22. September 2024, 18:00 Uhr
Stift St. Florian
22. September 2024, 18:00 Uhr
Stift St. Florian
Karten und Infos:
+43 (0) 732 77 52 30 brucknerhaus.at
So, 8. Dez 2024, 11:00 & 15:00
Großer Saal
Bachs Weihnachtsoratorium
Michi Gaigg und das L’Orfeo Barockorchester werden am zweiten Advent alle sechs Kantaten von Bachs berühmtem Weihnachtsoratorium in ihrer vollen Pracht erklingen lassen.
Do, 12. Dez 2024, 19:30
Großer Saal
Sanderling, Capuçon & Bamberger Symphoniker
Das Luzerner Sinfonieorchester und Michael Sanderling präsentieren Schuberts 8. Symphonie und Schostakowitschs 1. Cellokonzert mit Gautier Capuçon als Solisten.
So, 15. Dez 2024, 18:00
Mittlerer Saal
Michael Schade, André Ferreira & Christoph Hammer
Begleitet von André Ferreira an der Biedermeiergitarre und Christoph Hammer am Hammerklavier, singt Michael Schade Schuberts Winterreise.
Das Programm auf einen Blick
Anton Bruckners Messe (Nr. 3) f-Moll entstand in Linz, hatte aber bereits Wien im Sinn: Ursprünglich plante der angehende Konservatoriumsprofessor und Hoforganist Bruckner, das Werk nach seiner Übersiedlung in die Kaiserstadt 1868 in der Wiener Hofburgkapelle aufführen zu lassen, wozu es aufgrund der vom Hofkapellmeister Johann von Herbeck als »zu lang und unsingbar« eingeschätzten Anforderung allerdings nicht kam. Mehr als 25 Jahre lange beschäftigte sich Bruckner immer wieder mit der Umarbeitung dieses gewaltigen Werkes, dessen geplante Aufführung in späten Jahren er sogar als »Höhepunkt [s]eines Lebens« bezeichnete.
Auch für Charles Ives bedeutete sein Psalm 90, dessen Vollendung ihn drei Jahrzehnte begleitete, einen Höhepunkt seines sakralen Schaffens. Spannungsvoll zwischen Tradition und Avantgarde, renaissancistisch anmutenden Melodien und grellen Clusterakkorden changierend, sprengt das Werk, gleich Bruckners f-MollMesse, die Grenzen der Gattung und wagt mit kompromissloser Individualität den ›Griff nach Sternen‹.
Katharina Konradi | Sopran
Eva Zaïcik | Alt
Benjamin Bruns | Tenor
Jean Teitgen | Bass
Johannes Berger | Orgel
Philharmonischer Chor München
Münchner Philharmoniker
Thomas Hengelbrock | Dirigent
Charles Ives 1874–1954
Psalm 90 für Chor, Glocken und Orgel // 1894, rev. 1897–98, 1923–24
Anton Bruckner 1824–1896
Messe (Nr. 3) f-Moll für Soli, Chor, Orchester und Orgel WAB 28 // 1867–68, rev. 1868–69, 1872–73, 1876–77, 1881, 1883, 1893
I Kyrie. Moderato
II Gloria. Allegro
III Credo. Allegro
IV Sanctus. Moderato
V Benedictus. Allegro moderato
VI Agnus Dei. Andante Moderato
Konzertende ca. 19:30 Uhr
Brucknerhaus-Debüt
Brucknerhaus-Premiere
Die Anerkennung kam spät – und sie schien ihm kaum etwas zu bedeuten. Als Charles Ives erfuhr, dass ihm 1947 der prestigeträchtige PulitzerPreis für seine 3. Sinfonie überreicht werden sollte, hielt sich seine Begeisterung angeblich in engen Grenzen. Überhaupt hatte er wenig für Preise übrig. Sie seien »Abzeichen der Mittelmäßigkeit«, pflegte der streitbare Geist zu sagen. Und: »Preise sind für Buben. Ich bin erwachsen.«
Ob ihn der Beifall am Lebensabend aber nicht doch insgeheim rührte? Immerhin hatte Ives über lange Jahre penibel an seinem kompositorischen Gesamtwerk gearbeitet. 1874 im US-Bundesstaat Connecticut als Sohn eines Bankangestellten und – selbst musikalisch experimentierfreudigen – Kapellmeisters geboren, fand Charles Ives rasch zur Musik, trommelte in der Blaskapelle seines Vaters, lernte Orgel und schrieb bereits mit 16 Jahren experimentelle Musikstücke. Nach einem Kompositionsstudium in Yale und Praxisjahren als Kirchenorganist in New Jersey und New York orientierte er sich dann allerdings hauptberuflich um: Ives heuerte in der Versicherungssparte an und verdiente sich dort eine goldene Nase. Die Lebensversicherungsagentur, die er 1907 mit seinem Geschäftspartner Julian Myrick eröffnete, avancierte zu einer der er folgreichsten der Ostküste. Gleichzeitig blieb der Selfmademan aber seiner Leidenschaft zur Musik treu: Zu nachtschlafender Stunde und an Wochenenden verfasste er Musikstücke, die in kompromissloser Weise kühne Wege beschritten. Polyrhythmen und Polytonalität, Vierteltöne und Clusterakkorde, Jazz-Zitate und Mittelalter-Rückgriffe. Das alles taucht im Werk des US-Amerikaners auf, oft scheinbar unvermittelt und hochgradig irritierend nebeneinander. Als Manager hocherfolgreich, musste der Komponist Ives nicht auf den kommerziellen Erfolg schielen – und unternahm auch keine großen Anstrengungen, die Konzertsäle zu erobern: Abgeschottet von der Musikwelt schrieb er seine Stücke, testete deren Praxistauglichkeit lediglich in privat organisierten Durchspielproben.
1918, im Alter von 44 Jahren, hörte er bereits weitgehend mit dem Komponieren auf.
Dass er sich in der Folge darauf konzentrierte, seine bereits hervorgebrachte Musik für die Nachwelt zu editieren und sortieren, brachte dem Versicherungsprofi aber schließlich auch auf dem künstlerischen Gebiet Ertrag: Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde seine Musik für die Konzertsäle entdeckt und ihr Verfasser zu einer musikalischen Schlüsselfigur der US-amerikanischen Moderne aufgewertet. Ives, so schwärmte Leonard
Charles Ives Psalm 90
Bernstein einmal von seinem Landsmann, war »unser erster wirklicher Komponist, unser Washington, Lincoln und Jefferson der Musik«. Der wagemutige Stil von Ives ist auch seiner Vertonung des Psalms 90 für gemischten Chor, Glocken und Orgel eingeschrieben. Das Stück reifte über einen Zeitraum von rund 30 Jahren: Ursprünglich 1894 konzipiert, beschäftigte sich der Teilzeit-Tonsetzer damit erneut rund um die Jahrhundertwende, bevor er dem Stück in den 1920er-Jahren die endgültige Gestalt verlieh.
Insgesamt zehn Psalmen hat Ives in Noten gesetzt. Psalm 90 – der die Ewigkeit Gottes mit der menschlichen Vergänglichkeit kontrastiert – gilt als Ives’ vielleicht gelungenste Komposition auf diesem Gebiet und stellt an den Chor hohe Ansprüche: Die Partitur schwankt zwischen schlichtem Kirchengesang und tollkühnen Dissonanz-Schichtungen. Originell bereits der Anfang: Bevor die eigentliche Psalmvertonung beginnt, stellt Ives dem Publikum verschiedene musikalische Bedeutungsträger vor: Die Orgel spielt nacheinander mehrere Akkorde; wofür sie symbolhaft stehen, ist genau an dieser Stelle in der Partitur nachzulesen. Der wohl bedeutendste jener Akkorde versinnbildlicht »God’s Wrath against Sin« (»Gottes Zorn über die Sünde«). Es ist ein Siebenklang aus Terzen, die sich über einem C-Dur-Dreiklang bis zum Fis und A der nächsthöheren Oktav stapeln. Doch seltsam: Im vielleicht packendsten und ›wütendsten‹ Moment der Partitur setzt Ives diesen Sound nicht ein. Wenn der Text darüber klagt, dass alle Tage des Menschen unter Gottes Zorn dahingehen, beginnt der Chor stattdessen dichte Cluster zu singen – die Passage gipfelt in einem 22-tönigen, schroffen Cluster. Das Stück endet schließlich denkbar sanft mit einer Fürbitte: »Lass das Werk unserer Hände gedeihen«, fleht der Chor inniglich in C-Dur zu berückenden Glockenklängen; die Musik verhaucht mit einer traditionellen »Amen«-Kadenz (Plagalschluss) im vierfachen Piano.
Plagalschluss auch ›Kirchenschluss‹ genannt; harmonische Wendung von der IV. Stufe (Subdominate) zur I. (Tonika) im Gegensatz zu der in der Dur-MollHarmonik üblichen Schlusswendung V – I
»zu
Anton Bruckner // Messe (Nr. 3) f-Moll
Auch Anton Bruckners Messe Nr. 3 f-Moll kann als ein Höhepunkt im Sakralwerk eines Individualisten gelten. 1868 fertiggestellt, steht das Stück wie ein Grenzstein auf dem Schaffens- und Lebensweg des Oberösterreichers. Es sollte die letzte große Messe aus seiner Hand sein, bevor er sich auf das Genre der Sinfonie konzentrierte. Auch seine Lebensumstände änderten sich nach dem f-Moll-Werk wesentlich: Bruckner übersiedelte von Linz in die Residenzstadt Wien, in der er als Komponist Fuß zu fassen hoffte. Der erträumte Erfolg ließ jedoch lange auf sich warten – was sich auch im Schicksal seiner f-Moll-Messe widerspiegelt. Johann von Herbeck, Hofkapellmeister und ein bedeutender Förderer Bruckners in Wien, hatte das Werk ursprünglich beauftragt –hielt die Partitur dann aber für »zu lang und unsingbar«. Erst 1872 kam in der Augustinerkirche eine Wiedergabe unter Bruckners eigener Leitung zustande. Wie sehr dem Komponisten diese Messe am Herzen lag, zeigen nicht nur seine zahlreichen Überarbeitungen. Wenige Jahre vor seinem Tod, 1895, bettelte er den Dirigenten Siegfried Ochs zudem brieflich um eine Aufführung an: »Der Bruckner wird alt und möchte doch so gern noch die ›F-moll [Messe]‹ hören! Bitte, bitte! Das wäre der Höhepunkt meines Lebens.«
Wie jede Messe, die das Ordinarium vertont, beginnt auch diese mit einem Kyrie: Ein sanftes Vorspiel stellt ein absteigendes Viertonmotiv vor, dann ergreift der Chor bittend das Wort. Der Gesang steigert sich von zaghaften Anrufungen zu intensivem Flehen, das mit einem zunehmend dichten Stimmengewebe einhergeht. Das folgende Gloria strotzt vor Zuversicht in strahlendem C-Dur. Umleuchtet von Bläserharmonien, setzt der Chor in einem prächtigen Jubelton ein; schmissige, punktierte Blechfiguren verstärken die Feststimmung. In denkbar starkem Kontrast verlangsamt sich die Musik zu Ehren des Gottessohns, der »die Sünde der Welt« hinwegnimmt. Die 92-taktige Schlussfuge führt dann zur anfänglichen Fröhlichkeit zurück und gipfelt in jubelnden »Amen«-Rufen. Im Credo, Herzstück dieser Messe, fällt der Chor gleichsam mit der Tür ins
Anton Bruckner Messe (Nr. 3) f-Moll
Haus: Mit einem wuchtigen, fast ekstatischen Vollklang bekennt er sein Gottvertrauen. Nachdem der Schwung verebbt ist, baut sich die Musik von Neuem auf: Begleitet von flüsternden Achteln der Holzbläser und umschmiegt von einer Sologeige, beginnt der Bass mit den Worten »Et incarnatus est« von der Menschwerdung und Passion Christi zu erzählen. Die Kreuzigungspassage (»Cruxifixus«), anfangs in Es-Dur, düstert sich rasch ein. Während Jesus beerdigt wird (»passus et sepultus est«), senkt sich die Tonhöhe symbolträchtig ab, trauernde Posaunen spielen am Grab, die Szene endet mit einem leisen Pizzicato-Ton auf einem Es Was folgt, besitzt nahezu musikdramatische Kraft: Bruckner hebt die Tonhöhe symbolkräftig um eine kleine Sekund an, lässt die Pauke 20 Takte lang wirbeln und das Orchester dann in frenetischem E-Dur die Kunde von der Auferstehung anstimmen (»Et resurrexit«). Noch einmal trübt sich die Musik in der Folge ein: In der Ankündigung des Jüngsten Gerichts verbinden sich kolossale mit furchteinflößenden Tönen, die »Judicare«-Rufe des Chors gehen mit apokalyptischen Posaunenfanfaren einher. Das letzte Wort hat aber auch in diesem Satz ein unverbrüchliches Gottvertrauen, ausgedrückt in einer raumgreifenden Steigerungsfuge. Im Gegensatz zu diesen knapp 20 Minuten ist das Sanctus knapp gestaltet. Ein verhangenes Klangbild aus Streichern und Holzbläsern
Anton Bruckner, Fotografie des Ateliers August Red und Carl Weidinger, 1868
10 Anton Bruckner Messe (Nr. 3) f-Moll
Beginn des Kyrie der Messe (Nr. 3) f-Moll in Bruckners handschriftlicher Partitur
Anton Bruckner Messe (Nr. 3) f-Moll
eröffnet den Satz, bald schon intoniert der Chor ein schlichtes DreitonMotiv in F-Dur, das allmählich an Glanz gewinnt, der vielstimmige Gesang gipfelt in einem monumentalen Klangbild (»Dominus Deus«). Nach einer besinnlichen Passage endet der Satz mit »Hosanna«-Rufen, die wie ein Ausfluss spontaner Begeisterung wirken. Auf das Benedictus, das mit seinem anfänglichen Streichergesang an den Adagio-Satz einer Bruckner-Sinfonie gemahnt, folgt das abschließende Agnus Dei. Das Orchester beginnt es mit einem klagenden, absteigenden Motiv, der Chor ruft mit dessen Umkehrung das »Lamm Gottes« an. Nacheinander flehen die Solist:innen den Allmächtigen um Erbarmen an (»Miserere nobis«), durch den Eintritt des Chors gewinnen diese Rufe an dramatischer Kraft. Mit der Wiederkehr des ersten Kyrie-Motivs macht die Beklemmung dann aber einer Hoffnung auf Erlösung Platz – und allmählich einer Heilsgewissheit, die in den letzten Takten immer deutlicher zutage tritt. Mehrmals schwankt die Musik zwischen triumphaler Kraftentfaltung und inniglicher Ruhe. Der ungetrübte F-Dur-Schluss und eine letzte, wie aus göttlichen Sphären herabgleitende Flötenlinie vermitteln ein Bild des Friedens.
Christoph Irrgeher
Psalm 90
Text: Psalm 90 der King-James-Bibel
Lord, thou hast been our dwelling place from one generation to another. Before the mountains were brought forth, or ever thou hadst formed the earth and the world, even from everlasting to everlasting, thou art God.
Thou turnest man to destruction; and sayest, “Return, ye children of men.”
For a thousand years in thy sight are but as yesterday when it is past, and as a watch in the night.
Thou carriest them away as with a flood; they are as a sleep; in the morning they are like grass which groweth up.
In the morning it flourisheth and groweth up; in the evening it is cut down, and withereth.
For we are consumed by thine anger, and by thy wrath are we troubled. Thou hast set our iniquities before thee, our secret sins in the light of thy countenance. For all our days are passed away in thy wrath: we spend our years as a tale that is told.
The days of our years are threescore years and ten; and if by reason of strength they be fourscore years, yet is their strength labour and sorrow; for it is soon cut off, and we fly away.
Who knoweth the pow’r of thine anger? even according to thy fear, so is thy wrath. So teach us to number our days, that we may apply our hearts unto wisdom.
Return, O Lord, how long? and let it repent thee concerning thy servants. O satisfy us early with thy mercy; that we may rejoice and be glad all our days.
Make us glad according to the days wherein thou hast afflicted us, and the years wherein we have seen evil.
Let thy work appear unto thy servants, and thy glory unto their children.
And let the beauty of the Lord our God be upon us: and establish thou the work of our hands upon us; yea, the work of our hands establish thou it. Amen.
Herr, du warst unsere Zuflucht von Geschlecht zu Geschlecht.
Ehe die Berge geboren wurden, die Erde entstand und das Weltall, bist du, o Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Du lässt die Menschen zurückkehren zum Staub und sprichst: »Kommt wieder, ihr Menschen!«
Denn tausend Jahre sind für dich wie der Tag, der gestern vergangen ist, wie eine Wache in der Nacht.
Von Jahr zu Jahr säst du die Menschen aus; sie gleichen dem sprossenden Gras.
Am Morgen grünt es und blüht, am Abend wird es geschnitten und welkt.
Denn wir vergehen durch deinen Zorn, werden vernichtet durch deinen Grimm.
Du hast unsre Sünden vor dich hingestellt, unsere geheime Schuld in das Licht deines Angesichts.
Denn all unsre Tage gehn hin unter deinem Zorn, wir beenden unsere Jahre wie einen Seufzer.
Unser Leben währt siebzig Jahre, und wenn es hoch kommt, sind es achtzig. Das Beste daran ist nur Mühsal und Beschwer, rasch geht es vorbei, wir fliegen dahin.
Wer kennt die Gewalt deines Zornes und fürchtet sich vor deinem Grimm?
Unsre Tage zu zählen, lehre uns! Dann gewinnen wir ein weises Herz.
Herr, wende dich uns doch endlich zu! Hab Mitleid mit deinen Knechten!
Sättige uns am Morgen mit deiner Huld! Dann wollen wir jubeln und uns freuen all unsre Tage.
Erfreue uns so viele Tage, wie du uns gebeugt hast, so viele Jahre, wie wir Unglück erlitten.
Zeig deinen Knechten deine Taten und ihren Kindern deine erhabene Macht!
Es komme über uns die Güte des Herrn, unsres Gottes. Lass das Werk unsrer Hände gedeihen, ja, lass gedeihen das Werk unsrer Hände!
Amen.
Anton Bruckner
Messe (Nr. 3) f-Moll
Text: Ordinarium Missae
Kyrie, eleison.
Christe, eleison. Kyrie, eleison.
Gloria in excelsis Deo et in terra pax hominibus bonae voluntatis. Laudamus te, benedicimus te, adoramus te, glorificamus te, gratias agimus tibi propter magnam gloriam tuam, Domine Deus, Rex coelestis, Deus Pater omnipotens. Domine Fili unigenite, Iesu Christe, Domine Deus, Agnus Dei, Filius Patris, qui tollis peccata mundi, miserere nobis; qui tollis peccata mundi, suscipe deprecationem nostram. Qui sedes ad dexteram Patris, miserere nobis.
Quoniam tu solus Sanctus, tu solus Dominus, tu solus Altissimus,
Herr, erbarme dich. Christus, erbarme dich. Herr, erbarme dich.
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seiner Gnade. Wir loben dich, wir preisen dich, wir beten dich an, wir rühmen dich, wir danken dir, denn groß ist deine Herrlichkeit:
Herr und Gott, König des Himmels, Gott und Vater, Herrscher über das All, Herr, eingeborener Sohn, Jesus Christus. Herr und Gott, Lamm Gottes, Sohn des Vaters, der du nimmst hinweg die Sünde der Welt: Erbarme dich unser; der du nimmst hinweg die Sünde der Welt: Nimm an unser Gebet; der du sitzest zur Rechten des Vaters: Erbarme dich unser. Denn du allein bist der Heilige, du allein der Herr, du allein der Höchste:
Iesu Christe, cum Sancto Spiritu: in gloria Dei Patris. Amen
III Credo
Credo in unum Deum, Patrem omnipotentem, factorem
coeli et terrae, visibilium omnium et invisibilium.
Et in unum Dominum Iesum Christum, Filium Dei unigenitum, et ex Patre natum ante omnia saecula.
Deum de Deo, lumen de lumine, Deum verum de Deo vero, genitum, non factum, consubstantialem Patri: per quem omnia facta sunt.
Qui propter nos homines et propter nostram salutem descendit de coelis.
Et incarnatus est de Spiritu Sancto ex Maria Virgine, et homo factus est. Crucifixus etiam pro nobis sub Pontio Pilato; passus et sepultus est, et resurrexit tertia die, secundum Scripturas, et ascendit in coelum, sedet ad dexteram Patris.
Et iterum venturus est cum gloria, iudicare vivos et mortuos, cuius regni non erit finis.
Et in Spiritum Sanctum,
Jesus Christus, mit dem Heiligen Geist, zur Ehre Gottes des Vaters. Amen.
Ich glaube an den einen Gott, den Vater, den Allmächtigen, der alles geschaffen hat, Himmel und Erde, die sichtbare und die unsichtbare Welt. Und an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, aus dem Vater geboren vor aller Zeit: Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater; durch ihn ist alles geschaffen. Für uns Menschen und zu unserem Heil ist er vom Himmel gekommen, hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und ist Mensch geworden. Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus, hat gelitten und ist begraben worden, ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift und aufgefahren in den Himmel. Er sitzt zur Rechten des Vaters und wird wiederkommen in Herrlichkeit, zu richten die Lebenden und die Toten; seiner Herrschaft wird kein Ende sein. Und (ich glaube) an den Heiligen Geist,
Dominum et vivificantem: qui ex Patre Filioque procedit.
Qui cum Patre et Filio simul adoratur et conglorificatur: qui locutus est per prophetas. Et unam, sanctam, catholicam et apostolicam Ecclesiam. Confiteor unum baptisma in remissionem peccatorum. Et exspecto resurrectionem mortuorum, et vitam venturi saeculi. Amen.
IV Sanctus
Sanctus, Sanctus, Sanctus Dominus Deus Sabaoth. Pleni sunt coeli et terra gloria tua. Hosanna in excelsis.
V Benedictus
Benedictus, qui venit in nomine Domini. Hosanna in excelsis.
VI Agnus Dei
Agnus Dei, qui tollis peccata mundi: miserere nobis.
Agnus Dei, qui tollis peccata mundi: miserere nobis.
Agnus Dei, qui tollis peccata mundi: dona nobis pacem.
der Herr ist und lebendig macht, der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht, der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird, der gesprochen hat durch die Propheten, und (an) die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche. Ich bekenne die eine Taufe zur Vergebung der Sünden und erwarte die Auferstehung der Toten und das Leben der kommenden Welt. Amen.
Heilig, heilig, heilig Gott, Herr aller Mächte und Gewalten. Erfüllt sind Himmel und Erde von deiner Herrlichkeit. Hosanna in der Höhe.
Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe.
Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt: Erbarme dich unser.
Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt: Erbarme dich unser.
Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt: Gib uns deinen Frieden.
Sopran
Mit 15 Jahren kam Katharina Konradi aus Bischkek in Kirgistan nach Deutschland. Mit ihrer einzigartigen Stimme, ihrer besonderen Musikalität und der Ausbildung bei Julie Kaufmann in Berlin und Christiane Iven in München startete sie ihre Karriere am Hessischen Staatstheater Wiesbaden. 2018 gab sie ihr Debüt in Der Freischütz an der Hamburgischen Staatsoper und ist dem Haus seit dieser Zeit als festes Ensemblemitglied verbunden. Auch weitere Häuser wurden bereits auf die junge Sopranistin aufmerksam. In der Spielzeit 2023/24 war sie in London am Royal Opera House, an der Wiener Staatsoper, an der Bayerischen Staatsoper und an der Oper Zürich zu erleben. Neben Opernproduktionen liegt ihr Schwerpunkt auf diversen Konzertprojekten, Liederabenden auf internationalen Podien und CD-Aufnahmen bei den Labels Berlin Classics, Chandos oder Naxos.
Eva Zaïcik zählt zu den bedeutendsten Opernkünstlerinnen ihrer Generation. Die Mezzosopranistin, die 1987 in Ivry-sur-Seine geboren wurde, studierte in Paris unter anderem Gesang und arbeitete bereits mit zahlreichen Ensembles für Alte Musik sowie erstklassigen Dirigent:innen in renommierten Häusern zusammen. Sie gastierte unter anderem am Théâtre du Capitole de Toulouse, an der Opéra de Lille, an der Staatsoper Berlin, an den Opern von Nizza und Toulon, am MusikTheater an der Wien und im Festspielhaus Baden-Baden. Eva Zaïcik trat bei wichtigen Festivals in Salzburg, Gstaad, Beaune, Chambord, Cluny, Lessay, Lisieux und in Thiré auf. 2023 tourte sie mit Le Poème Harmonique und Vincent Dumestre durch Nordamerika. 2018 erhielt sie den Preis Révélation Lyrique bei den Victoires de la Musique classique. Gemeinsam mit Justin Taylor und Le Consort veröffentlichte sie bei Alpha Classics zwei Aufnahmen.
Tenor
Benjamin Bruns begann seine Karriere als Altsolist bereits im Knabenchor seiner Heimatstadt Hannover. Es folgte eine vierjährige private Gesangsausbildung bei Peter Sefcik sowie ein Studium an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg bei Kammersängerin Renate Behle. Nach Festengagements am Bremer Theater sowie an der Oper Köln führte ihn sein Weg von der Sächsischen Staatsoper Dresden an die Wiener Staatsoper. Der 1980 geborene Opernsänger war unter anderem auch an der Hamburgischen Staatsoper, am Opernhaus Zürich oder in München gemeinsam mit dem Münchner Rundfunkorchester zu erleben. Neben der Leidenschaft zur Oper spielt der Liedgesang eine wichtige Rolle für Benjamin Bruns, der mit allen wichtigen deutschen sowie internationalen Orchestern musiziert. Der Tenor tourte kürzlich mit Johann Sebastian Bachs Matthäus-Passion durch die Niederlande.
Nach seinem Wirtschaftsstudium folgte Jean Teitgen seiner Leidenschaft und begann seine musikalische Ausbildung am Conservatoire national supérieur de musique in Paris, die er mit Auszeichnung abschloss. Mittlerweile erstreckt sich sein umfangreiches Repertoire vom Barock bis zur Musik des 20. Jahrhunderts. Eine besondere Vorliebe hat der Bass für das italienische und französische Repertoire. Jean Teitgen war bereits Gast an zahlreichen internationalen Bühnen, unter anderem an den Opernhäusern in Genf, Florenz, Marseille, Montpellier und Monte Carlo, am Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel, am Royal Opera House in London, am Teatro Real in Madrid, am Théâtre des Champs-Élysées und der Opéra National de Paris. Zuletzt war er in Verdis Messa da Requiem in der Pariser Philharmonie und im Sommer beim Konzert mit Ravels L’heure espagnole beim Festival Berlioz in La Côte-Saint-André zu hören.
Als einer der führenden Konzertchöre ist der Philharmonische Chor München, auch Chor der Münchner Philharmoniker genannt, bekannt. Er wurde 1895 von Franz Kaim ins Leben gerufen und wird seit 1996 von Chordirektor Andreas Herrmann, Professor für Chorleitung an der Hochschule für Musik und Theater München, geleitet. Sein Repertoire erstreckt sich von barocken Oratorien über A-cappella- und chorsinfonische Literatur bis zu konzertanten Opern und den großen Chor werken der Gegenwart. Neben den Schwerpunkten Klassik, Romantik und klassische Moderne gewannen auch Alte und Neue Musik im Chorrepertoire immer mehr an Bedeutung. Gemeinsam mit den Münchner Philharmonikern wurden bereits zahlreiche Aufnahmen veröffentlicht. Neben eigenen Konzertveranstaltungen ist der Chor auch gern gesehener Gast bei zahlreichen Konzertereignissen und Festivals im In- und Ausland.
Die 1893 gegründeten Münchner Philharmoniker schrieben schon kurz darauf Musikgeschichte, als Gustav Mahler sie bei den Uraufführungen seiner 4. und 8. Sinfonie leitete und Bruno Walter dort das Lied von der Erde erstmals zu Gehör brachte. Der Bruckner-Schüler Ferdinand Löwe begründete die große Bruckner-Tradition der Philharmoniker. Eugen Jochum, Hans Rosbaud, Fritz Rieger und Rudolf Kempe prägten in den folgenden Jahrzehnten das Profil. 1979 übernahm Sergiu Celibidache als Generalmusikdirektor für 17 Jahre die Leitung und stärkte den internationalen Ruf der Münchner Philharmoniker durch zahlreiche Auslandstourneen. Später standen James Levine, Christian Thielemann, Lorin Maazel und Valerij Gergiev an der Spitze des Orchesters. Im Jänner 2023 wurde Lahav Shani zum neuen Chefdirigenten ernannt. Er wird das Amt mit der Spielzeit 2026/27 antreten. Als Ehrendirigent fungiert seit 2004 Zubin Mehta.
Als Violinist, Dirigent, Wissenschaftler und Musikvermittler begeistert Thomas Hengelbrock seit vielen Jahren. 1958 in Wilhelmshaven geboren, studierte er Violine in Würzburg und an der Musikhochschule Freiburg. Durch die Auseinandersetzung mit dem musikalischen Text, Sinn und Gehalt von Werken konnte Thomas Hengelbrock mit seiner epochen- und spar tenübergreifenden Arbeit schnell eine Basis für seine internationale Karriere legen. Regelmäßig fördert er vergessene und verloren geglaubte Werke zutage und ermöglicht erfrischende Neubegegnungen. Neben der historisch informierten Aufführung von Werken, wie zum Beispiel Mendelssohn Bartholdys Elias auf originalem Instrumentarium, widmet er sich auch der Musik der unmittelbaren Gegenwart.
Seit über 25 Jahren feiert er als Gründer und künstlerischer Leiter mit seinen Balthasar-Neumann-Ensembles große Erfolge bei internationalen Festivals und an renommierten Konzert- und Opernhäusern. 2017 dirigierte er das Eröffnungskonzert der Elbphilharmonie in Hamburg.
Thomas Hengelbrock ist für die Wiener und Münchner Philharmoniker, das Royal Concertgebouw Orchestra, das Tonhalle-Orchester Zürich, das Orchestre de Paris oder das Orchestre National de France ein gefragter Partner. Über seine Tätigkeit als Dirigent hinaus war er auch als Regisseur an zahlreichen Produktionen beteiligt und arbeitet bei interdisziplinären Projekten mit Schauspieler:innen wie zum Beispiel Klaus Maria Brandauer zusammen.
Besonders wichtig ist ihm die Förderung junger Musiker:innen. Außerdem will er jungen Menschen einen Zugang zu Kunst und Kultur zu erschließen und sie für Musik begeistern. Seit der Corona-Pandemie engagiert er sich besonders für das Fortbestehen der Kultur und die freischaffenden Musiker:innen in Europa. 2016 erhielt der den Herbert von Karajan Musikpreis. Ab der Saison 2024/25 übernimmt Thomas Hengelbrock die Leitung des Orchestre de chambre de Paris.
Impressum
Herausgeberin
Linzer Veranstaltungsgesellschaft mbH, Brucknerhaus Linz, Untere Donaulände 7, 4010 Linz
René Esterbauer, BA MBA, Kaufmännischer Geschäftsführer
Redaktion
Andreas Meier
Biografien
Celia Ritzberger, BA MA
Lektorat
Romana Gillesberger
Gestaltung
Anett Lysann Kraml, Lukas Eckerstorfer
Leiter Programmplanung, Dramaturgie und szenische Projekte
Mag. Jan David Schmitz
Abbildungen
A. Abrar (S. 2), gemeinfrei (S. 6), OÖ. Landesmuseum, Linz (S. 9), Österreichische Nationalbibliothek, Wien (S. 10–11), S. Pauly. (S. 18), V. Toussaint (S. 19), S. Schoengen (S. 20), N. Le Provost (S. 21), T. Hase (S. 22 & 23), F. Grandidier (S. 25)
Programm-, Termin- und Besetzungsänderungen vorbehalten
LIVA – Ein Mitglied der Unternehmensgruppe Stadt Linz
Wir danken für Ihren Besuch und wünschen Ihnen ein schönes Konzert!
Mit unserer eigenen Hammerkopfproduktion entfesseln wir das volle tonliche Spektrum unserer Flügel und Klaviere –eine Kunst, die Leidenschaft, Erfahrung und Disziplin erfordert. www.bechstein-linz.de