Phantom
Oper der
3. MÄRZ 2024
ORGELKONZERTE II
SAISON 2023/24
KOMMENDE HIGHLIGHTS
SAISON 2023/24
Bundesjugendballett
MO
11 MAR 19:30
GROSSER SAAL
DO 14 MAR 19:30
MITTLERER SAAL
GIANANDREA NOSEDA & MÜNCHNER PHILHARMONIKER
Ein Fest für Smetana zum 200. Geburtstag – mit der Ouvertüre zu Die verkaufte Braut sowie Die Moldau und anderen Teilen aus dem Zyklus Mein Vaterland
MAURICE STEGER AND FRIENDS
Vier herausragende Musiker*innen begeben sich auf eine höchst unterhaltsame Reise durch Die tanzenden Nationen – mit Musik von Antonio Vivaldi, Georg Philipp Telemann u. a.
SA
16 MAR 19:30
MITTLERER SAAL
MIKHAIL TIMOSHENKO & ELITSA DESSEVA
Mit Mussorgskis Liedern und Tänzen des Todes sowie u. a. mit Zyklen von Ravel und Ibert kehrt der bereits 2022 bejubelte russische Bariton ins Brucknerhaus Linz zurück.
MI 3 APR 19:30
GROSSER SAAL
BUNDESJUGENDBALLETT
In the Blue Garden: Ein Ballett mit einer legendären Choreografie von John Neumeier zur magischen Musik von Maurice Ravels Ma mère l’Oye
Karten und Infos: +43 (0) 732 77 52 30 | kassa@liva.linz.at | brucknerhaus.at
Das Phantom der Oper
Sonntag, 3. März 2024, 18:00 Uhr Großer Saal, Brucknerhaus Linz
Thomas Ospital | Orgel
Saison 2023/24 – Orgelkonzerte II
2. von 3 Konzerten im Abonnement
Brucknerhaus-Debüt
Programm
Rupert Julian (1879–1943)
The Phantom of the Opera (USA 1925) mit live auf der Orgel improvisierter Filmmusik
Lon Chaney | Erik, das Phantom
Mary Philbin | Christine Daaé
Norman Kerry | Vicomte Raoul de Chagny
Arthur Edmund Carewe | Ledoux
Gibson Gowland | Simon Buquet
John Sainpolis | Comte Philip de Chagny
Snitz Edwards | Florine Papillon
D’Arcy Corrigan | Laternen-Mann
Virginia Pearson | Carlotta
Konzertende ca. 19:45
„Die Idee ist hervorragend“
Kritik von Mordaunt Hall in The New York Times vom 7. September 1925
Bis heute kann man dem Filmproduzenten nicht vorwerfen, dass er bei der Premiere eines seiner Lieblingsfilme sein Licht unter den Scheffel stellt. Er zieht es vor, die Nachricht zu verbreiten, indem er die Lichter dimmt, und wenn die wogende, zeternde, neugierige Menge in die Theaterlobby strömt, wird ein Blitzlicht auf das Ereignis gerichtet, sodass Fotografien des Ereignisses in alle vier Himmelsrichtungen verschickt werden können. So war es auch gestern Abend im Astor Theatre, wo das neueste Werk der Universal Pictures Corporation, Das Phantom der Oper, gezeigt wurde. Das Phantom der Oper ist ein ultrafantastisches Melodram, eine ehrgeizige Produktion, bei der es viel zu bewundern gibt, was die szenischen Effekte betrifft. Es wurde mit mechanischer Präzision inszeniert, und die Geschichte erinnert ein wenig an einen Schriftsteller, der immer auf der Suche nach alliterativen Kombinationen ist. Die Erzählung hätte subtiler gestaltet werden können und wäre dann für einige wenige interessanter gewesen. So wie es ist, wird es den Geschmack des Publikums treffen, und das Bühnenbild wird jeden ansprechen, denn es wirkt wie das Innere der Pariser Oper, mit Menschen, die aus den Logen blicken, und Scharen von Gesichtern auf den Plätzen im Orchester. Da ist der riesige Vorhang, der mit einer anmutigen Bewegung hin und her schwingt, und ein dekorativer und glitzernder Kronleuchter in der Mitte. All das ist in Farbe abgebildet, einiges davon etwas schwach, aber die meisten Szenen sind sehr wirkungsvoll. Eine weitere prismatische Sequenz ist die eines Maskenballs in der Pariser Oper, wo man die Uniformen in allen Farben sieht, mit einem Hauch von leuchtenden Blautönen und glühenden Rottönen. Da ist die berühmte Treppe, die das Phantom hinabsteigt, das in einem heiteren Moment für die Gala beschlossen hat, in fließendem Purpur und einer Totenkopfmaske zu erscheinen. Man
sieht das Bett, das einst Gaby de Lys gehörte und das einem an drei Säulen geschwungenen Boot ähnelt, dann ein Sargbett, in dem das Phantom seine müden Glieder ausruhen soll, und Dutzende anderer interessanter Details, die hier und da auf der Leinwand aufblitzen. Lon Chaney verkörpert das Phantom. Es ist eine Rolle, die ihm liegt und die er mit einem gewissen Geschick beherrscht, manchmal etwas über trieben, aber nicht weniger überzeugend. Man darf nicht vergessen, dass es sich um eine fantastische Geschichte handelt und daher seltsame Dinge passieren können – und das tun sie auch …
Die Idee ist hervorragend, aber durch die Änderungen im Film und den Schnitt wirken einige Szenen abrupt. Da ist der Chef der Geheimpolizei, dessen Rolle reduziert wurde, da er offensichtlich eine viel wichtigere Rolle in der Geschichte spielen sollte, als er es tut. Und es gibt in diesem Film eine entschiedene Unsicherheit in Bezug auf Frankreich und sein Volk. Norman Kerry spielt die Rolle des Helden Raoul de Chagny, und er beeindruckt keinen Augenblick lang, außer dass er in eine Uniform schlüpft, die ihm nicht gehört. Seine Mimik ist oft ärgerlich, vor allem in einer vermeintlich dramatischen Sequenz, in der er die Heldin
Szenenbild aus The Phantom of the Opera, 1925
anlächelt und die schreckliche Präsenz des Phantoms ignoriert. An mehr als einer Stelle wird er an eine Tür gelehnt oder aufrecht an einer Säule stehend dargestellt. Mary Philbin spielt die Rolle der Christine Daaé, in die sich das Phantom aus unerfindlichen Gründen verliebt hat. Diese seltsame Person soll ein schreckliches Gesicht haben, so abschreckend, dass die wenigen, die es gesehen haben, vor Angst geflohen sind. Sie trägt eine Maske. Christine wusste weniger über sie als jedes andere Mädchen in der Oper, und als eine „Stimme wie ein Engel“ ihr von der anderen Seite der Wand das Singen beibrachte, ahnte sie nicht, dass ihr Wohltäter und das Phantom ein und dieselbe Person waren. Carlotta, die Primadonna der Opéra, wird gewarnt, dass sie an einem bestimmten Abend nicht die Marguerite im „Faust“ singen darf, sonst droht ein schreckliches Unglück. Die neue Direktion der Oper beschließt, Christine die Rolle singen zu lassen, da das Phantom sie sich gewünscht hat, aber in einer späteren Folge kehrt Carlotta in ihre Lieblingsrolle zurück und die Direktion nimmt die Loge in Besitz, in der das Phantom sitzen soll. Alles geht gut bis zu einem bestimmten Punkt, an dem plötzlich der Ton des Sängers mit dem gigantischen Kronleuchter kollidieren soll und dieser von der Decke auf das Publikum stürzt. Das ist ein ziemlich wirkungsvolles Stück, obwohl der Unfall viel schneller vergessen scheint, als man erwarten würde.
Stage 28. Aufbau des Bühnenbildes mit dem Nachbau des Pariser Opernhauses, 1925
Das Phantom, oder Erik, wie er sich manchmal zu nennen pflegt, verfügt über eine schiefe Ebene zu seinem unterirdischen Domizil, und als er die benommene Christine verführt, mit ihm hinabzusteigen, setzt er sie auf ein Pferd, und sie wird hinuntergezogen, hinunter und hinunter, wo, wie man uns sagt, die Seine versickert, ein Fluss, der übrigens mehr als eine Meile von der Opéra entfernt ist. Das Phantom ist auf dem Dach der Opéra genauso zu Hause wie unten, und in diesem Bild dürfen die Leute nach Belieben durch das Gebäude spazieren, und dennoch kann die Polizei das grässlich aussehende Phantom nicht fassen. Der dramatischste Moment ist der, in dem Christine in der Kellerwohnung dem maskierten Phantom – es trägt eine seltsame, kindlich aussehende Maske mit dicken Wangen – beim Orgelspiel zuhört. Dann schleicht sie sich von hinten an es heran, während es scheinbar in sein eigenes Spiel vertieft ist, und reißt dem Phantom nach einigem Zögern plötzlich die Maske vom Gesicht und fällt angesichts der schrecklichen Hässlichkeit des Mannes sofort in Ohnmacht. Gestern Abend im Theater unterdrückte eine Frau hinter uns einen Schrei, als dies geschah, denn dies ist der erste Blick, den man auf die Physiognomie des Phantoms wirft. Er ist hohläugig, hat eine hochgezogene Nase mit langen Nasenlöchern. Seine Zähne sind lang und getrennt und seine Stirn ist hoch.
Thomas Ospital
Orgel
Geboren 1990 im französischen Baskenland, begann Thomas Ospital seine musikalische Ausbildung am Konservatorium von Bayonne und erhielt 2008 einen ersten Preis in der Orgelklasse von Esteban Landart. Anschließend setzte er seine Studien am Pariser Konservatorium bei Olivier Latry, Michel Bouvard, Thierry Escaich, Philippe Lefebvre, László Fassang, Isabelle Duha, Pierre Pincemaille und Jean-François Zygel fort. Er erhielt fünf erste Preise in den Fächern Orgel, Improvisation, Harmonielehre, Kontrapunkt und Fuge. Auch bei internationalen Wettbewerben errang er zahlreiche Preise: 2009 in Saragossa, 2012 in Chartres (Prix Duruflé und Publikumspreis) und 2013 in Toulouse (zweiter Preis). Im Mai 2014 erhielt er den Grand Prix d’orgue Jean-Louis Florentz und den Publikumspreis beim Wettbewerb in Angers unter der Schirmherrschaft der Académie des Beaux-Arts. Im Jahr 2012 war er für sechs Monate Young artist in residence an der St. Louis Cathedral in New Orleans (USA) und 2015 Artist in residence beim Festival de musique sacrée de Rocamadour. Im März 2015 wurde er zum Titularorganisten an der großen Orgel von Saint-Eustache in Paris ernannt. 2016 lud ihn das Maison de la Radio in Paris ein, erster Organiste en résidence an der dortigen neuen Orgel der Firma Grenzing zu werden. Die Improvisation nimmt in seiner musikalischen Praxis einen breiten Raum ein und er setzt sich dafür ein, diese Kunst in all ihrer Vielfalt zu erhalten; so widmet er sich beispielsweise intensiv der Begleitung von Stummfilmen. Seine Aktivität als Konzertorganist, Kammermusiker und Solist mit Orchester führt ihn in viele Länder Europas, nach Russland und in die USA. Seine erste CD-Aufnahme ist Orgelwerken von Franz Liszt gewidmet, aufgenommen an der großen Orgel von Saint-Eustache in Paris. Ein zweites Album, das an der GrenzingOrgel des Auditoriums von Radio France im Jänner 2018 entstand, ist eigenen Improvisationen sowie Werken von Johann Sebastian Bach gewidmet. Am Conservatoire national supérieur de musique et de danse de Paris ist er Professor für praktische Harmonielehre sowie Orgel.
HIGHLIGHTS
BRUCKNER-JAHR
2024
DI 10 SEP 19:30
GROSSER SAAL
200 jahre
DI 17 SEP 19:30
GROSSER SAAL
SO 22 SEP 18:00
STIFTSBASILIKA ST. FLORIAN
DO 10 OKT 19:30
GROSSER SAAL
PHILIPPE HERREWEGHE & ORCHESTRE DES CHAMPS-ÉLYSÉES
Übersteigern – Bruckners
8. Sinfonie im Originalklang
MARC MINKOWSKI & LES MUSICIENS DU LOUVRE
Entgrenzen – Bruckners
6. Sinfonie im Originalklang
THOMAS HENGELBROCK & MÜNCHNER
PHILHARMONIKER Bruckners fMollMesse
FRANÇOIS-XAVIER ROTH & LES SIÈCLES
Vergöttern – Bruckners
9. Sinfonie im Originalklang
Martin Riccabona
Tänze von Leben und Tod
Samstag, 8. Juni 2024, 19:30 Uhr Großer Saal, Brucknerhaus Linz
Werke von Camille Saint-Saëns, Petr Eben, Anton Heiller, Pierre Cochereau, Jehan Alain
Martin Riccabona | Orgel
Karten und Info: +43 (0) 732 77 52 30 | kassa@liva.linz.at | brucknerhaus.at
Herausgeberin: Linzer Veranstaltungsgesellschaft mbH, Brucknerhaus Linz, Untere Donaulände 7, 4010 Linz
CEO: Mag. Dietmar Kerschbaum, Künstlerischer Vorstandsdirektor LIVA, Intendant Brucknerhaus Linz; René Esterbauer, BA MBA, Kaufmännischer Vorstandsdirektor LIVA
Redaktion: Andreas Meier | Lektorat: Celia Ritzberger, Romana Gillesberger | Gestaltung: Anett Lysann Kraml Leiter Programmplanung, Dramaturgie und szenische Projekte: Mag. Jan David Schmitz
Abbildungen: S. Pasqualetti (S. 2 [1. v. o.]), Millot (S. 2 [2. v. o.]), M. Cessat-Bégler (S. 2 [3. v. o.]), studio visuell heidelberg (S. 2 [4. v. o.]), privat (S. 5, 7, 8 & 9), R. Pedrazzini (S. 11), M. Hendryckx (S. 13 [1. v. o.]), B. Chelly (S. 13 [2. v. o.]), F. Grandidier (S. 13 [3. v. o.]), H. Talinski (S. 13 [4. v. o.]), T. Pewal (S. 14)
Programm-, Termin- und Besetzungsänderungen vorbehalten
LIVA – Ein Mitglied der Unternehmensgruppe Stadt Linz