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BarthHaas-Bericht 2021/2022: Hopfenanbaufläche steigt weiter
BARTHHAAS-BERICHT 2021/2022
Hopfenanbaufläche steigt weiter, der Markt ist überversorgt
Die weltweite Anbaufläche für Hopfen ist 2021 das achte Jahr in Folge um 0,8% auf 62886 ha gestiegen. Die größten Anbauflächen liegen in den USA (40%) und Deutschland (33%). Auf die beiden Länder entfallen 77% der 2021 weltweit geernteten Hopfenmenge. Das geht aus dem BarthHaas-Bericht 2021/2022 hervor, der am 25. Juli 2022 im Rahmen einer Pressekonferenz veröffentlicht wurde.
Der aktuelle BarthHaas-Bericht kann unter www.barthhaas. com heruntergeladen werden (BF) Die weltweit geerntete Hopfenmenge lag 2021 mit 130800 t um 7% über dem Vorjahr. Bevorzugte Sorten waren in Deutschland Herkules (34%), Perle (16%), Hallertauer Tradition (14%), Hallertauer Magnum (9 %) und Hersbrucker Spät (4%). In den USA dominierten Citra (20%), Mosaic (11%), CTZ (9,1%), Cascade (7,1%) und Simcoe (6,7 %). Die erzeugte Alphamenge war 2021 so groß wie noch nie. Mit einem durchschnittlichen Alphasäuregehalt von 10,8% über alle geernteten Sorten wurde ein neuer Höchstwert verzeichnet. „Ein entscheidender Grund dafür ist die Zunahme von alphareichen Flavour- und Aromasorten in den USA. Zusätzlich stieg in Deutschland der Anteil alphareicher Sorten“, erklärt Heinrich Meier, der Verfasser des BarthHaas-Berichts Hopfen 2021/2022.
Flächenanpassungen notwendig
Die überdurchschnittlichen Ernteergebnisse 2021 führten zu einer weiteren Überversorgung des Marktes. Diese zeigt sich am deutlichsten auf den Kontraktmärkten: Vertragsangebote und -nachfragen sind rückläufig, so Peter Hintermeier, Geschäftsführer von BarthHaas. Auch der Anstieg der Energiepreise belaste die Hopfenproduktion und -verarbeitung. In Kombination mit einer Überversorgung stelle dies die Hopfenwirtschaft vor große Herausforderungen. Daher seien Flächenanpassungen in der internationalen Hopfenwirtschaft dringend erforderlich.
Bierproduktion gestiegen
Nach deutlichen Verlusten im Vorjahr stieg der weltweite Bierausstoß 2021 um rund 4% auf 1,86 Mrd. hl. Er hat damit aber noch nicht wieder das Niveau von 2019 (1,91 Mrd. hl) erreicht. Schlechter als der internationale Trend entwickelte sich der Biermarkt in Deutschland, wo der Bierausstoß 2021 um 1,8% sank. Dennoch konnte Deutschland seinen fünften Platz im internationalen Ranking der führenden Biernationen halten. Die Plätze eins bis vier nehmen unverändert China, USA, Brasilien und Mexiko ein (siehe Tabelle unten). Fast die Hälfte des weltweit erzeugten Bieres wurde 2021 in diesen vier Ländern gebraut.
Ausblick verhalten
Ein Ausblick auf das laufende Jahr 2022 fällt aktuell schwer. „Wie die gesamte Weltwirtschaft ist auch die Braubranche schwer von den Folgen des Ukraine-Kriegs getroffen. In Russland und der Ukraine werden rund 100 Mio. hl Bier gebraut. Dies entspricht ca. 5 % der weltweit produzierten Biermenge“, betont Peter Hintermeier. Wie sich die Braubranche dort entwickelt, kann zum jetzigen Zeitpunkt niemand seriös prognostizieren. Zudem gehören Brauereien zu den Industrien mit besonders hohem Gasbedarf. Die aktuelle Versorgungskrise wird sich auch in der Branche im Jahr 2022 auswirken.