Revolution
23. APRIL 2023 CHORKONZERTE II SAISON 2022/23Voces Suaves
Monteverdis Madrigal-Revolution
Sonntag, 23. April 2023, 18:00 Uhr Mittlerer Saal, Brucknerhaus Linz
Saison 2022/23 – Chorkonzerte II
2. von 3 Konzerten im Abonnement
Claudio Monteverdi (1567–1643)
„Fugge il verno dei dolori“, aus: Scherzi musicali a tre voci (1607)
„Ecco mormorar l’onde“, aus: Il secondo libro de madrigali a cinque voci (1590)
„Vattene pur, crudel“, aus: Il terzo libro de madrigali a cinque voci (1592)
Dario Castello (1602–1631)
Sonata prima für Violine und Basso continuo, aus: Sonate concertate in stil Moderno. Libro secondo (1629)
Claudio Monteverdi
„Si, ch’io vorrei morire“, aus: Il quarto libro de madrigali a cinque voci (1603)
„Troppo ben può questo tirann’Amore“, aus: Il quinto libro de madrigali a cinque voci (1605)
Dario Castello
Sonata seconda für Violine und Basso continuo, aus: Sonate concertate in stil Moderno. Libro secondo (1629)
Claudio Monteverdi
„Lidia, spina del mio core“, aus: Scherzi musicali a tre voci (1607)
„Zefiro torna, e’l bel tempo rimena“, aus: Il sesto libro de madrigali a cinque voci con uno Dialogo a Sette (1614)
– Pause –
Claudio Monteverdi
„Chiome d’oro“, aus: Concerto. Settimo libro de madrigali a 1. 2. 3. 4. & sei voci (1619)
„Non havea Febo ancora“ (Lamento della ninfa), aus: Libro ottavo. Madrigali guerrieri, et amorosi (1638)
Dario Castello
Sonata quarta für zwei Violinen und Basso continuo, aus: Sonate concertate in stil Moderno. Libro secondo (1629)
Claudio Monteverdi
„Hor che’l ciel e la terra“, aus: Libro ottavo. Madrigali guerrieri, et amorosi (1638)
„Chi vol, che m’innamori“, aus: Selva morale e spirituale (1641)
„Altri canti di Marte“, aus: Libro ottavo. Madrigali guerrieri, et amorosi (1638)
Konzertende ca. 19:45
Besetzung
Voces Suaves
Christina Boner, Mirjam Wernli | Sopran
Jan Thomer | Altus
Dan Dunkelblum, Andrés Montilla-Acurero | Tenor
Jan Kuhar | Bass
Capricornus Consort Basel
Peter Barczi, Eva Borhi | Violine
Daniel Rosin | Violoncello
Orí Harmelin | Theorbe
David Blunden | Orgel
GLÜCKES GENUG?
Als Sohn eines Arztes am 15. Mai 1567 im norditalienischen Cremona auf den Namen Claudio Zuan Antonio getauft, erhielt Claudio Monteverdi im Alter von 15 Jahren seinen ersten Kompositionsunterricht bei beim dortigen Domkapellmeister Marc’Antonio Ingegneri. Schon die Werke dieser Zeit, wie etwa die 1583 veröffentlichten Madrigali spirituali oder das Primo libro de madrigali (Erstes Madrigalbuch) aus dem Jahr 1587 zeigen den jungen Komponisten als einen in sämtlichen satztechnischen Aspekten versierten Künstler, dessen Stil deutlich von den chromatischen Stimmführungen und expressiven Textausdeutungen der sogenannten Musica reservata beeinflusst ist, zu deren Verfechtern Ingegneri zählte. Von 1590 an, als Monteverdi im Alter von 33 Jahren eine Anstellung als Sänger und Bratschist in der Hofkapelle des Herzogs Vincenzo I. Gonzaga von Mantua erhielt, bescherte ihm sein kompositorisches Geschick endlich auch berufliche und private Fortune: Bis 1605 komponierte er dort vier weitere aufsehenerregende Madrigalbücher, wurde 1594 zunächst zum Cantore und nach einer Orchesterreise durch Flandern, im Zuge derer er die komplex-vielstimmige Musik des franko-flämischen Stils kennenlernen und intensiv studieren konnte, 1602 sogar zum Maestro di cappella ernannt. Neben diesen künstlerischen Erfolgen war ihm das Glück auch im Privaten hold: So lernte er zu jener Zeit die Sängerin Claudia Cattaneo, Tochter seines Mentors Giacomo Cattaneo und Mitglied des herzoglichen Vokalensembles Concerto delle donne, kennen, die er am 20. Mai 1599 heiratete. Kaum konnte er ahnen, dass die Zeit anhaltenden Glücks schon bald ein jähes, wenn auch nur vorläufiges, Ende finden sollte.
„Von der Vollkommenheit der modernen Musik“
EINE MUSIKALISCHE REVOLUTION
Bereits 1600 hatte der reaktionäre Bologneser Musiktheoretiker und Schriftsteller Giovanni Artusi in seiner Schrift L’Artusi, overo Delle imperfettioni della moderna musica (Artusi, oder Von der Unvollkommenheit der modernen Musik) Monteverdi, gleichwohl ohne Nennung seines Namens, angegriffen und dessen harmonische und satztechnische Neuerungen verurteilt: „Ich wurde eingeladen, einige neue Madrigale zu hören […]; die Machart war nicht schlecht, auch wenn sie neue Regeln, neue Mittel und neuen sprachlichen Ausdruck einführte. Aber sie sind rau und dem Ohr wenig gefällig […]. Wenn du sagst, ,Ich wünsche, dass sie [i. e. die Dissonanzen] klar gehört werden, aber in einer Weise, dass sie das Ohr nicht verletzen‘, warum verwendest du sie dann nicht in der richtigen Weise, der Vernunft gemäß in Übereinstimmung mit dem, wie viele andere Komponisten in dieser Akademie komponiert haben?“ Artusi bezog sich dabei auf das zu diesem Zeitpunkt noch unveröffentlichte Madrigal „Cruda Amarilli“.
Nachdem Monteverdi drei Jahre später, von den Anfeindungen scheinbar unbeeindruckt, sein viertes Madrigalbuch veröffentlichte, wiederholte Artusi seine Vorwürfe umso vehementer. Nun sah sich der Komponist veranlasst, seinen Taten Worte folgen zu lassen: Im Vorwort seines 1605 erschienenen fünften Madrigalbuchs, an dessen Beginn er demonstrativ eben jenes „Cruda Amarilli“ stellte, wandte er sich direkt an sein Publikum: „Wundert Euch nicht, dass ich diese Madrigale in Druck gebe, ohne vorher auf die Einwände zu antworten, die Artusi gegen einige winzige Passagen machte […]. Nichtsdestoweniger habe ich diese Antwort geschrieben, um klarzustellen, dass ich meine Sachen nicht aufs Geratewohl mache, und sobald ich diese Antwort überarbeitet habe, wird sie mit dem Titel ,Seconda Pratica, overo Perfettione della moderna musica‘ [,Seconda Pratica, oder Von der Vollkommenheit der modernen Musik‘] im Druck erscheinen.“
Nicht zuletzt da die angekündigte Schrift niemals das Licht der Öffentlichkeit erblickte, gab sich Artusi noch immer nicht zufrieden, sodass sich 1607 schließlich auch Giulio Cesare Monteverdi, der jüngere Bruder des Komponisten, verpflichtet fühlte, sich im Vorwort von
dessen Scherzi musicali zu Wort zu melden: „Mein Bruder sagt, dass er seine Sachen nicht aufs Geratewohl mache, in Anbetracht dessen, dass es seine Absicht gewesen sei, in dieser Art der Musik die Rede zur Herrin des Tonsatzes zu machen und nicht zu seiner Dienerin […]. Aber Artusi, als guter Schulmeister, greift einige Partikelchen aus dem Madrigal ,Cruda Amarilli‘ meines Bruder heraus und kümmert sich keinen Deut um den Text, indem er ihn in einer Weise weglässt, als ob er nichts mit der Musik zu tun hätte.“ In diesem Streit verfestigten sich die Begriffe der von Artusi propagierten Prima Pratica, als traditionelle Form strenger Polyphonie und Kontrapunktik, und der Seconda Pratica, deren rezitativische Monodie (Sologesang mit Generalbassbegleitung) und textgetreue musikalische Ausdrucksweise Monteverdi verfocht und weiterentwickelte. Inmitten dieser Auseinandersetzung vollendete der Komponist 1607 seine Favola in musica (Fabel, in Musik gesetzt) mit dem Titel L’Orfeo, deren Komposition ihn beinahe ein ganzes Jahr in Anspruch genommen hatte.
Doch wie der Protagonist seines Bühnenwerks verzweifelt in den Hades hinabsteigen muss, um seine verstorbene Gattin Euridice aus den Fängen der Unterwelt zu befreien, fiel Monteverdi noch im selben Jahr durch den plötzlichen Tod seiner jungen Ehefrau aus dem Parnass in den Abgrund der Resignation. Zermürbt von diesem Schicksalsschlag, den öffentlichen Anfeindungen und den zunehmend unsicheren finanziellen Verhältnissen am Mantuaner Hof, zog er sich 1608 zur Erholung in sein Elternhaus nach Cremona zurück, von wo aus sich sein Vater mehrmals brieflich an Vincenzo I. wandte: „Mein Sohn kam schwerkrank nach Cremona, verschuldet, ärmlich gekleidet, dazu auch ohne das Honorar seiner Gattin Claudia, nach deren Tod er für zwei kleine Kinder sorgen muss. Ich schreibe Seiner Hoheit auf Knien, er möge in Gottes Namen meinen Sohn aus dem Dienst entlassen, denn wenn er nach Mantua zurückkehrt, so fürchte ich, wird er bald sterben.“
Obwohl Monteverdi selbst betonte, dass sein Leben „dann, wenn ich mich von der anstrengenden Arbeit an der Theatermusik nicht ausruhe, sicherlich kurz sein“ werde, da er sich „als Folge der vergange
nen Überanstrengung ein Kopfleiden zugezogen habe, und einen so heftigen Juckreiz um die Taille, der sich durch die vorgenommenen Ausbrennungen, durch die Einnahme von Purgiermitteln, durch Aderlaß und andere starke Mittel bis jetzt nur teilweise heilen ließ“, blieb der Herzog unbeeindruckt und der Komponist musste widerwillig nach Mantua zurückkehren. Seine dortige Situation besserte sich allerdings nicht. Hatte er sich zuvor beklagt, „unter Kälte, fehlender Kleidung, Knechtschaft und beinahe auch unter dem Mangel an Lebensmitteln“ zu leiden, so drohte Monteverdi – der betonte, er wisse, „dass man schnell komponieren kann, aber schnell und gut geht nicht zusammen“ – nun unter der gewaltigen Arbeitslast zusammenzubrechen. An die Komposition seiner Tragedia L’Arianna anlässlich der Hochzeit des Prinzen Francesco Gonzaga mit Margherita von Savoyen am 28. Mai 1608 erinnerte er sich fast zwanzig Jahre später: „Der Mangel an Zeit war nämlich der Grund dafür, dass ich mich beim Komponieren der ,Arianna‘ fast umgebracht hätte.“
„CLAUDANTUR ORA IN CLAUDIUM“
Vermutlich fiel in diese Zeit Monteverdis Entschluss, die Unzulänglichkeiten seiner Anstellung schnellstmöglich hinter sich zu lassen und möglicherweise kam ihm zu diesem Zeitpunkt erstmals der Gedanke an die Komposition seiner Vespro della Beata Vergine („Marienvesper“). Zwei Jahre später veröffentlichte er, mit einer auf den 1. September 1610 datierten Widmung an den „allerheiligsten und gesegnetsten [Papst] Paul V.“ versehen, beim venezianischen Drucker Ricciardo Amadino einen Band mit dem Titel Sanctissimae Virgini Missa senis vocibus ad ecclesiarum choros, ac Vespere pluribus decantandae cum nonnullis sacris concentibus ad Sacella sive Principum Cubicula accommodata (Messe der Heiligsten Jungfrau zu sechs Stimmen für Kirchenchöre und Vesper für mehrere Stimmen mit einigen geistlichen Konzerten für Kapellen oder Fürstengemächer geeignet). Hinter der „Messe der Heiligsten Jungfrau“ verbirgt sich die Missa in illo tempore, eine Parodiemesse auf die acht Themen der gleichnamigen Motette des franko-flämischen Komponisten Nicolas Gombert, während es sich beim zweiten Werk um die „Marienvesper“ handelt. Der in acht Stimmbüchern – sieben für die Vokalstimmen, Streicher und Blas-
Parodie
messe:
Messe auf Grundlage einer mehrstimmigen weltlichen Komposition, wie etwa Motette oder Chanson
Titelseite des Lyrikbandes Fiori poetici, der 1644 „anlässlich der Beerdigung des sehr illustren und sehr verehrten Signor Claudio Monteverdi“ erschien
instrumente und eines als „Dirigierpartitur“ mit der Generalbassstimme und den Noten der wichtigsten Stimmen und Einsätze – herausgegebene Band vereinte mit diesen beiden Werken zugleich die gegensätzlichen stilistischen Pole seiner Zeit. Während die Messe in der kunstvoll imitatorischen Polyphonie und im strengen Kontrapunkt der Prima Pratica gehalten ist, zeigt sich die Vesper vor allem in den eingefügten geistlichen Konzerten von den Neuerungen der Seconda Pratica geprägt. Im Vorwort der Partitur buhlte Monteverdi nicht nur unterwürfig um die Gunst des Papstes, sondern erwehrte sich dabei auch indirekt der Vorwürfe Artusis: „Damit also diese heiligen Harmonien, von Eurem herausragenden und nahezu göttlichen Glanz erhellt, widerleuchten mögen und damit der höchste ihm zukommende Segen den winzigen Hügel meines Genius Tag für Tag mehr ergrünen lassen möge [eine Anspielung auf seinen Nachnamen; „monte verde“ = grüner Berg] und die Münder derer, die unrecht über Claudio sprechen, sich verschließen mögen [im Original ein Wortspiel mit seinem Vornamen „claudantur ora in Claudium“; claudere = verschließen], überreiche ich und bringe ausgestreckt zu Euren heiligsten Füßen diese meine wie auch immer gearteten Arbeiten schlafloser Nächte dar“
Die Bemerkung, der Band enthalte „Arbeiten schlafloser Nächte“, legt darüber hinaus den Schluss nahe, Monteverdi habe das Werk in seiner Freizeit abseits der Verpflichtungen am herzoglichen Hofe komponiert. Angesichts dessen mutet die Veröffentlichung regelrecht wie ein musikalisches Portfolio an, mit dem er sich um eine Anstellung in Rom – eine diesbezügliche, allerdings ergebnislose Reise Monteverdis spricht ebenfalls dafür – und anderen Städten bewerben wollte. Sein Vorhaben sollte ihm dabei erst drei Jahre später glücken: Nachdem Herzog Vincenzo I. Gonzaga am 18. Februar 1612 verstarb und dessen Sohn und Nachfolger Francesco IV. aufgrund der prekären finanziellen Situation zahlreiche Hofmitglieder, darunter auch Monteverdi, entlassen musste, bewarb sich der Komponist im Sommer des Jahres 1613 um den vakant gewordenen Posten des Kapellmeisters am Markusdom in Venedig, auf den er am 1. August desselben Jahres berufen wurde. Die Prokuratoren des Domes betonten in ihrer Begründung für die Wahl Monteverdis, besonders „von seinen ge
druckten Werken“ beeindruckt gewesen zu sein. Ganze 30 Jahre lang, bis zu seinem Tod 1643, wirkte Monteverdi als Leiter der Kapelle am Markusdom, in die 1624 unter anderem Dario Castello als Violinist aufgenommen wurde, dessen eigenes, äußerst facettenreiches und expressives musikalisches Schaffen den Einfluss des Älteren eindrücklich hörbar macht. Zwischen 1614 und 1638 veröffentlichte Monteverdi in Venedig sein sechstes, siebtes und achtes Madrigalbuch, in denen er die expressive Wucht der Seconda Pratica noch einmal verfeinerte und intensivierte und damit, wie es sein Bruder bereits im Vorwort der Scherzi musicali formuliert hatte, nachdrücklich unter Beweis stellte, „dass es seine Absicht gewesen sei, in dieser Art der Musik die Rede zur Herrin des Tonsatzes zu machen und nicht zu seiner Dienerin“
Andreas MeierGesangstexte
Claudio Monteverdi (1567–1643)
„Fugge il verno dei dolori“
Text: Anonymus
Fugge il verno dei dolori
Primavera de gl’amori, Se ne torna
Tutt’adorna
Di fioretti
Lascivetti
Ma non torni tu gia mai, Filli ingrata, Dispietata,
A dar fine a li miei guai.
Senti Zeffiro che spira,
Vedi Amor che l’arco tira, E c’invita
A dolce vita.
Vita quieta,
Vita lieta
E tù sorda, e cieca ahi lasso.
Neghitosa, Disdegnosa,
Ti starai qual duro sasso.
Senti piange Tortorella
Quasi afflitta vedouella, Che no trova, Che le giova
Der Winter voller Schmerz flieht, der Liebesfrühling kehrt zurück, geschmückt mit neckischen Blumen.
Doch nie mehr kehrst du zurück, undankbare, herzlose Phyllis, um meine Qual zu beenden.
Spür den Zephyr, der weht, schau, Amor mit dem Bogen lädt ein zum süßen Leben, zum ruhigen, fröhlichen Leben.
Und du, taub und blind, ach, ungerührt, hochmütig, bleibst hart wie Stein.
Hör die Taube klagen, traurig wie eine junge Witwe, weil sie keine Freude findet
Il suo errante
Caro amante
E tu viver sempre vuoi, Sola in noie, Da le gioie, Nascondendo i sensi tuoi.
Tu non sai che lieto stato
E il trovarsi accompagnato, Mira Filli
Amarilli, Quanto gode
Con sua lode, Di star sempre à Tirsi in braccio, Filli ò quanto
Farai pianto, Se disprezzi questo laccio.
„Ecco mormorar l’onde“
Text: Torquato Tasso (1544–1595)
Ecco mormorar l’onde
E tremolar le fronde
A l’aura matutina e gl’arboselli,
E sovra i verdi rami i vagh’augelli
Cantar soavemente
E rider l’Oriente
Ecco già l’alb’appare
E si specchia nel mare,
E rasserena il cielo,
E imperla il dolce gielo,
E gl’alti monti indora.
O bella e vagh’aurora,
L’aura è tua messaggiera, e tu dell’aura
Ch’ogn’arso cor ristaura.
bei ihrem unsteten Geliebten. Und du willst leben allein in Langeweile und deine Sinne der Wonnen berauben.
Du weißt nichts vom frohen Glück der Zweisamkeit. Schau, Phyllis, wie Amaryllis sich freut, in Thyrsis’ Armen zu liegen. Phyllis, wie sehr wirst du weinen, wenn du dieses Band verschmähst.
Da murmeln schon die Wellen, die Blätter und die Zweige zittern in der morgendlichen Luft.
Über den Zweigen singen lieblich die anmutigen Vögel, der Orient lächelt schon und die Morgenröte erscheint, sie spiegelt sich im Meer wider, sie erheitert den Himmel und lässt das Eis zu Perlen auftauen und vergoldet die hohen Berge.
Oh, die schöne und reizende Morgenröte, sie ist deine Botin und du, du bist Botin der Luft, die jedes durstige Herz erfrischt.
„Vattene pur, crudel“
Text: Torquato Tasso
Vattene pur, crudel, con quella pace
Che lasci a me:
Vattene, iniquo’homai;
Me tosto’ignudo spirt’ombra seguace
Indivisibilmente a tergo havrai.
Nova furia, con serpi è con la face
Tanto t’agiterò quanto t’amai.
E s’è destin ch’esca del mar, che schivi
Li scogli e l’onde e che a la pugna arrivi:
La tra’l sangue e le mort’egro giacente
Mi pagherai le pene empio Guerriero.
Per nome Armida chiamerai sovente
Ne gli ultimi singulti udir ciò spero.
Hor quì mancò lo spirto a la dolente;
Ne quest’ultimo suono espress’intero:
E cade tramortita e si diffuse
Di gelato sudor e i lumi chiuse.
Poi ch’ella in se tornò, deserto e muto, Quanto mirar potè d’intorno scorse.
«Ito se n’è pur» disse «ed à potuto
Me qui lasciar de la mia vita in forse?
Ne un momento indugio, ne un breve aiuto
Nel caso estremo il traditor mi porse?
Et io pur anco l’amo, e’in questo lido
Invendicata ancor piango e m’assido?»
Geh nur, Grausamer, geh mit diesem Frieden, den du mir schenkest; geh, verhasste Brut!
Bald folg’ ich nach, nie mehr von dir geschieden, ein nackter Schatten, ein Gespenst der Wut, mit Brand und Schlangen, gleich den Eumeniden; der Liebe gleich sei meiner Rache Glut!
Und solltest du – will’s das Geschick – entgangen dem Meer, den Klippen, bis zur Schlacht gelangen:
Dann, Bösewicht, im Blut und unter Leichen daliegend zahlst du meiner Qualen Lohn!
Dann rufst du mit dem letzten, schweren Keuchen
Armidens Namen – o, ich hör’ es schon! Sie endet nicht, denn ihre Sinne weichen, und unvernommen bleibt der letzte Ton. Sie sinkt dahin und überströmt die Glieder mit kaltem Schweiß und schließt die Augenlider.
Als jene sich erholt und sieht am Strande, so weit sie schauet, alles stumm und tot, da ruft sie: „Floh er doch? Und war imstande, mich zu verlassen hier, in Todesnot? Nichts hielt ihn auf? War’s möglich, dass am Rande des Grabes selbst er mir nicht Hilfe bot?
Und lieb’ ich noch? Am Ufer hier, unschlüssig und ungerächt, wein’ ich und sitze müßig?“
„Si, ch’io vorrei morire“
Text: Maurizio Moro (fl. 1600)
Si, ch’io vorrei morire
Hora ch’io bacio amore
La bella bocca del mio amato core.
Ahi, cara e dolce lingua, Datemi tanto humore
Che di dolcezza in questo sen m’estingua.
Ahi, vita mia, a questo bianco seno, Deh, stringetemi fin ch’io venga meno.
Ahi bocca, Ahi baci, Ahi lingua, torn’a dire
Si, ch’io vorrei morire.
„Troppo ben può questo tirann’Amore“
Text: Giovanni Battista Guarini (1538–1612)
Troppo ben può questo tirann’Amore
Poiche non val fuggire
A chi no’l può soffrire
Quand’io penso tal’hor com’arde e punge, Io dico: «Ah core stolto
Non l’aspettar che fai?
Fuggilo sì che non ti prenda mai.»
Ma poi sì dolce il lusingher mi giunge
Ch’io dico: «Ah core sciolto
Perché fuggito l’hai?
Prendilo sì che non ti fugga mai.»
Ja, ich möchte sterben, jetzt, wo ich in Liebe den schönen Mund meines geliebten Herzens küsse.
Ach, teure und süße Zunge, gebt mir so viel Feuchte, dass ich mich vor Wonne in diesem Busen ersticke!
Ach, mein Leben, an diesen weißen Busen, ach, drückt mich, bis ich ohnmächtig werde!
Ach Mund, ach Küsse, ach Zunge, ich sage abermals: Ja, ich möchte sterben.
Zu mächtig ist doch Amor, der Tyrann, als dass es hülfe zu fliehen, wenn man ihn nicht ertragen kann. Denk’ ich daran, wie er brennt und sticht, dann sag’ ich: „Du dummes Herz, wart nicht auf ihn! Was tust tu?
Flieh doch so schnell, dass er dich nie erreicht.“
Doch irgendwie holt mich der Schmeichler ein, sodass ich sage: „Du dummes Herz, was läufst du fort?
Ergreif ihn doch, dass er dir nie entkommt.“
„Lidia, spina del mio core“
Text: Ansaldo Cebà (1565–1623)
Lidia, spina del mio core, Ond’amor mi straccia e punge
Di dolcissimo licore, Pur tal’hor la piaga m’unge
E senz’arte o sugo d’herba
Il dolor mi disacerba.
O che piaga aventurosa, Se si bella, e bianca mano
Mentre in sen mi si riposa,
Và sanando il cor pian piano
E soccorre a la ferita
Con le perle de le dita.
Ma se Lidia il cor mi tocca
Si soave ardor mi prende;
Che da gli occhi un guardo scocca
E l’ardir tosto riprende
E in un severa e dolce
Lidia’l cor mi piaga, e molce.
Che se’l guardo troppo fero
Troppo frena i miei desiri,
E l’avorio lusinghiero
Poco tempra i miei martiri
Lidia mia che dolce sorte
Se’n tua man ne vengo a morte.
Lydia, Dorn in meinem Herzen, dort, wo die Liebe mich verwundt und sticht, der unendlich süße Balsam bisweilen in meine Wunde träufelt und ohne Arznei und ohne Salben die Schmerzen mir lindert.
Oh, wie beglückend sie ist, diese Wunde, wenn eine so schöne und weiße Hand, während sie auf meiner Brust ruht, ganz sachte mein Herz gesund macht und meiner Wunde Heilung bringt mit den Perlen ihrer Finger.
Wenn Lydia mein Herz berührt, erfasst mich ein köstliches Feuer; gönnt sie mir einen Blick ihrer Augen, fasse ich sogleich neuen Mut. Streng und sanftmütig zugleich verwundet Lydia mein Herz und beruhigt es.
Wenn aber dein allzu stolzer Blick mein Verlangen zu lange zügelt, und wenn deine betörend weiße Hand meine Qualen nur kurze Zeit lindert, wie muss es dann, meine Lydia, wunderbar sein, den Tod zu finden in deiner Hand?
„Zefiro torna, e’l bel tempo rimena“
Text: Francesco Petrarca (1304–1374)
Zefiro torna, e’l bel tempo rimena, E i fiori et l’herba, sua dolce famiglia, E garir progne et pianger filomena, E primavera candida e vermiglia.
Ridono i prati, e’l ciel si rasserena; Giove s’allegra di mirar sua figlia; L’aria et l’acqua et la terra è d’amor piena; Ogn’animal d’amar si racconsiglia.
Ma per me lasso tornano i piu gravi Sospiri che dal cor profundo tragge Quella ch’al ciel se ne portò le chiavi;
E cantar augelletti e fiorir piaggie, E’n belle donn’honesti atti soavi Sono un deserto e fere aspre et selvaggie.
„Chiome d’oro“
Text: Anonymus
Chiome d’oro bel Thesoro, Tu mi leghi’in mille modi Se t’annodi se ti snodi.
Candidette Perle’elette, Se le rose che scoprite Discoprite mi ferite.
Vive Stelle, che si belle
E si vaghe risplendete
Se ridete m’ancidete.
Der Westwind kehrt zurück und bringt das schöne Wetter, die Blumen und Gräser, seine liebliche Familie, das Kreischen Proknes und das Weinen Philomenas und den Frühling, weiß und rot.
Es jauchzen die Wiesen und der Himmel wird heiter; Jupiter erquickt sich am Anblick seiner Tochter; Luft, Wasser und Erde sind erfüllt von Liebe; jedes Geschöpf besinnt sich auf das Lieben wieder.
Doch für mich, ach, kehren die schweren Seufzer zurück, die aus tiefstem Herzen jene mir entreißt, welche die Schlüssel dazu mit in den Himmel trug;
Und das Singen der Vögel und die Blütenmeere und der schönen, tugendhaften Frauen anmutige Gestalten erscheinen mir wie Wüste nur und wildes Raubgetier.
Haar aus Gold, schöner Schatz, du fesselst mich tausendfach, wenn ich dich löse, wenn ich dich lock’re.
Reine, weiße Perlen, wenn ihr die Rosen, die ihr enthüllt, verdeckt, verletzt ihr mich.
Lebhafte Sterne, so schön und sanft ihr leuchtet, wenn ihr lacht, tötet ihr mich.
Preciose Amorose
Coralline labbra’amate
Se parlate mi Beate.
O bel nodo per cui godo
O soave’uscir di vita
O gradita mia ferita.
„Non havea Febo ancora“ (Lamento della ninfa)
Text: Ottavio Rinuccini (1562–1621)
Non havea Febo ancora
Reccato al mondo il dì, Ch’una Donzella fuora
Del proprio albergo uscì.
Sul pallidetto volto Scorgea se il suo dolor, Spesso gli venia sciolto Un gran sospir dal cor.
Si calpestando fiori Errava hor qua, hor la, I suoi perduti amori Cosi piangendo và.
«Amor», dicea il ciel Mirando, il piè fermò
«Dove, dov’e la fè Ch’el traditor giurò?»
Miserella.
Kostbare, liebliche Korallenlippen, geliebte, wenn ihr sprecht, beglückt ihr mich.
Oh rotes Meer, das ich begehr!
Oh süßes Tor des Lebens!
Oh meine willkommene Wunde!
Noch hatte Phoebus der Welt nicht den neuen Tag gebracht, als ein Mädchen aus ihrem Hause trat.
Auf ihrem bleichen Gesicht zeichnete sich ihr Schmerz ab, häufig entfuhr ein tiefer Seufzer ihrem Herzen.
Die Blumen zertretend irrte sie hin und her, ihre verlorene Liebe also beklagend:
„Amor“, sprach sie zum Himmel schauend und hemmte ihren Schritt, „wo ist die Treue, die der Verräter mir schwor?“
Unglückliche!
«Fa che ritorni il mio Amor com’ei pur fu, Ò tu m’ancidi, ch’io Non mi tormenti più.»
Miserella, ah più nò, nò, Tanto gel soffrir non può.
«Non vo’ più ch’ei sospiri Se non lontan da me, Nò, nò che i suoi martiri Più non dirammi affè.
Perche di lui mi strugo, Tutt’orgoglioso stà, Che si, che si se’l fuggo Ancor mi preghera?
Se ciglio ha piu sereno Colei, che’l mio non è, Già non rinchiude’in seno, Amor, si bella fe.
Ne mai si dolci baci Da quella bocca’havrai, Ne piu soavi, ah taci, Taci, che troppo’il sa.»
Si tra sdegnosi pianti Spargea le voci al ciel Cosi nei cori amanti Mesce amor fiamm’e gel.
„Mach, dass meine Liebe zurückkehrt, wie sie einst war, oder töte mich, damit ich mich nicht weiter quäle.“
Unglückliche, ach, nicht länger konnte sie solche Kälte ertragen.
„Ich will nicht, dass er seufzt, außer wenn er fern von mir ist, und dass er mir von seinen Qualen spricht, fürwahr!
Weil ich mich nach ihm verzehre, ist er hochmütig, aber wenn ich ihn fliehe, wird er mich dann wieder anbeten?
Wenn sie auch eine hübschere Wimper hat als meine ist, so umschließt ihre Brust doch nicht solch schöne Treue.
Nie wirst du solch süße Küsse von jenem Mund erhalten, noch zartere – ach, schweig, schweig, er weiß es nur zu gut!“
So, mit empörten Klagen, sandte sie zum Himmel ihre Worte; so vermengt Amor in liebenden Herzen Flammen und Eis.
„Hor che’l ciel e la terra“
Text: Francesco Petrarca
Hor che’l ciel e la terra e’l vento tace
E le fere’e gl’augelli il sonno affrena, Notte il carro Stellato in giro mena
E nel suo letto il mar senz’onda giace,
Veglio, penso, ardo, piango e chi mi sface
Sempre m’innanzi per mia dolce pena : Guerr’e il moi stato, d’ira e di duol piena, E sol di lei pensando ho qualche pace.
Cosi sol d’una chiara fonte viva
Move il dolce e l’amaro ond’io mi pasco ; Una man sola mi risana e punge.
E perch’il mio morir non giunga a riva, Mille volte il dì moro e mille nasco, Tanto dalla salute mia son lunge.
„Chi vol, che m’innamori“
Text: Angelo Grillo (1557–1629)
Chi vol, che m’innamori, Mi dica almen di che Se d’animati fiori
Un fior, e che cosa è, Se de bell’occhi ardenti, Ah, che sian tosto spenti, La morte, ohimè, m’uccide
Il tempo tutto frange.
Hoggi, hoggi si ride
E poi diman si piange.
Nunmehr, da Himmel, Erde schweigt und Winde, Gefieder, Wild des Schlummers Bande tragen, Die Nacht im Kreise führt den Sternenwagen, Und still das Meer sich senkt in seine Gründe:
Nun wach’ ich, nun sinn’ ich, glüh’ und wein’ und finde Nur sie, die mich verfolgt mit süßen Plagen.
Krieg ist mein Zustand, Zorn und Missbehagen: Nur, denk’ ich sie, winkt Friede mir gelinde.
So strömt, was mich ernährt, das Süß’ und Herbe, Aus eines einz’gen Quells lebend’gem Strahle, Dieselbe Hand gibt Heilung mir und Wunden.
Und dass mein Leiden nie ein Ziel erreiche, sterb’ Und ersteh’ ich täglich tausendmale, So weit entfernt noch bin ich, zu gesunden.
Wer will, dass ich mich verliebe, möge mir wenigstens sagen, in was: in lebendige Blumen? Aber eine Blume, was ist das schon? In die Glut schöner Augen? Ach, sie sind bald erloschen. Der Tod, ach weh, tötet mich, die Zeit zerbricht alles.
Heute wird gelacht und morgen klagt man dann.
Dovrò prezzar thesori
Se nudo io morirò, O ricercar gl’onori
Che prest’io lascerò, In che fondar mia speme, Se giungon l’hore estreme, Che male, ohimè, si pasce
Di vanitade il Core.
Hoggi, hoggi si nasce
E poi diman si more.
„Altri canti di Marte“
Text: Giambattista Marino (1569–1625)
Altri canti di Marte, e di sua schiera
Gli arditi assalti e l’honorate imprese, Le sanguigne vittorie, e le contese, I trionfi di morte horrida, e ferra.
Io canto, amor, di questa tua guerriera, Quant’hebbe a sostener mortali offese
Com’un guardo mi vinse un crin mi prese, Historia miserabile, ma vera.
Duo belli occhi fur l’armi, onde traffitta
Giacque e di sangue invece amaro pianto, Sparse longa stagion l’anima afflitta.
Tu per lo cui valor la palma, e’l vanto
Hebbe di me la mia nemica invita, Se desti morte al cor da vita al canto.
Werde ich Schätze aufrechnen müssen, wenn ich doch nackt sterbe, oder Ehren sammeln, die ich bald zurücklasse?
Worauf meine Hoffnung gründen, wenn mein Stündlein geschlagen hat? Wie schlecht, ach weh, wenn sich das Herz an Eitelkeiten weidet.
Heute wird man geboren und morgen dann stirbt man.
Mögen andere von Mars und seinem Heer singen, kühnen Attacken und seinen Ruhmestaten, von blutigen Siegen und von Streiten, Triumphen des grausigen, grimmigen Tods.
Ich singe, Liebe, von der Kriegerin dein, musste ich mich doch gegen tödlichen Ansturm behaupten, wie ein Blick mich besiegte und Haarschopf mich einnahm: klägliche Geschichte, doch wahr.
Zwei schöne Augen waren die Waffen, von denen durchbohrt meine Seele sich fand, und statt Blutes hat sie, betrübt, lange Zeit bittere Tränen vergossen.
Du, durch dessen Stärke mein unbezwingbarer Feind den Ruhm und den Sieg über mich erfuhr, gäbst meinem Herzen den Tod, gib meinem Lied das Leben.
Voces Suaves
Das Basler Vokalensemble Voces Suaves pflegt die historisch informierte Aufführung von Musik der Renaissance und des Barocks in solistischer Besetzung. Sein warmer und voller Klang, verbunden mit einer nuancierten musikalischen Rhetorik, machen die Interpretationen des Ensembles unverwechselbar und die Musik emotional unmittelbar erlebbar. Die langjährige Zusammenarbeit der Sängerinnen und Sänger hat zu einer großen Vertrautheit geführt, die den Aufführungen von Voces Suaves eine besondere Intimität verleihen. Das 2012 von Tobias Wicky gegründete Ensemble besteht aus einem Kern von acht professionellen Sänger*innen, von denen die meisten einen Bezug zur Schola Cantorum Basiliensis haben. Seit 2016 arbeiten die Ensemblemitglieder ohne einen festen musikalischen Leiter und erarbeiten ihre Programme im Kollektiv. So ist der Gestaltungswille jedes einzelnen Mitglieds gefordert und alle tragen gleicherma-
ßen die künstlerische Verantwortung. Die Besetzung variiert je nach Programm. Bei Bedarf werden Instrumentalist*innen hinzugezogen. Das mittlerweile europaweit renommierte Ensemble konzertiert regelmäßig bei bedeutenden Festivals wie den BAROCKTAGEN der Staatsoper Berlin und den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. Kooperationen verbinden Voces Suaves mit Ensembles wie der Akademie für Alte Musik Berlin, Concerto Scirocco, Concerto Romano, Capriccio Stravaganza und dem Capricornus Consort Basel. Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet Voces Suaves zudem mit den Organisten Jörg-Andreas Bötticher, Michele Vannelli und Johannes Strobl. Einspielungen des Ensembles sind unter anderem bei den Labels Arcana und deutsche harmonia mundi erschienen und wurden mit internationalen Preisen ausgezeichnet. Ihr letztes Album, Versi d’Amore, erhielt den Diapason d’Or und zahlreiche andere Auszeichnungen.
Capricornus Consort Basel
Seit seiner Konstituierung im Jahr 2006 widmet sich das Capricornus Consort Basel vorrangig seltenen und solistisch zu besetzenden Werken des Barocks. Der Primgeiger, Gründer und künstlerische Leiter des Ensembles, Peter Barczi – Konzertmeister der Camerata Basel, Mitglied im Freiburger Barockorchester sowie im La Cetra Barockorchester Basel –, schart dabei eine Gruppe von Musiker*innen um sich, deren gegenseitige künstlerische Verbundenheit meist schon auf Freundschaften aus der Studienzeit an der renommierten Universität für Erforschung und Vermittlung historischer Musik, der Schola Cantorum Basiliensis, zurückgeht. Ihren musikalischen Zusammenhalt finden die Mitglieder des Capricornus Consort Basel aber nicht zuletzt in der anhaltenden Übereinstimmung, was die Anforderungen an Interpret*innen im Umgang mit Alter Musik betrifft. Damit scheint der Weg zum wunderbarsten Zusammenklang in einem besonderen
Maß über den verbundenen Ausdruckswillen eigenständiger Musiker*innen-Persönlichkeiten zu führen. Das Capricornus Consort Basel kann auf Einladungen namhafter Festivals – darunter das Musikfest Stuttgart und Stuttgart Barock sowie das Musikfest Bremen – zurückblicken und hat insbesondere mit seinen CD-Einspielungen die Aufmerksamkeit der internationalen Fachpresse erregt. Zahlreiche Aufnahmen wurden mit Preisen ausgezeichnet, darunter der Diapason d’Or, der International Classic Music Award, der ECHO KLASSIK und der Preis der Deutschen Schallplattenkritik. Mit je einem OPUS KLASSIK wurden kürzlich die CDs Leipzig 1723 mit Werken von Johann Sebastian Bach, Graupner, Fasch und Telemann, aufgenommen mit dem Blockflötisten Stefan Temmingh, und Ich bin vergnügt ..., auf der das Ensemble die Bachkantaten BWV 51, 82 und 84 mit der Sopranistin Miriam Feuersinger eingespielt hat, ausgezeichnet.
AUFBRUCH
„DAS EWIG-WEIBLICHE ZIEHT UNS HINAN.“
Chorus sine nomine
MI
ALTER DOM LINZ
Chorkonzert im Alten Dom mit Werken von Benjamin Britten, Hildegard von Bingen, Cécile Chaminade u. a.
SO
24 SEP 18:00
DO 28 SEP 20:00
Vox Luminis
MI 11 OKT 19:30
STIFTSBASILIKA ST. FLORIAN
MARIENMUSIK IM MARIENDOM
Huelgas Ensemble
Innovation und Experiment
Sonntag, 4. Juni 2023, 18:00 Uhr
Mittlerer Saal, Brucknerhaus Linz
Werke von Perotinus, Pierre de Manchicourt, Antoine Brumel, Solage, Cipriano de Rore u. a.
Huelgas Ensemble
Paul Van Nevel | Leitung
Karten und Info: +43 (0) 732 77 52 30 | kassa@liva.linz.at | brucknerhaus.at
Herausgeberin: Linzer Veranstaltungsgesellschaft mbH, Brucknerhaus Linz, Untere Donaulände 7, 4010 Linz
CEO: Mag. Dietmar Kerschbaum, Künstlerischer Vorstandsdirektor LIVA, Intendant Brucknerhaus Linz; Dr. Rainer Stadler, Kaufmännischer Vorstandsdirektor LIVA
Leiter Programmplanung, Dramaturgie und szenische Projekte: Mag. Jan David Schmitz
Redaktion: Andreas Meier | Der Text von Andreas Meier ist ein Originalbeitrag für dieses Programmheft.
Biographien & Lektorat: Romana Gillesberger | Gestaltung: Anett Lysann Kraml
Abbildungen: Bayerische Staatsbibliothek, München (S. 12), T. Blaton (S. 41 [3. v. o.]), L. v. Eeckhout (S. 42), B. Fodor (S. 38–39), A. Hechenberger (S. 41 [4. v. o.]), G. Mayrhofer (S. 41 [2. v. o.]), privat (S. 9 & 14), M. Räber (S. 36–37), Shutterstock (S. 40), Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum (S. 7), M. Wustinger (S. 41 [1. v. o.])
LIVA – Ein Mitglied der Unternehmensgruppe Stadt Linz