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Weltmarkt Bier & Hopfen: Weltbierproduktion 2019 weltweit gestiegen – Hopfen-Rekordernte 2020 trifft auf sinkende Nachfrage

Weltmarkt Bier & Hopfen

Weltbierproduktion 2019 weltweit gestiegen – Hopfen-Rekordernte 2020 trifft auf sinkende Nachfrage

Mit knapp 130 000 t war die globale Hopfenernte 2020 die größte seit 1993. Wurden 2019 weltweit 1913 Mio. hl gebraut (+0,5 %), ist 2020 pandemiebedingt mit einem deutlichen Minus zu rechnen. Aktuelle Zahlen dazu liefert der BarthHaas-Bericht 2019/2020, der Mitte Oktober vorgestellt wurde.

BarthHaasBericht Hopfen 2019/2020: www.barthhaas.de. (BF) 2019 wurden weltweit 1913 Mio. hl gebraut – das ist ein leichter Anstieg um 0,5 %. Es ist aber davon auszugehen, dass angesichts der Corona-Pandemie die Zahlen für 2020 deutlich zurückgehen werden, so Stephan Barth. Nach wie vor liegt Deutschland mit knapp 92 Mio. hl Bier, die 2019 gebraut wurden, auf Platz 5 der Liste der weltweit größten Biernationen. Mit großem Abstand führt allerdings nach wie vor China mit 377 Mio. hl, gefolgt von den USA (211 Mio. hl), Brasilien (145 Mio. hl) und Mexiko (124 Mio. hl). Dabei zeigten sich 2019 unterschiedliche Entwicklungen: ‰ Europa: 530 Mio. hl (-0,2%)

Erwähnenswert sind ein Plus von 1,2 Mio. hl in Spanien sowie

Rückgänge um 2 Mio. hl in

Deutschland und 1,1 Mio. hl in

Polen. ‰ Amerika: 609 Mio. hl (+0,7 %)

Für das Wachstum in Amerika sind maßgeblich Mexiko mit einem Zuwachs von 4,4 Mio. hl und Brasilien mit einem Plus von 3,4 Mio. hl verantwortlich.

Die USA und Venezuela verzeichneten dagegen ein Minus von 3,6 Mio. hl bzw. 1,6 Mio. hl. ‰ Asien: 611 Mio. hl (+1,1 %)

In China sank die Bierproduktion 2019 erneut um 4,7 Mio. hl. Auch

Japan braute 1,1 Mio. hl weniger.

Insgesamt aber wurden in Asien 6,8 Mio. hl mehr Bier gebraut, vor allem in Kambodscha (+ 5 Mio. hl),

Vietnam (+3 Mio. hl) und Thailand (+2,4 Mio. hl). ‰ Afrika: 140 Mio. hl (-0,6 %)

Das relativ stabile Gesamtergebnis wurde vor allen Dingen durch den Zuwachs in Südafrika von 1,2 Mio. hl erreicht. ‰ Australien/Ozeanien: 20,5 Mio. hl (+0,1 %)

Brauereigruppen

Bei den weltweit größten Brauereigruppen gab es an der Spitze wenig Veränderungen. Es führt nach wie vor AB InBev mit 561 Mio. hl und

Quelle: BarthHaas einem Weltmarktanteil von 29,3 % vor Heineken (241 Mio. hl, 12,6 %) und China Resources/Snow (114 Mio. hl, 6,0 %). Unter den 40 weltweit größten Brauereien und Brauereigruppen sind sieben deutsche vertreten: Radeberger Gruppe (Platz 23), TCB Beteiligungsgesellschaft (24), Oettinger (28), Bitburger Brauereigruppe (30), Krombacher (31), Paulaner Brauerei Gruppe (32) und Warsteiner (38). Zusammen brauten diese Gruppen ca. 51 Mio. hl (2,6 % Weltmarktanteil).

Hopfenmarkt 2020 schwierig

Beim Hopfen trifft 2020 eine globale Rekordernte auf den pandemiebedingten rückläufigen Bierausstoß. Hinzu kommen Überschüsse an Alphasäure aus der Ernte 2019. „Besonders der für die Hopfenwirtschaft so wichtige Craft-Sektor leidet überproportional, da ein großer Teil der Craft-Brauereien vom Ausschank vor Ort abhängig ist“, so Heinrich Meier, Autor des BarthHaas-Berichts Hopfen. Als Folge könnte der Bierausstoß im Jahr 2020 je nach Modell um 8 bis 14 % sinken. Dies entspreche einem Minderbedarf von 400 bis 2000 t Alpha. „Aus heutiger Sicht werde der Bierausstoß das Niveau von 2019 frühestens 2022, wenn nicht später, wieder erreichen“, so Meier. Insbesondere die neuen Aromahopfensorten aus Deutschland treffen nicht auf die erwartete Nachfrage. Hinzu kämen weitere Beeinträchtigungen für die Hopfenpflanzer, z.B. durch restriktive Vorschriften beim Einsatz von Saisonarbeitskräften oder auf europäischer Ebene durch neue einschränkende Vorschriften zur Düngung und dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Eine Neuausrichtung des Hopfenanbaus sei dringend erforderlich, so Stephan Barth.

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