hielt auch am nächs ten Morgen noch an und wir mussten das Programm ändern. Anstatt nach Schoppenau ging es nach Dornbirn in ein Museum (Innatura) und eine Kunstaustellung.

Ab Mittag riss der Himmel auf und wir konnten mit der Gondel auf den 976 m hohen Karren fahren. Oben angekommen, hatten wir teilweise Wolken und Nebel. Aber wenn die Wolkendecke aufriss und die Sicht

frei war, konnten wir bis zum Bodensee und den Pfänder bei Bregenz sehen.

Der Samstag versprach etwas besseres Wetter und so wagten wir die Fahrt nach Schoppenau, um mit der Gondel auf den Diedamskopf auf ca. 2000 m Höhe zu fahren. Oben angekommen, machten wir uns auf den Weg zum Gipfelkreuz im Rahmen eines kleinen Spaziergangs über Blumenwiesen und teils noch schneebedeckten Hängen. Die Sicht über die Bergwelt von Österreich bis in die Schweiz und Deutschland war überwältigend. Nach einem kleinen Imbiss auf der Hütte ging es wieder zurück mit der Gondel zur Talstation und zurück nach Bizau. Hier haben wir uns dann voneinander verabschiedet. Unser Dank gilt unserem Kollegen Erwin Hammerer und seiner Frau Christel, die dieses tolle Treffen organisiert haben. Josef Krügl

Foto: privat

Ehem. VLBer – Ausbildungsjahrgang 1971/1972

Gemeinsames Wiedersehen in Würzburg

Der Ausbildungsjahrgang 1971/ 1972 der ehem. VLBer ist vom 8. bis 10. Juli 2024 in Würzburg zusammengekommen.

Am 8. Juli um 12.00 Uhr trafen sich zehn Personen vom Ausbildungsjahrgang 1971/1972 in Würzburg. Nach einer herzlichen Begrüßung fuhren wir zur Festung Marienberg. Was wir nicht wussten: Die Festung war wegen Renovierung geschlossen. Entsprechend mussten wir uns mit einem Rundgang um die Festung zufriedengeben. Die Aussicht auf Würzburg und die Umgebung war allerdings super und hat uns etwas entschädigt. Den Abend verbrachten wir in froher Runde bei netten Gesprächen und Anekdoten aus unserer Zeit an der VLB. Am nächsten Tag stand der Besuch der Würzburger Residenz auf dem Programm. Die Residenz ist eines der bedeutendsten Rokoko-Schlösser Europas, erbaut 1720 nach den

Plänen von Balthasar Neumann. Der Besuch des Hofgartens der Residenz rundete den Vormittag ab. Nach einer kleinen Mittagspause bestiegen wir ein Schiff nach Veitshöchheim. Die Sonne meinte es gut mit uns, sodass wir die Fahrt auf dem Main unter Deck verbrachten. In Veitshöchheim war es einigen bereits zu warm, um den Weg zum Schloss und Garten anzutreten. Diejenigen, die losgingen, kamen auch nur bis zum Schloss, um von dort aus wenigstens einen Blick in den Garten zu werfen. Danach trafen sich alle im Biergarten, um eine kühle Erfrischung zu genießen. Nach der Rückkehr suchten wir die Sehenswürdigkeiten von Würzburg auf, u.a. den Alten Kranen, das Falkenhaus oder den Dom St. Kilian. An der Marienkapelle endete unser Rundgang. Das viele Laufen machte hungrig. Im Backöfele aßen wir Schäufele und andere fränkische Spezialitäten. Im Anschluss ging es

bei herrlichem Wetter auf die Alte Mainbrücke, wo wir mit Besuchern aus aller Welt den Abend und den Wein genossen. Im Biergarten beim Hotel ließen wir den Tag ausklingen. Dabei sprachen wir auch über unser Treffen 2025. Es soll vom 7. bis 9. Juli 2025 in Weimar stattfinden.

Josef Krügl

Die Wiedersehensfreude war groß: 10 Ehemalige aus dem Jahrgang 1971/1972 trafen sich im Juli in Würzburg

Vorbereitungskurs zum/r Brau- und Malzmeister/in

Fach- und handlungsspezifische Qualifikationen für Braumeister zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung an der Handwerkskammer Berlin

Beginn: 14. Oktober 2024 / Dauer: 11 Monate / Sprache: Deutsch

Kursziel:

Dieser Kurs bereitet auf die fachspezifische Prüfung für Brau- und Malzmeister/innen an der Handwerkskammer Berlin vor. Er ist konzipiert für künftige Führungskräfte in Industriebetrieben sowie in mittelständischen Brauereien. Darüber hinaus bietet die Meis terausbildung auch eine solide Grundlage für die Gründung eines eigenen Unternehmens. Aufbau des Kurses:

Der Kurs verfolgt einen integrierten Bildungsansatz („Blended Learning“). Dabei werden Elemente wie klassische Präsenzveranstaltungen, geführtes Selbststudium und E-Learning-Elemente kombiniert. Für etwa 40 % der Lehrveranstaltungen besteht Präsenzpflicht in Berlin. Die weiteren Lehreinheiten werden in einer Kombination aus mediengestützem Selbststudium mit E-Learning-Elementen und regelmäßigen Lernkontrollen online durchgeführt und sind nicht standortgebunden. Die Meisterprüfung an der Handwerkskammer Berlin schließt diese Fortbildung im September 2025 ab.

Weitere Informationen stehen auf unserer Webseite zur Verfügung.

VLB Berlin, biering@vlb-berlin.org

Ohne sie wären wir auf dem Trockenen gesessen: Alle Getränkesponsoren auf einen Blick

Gelungenes Fest an der VLB – trotz EM-Aus

Mehr als 400 Gäste waren der Einladung zum Sommerfest, das traditionell am ersten Freitag im Juli auf dem VLB-Gelände stattfindet, gefolgt. Wie jedes Jahr gab es eine ansehnliche Auswahl an Bieren, begleitet von einem herzhaften Imbiss. Auch das Wetter spielte mit. Der einzige, schlecht verdauliche Tropfen, der an diesem Abend floss, war der Wehrmutstropfen aufgrund des Ausscheidens der deutschen Nationalmannschaft im EM-Viertelfinale gegen Spanien.

(BF) Das 1:1 nach 90 Minuten ließ hoffen. Doch das 2:1 der Spanier in der 119. Minute hatte die Stimmung im großen Veranstaltungssaal der VLB Berlin, in dem das Spiel live übertragen wurde, spürbar getrübt. Zumindest kurzfristig.

Langfristig war die Stimmung ausgelassen. Mitarbeiter, Ehemalige, Freunde, Mitglieder, Kunden und Studierende sind der alljährlichen Einladung gefolgt. Alle haben auf dem VLB-Gelände, später auf der Bitburger-Dachterrasse, bei einem guten Bier und ebenso guten Gesprächen die Abendstunden ge -

nossen. Dank der unermüdlichen Spendenbereitschaft unserer Getränkesponsoren, allen voran die Berliner-Kindl-Schultheiss-

Die

Brauerei, gab es eine ansehnliche Auswahl verschiedener Biere. Auch beim Büfett, das der Verein ehem. VLBer –Brewers of Berlin spendiert hat, war für jeden Geschmack etwas dabei. Dank gebührt außerdem dem gesamten Organisationsteam. Uns hat es wieder großen Spaß gemacht und wir haben uns über die vielen Besucher gefreut. Das nächste VLBSommerfest findet voraussichtlich Anfang Juli 2025 statt.

1)
VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine und Gerhard A. Schreiber (links unter dem Schirm) eröffnen das Sommerfest; 2) Treffpunkt Theke –ein Teil der Bierauswahl konnte im Tap-Room der VLB verkostet werden; 3 + 4) Als man beim Stand von 0:0 (l.) und 1:1 (r.) noch zu hoffen und sich zu freuen wagte
Fotos: ew (7), oh (5)

5) v.l.: Dr. Martin Senz, Gerhard A. Schreiber, beide VLB, ein gutgelaunter Gast, Dr. Katrin Schreiber, AiF Projekt GmbH, Prof. Dr. Peter Neubauer, TU Berlin

6) Zu Tisch mit dem Verwaltungsrat: Uwe Ebbighausen, CUE.X Consulting (vorne l.), Dr. Stefan Kreisz, Erdinger Weißbräu (vorne r.), dahinter Dr. Paul Panglisch und Wolfgang Janssen, Radeberger Gruppe, mit Tochter

7) Kurt Marshall, VLB Berlin, und Dr. Roland Folz, Pentair

8) Dr. Roland Pahl, Pall, Dr. Erika Hinzmann, DBB, Klaus Niemsch, Dr. Johannes Hinrichs, Dr. Fritz Briem, Boon Rawd Brewery, Dr. Andreas Ludwig, Krombacher Brauerei, Dr. Hans-J. Manger

9) Wiebke Künnemann, IfBG/VLB Berlin, Stefanie Kasper, CCL Label Meerane, Stefan Rühl, Schwarze & Schlichte

10) Johannes Siepert, Dr. Martin Dubrowsky, Dr. Thomas Ehrhorn

11) Der untergehenden Sonne entgegen konnten die Besucher auf der Bitburger-Dachterrasse das eine oder andere Bier genießen

Deutscher Braumeister- und Malzmeister-Bund e.V. – Landesgruppe Berlin-Brandenburg

Sommerausflug zum Flughafen Berlin Tempelhof

Am 13. Juli 2024 trafen sich 50 Teilnehmer am Platz der Luftbrücke in Berlin-Tempelhof, um den ehemaligen Flughafen Tempelhof zu besichtigen.

Im größten Baudenkmal Europas gibt es viel zu entdecken: die be -

eindruckende Haupthalle selbst natürlich, Hangars und Nebengebäude, aber auch verborgene Orte wie Bunker, Kellergewölbe und das Tunnelsystem unter dem Flughafen. Zahlreiche Räume sind als Luftschutzbereiche entstanden.

Im Rahmen der Führung „Verborgene Orte“ erhielten wir bewegende Einblicke in die noch heute sichtbaren Spuren der Geschichte –die Nutzung während der Zeit des Nationalsozialismus sowie der US Air Force ab 1945 mit Geheimdienstaktivitäten während des Kalten Krieges. Der denkmalgeschützte Flughafen Tempelhof beeindruckt aber auch durch seine monumentale Archi -

Die Teilnehmer des DBMBSommerausflugs vor dem Flughafen Berlin-Tempelhof

Karl-Heinz Pritzkow verstorben

Am 22.Juli 2024 verstarb KarlHeinz Pritzkow in Berlin. Der gelernte und studierte Brauer wurde 77 Jahre alt.

Karl-Heinz Pritzkow wurde am 27. November 1946 in Berlin als Sohn des Braumeisters Heinz Pritzkow geboren. Bedingt durch die Tätigkeit des Vaters, der nach Kriegsende in der Schultheiss-Brauerei in der Landsberger Allee die Wiederaufnahme der Brautätigkeit im Ost-Sektor Berlins mitorganisierte und später in den Brauereien Burg bei Magdeburg, Greifswald und Luckenwalde arbeitete, wuchs er mehr oder minder auf dem Hof dieser Brauereien auf.

Nach dem Abitur machte er eine Lehre als Brauer und

Mälzer in der Potsdamer Brauerei. 1966 nahm er sein Studium an der Humboldt Universität zu Berlin auf, das er 1971 als Dipl.-Ing. für Gärungstechnologie erfolgreich abschloss. Danach arbeitete er im Ingenieurbüro für die Gärungs- und Getränkeindustrie Berlin im Bereich Getränkemaschinen. Später war er im Kombinat Spirituosen, Wein und Sekt als Abteilungsleiter der Projektierung tätig.

Mit dem Umbruch der ostdeutschen Brauwirtschaft nach der Wende folgte eine Tätigkeit als Außendienstmitarbeiter bei Krones AG mit Zuständigkeitsbereich Ostdeutschland. 1995 gründete er ein eigenes Ingenieurbüro und übernahm u.a. die Betreuung der nicht mehr produzierenden Bärenquell Brauerei in Berlin-Schöneweide. Neben seiner beruflichen Tätigkeit hat sich Karl-Heinz Pritzkow für die Erforschung der deutschen Braugeschichte engagiert. Zu nennen sind

tektur und spiegelt die wechselvolle Geschichte Berlins wider. Es handelt sich um eines der längsten Gebäude Europas. Er rettete den Berlinern zu Zeiten der Luftbrücke das Leben, war Jahre zuvor im Größenwahn der Nazis ausgebaut worden und als er 2008 geschlossen wurde, flossen bei so machem Berliner Tränen. Der britische Architekt Lord Norman Foster bezeichnete den Flughafen Tempelhof sogar als „Mutter aller Flughäfen“, war in der Führung zu hören.

Nach der Tour bot sich ein Spaziergang an: Auf dem ehemaligen Rollfeld ist eine riesige Naherholungsfläche entstanden. Die Weite ist beeindruckend, der Horizont fern und man versteht gut, warum das Gelände nun Tempelhofer Freiheit heißt.

Zum Ausklang genossen wir das Treiben auf dem Rollfeld mit „Berliner Kindl“ und einem leckeren Imbiss im Tempelgarten.

Jens Kemmel

hier beispielsweise die Mitarbeit an der Ausstellung über die Brauereien am Prenzlauer Berg „Hopfen & Malz“ oder die Ausstellung zur Geschichte der Engelhardt-Brauerei in Berlin-Pankow und Ignatz Nacher. Viele Jahre hat er Führungen in stillgelegten Brauereistandorten wie der Willner Brauerei in Berlin-Pankow und der Bötzow Brauerei in Berlin-Prenzlauer Berg durchgeführt und sein Wissen in Filmprojekten des RBB und in verschiedenen Publikationen eingebracht. Er war viele Jahre Mitglied im Verein für die Braugeschichte Berlins und Brandenburgs (VfBB), der Gesellschaft für Geschichte des Brauwesens (GGB) und des Internationalen Brauereikultur-Verbands e.V. (IBV). Seit den 1990er-Jahren gehörte er außerdem der Landesgruppe Berlin-Brandenburg des Deutschen Braumeister- und Malzmeisterbundes an.

Michaela Knör

Foto: privat
Foto: privat
† Karl-Heinz Pritzkow

Karriere bei der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V.

Aktuelle Stellenangebote:

 Laborant (w/m/d) im Bereich Getreide- und Malzanalytik

 Laborant (w/m/d) im Bereich Rohstoffanalytik

 Wissenschaftlicher Mitarbeiter (w/m/d) im Bereich Spezialanalytik

 Werkstudent (w/m/d) im Bereich Getränkesensorik

Weitere Informationen und Bewerbung auf vlb-berlin.onapply.de

Brauer-Schule: Lösungen von Seite 12

Fachfragen

1. c) / 2. a) / 3. d) / 4. a) / 5. c) / 6. c) / 7. d) / 8. c)

Fachfrage 9

Hygiene:

‰ Täglich mehrmals Zapfhahn mit Wasser durchspülen

‰ Beim Umzapfen, Fitting und Zapfkopf mit Wasser abspülen und mit Desinfektionsmittel einsprühen

‰ Mindestens einmal die Woche Leitungen mit Lauge und Wasser spülen

‰ Reinigung dokumentieren

Sicherheit:

‰ CO2-Flasche muss immer vor einem etwaigen Umstürzen gesichert sein (z.B. mit einer Kette)

‰ Während des Reinigen der Schankanlage muss diese gesperrt und ein Warnschild aufgestellt werden

‰ Die CO2-Flasche sollte vor hohen Temperaturen geschützt werden.

Fachrechnen

Betriebsdruck (PB)= Sättigungsdruck (P S)+ Förderdruck (PH + PR)

0,85 bar + 1,0 m ∙ 0,1 bar/m + 2 m ∙ 0,7 bar/m

0,85 bar + 0,1 bar + 0,14 bar = 1,09 bar

Brauerei Forum

Fachzeitschrift für Brauereien, Mälzereien, Getränkeindustrie und deren Partner

Informationsservice der VLB Berlin

ISSN 0179–2466

Herausgeber

Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V. Seestraße 13, 13353 Berlin

Redaktionsanschrift

Brauerei Forum

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Telefon: (030) 4 50 80-251

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Redaktion

Olaf Hendel (oh) (verantwortlich) hendel@vlb-berlin.org

Eva Wiesgrill (ew), e.wiesgrill@vlb-berlin.org

Julia Bork (jb), j.bork@vlb-berlin.org

IfGB Aktuell: Wiebke Künnemann (WiK) kuennemann@vlb-berlin.org

Redaktionsbeirat

Dr.-Ing. Josef Fontaine, Dr. sc. techn. Hans-J. Manger

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Unsere nächste Ausgabe erscheint zur VLB-Oktobertagung am 7. Oktober 2024

VERANSTALTUNGEN

VLB-Termine 2024 / 2025

 14th Iberoamerican VLB Symposium Brewing & Filling Technology 2. bis 4. September 2024, Mexico City

 Workshop „Craft Brewing in Practice“ 9. bis 20. September 2024, Berlin

 22. IfGB Forum Spirituosen und Brennerei 16. bis 18. September 2024, Vösendorf (A)

 VLB-Oktobertagung 2024 – mit BraugerstenSeminar, Forschungskolloquium, SupplyChain-Management-Forum und Wassersymposium, 7./8. Oktober 2024, Berlin

 Mitgliederversammlung VLB Berlin e.V. 7. Oktober 2024, Berlin

 Weiterbildung zum/zur Meister/in im Brauer- und Mälzer-Handwerk (HWK) 2024/2025 14. Oktober 2024 bis 4. Oktober 2025

 Praxiskurs Mikrobiologie 2024 4 bis 8. November 2024, Berlin

 Training Applied Microbiology 2024 18. bis 22. November 2024, Berlin

 Intensivkurs "Brauen für Nicht-Brauer" 4./5. Dezember 2024, Berlin

 Certified Brewmaster Course 2025 6. Januar bis 27. Juni 2025, Berlin

 26. VLB-Logistikfachkongress 2025

18. bis 20. Februar 2025, Erding

 109. Brau- und maschinentechnische Arbeitstagung 2025

25. bis 27. März 2025, Kulmbach

 6. VLB-Fachtagung Ladungssicherung 2025

25./26. Juni 2025, Rheine

Weitere Termine

 Gesellschaft für Geschichte des Brauwesens (GGB), Mitgliederversammlung 2024

13. September 2024, Meschede-Grevenstein

 73. Herbsttagung des Bundes Österreichischer Braumeister & Brauereitechniker

3. bis 5. Oktober 2024, Zillertaler Brauerei

 BrauBeviale 2024

26. bis 29. November 2024, Nürnberg

 GETRÄNKE.GROSS.HANDELN

24./25. März 2025, München

VLB Berlin Halle 6 – Stand 105

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