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Brau-Börsen-Bilanz: Anheuser-Busch InBev freut sich über Lateinamerika

 BRAU-BÖRSEN-BILANZ

Anheuser-Busch InBev freut sich über Lateinamerika

Die deutschen Börsen tendierten im Oktober 2021 fester: Der Dax mit 40 blue chips ging +2,8 % auf 15689 Punkte aus dem Monat, der FAZ-Index mit 100 Valoren +2,0 % auf 2735 Zähler. Am 18. November 2021 schlossen die Indizes bei 16222 (2820) Punkten.

Weltbierprimus Anheuser-Busch InBev hat seinen Konzern-Getränkeabsatz im 3. Quartal 2021 im Vergleich zum Vorjahresquartal +3,4 % gleich +5,0 Mio. hl ausgeweitet auf 151,6 (146,6) Mio. hl. Die Mehrverkäufe kamen aus dem laufenden Geschäft. Eigenbier verbesserte sich auf 131,4 (130,7) Mio. hl. Sein Absatz schmälerte sich infolge einer veränderten Berichtslogik um -2,9 Mio. hl, während im laufenden Geschäft +3,5 Mio. hl (+2,8 %) mehr verkauft wurden. Im 3. Quartal 2019 hatte ABI im heutigen Zuschnitt, ohne Australien-Geschäft, 143,4 Mio. hl Getränke abgesetzt, davon 127,3 Mio. hl Eigenbier.

ABI verkauft im 3. Quartal 2021 mehr als 2019

Im 3. Quartal 2021 kam der Getränkeabsatz regional am stärksten in Mittelamerika voran mit +9,7 % gleich +3,1 Mio. hl auf 35,6 (32,5) Mio. hl: Kolumbien, wo neu „Doble Malta“ kam, zeigte einen Rekordabsatz. Europa/Nahost/Afrika einem noch schwächeren Markt. legte zu auf 22,1 (20,4) Mio. hl (+1,8 Umgesetzt hat IFRS-Bilanziererin Mio. hl gleich +8,9 % vergleichbar, ABI daraus im 3. Quartal 2021 net-0,1 Mio. hl aus Konzernverände- to 14,3 (12,8/13,2) Mrd. US-$. (1 € rungen): Dort habe Südafrika im galt am 1. Juli 2021 1,19 US-$ und mittleren 20-%-Be- am 30. September reich zugelegt und auch Nigeria mehr verkauft. Südamerika verkaufte +8,7 % Heute in der Brau-BörsenBilanz noch 1,16 US-$.) Im laufenden Geschäft wurden dabei +7,9 % gleich +1,0 Mrd. US-$ gleich +3,1 Mio. hl mehr auf 39,4 (36,3) Mio. hl: Brasilien-Bier stieg +7,3 % auf einen Rekord-Bierabsatz • AB InBev • Carlsberg • diageo • Heineken u.a. mehr erlöst (hl-Umsatz +4,3 %), weitere +0,45 Mrd. US-$ kamen aus der Währungsumrechnung. Den größten Umfür rollierend 12 Mo- satzsprung zeigte Südnate im 3. Quartal. amerika auf 2,5 (1,9) Nordamerika gab im laufenden Mrd. US-$ (davon +24,8 % gleich Geschäft -4,8 % gleich -1,4 +0,5 Mrd. US-$ aus dem laufenden Mio. hl ab auf 28,1 (29,5) Mio. hl: Geschäft; Brasilien +15,3 %). MitDer US-Großhändlerabsatz (STW) telamerika sprang auf 3,2 (2,6) habe bei -4,7 % gelegen, ge- Mrd. US-$ (davon +14,5 % gleich lobt wurde „Michelob Ultra“. Und +0,4 Mrd. US-$ aus dem laufenden Asien/Pazifik tendierte -5,9 % Geschäft). Europa/Nahost/Afrika gleich -1,6 Mio. hl schwächer auf legte zu auf 2,1 (1,9) Mrd. US-$ 26,0 (27,7) Mio. hl: China gab -7,1 % (davon vergleichbar +11,0 % ab in einem durch Pandemie- gleich +0,2 Mrd. US-$; Südafrika Maßnahmen im mittel einstelligen mit zweistelligem Plus). NordameProzentbereich engeren Markt, rika behauptete sich auch dank und Südkorea klein einstellig in Wechselkursen bei 4,35 Mrd. US-$

Regionen

Nordamerika

Mittelamerika AB InBev: 9 Monate 2021, 2020 und 2019 im Vergleich

Getränkeabsatz (Mio. hl) Umsatz (Mio. US-$) Normalis. EBIT (Mio. US-$)

9M/2021 9M/2020 9M/2019 9M/2021 9M/2020 9M/2019 9M/2021 9M/2020 9M/2019 81,39 81,51 82,64 12382 11888 11852 4169 4173 4102

103,57 84,31 97,99 9057 6890 8681 3558 2661 3948

Südamerika 111,33 99,06 98,46 6605 5550 6824 1599 1188 2054 Europa/Nahost/Afrika 62,67 53,93 62,02 5899 4883 5775 1069 609 1383 Asien/Pazifik 72,10 66,71 77,69 5401 4447 5333 1382 959 1501

Globaler Export, Holdings 0,98 0,68 0,65 763 455 528 -990 -733 -696 Gesamt 432,03 386,19 419,45 40106 34114 38994 10788 8856 12293

Quelle: AB InBev-Pressemitteilung zum 3. Quartal 2021 und 2020 (Basis: ungeprüfter IFRS-Konzernabschluss; 2019: nach Restatement wegen der Abgabe des Australien-Geschäfts)

(vergleichbar -1,1 % gleich -0,05 Mrd. US-$; US-hl-Umsatz +4,1 %). Und Asien/Pazifik behauptete sich dank Wechselkursen gut auf 1,9 (1,8) Mrd. US-$ (vergleichbar -2,0 % gleich -0,04 Mrd. US-$). Die drei Weltmarken „Budweiser“ (+2 %), „Stella Artois“ (+18 %) und „Corona“ (+17 %) hätten in Summe +5,0 % mehr umgesetzt.

Leuven auch in den ersten 9 Monaten 2021 besser als 2019

In den ersten 9 Monaten 2021 hat Leuven damit im Konzern 432,0 (386,2) Mio. hl Getränke verkauft. Der Mengensprung um +11,9 % bzw. 45,8 Mio. hl kam komplett aus dem laufenden Geschäft. Eigenbier legte zu auf 379,0 (341,0) Mio. hl (vergleichbar +12,1 % bzw. +40,8 Mio. hl, -2,8 Mio. hl aus veränderter Berichtslogik). Damit liegt ABI auch für die ersten 3 Quartale 2021 über 2019: Seinerzeit hatte Leuven im heutigen Zuschnitt 419,4 Mio. hl Getränke verkauft, davon 371,4 Mio. hl Eigenbier. Die vergleichbare Mengenausweitung in den ersten 9 Monaten 2021 bei Getränken kam mit 19,3 Mio. hl aus Mittelamerika (Mexiko gut +17 %, Kolumbien > 30 %), mit 12,3 Mio. hl aus Südamerika, mit 8,9 Mio. hl aus Europa/Nahost/Afrika (Südafrika mit deutlich zweistelligem Plus, Europa mittel einstellig) und mit 5,4 Mio. hl aus Asien/Pazifik (China +9,4 %), während sich Nordamerika mit -0,2 Mio. hl knapp behauptete. Ihren Nettoumsatz konnte ABI überproportional zum Absatz ausweiten auf 40,1 (34,1/39,0) Mrd. US-$. Dabei wurden im laufenden Geschäft +17,0 % gleich +5,8 Mrd. US-$ mehr erlöst (hl-Umsatz +4,7 %), +0,3 Mrd. US-$ kamen aus der Währungsumrechnung und -0,1 Mrd. US-$ aus Konzernveränderungen. Von den vergleichbaren 5,8 Mrd. US-$ Mehrumsatz kamen +2,1 Mrd. US-$ aus Mittelamerika, +1,7 Mrd. US-$ aus Südamerika, +0,8 Mrd. US-$ aus Europa/Nahost/Afrika, +0,6 Mrd. US-$ ausAsien/Pazifikund+0,4Mrd.US-$ aus Nordamerika. Die drei Weltmarken hätten +18,0 % mehr umgesetzt. Und mit dem Modewort des Quartals, „beyond beer“, bei ABI geht es dabei um Seltzer und Cocktails in Dosen, hätten sich 1,2 Mrd. US-$ Umsatz verbunden. Die direkten Umsatzkosten stiegen auf 17,0 (14,4) Mrd. US-$ (vergleichbar +18,3 % gleich +2,6 Mrd. US-$). Der Betriebsgewinn vor Einmaleffekten sprang auf rund 10,8 (8,9) Mrd. US-$. Die Umsatzmarge lag auf dieser Ebene bei 26,9 (26,0) %. Einmaleffekte saldierten sich auf -0,3 (-2,9) Mrd. US-$ Aufwand (Vorjahr mit -2,5 Mrd. US-$ Firmenwertabschreibung). Das Finanzergebnis verbesserte sich auf -4,8 (-7,3) Mrd. US-$ Aufwandssaldo bei -2,7 (-2,9) Mrd. US-$ laufenden Nettozinskosten und deutlich niedrigeren Belastungen aus der Absicherung von Aktienkomponenten für Personalvergütung und frühere Übernahmen. Nach -1,9 (-1,1) Mrd. US-$ Ertragsteuern und 0 (+2,1) Mrd. US-$ Ergebnis aus nicht fortgeführtem Geschäft (Australien) schloss ABI ihre ersten 9 Monate 2021 (2020) mit +3,77 (-0,41) Mrd. US-$ Konzerngewinn (Vorjahr: Verlust), von denen +2,71 (-0,86) Mrd. US-$ den Aktionären der Mutter zuzurechnen waren. Für ihr Gesamtjahr 2021 erwartete ABI aus Sicht Ende Oktober und unter Pandemievorbehalt nun ein EBITDA-Wachstum von 10-12 % (Ende Juli 2021: 8-12 %) bei unverändert noch stärkerem Umsatzplus und 4,5-5 Mrd. US-$ Nettoinvest.

Heineken: UBL seit 29. Juli 2021 konsolidiert

Bei Bier-Vizeweltmeister Heineken N.V. stellte sich der KonzernGetränkeabsatz im 3. Quartal 2021 auf 69,2 (71,3) Mio. hl. Im laufenden Geschäft verkaufte Amsterdam -5,1 % bzw. -3,6 Mio. hl weniger. Konzernveränderungen glichen mit +1,6 Mio. hl anteilig aus: Davon kamen +1,8 Mio. hl Bier aus der Region Asien/ Pazifik, wo seit 29. Juli 2021 die indischen United Breweries Ltd. (UBL) konsolidiert werden. (Im BarthHaas-Bericht stehen für UBL 8,9 Mio. hl Bierausstoß 2020 nach 13,5 Mio. hl 2019.) Bier gab ab auf 60,2 (62,9) Mio. hl, davon -3,2 Mio. hl vergleichbar (auch -5,1 %) und +0,5 Mio. hl aus dem Saldo der Konzernveränderungen. Sonstige Getränke legten durch Konzernveränderungen (+1,1 Mio. hl) zu auf 7,0 (6,4) Mio. hl, vergleichbar gaben sie -0,5 Mio. hl ab (-7,6 %). An Handelsware wurden 2,1 (2,0) Mio. hl verkauft. Heinekens Gruppenbierabsatz, er enthält auch 2,7 (2,1) Mio. hl Lizenzbier bei Dritten und die Anteile an Beteiligungen und Joint ventures, stellte sich auf 73,8 (76,6) Mio. hl.

Absatz im 3. Quartal spürt Vietnam-Lockdown

Regional schlug sich im 3. Quartal 2021 beim Konzerngetränkeabsatz am besten Afrika/Nahost/Osteuropa auf 12,8 (12,0) Mio. hl (+1,0 Mio. hl bzw. +8,6 % im laufenden Geschäft, -0,3 Mio. hl aus Konzernveränderungen): Südafrika habe knapp 50 % zugelegt, Ägypten etwas über 10 % mehr verkauft, Nigeria sei im mittel einstelligen Bereich vorangekommen (so auch Äthiopien bei Bier), und auch Russ-

US-$/hl Getränke

Betriebsmarge

(%, Basis normal. EBIT) 9M/2021 9M/2020 9M/2019 9M/2021 9M/2020 9M/2019 152 146 143 33,7 35,1 34,6 87 82 89 39,3 38,6 45,5 59 56 69 24,2 21,4 30,1 94 91 93 18,1 12,5 23,9 75 67 69 25,6 21,6 28,1

93 88 93 26,9 26,0 31,5

US-$/hl und EBIT-Rendite: S.W. US-$/hl für Nordamerika und in Summe verzerrt durch Nichtgetränke-Umsätze. EBIT = Gewinn vor Finanzergebnis und Ertragsteuern; normalisiert = ohne Einmaleffekte (außerordentliche Erträge/Aufwendungen)

Das Umsatzwachstum im 3. Quartal 2021 wurde anteilig kompensiert durch schon erwarteten Gegenwind von den Wechselkursen und Rohstoffen im Verein mit angehobenen Kosten aus den Lieferketten in bestimmten Märkten. Zusätzlich stiegen die Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten durch mengenabhängig höhere Distributionskosten und mehr Aufwandsabgrenzungen für variable Vergütungen. Aus der ABI-Pressemitteilung für das 3. Quartal 2021

land habe mehr abgesetzt, indes weniger als der dortige Markt. Europa schloss auch wetterbedingt mit 28,3 (28,8) Mio. hl (vergleichbar -2,2 % gleich -0,6 Mio. hl): PolenBier habe etwas mehr als 10 % abgegeben, Frankreich-Bier hoch einstellig, so auch die Niederlande, dort vornehmlich durch schwachen Handel. Der Großbritannien-Getränkeabsatz habe marktkonform klein einstellig leichter tendiert, auch durch Logistikprobleme, bei starker Gastronomie und schwachem Handel. Bierplus kam aus Spanien und Italien jeweils dank Gastronomie. Die Region Amerika gab -6,7 % bzw. -1,6 Mio. hl ab auf 22,1 (23,6) Mio. hl: Brasilien-Bier verlor im Bereich von -15 % und USA-Getränke gaben mittel einstellig ab, während Mexiko-Bier mittel einstellig zugewann. Und Asien/ Pazifik stellte sich auf 6,1 (6,8) Mio. hl (vergleichbar -37 % gleich -2,5 Mio. hl, +1,8 Mio. hl aus dem Konsolidierungskreis): Durch strikten Lockdown brach Vietnam-Bier um mehr als die Hälfte ein. Auch Kambodscha und Malaysia verloren, während „Heineken Silver“ in

China wie auch Indonesien und

Indien Freude machten. Amsterdam sprach für Asien/Pazifik von massivem Pandemiedruck im 3. Quartal, sah indes Ende

Oktober 2021 erste Erholungszeichen. Die Marke „Heineken“ legte zu auf 12,8 Mio. hl (+8,0 % ggü. 2020 und +15,6 % ggü. 2019) mit Plus in allen Regionen, vornehmlich in Afrika/Nahost/

Osteuropa (+23 %) und Amerika (+10 %). Auch Amsterdam mache sich bei der Pandemiebewältigung für „beyond beer“-

Angebote stark.

„Heineken“ läuft besser als 2020 und 2019

In den ersten 9 Monaten 2021 hat Heineken damit im Konzern 193,3 (186,4) Mio. hl Getränke abgesetzt. Vergleichbar kam der Familienkonzern +3,1 % gleich +5,7 Mio. hl voran, aus dem Konsolidierungskreis kamen saldiert weitere +1,1 Mio. hl. Die Bierverkäufe stiegen dabei auf 170,1 (165,4) Mio. hl (+4,0 % bzw. +6,6 Mio. hl vergleichbar, -2,0 Mio. hl saldiert aus Konzernveränderungen). Sonstige Getränke kamen durch Veränderungen im Konsolidierungskreis (+3,1 Mio. hl) voran auf 19,1 (16,7) Mio. hl (vergleichbar -4,4 % bzw. -0,7 Mio. hl). Handelsgetränke stellten sich auf 4,1 (4,3) Mio. hl. Und der Gruppenbierabsatz incl. 7,1 (5,4) Mio. hl Lizenzbier und den nicht konsolidierten Anteilen von Amsterdam stieg auf 205,9 (197,1) Mio. hl. 42,8 (42,4) Mio. hl vom Gruppenbierabsatz kamen aus Asien/Pazifik (mit 19,5 nach 20,5 Mio. hl Konzernanteil, 2,8 nach 2,0 Mio. hl Lizenzbier und ca. 20,5 nach ca. 19,9 Mio. hl Absatzanteil von Beteiligungen wie China Resources Beer). Regional machte auch in den ersten 3 Quartalen 2021 Afrika/Nahost/Osteuropa am meisten Freude mit 37,3 (32,7) Mio. hl Getränken (+15,4 % bzw. +5,0 Mio. hl vergleichbar, -0,5 Mio. hl aus Konzernveränderungen). Amerika tendierte mit +5,0 % gleich +3,1 Mio. hl sehr fest auf 64,6 (61,6) Mio. hl. Europa zeigte sich mit konstant 71,2 Mio. hl behauptet (+0,2 % bzw. +0,1 Mio. hl vergleichbar, -0,1 Mio. hl aus Konzernveränderungen). Asien/Pazifik verlor in den ersten 9 Monaten 2021 auf 20,2 (21,0) Mio. hl (-12,1 % bzw. -2,5 Mio. hl vergleichbar, +1,8 Mio. hl aus der Konsolidierung). Der „Heineken“-Absatz sprang auf 35,5 Mio. hl (+15,1 % ggü. 2020 und +16,3 % ggü. 2019), gleichfalls mit Plus aus allen Regionen und bis auf Europa zweistellig. Für ihre ersten 9 Monate 2021 meldete Heineken 3,08 Mrd. € berichteten Nettogewinn, das ist in Amsterdam der Konzernüberschuss ohne Anteile Dritter, nach 0,40 Mrd. € 2020 und 1,67 Mrd. € 2019. Er enthält 1,3 Mrd. € außerordentlichen Ertrag aus der Neubewertung der UBL-Beteiligung mit Erreichen der Kontrollmehrheit. In einem weiter schwankungsanfälligen wirtschaftlichen Umfeld hielt Heineken Ende Oktober den Ausblick fürs Gesamtjahr 2021 stabil (Anfang August wurde die Betriebsmarge im 2. Halbjahr 2021 unter 2020 erwartet) und ging nach wie vor von Jahresergebnissen 2021 unter 2019 aus.

Carlsberg mit Absatz- und Umsatzplus im 3. Quartal 2021

Der Konzern um die Carlsberg A/S hat seinen Getränkeabsatz im 3. Quartal 2021 um +5,8 % auf 41,8 (39,5) Mio. hl ausgeweitet. Das Mehrvolumen kam mit +2,4- %punkten aus den Europa-Zukäufen (Marston’s und Wernesgrüner) und mit +3,4 %punkten aus dem laufenden Geschäft. Dabei kam Bier +4,5 % voran auf 35,5 (33,9) Mio. hl. Europa gab bei Bier vergleichbar -5,5 %punkte ab, legte aber dank +12,0 %punkten aus den Akquisen insgesamt +6,5 %punkte zu auf 8,4 (7,8) Mio. hl: Skandinavien habe zweistellig zugewonnen, das Vereinigte Königreich kam auch ohne Marston’s mittel einstellig voran dank wieder offener Gastronomie, während Frankreich, die Schweiz und Polen auch wetterbedingt abgaben. Mittel- und Osteuropa tendierte +1,4 % freundlicher auf 15,8 (15,6) Mio. hl: Russland (mit mittel einstelligem Plus) und die Ukraine verkauften mehr trotz starker Vorjahreszahlen. Noch besser liefen Italien und der Balkan. Und Asien legte +7,5 % zu auf 11,3 (10,5) Mio. hl: Gelobt wurden China (mit Marktanteilsgewinn) sowie Indien und Kambodscha-AfG, während Laos, Vietnam, Malaysia und Singapur durch Pandemiemaßnahmen verloren. An sonstigen Getränken setzte der Konzern +13,9 % mehr ab auf 6,3 (5,6) Mio. hl, mit zweistelligem Plus in allen Regionen. Bei den Marken stieg der Absatz von „Tuborg“ +6 % v.a. dank Indien und Russland, „Carlsberg“ tendierte +1 % freundlicher dank Westeuropa, und „Somersby“-Zider kam +4 % voran. Alkoholfreie Gärungsgetränke legten +10 % zu, v.a. dank Mittel- und Osteuropa. Der Konzernumsatz von IFRS-Bilanziererin Carlsberg stieg im 3. Quartal 2021 netto +14,4 % auf 19,7 (17,3) Mrd. DKK. (7,44 Dänenkronen standen für 1 EUR.) Vergleichbar wurden +7,0 %punkte mehr erlöst (hl-Umsatz +3 %), aus den Zukäufen kamen +6,3 %punkte und aus den Wechselkursen saldiert +1,1%punkte. Asien sprang auf 5,5 (4,7) Mrd. DKK (+13,3 %punkte vergleichbar, +3,6 %punkte Wechselkurse). Mittel- und Osteuropa legte zu auf 5,3 (4,9) Mrd. DKK (+8,6 %punkte vergleichbar, -0,8- %punkte Wechselkurse). In Westeuropa kam der Mehrumsatz auf 9,0 (7,7) Mrd. DKK weitgehend aus den Zukäufen (+2,2 %punkte vergleichbar, +14,1 %punkt Akquisen, +0,8- %punkte Wechselkurse).

Kopenhagen hebt Prognose 2021 In den ersten 9 Monaten 2021 hat der Carlsberg-Konzern so 112,1 (102,3) Mio. hl Getränke verkauft (+9,6 %, davon +7,4 %punkte aus

dem laufenden Geschäft). Bier stand dabei für 95,0 (87,2) Mio. hl (+8,8 %, davon +6,3 %punkte aus dem laufenden Geschäft). Zum Vergleich: Noch ohne Marston’s und Wernesgrüner hatte Kopenhagen in den ersten 9 Monaten 2019 106,6 Mio. hl Getränke verkauft, davon 90,0 Mio. hl Bier. „Tuborg“ sprang in den ersten 9 Monaten 2021 um +18 %, „Carlsberg“ gewann +1 %, „Somersby“ legte +12 % zu und die alkoholfreien Gärungsgetränke sprangen +19 %. Netto umgesetzt wurden daraus 51,4 (46,1) Mrd. DKK (+11,6 %, davon +8,6- %punkte aus dem laufenden Geschäft, 5,1%punkte Zukäufe und -2,1%punkte Wechselkurs-Saldo). Das Elefantentor sprach von einem 3. Quartal 2021 über den eigenen Erwartungen und hob Ende Oktober, trotz weiter schwankender Märkte, ihre Prognose fürs Gesamtjahr 2021 an auf nun 10-12 % Zuwachs beim vergleichbaren Betriebsgewinn (nach 8-11 %). Carlsberg, wo weiter eigene Aktien zurückgekauft werden, wollte 2021 währungsbereinigt 4-4,5 Mrd. DKK investieren.

diageo im Geschäftsjahr 2020/21 deutlich erholt

Der Konzern um die diageo plc hat seinen Absatz 2020/21 (30.6.) nach dem durch die Pandemie zwiegespaltenen Vorjahr um +9,9 % (nach -11,8 %) ausgeweitet auf 238,4 (217,0/245,9) Mio. Vergleichseinheiten (VE). 1 VE steht für 90 l Bier oder Fertigmixes, 45 l Wein oder 9 l Spirituosen. Im laufenden Geschäft sprang der Absatz des PremiumSpirituosenkonzerns +11,2 %. Regional verkauften Nordamerika 53,2 (48,4) Mio. VE, Europa mit Türkei 42,7 (40,2) Mio. VE, Afrika 31,8 (28,8) Mio. VE, Lateinamerika/Karibik 23,1 (19,0) Mio. VE und Asien/ Pazifik als absatzstärkste Region 87,6 (80,6) Mio. VE. Bei den „Global giants“-Marken tendierte „Baileys“ +18 % nach -3 %, „Johnnie Walker“ +11 % nach -20 %, „Captain Morgan“ +10 % nach -2 %, „Tanqueray“ +10 % nach -5 %, „Guinness“ +7 % nach -15 % und „Smirnoff“ +6 % nach -9 %. Bei den Kategorien sprangen Spirituosen vergleichbar +11 %, wobei Tequila +70 % hinlegte, Scotch und Liköre je +15 % und Gin +14 %, während Rum unverändert schloss. Fertigmixes sprangen vergleichbar +24 %. Und Bier kam vergleichbar +8 % voran (Nordamerika +8 % dank aromatisierten Malzgetränken bei stabilem „Guinness“;EuropamitTürkei-12%, bei -11 % von „Guinness“ durch Gastronomiebeschränkungen in Irland und Großbritannien; Afrika +15 % auch dank Nigeria bei +30 % von „Guinness“ und +38 % von „Malta Guinness“ sowie einstelligem Plus von „Tusker“, „Serengeti“ und „Senator“; Lateinamerika auf schmaler Basis +11 %; Asien/Pazifik +9 % bei +8 % von „Guinness“).

Kräftiges Umsatzplus aus Nordamerika

Umgesetzt hat IFRS-Bilanziererin diageo 2020/21 (30.6.) im Konzern nach 6,4 (5,9) Mrd. GBP Verbrauchsteuern 12,73 (11,75/12,87) Mrd. GBP. (1 Pfund stand in diesem Zeitraum für durchschnittlich 1,13 € und zum Halbjahresultimo 2021 für 1,17 €.) Zu den +8,3 % gleich +0,98 Mrd. GBP Mehrumsatz netto trugen Spirituosen +11 % bei, Fertigmixes +21 % und Bier -4 % („Guinness“ -6 %). Aus dem laufenden Geschäft kamen von diesem Wert +1,86 Mrd. GBP (+16,0 %, mit +0,56 Mrd. GBP Preis/Mix), aus Konzernveränderungen -0,07 Mrd. GBP, und die Wechselkurse verzehrten -0,80 Mrd. GBP. Regional brachte Nordamerika 5,21 (4,62/4,46) Mrd. GBP Nettoumsatz, Europa mit Türkei 2,56 (2,57/2,94) Mrd. GBP, Asien/Pazifik 2,49 (2,27/2,69) Mrd. GBP, Afrika 1,41 (1,35/1,60) Mrd. GBP und Lateinamerika/Karibik 1,05 (0,91/1,13) Mrd. GBP. Scotch stand für konstant 23 % vom Nettoumsatz, Bier für konstant 15 %, Wodka für 10 (11) % und Tequila für nun 8 (5) % auf dem Niveau von kanadischem Whisky (konstant 8 %). Umsatzwerte für ihre Kategorien gibt London auf Basis von 19,15 (17,70) Mrd. GBP Bruttoumsatz an: Spirituosen standen demnach für 15,63 (14,16) Mrd. GBP, Bier für 2,56 (2,69) Mrd. GBP, Fertigmixes für 0,74 (0,62) Mrd. GBP und Sonstiges für 0,22 (0,23) Mrd. GBP. Dabei enthält Bier ab 2020/21 auch 0,37 (0,35) Mrd. GBP Bruttoumsatz aus aromatisierten Malzgetränken, die im Segmentbericht 2019/20 noch in den Fertigmixes steckten. Ohne Seltzer & Co. erlöste Bier brutto 2,19 (2,34) Mrd. GBP. Der Betriebsgewinn lag dann bei 3,73 (nach 2,14 und 4,04) Mrd. GBP. Davon kamen 2,24 (2,09) Mrd. GBP aus Amerika und +0,61 (-0,70) Mrd. GBP aus Asien/Pazifik (Vorjahr mit -1,2 Mrd. GBP Einmaleffekten). Im Konzern saldierten sich nichtbetriebliche Einmaleffekte auf +0,01 (-0,02) Mrd. GBP Ertrag (Vorjahr: Aufwand), jeweils weitgehend aus der Abgabe der United National Breweries in Südafrika. Nach -0,37 (-0,35) Mrd. GBP Finanzergebnis, +0,33 (+0,28) Mrd. GBP Beteiligungsertrag von Moët Hennessy und -0,91 (-0,59) Mrd. GBP Ertragsteuern schloss London mit 2,80 (1,45/3,34) Mrd. GBP Konzerngewinn. Davon waren 2,66 (1,41/3,16) Mrd. GBP den Aktionären der Konzernmutter zuzurechnen. Diageo sprach von einem starken Geschäftsjahr 2020/21. Direkt im Eigenkapital gebucht wurden -0,87 (-0,16) Mrd. GBP Minderung, in 2020/21 v.a. aus der Bilanzumrechnung von Fremdwährungstöchtern. Beschäftigt hat London im Konzern 27650 (27775) Mitarbeiter (VBE). Die diageo-Bilanz kürzte sich zum 30. Juni 2021 (2020) auf 32,0 (33,3) Mrd. GBP. Der Rückgang kam auf der Vermögensseite hauptsächlich von immateriellen Vermögenswerten und Finanzanlagen und auf der Finanzierungsseite von Finanzverbindlichkeiten bei 8,43 (8,44) Mrd. GBP Eigenkapital (EK-Quote 26,4 % nach 25,3 %). Netto cash investiert hat London 2020/21 -1,09 (-0,81) Mrd. GBP, davon -0,61 (-0,69) Mrd. GBP in Sachanlagen und Software und -0,47 (-0,12) Mrd. GBP in Firmenkäufe (Aviation Gin LLC und Davos Brands LLC). Für 2021/22 erwartete London Ende Juli 2021 eine Fortsetzung ihres Nettoumsatztrends und 0,80-0,85 Mrd. GBP Nettoinvest. Ende September wurde ein starker Auftakt 2021/22 gemeldet bei anfälligem Geschäft durch evtl. weitere Covid-19-Wellen. S.W.

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