Marc Albrecht & Tonkünstler-Orchester | 15.11.2023

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Tanz-

Szenen 15. NOVEMBER 2023 DAS GROSSE ABONNEMENT III SAISON 2023/24


KOMMENDE HIGHLIGHTS SAISON 2023/24 SO 3 DEZ 11:00

MICHAEL ALEXANDER WILLENS & KÖLNER AKADEMIE

GROSSER SAAL

Eine Matinée mit Werken von JeanFéry Rebel, Carl Philipp Emanuel Bach und Ludwig van Beethoven

Michael Alexander Willens | Dirigent

DI 12 DEZ 19:30 GROSSER SAAL

Alevtina Ioffe | Dirigentin

SO 31 DEZ 19:30 GROSSER SAAL Theresa Grabner & Dietmar Kerschbaum

DI 9 JÄN 19:30 GROSSER SAAL

Maxim Emelyanychev | Dirigent

ALEVTINA IOFFE & UNGAR. NATIONAL­ PHILHARMONIE Alexander Malofeev spielt Liszt und Chopin, dazu Suiten aus den Balletten Romeo und Julia und Der wunderbare Mandarin

DAS GROSSE SILVESTERKONZERT mit dem Operetten­klassiker Der Vogelhändler von Carl Zeller Zusätzlich am 5. Jänner im beliebten Varieté-Format!

MAXIM EMELYANYCHEV & MAHLER CHAMBER ORCHESTRA Beethovens 7. Sinfonie und Hindemiths Vier Temperamente mit Alexander Melnikov als Solisten.

Karten und Infos: +43 (0) 732 77 52 30 | kassa@liva.linz.at | brucknerhaus.at

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Tanz-Szenen Mittwoch, 15. November 2023, 19:30 Uhr Großer Saal, Brucknerhaus Linz

Benjamin Beilman | Violine Tonkünstler-Orchester Marc Albrecht | Dirigent

Saison 2023/24 – Das Große Abonnement III 3. von 10 Konzerten im Abonnement


Programm Alexander Borodin (1833–1887) Polowetzer Tänze aus dem II. Akt der Oper Fürst Igor (1869–70, 1874–87) Antonín Dvořák (1841–1904) Konzert a-Moll für Violine und Orchester op. 53 (1879–80, 1882) I Allegro ma non troppo II Adagio ma non troppo III Finale. Allegro giocoso, ma non troppo

– Pause – Igor Strawinski (1882–1971) Pétrouchka. Burleske Szenen in vier Bildern (1910–11, rev. 1912–13, 1946–47) Erstes Bild

Jahrmarkt in der Fastnachtswoche Danse russe

Zweites Bild

Petruschka

Drittes Bild

Der Mohr Valse

Viertes Bild

Jahrmarkt in der Fastnachtswoche gegen Abend Tanz der Ammen Ein Bauer und der Bär Die Zigeunerinnen und ein genusssüchtiger Kaufmann Tanz der Kutscher Die Maskierten Der Kampf: Der Mohr und Petruschka Petruschkas Tod Die Polizei und der Gaukler Erscheinung von Petruschkas Geist

Konzertende ca. 21:30 4


alla breve Das Programm auf einen Blick

Tanz-Szenen verortet man zunächst wahrscheinlich auf der Theater­ bühne: Ballette, Pantomimen, Opern, Musicals – hier lässt sich der Tanz mit Blicken einfangen, zuweilen fast mit Händen greifen. Doch auch im Konzertsaal kann das Tänzerische – ganz ohne Bühnenbild oder Choreografie – in Szene gesetzt werden: Zum einen in Form von Ballettmusik, die sich, bewusst ihres darstellerischen Elements ,be­ raubt‘, ganz auf sich selbst verlässt, um tänzerische Gesten einzig mit den Mitteln der Musik darzustellen; zum anderen in Form von dezi­ diert konzertanter Musik, in deren Innerstem gleichwohl jener Rhyth­ mus pocht, der Beine in Bewegung zu setzen und Herzen höher schla­ gen zu lassen imstande ist. Die Polowetzer Tänze stammen aus der Oper Fürst Igor, an der Ale­ xander Borodin knapp zwanzig Jahre arbeitete und die er zum Zeitpunkt seines Todes 1887 dennoch unvollendet zurücklassen musste. Losgelöst von der Oper brachte der Impresario Sergei Djagilew die Tänze 1909 mit seinen kurz zuvor gegründeten Ballets Russes in einer Choreografie von Michel Fokine im Pariser Théâtre du Châtelet auf die Bühne. Die­selben Ballets Russes, erneut mit Djagilew und Fokine, verhalfen zwei Jahre später Igor Strawinskis Ballett Pétrouchka – das der Komponist später für den Konzertsaal arrangierte – im selben Theater zur Urauf­führung. Und Antonín Dvořáks zur selben Zeit wie Borodins Prinz Igor entstandenes Violinkonzert? Wo verstecken sich hier die Tanz-Sze­nen? Kurz gesagt: Auch wenn sie nicht zu sehen sind, sind sie kaum zu überhören.


Drängende Rhythmen, verspätete Werke

„ICH PROBIERE ES.“ Am Anfang stand die Begeisterung: „Ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll“, jubelte Alexander Borodin 1869 in einem Brief an den Kunstkritiker Wladimir Stassow. Dieser hatte seinem Landsmann soeben den Entwurf für eine Oper übersandt. „Mir scheint, das Sujet ist ganz ungeheuerlich und nach meinem Geschmack“, schwärmte Borodin über die historische Figur des Fürsten Igor und dessen Schlachten. Nur: „Werden meine Kräfte auch reichen? Ich weiß es nicht. […] Ich probiere es.“ Ein Jahr später war das Werk alles andere als abgeschlossen, die Be­ geisterung aber merklich abgekühlt. Die Verpflichtungen Borodins – hauptberuflich war er kein Musiker, sondern ein brillanter Chemiker und Universitätsprofessor – ließen ihn am Zustandekommen seines Fürst Igor zweifeln. Waren die Opernpläne angesichts seiner Res­ sour­cen nicht Träumerei? „Die Anstrengungen und der Zeitverlust sind ungeheuer, und es ist nicht sicher, ob sie [i. e. die Oper] jemals auf­ geführt wird, ja, und wenn sie aufgeführt wird, dann muss ich mich abmühen mit einem ganzen Haufen von Sorgen“, schrieb er 1870 an seine Frau. Ganz aufgeben wollte er das Großprojekt dennoch nicht. Der Freizeitkomponist unterhielt in den Folgejahren, mit einem heu­ 6


Alexander Borodin Polowetzer Tänze

Alexander Borodin, Ölgemälde von Ilja Repin, 1888 7


Alexander Borodin Polowetzer Tänze

tigen Wort gesprochen, eine On-off-Beziehung zu seinem „Igor“. Mal entflammte Borodin wieder für den Stoff und ließ das Notenmaterial anwachsen, mal legte er das Musikdrama erneut auf Eis. 1887 riss eine Herzerkrankung den Vielbeschäftigten aus dem Leben, als er gerade ein Gespräch auf einem Faschingsball führte. Borodin war zu dem Zeitpunkt 53 Jahren alt – sein erträumtes Meisterwerk weiter­ hin ein loses Zettelwerk. Dass dieser „Igor“ dennoch seine Vollendung fand, war einem einzig­ artigen Freundschaftsdienst zu verdanken: Nikolai Rimski-Korsakow und Alexander Glasunow sortierten das Material, orchestrierten es, schlossen klaffende Partiturlücken mit Musik aus eigener Hand – und verhalfen ihrem verstorbenen Freund in zwei Jahren Arbeit doch noch zum erhofften Opus magnum. Nun ist dieser „Igor“ an den Opernhäusern leider ein seltener Gast geblieben. Dafür hat sich ein Paradestück daraus in den Konzertsä­len eingebürgert, nämlich die Polowetzer Tänze. Auf der Theaterbühne mit einem Großeinsatz an Ballettkräften verbunden, begeistert die­ ser orientalisch gefärbte Melodienreigen dank seiner Qualitäten so­ gar ohne akrobatisches Blickfutter – und kommt in der beliebten In­ stru­mentalfassung auch ohne einen Opernchor aus. Ziselierte Holzbläserlinien leiten das anfängliche Tanzlied der Mäd­ chen ein, das mit seiner sanften Melodie wie ein fliegender Teppich schwebt (und unter dem Songtitel Stranger in Paradise auch in der Popwelt Erfolge feierte). Der wilde Tanz der Männer beginnt mit trei­ benden Synkopen und einer sprudelnden Soloklarinette, deren Noten­ ketten sich in zunehmend dicker Orchestrierung wiederholen. Wuch­ tige Akkordtürme und archaische leere Quinten bescheren dem Pub­ likum im nachfolgenden Allegro Monumentalkino für die Ohren; das Presto im Anschluss elektrisiert durch seine aufgekratzte Rhythmik, eine massive Klangentfaltung und nicht zuletzt ein viertöniges, ab­ steigendes Motiv, das ähnliche Wirkung entfaltet wie ein Riff in der Rockmusik. Wiederholungen und effektvoll gebaute Steigerungen las­ sen die Musik in einem furiosen Finale gipfeln. 8


Antonín Dvořák Konzert a-Moll für Violine und Orchester

EIN LANGER WEG Eine gefühlte Ewigkeit ist auch zwischen den ersten Skizzen zu An­ tonín Dvořáks Konzert a-Moll für Violine und Orchester op. 53 und der Uraufführung vergangen. Das lag aber nicht etwa an mangeln­ dem Schreibtempo oder fehlender Zuversicht des Komponisten. Ein anderer hatte die Sache verzögert, nämlich der Stargeiger Joseph Joachim. Der Virtuose aus Österreich-Ungarn war seinerzeit nicht nur wegen seiner Kunstfertigkeit und Beliebtheit eine gesuchte Kraft. Das Violinkonzert von Johannes Brahms, am Neujahrstag 1879 aus der Taufe gehoben, hatte in Joachim mehr als nur seinen ersten Solis­ ten. Brahms, der das Geigenspiel nicht beherrschte, hatte sich wäh­ rend des Kompositionsprozesses eingehend vom Virtuosen beraten lassen. Im selben Jahr suchte auch Antonín Dvořák die Expertise des Gei­ gers für sein noch unveröffentlichtes Violinkonzert. Joachim schien der Angelegenheit anfangs wohlwollend gegenüberzustehen: Er ließ sich die Noten schicken und versicherte dem böhmischen Tonsetzer, sich die Sache „bald con amore durchzusehen“. Tatsächlich sandte er Dvořák dann auch eine Fülle an Änderungsvorschlägen – so viele, dass sich der Komponist für eine komplette Neufassung seines Kon­ zerts entschied. Diese schloss er bis zum Mai 1880 ab und schickte Joachim dann abermals die Noten. Doch der ließ die Postsendung diesmal liegen und Staub ansetzen. Geschlagene zwei Jahre vergingen, bis Joachim die Noten einer Be­ urteilung unterzog. Und dann tadelte er Dvořák ein weiteres Mal: Das Konzert sei streckenweise zu dick instrumentiert, er rate zu Retu­ schen. Dvořák reagierte darauf allerdings nicht etwa verschnupft: Er überarbeitete ausgewählte Passagen und traf Joachim im Herbst 1882 in Berlin zu einer Probeaufführung. Dem Geiger habe die Musik bei der Zusammenkunft gut gefallen, berichtete Dvořák seinem Ver­ leger Fritz Simrock. Diplomatischer Nachsatz: „Mir war es sehr lieb, daß die Geschichte einmal fertig wird! Die Umarbeitung lag volle 2 Jahre bei Joachim!“

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Antonín Dvořák Konzert a-Moll für Violine und Orchester

Antonín Dvořák, Fotografie des Ateliers Negretti and Zambra, 1884

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Igor Strawinski Pétrouchka

Also Ende gut, alles gut? Leider nein. Womöglich kam es zwischen den beiden Männern bis zur Uraufführung im Herbst 1883 doch noch zu Misshelligkeiten. Joachim hob das ihm gewidmete Konzert je­den­ falls nicht aus der Taufe und spielte es auch später nie öffent­lich; stattdessen schulterte Dvořáks Landsmann František Ondříček bei der Uraufführung die Sologeige. Schade angesichts der Güte des Werks: Es glänzt nicht nur durch die melodische Erfindungskraft seines Verfassers, sondern auch durch unverhoffte Strukturen. Das beginnt schon im ersten Takt, mit dem Hauptthema des Kopfsatzes: Während die erste Hälfte dieser Melo­ die als Orchestertutti erklingt, übernimmt die Sologeige die zweite Hälfte. Auch die Themenverarbeitung überrascht: Sie erfolgt weniger in Form einer konventionellen Durchführung als im Rahmen einer Reihe von Variationen. Die Reprise wird nur kurz angedeutet; ein Ver­ bindungstück leitet in die friedvolle Stimmungswelt des zweiten Sat­ zes über, der mit der schlichten Grazie seines Themas berückt. Wie der Kopfsatz verknüpft schließlich auch das Finale Sonatensatzund Rondo-Form und verbreitet mit dem tänzerischen Schwung des böhmischen Furiants leutselige Fröhlichkeit. TÄNZE EINES „ARMEN HAMPELMANNS“ Eine Lust am Tanz und eine (gewisse) Freude an der Folklore sind auch dem dritten Werk des Abends eingeschrieben. Es trägt jedoch eine andere Handschrift, nämlich die von Igor Strawinski. Nach dem bahnbrechenden Erfolg seines Feuervogels 1910 in Paris griff der Charakterkopf rasch wieder für Sergei Djagilew und dessen Kom­ panie Ballets Russes zur Feder: 1911 debütierte Pétrouchka unter ein­ helligem Applaus in der Seine-Stadt. Auch in diesem Fall lief allerdings nicht alles nach Zeitplan. Eigentlich hätte das Folgewerk des Feuervogels in Paris Le Sacre du Printemps heißen sollen. Doch Strawinski stieß bei der Arbeit daran auf unverhoffte Schwierigkeiten und flüchtete sich in ein kurioses Kon­ zert­stück. Er hatte dabei, so der Komponist im Rückblick, „die hart­ näckige Vision einer Gliederpuppe, die plötzlich zum Leben erwacht 11


Igor Strawinski Pétrouchka

Sergei Djagilew, Vaslav Nijinsky und Igor Strawinski, Fotografie von Nijinskys Schwester Bronislava, um 1911

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Igor Strawinski Pétrouchka

und durch das teuflische Arpeggio ihrer Sprünge die Geduld des Or­ chesters so sehr erschöpft, dass es sie mit Fanfaren bedroht“. Der Kampf sollte mit dem „schmerzlich-klagenden Zusammenbruch des armen Hampelmanns“ enden. Als Diaghilew wenig später Strawinski besuchte, war er verblüfft über den mangelnden Fortschritt des „Sacre“ – dafür umso mehr angetan von der Pétrouchka-Partitur, die in zwei Sätzen vorlag. Auch dieses Sujet ließe sich auf die Ballettbühne befördern, meinte der Impre­sa­rio, und gewann Strawinski für eine Ausweitung auf vier Bilder. Im Zuge dessen wuchs auch das Personal der Handlung: Petruschka bekam zwei Karnevalspuppen zur Seite gestellt, nämlich einen „Mohren“ und eine Ballerina. Und dann ist da noch ein zwielichtiger Gaukler: Auf seinen Zuruf erwacht das Trio zum Leben und buhlt auf einer kleinen Jahrmarktbühne in St. Petersburg um Aufmerksamkeit. Ein Szenario, das Folklore auf Großstadtgetriebe prallen lässt, sentimentalen Wohlklang auf Dissonanz. Strawinskis Musik (gespielt in der Fassung von 1947) beginnt mit ei­ nem klingenden Wimmelbild des Markttreibens: Betrunkene torkeln über den Platz, ein Ausrufer macht seine Späße, Drehorgeln spie­len gegeneinander an. Schließlich erweckt ein Flötensolo die Pup­pen zum Leben; die hölzernen Helden tanzen einen flotten, doch me­cha­ ni­schen Danse russe. Das zweite Bild führt in die Welt der Puppen: Petruschka ist rüde in seine Kammer gestoßen worden und macht seinem Jammer in bitonalen Bläserlinien Luft (C-Dur kollidiert mit Fis-Dur). Seine Stimmung hebt sich aber mit dem Erscheinen der Ballerina: Er buhlt um die Schönheit, schlägt sie mit seiner Zappeligkeit aber in die Flucht. Das dritte Bild spielt im Zimmer des Mohren, den ein orientalisches Klangbild umgibt. Die Ballerina tritt ein und voll­führt einen Verführungstanz (Solotrompete!), der seine Wirkung nicht verfehlt. Die beiden schmiegen sich in einem bizarren Walzer (mit Jo­ seph Lanner-Zitaten) aneinander, bis der eifersüchtige Petruschka die Romanze unterbricht. Das Schlussbild zeigt den geschäftigen Markt zur Abendstunde: Ein Bär trottet mit seinem Besitzer vorbei (und lässt sein Brummen durch die Tuba hören); eine Schar hat sich 13


Igor Strawinski Pétrouchka

Vaslav Nijinski als Petruschka, Fotografie von Herman Mishkin, 1911 14


Igor Strawinski Pétrouchka

zu einem Stampftanz vereint. Doch plötzlich ertönen (Trompeten-) Schreie aus dem Puppentheater: Petruschka taucht gehetzt auf der Bühne auf, der Mohr verfolgt ihn – und tötet ihn mit einem Säbelhieb. Die Menschen erstarren. Wurden sie Zeugen einer Bluttat? Doch der Gaukler hält zur allgemeinen Erleichterung die Holzpuppe in die Hö­he, und das Volk zerstreut sich. Das letzte Wort hat Petruschka: Als Geist erscheint er dem Gaukler und verhöhnt ihn mit näselnden Trompe­ten­ tönen. Den Schausteller gruselt’s, er geht hurtig seines Wegs. Christoph Irrgeher

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Biografie

Benjamin Beilman Violine

Benjamin Beilman wird weltweit für sein leidenschaftliches Spiel und seinen tiefen, satten Ton gepriesen. Die New York Times lobte seine „ästhetische Technik, seinen makellosen Klang und sein ruhiges Selbstvertrauen“ und die Strad beschrieb sein Spiel als „reine Poesie“. In der Saison 2023/24 gibt Benjamin Beilman beim St. Louis Sym­pho­ ny Orchestra sein Debüt und kehrt zurück zum Minnesota Orchestra sowie zum Oregon und zum Pacific Symphony Orchestra, das er bei einem Vivaldi-Programm leiten wird. Gastspiele führen ihn zum SWR Symphonieorchester und in die Kölner Philharmonie mit der Deut­ schen Radio Philharmonie. Er tritt beim Grafenegg Festival eben­so auf wie im Festspielhaus St. Pölten und mit dem Tonkünstler-Or­ches­ ter im Musikverein Wien. Zudem wird er erneut das London Cham­ ber Orchestra leiten und mit dem BBC National Orchestra of Wales und dem Opéra Orchestre national Montpellier Occitanie spielen. Benjamin Beilman engagiert sich besonders für zeitgenössische Mu­ sik – er inspirierte Komponist*innen wie Frederic Rzewski oder Ga­ briella Smith dazu, Werke für ihn zu schreiben. Das Violinkonzert von Jennifer Higdon ist fester Bestandteil seines Repertoires, er hat das Violinkonzert von Thomas Larcher mit dem Tonkünstler-Orchester aufgenommen und hob das Violinkonzert The Little Prince von Chris Rogerson aus der Taufe. Im April 2022 wurde Benjamin Beilman als einer der jüngsten Künst­ ler in den Lehrkörper des Curtis Institute of Music – an dem er selbst stu­diert hat – berufen. Er erhielt zahlreiche renommierte Preise, un­ ter anderem das Borletti-Buitoni Trust Fellowship, das Avery Fisher Career Grant und den London Music Masters Award. Für das Label Warner Classics hat er Werke von Igor Strawinski, Leoš Janáček und Franz Schubert aufgenommen. Seine Violine „Ysaÿe“ Guarneri del Gesù von 1740 ist eine Leihgabe der Nippon Music Foundation. 16


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Biografie

Tonkünstler-Orchester

Das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich mit seinen Residenzen im Musikverein Wien, im Festspielhaus St. Pölten und in Grafenegg ist einer der wichtigsten musikalischen Botschafter Österreichs. Eine fast 75-jährige Tradition verbindet das Orchester mit den Sonntagnach­ mittagskonzerten im Musikverein Wien. Den Kernbereich der künst­ lerischen Arbeit bildet das traditionelle Orchesterrepertoire von der Klassik bis zur Musik des 20. Jahrhunderts. Alternative Programm­ wege der Tonkünstler werden von Musizierenden, Publikum und Pres­ se gleichermaßen geschätzt. Musikerpersönlichkeiten wie Heinz Wall­ berg, Fabio Luisi und Andrés Orozco-Estrada waren Chefdirigenten des Orchesters. Seit der Saison 2015/16 wird es von Yutaka Sado geleitet, Fabien Gabel folgt ihm 2025 nach. Tourneen führten das Ton­ künstler-Orchester zuletzt nach Großbritannien, Deutschland, Tsche­ chien und Japan. Im Eigenlabel erscheinen bis zu vier CDs pro Jahr. 18


Biografie

Marc Albrecht Dirigent

Als Dirigent des spätromantischen Repertoires ist Marc Albrecht international gefragt. Zudem pflegt er die Bandbreite von Mozart bis zur zeitgenössischen Musik. Geprägt wurde Albrecht von seinem Mentor Claudio Abbado, als dessen Assistent er das Gustav Mahler Jugendorchester mit aufbaute und fünf Jahre lang betreute. Danach wurde er Erster Kapellmeister an der Sächsischen Staatsoper Dresden und 1995 Generaldirektor am Staatstheater Darmstadt. Ab 2006 leitete er das Orchestre Philharmonique de Strasbourg, 2011 ging er nach Amsterdam, wo die Oper wieder ins Zentrum seiner Arbeit rückte. Seit 2020 arbeitet Albrecht als freischaffender Dirigent mit Klangkörpern und Opernhäu­ sern weltweit. Seine künstlerische Arbeit wurde vielfach ausgezeich­ net. Gastdirigate führen ihn 2023/24 an die Opernhäuser in Berlin, Köln, Rom und Dresden sowie zum Netherlands Philharmonic Orchestra, zur Philharmonia Zürich und zum Konzerthausorchester Berlin. 19


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HIGHLIGHTS BRUCKNER-JAHR 2024 MO 1 JÄN 17:00

200 jahre

NEUJAHRSKONZERT

GROSSER SAAL

Eröffnungskonzert mit dem Bruckner Orchester Linz A. Bruckner: Scherzi aus der ‚Nullten‘ und Neunten u. a.

SA 23 MÄR 18:30

ZUBIN MEHTA & WIENER PHILHARMONIKER

Markus Poschner | Dirigent

GROSSER SAAL Markus Zubin Mehta Rupprecht | Dirigent | Orgel

DI 10 SEP 19:30 GROSSER SAAL Philippe Herreweghe | Dirigent

DO 19 SEP 19:30 GROSSER SAAL Christian Thielemann | Dirigent

ab

Festkonzert zum 50-Jahr-Jubiläum des Brucknerhauses Linz mit Bruckners Siebenter

PHILIPPE HERREWEGHE & ORCHESTRE DES CHAMPS-ÉLYSÉES Übersteigern – Bruckners Achte im Originalklang

CHRISTIAN THIELEMANN & WIENER PHILHARMONIKER Bruckners Erste

Karten und Infos: +43 (0) 732 77 52 30 | kassa@liva.linz.at | brucknerhaus.at21


VORSCHAU: Das Große Abonnement in der Saison 2023/24

Alevtina Ioffe

Alevtina Ioffe & Ungarische Nationalphilharmonie Ballett- und Tastentänze

Dienstag, 12. Dezember 2023, 19:30 Uhr Großer Saal, Brucknerhaus Linz Werke von Sergei Prokofjew, Franz Liszt, Frédéric Chopin, Béla Bartók Alexander Malofeev | Klavier Ungarische Nationalphilharmonie Alevtina Ioffe | Dirigentin

Karten und Info: +43 (0) 732 77 52 30 | kassa@liva.linz.at | brucknerhaus.at Herausgeberin: Linzer Veranstaltungsgesellschaft mbH, Brucknerhaus Linz, Untere Donaulände 7, 4010 Linz CEO: Mag. Dietmar Kerschbaum, Künstlerischer Vorstandsdirektor LIVA, Intendant Brucknerhaus Linz; Dr. Rainer Stadler, Kaufmännischer Vorstandsdirektor LIVA Redaktion: Andreas Meier | Texte: Andreas Meier (S. 5), Christoph Irrgeher | Biografien: Romana Gillesberger, Mag. Claudia Werner | Lektorat: Mag. Claudia Werner | Gestaltung: Anett Lysann Kraml, Lukas Eckerstorfer Leiter Programmplanung, Dramaturgie und szeni­sche Projekte: Mag. Jan David Schmitz Abbildungen: J. Casares (S. 2 [1. v. o.]), V. Goriachev (S. 2 [2. v. o.]), R. Mittendorfer (S. 2 [3. v. o.]), A. Grilc (S. 2 [4. v. o.]), Staatliches Russisches Museum, Sankt Petersburg (S. 7), Dvorak American Heritage Association, New York City (S. 10), Library of Congress, Washington, D.C. (S. 12 & 14), S. Ruiz (S. 17), M. Siebenhandl (S. 18), J. Holthaus (S. 19), V. Weihbold (S. 21 [1. v. o.]), M. Rittershaus (S. 21 [2. v. o.]), M. Hendryckx (S. 21 [3. v. o.]), M. Creutziger (S. 21 [4. v. o.]), V. Goriachev (S. 22) Programm-, Termin- und Besetzungsänderungen vorbehalten LIVA – Ein Mitglied der Unternehmensgruppe Stadt Linz


HAMMERKOPF

Mit unserer eigenen Hammerkopfproduktion entfesseln wir das volle tonliche Spektrum unserer Flügel und Klaviere – eine Kunst, die Leidenschaft, Erfahrung und Disziplin erfordert. www.bechstein-linz.de


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