Markus Poschner & Oberösterreichisches Jugendsinfonieorchester | 09.10.2024

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9. Oktober 2024, 20:00 Uhr

Mariendom Linz

MARKUS POSCHNER & OBERÖSTERREICHISCHES

JUGENDSINFONIEORCHESTER

Bruckner im Mariendom

Weitere Highlights 24–25

Karten und Infos:

+43 (0) 732 77 52 30 brucknerhaus.at

So, 20. Okt 2024, 18:00

Großer Saal

Klaus Maria Brandauer liest Éric Vuillard

In seinem Roman Die Tagesordnung blickt Éric Vuillard in die Hinterzimmer der europäischen Machthaber vor der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs; gelesen von Kammerschauspieler Klaus Maria Brandauer, an der Orgel spielt Magdalena Hasibeder.

Di, 5. Nov 2024, 19:30

Großer Saal

Hrůša, Trifonov & Bamberger Symphoniker

Der Ausnahmepianist Daniil Trifonov gibt sein langersehntes Debüt in Linz und präsentiert mit Jakub Hrůša und den Bamberger Symphonikern Dvořáks Klavierkonzert.

Sa, 16. Nov 2024, 19:30

Mittlerer Saal

Yulianna Avdeeva

Die russische Pianistin kehrt ans Brucknerhaus Linz zurück und widmet sich in ihrem Recital den beiden großen Virtuosen des 19. Jahrhunderts, Frédéric Chopin und Franz Liszt.

Yulianna Avdeeva

alla breve

Das Programm auf einen Blick

Obwohl sich Anton Bruckner in späten Jahren selbst dezidiert als »Symphoniker« bezeichnete, nimmt die Kirchenmusik, rein zeitlich gesehen, einen wesentlich größeren Raum innerhalb seines Schaffens ein, der im heutigen Konzert mit zwei Werken abgesteckt wird. Am Beginn steht die Missa solemnis b­Moll, die Bruckner 1854 als letztes großes Werk in St. Florian vor seiner Übersiedlung nach Linz komponierte und die gewissermaßen als Summe seiner Auseinandersetzung mit kompositorischen Vorbildern gelten kann. Demgegenüber stellt das 30 Jahre später vollendete Te Deum am Ende des Konzerts fraglos den Höhepunkt seines reifen sakralen Stils dar.

Zwischen diesen beiden Eckpfeilern von Bruckners kirchenmusikalischem Schaffen steht das Werk Elysium des Kanadiers Samy Moussa, das dem Komponisten zufolge »einen Bruckner’schen Unterton« enthält und 2021 von den Wiener Philharmonikern unter Christian Thielemann in der Gegenüberstellung mit Bruckners 4. Sinfonie seine Uraufführung in der Sagrada Família (Barcelona) erlebt hat.

Besetzung

Fenja Lukas | Sopran

Michaela Selinger | Mezzosopran

João Terleira | Tenor

Alexandre Baldo | Bassbariton

Mozartchor des Musikgymnasiums Linz

Oberösterreichischer Landesjugendchor

Oberösterreichisches Jugendsinfonieorchester

Markus Poschner | Dirigent

Programm

Anton Bruckner 1824–1896

Missa solemnis b­Moll für Soli, Chor, Orchester und Orgel

WAB 29 // 1854

I Kyrie. Andante

II Gloria. Allegro – Andante – Allegro – Fuga. Allegro

III Credo. Allegro moderato – Adagio – Allegro moderato

IV Sanctus. Moderato

V Benedictus. Moderato

VI Agnus Dei. Adagio – Allegro

Samy Moussa * 1984

Elysium für Orchester // 2021

Anton Bruckner

Te Deum C­Dur für Soli, Chor, Orchester und Orgel

WAB 45 // 1881, 1883–84

I »Te Deum«. Allegro moderato

II »Te ergo«. Moderato

III »Aeterna fac«. Allegro moderato. Feierlich, mit Kraft

IV »Salvum fac«. Moderato – Allegro moderato

V »In te, Domine, speravi«. Mäßig bewegt – Allegro moderato

Konzertende ca. 21:30 Uhr

Brucknerhaus-Premiere

Vom ›Lehrerorganisten‹ zum Komponisten

Anton Bruckner // Missa solemnis b-Moll

Ehe sich Anton Bruckner 1855 im Alter von 31 Jahren erfolgreich um den Posten des Dom- und Stadtpfarrorganisten in Linz bewirbt, weist sein Lebenslauf keineswegs auf eine spätere Profession als Berufsmusiker oder gar Komponist hin. Aus einer Lehrerfamilie stammend, scheint sein Werdegang vorgezeichnet: Nach Besuch der Präparandie (Lehrerbildungsanstalt) in Linz 1840 wirkt er als Schulgehilfe in Windhaag bei Freistadt (1841–1843) und Kronstorf (1843–1845), bevor er als »1. Systemisierter Schulgehülfe« nach St. Florian versetzt wird, jenen Ort, an dem er zwischen 1837 und 1840 Schüler und Sängerknabe gewesen ist. In der österreichischen Tradition des ›Lehrerorganisten‹ – ein kaiserliches Dekret des Jahres 1805 legt fest, »dass der Kirchendienst überall, wo thunlich, mit dem Schuldienst verbunden seyn soll« – tritt er damit in die Fußstapfen seines Vaters und seines Großvaters, beide Schullehrer in seinem Geburtsort Ansfelden. Wie selbstverständlich diese Entscheidung für Bruckner war, unterstreicht eine von seinem Biografen Max Auer überlieferte Anekdote aus dem Stiftsalltag: »Als Tonerl [i. e. Anton] dem Herrn Prälaten [Michael Arneth] einmal die Schuhe ausziehen durfte und vor ihm kniete, fragte dieser: ›Na, Tonerl, sag, was willst denn eigentlich werd’n? A geistlicher Herr oder a

Anton Bruckner, Fotografie von Josef Löwy, vermutlich 1861

Schulmoaster, wie der Vater? – Oder möch’st am End gar studier’n?‹ ›Aus kindlicher Anhänglichkeit‹, erzählte der alte Meister, ›hab i glei g’sagt: wie da Vater!‹ Damit waren die Würfel gefallen.« Erst in seiner Zeit als Organist in Linz genießt Bruckner eine fundierte musiktheoretische und kompositorische Ausbildung in Form langjähriger Studien beim Wiener Konservatoriums-Professor und Hoforganisten Simon Sechter sowie beim Linzer Theaterkapellmeister Otto Kitzler und findet daraufhin in seinen drei Messen d-Moll WAB 26, e-Moll WAB 27 und f-Moll WAB 28 sowie seiner Sinfonie Nr. 1 c-Moll WAB 101 endgültig zu einem eigenständigen Personalstil.

Nach seiner Ernennung zum Stiftsorganisten in St. Florian im Jahr 1848 (zunächst provisorisch, drei Jahre später definitiv), versucht sich Bruckner erstmals an Werken, die in ihrer strukturellen stilistischen Vielschichtigkeit eine »allmähliche Annäherung an die Gattung Messe« (Melanie WaldFuhrmann) erkennen lassen. So weist etwa das vermutlich für Mariä Himmelfahrt am 15. August 1852 komponierte Magnificat B-Dur WAB 24 mit seiner fließend zwischen Soli und Tutti changierenden Abfolge, den obligaten Begleitfiguren der Streicher sowie einem ausgedehnten abschließenden »Amen«-Fugato bereits prägnante Charakteristika traditioneller Messkompositionen auf. Die im Magnificat schon erkennbaren Merkmale kompositorischer Reife und formaler Ausweitung kommen in der zwei Jahre später vollendeten Missa solemnis b-Moll WAB 29 schließlich zu voller Entfaltung. In diesem Werk, gewissermaßen der kunstvolle Schlussstein von Bruckners Schaffen in St. Florian, greift der Komponist erstmals auf die nahezu vollständige romantische Orchesterbesetzung zurück und schöpft dabei die ganze Bandbreite seines Könnens aus.

Zwischen Tradition und Fortschritt

»Seiner / Hochwürden und Gnaden / dem / Hochwohlgebornen, Hochgelehrten / Herrn / Friederich Theophilus Mayr, / Probste des regulirten Chorherrnstiftes St. Florian, lateranens’schen Abte, Seiner / k: k: apostolischen Majestät Rath und Oberst-Erbland-Hofcaplan, Mitglied des löbli- / chen Praelatenstandes in Oesterreich ob der Enns etc. etc. etc. / in tiefster Ehrfurcht / gewidmet.«

Anton Bruckner

Missa solemnis b-Moll

Mit dieser Huldigung zollt Bruckner dem Widmungsträger seiner Missa solemnis, Propst Friedrich Mayer, Tribut, dessen Infulierung (Verleihung der Abt-Insignien) am 14. September 1854 in Nachfolge des verstorbenen Michael Arneth auch Anlass der Komposition und Uraufführung des Werkes ist. Bruckner ist sowohl Arneth, der ihn 1837 als Sängerknabe ins Stift aufgenommen hat, als auch Mayer zu Dank verpflichtet, der ihn 1843 von seiner ungeliebten Anstellung in Windhaag nach Kronstorf versetzt hat, um ihn zwei Jahre später als Schulgehilfen zurück nach St. Florian zu holen. Bereits 1845 hat Bruckner Mayer nach seiner erfolgreich abgelegten Lehrbefähigungsprüfung in Kronstorf eine Kantate mit dem vielsagenden Titel Vergißmeinnicht WAB 93b zugeeignet. In ihrer Verschränkung der Polyphonie und Fugentechnik Johann Sebastian Bachs mit Form- und Instrumentationsmodellen der Wiener Klassik sowie der

Beginn der Missa solemnis b-Moll in Bruckners Handschrift, 1854

Anton Bruckner

Missa solemnis b-Moll

chromatisch angereicherten frühromantischen Harmonik stellt die Missa solemnis die hörbare »Summe der bisherigen Auseinandersetzung Bruckners mit der Tradition dar« (Elisabeth Maier) und weist dabei zugleich Charakterzüge einer spezifisch Bruckner’schen Tonsprache auf. Neben zahlreichen zu jener Zeit als ›Konsens‹ geltenden Aspekten, wie etwa den solistisch vorgetragenen Passagen »Qui tollis« oder »Et incarnatus est«, den fugierten Abschnitten »In gloria Dei Patris« und »Et vitam venturi saeculi«, den agitiert aufsteigenden Achtelketten des »Et resurrexit« oder dem hymnischen Unisono bei »Et unam, sanctam, catholicam et apostolicam Ecclesiam«, zitiert Bruckner die Werke seiner berühmten Vorgänger an ausgewählten Stellen sogar fast wörtlich. So greift er in der melodiösen Streicherbegleitung zu Beginn des Credos die charakteristische Bassfigur des »Recordare« aus Wolfgang Amadé Mozarts Requiem dMoll auf. Angesichts der enormen Qualität seines Werkes ist Bruckners Enttäuschung groß, als er am Tag der Infulierung und damit der Uraufführung seiner Messe nicht zur feierlichen Tafel an den Tisch des Propstes geladen wird. »Das kränkte ihn sehr«, berichtet sein Biograf August Göllerich, »und er entschädigte sich dadurch, daß er im Gasthaus Sperl für sich allein eine Tafel bestellte, mit fünf Gängen und dreierlei Arten Wein, indem er zu sich sagte: ›Die Mess’ verdient’s!‹« Umso größere Genugtuung erfährt er durch das Lob des in St. Florian weilenden Komponisten Robert Führer, ein Moment, der die Weichen stellt für Bruckners weitere Laufbahn: »Wia i nacha mei Mess’ zur Inthronisation des Herrn Prälaten Mayr komponiert hab’ und er’s g’hört hat, hat er g’sagt: ›Uh, Tonerl, du muaßt unbedingt zum [Simon] Sechter nach Wien! – ’s wär’ schad’ um di.‹ –Er hat ma a glei ’s richtige Lehrbüchl geb’n und so bin i’ im Juli 1855 zu ›strengen Studien‹ zum Sechter gang’n und hab’ eam die Mess’ zoagt. Die kontrapunktische Arbeit drinn hat eahm so g’fall’n, daß er mi auf der Stell’ als Schüler ang’nommen hat« (Göllerich/Auer).

Andreas Meier

Zwischen Bruckner und antiker Philosophie

Samy Moussa // Elysium

Elysium, das immerwährende Paradies, in dem die Götter weilen. Die vorhellenistischen Elysischen Gefilde beinhalten viele der Bilder, die wir heute mit einem paradiesischen Leben nach dem Tod verbinden, einschließlich der Aufhebung der Zeit, ein endlos reiches und friedliches Land, in dem man sich niederlassen kann ebenso wie die Anwesenheit göttlicher Geschöpfe. Eine erste Erwähnung lässt sich in Homers Odyssee finden, dem ältesten Werk der westlichen Literatur, dessen Wurzeln als episches Poem bis ins 8. Jahrhundert vor unserer Zeitenrechnung reichen. Während Homers Elysium ausschließlich den Helden und Halbgöttern vorbehalten ist, haben sich die Zugangsvoraussetzungen bis zum 5. Jahrhundert vor unserer Zeitenrechnung und damit der Zeit des vor-sokratischen Philosophen Empedokles etwas gelockert, sodass nun auch die Tugendhaften inkludiert waren. Diese Entwicklung spiegelt die sich ändernden Haltungen und die wachsenden Aufstiegschancen im griechischen Stadtstaat ebenso wider, wie die Lehre von Empedokles selbst, dessen Philosophie einen großen Einfluss auf Samy Moussa ausübt. Anstatt die alleinige Domäne der Elite zu bleiben, wird das unsterbliche Elysium zum ethischen Streben des Normalbürgers in Verbindung mit einer neuen Qualität des irdischen Lebens. Dieser

Samy Moussa, Fotografie von Genevieve Caron

Samy Moussa Elysium

gesellschaftliche Wandel spiegelt sich in der Entwicklung des Denkens, der Ideen und des gesprochenen Wortes wider, die sich in einer Zeit bahn bricht, die als Goldenes Zeitalter der hellenistischen Gesellschaft bekannt wurde.

Samy Moussas Vorstellung des Elysiums hat einen Bruckner’schen Unter ton und beginnt mit sich langsam verändernden Glissando-Akkorden, die zu einem emporspringenden Begleitmotiv führen, aus dem sich eine Melodie herausschält. Die Begleitfigur beschleunigt sich und die harmonische Struktur der einleitenden Passage kehrt wieder. Die Musik wächst in Wellen und führt zum ersten Höhepunkt des Werkes.

Glissando kontinuierliches (gleitendes) Fortschreiten von einer Tonhöhe zur anderen

Nach einer kurzen Überleitung taucht das anfängliche Melodie-Begleitmaterial in neuen orchestralen Farben wieder auf. Ein neuer Pulsschlag beginnt, nimmt an Geschwindigkeit und Lautstärke zu, bis wir den vollen, Grandioso-Höhepunkt des Werkes mit den ekstatisch transformierten Glissandi des Beginns erreichen. Die Coda verwendet die huschende Trompetenfiguration des Höhepunkts, ehe das Begleitmotiv nach und nach zurückkehrt, diesmal in einem weitaus lyrischeren Gewand, und uns zum Schluss des Stückes führt.

Samy Moussa Übersetzung: Andreas Meier

Der Sieg über die Feinde

Am 14. Dezember 1884 besucht Anton Bruckner gemeinsam mit seinem Universitätsschüler und späteren Biografen August Göllerich eine Aufführung von Hector Berlioz’ Te Deum durch die Wiener Philharmoniker unter der Leitung Hans Richters. Anschließend kehren beide im Gasthof Zur Stadt Frankfurt ein, wo Bruckner sein Leibgericht »Kapaun mit Apfelpuree« bestellt, um sich nach langem Schweigen schließlich seinem Begleiter zuzuwenden: »Plötzlich stieß er mich, von dem Werke sichtlich beeindruckt, mit dem Ellbogen heftig in die Seite«, berichtet Göllerich, »und schleuderte mir eruptiv das Resümee seiner widerstreitenden Überlegungen entgegen: ›und kirchli’ is’ do’ nöt!‹«

Erst wenige Monate zuvor hat Bruckner mit seinem eigenen Te Deum C-Dur WAB 45 die vielleicht »›kirchlichste‹ Vertonung« (Göllerich) des den Heiligen Augustinus von Hippo und Ambrosius von Mailand zugeschriebenen christlichen Hymnus fertiggestellt und sich damit in die jahrhundertelange Tradition des Textes als Lobgesang bei kirchlichen Prozessionen, Krönungen, Hochzeiten, aber auch als Grundlage von Herrschaftsmusik bei weltlichen Siegeszeremonien eingereiht. Doch welches Fest, welche Krönung, welchen Sieg gilt es zu feiern, handelt es sich doch bei Bruckners Te Deum um eines der wenigen geistlichen Werke des Komponisten, die ohne spezifischen Auftrag oder konkreten äußeren Anlass entstanden sind? Verschiedenen Berichten von Bruckners Schülern und Vertrauten zufolge antwortet er selbst auf diese Frage mit Verweis auf den enormen Widerstand, auf den er in jener Zeit mit seinen Kompositionen bei der Wiener Kritik stößt: »Aus Dankbarkeit gegen Gott, weil es meinen Verfolgern noch immer nicht gelungen ist, mich umzubringen.« Eine Zueignung, die er nicht zuletzt durch die Widmung auf der Titelseite des Erstdrucks »O[mnia] A[d] M[aiorem] D[ei] G[loriam]« unterstreicht: »Alles zur größeren Ehre Gottes«.

Nachdem Bruckner bereits im Mai 1881 eine Entwurfsfassung seines Te Deums zu Papier gebracht hat, in der er die Singstimmen sowie einzelne Aspekte der Instrumentierung notiert, lässt er das Werk für zweieinhalb Jahre liegen, in denen er seine 6. Sinfonie vollendet, an seiner 7.

Sinfonie arbeitet und seine drei großen Messen erneut einer umfassenden kritischen Durchsicht unterzieht. Erst nach Abschluss der Siebten nimmt er sich das Te Deum im September 1883 wieder zur Brust und kann die Partitur am 7. März 1884 schließlich abschließen. Da der ursprüngliche Plan des Hofkapellmeisters Joseph Hellmesberger sen., das Te Deum zur Feier der Kardinalsbirett-Aufsetzung des Wiener Fürsterzbischofs Cölestin Ganglbauer am 22. November 1884 aufzuführen nicht zuletzt aufgrund der Länge des Werkes verworfen wird, findet die Uraufführung am 2. Mai 1885 durch den Wiener Akademischen Wagner-Verein unter Bruckners eigener Leitung in einer Version für zwei Klaviere statt. Allen voran der große Erfolg dieses Konzertes befördert daraufhin die Orchesterpremiere am 10. Jänner 1886 im Rahmen eines von Hans Richter dirigierten Konzerts der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, das Theodor Helm in der Deutschen Zeitung als »das musikalische Ereigniß des Tages« würdigt: »Wir haben Leute stürmisch applaudiren gesehen, welche sonst für Bruckner’s kühne Muse nur Hohn und Spott oder ein vornehmes Stillschweigen in Bereitschaft hatten; ein durch seine entschiedene Gegnerschaft sattsam bekannter Conservatoriums-Professor sprach das geflügelte Wort: ›Das ist der deutsche Berlioz, nur daß ihm (Bruckner) immer auch musikalisch etwas einfällt, wo der französische Berlioz oft vergebens nach Gedanken ringt.‹« In die allgemeine Begeisterung stimmt auch Gustav Mahler ein, der das Te Deum einige Jahre später als erster Kapellmeister des Hamburger Stadttheaters zur Aufführung bringt, wobei er die Angabe »für Chor Soli und Orchester / Orgel ad libitum« auf dem Titelblatt seiner Dirigierpartitur durchstreicht und durch die Worte ersetzt: »Für Engelszungen, / Gottselige, gequälte / Herzen und feuergeläuterte Seelen!«

Anton

»Gestern […] dirigirte ich Ihr herrliches und gewaltiges ›Te deum‹. Sowol die Mitwirkenden, als auch das ganze Publikum waren aufs tiefste ergriffen von dem mächtigen Bau und den wahrhaft erhabenen Gedanken, und ich erlebte zum Schluß der Aufführung, was ich für [den] größten Triumpf eines Werkes halte: das Publikum blieb lautlos sitzen, ohne sich zu bewegen, und erst nachdem der Dirigent und die mitwirkenden Künstler ihre Plätze verlassen, brach der Beifallssturm los. […] ›Bruckner‹ hat nun seinen siegreichen Einzug in Hamburg gehalten.«

Gustav Mahler am 16. April 1892 an Anton Bruckner

Ausschnitt aus dem fünften Teil (»In te, Domine, speravi«) des Te Deums in Bruckners handschriftlicher Partitur, 1884

Musikalische Architektur

»I’ glaub […] wann’s beim Jüngst’n G’richt schief gang, möcht i’ unsern Herrgott d’ Partitur vom ›Te Deum‹ hinhalt’n und sag’n: ›Schau, dös hab’ i’ ganz alloan für Di’ g’macht!‹, nachher wurdt i’ scho durchrutsch’n.«

Bruckner »abends am Biertische« zu seinem Biografen August Göllerich

Mit einer wuchtigen Streicherfiguration, deren charakteristische QuintOktav-Motivik in Bruckners Werken als ›Majestas-Symbol‹ die Allmacht und Gewalt Gottes repräsentiert, hebt der Beginn des Te Deums an, ehe der Chor den prachtvollen Unisonoruf »Te Deum laudamus: te Dominum confitemur« (»Herr Gott, Dich loben wir, dich Herr, bekennen wir«) anstimmt. Ebenso wie aus dem dynamischen Wechselspiel zwischen den bis zum A-cappella-Satz reduzierten Einwürfen der Gesangssoli und den klanggewaltigen Tuttiabschnitten speist sich die musikalische Spannung nicht nur des Beginns, sondern des gesamten Werkes aus der Verschränkung renaissancistisch anmutender Melodik mit Bruckners eigener, harmonisch avancierter Klangsprache. Nach einem beruhigten, von innig bittenden Einwürfen der Solostimmen und der Solovioline illuminierten Tenorsolo »Te ergo quaesumus, tuis famulis subveni« (»So bitten wir Dich: Hilf deinen Erlösten«) im zweiten Teil, setzt im dritten Abschnitt erneut der von den ›Majestas‹-Figurationen der Streicher begleitete Chor ein, dessen insistierend wiederholtes Flehen »Aeterna fac cum sanctis tuis in gloria numerari« (»Lass sie mit Deinen Heiligen des ewigen Ruhms genießen«) sich im Unisono von Chor und Orchester in immer neuen Anläufen zu einer gewaltigen Kulmination steigert. Während der folgende vierte Teil »Salvum fac populum tuum, Domine« (»Gib deinem Volke Heil, o Herr«) erneut den kammermusikalischen Ton des »Te ergo« und musikalisches Material des Beginns aufgreift, folgt im letzten Satz nach einer einleitenden Passage der Solostimmen auf die Worte »In te, Domine, speravi: non confundar in aeternum« (»Auf Dich hab ich ver traut, o Herr, lass mich nicht zu Schanden werden ewiglich«) eine ausgedehnte Fuge, aus deren kunstvoller Kontrapunktik sich zuletzt in dreifachem Forte die Wiederkehr der ›Majestas‹-Figurationen Bahn bricht und das Werk im strahlenden C-Dur beschließt.

Gesangstexte

Anton Bruckner

Missa solemnis b-Moll

Text: Ordinarium Missae

I Kyrie

Kyrie, eleison. Christe, eleison. Kyrie, eleison.

II Gloria

Gloria in excelsis Deo et in terra pax hominibus bonae voluntatis.

Laudamus te, benedicimus te, adoramus te, glorificamus te, gratias agimus tibi propter magnam gloriam tuam, Domine Deus, Rex coelestis, Deus Pater omnipotens.

Domine Fili unigenite, Iesu Christe, Domine Deus, Agnus Dei, Filius Patris, qui tollis peccata mundi, miserere nobis; qui tollis peccata mundi, suscipe deprecationem nostram. Qui sedes ad dexteram Patris,

Herr, erbarme dich. Christus, erbarme dich. Herr, erbarme dich.

Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seiner Gnade.

Wir loben dich, wir preisen dich, wir beten dich an, wir rühmen dich, wir danken dir, denn groß ist deine Herrlichkeit:

Herr und Gott, König des Himmels, Gott und Vater, Herrscher über das All, Herr, eingeborener Sohn, Jesus Christus.

Herr und Gott, Lamm Gottes, Sohn des Vaters, der du nimmst hinweg die Sünde der Welt: erbarme dich unser; der du nimmst hinweg die Sünde der Welt: nimm an unser Gebet; der du sitzest zur Rechten des Vaters:

miserere nobis.

Quoniam tu solus Sanctus, tu solus Dominus, tu solus Altissimus, Iesu Christe, cum Sancto Spiritu: in gloria Dei Patris. Amen.

III Credo

Credo in unum Deum, Patrem omnipotentem, factorem

coeli et terrae, visibilium omnium et invisibilium. Et in unum Dominum Iesum Christum, Filium Dei unigenitum, et ex Patre natum ante omnia saecula. Deum de Deo, lumen de lumine, Deum verum de Deo vero, genitum, non factum, consubstantialem Patri: per quem omnia facta sunt. Qui propter nos homines et propter nostram salutem descendit de coelis. Et incarnatus est de Spiritu Sancto

erbarme dich unser. Denn du allein bist der Heilige, du allein der Herr, du allein der Höchste: Jesus Christus, mit dem Heiligen Geist, zur Ehre Gottes des Vaters. Amen.

Ich glaube an den einen Gott, den Vater, den Allmächtigen, der alles geschaffen hat, Himmel und Erde, die sichtbare und die unsichtbare Welt. Und an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, aus dem Vater geboren vor aller Zeit: Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater; durch ihn ist alles geschaffen.

Für uns Menschen und zu unserem Heil ist er vom Himmel gekommen, hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist

ex Maria Virgine, et homo factus est. Crucifixus etiam pro nobis sub Pontio Pilato; passus et sepultus est, et resurrexit tertia die, secundum Scripturas, et ascendit in coelum, sedet ad dexteram Patris. Et iterum venturus est cum gloria, iudicare vivos et mortuos, cuius regni non erit finis.

Et in Spiritum Sanctum, Dominum et vivificantem: qui ex Patre Filioque procedit.

Qui cum Patre et Filio simul adoratur et conglorificatur: qui locutus est per prophetas. Et unam, sanctam, catholicam et apostolicam Ecclesiam. Confiteor unum baptisma in remissionem peccatorum. Et exspecto resurrectionem mortuorum, et vitam venturi saeculi. Amen.

IV Sanctus

Sanctus, Sanctus, Sanctus

Dominus Deus Sabaoth. Pleni sunt coeli et terra gloria tua.

Hosanna in excelsis.

von der Jungfrau Maria und ist Mensch geworden. Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus, hat gelitten und ist begraben worden, ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift und aufgefahren in den Himmel. Er sitzt zur Rechten des Vaters und wird wiederkommen in Herrlichkeit, zu richten die Lebenden und die Toten; seiner Herrschaft wird kein Ende sein. Und (ich glaube) an den Heiligen Geist, der Herr ist und lebendig macht, der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht, der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird, der gesprochen hat durch die Propheten, und (an) die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche. Ich bekenne die eine Taufe zur Vergebung der Sünden und erwarte die Auferstehung der Toten und das Leben der kommenden Welt. Amen.

Heilig, heilig, heilig Gott, Herr aller Mächte und Gewalten. Erfüllt sind Himmel und Erde von deiner Herrlichkeit. Hosanna in der Höhe.

V Benedictus Benedictus, qui venit in nomine Domini. Hosanna in excelsis.

VI Agnus Dei

Agnus Dei, qui tollis peccata mundi: miserere nobis.

Agnus Dei, qui tollis peccata mundi: miserere nobis.

Agnus Dei, qui tollis peccata mundi: dona nobis pacem.

Te Deum

Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe.

Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt: erbarme dich unser.

Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt: erbarme dich unser.

Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt: gib uns deinen Frieden.

Text: Augustinus von Hippo (354–430) und Ambrosius von Mailand (339–397) zugeschrieben

I »Te Deum«

Deum laudamus: te Dominum confitemur. Te aeternum Patrem, omnis terra veneratur.

Tibi omnes angeli, tibi caeli et universae potestates: tibi cherubim et seraphim incessabili voce proclamant: Sanctus, Sanctus, Sanctus, Dominus Deus Sabaoth. Pleni sunt caeli et terra maiestatis gloriae tuae.

Herr Gott, dich loben wir, dich Herr, bekennen wir, dich ewigen Vater verehrt von Pol zu Pol die Welt.

Dir rufen die Engel, dir die Himmel, dir die Gewalten allzumal, dir Cherubim und Seraphim mit nie verhallender Stimme zu:

Heilig, heilig, heilig ist unser Herr, Gott Sabaoth! Himmel und Erde füllt die Größe deiner Herrlichkeit.

Te gloriosus apostolorum chorus, te prophetarum laudabilis numerus, te martyrum candidatus laudat exercitus.

Te per orbem terrarum sancta confitetur Ecclesia, Patrem immensae maiestatis; venerandum tuum verum et unicum Filium; Sanctum quoque Paraclitum Spiritum.

Tu rex gloriae, Christe.

Tu Patris sempiternus es Filius.

Tu, ad liberandum suscepturus hominem, non horruisti Virginis uterum.

Tu, devicto mortis aculeo, aperuisti credentibus regna caelorum.

Tu ad dexteram Dei sedes, in gloria Patris. Iudex crederis esse venturus.

II »Te ergo«

Te ergo quaesumus, tuis famulis subveni, quos pretioso sanguine redemisti.

Dich preist der Apostel glorreicher Chor, dich der Propheten gottselige Schar, dich der Märtyrer verklärtes Geleit.

Über den weiten Kreis der Erde bekennt die heilige Kirche dich, den Vater unermesslicher Herrlichkeit, deinen erhabenen wahren eingebornen Sohn, und den heiligen Geist unsern Tröster.

Du König der Herrlichkeit, Christus, bist des Vaters unerschaffener Sohn, du unternahmst die Menschen zu erlösen und verschmähtest den Schoß der Jungfrau nicht.

Du besiegtest den Stachel des Todes und erschlossest den Gläubigen die Reiche der Himmel. Du sitzest zur Rechten Gottes in des Vaters Herrlichkeit; einst sollst du kommen die Welt zu richten.

So bitten wir dich: Hilf deinen Erlösten, die dein kostbares Blut erkaufte.

III »Aeterna fac«

Aeterna fac cum sanctis tuis in gloria numerari.

IV »Salvum fac«

Salvum fac populum tuum, Domine, et benedic hereditati tuae.

Et rege eos, et extolle illos usque in aeternum.

Per singulos dies benedicimus te; et laudamus nomen tuum in saeculum, et in saeculum saeculi.

Dignare, Domine, die isto sine peccato nos custodire.

Miserere nostri, Domine, miserere nostri.

Fiat misericordia tua, Domine, super nos, Quemadmodum speravimus in te.

V »In te, Domine, speravi«

In te, Domine, speravi: non confundar in aeternum.

Laß sie mit deinen Heiligen des ewigen Ruhms genießen.

Gib deinem Volke Heil, o Herr, und segne dein Erbteil, pflege sie und erhebe sie in Ewigkeit.

Wir segnen dich Tag für Tag, und loben deinen Namen in Ewigkeit und in der Ewigkeiten Ewigkeit.

Geruhe, Herr, uns diesen Tag vor allen Sünden zu beschützen.

Erbarme dich unser, Herr, erbarme dich unser.

Deine Milde lass ergehen über uns gleich wie wir auf dich vertraut haben.

Auf dich hab ich vertraut, o Herr, lass mich nicht zu Schanden werden ewiglich.

Fenja Lukas

Sopran

Die Sopranistin wurde in eine Münchner Künstler:innenfamilie geboren und noch während ihrer Studienzeit als festes Mitglied in das Opernensemble des Linzer Musiktheaters aufgenommen. Seither konnte sich Fenja Lukas ein breites Repertoire aufbauen und war in vielen wichtigen Partien ihres Faches zu erleben. In der Rolle des Ännchen in Webers Der Freischütz und der Susanna in Mozarts Le nozze di Figaro, beides unter der musikalischen Leitung von Chefdirigent Markus Poschner, wurde sie von Presse und Publikum bejubelt. Darüber hinaus arbeitete sie mit weiteren namhaften Dirigenten, unter anderem mit Würzburgs Generalmusikdirektor Enrico Calesso, Chefdirigent Dennis Russell Davies, Kapellmeister Ingmar Beck und dem Meininger Generalmusikdirektor Killian Farell zusammen. Bei letzterem übernahm sie kurzfristig die Rolle der Adele und sang die Premiere von Strauss’ Die Fledermaus am Staatstheater Meiningen.

Michaela Selinger

Mezzosopran

Die gebürtige Oberösterreicherin ist Absolventin des Linzer Musikgymnasiums und erhielt ihre Ausbildung an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Walter Berry und Robert Holl. Michaela Selingers Karriere spannt sich nach einem anfänglichen Festengagement an der Wiener Staatsoper über Gastauftritte an wichtigen europäischen und internationalen Opern- und Konzerthäusern. Sie war Solistin bei den Salzburger Festspielen, im Musikverein Wien, im Wiener Konzerthaus sowie an den Opern- und Konzerthäusern von München, Essen, Berlin, Moskau, Barcelona, Klagenfurt, Lyon, Glyndebourne und Chicago. Als Mitglied des Mozartchors des Musikgymnasiums Linz und des Linzer Jeunesse Chors kam sie als Teenager in Verbindung mit der Musik von Bruckner, Mozart, Brahms und Beethoven und sammelte ihre ersten wichtigen musikalischen Erfahrungen im Brucknerhaus Linz. Michaela Selinger lebt in Berlin.

João Terleira

Tenor

Der aus Portugal stammende João Terleira studierte an der Escola Superior de Música e Artes do Espectáculo in Porto und war Mitglied der International Opera Academy Gent unter Guy Joosten. 2018/19 debütierte er beim Rossini Opera Festival in Pesaro als Cavaliere Belfiore in Il viaggio a Reims und sang Tamino (Die Zauberflöte) am Staatstheater Darmstadt sowie Lindoro (L’italiana in Algeri) bei der Zomeropera Alden-Biesen. Er trat an renommierten Häusern wie der Opera Vlaanderen und dem Theater Kiel, bei den Eutiner Festspielen und auf wichtigen Bühnen Portugals auf. Neben Konzerten mit Werken von Bach, Händel und Mozart erlangte er durch Liederabende mit Schubert- und Britten-Werken Aufmerksamkeit. Sein Reper toire umfasst zentrale Mozart-Rollen (Don Ottavio, Ferrando, Tamino) sowie Belcanto-Partien. Seit der Saison 2019/20 ist er Ensemblemitglied am Theater und Orchester Heidelberg.

Alexandre Baldo

Bassbariton

Der mehrfache Preisträger konzertiert regelmäßig mit Le Concert Spirituel unter Hervé Niquet, mit dem er 2022 an der Opéra de Reims debütierte. 2023 gastierte er mit seinem Barockensemble Mozaïque im Brucknerhaus Linz sowie in Paris. 2023/24 arbeitete Alexandre Baldo erstmals mit Dirigent Martin Haselböck und trat im Teatro Comunale in Bozen und in der Opéra de Lille auf. Sein Soloalbum Caldara – Arias for Bass wurde 2024 prämiert. Mit Ars Antiqua Austria nahm er die Uraufführung des Oratorium de Passione Domini Nostri Jesu Christi von Franz Joseph Aumann auf, mit Niquet und Le Concert Spirituel Händels Israel in Egypt. In der Saison 2024/25 gastiert er an der Opéra Royal de Versailles, an der Opéra de Montpellier, an der Opéra de Saint-Etienne und am Théâtre des Champs-Elysées in Paris. Im Internationalen Brucknerfest Linz 2024 singt er neben Mozarts Requiem auch Bruckners Missa solemnis und Te Deum.

Mozartchor des Musikgymnasiums Linz

1974 von Balduin Sulzer als Spezialzweig am Adalbert Stifter Gymnasium gegründet, zählt das Musikgymnasium Linz zu den wichtigen Musikinstitutionen des Landes. Chor- und Orchesterkonzerte stehen im Mittelpunkt des Konzepts, das die aktuellen Leiter Michael Wruss und Stefan Kaltenböck weiterentwickeln. Ein Fokus liegt dabei auf der Pflege der Stimmen in Vokalensembles, Klassenchören und im Gesamtchor des Musikgymnasiums, dem Mozartchor. Konzerthöhepunkte waren Bachs JohannesPassion unter Andreas Spering im Alten Dom in Linz 2022, Charles Ives’ 4. Sinfonie im Brucknerhaus Linz mit dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien unter Wayne Marshall sowie ein Beethoven gewidmetes Konzert unter der Leitung von Emmanuel Tjeknavorian 2023. Im Juni wirkte der Mozartchor bei Bruckners Salz, einem Projekt der Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024, in der Saline Ebensee mit.

Oberösterreichischer Landesjugendchor

Der Oberösterreichische Landesjugendchor unter der künstlerischen Leitung von Michaela Wolf und Benedikt Blaschek wurde 2001 als Projekt des Chorverbandes OÖ ins Leben gerufen. Anfangs wurde er von Johannes Hiemetsberger geleitet, bis 2021 von Alexander Koller. Der Chor besteht aus etwa 45 Sänger:innen zwischen 17 und 28 Jahren, die während einer Sommerprobenwoche jährlich ein neues Programm einstudieren.

Klassische, traditionelle, moderne und anspruchsvolle Chormusik wird dabei umgesetzt: So kam es 2017 gemeinsam mit den Neuen Wiener Stimmen zur Aufführung von Sir Karl Jenkins The Armed Man – Mass for Peace im Wiener Konzerthaus und bei Musica Sacra Linz. Es folgten A-cappella-Programme wie Believable – A choral battle (2018), Black or white (2022) und I am what I am (2023). Konzerte und Tourneen führten den Chor an viele Orte in Österreich, nach Spanien, Italien und Irland.

Oberösterreichisches Jugensinfonieorchester

Das Oberösterreichische Jugendsinfonieorchester (JSO) besteht seit über 25 Jahren und setzt sich aus den besten Nachwuchsmusiker:innen des Landes zusammen. Es stellt die Spitze der aufbauenden Orchesterlandschaft des Oö. Landesmusikschulwerks dar. Zahlreiche ehemalige Mitglieder musizieren heute in Berufsorchestern, oft sogar an führenden Positionen. Begleitet von Dozent:innen aus dem Bruckner Orchester Linz, der Anton Bruckner Privatuniversität und dem Oö. Landesmusikschulwerk werden unter der Leitung renommierter Dirigent:innen Meisterwerke der sinfonischen Orchesterliteratur erarbeitet und anschließend bei Konzerten präsentiert. So arbeitete das JSO unter anderem mit Markus Poschner, Dennis Russell Davies und Katharina Wincor sowie mit Solist:innen wie Nigel Kennedy, Benjamin Schmid und Julia Hagen zusammen. Seit 2022 hat Raphael Kasprian die künstlerische Leitung des JSO inne.

Markus Poschner

Dirigent

Seit seinem Antritt als Chefdirigent des Bruckner Orchester Linz 2017 begeistern Markus Poschner und das BOL Publikum und Presse gleichermaßen. Seine Vision, in der Bruckner-Interpretation eigene Wege zu gehen, gipfelte 2024 in der Auszeichnung mit dem renommierten ICMA Special Achievement Award für die Gesamteinspielung der Bruckner-Sinfonien. Markus Poschner gastiert regelmäßig bei sämtlichen Spitzenorchestern und Opernhäusern der Klassikwelt. Mit Wagners Tristan und Isolde – 2020 wurde er für eine Produktion dieser Oper am Musiktheater Linz als »Dirigent des Jahres« ausgezeichnet – eröffnete er die Bayreuther Festspiele 2022, eine Wiedereinladung folgte 2023. Von 2007 bis 2017 war Markus Poschner Generalmusikdirektor der Bremer Philharmoniker. Seit 2015 ist er zudem Chefdirigent des Orchestra della Svizzera italiana. Ab der Spielzeit 2025/26 wird er außerdem Chefdirigent des Sinfonieorchesters Basel.

»Singen ist das Fundament zur Music in allen Dingen«

Chorkonzerte in der Saison 24–25

Company of Music © A. Grilc

Karten und Infos:

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Sa, 23. Nov 2024, 19:30

Mittlerer Saal

Hiemetsberger & Company of Music

Sa, 1. März 2025, 19:30

Mittlerer Saal

Ortner & Arnold

Schoenberg Chor

Mi, 23. Apr 2025, 19:30

Mittlerer Saal New York Polyphony

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Impressum

Herausgeberin

Linzer Veranstaltungsgesellschaft mbH, Brucknerhaus Linz, Untere Donaulände 7, 4010 Linz

René Esterbauer, BA MBA, Kaufmännischer Geschäftsführer

Redaktion

Andreas Meier

Biografien & Lektorat

Romana Gillesberger

Gestaltung

Anett Lysann Kraml

Leiter Programmplanung, Dramaturgie und szenische Projekte

Mag. Jan David Schmitz

Abbildungen

M. Abrossimow (S. 2), S. Weiss (S. 24), J. Holthaus (S. 25), S. Pinto (S. 26), J. Wesely (S. 27), J. Pfaffeneder (S. 28), uschiwolf.at (S. 29), R. Winkler (S. 30), K. Kikkas (S. 31)

Programm­, Termin­ und Besetzungsänderungen vorbehalten LIVA – Ein Mitglied der Unternehmensgruppe Stadt Linz

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