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DBMB – Landesgruppe Berlin-Brandenburg: Sommerausflug zur
Deutscher Braumeister- und Malzmeister-Bund (DBMB) – Landesgruppe Berlin-Brandenburg
Sommerausflug zur alten Malzfabrik in Berlin
Beim diesjährigen Sommerausflug der DBMB-Landesgruppe Berlin-Brandenburg gingen 34 Erwachsene und ein Kind auf Entdeckungstour: In den Katakomben der ehemaligen Malzfabrik Schöneberg in Berlin wandelte die Gruppe auf den Spuren eines Stücks Berliner Brauereigeschichte.
Im Berliner Stadtteil TempelhofSchöneberg liegt das einzigartige Gebäudeensemble der ehemaligen Mälzerei, deren Bau im Jahr 1914 durch die Schultheiss Brauerei AG beschlossen wurde. Der Architekt Richard Schlüter entwarf für Schultheiss die größte Malzfabrik Europas. Sie entstand in nur drei Jahren zwischen 1914 und 1917, während des Ersten Weltkriegs. Die zeremonielle Eröffnung der mechanischen Tennenmälzerei erfolgte kriegsbedingt allerdings erst 1921. Es dauerte weitere fünf Jahre bis zur Aufnahme der mechanisierten Großproduktion. Der Gebäudekomplex fasziniert noch bis heute durch teils unberührte Industrieanlagen, verklinkerte Gewerbegebäude und vier imposante Darrhauben. Gerade die vier frisch sanierten Darrhauben sind der Hingucker auf dem Produktionsgebäude. Sie sind ständig in Bewegung, denn sie drehen sich mit der Windrichtung. Wenige Jahre nach der Stilllegung 1998 entdeckten Künstler und Kreative das Areal als Veranstaltungsfläche. So gab es von 2001 bis 2007 eine Zwischennutzung durch den KitKatClub. Seit 2005 gehört das Gelände einem Schweizer Investor. Neben der Deutschen Stiftung Denkmalschutz beteiligen sich das Landesdenkmalamt Berlin und der Eigentümer an den Restaurierungsmaßnahmen.
Teilweise im Originalzustand
Unter der Leitung von Domenic Pouché von tunneltours begab sich die Gruppe auf eine spannende Entdeckungsreise durch die 100-jährige Geschichte der Mälzerei. Zuerst galt es, über das Treppenhaus die 5. Etage des denkmalgeschützten Gebäudes zu erklimmen. Früher wurde bis in diese 5. Etage mittels Becherwerken die Gerste gefördert und anschließend im freien Fall über Rohre der Reinigungsmaschine zugeführt. Die Gerstensilos reichten von der 5. Etage bis ins 2. Kellergeschoss. Das Weichhaus ist noch im Originalzustand vorhanden. Ebenfalls vorhanden sind 4 x 2-Hordendarren. In diesem alten Teil der Mälzerei, der bis 1988 betrieben wurde, sind noch die meisten Ausrüstungsgegenstände vorhanden. Ab Mitte der 1950er-Jahre wurde in einem neueren Gebäudeteil die Mälzerei als Kastenmälzerei ausgebaut und bis 1996 betrieben. Die Ausrüstungsgegenstände der Kastenmälzerei wurden anschließend ausgebaut und verkauft, sodass die größtenteils fensterlosen Räumlichkeiten heutzutage leer stehen. Um auch in diesen dunklen Räumen etwas zu sehen, bekam jeder eine Taschenlampe. Der Landesgruppenvorsitzende Jens Kemmel dankte dem Sponsor Berliner-Kindl-Schultheiss-Brauerei sowie dem Vorstandsmitglied Jens Krtschmarsch für die Organisation der Veranstaltung. Kemmel richtete seinen Dank außerdem an Domenic Pouché und überreichte ihm ein Fachbuch über die Brau- und Malzindustrie in Deutschland-Ost zwischen 1945 und 1989. Jürgen Richter
Foto: Jürgen Richter
Nächster Termin: Jahreshauptversammlung der Landesgruppe Berlin-Brandenburg
Wann: 2. September 2022, 17 Uhr Wo: Braumanufaktur Werder Anmeldung: bis 22. August 2022
Das diesjährige Ziel des Sommerausflugs der DBMB-Landesgruppe BerlinBrandenburg stieß auf Begeisterung: Die Gruppe erkundete die alte Malzfabrik im Berliner Stadtteil TempelhofSchöneberg